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Scotti 18.09.2011 00:53

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 644061)
... Habe selbst auch schon 6x gefastet. Kann das aber rückschauend betrachtet nicht empfehlen und werde es auch nicht mehr machen...

Einerseits ist es eine tolle Leistung sich einzugestehen dass man 6 mal den gleichen Fehler gemacht hat.

Andererseits ist es für mich aber vollständig unverständlich warum man einen Fehler 5 mal wiederholt.

Unverständlich für mich auch deshalb, weil ich Fasten für mich persönlich als das Heilmittel der Wahl ansehe. Und zwar nicht nur bei chronischen Beschwerden, für die PP es empfiehlt, sondern insbesondere und gerade auch für akute Beschwerden, für die ein normaler Arzt mir z.B. Antibiotika verschreiben würde.

Welche Probleme gab es denn bei dir? Und warum hast du es dann trotzdem 6 mal gemacht?

@PP
Du empfiehlst für die Zufuhr von Basen immer Natriumhydrogencarbonat. Nun gibt es auch andere Verbindungen die diesen Zweck erfüllen.
Dieser Link z.B.:
http://www.perfektegesundheit.de/sho...roducts_id=976
wirbt damit, dass das Produkt kein Natrium enthält.
Warum ist für dich Natriumhydrogencarbonat immer das Mittel der Wahl?

magicman 18.09.2011 10:26

--------------

pinkpoison 18.09.2011 14:49

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 645023)
Unverständlich für mich auch deshalb, weil ich Fasten für mich persönlich als das Heilmittel der Wahl ansehe. Und zwar nicht nur bei chronischen Beschwerden, für die PP es empfiehlt, sondern insbesondere und gerade auch für akute Beschwerden, für die ein normaler Arzt mir z.B. Antibiotika verschreiben würde.

Selbstverständlich kann man gerade auch bei akuten Beschwerden aufs Fasten setzen. Schließlich reagieren Tiere instinktiv auf akute Erkrankungen damit, dass die nichts fressen und so die Selbstheilungskräfte aktivieren bzw. nicht durch Verdauungsarbeit behindern. Wir haben uns unseren Instinkt leider durch vermeintlich überlegenen Einsatz der Ratio austreiben lassen.... . Der gutgemeinte Ansatz, ordentlich futtern zu sollen, wenn man sich krank fühlt, leistet vormutlich eher Bärendienste, als dass er wirklich zur Genesung beiträgt.


Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 645023)
@PP
Du empfiehlst für die Zufuhr von Basen immer Natriumhydrogencarbonat. Nun gibt es auch andere Verbindungen die diesen Zweck erfüllen.
Dieser Link z.B.:
http://www.perfektegesundheit.de/sho...roducts_id=976
wirbt damit, dass das Produkt kein Natrium enthält.
Warum ist für dich Natriumhydrogencarbonat immer das Mittel der Wahl?

Ich empfehle Kaiser-Natron deshalb, da es das mit Abstand billigste Basenmittel ist, das man zudem in jeder Drogerie kaufen kann. Selbstverständlich kann man auch andere Basenmittel nehmen, die zb Mg, Ca oder Ka enthalten, aber in der Regel deutlich mehr kosten. Aufpassen sollte man ferner auch darauf, dass viele Basenmittel auf Milchzuckerbasis (Laktose) funktionieren, was bei (unerkannter) Laktoseintolerenz ziemlich unangenehme Folgen haben kann.

Wenn jemand sehr wenig Obst/Gemüse isst und reichlich Fertignahrung und/oder seine Speisen aus Gewohnheit stark salzt, sollte er in der Tat auch mit Natron vorsichtig sein, da ansonsten das Verhältnis von Na zu Ka noch weiter aus dem Lot kommen könnte. Da ich davon ausgehe, dass die meisten hier ohnehin auf einen hohen Anteil an frischem Obst und Gemüse achten und sich so tendenziell eher Ka-reich ernähren, ist dies eher zu vernachlässigen.

Mein Favorit unter den Basenmitteln, die mehrkomponentig aufgebaut sind, sind die "Neukönigsfördener Mineraltabletten". Allerdings bin ich kein Freund anorganischer Mineralien und führe diese lieber in organischer Form über lebendige Nahrung zu. Auch Natron nehme ich nur in Ausnahmefällen, zb an heißen Tagen, um den Salzverlust über den Schweiß auszugleichen und Krämpfe zu vermeiden. Basenmittel sind für mich kein Ersatz für eine basenorientierte Ernährung!

:Huhu: Robert

schmiddy 19.09.2011 11:46

Erstmal vielen Dank für die Beteiligung, mir war klar das das in einer kleinen Grundsatzdiskussion ausartet :D

Also Einlaufpraktike Interessieren mich eher weniger, viel mehr auch mal positive Erfahrungen wie Abnahme und vorallem die Nachbereitung des Fastens.

Vielleicht auch mehr Info Material bis auf die 2 Bücher die bisher gepostet wurden.

Vielen Dank im Voraus

Flitzetina 19.09.2011 11:51

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 645132)
Selbstverständlich kann man gerade auch bei akuten Beschwerden aufs Fasten setzen. Schließlich reagieren Tiere instinktiv auf akute Erkrankungen damit, dass die nichts fressen und so die Selbstheilungskräfte aktivieren bzw. nicht durch Verdauungsarbeit behindern.
[...]

:Huhu: Robert

Ja, das tun Tiere ca. 3 Tage bevor sie dann entkräftet sterben...

Ein Tier, was in der freien Natur die Nahrungsaufnahme längere Zeit verweigert, ist in aller Regel dem Tod geweiht. Selbst wenn die eigentliche Krankheit eventuell (unwahrscheinlich!) von alleine abheilt, sind sie dann so entkräftet, dass sie bei der Jagd nicht mehr erfolgreich sein können und dann eben verhungern.

Ich kann zu Heilfasten an sich nichts argumentatives beitragen, aber das Verhalten von sehr kranken und sterbenden Tieren als PRO-Argument zu nutzen, halte ich für fragwürdig.

Jimmi 19.09.2011 12:27

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 644219)
Hat neulich ein Ex-DDR-Schwimmer (80er Jahre?), der gegen die Dopingpraktiken, deren Opfer er war, zu Felde zog in einer TV-Doku zum Doping in der DDR erzählt. Seinen Namen hab ich leider vergessen.

Der Spiegel bestätigt aber in diesem Beitrag diese Praktiken:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/m...411923,00.html

Nur so bemerkt, dass ich das von Michael Groß auch schon gelesen zu haben glaube. Und zwar von ihm selbst in einem Interwiew.

Gruß vom Jimmi

sinapur 19.09.2011 13:07

kann es eigl auch soweit kommen das man sich zu basisch ernährt?

Ich ess etwa 2kg Apfel am Tag und 1-2 bananen. Oder ist man dennoch noch genug säurehaltige Lebensmittel um das auszugleichen.

Oder gibt es kein zu viel an basen?

pinkpoison 19.09.2011 13:22

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 645474)
Ja, das tun Tiere ca. 3 Tage bevor sie dann entkräftet sterben...

Ein Tier, was in der freien Natur die Nahrungsaufnahme längere Zeit verweigert, ist in aller Regel dem Tod geweiht. Selbst wenn die eigentliche Krankheit eventuell (unwahrscheinlich!) von alleine abheilt, sind sie dann so entkräftet, dass sie bei der Jagd nicht mehr erfolgreich sein können und dann eben verhungern.

Ich kann zu Heilfasten an sich nichts argumentatives beitragen, aber das Verhalten von sehr kranken und sterbenden Tieren als PRO-Argument zu nutzen, halte ich für fragwürdig.

Zunächst einmal muss man zwischen einem "kranken" und einem "sterbenden" Tier sicher eine Unterscheidung machen. Klassifizierst Du das Tier als sterbend, dann hilft auch eine Fressorgie nicht mehr. Ist es lediglich krank, so hilft Nahrungskarenz aus natürlichem Instinkt sehr wohl. Möglicherweise vertrittst du die Anssicht, dass der Mensch außerhalb der Evolution stehe und keine Spezies der Säugetiergattung ist - dann wäre jede vernünftige Auseinandersetzung überflüssig. Wenn Du - wie ich - den Menschen als Tiergattung auffasst, die sich evolutorisch entwickelt hat, dann gelten für uns ähnliche Instinkregeln wie sie auch bei Tieren gelten. Was uns diese Instinkte versaut hat ist unsere zivilisatorische Hybris. Wenn wir die ablegen, dann können wir ganz erstaunliche Erfahrungen machen, wenn wir unser genetisch-instinktives Setup wiederentdecken und pflegen lernen - und lernen ihm zu vertrauen.

Würde er nicht nützlich sein, wäre dieser Instink, bei Krankheit Nahrung zu verweigern (Appetitlosigkeit) aus evolutorischer Sicht auch nicht in den Genen von Lebenwesen, speziell Säugetieren, als Überlebensinstinkt verankert. ("Nothing makes sense in biology, except in the light of evolution").

Dein Statement entspringt wohl eher einem Vorteil des vermeintlich "gesunden Menschenverstandes", denn jeder, der Hund oder Katze (oder ein anderes Haustier) hat, das mal krank war) weiß, dass Deine These so nicht stimmt. So manches meiner Haustiere, das ich im Lauf des Lebens hatte, war nach ein paar Tagen Nahrungsverweigerung wieder putzmunter. Dass ein Tier (oder Mensch) nach 3 Tagen fasten entkräftet zusammenbricht und stirbt widerspricht jeglicher praktischer Fastenerfahrung - sofern man eine hat. Ganz im Gegenteil: Jeder der mal länger als 5 Tage durchgehalten hat, kennt das Gefühl wachsender Kräfte und einer zunehmenden Leichtigkeit - auch was Ausdauerleistung angeht. Von Dahinsiechen kann da keinerlei Rede sein.

Wenn Du dich mit alten Heiltraditionen von TCM über Ayurveda bis zur Schulmedizin des frühen 20.Jahrhunderts beschäftigst, wirst Du das Fasten als fundamentalen Ansatz unter den Neilmethoden finden. Warum dieser nach und nach in Vergessenheit geriet und heute sogar von bestimmten Kreisen als Mumpitz belächelt wird, das ist ein völlig anderes Thema, aber es dürfte klar sein, dass man mit Medikamenten mehr Geld verdienen kann, als mit dem Hinweis an den Kranken, dass er mal ne Weile fasten solle, dann reguliert sich alles wieder von selbst ein. Ohne Nebenwirkungen und ohne dicke Arzt- und Medikamentenrechnung.

Ich bin mir sicher, dass scotti noch ein paar praktische Erfahrungen im Umgang mit schweren Erkrankungen und Fasten als Heilmethode beisteuern kann. ich tu mich da schwer, denn seit ich Paleo lebe, hatte ich, was "klassische Infektionskrankheiten" angeht nicht mal mehr einen Schnupfen, so dass ich Fasten als Heilmethode an mir noch nicht ausprobieren konnte.

Hier noch ein paar Links, die sich in einführender Form sowohl mit dem instinktiven Fasten beim Tier befassen, als auch Fasten als bewußt eingesetzte Heilmethode beim Menschen und seine Tradition thematisieren:

http://www.windstosser.ch/museum/the...nsch_tier.html

http://www.planet-wissen.de/alltag_g...sten/index.jsp


:Huhu:

schmiddy 19.09.2011 13:45

Bitte in den Herz für 4 Pfoten Thread wechseln !!!

pinkpoison 19.09.2011 14:54

Zitat:

Zitat von sinapur (Beitrag 645489)
kann es eigl auch soweit kommen das man sich zu basisch ernährt?

Ich ess etwa 2kg Apfel am Tag und 1-2 bananen. Oder ist man dennoch noch genug säurehaltige Lebensmittel um das auszugleichen.

Oder gibt es kein zu viel an basen?

Es gibt ein Zuviel an Basen, jedoch fallen über den Proteinstoffwechsel (nicht nur über das über die Nahrung zugeführte Protein, sondern auch über die Verstoffwechslung körpereigener Proteine im Rahmen der Gluconeogenese) so viele saure Stoffwechselprodukte an, dass es sehr schwer bis so gut wie unmöglich ist, bei normaler Ernährung ohne Zufuhr von Basenmitteln in größerem Umfang in den Zustand einer metabolischen Alkalose - so nennt man das Gegenstück zur metabolischen Azidose (stoffwechselbedingten Übersäuerung) zu kommen.

Kommt es zu einer Alkalose des Blutes und der pH-Wert übersteigt 7,45, (was zb nach massivem Erbrechen oder Hyperventilation sein kann (sog. respiratorische Alkalose, die allerdings nichts mit der Ernährung zu tun hat)), dann wird es akut lebensbedrohlich. Auch das ist aus meiner Sicht ein Grund, mit Basenmitteln vorsichtig umzugehen, vor allem, wenn man sich ohnehin basenorientiert ernährt.

Ebenso lebensbedrohlich ist eine Azidose des Blutes, wenn der pH des Blutes unter 7,35 absinkt. Wie man sieht, versucht unser Körper den pH des Blutes in einer sehr engen Bandbreite von 7,35 bis 7,45 zu halten (ein leicht basischer Bereich, denn 7 wäre neutral), wofür ihm eben diverse Puffer- und Regelkreise zur Verfügung stehen. Allerdings sollten wir diese Puffer eben auch als solche verstehen und sie nicht dauerhaft in Anspruch nehmen, wie dies bei einer (üblicherweise in unseren Breiten) viel zu säurebildenden Nahrung der Fall ist. Das kommt in etwa einem monatlichen Überziehens des Kontos gleich, das eben auch nur so lange gut gehen wird, bis die Bank dem ständigen Überziehen ohne Kontoausgleich einen Riegel vorschieben wird.

:Huhu: Robert

schmiddy 20.09.2011 08:37

hab bis jetzt immer noch kein gutes Buch :(

pinkpoison 20.09.2011 08:44

Zitat:

Zitat von schmiddy (Beitrag 645844)
hab bis jetzt immer noch kein gutes Buch :(

Die Literaturtipps, die wir Dir gegeben haben, hast Du aber schon wahrgenommen? :confused:

schmiddy 21.09.2011 09:10

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 645848)
Die Literaturtipps, die wir Dir gegeben haben, hast Du aber schon wahrgenommen? :confused:

doch das schon aber ich glaube das ist mir bisschen too much, ich frag ja noch nach andern Buchtipps

Scotti 22.09.2011 00:58

@pp

Bei diesem Basenmittel sind PH-Teststreifen für den Urin dabei:
http://www.bullrichs-vital.de/de/teststreifen/
Auf der Seite ist der "normale" Verlauf des PH-Wertes über den Tag dargestellt.

Ist das Messen des PH-Wertes nach deiner Einschätzung sinnvoll?

Weiß jemand unter welcher PZN oder Artikelbezeichnung man diese Art des Indikatorpapiers bekommt?

pinkpoison 22.09.2011 14:04

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 646794)
@pp

Bei diesem Basenmittel sind PH-Teststreifen für den Urin dabei:
http://www.bullrichs-vital.de/de/teststreifen/
Auf der Seite ist der "normale" Verlauf des PH-Wertes über den Tag dargestellt.

Ist das Messen des PH-Wertes nach deiner Einschätzung sinnvoll?

Weiß jemand unter welcher PZN oder Artikelbezeichnung man diese Art des Indikatorpapiers bekommt?

Servus Scotti,

Das Messen des pH-Wertes ist eine ziemlich ambivalente Sache, denn was Du damit eigentlich zu messen vorgibst, nämlich ob der Körper übersäuert ist, wird damit nicht wirklich gemessen, sondern lediglich der pH des Urins, der aber nur sehr bedingt interpretierbar eine Beziehung zum interessierenden Gegenstand hat. Was auf zellulärer Ebene an Situation vorliegt wäre das eigentlich interessante, aber das ist nur mit sehr aufwändigen Messmethoden möglich.

Die 08/15-Hinweise zum Intpretieren eines Messprofils sind meistens völliger Unfug. Auch die Anleitung von Bullrich, sow ie ich sie in Errinnerung habe. Eine halbwegs brauchbare Anleitung findest Du hier:

http://www.agenki.de/gesundheits-rat...ertmessung.php

Allerdings ist zu bedenken, dass dieser Versand halt auch vom Verkaufen seiner Mittelchen lebt. Das Marketing für dies und das würde ich einfach überlesen und mich nur auf den sachlichen Aspekt der Profilverläufe konzentrieren.

Messstreifen kriegst Du in jeder Apotheke. Ich verwende bei meinen gelegentlichen Messungen welche mit der PZN 021 304 9 (pH 5,6-8, 100 Streifen. Kann man ohne Probleme auch halbieren, dann reichen sie doppelt so lange.)

:Huhu: Robert

P.S. An alle, die Basenmittel nehmen: Bitte stets beachten, dass Basenmittel die Magensäure neutralisieren und deshalb stets auf nüchternen Magen oder doch zumindets in großem zeitlichen Abstand zu proteinreicher Nahrung genommen werden sollten, um die Proeteinverdauung nicht zu sabotieren. Die Folge ist nämlich eine Tendenz zu exzessiver Produktion von Magensäure mit den typischen damit einhergehenden Beschwerden wie Sodbrennen, Reflux etc. Aus dem Missbrauch von Basenmitteln und Magensäureblockern (was anderes sind die Basenmittel nämlich nicht) enstehen auf Dauer massive Probleme bis hin zum Speiseröhren- und Magenkrebs, wenn man sie unbedacht einnimmt.

Andererseits kann Sodbrennen, ohne dass man Basenmittel nimmt die die Proteinverdauung sabotieren, als Zeichen für Basenmangel gedeutet werden, denn der Körper holt sich Hydrogencarbonat aus dem Produktionsprozess des Magenssaftes. Fehlen also Basen, so ist eine Puffermöglichkeit des Körpers mehr Magensäure zu produzieren, obwohl diese für Verdauungszwecke in dem Moment gar nicht gebraucht wird, da der Magen vielleicht sogar leer ist. Sodbrennen ist also oft ein "Schrei des Körpers nach Basen", wie ich irgendwo mal gelesen habe.

docpower 23.09.2011 01:39

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 647046)
Aus dem Missbrauch von Basenmitteln und Magensäureblockern (was anderes sind die Basenmittel nämlich nicht) enstehen auf Dauer massive Probleme bis hin zum Speiseröhren- und Magenkrebs, wenn man sie unbedacht einnimmt.

Das halte ich für nicht relevant. Derartige Medikamente sind meines Wissens nicht carcinogen.

pinkpoison 23.09.2011 08:00

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 647483)
Das halte ich für nicht relevant. Derartige Medikamente sind meines Wissens nicht carcinogen.

Die Mittel selbst freilich nicht, aber chronische Probleme mit Sodbrennen, Reflux etc. - und solche Probleme können durch regelmäßige Einnahme magensäurepuffernder Mittel reaktiv verstärkt werden oder sogar erst entstehen, wenn man regelmäßig Basenmittel (in zeitlicher Nähe zu proteinreicher Nahrung) einnimmt, die bereits im Magen puffern. Es gibt aber auch Mittel in magensäureresistenten Kapseln, die erst im Darm wirken.

Zitat:

Das früher oft eingesetzte Natriumhydrogencarbonat – (kurz Natron, veraltete Trivialnamen doppeltkohlensaures Natron, Natriumbicarbonat oder Natriumbikarbonat) – ist als Antacidum veraltet. Es führt schnell zu einem Anstieg des intragastrischen pH-Wertes (über 7,0), wodurch vermehrt Gastrin freigesetzt wird, das wiederum zu einer reaktiv vermehrten Sekretion von Magensäure führt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Antazidum

Sodbrennen und sonstige Verdauungsbeschwerden sollte man m.E. nicht mit frei verkäuflichen Mittelchen medikamentös niederknüppeln, nur weil das so schnell wirkt und praktisch ist, sondern sollte zum Nachdenken anregen, warum es überhaupt zu diesen Symptomen kommt. Wenn man sich ein wenig mit den Modalitäten unserer Verdauung beschäftigt, lernt man schenll, dass es mit falschen Ernährungsgewohnheiten zusammenhängt und wenn man diese korrigiert, dann reguliert sich das System sehr schnell wieder von selbst ein.

docpower 23.09.2011 10:30

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 647508)
Die Mittel selbst freilich nicht, aber chronische Probleme mit Sodbrennen, Reflux etc. - und solche Probleme können durch regelmäßige Einnahme magensäurepuffernder Mittel reaktiv verstärkt werden oder sogar erst entstehen, wenn man regelmäßig Basenmittel (in zeitlicher Nähe zu proteinreicher Nahrung) einnimmt, die bereits im Magen puffern.

Es ist wohl eher so, dass durch Protonenpumpenhemmer et.al.Praecancerosen (z.B.Läsionen im Zusammenhang mit der Barett-Schleimhaut) "maskiert" werden können und es damit zu einer Diagnoseverzögerung kommen kann. Bei Persistenz von Beschwerden ist immer eine endoskopische und histologische Abklärung empfehlenswert.

pinkpoison 23.09.2011 11:21

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 647585)
Bei Persistenz von Beschwerden ist immer eine endoskopische und histologische Abklärung empfehlenswert.

Vulgo: Wenns von selbst nicht besser wird, geh zum Doc und lass Dir eine kleine Probe Deiner Magenschleimhaut und/oder Speiseröhre rausschneiden, deren Zellen dann unter dem Mikroskop untersucht werden.

Zitat:

Es ist wohl eher so, dass durch Protonenpumpenhemmer et.al.Praecancerosen (z.B.Läsionen im Zusammenhang mit der Barett-Schleimhaut) "maskiert" werden können und es damit zu einer Diagnoseverzögerung kommen kann.
Warum interessiert sich die Schulmediziner eigentlich so selten für die wirklichen Ursachen einer Krankheit, so dass man diese ggfls. durch geeignete Umstellung der Lebensgewohnheiten vermeiden könnte, sondern vor allem darum wie man eine bereits eingetretene Erkrankung diagnostizieren kann? In dem von Dir geschilderten Fall wäre es ja sogar so, dass das angeblich helfende Medikament selbst die Diagnose einer lebensbedrohlichen Erkrankung vereiteln kann. Statt zu eruieren, was der MEnsch mit Magenbeschwerden(Sodbrennen, Reflux, usw) an seiner Lebensführung ändern könnte, dass er gar keine Antazida einnehmen muss, wird ihm die für ihn bequemere und für die Ärzte und die Pharmabranche pekuniär interessantere Lösung angeboten, was - Deinen Gedankengang zu Ende denkend - im schlimmsten Fall zu zu spät erkannten Magenkrebs führen kann und letztlich einen viel zu frühen und qualvollen Tod bedeuten könnte.

Meine Mutter lebt seit sieben Jahren nach genau dieser sehr typischen Entwicklungsgeschichte ohne Magen und es wäre sehr einfach gewesen, das zu verhindern, wenn sie und meine Familie rechtzeitig einen Mediziner/Heilpraktiker gekannt hätten, der über den Tellerrand seiner Ausbilung hinausgeblickt und tatsächlich präventiv gedacht hätte und nicht nur kurativ.

"Rennie räumt den Magen auf" kann, wenn regelmäßig eingenommen, tatsächlich so gründlich aufräumen, dass der Magen schließlich weg ist. Dass viele Antazida frei verkäuflich sind und zahlreiche Heilpraktiker und Ärzte nahezu bedenkenlos empfehlen durchaus regelmäßig Basenmittel zu nehmen, halte ich für unverantwortlich. Neben der dargestellten Wirkung auf die potentielle Entstehung von Magen/Speiseröhrenkrebs enthalten viele Antazida Aluminiumverbindungen, die im Verdacht stehen, mit Demenzerkrankungen in Verbindung zu stehen. Schaut man sich den Milliardenmarkt für diese Produkte an, und daneben die erschreckende Entwicklung von Demenzerkrankungen, dann sollte man auch aus dieser Richtung skeptisch werden. Was die ständige Sabotage der Proteinverdauung für die Gesundheit zB des Darmes bedeutet, will ich erst gar nicht anschneiden... .

Das System setzt die falschen Anreize - aber da können die praktizierenden Ärzte nichts dafür, das ist ein politisches Problem.
Und Du, docpower, kannst am allerwenigsten dafür und versuchst in Deinem Job mit Sicherheit Dein Bestes zu geben um zu retten, was zu retten ist.

Ein menschliches Verdauungssystem, das so behandelt und gefüttert wird, wie es die Natur vorgesehen hat, bekommt kein chronisches Problem mit Sodbrennen etc und so nach menschlichem Ermessen auch keine Folgekrankheiten davon. Ein Diskurs mit den Kollgegen aus der Zoologie und Veterinärmedizin würde sehr schnell aufzeigen, dass solcherlei Erkrankungen bei wild (artgerecht) lebenden Säugetieren völlig unbekannt sind, während Haustiere oder solche die in Gefangensschaft nicht artgerecht leben, sehr wohl ähnliche, ja identische Krankheiten entwickeln wie der Mensch.... .

docpower 23.09.2011 11:56

Präventiv denkende und handelnde Kollegen sind leider in der Tat rar gesäht. Die Motivation dazu wird durch unser Gesundheitssystem aber leider auch nicht gefördert, angefangen von der Ausbildung bis hin zur Vergütung.
Deinen Hinweis auf die persönliche Mitverantwortung des Menschen für seine Gesundheit teile ich, aber der Hang zur Passivität und erschreckender Ahnungslosigkeit wird durch unsere Spassgesellschaft eher verstärkt.

graank 25.09.2011 23:39

Ist denn ein Einlauf unbedingt notwendig?

Lg

merz 26.09.2011 13:50

Zitat:

Zitat von graank (Beitrag 648454)
Ist denn ein Einlauf unbedingt notwendig?


eine (....) Darmentleerung ist IMO immer angezeigt, ob Glaubern oder Einlauf ist wohl Ansichtssache

m.

Scotti 26.09.2011 22:02

Zitat:

Zitat von graank (Beitrag 648454)
Ist denn ein Einlauf unbedingt notwendig?
Lg

ganz schwierige Frage:

1. Einlauf oder Glaubersalz gibts (meines Wisssens nach) in der Natur nicht, kann also von der Natur auch nicht zum Gesundwerden vorgesehen sein.
Da nach meiner Meinung Fasten aber fast ein Allheilmittel ist, bedeutet das, dass es in der Natur ohne Einlauf oder Glaubersalz geht.

2. Meine Erklärung ist, dass bei einer "natürlichen" (was auch immer das nun genau sein mag) Ernährung ein Einlauf o.ä. nicht nötig ist, da bei einer natürlichen Ernährung der Darm nach jeder Nahrungsaufnahme normalerweise weitgehend geleert wird. Da klebt nix und stopft nix. Würde bei 3 Mahlzeiten am Tag also bedeuten: 3 mal auf Toilette. Wenn man also monatelang nur Obst und Rohkost gefuttert hat, halte ich einen Einlauf für überflüssig, da der Körper selber in der Lage ist den Dreck herauszubefördern.

Blöd ist nun, dass man bei der unter 2 beschriebenen Ernährung nur relativ wenige Gründe zum Fasten findet. Fasten als spirituelle Erfahrung gehört wohl hier hin.

Der häufigste Grund zum Fasten ist nach meiner Meinung aber, dass man sich nicht wohl fühlt, irgendwelche Unpässlichkeiten hat, ne Infektion im Anmarsch ist, die Mandeln sich melden oder sonstwas aufgetreten ist während (und weil) man sich von der von pp so genannten "Western Standard Diet" ernährt hat. Die Därme sind dann voll davon. Sowas hatte die Natur aber nicht vorgesehen. Beim Fasten nach dieser Ernährung halte ich regelmäßige Einläufe (oder Glaubersalz) für unverzichtbar.

Ich selber habe schon ewig nicht mehr richtig gefastet.
Die ersten paar Male habe ich es mit Glaubersalz probiert, das ist aber ein verflixt widerliches Zeugs, dass ich es fast nicht herunter bekam. Den Einlauf habe ich deutlich angenehmer in Erinnerung.

Soweit ich mich erinnere, sollte man beim Einlauf eine höchstmenge Wasser nicht überschreiten (bitte selber die Menge suchen) und beim Glaubersalz kann es Nebenwirkungen bei zu hohen Dosen oder zu langer Anwendung aus sonstigen Gründen geben. Bitte selber den Beipackzettel studieren.

alex-wölfe 27.09.2011 12:02

Glaubersalz schmeckt wirklich bähhhh:Nee:

probiert mal F. X. Passage SL Pulver

das ist wesentlich angenehmer zu trinken.......

LidlRacer 28.09.2011 14:52

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 644194)
DDR- Schwimmern wurde vor dem Start zur Vebesserung der Wasserlage rektal der Dickdarm aufgeblasen... das ist Hardcore....

Nochmal zu entsprechenden Praktiken im schönen Westen:
https://www.sueddeutsche.de/sport/do...aess-1.1150500

graank 28.09.2011 22:07

Aber ganz ehrlich...

Während diesem Heilfasten kann man ja das Training sausen lassen oder? Ich mein wenn ich 2 Stunden radln geh und dann nix essen darf bin ich ja hinüber! ;-)

Oder hab ich das Prinzip falsch verstanden?

Scotti 07.10.2011 00:10

Zitat:

Zitat von graank (Beitrag 649839)
Aber ganz ehrlich...

Während diesem Heilfasten kann man ja das Training sausen lassen oder? Ich mein wenn ich 2 Stunden radln geh und dann nix essen darf bin ich ja hinüber! ;-)

Oder hab ich das Prinzip falsch verstanden?

Wenn sich keiner berufen fühlt etwas dazu zu sagen, versuche ichs mal:

Ich persönlich habe mit regelmäßigem Sport (joggen) überhaupt erst während einer Fastenzeit angefangen. Vorher war ich ein ausgesprochener "No Sports" Typ.
Das lag auch daran, weil man beim Fasten plötzlich unmengen Zeit zusätzlich hat.
Nahrung einkaufen, putzen, zubereiten, kochen, essen und Spülen nimmt erstaunlich viel Zeit in Anspruch. Bei 3 Mahlzeiten kommen da schon 1-2 Stunden pro Tag zusammen.

Nach meinen persönlichen Erfahrungen als unsportlicher Typ von damals war joggen (ca 1h) mit Kollegen kein Problem. Ob mehr gegangen wäre kann ich nicht sagen, glaube aber schon. Ob es sinnvoll ist entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich erinnere mich gelesen zu haben, dass es Gruppen gibt, die fastend von Deutschland Nord nach Deutschland Süd wandern. (Google meint das wären ca. 800km. Das kommt mir jetzt dann doch ein bisschen viel vor für eine Fastenzeit.) Zum Thema Fastenwanderungen findet man eine ganze Menge im Web.

Ich erinnere mich an eine Situation die darauf hindeutet, dass plötzliche Laständerungen Probleme bereiten können: Beim Aufstehen aus dem Bett musste ich mich wieder hinsetzten, weil der Kreislauf in die Knie ging. Das ist mir aber auch nur einmal passiert.

Da die meisten Schulmediziner MTAs und PTAs immer noch glauben, dass man nach 4 Tagen Fasten tot umfällt, wirds wahrscheinlich auch nicht viele Untersuchungen dazu geben.
Aber vielleicht findet ja doch noch jemand was. Würde mich auch interessieren.

pinkpoison 07.10.2011 08:47

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 649703)
Nochmal zu entsprechenden Praktiken im schönen Westen:
https://www.sueddeutsche.de/sport/do...aess-1.1150500

Nur um ein Missverständnis zu vermeiden: Es ging mir nicht drum, die ostdeutschen Sportler im Kontrast zu westdeutschen in ein spezielles Licht zu rücken - es war mir eben bislang lediglich aus zuverlässigen Quellen bekannt, dass dies im Osten früher Praxis war. Hätte ich pauschal die westdeutschen Schwimmer inkludiert ohne dafür einen Beleg zu haben, wäre das unfair gewesen. Im Kern geht es mir um die Praxis des"Darmaufblasens" an sich und weniger um das leidige Ost-West-Thema.

By the way: Du bist ein Ossi, gell Lidlracer? Weil Du dich an dem Thema derart festbeisst... :Cheese:


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