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Sitzt zu Hause und starrt die Wand an? Bin gespannt. |
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Ich glaube aus der Ferne und ohne diesen Menschen und seine Geschichte zu kennen, wird es uns nicht gelingen Licht ins Dunkel zu bringen. Was aber auf jeden Fall durch die Reportage angeregt wurde, ist bei einigen hier ein Prozess beginnender oder vertiefter Selbstreflexion, wie es denn um die eigene Motivation bestellt sein könnte. |
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Wenn ich sehe, was für Typen Mensch hier täglich bei uns die Pakete ankarren, von Ausländern bis gescheiterte Existenzen ist alles dabei. Die sind meist soweit unten, dass sie sich von diesen Kapitalisten ausbeuten lassen. Hermes bezahlt seinen Auslieferungsfahrern 60 Cent pro Paket, zur Erinnerung, die müssen davon auch Ihr Auto usw. bezahlen. Der hatte wohl den Job damals gewählt, weil der Job von 3-6 Uhr morgens geht, dann sind die Autos voll und dann konnte er an die Uni gehen um zu studieren, jetzt kann er danach trainieren. |
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Drullse, ich kenne Dich an sich als blitzgescheiten, lebenserfahrenen Menschen hier: Glaubst Du, dass es einen Menschen gibt, dessen Kindheits-, Jugend- und Lebensgeschichte insgesamt frei von Brüchen und unschönen Erlebnissen ist? Glaubst Du, dass diese Erlebnisse stets zeitnah professionell so aufgearbeitet werden konnten, dass keine "seelische Narbe" bleibt? Ein Mittel mit solchen Negativerfahrungen umzugehen ist die Verdrängung. Das ist aber nur eine Scheinlösung, die sich dann - zb durch Kompensationshandlungen wie Extremsport u.w.m. - Gehör verschaffen will. Es kommt dabei nicht unbedingt darauf na, dass man durch die Kompensationshandlung Dritte beeindrucken will, wie das die armen Würstchen tun, die "MeinHausMeinAutoMeinBoot" spielen. Auch sich selbst etwas beweisen, sich selbst an den Rand der Erschöpfung bringen, seine eigenen Grenzen ausloten ist eine Kompensationshandlung. Das hab nicht ich mir ausgedacht, sondern kannst Du in jedem kompetenten Fachbuch zur (Sport)Psychologie lesen. Was ich damit sagen will: Es gibt m.E. niemanden, der nicht das ein oder andere Thema bewußt oder unbewußt abarbeitet und insofern kann ich Deine Frage nicht beantworten, wie jemand lebt, der nichts zu kompensieren hätte. |
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ich bin hier zu 100% bei Dir. |
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Das ist ein ganz interessanter Punkt, den Du da ansprichst, Kalle! Wobei man vielleicht noch ergänzen könnte, dass es im Lauf der "Karriere" eines Sportlers durchaus verschiedene Stadien geben kann (Jeff Galloway hat 5 solche fürs Laufen mal schön abgegrenzt, wer die kennt ...). D.h. es kann sein, dass jemand als "Nur-Sportler" anfängt, dann "Sportler und Wettkämpfer" wird und dann wieder "Nur-Sportler". Viele belassen es bei nur einer Kategorie. Viele nehmen zwar an einem Wettkampf wie diesem Triple-IM teil, ihnen sind aber die "Konkurrenten" wurscht, sie kämpfen alleine gegen sich und ihren Schweinehund und betrachten die anderen Teilnehmer nicht als Konkurrenten, die es zu besiegen gilt, sondern als "Brüder im Geiste". Insbeosndere bei Ultraveranstaltungen findet man - so meine Erfahrung - besonders viele solcher Typen, aber freilich auch die ehrgeizigen Wettkämpfer. Besonders amüsant find ich solche "Wettkämpfer" die unerlaubte Hilfsmittel in Anspruch nehmen, um ihre AK zu gewinnen oder was auch immer ihr Zeil ist. Sei es, dass sie beim Marathon ein wenig U-Bahn fahren oder dopen und sich hinterher völlig frei von Schuldbewußtsein feiern lassen und selbst feiern. Nachtrag: Hab grad die Kategorien von Jeff Galloway im Web entdeckt: http://www.shelterpub.com/_fitness/_..._5_stages.html |
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Ich denke es schadet niemandem sich dann und wann der Selbstreflexion zu widmen, auch wenn dies nicht immer angenehm ist und man es sich gerne bequem gemacht hat in der ein oder anderen kleinen und größeren Lebenslüge, die dabei an die Oberfläche kommen könnte. Für mich ist das ein Zeichen von Reife und Tiefgang, die ein Mensch besitzt, mit dem ich gerne Umgang habe, weil mir persönlich so ein Mensch auch immer wieder unerwartete Anstöße liefert, mich und mein leben, wie ich es mir eingerichtet habe kritisch zu hinterfragen. Dass gerade "körperliche Exerzitien" wie Extremsport mit seiner notwenigen Askese ("Übung") ein probates Mittel darstellen, sich selbst und Fragen nach Sinn und Streben nach Glück näher zu kommen, hat dabei jahrtausende lange Tradition in allen Kulturkreisen. |
mann mann mann pinkpoison... wo geht'n das hier hin... mal weiter gefasst: ich will wirklich nicht jeden meiner wesenzüge und jede meiner handlungen und aktivitäten psychologisch begründet und/oder auseinandergepflückt bekommen... macht mich das jetzt zu einem ignoranten, sich selbst verleugneten und verdrängenden menschen?
aber zugegeben, die (in meinen augen verheerende) gesellschaftliche entwicklung der letzten jahrzehnte, nämlich für jeden splin tiefenpsychologische erklärungensmuster zu suchen und zu finden wäre sicher ein abendfüllendes diskussionthema... ;) edit ergänzt zu deinem letzten abstaz: dito! gerade aus ethnopsychoanalytischer sicht gibt es hier reichlich futter... und damit sind wir genau an dem punkt den ich meine: denn die die du da ansprichst sind bestens ohne die "tiefenanalyse" ausgekommen... sie haben's halt gemacht... und auf ihre art und in ihrem kontext auch verstanden warum... |
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Mit Ignoranz im Sinne von Dummheit hat das m.E. nicht zu tun, "sich selbst verleugnen" würde voraussetzen, dass Du Dich im Grunde zwar kennst, aber bewußt trotzdem anders, also gegen Dein eigentliches Ich lebst/bist. |
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völlig ausschließen, dass da jemand nach langem bohren was finden würde kann ich nicht... :Cheese: nur wär das für mich nicht relevant edit: aber ich möchte noch mal nen versuch wagen 2 standpunkte zusammen zu führen: wie andere hier auch würde ich eben nicht sagen, dass mein sport reines kompensationsinstrument ist... allerdings habe ich in all den jahren sicherlich den einen oder anderen tag auch mal ganz bewusst etwas kompensiert... bspw. schei* tag gehabt mit ärger usw. = und bei der abendlichen laufeinheit dann irgendwie dampf abgelassen... soll vorkommen... ;) |
ich finde es eigentlich ganz angenehm, dass heute morgen die Diskussion vom Lästern über die Leistung mehr Richtung komensation ging.
Ich mache Sport aus Spaß an der Bewegung, mache seit 4 Jahren in Form des Langdistanztrainings mehr Sport als Ausgleich zu meinem psychisch-stressigen Job. Zu Zeitpunkten, wo es mir als Mensch schlecht ging - hab ich mich in Extremsport gestürzt und dort meine innere Ruhe zurückgefunden. Rückblickend finde ich dieses Verhalten sehr gesund und bei gewöhnlichen Lebenskrisen kann eine solche Maßnahme auch Medikamente oder Arztbesuche ersetzen, so lang die Krise nicht zu heftig ist. Würde ich jetzt in eine schwere Krise kommen, könnte ich mir vorstellen, dass ich es ebenfalls per Triple Ironman im Joggingtempo oder vergleichbaren Herausforderungen versuchen würde. Der stürzt sich in die Malerei, oder macht Musik, schreibt Gedichte, meditiert in der Wüste oder setzt sich eben auf dastreue Fahrrad :) Und da sehe ich die Parallele zu dem Protagonisten der Reportage, es macht ihn mir sympathisch. |
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Meiner Ansicht nach lohnt es sich, das Thema von einer moralischen Wertigkeit zu befreien.
Sport "einfach so" (ob es das jetzt gibt oder nicht ;) ) ist nicht besser oder schlechter als Sport "als Kompensation". Die sportliche bzw. persönliche Leistung ist auch nicht umso weniger Wert je größer die "Macke" dahinter ist. Manchmal habe ich das Gefühl, Sportler die darauf bestehen ihren Sport "nur aus Spaß" auszuüben, haben Angst dass er sonst ja nix Wert sei.... |
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Es wird ein Extrem dargestellt, das nicht die Breite unseres Sports repräsentiert - das zeigt die Diskussion hier ja deutlich und das hat mir an dem Beitrag nicht gefallen. Ohne jetzt die Leistung oder die Sinnhaftigkeit werten zu wollen. Aber Extreme lassen sich halt medial besser verwerten. |
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vielleicht bin ich vorhin auch nur in einem für mich ungünstigen moment in die diskussion eingestiegen, denn auch die punkte von pinkpoison sind gut und berechtigt... mir kams nur so vor als würde hier gerade etwas selbstverständliches zerredet... @keko: und eben genau das musste ich auch erfahren... wenn couch-potatoes hören was man so in den sport investiert (zeit, geld u.v.m.) heißts immer gleich "was musst du denn kompenieseren?"... inzwischen reagier ich darauf a bissel allergisch, möcht mir aber die retourkutsche sparen und frage NICHT: und was kompensierst du mit 2 tüten chips und 3 bier jeden abend? |
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btw: passend dazu bin ich kürzlcih über dieses brandneue buch gestolpert:
http://www.amazon.de/gp/product/3895... IN=389533765X der "blick ins buch" ist schon mal sehr vielversprechend... werd ich mir wohl mal schenken lassen... nicht weil ich mal nen deca-triathlon machen will - ich bleib erst mal bei meiner wenig extremen (?) MD ;) - sondern weil mich so vitas und geschichten faszinieren... |
Evtl. sollte er ja mal das hier machen: http://www.10kswim.com/oceansSeven.html
Da gehört auch noch Mut dazu. |
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Gruß Matthias |
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Aber sehen wir´s mal so rum: Ich mag z.B. die um sich greifende Erklärung für alles und jede Entscheidung "das ist genetisch" überhaupt nicht. Trotzdem würde ich niemals bestreiten, dass es Gene gibt. |
Für mich ist Sport so etwas wie ein weiterer sehr sehr guter Freund auf dem man sich immer verlassen kann egal ob es einem gut oder Schlecht geht. Er hilft einfach immer
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Es ist zwar net mein Körper den die "langsamen" Athleten ruinieren, aber ab und zu denke ich mir auch bei so machen Marathonläufern, wenn da welche mit über 5 std an der Leistungsgrenze sich bewegen ob das noch GESUND ist.. und für mich ist das das wichtigste WARUM ich Triathlon mache, der hält mich FIT und macht mir SPASS.. und mir gehts GUT dabei.. und das ich dann einen untrainierten Teilnehmer nur weil er ein wette verloren hat dann im Sozialstaat gesundheitlich versorgen kann, weil er sich körperlich beim Marathon ruiniert finde ich eigentlich net in Ordnung,.. |
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Viele müssen auch nach ner Weile in den Wanderschritt fallen - diejenigen, die leider ab und an beim Marathon tot umfallen, oder mit demolierten Knien in den Wartezimmern sitzen, sind erfahrungsgemäß eher die superergeizigen AK-Wettkämpfer 50+, wie mir mein früherer Orthopäde Toni Gorbunov, der selbst mal deutscher Meister auf der Marathonstrecke war, aus seiner Erfahrung als Arzt erzählt hat. Diejenigen die dem Sozialstaat wirklich auf der Tasche liegen sind typischerweise die Couch-Potatoes mit ihren Zivilisationskrankheiten, die teuerer Dauermedikation bedürfen. Würden alle Bürger Ausdauersport betreiben (muss ja nicht gleich Marathon sein, aber 10K, HM oder eine Sprintdistanz), dann bin ich mir sicher, dass es um die Durchschnittsgesundheit anders bestellt wäre. Wie gesagt: Oft ist ein 5-Stunden-Marathon nur die erste Etaoppe einer langen Reise in ein neues Leben. Wer will solchen Menschen das Recht auf so einen Wandel verbieten? |
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Was die "Kleinigkeiten" angeht, so ist dies natürlich eine Frage der subjektiven Wertung, was eine "Kleinigkeit" ist. Entscheidend ist immer das Erleben des Betroffenen. Früher galt es zB ja als "Kleinigkeit", wenn ein Kind ordentlich den Arsch versohlt bekam. Hat ja schließlich den Eltern zu ihrer Zeit als Kinder auch nicht geschadet usw. Heute sieht man das differenzierter. |
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Aber Vorsicht: Wenn jemand einen "imaginären Freund hat", läuft er Gefahr in die geschlossene Abteilung eingewiesen zu werden ;) |
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Alles was mit Schlafentzug einher geht hat, meiner Meinung nach, nichts mit Sport zu tun!! Ansonsten kann ich die Veranstaltung nur empfehlen. Bei gutem Wetter ein bisschen die Beine aus Roth/FM ausfahren und ein bisschen mitjoggen - zelten- grillen - trinken. Die ganzen Leute sind i.d.R. superlocker; sind auch eine Subkultur für sich. Da kann es schon mal sein, dass zwischendurch einer ne Kippe raucht oder ähnliches :-). |
Ich finde die erbrachte Leistung auch beachtlich und ich habe dafür höchsten Respekt. Ich finde es auch gut, dass das ganze im Wettkampf stattfindet, da es zum einen praktische Gründe hat (Zeit zählt zwar nicht, aber anfahren kostet Energie, das Fahren in der Nacht wäre sonst viel gefährlicher), es ein tolles Gemeinschaftserlebnis ist und durch die Zuschauer das Ganze einfach leichter wird.
Was das Thema der Kompensation angeht, kann ich bei mir sagen, dass es einfach so ist und dazu stehe ich auch! Ich war früher der absolute Couch Potatoe, war dick und unsportlich, wurde deswegen gemobbt und habe dann die Notbremse gezogen und wurde zum Sportfreak. Ich finde mich bei einem Körpergewicht von 79kg augf 187cm nach wie vor zu dick, obwohl mir alle sagen, es wäre nicht so, aber das ist ok! Ich weiß, dass ich damit ein früheres Leben kompensiere und das ist auch kein Problem, denn ich bewege mich noch in einem äußerst gesunden Bereich, fühle mich wohl dabei, also who cares? |
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Gehe ich recht in der Annahme, dass die meisten Starter dort wenigstens ein paar Stunden zwischendurch schlafen? Ich finde den Gedanken nicht völlig abwegig, auch selbst mal bei sowas mitzumachen. Aber über 40h ohne Schlaf würde ich mir wohl nicht antun wollen ... |
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Ich fand die Doku ganz interessant.
Zum Tempo der Ultra-Trias. Die Triathleten die richtig schnell auf der Sprint und Olympischen Distanz sind werden auch sagen die Langdistanzler sind langsam und können weder Radfahren noch Laufen.:Cheese: Gruß triudma;) |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:48 Uhr. |
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