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Duafüxin 15.11.2010 17:12

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 489255)
Mein Kumpel läuft in Offiziers-Manier links im Gegenverkehr und ich krieche rechts am Rand nebenher.

Wenn ich alleine laufe gehe ich mit gutem Beispiel voran und laufe rechts, bei Dunkelheit leider meist unbeleuchtet (wie ich zugeben muss)

Die hasse ich wie die Pest, gerade im Dunkeln auf gemischten Fuß/Radwegen :Nee:

JENS-KLEVE 15.11.2010 18:12

ist es ncicht normal, dass fußganger links laufen - da sie dann den gegenverkehr auf ihrer seite sehen und der überholende verkehr einfach rechts auf seiner fahrban bleibt? wenn ich mal an einer landstraße laufe, dann laufe ich als geisterfahrer und bei gegenverkehr stelle ich mich kurz auf den fahrbanrand um nicht umgefahren zu werden. auf gemischten rad/fußgängerwegen macht man das dann doch als fußgänger oder jogger genauso dachte ich.

qbz 15.11.2010 18:21

Radfahrer legen ja aus gutem Grund Wert darauf, dass die schnelleren Autofahrer den Sicherheitsabstand von 1.50m beim Überholen beachten. Hier wollte der MTB-Fahrer ohne ausreichenden Sicherheitsabstand, der Zeit für Reaktionen lässt, auf dem Waldweg an der Joggerin vorbeirasen. Der schnellere Verkehrsteilnehmer muss dabei einfach Rücksicht nehmen auf die langsameren und im vorliegenden Fall so langsam überholen, dass beide noch reagieren können. Ausserdem käme es dann im Falle eines unglücklichen, versehentlichen Zusammenstosses / Unfalles beim Vorbeifahren auch kaum zu tödlichen Verletzungen.

-qbz

dude 15.11.2010 18:23

Ich verstehe Maifelder. In Laender mit Rechtsverkehr wie in Deutschland weichen Menschen instinktiv nach rechts aus (ist witzig als Touri in Linksverkehrlaendern - zu Fuss!).
So sehr der Radler Schuld hat, so sehr wuerde ich mir wuenschen, dass eben genau das "Herr wer bin ich!" weniger herrschen wuerde. Die mitmenschliche Umsicht verlangt IMHO nicht nur, dass der Radler langsamer heranfaehrt, sondern auch fuer mich ganz klar, dass die Jogger sich RECHTS halten. Gerne nebeneinander, im Notfall auch so, dass 2/3 des Wegs blockiert sind, aber LINKS haben sie auf einem Gemischtweg nichts zu suchen.

berti 15.11.2010 18:31

maifelder, du hast mir den abend versaut. Ich bin entsetzt über die von dir formulierten gedanken. Tu(s)t mir leid. Gruß berti

berti 15.11.2010 18:36

maifelder, du hast mir den abend versaut. Ich bin entsetzt über die von dir formulierten gedanken. Tu(s)t mir leid. Gruß berti

Linus 15.11.2010 18:46

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 489352)
Die mitmenschliche Umsicht verlangt IMHO nicht nur, dass der Radler langsamer heranfaehrt, sondern auch fuer mich ganz klar, dass die Jogger sich RECHTS halten. Gerne nebeneinander, im Notfall auch so, dass 2/3 des Wegs blockiert sind, aber LINKS haben sie auf einem Gemischtweg nichts zu suchen.

Rechtsgehgebot im Wald? Vollkommener Schwachsinn.

dude 15.11.2010 19:05

Zitat:

Zitat von Linus (Beitrag 489367)
Rechtsgehgebot im Wald? Vollkommener Schwachsinn.

Haette unter Umstaenden den Todesfall verhindert. Wer gegen Instinkte arbeitet, spielt mit dem Feuer.

arist17 15.11.2010 19:21

ich ärgere mich auch über fußgänger, die auf "meiner" fahrbahn laufen/gehen. aber ich klingel, oft auch wenn ausreichend platz zum überholen ist (dann vor allem, um die leute nicht zu erschrecken), und das "rechtzeitig", um den leuten auch zeit zum reagieren zu geben; und mir auch, denn einige reagieren nicht sofort. das ist doch völlig NORMAL wenn man beim spazieren ein klein wenig "träumt", vor allem auf wegen, die nicht stark befahren sind. ich ärgere mich dann auch schon mal was, wenn die nicht sofort reagieren (am schlimmsten sind leute mit hunden, aber das ist ein anderes thema).
aber ich fahre die leute nicht um!

und auf wegen, die nicht stark befahren sind, ist es doch auch völlig NORMAL, dass die fußgänger und jogger in der mitte des weges laufen/gehen, da die wege - gerade im wald - am rand schlecht (zur seite geneigt, löcher, pfützen, ...) sind.



worüber ich mich am meisten ärgere, dass es eigentlich kaum radwege gibt. die sind in unserer kultur leider nicht vorgesehen. das ist dohc oft flickschusterei. aber das ist auch ein anderes thema.

Linus 15.11.2010 19:30

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 489370)
Haette unter Umstaenden den Todesfall verhindert. Wer gegen Instinkte arbeitet, spielt mit dem Feuer.

So gesehen - kannst Du auch jedem überfahrenen Rennradfahrer sagen "wärste mal aufm Radweg gefahren", jedem Vergewaltigungsopfer "hättest Du mal keinen kurzen Rock angezogen". Halte ich für wenig sinnvoll.

maifelder 15.11.2010 19:31

Zitat:

Zitat von arist17 (Beitrag 489372)

worüber ich mich am meisten ärgere, dass es eigentlich kaum radwege gibt. die sind in unserer kultur leider nicht vorgesehen. das ist dohc oft flickschusterei. aber das ist auch ein anderes thema.



Weil der Fahrradfahrer keine Lobby haben. Sie werden überall ausgegrenzt und als die bösen dargestellt. Genau das erlebt mit im täglichen Straßenverkehr.

Aber hier geht es um die arme Fußgängerin und nicht um die armen Fahrradfahrer.

dude 15.11.2010 19:33

Zitat:

Zitat von Linus (Beitrag 489375)
So gesehen - kannst Du auch jedem überfahrenen Rennradfahrer sagen "wärste mal aufm Radweg gefahren", jedem Vergewaltigungsopfer "hättest Du mal keinen kurzen Rock angezogen".

Saudumme Vergleiche. Welche Beeintraechtigung erfaehrt denn ein Fussgaenger, wenn er auf dem Weg rechts statt links laeuft?

FinP 15.11.2010 19:34

Zitat:

Zitat von arist17 (Beitrag 489372)
worüber ich mich am meisten ärgere, dass es eigentlich kaum radwege gibt. die sind in unserer kultur leider nicht vorgesehen. das ist dohc oft flickschusterei. aber das ist auch ein anderes thema.

Ganz anderes Thema - ich bin grundsätzlich froh über jeden Radweg, der nicht gebaut wird. Aber da scheiden sich die Geister ja wirklich dran

Klugschnacker 15.11.2010 19:51

Wenn ich mit dem MTB im Wald unterwegs bin und es kommen bei schneller Fahrt Fußgänger in Sicht, dann bremse ich so runter, dass ich 15 Meter, bevor ich die Fußgänger erreicht habe, Schritttempo fahre. Von dort aus mache ich mich dann bemerkbar, meistens mit dem Ruf "Nicht erschrecken!" oder "Tschuldigung?". Ich will damit vermeiden, dass Fußgänger panisch ins Unterholz springen, sobald man gehört wird.

Fußgänger trifft man ohnehin nur selten, wenn man am Wochenende bestimmte Wege meidet, auf denen sich 90% des Wander- und Spazierbetriebs konzentrieren. Die wenigen Abschnitte, der sich in spazierweite zu Städten, Wanderparkplätzen oder Ausflugszielen befinden, gehören IMO den Fußgängern.

Grüße,
Arne

LidlRacer 15.11.2010 19:51

Anscheinend ist §25 der StVO kaum bekannt:
"Fußgänger ...
außerhalb geschlossener Ortschaften müssen sie am linken Fahrbahnrand gehen, wenn das zumutbar ist."

Weiß nicht, ob man in diesem Fall von einer "Fahrbahn" sprechen kann.
Zumindest gibt es gute Gründe, links zu gehen.

Sollte es sich dagegen um einen "kombinierten Rad- und Fußweg" handeln, gilt:
"Radfahrer müssen auf kombinierten Rad- und Fußwegen besondere Rücksicht auf Fußgänger nehmen. Insbesondere bei unklarer Verkehrslage muss der Radfahrer mit dem Fußgänger Blickkontakt zur Verständigung aufnehmen. Die Radfahrgeschwindigkeit ist so zu reduzieren, dass sofort gefahrlos angehalten werden kann. Dabei muss der Radfahrer stets mit Unaufmerksamkeiten oder Schreckreaktionen des Fußgängers rechnen. Mit dieser Begründung hat das Oberlandesgericht in Oldenburg einer Radfahrerin nach einem Unfall mit einem Fußgänger Schadenersatz und Schmerzensgeld verweigert (OLG Oldenburg, Az. 8 U 19/04/04, NJW-RR 2004, 890)."
http://www.pdeleuw.de/fahrrad/urteil...ehwegbenutzung

dude 15.11.2010 19:58

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 489385)
Weiß nicht, ob man in diesem Fall von einer "Fahrbahn" sprechen kann.

Nein. Und genau das ist der Knackpunkt. Man sieht ja eindeutig, dass die Instinkthandlung den Rechtsverkehr gewohnten Menschen nach rechts fuehrt. Wenn es also keine Fahrbahn ist, hat der nicht aufmerksame Fussgaenger auf einem Weg, der fuer Fahrraeder zugelassen ist, links nichts zu suchen.

LidlRacer 15.11.2010 20:11

Ich weiß nicht, ob es über den teilweise zitierten StVO-§ hinaus überhaupt irgendwelche Vorschriften gibt, wie/wo Fußgänger zu gehen haben. Ich vermute: nein.

Wäre auch schwierig zu entscheiden, was denn nun eine Fahrbahn mit Linksgehgebot ist, und wann genau dagegen ein Rechtsgehgebot gelten soll. Was ist auf Feldwegen/Parkwegen usw., womöglich noch unterschieden nach asphaltiert/geschottert, und hängt es vielleicht auch noch von der Breite ab, ob es eine "Fahrbahn" ist?

Im Zweifelsfall gehe/laufe ich daher IMMER links. Mit Radfahrern, die von hinten kommend vorschriftsmäßig rechts fahren, komme ich so nicht in Konflikt. Und wenn sie von vorne kommen, wird man sich schon rechtzeitig einig.

dude 15.11.2010 20:14

Was spricht die Lebenserfahrung?

LidlRacer 15.11.2010 20:16

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 489399)
Was spricht die Lebenserfahrung?

Ich lebe noch. :)

maifelder 15.11.2010 20:17

Meine Lebenserfahrung im Wald sagt, dort wo der Abhang ist, laufe ich nicht, ansonsten rechts.

Auf der Straße laufe ich links, wie ich es in der Grundschule erklärt bekommen habe. Der Gefahr ins Auge sehen.

FMMT 15.11.2010 20:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 489384)
Wenn ich mit dem MTB im Wald unterwegs bin und es kommen bei schneller Fahrt Fußgänger in Sicht, dann bremse ich so runter, dass ich 15 Meter, bevor ich die Fußgänger erreicht habe, Schritttempo fahre. Von dort aus mache ich mich dann bemerkbar, meistens mit dem Ruf "Nicht erschrecken!" oder "Tschuldigung?". Ich will damit vermeiden, dass Fußgänger panisch ins Unterholz springen, sobald man gehört wird.

Fußgänger trifft man ohnehin nur selten, wenn man am Wochenende bestimmte Wege meidet, auf denen sich 90% des Wander- und Spazierbetriebs konzentrieren. Die wenigen Abschnitte, der sich in spazierweite zu Städten, Wanderparkplätzen oder Ausflugszielen befinden, gehören IMO den Fußgängern.

Grüße,
Arne

Volle Zustimmung:Blumen:
Ich fahre meistens in Gegenden, wo sich kaum Fußgänger verirren. Und selbst da bin ich an unübersichtlichen Stellen bremsbereit.:cool: Kürzlich konnte ich so einen Crash vermeiden. Ich hatte an der einsamen Stelle überhaupt nicht mit Fußgängern, noch dazu mit Hunden gerechnet. So wars aber trotzdem kein Problem:)
Und wenn ich auf der Straße von den Autofahrern erwarte, dass sie auch mal ein paar Sekunden warten, bis sie mich überholen können, sollte ich dasselbe natürlich auch für einen Fußgänger leisten:cool:

Meik 15.11.2010 23:04

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 489397)
Im Zweifelsfall gehe/laufe ich daher IMMER links.

Warum läufst du auf deinem Avatar dann rechts? :confused:

Diese Handvoll "Linksläufer" gehen mir gerade wenn es voller ist sowohl beim Joggen wie beim Radfahren auf den Senkel. Wie Dude schon schrieb, überall ist Rechtsverkehr. Wenn man klingelt kommt zudem der Instinkt weil es überall so ist nach rechts auszuweichen. Dann womöglich noch Fußgänger die sich wie üblich rechts aufhalten und der Weg ist blockiert.

Aber gerade deshalb kachelt man nicht wie ein Gestörter mit >40km/h wenige cm an Fußgängern vorbei. :Nee:

barbossa 15.11.2010 23:33

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 489399)
Was spricht die Lebenserfahrung?

Die sagt, daß nirgendwo soviel gelogen wird wie vor Gericht.
Und daß Gedrucktes tot ist (Blues Brothers).

Is schon erstaunlich, wie dezidiert alle ein Urteil haben:

aus Fakten, die einem Pressebericht zu entnehmen sind.
Habe zwar alle Posts gelesen, einen direkten Beteiligten nicht gefunden.
Abgesehen davon, daß der Fußgänger als solcher ohnehin immer Recht hat, selbst wenn er wie ein Derwisch auf seinem Weg hinundher springt, wundert mich doch, daß der Kollege hinter ihm wenig zur Klärung beigetragen zu haben scheint.
Außer, daß er anhalten konnte, wissen wir nix. Wenig, oder?

Im übrigen bin ich froh, daß hier so viele brave, korrekte MTBler schreiben: wenn ich demnächst wieder mit meinem Gehstock wandere, werde ich mit selbem beim Klingeln nach links oder rechts zeigen.
Dann werde ich wissen, ob der MTBler hinter mir ein korrekter oder .....oh tut mir leid, hab ich nich gehört.

LidlRacer 16.11.2010 00:14

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 489552)
Warum läufst du auf deinem Avatar dann rechts? :confused:

Such Dir eine (oder mehrere) Antwort aus:
- Ich wollte den Fotografen nicht umlaufen.
- Es war ein Rennen ohne sonstigen Verkehr.
- Das Bild ist spiegelverkehrt.
- Ich laufe rückwärts.
- Ich bin das gar nicht.
- ...

Zitat:

Wenn man klingelt kommt zudem der Instinkt weil es überall so ist nach rechts auszuweichen.
Normalerweise brauchst Du bei mir nicht klingeln, da ich Dir links gar nicht im Weg bin. Und ich weiche bestimmt nicht nach rechts aus, sondern dahin, wo der Überholer ohnehin nicht vorbei passt. Aber auf die Logik anderer Verkehrsteilnehmer sollte man sich nie verlassen.
Wie auch immer, ich hatte als Läufer noch nie einen Konflikt mit wem auch immer (von Hunden abgesehen, aber die sind hier offtopic).

Zeus15831 16.11.2010 08:10

Das Problem finde ich, das Klingeln und Überholen teilweise zeitgleich ist. Das ist nichts mit Reaktion.

Und als Dankeschön erhalte ich dann meistens noch einen netten Spruch warum ich kein Platz mache. hmm

powermanpapa 16.11.2010 08:22

Zitat:

Zitat von Zeus15831 (Beitrag 489674)
Das Problem finde ich, das Klingeln und Überholen teilweise zeitgleich ist. Das ist nichts mit Reaktion.

Und als Dankeschön erhalte ich dann meistens noch einen netten Spruch warum ich kein Platz mache. hmm

warum aber gehen die Spazierer ausgerechnet zu viert nebeneinander?
ein klein wenig Rücksicht auf andere wäre da auch angebracht

warum muss man als Radfahrer IMMER Slalom fahren? dabei braucht man lediglich 50cm an einer Seite

---------
was nicht geht ist das was dieser MTBler getan hat und er wurde zu recht ordentlich bestraft

Zeus15831 16.11.2010 09:04

Radfahrer müssen auf kombinierten Rad- und Fußwegen besondere Rücksicht auf Fußgänger nehmen. Insbesondere bei unklarer Verkehrslage muss der Radfahrer mit dem Fußgänger Blickkontakt zur Verständigung aufnehmen. Die Radfahrgeschwindigkeit ist so zu reduzieren, dass sofort gefahrlos angehalten werden kann. Dabei muss der Radfahrer stets mit Unaufmerksamkeiten oder Schreckreaktionen des Fußgängers rechnen. Mit dieser Begründung hat das Oberlandesgericht in Oldenburg einer Radfahrerin nach einem Unfall mit einem Fußgänger Schadenersatz und Schmerzensgeld verweigert (OLG Oldenburg, Az. 8 U 19/04/04, NJW-RR 2004, 890).

ich habe mir aber auch angewöhnt alle 20 - 50 m einen blick nach hinten zu werfen um zu sehen was da kommt. vor allem wenn sohnemann im kinderwagen dabei ist. ;-)

Duafüxin 16.11.2010 09:20

Im Grunde ist es vollkommen egal, ob ein Fußgänger links oder rechts geht, solange es keine Massen werden.
Mal ein kleines Beispiel aus der Praxis vom ach so beliebten Maschsee in Hannover.
Ein See, ein Fußgängerweg (nicht asphaltiert, nicht beleuchtet) als Innenrunde und ein Radweg (asphaltiert, beleuchtet) als Aussenrunde.
Die meisten Läufer haben Angst vor schmutzigen Füssen und Dunkelheit, also laufen sie auf dem Radweg. Wäre ja auch kein Problem, der ist ja breit genug.
Nun laufen einige links, weil sie einen Radweg für eine Strasse halten. Einige laufen rechts, weil sie einen Weg für einen Weg halten. Als Radfahrer (oder schnellerer Läufer) kannst Du Slalom fahren, solange keiner entgegen kommt.
Kommt Dir auf Deiner Seite ein Linksläufer entgegen und ist auf der anderen Seite auch ein Linksläufer oder ein langsamer Rechtsläufer unterwegs und kommt gleichzeitig ein schnellerer Läufer oder Radfahrer, wirst Du gezwungen in den Gegenverkehr auszuweichen, weil der Dir entgegenkommende Läufer nicht sieht, dass hinten einer (bzw zwei) kommt. Verlangsamen tut der sein Tempo auch nicht. Du mußt anhalten, weil Du auch nicht in den Gegenverkehr fahren willst. Mit reiner Entschleunigung ist es nicht getan, wie es bei rechter Benutzung des Weges aller Parteien zu bewerkstelligen gewesen wäre.
Ausserdem gibts im Alltag genügend Beispiele für Rechtslastigkeit, zB auf Rolltreppen etc.

Lecker Nudelsalat 16.11.2010 10:04

Zitat:

Zitat von Zeus15831 (Beitrag 489688)
Radfahrer müssen auf kombinierten Rad- und Fußwegen besondere Rücksicht auf Fußgänger nehmen. Insbesondere bei unklarer Verkehrslage muss der Radfahrer mit dem Fußgänger Blickkontakt zur Verständigung aufnehmen. Die Radfahrgeschwindigkeit ist so zu reduzieren, dass sofort gefahrlos angehalten werden kann. Dabei muss der Radfahrer stets mit Unaufmerksamkeiten oder Schreckreaktionen des Fußgängers rechnen. Mit dieser Begründung hat das Oberlandesgericht in Oldenburg einer Radfahrerin nach einem Unfall mit einem Fußgänger Schadenersatz und Schmerzensgeld verweigert (OLG Oldenburg, Az. 8 U 19/04/04, NJW-RR 2004, 890).

ich habe mir aber auch angewöhnt alle 20 - 50 m einen blick nach hinten zu werfen um zu sehen was da kommt. vor allem wenn sohnemann im kinderwagen dabei ist. ;-)

Das ist vollkommen korrekt, notfalls muss man zum überholen sogar absteigen, ist mir persönlich auch mal in einem Urteil bestätigt worden, allerdings war der Leidtragende keine Person, sondern ein Hund (mit Herrchen an der Leine).

Gruß strwd

titansvente 16.11.2010 10:33

Die Koexistenz von Fußgängern/Läufern, Radfahrern und Autos war letztes Jahr mal Gegenstand einer Serie in der Frankfurter Rundschau.
Quintessenz war, dass es auf allen Seiten noch eine Menge Aufklärungsarbeit zu leisten gilt. Die Introspektionsfähigkeit ist sehr oft Situationsabhängig.
Es gibt viele Radfahrer, die auf zugeschneiten Straßen mit ungeeigneter Ausrüstung und spärlich beleuchtet viele Autofahrer zu riskanten Überholmanövern nötigen und dabei sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer in teils lebensbedrohliche Situationen zwingen.
Es gibt auch die ignorant, militanten Fußgänger, die alle Wege für sich beanspruchen und leider viel zu oft durch provokante Revieransprüche auffallen.
Und es gibt diese almighty Autofahrer die durch ihre aggressive Fahrweise Kollateralschäden billigend in Kauf nehmen.

Leute, wir befinden uns im Krieg :Cheese:

KalleMalle 16.11.2010 11:03

Zitat:

Zitat von blutsvente (Beitrag 489744)
Es gibt auch die ignorant, militanten Fußgänger, die alle Wege für sich beanspruchen und leider viel zu oft durch provokante Revieransprüche auffallen.

Bei dem Satz fällt mir spontan an folgende Situation wieder ein, die ich vor einiger Zeit als Fußgänger beobachtet habe.

Polizei führt in einer Parkbucht eine Verkehrskontrolle durch. Einer steht an der Fahrertür, der andere regungs- und tatenlos auf der Beifahrerseite mitten aufm Radweg eines kombinierten Fuß/Radweges. Kommt ein Radfahrer mit normaler Geschwindigkeit an und macht sich durch normales Klingeln bemerkbar.

Der Polizist dreht sich Richtung Radfahrer und fängt an wild zu gestikulieren und ihn mit den Worten "Können Sie nicht ausweichen !!" zu beschimpfen.
Der Fuß/Radweg war übrigens durch so einen kleinen fiesen Bordstein getrennt und der Polizist war wie erwähnt an der Kontrolle nur durch Zugucken beteiligt.

Ich hab mich so geärgert über den Typen, daß ich ernsthaft überlegt hab' ihn anzuzeigen.

Die Moral: Als Fußgänger (und Autofahrer) geht man offenbar davon aus, daß einem Radler Ausweichmanöver nix ausmachen. Stimmt aber nunmal nicht.

sybenwurz 16.11.2010 11:25

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 489757)
...und der Polizist war wie erwähnt an der Kontrolle nur durch Zugucken beteiligt...


Das mag auf dich so gewirkt haben, aber ich bin sicher, er hat nicht nur zugeguckt, sondern seinen aktiven Kollegen gesichert.
Und wenn der Standpunkt, von dem er sehen kann, wenn der kontrollierte Fahrer ne Waffe ausm Handschuhfach ziehen sollte, aufm Radweg liegt, wird er sich da hinstellen und keinem das nedd lang erklären während er für dich und mich und den seinen Job erledigt...:-((
Iss schon besser, wenn er da nur wie dumm rumstehen und zugucken muss, glaub mir das...:)


Ansonsten: ich find das sehr milde.
Ich bin sicher, dass ein Verkehrsrowdy, der mitm Auto jemanden mit seiner Raserei umgebracht hätte, nedd mit 6000Öcken am Bein und n paar Monaten auf Bewährung ausm Ring steigen würde.

Hat jemand beim BikeSnob die Story von dem Investmentbanker gelesen, der nen Radler angefahren und schwerverletzt liegengelassen hat, n paar Kilometer weiter bei Pizza-Hut aufm Parkplatz seine Werkstatt angerufen hat, um seine verbeulte Karre abschleppen zu lassen und der deswegen nicht belangt wird, weil er im Job ne Billion Dollar von Superreichen verwaltet und ne angemessene Bestrafung diesen Job zu sehr einschränken/beeinflussen würde?
Der Anwalt des Opfers teilte lapidar mit, dass der Unfall den Job seines Mandanten aufgrund der erlittenen Verletzungen nun auch arg einschränken würde.
Das wär doch mal ne ordentliche Themenwende für hier, wo ja auch schon alle Standpunkte ausgetauscht sind...:Cheese:

sybenwurz 16.11.2010 11:38

Edith reicht Links nach:


http://www.treehugger.com/files/2010... reehugger%29


http://bikesnobnyc.blogspot.com/

Skunkworks 16.11.2010 11:48

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 489385)
Anscheinend ist §25 der StVO kaum bekannt:
"Fußgänger ...
außerhalb geschlossener Ortschaften müssen sie am linken Fahrbahnrand gehen, wenn das zumutbar ist."

...

Das ist nur DE so, mach das mal in ES oder IT und du wirst für Lebensmüde gehalten.


Dann noch der Instinkt und Rolltreppen: Ich find es immer Spaßig in der Londoner Tube, dort muss man auf den Übergängen häufig Rechts gehen und auf Rolltreppen Rechts stehen, ganz so wie hier...

maifelder 16.11.2010 11:57

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 489770)

Ansonsten: ich find das sehr milde.
Ich bin sicher, dass ein Verkehrsrowdy, der mitm Auto jemanden mit seiner Raserei umgebracht hätte, nedd mit 6000Öcken am Bein und n paar Monaten auf Bewährung ausm Ring steigen würde.

Hat jemand beim BikeSnob die Story von dem Investmentbanker gelesen, der nen Radler angefahren und schwerverletzt liegengelassen hat, n paar Kilometer weiter bei Pizza-Hut aufm Parkplatz seine Werkstatt angerufen hat, um seine verbeulte Karre abschleppen zu lassen und der deswegen nicht belangt wird, weil er im Job ne Billion Dollar von Superreichen verwaltet und ne angemessene Bestrafung diesen Job zu sehr einschränken/beeinflussen würde?
Der Anwalt des Opfers teilte lapidar mit, dass der Unfall den Job seines Mandanten aufgrund der erlittenen Verletzungen nun auch arg einschränken würde.
Das wär doch mal ne ordentliche Themenwende für hier, wo ja auch schon alle Standpunkte ausgetauscht sind...:Cheese:

Hast Du allen ernstes was anderes erwartet. Ich nicht.

Thorsten 16.11.2010 12:38

Zitat:

Zitat von Skunkworks (Beitrag 489796)
Dann noch der Instinkt und Rolltreppen: Ich find es immer Spaßig in der Londoner Tube, dort muss man auf den Übergängen häufig Rechts gehen und auf Rolltreppen Rechts stehen, ganz so wie hier...

Die Kiwis mischen in ihrem Straßenverkehr auch das "links fahren" mit der Vorfahrtsregel "rechts vor links". Hatte ich anfangs nicht gedacht/erwartet sondern eher zufällig gelesen und es führt auch zu seltsamen "unflüssigen" Verkehrssituationen. "Links vor rechts" wäre irgendwie geeigneter.

barbossa 16.11.2010 12:39

Hier kann man doch auch noch ne Quintessenz finden:

Als Radfahrer biste immer am A.rsch.:Kotz:

trisepp 16.11.2010 12:52

Zitat:

Zitat von barbossa (Beitrag 489851)
Hier kann man doch auch noch ne Quintessenz finden:

Als Radfahrer biste immer am A.rsch.:Kotz:

und kannst auch immer ein A.rsch sein ...

dude 16.11.2010 15:29

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 489691)
Ein See, ein Fußgängerweg (nicht asphaltiert, nicht beleuchtet) als Innenrunde und ein Radweg (asphaltiert, beleuchtet) als Aussenrunde.
Die meisten Läufer haben Angst vor schmutzigen Füssen und Dunkelheit, also laufen sie auf dem Radweg. Wäre ja auch kein Problem, der ist ja breit genug...

Nimm' noch Autos und Touristen dazu:

Central Park

Duafüxin 16.11.2010 15:35

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 489916)
Nimm' noch Autos und Touristen dazu:

Central Park

Ich habs bewußt einfach gehalten. Inliner, Skiker, Nordic Walking Elschen hab ich aussen vor gelassen ;)

Ganz schlau haben das übrigens die Vancouverites gemacht am Stanley Park. Da darf man nur in eine Richtung rum fahren/skaten.


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