triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Triathlon allgemein (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=56)
-   -   Lothar Leder und die Gefahren der Kerntechnik (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=1576)

felix__w 06.09.2007 16:51

Zitat:

Zitat von meggele (Beitrag 38298)
Nur kenn ich persönlich auch keinen Autounfall, der das Potential hat, Millionen Menschen zu töten und die Landschaft für Hunderte Jahre unbewohnbar zu machen :Gruebeln:

Aber es sind schon deutlich mehr Leute bei Verkehrsunfällen als durch ein AKW-Unfall gestorben und verletzt worden (v.a hier in Westeuropa).

Felix

dude 06.09.2007 16:55

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 38314)
Verwunderlich, bei dem was du sonst so ueber Radfahrer erzaehlst. Klar, ist was anderes, da er nicht in nem Team mit organisiertem Doping war, aber gibt es nen Triathleten der naeher an den Telekomikern war, dazu noch in der EPO Hochzeit zu den besten der Welt gehoerte und nun auch noch ein - freundlich ausgedrueckt - komisches Blutbild hat?
...

1. radprofi und triathlet ist bzgl. harter drogen tatsaechlich was voellig anderes, zumal ein radprofi bis vor kurzem ohne juice gar keinen vertrag bekam.

2. und nur weil er ein paar radprofis kennt, reicht das ja noch lange nicht. ich bin zwei jahre in einem team von eliteamateuren gefahren, die spaeter profis wurden und von denen sicher eine handvoll in ihrer karriere gedopt hat. aber mitbekommen habe ich davon NICHTS.

3. allein das komische blutbild steht fuer mich im raum. und das passt wiederum ueberhaupt nicht in das bild der aktuellen leistungsfaehigkeit.

er muss also

- entweder schon immer gedopt haben

- oder bislang nie und erst jetzt aus verzweiflung ob der aktuellen leistung

- oder noch nie und es gibt eben doch eine erklaerung fuer die blutwerte.

und an letzteres moechte ich noch immer glauben. und selbst wenn er erst in diesem jahr gedopt haben SOLLTE, dann faende ich das nur eines: tragisch.

Wasserträger 06.09.2007 17:01

Zitat:

Zitat von meggele (Beitrag 38322)
Es ist doch nun wirklich naiv zu glauben, dass man a) nur über Radpros an das Zeug käme und dass sie b) einem gleich mal ne Spritze reichen, wenn man mit ihnen mal ne Runde auf Malle dreht.

Aber Loddl machts gleich verdächtiger^^

Bzgl. des "Rankommens als Radpro" wollte ich auch was schreiben, was ich jetzt doch noch tun werde:

Es ist einfacher als man sich es denkt - und grad der Zeit-Artikel von neulich hat mich darin bestärkt.

Wenn man will kriegt man! Ganz einfach!
Könnte dir sogar schon auf Anhieb ne Waldecker Apotheke nennen, die unter "Dopingverdacht" steht - bzw. ich würde dir die 5 ausm gleichen Ort nennen, die das schon öffentlich abgestritten haben...


Ich habe nie behauptet, dass nur Radpros ans Zeug kommen.... Nur glaube ich, dass das selbst bei uns im Triathlon schon weiter ist, als viele wahrhaben wollen....

outergate 06.09.2007 17:16

Zitat:

Zitat von felix__w (Beitrag 38328)
Aber es sind schon deutlich mehr Leute bei Verkehrsunfällen als durch ein AKW-Unfall gestorben und verletzt worden (v.a hier in Westeuropa).

Felix

das ist ein vergleich von äpfeln mit telefonkabeln.

dude 06.09.2007 17:16

Zitat:

Zitat von meggele (Beitrag 38320)
Mich wundert ja ein bisschen, dass die Möglichkeit seiner Unschuld überhaupt so nachhaltig in Betracht gezogen wird. Und es braucht doch wirklich keine besondere Nähe zu Radsportteams, um an das Zeug gekommen zu sein. Und, nicht dass die trällernden Spatzen immer richtig lägen: aber überrascht der Fall wirklich jemanden?

man darf ja wohl bei einem nicht ueberfuehrten sportler noch hoffen, zumal es sich um einen BOPP (back of profi pack) handelt, der frueher mal FOPP war und der bei mir momentan mitleid erregt. ich hab da so meine eigenen theorien, aber die diskutiere ich lieber mal mit den expertinnen von bunte und frau im spiegel.

Osso 06.09.2007 17:20

Zitat:

Zitat von meggele (Beitrag 38321)
menschliches Versagen und ständiger Sparwille der Betreiber reicht doch vollkommen, siehe Krümmel, Brunsbüttel und Forsmark.

Und womit sollten wir die weltweit 5000 KKWs befeuern, die nötig wären, um ach so sauber (höhö) Strom zu produzieren?

um mal beim OT zu bleiben.

Keine der vorhandenen Arten Energie zu erzeugen ist Umweltneutral. Und in Anbetracht des anscheinend nötigen Verbrauches, erzeugt jede der Technicken un- sowie mittelbar zu weiteren Risiken. Das ein KKW nicht sicher ist ist klar. Aber mit "nicht sicher" ist nicht gemeint, daß es mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit einfach so explodiert.

Ich glaube viele kennen nur die Bilder von Atombombentest und stellen sich vor, das es bei Kernschmelze genau so aussehen würde. Tut es aber nicht. Die Explosion wäre viel kleiner. Es gibt keine so Starke Stahlung im Moment der Explosion. was bleibt ist der Radioaktive Niederschlag.

Aber die Gefahr einer Kernschmelze ist bei allen modernen Reaktoren eigentlich ausgeschlossen.

meggele 06.09.2007 17:21

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 38338)
man darf ja wohl bei einem nicht ueberfuehrten sportler noch hoffen, zumal es sich um einen BOPP (back of profi pack) handelt, der frueher mal FOPP war und der bei mir momentan mitleid erregt.

Klar darf man hoffen. Es wundert mich nur ein wenig, dass *Du* hoffst.
Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 38338)
ich hab da so meine eigenen theorien, aber die diskutiere ich lieber mal mit den expertinnen von bunte und frau im spiegel.

Sag dann mal Bescheid, damit ich mir die Ausgaben kaufen kann :Holzhammer:

meggele 06.09.2007 17:23

Zitat:

Zitat von Osso (Beitrag 38339)
Aber die Gefahr einer Kernschmelze ist bei allen modernen Reaktoren eigentlich ausgeschlossen.

Äh, und warum arbeiten sie dann gerade an dieser vierten (?) Generation, bei der das angeblich endlich mal eigentlich vermutlich vielleicht nicht zur Kernschmelze kommen können soll?

Das funzt doch alles vorn und hinten nicht...

Osso 06.09.2007 17:23

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 38337)
das ist ein vergleich von äpfeln mit telefonkabeln.

Nö, eigentlich nicht. Beides sind zivilisatorische Entwicklungen, welche uns (im "Kampf um das Bestehen") einen Vorteil verschaffen. Und beide haben so Ihren Nutzen, aber auch Ihre Risiken.

meggele 06.09.2007 17:24

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 38337)
das ist ein vergleich von äpfeln mit telefonkabeln.

Wenn wir also nur genügend viele Verkehrstote produzieren, bleiben wir von AKW-Unfällen verschont. Das find ich super :liebe053: Wer opfert sich? :Blumen:

Meik 06.09.2007 17:30

Zitat:

Zitat von meggele (Beitrag 38344)
Wer opfert sich? :Blumen:

Etwa 1 Million Menschen weltweit pro Jahr. :-((

Gruß Meik

Osso 06.09.2007 17:32

Zitat:

Zitat von meggele (Beitrag 38342)
Äh, und warum arbeiten sie dann gerade an dieser vierten (?) Generation, bei der das angeblich endlich mal eigentlich vermutlich vielleicht nicht zur Kernschmelze kommen können soll?

Kugelhaufenreaktor?

DragAttack 06.09.2007 17:33

Zitat:

Zitat von Osso (Beitrag 38343)
Nö, eigentlich nicht. Beides sind zivilisatorische Entwicklungen, welche uns (im "Kampf um das Bestehen") einen Vorteil verschaffen. Und beide haben so Ihren Nutzen, aber auch Ihre Risiken.

Autounfälle sind alltägliche Erscheinungen. Der zu erwartende Schaden ist somit statistisch gut handhabbar. Bei Atomkraftwerken jedoch wird die Schadensverteilung durch seltene Ereignisse dominiert, wodurch eine empierische Schätzung des zu erwartenden Schadens unmöglich wird.

Gruß Torsten

Osso 06.09.2007 17:34

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 38346)
Etwa 1 Million Menschen weltweit pro Jahr. :-((

Gruß Meik

Wenn allein schon soviele Menschen durch den Verkehr sterben, heißt das für mich im Umkehrschluss, das KKW's sicher sind. :confused:

Osso 06.09.2007 17:38

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 38348)
Autounfälle sind alltägliche Erscheinungen. Der zu erwartende Schaden ist somit statistisch gut handhabbar. Bei Atomkraftwerken jedoch wird die Schadensverteilung durch seltene Ereignisse dominiert, wodurch eine empierische Schätzung des zu erwartenden Schadens unmöglich wird.

Gruß Torsten

Richtig, nun stellt sich die Frage, was ein besseres Nutzen/Schadens Verhältnis hat. Das lässt sich schwer beantworten. Insbesondere, da bei beiden Technologien jeweils noch mehr Schadens- sowie Nutzeffekte auftreten, als Unfälle und dem primären Zweck.

meggele 06.09.2007 17:57

Zitat:

Zitat von Osso (Beitrag 38347)
Kugelhaufenreaktor?

Nee, "normale" AKWs. Irgendwas soll toll an denen sein und krass sicher. Das blöde sei nur, dass man mit der dritten Generation, auf die man aufbaut, noch so wenig praktische Erfahrung hat.

subzero 06.09.2007 18:40

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 38288)
Genau deswegen werden wir irgendwann auch fliegende Schweine am grünen Himmel sehen.

"Animals", Pink Floyd...:Cheese:

Klugschnacker 06.09.2007 18:41

Ich habe den Thread mal passend umbenannt.

subzero 06.09.2007 18:43

Zitat:

Zitat von felix__w (Beitrag 38294)
Wahrscheinlich habe Leute vor AKWs Angst di por Jahr tausende Kilometer auf strassen fahren. Dass dort die Gefahrt sehr viel grösser ist fällt ihnen nicht eine. aber die grünen und SP haben da sehr gute Propagande-Maschien: z.B. die SP Schweiz im Wahlkampf :Nee:

Und ich wohne in mittlere Distanz zu einem AKW und halte sie für sicher. Sicher heisst nicht 100% aber es gibt viele viel grössere Gefahren.

Aber irgendwie sind wir da ziemlich :offtopic:

Felix

Nix für ungut aber nicht umstonst pflanzen duie schwiiizer ihre AKWs direkt an die dütsche Grenze, nicht umsonst ist der Hochrhein der weltweit dichtbesiedlste AKW Bezirk...:Blumen: !?

dude 06.09.2007 18:43

fuers splitten biste wohl zu faul ;)

koennt ihr euch bitte im forum www.akw.de ausleben?

drullse 06.09.2007 22:13

Zitat:

Zitat von Wasserträger (Beitrag 38318)
Keine Ahnung wie nah Loddl war - aber Normann ist auch nicht gänzlich abstinent von denen gewesen... :cool:

Was hat Axel Krumm damit zu tun :confused:

FinP 06.09.2007 22:15

Dem wird die ganze AKW-Geschichte krumm genommen.
Außerdem wundert der sich wohl über die plötzlichen Klicks... :Cheese:

FuXX 06.09.2007 22:42

Hihi, dieser thread is mal wieder richtig geil :)

@Dude: Du hast noch den Punkt "Sieger in der EPO Hochphase" unterschlagen. Die einzelnen Punkte für sich sind keine sicheren Beweise (wobei die Blutwerte schonmal nah dran sind) - aber alles kumuliert hört sich nach etwas zuviel des guten an. IMHO natürlich.

FuXX

FinP 06.09.2007 22:53

In diesem Thread darf das Wort "Nukular" natürlich nicht fehlen:
wie auch immer...

kuestentanne 06.09.2007 22:56

Natürlich ist Atomkraft sicher, sicher zu teuer.

Denn den Abfall sicher zu lagern für je nach Isotop bis zu mehrere 1000 Jahre wird noch ordentlich Folgekosten erzeugen. Wenn man diese Kosten schon heute auf den Strompreis legen würde, wäre Atomstrom unbezahlbar.

Und da Homer schon genannt wurde. Vor nicht all zu langer Zeit gabs mal ne unangemeldete Kontrolle in einem schwedischen AKW (sozusagen ne unangemeldete Dopingkontrolle). Das Personal im Kontrollraum hatte ordentlich Vodka intus, also nicht einer, sondern alle ...

Ja und bei Forsmark fehlten letztes Jahr nur 10 s zur Kernschmelze.

dude 06.09.2007 23:42

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 38389)
@Dude: Du hast noch den Punkt "Sieger in der EPO Hochphase" unterschlagen. Die einzelnen Punkte für sich sind keine sicheren Beweise (wobei die Blutwerte schonmal nah dran sind) - aber alles kumuliert hört sich nach etwas zuviel des guten an. IMHO natürlich.

FuXX

noe, hab ich nicht:

"er muss also

- entweder schon immer gedopt haben

-..."

drullse 06.09.2007 23:54

Zitat:

Zitat von kuestentanne (Beitrag 38392)
Natürlich ist Atomkraft sicher, sicher zu teuer.

Denn den Abfall sicher zu lagern für je nach Isotop bis zu mehrere 1000 Jahre wird noch ordentlich Folgekosten erzeugen. Wenn man diese Kosten schon heute auf den Strompreis legen würde, wäre Atomstrom unbezahlbar.

Sind Dir die Ewigkeitskosten ein Begriff? Wenn nicht: http://de.wikipedia.org/wiki/Ewigkeitskosten

Auch nicht besser...

meggele 07.09.2007 00:06

Zitat:

Zitat von kuestentanne (Beitrag 38392)
Ja und bei Forsmark fehlten letztes Jahr nur 10 s zur Kernschmelze.

Ein bedauerlicher Einzelfall eben...

felix__w 07.09.2007 08:07

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 38359)
fuers splitten biste wohl zu faul ;)

Das ist jetzt ein toller Titel :Cheese:

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 38359)
koennt ihr euch bitte im forum www.akw.de ausleben?

Da nicht gesplittet wurde hier noch eine letzte Antwort von mir. Nachher bin ich ruhig.

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 38337)
das ist ein vergleich von äpfeln mit telefonkabeln.

Nein, denn ich habe weiter oben geschrieben, dass man deutlich mehr Angst vor dem Verkehr als vor AKWs haben sollte da dort das Risiko viel grösser ist.

Zitat:

Zitat von meggele (Beitrag 38321)
Und womit sollten wir die weltweit 5000 KKWs befeuern, die nötig wären, um ach so sauber (höhö) Strom zu produzieren?

Dann bauen wir weiter Kohle-und Gaskraftwerke. Die sind viel sauberer.
Sonnen und Wasserkraft geht ja auch nicht da das schöne Landschaften kaputt macht (sagen ähnliche Gruppen die gegen AKWs sind).

Zitat:

Zitat von Osso (Beitrag 38349)
Wenn allein schon soviele Menschen durch den Verkehr sterben, heißt das für mich im Umkehrschluss, das KKW's sicher sind. :confused:

Nein, aber nochmals für alle die etwas schwer von Begriff sind: Für uns ist das Risiko viel grösser im Verkehr zu sterben als durch ein AKW Unfall. Und darum sollten wir und mehr Gedanken über das zweite machen. Aber da gibt es halt keine Angstmacherei und Verteufelung einiger politischer Gruppierungen.
Und hier in der Schweiz müssten wir und dann ja auch fürchten dass eine Staumauer bricht und das Wasser viele in den Tod reisst. Die Wahrscheinlichkeit ist wohl ähnlich wie bein einem gravierenden AKW Unfall.

Zitat:

Zitat von subzero (Beitrag 38358)
Nix für ungut aber nicht umstonst pflanzen duie schwiiizer ihre AKWs direkt an die dütsche Grenze, nicht umsonst ist der Hochrhein der weltweit dichtbesiedlste AKW Bezirk...:Blumen: !?

Ich weiss nicht was du von AKWs versteht. Die müssen zur Kühlung an einem relatin grossen Fluss sein. Und da bietet sich in der Schweiz halt der Rhein und die Aare an und in den Alpen geht das nicht. Dafür sind die Staudämme in den Alpne :Holzhammer:
Zudem ist der Kanton Aargau sehr 'AKW-freundlich'.

Felix

outergate 07.09.2007 10:23

Zitat:

Zitat von felix__w (Beitrag 38426)

Nein, aber nochmals für alle die etwas schwer von Begriff sind: Für uns ist das Risiko viel grösser im Verkehr zu sterben als durch ein AKW Unfall. Und darum sollten wir und mehr Gedanken über das zweite machen.

Felix

das mag für dich in deinem individuellen umfeld so stimmen.
wenn du intensiv am (strassen)verkehr teilnimmst und weit abseits der AKW wohnst.
wohnst du in der nähe von AKW oder deren endlagerstätten und bewegst dich vorwiegend per schienen-ÖPNV, dann kann sich das risikoverhältnis deutlich verschieben.
problematisch an solchen vergleichen (verkehrstote - AKW unfälle) ist, daß sie völlig willkürlich sind und einer empirischen grundlage entbehren. man käme auch nicht auf die idee zu behaupten, daß das alter die todesursache nummer eins ist und man deshalb das altern verbieten sollte. ich weiß, dieses beispiel ist absurd. auf anderer ebene ist der vergleich von AKW mit dem strassenverkehr ebenso absurd.
es wird immer eine art unteren grenzwert von verkehrsunfällen geben, auch von verkehrstoten - weil es bis zu einem bestimmten punkt nicht möglich ist, den strassenverkehr abzuschaffen.
bei unfällen handelt sich um ein flächendeckendes ereignisnetz, deren container - größtenteils jedenfalls - fahrzeuge sind. um das ereignisnetz zu durchtrennen, müßte man container und interaktionsorte abschaffen (strassen und so). weil das natürlich irrsinn ist, versucht man auf verschiedene weise, die ereignisse innerhalb des netzes zu begrenzen. es wird aber weiter unfälle geben. das liegt einfach in der natur der sache, da es zum verkehr an sich keine alternative gibt.
ein krieg ist auch ein ereignisnetz mit verletzten und toten. die ereignisse kann man nur dadurch reduzieren/eliminieren, daß man nicht hingeht (wenn man kann), oder kriege einfach abschafft (was leider ebenso idealistisch ist)

ein AKW ist ganz was anderes. es ist ein überflüssig punktuelles risiko. anders als beim verkehr darf man nicht den fehler machen aus den ereignisse der vergangenheit eine statistische prognose für die zukunft abzuleiten. so gesehen ist die gefahr gering. es gibt AKW aber noch nicht so lange, daß man verläßliche hochrechnungen über störfälle der zukunft anstellen könnte.
jeder unfall, bei dem der eine tropfen das fass zum überlaufen bringt, könnte zum GAU führen. jedes zerborstene endmüllfass, jeder container, jedes einstürzende unterirdische zwischenlager, jeder denk- und undenkbare menschliche fehler könnte der sein, der dich trifft. unmittelbar, weil du in der umgebung lebst, mittelbar, weil landstriche unbewohnbar und schwerwiegende gesundheitliche folgen offenbar werden.

das risiko ist derzeit nicht quantifizier- aber vermeidbar. es gibt alternativen.
und deswegen hinkt der vergleich mit allen formen des verkehrs.
:Cheese:

hazelman 07.09.2007 10:28

Um beide Aspekte dieses Freds mal zusammenzuführen:

Bekanntlich ist ja radioaktive Strahlung in der Lage, beim Menschen Genveränderungen hervorzurufen.

Und vor Gendoping haben ja alle richtig viel Angst.

Sollten also demnächst Profitriathleten ihren Wohnsitz in die Nähe von Atomkraftwerken verlagen, ist das dann Grund genug für eine Schutzsperre? :Gruebeln:

meggele 07.09.2007 11:07

Zitat:

Zitat von felix__w (Beitrag 38426)
Dann bauen wir weiter Kohle-und Gaskraftwerke. Die sind viel sauberer.
Sonnen und Wasserkraft geht ja auch nicht da das schöne Landschaften kaputt macht (sagen ähnliche Gruppen die gegen AKWs sind).

Du vermischst ein paar Dinge: erstens ist es schlichtweg nicht möglich, mit AKWs alle benötigte Energie zu produzieren (selbst wenn wir sie jetzt schon hätten) und zweitens müssen wir zuerst massiv Energie sparen. Und ja, dann bleibt immer noch ein großer Teil übrig, den wir momentan "dreckig" produzieren.

Triarugger 07.09.2007 11:33

Zitat:

Zitat von Linus (Beitrag 38290)
Um die AKWs mache ich mir allgemein weniger Sorgen als um die Abfälle.
Glaubt jemand ernsthaft, das Zeug liegt mehrere tausen Jahre sicher im Salzstock ohne daß es jemand wieder ausbuddelt?

Archäologe im 4.Jahrtausend wird bestimmt ein Scheiß Job sein ..

Ich kann Dich beruhigen. In den Dimensionen ist Gorleben sehr stabil. Geologen reden gerne in Maßstäben >500,000 Jahre.

Und um weitere Kritik an Gorleben etwas zu schmälern: Gorleben zählt in Deutschland mit zu den am besten untersuchten geologischen Lokalitäten. Man wählt Salz vor allen Dingen weil es plastisch ist und wenig Risse bildet. Zudem ist das niedersächsische Becken eine tektonisch extrem stabile Region.

In Deutschland sind wir das EINZIGE Land, daß überhaupt über ein Endlager nachdenkt. In Frankreich stehend strahlend lächelnde Kühe über den Atommüll, der 20 Meter unter der Erde liegt, in den Staaten wird der Krempel nach Nevada verschifft und wo die Russen ihren Krempel unterbringen wollen wir alle nicht wissen.

Außerdem sind die Regelungen in Gorleben durchaus beeindruckend. Selbst wenn also, rein theoretisch (praktisch ist zwar nichts unmöglich, aber..) ein Behälter platzt, so ist die Belüftung so konzipiert, daß die Radioaktivität die aus dem Stollen an die Oberfläche tritt nicht höher ist, als die in der normalen Athmosphärenluft.

Meik 07.09.2007 11:59

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 38463)
vermeidbar. es gibt alternativen.

Welche? :confused:

Und wie weitreichend Folgen eines Störfalls sein können wissen wir seit einem gewissen Vorfall ... wir leben somit alle in unmittelbarer Nähe von 100erten AKWs.

Die Strahlung ist auch nicht das Problem. Richtig übel wird es erst dann wenn radioaktive Materie austritt die wir über Nahrung, Atemluft usw. aufnehmen. Schliesslich wird Uran auch nicht erzeugt sondern schon strahlend aus unserer Erde geholt. Da kommt ja keiner auf die Idee z.B. die Eifel unter einer Bleidecke zu begraben ...

Gorleben ist auch deshalb relativ sicher weil es unterhalb des Grundwassers liegt. Selbst wenn da ein Fass undicht wird ist es unwahrscheinlich dass durch die dicke Salzschicht nennenswerte Mengen radioaktiver Teilchen an die Oberfläche bzw. ins Grundwasser gelangen.

Aber was die Russen machen will ich lieber nicht wissen :-((

Gruß Meik

Osso 07.09.2007 12:28

Zitat:

Zitat von felix__w (Beitrag 38426)
Nein, aber nochmals für alle die etwas schwer von Begriff sind: Für uns ist das Risiko viel grösser im Verkehr zu sterben als durch ein AKW Unfall.

Ich hatte das schon verstanden, war ein Scherz. Bei statistisch voneinander unabhängigen Ereignissen treten die Ereignisse wie der Name schon sagt unabhängig voneinander auf.

trisepp 07.09.2007 12:40

Um mal wieder zum Ursprung des Threats zu kommen. Vielleicht wohnt ja Loddl in der nähe eines AKWs und hat darum seltsame Blutwerte. :Maso: Macht am Ende Radioaktivität schneller oder ich strahl dann einfach nur :Huhu:

Sorry, ist ein ernstes Thema, wollte hier nicht... also....

Osso 07.09.2007 13:38

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 38463)
das risiko ist derzeit nicht quantifizier- aber vermeidbar. es gibt alternativen.

Richtig. Und genau deswegen kann jeder seinen Glauben beibehalten. Ich für meinen Teil glaube eben, daß bei einem gleichbleibenden Verbrauch, das Gesamtschaden für die Menschheit durch AKWs nicht höher ist als durch Fossile und "Regenerative" Energien. Auch letztere entnehmen einem Systen (der Erde) Energie und können somit keinesfalls als Klimaneutral angesehen werden.

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 38463)
und deswegen hinkt der vergleich mit allen formen des verkehrs.
:Cheese:

Wenn es um Technologiefolgenabschätzung geht muss man auch unabhängig von der Art der Technologie drüber diskutieren können. Es geht schlicht und ergreifend darum, ob das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt. Das ist jetzt nicht auf das monetäre bezogen sondern darauf, wie das System "Erde" mit der Ihr zur Verfügung stehenden Energie umgeht.

Mal ein bisschen Therie zum Leben, damit überhaut erst mal klar wird, worüber wir eigentlich diskutieren:

http://www.nesh.ca/jameskay/www.fes...._as/lifeas.pdf
http://www.redfish.com/research/Schn...omDisorder.htm

insbesondere zweiterer Artikel sollte etwas allgemeinverständlicher sein: Hab ihn aber nicht auf Deutsch gefunden. Auf Deutsch gibts den nur im folgenden Buch:

http://www.amazon.de/Was-ist-Leben-Z.../dp/3827401208

Beinhaltet praktisch eine Zusammenfassung des Energietheoretischen Ansatzes zur Beschreibung lebender Systeme. Gilt übrigens sowohl für eine einzelne Zelle, als auch für die Erde als Ganzes.

Wer es versteht, wird begreifen, daß "Leben" nur auf Kosten "anderer" möglich ist. Auf die Menschheit und die Erde zurückgerechnet bedeutet dies nichts anderes, als das wir zu viel Energie verbrauchen damit die Erde in einem stabilen Nichtgleichgewichtszustand verharrt. Das diese Veränderung dann als Form von wandelndem Klima oder halt erhöhter Strahlung für uns einen Schaden/Mehraufwand bedeutet ist also unabdingbar. Auch die "Verkehrstoten" sind energetisch betrachtet "lediglich" die "Reibungsverluste" zur Aufrechterhaltung dieser Mobilität. Durch die Weiterentwicklung der Verkehrsmittel/-wege kann man diese "Reibungsverluste" minimieren, erkauft sie sich aber durch den Mehraufwand an Energie und Systemresourcen in der Entwicklung und Produktion.

Will damit aber in keinster Weise den technologischen Fortschritt in Frage stellen. Denn die Ökonomisierung sämtlicher Prozesse ist bei der gebebenen Bevölkerungsanzahl der einzige Weg den man gehen kann, wenn man das Ökosystem stabil halten will. Einfacher wäre eine gleichzeitig einsetzende, langfristige (Zeitskala Jahrhunderte) Reduzierung der Gesamtbevölkerungszahl, was aber schwer vorzustellen ist.

(@pmp: keine Kastrationswitze)

Sorry, falls das jetzt alles ein bisschen zynisch klang. Will man aber wissenschaftlich über so ein Thema diskutieren wird es halt abstrakt.

Kurzzusammenfassung:

Wo gehobelt wird fallen Späne!

Christian

Jansen 07.09.2007 17:02


Meik 07.09.2007 20:21

Mal zurück zum Thema:

Was sagt eigentlich dieser Lothar L. zur Kernkraftproblematik? :confused:

:Cheese:

Gruß Meik

FinP 07.09.2007 20:25

Ich kann Dir sagen, was er zur "Kraft-Problematik" sagte: klick hier

Auch im nachhinein ein sehr lesenswertes Interview.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:10 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.