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Meik 26.07.2010 11:29

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 427290)
mc fit ist doch ein synonym für wenig leistung für wenig geld

Was ich im Bezug auf die Studios nicht schlecht finde. Da kann ich zu günstigen Kursen rund um die Uhr vernünftig trainieren ohne überflüssigen Schnickschnack mitbezahlen zu müssen.

Bei der Veranstaltung wird´s schon schwieriger. Wie gut kann man die Teilnehmerzahlen abschätzen? Ist ja sicher auch extrem Wetterabhängig. Ein Gelände für 500000 Menschen war ja vorhanden und passend gesichert - als es voll war wurde keiner mehr reingelassen. Die Hauptprobleme gab´s ja genau deswegen außerhalb.

Denke das Hauptproblem war schlicht der Versuch solche Menschenmassen in ein abgesperrtes Gelände zu bekommen, wenn dann muss das wie früher in Berlin in der Stadt passieren wo sich das ohne Absperrungen verteilt. Auch wenn der Aufwand damit nicht kleiner wird - ganz im Gegenteil.

Man wollte alles. Viele Besucher, aber am besten nicht in der Stadt damit die nichts dreckig machen. Dann kann man die nächste Loveparade auch in der Lüneburger Heide machen - weit und breit kein Tunnel, keine Stadt und keine Absperrungen.

Jay 26.07.2010 17:14

Unfall?
 
Was mich stört, ist, dass man überall immer noch von einem Unfall ("unvermutetes, auf einen oder mehrere Menschen einwirkendes Ereignis") spricht.

Auszug einer Internetdebatte vor der billigend in Kauf genommenen Tragödie (http://www.derwesten.de):

4. Juni:
"Janinschwein": "Die Leute wie Vieh einpferchen und dann zu sagen, es solle die Massen entzerren ist ja wohl echt ein Witz!! Nein, wirklich sehr, sehr schade, hätte gut werden können, aber sowas... da bleib ich zu Hause! Tottrampeln lassen wollte ich mich eigentlich nicht!"
"Kay": "Sehr warscheinlich werden ein paar Bauzäune an die Gleise gestellt, und gut ist. Ich bin Lokführer, daher habe ich da einige Sicherheitsbedenken. Naja, man wird sehen wie gut die Stadt Duisburg vorbereitet ist und wie gut die 'Parade' wirklich wird oder war!"
"traveldevil": "Da war jemand bei der Planung besonders pfiffig: Alles auf einen Fleck, das entspannt die Lage in keinster Weise. Die Leute werden von allen Seiten strömen. Und dann noch das Problem mit den Schiene und der A59. Ich sehe für dieses Event mehr als schwarz. Das wird katastrophal!"
"ein Anwohner": "Oh Mann! Anstatt die Rettungswege hintenraus freizumachen und die Raver direkt auf das Gelände zu führen... da provoziert die Verwaltung Zwischenfälle. Es ist nicht zu fassen. Der Gewaltmarsch in Dortmund war schon ätzend."
"Klappschramme": "Bei einer Panik hat man zu beiden Seiten meterhohe Betonwände - absolut ungeeignet."

7. Juni:
"klotsche": "Sehe ich das richtig, dass die versuchen, eine Million Menschen über die einspurige Tunnelstraße Karl-Lehr-Straße mit zwischendurch zwei kleinen Trampelpfaden hoch zum Veranstaltungsgelände zu führen? Also, in meinen Augen ist das eine Falle. Das kann doch nie und nimmer gut gehen. Wer in Essen und Dortmund dabei war, weiß, wie groß das Gedränge schon auf recht weitläufigen Zugangswegen war. Das war schon eine Katastrophe und die wollen ernsthaft den Zugang über nen einspurigen Tunnel leiten? Ich fasse es nicht! Ich sehe schon Tote, wenn nach der Abschlusskundgebung alle auf einmal über diese mickrige Straße das Gelände verlassen wollen."

20. Juli:
"voltage": "Das Schlimme an dieser Geschichte ist doch, dass man anschließend diese organisatorischen Vollidioten noch nicht mal zur Verantwortung wird ziehen können. Was die da machen, ist höchstgradig kriminell. Was ist denn, wenn zu dem Chaos noch Panik kommt, was ist dann? Panik heißt Flucht, und Flucht heißt Ausdehnung. Wohin soll sich diese Masse an Menschen ausdehnen, wenn was schief geht, und Panik ausbricht?"
"computerprinzessin": "Ich wünsche den Mitwirkenden gutes Gelingen! Ich selbst tue mir das nicht an."

21. Juli:
"tron": "Es gibt nur einen Zugang zum Gelände, und der ist unter einer langen Brücke. Was passiert, wenn hier Panik ausbricht?"

22. Juli:
"Lover__P": "Ich bin kein Nörgler, eigentlich, aber was sich Veranstalter und Stadt hier erlauben, ist eine gefährliche Frechheit. Eine Örtlichkeit zur Verfügung zu stellen, die maximal 350.000 Leute aufnehmen kann, obwohl man ahnt, dass etwa 800.000 Leute kommen werden, wird die Stimmung kippen lassen. Man stelle sich bitte 400.000 Menschen vor, die rund um den Gelben Bogen vergeblich Einlass begehren. Wahnsinn. Die Verletzungen auf dem Gelände selbst werden in die Tausende gehen, und die Floats werden gar nicht fahren! Nun denn, Love Parade war für mich immer ein Stück Freiheit, aber 350.000 Menschen auf gefährlichem Schotter eingzeäunt und zusätzlich Absprerrungen, Gängelei durch die Polizei und maßloses Unterschätzen der Gefahren - das ist nicht Freiheit, sondern Dummheit. Am Sonntag wissen wir mehr und ich hoffe, die Besucher kommen mit einem 'blauen Auge' davon. Die kleinste Panik und der Mob eskaliert. Wetten?"
"Duisburger": "Es wird das größte Chaos geben. Die Stadt wäre besser beraten gewesen, die Loveparade abzusagen. Dann wäre ein paar Tage negative Presse über Duisburg in den Nachrichten zu hören, aber über diese Love Parade wird man noch lange reden - leider nur in negativer Form."
"Dominic": "Wenn die nur 300.000 rein lassen dann stehen draussen immernoch über 1 mio leute die feiern wollen. Alkoholisierte leute und leute auf manch anderen drogen werden dann extrem schnell agressiv und das färbt auf die ganze gruppe irgendwann auch ab. Über sowas machen sich die leute der stadt viel zu wenig gedanken."
"Donnerbalken": "Mein Nachbar arbeitet bei der Feuerwehr. Er hat auch gesagt, daß das eigentlich gar nicht erlaubt sein dürfte, man mache sich ernsthaft Sorgen, wieviele Knochenbrüche, Bänderdehnungen und Gelenkzerrungen auf die Helfer und umliegenden Krankenhäuser zukommen werden. Das Gelände sei außerdem viel zu klein und habe nur einen offiziellen Zugang, wie da im Falle einer Panik reagiert werden soll, wisse man auch nicht. Noch schlimmer ist, daß man die baufälligen Gebäude drum herum nur notdürftig mit normalen Bauzäunen abgesperrt habe - dort sollen noch nicht einmal mehr Übungen der Feuerwehr durchgeführt werden, weil die Gebäude einsturzgefährdet sind. Wenn mit 500.000 Menschen der Platz voll ist, werden die restlichen 1.000.000 Besucher (siehe Besucherzahlen der Vorjahre) sich wohl drum herum Ausweichmöglichkeiten suchen, da sollen Bauzäune noch abhalten? Das ist lebensgefährlich! Und sowas soll offiziell erlaubt sein? Duisburg hätte gut daran getan, die Veranstaltung sein zu lassen oder zumindest wie letztes Wochenende auf einem Gelände wie der A40 mit genügend Platz (auch für die Umzugswagen), ausreichend Zugang für Rettungskräfte und vor allem deutlich besserem Untergrund zu veranstalten - für das Still-Leben war es möglich, für die internationale Loveparade der jungen und jung gebliebenen Leute ist aber sowas scheinbar nicht drin - Lobbyisten lassen grüßen. Das Geld für die "Aufbereitung" des Geländes hätte man sich sparen und in sanitäre Einrichtungen sowie Hilfskräfte stecken sollen. Ich bin dafür, daß alle Kosten, die aufgrund von Verletzungen, die durch das absurde Gelände auf die Krankenkassen und Arbeitgeber zukommen, von der Stadt bezahlt werden müssen - einschließlich Schmerzensgeld. Dann würde man es sich hundertmal überlegen, so etwas in professionelle Hände zu geben statt es mediengeilen, dickköpfigen Politikern zu überlassen, die nicht wissen, was sie da tun. Duisburg wird sich spätestens am Sonntag sehnlichst wünschen, die Loveparade nicht ausgerichtet zu haben. Nur für die Geschädigten ist es dann zu spät. Wieder einmal hat die Politik eine aus den einfachen Schichten des Bürgertums entspringende Bewegung erfolgreich kastriert, demontiert und ad absurdum geführt. Ohne diese Menschen, die einfach nicht eingestehen können, daß man es nicht kann und unfähig sind, es in Hände zu legen, die es können und wollen, wäre es ein schönes Event geworden. So wird es ein Desaster."

Auszug aus dem Aktenzeichen 62-34-WL-2010-0026 "Genehmigung einer vorübergehenden Nutzungsänderung":
"Die maximale Personenzahl, die sich gleichzeitig auf dem Veranstaltungsgelände aufhalten darf wird (...) auf 250.000 Personen begrenzt."
(http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,708426,00.html)

...und das hatten wir ja bereits:
Rainer Schaller, Begründer der Fitnesskette McFit:
"Wir wollten mit einem relativ kleinen Budget einen hohen Bekanntheitsgrad (für McFit) erzielen. Wir haben uns lange überlegt, was wir denn Verrücktes machen können, um bekannter zu werden. Wir haben uns für die Love Parade entschieden."
http://www.handelsblatt.com/mcfit-ch...bereit;2434073

hansemann 26.07.2010 20:21

mal eine völlig beschmierte sichtweise zu diesem unglück ...

bitte lesen

keine ahnung was diese frau antreibt :Nee:

ich hatte an diesem tag dienst & unsere SEG MANV war auch vor ort.alle nicht benötigten rettungsmittel waren im einsatz.

details & kommentare erspare ich mir mal. nur soviel, ich selber war auch nicht vor ort & habe nur den direkten austausch mit kollegen gehabt.

mein beileid an alle betroffenen.

gurke 26.07.2010 20:29

Eva Herrmann ist echt ein Spezialfall. Brainwash her mind:Nee:

hansemann 26.07.2010 21:57

Zitat:

Zitat von gurke (Beitrag 427886)
Eva Herrmann ist echt ein Spezialfall. Brainwash her mind:Nee:

ich denke ein knüppel würde sie ehr auf den rechten weg zurück bringen :cool:

klick

powermanpapa 26.07.2010 22:04

ist es denn nicht so, dass ein Mafiaclan vom Drogenumsatz auf einer LoveParade ein paaar schöne neue Jachten und schnelle Autos kaufen kann??

hansemann 26.07.2010 22:32

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 427963)
ist es denn nicht so, dass ein Mafiaclan vom Drogenumsatz auf einer LoveParade ein paaar schöne neue Jachten und schnelle Autos kaufen kann??

sorry -

jede, wirklich jede epoche unseres noch recht jungen zeitalters & auch jedes davor, hatte bzw. hat ihre rausch & drogen - kultur !!

die weichen sich an illegalen substanzen zu bereichern, wurden bestimmt nicht mit der gründung der loveparade gestellt.

keine frage: die kids von heute geben vollgas - allerdings haben das die kids von gestern auch schon getan.hier so flach zu pauschalisieren & alle in einen topf zu werfen ist ne frechheit.

am meisten kotzen mich diese selbsternannten saubermänner an,die nach aussen hin die moralaposteln spielen,- die aber ihr wahres gesicht erst hinter verschlossenen türen zeigen & dabei die ekelhaftesten abgründe die der mensch zu bieten hat offenbaren.

ich muss hier mal die flagge für die kids hochhalten, nur weil sie nicht blind irgendwelchen dogmen huldigen & sich von aufgesetzten zwängen bestimmen lassen, heisst es nicht das sie schlecht sind.

unsere kinder sind völlig ok & kein junger mensch hat den tot verdient, nur weil seine interessen nicht in das weltbild irgendwelcher engstirniger kleingeister passt, die mit vorurteilen hausieren gehen !

powermanpapa 26.07.2010 22:45

wieso blässt du dich so auf?

Zitat:

Panikforscher sieht Schuld bei Teilnehmern
Der Panik- und Stauforscher der Universität Duisburg-Essen, Michael Schreckenberg, der am Sicherheitskonzept für die Loveparade beteiligt war, sieht den Auslöser für die Katastrophe im Verhalten von Teilnehmern: "Das Unglück ist nicht passiert, weil es zuvor im Tunnel zu eng und die Masse panisch war, sondern weil einige hinter dem Tunnel versucht haben, schneller aufs Gelände zu gelangen", sagte er der Süddeutschen Zeitung. Die Katastrophe sei nicht durch Panik entstanden, sondern als "Folge einer physikalischen Zwangsläufigkeit. Eine hochverdichtete Masse gerät in Bewegung".
ansonsten ist es sicher tragisch
sterben sollte man mit über 80 im Bett

aber tragischer als irgendwelche andere Tragödien mit vielen Toten........?

drullse 26.07.2010 22:49

Zitat:

Zitat von hansemann (Beitrag 427884)
ich hatte an diesem tag dienst & unsere SEG MANV war auch vor ort.alle nicht benötigten rettungsmittel waren im einsatz.

Die SEG ManV hier hatte letztens eine Übung wo wir unterstützt haben. Da hab ich mir ständig gedacht: ein Glück ist das nicht echt...

Wo bist Du denn tätig?

gurke 26.07.2010 22:54

Da kann ich den hansemann gut verstehen. Wenn ich ich das Zitat lese wird mir schlecht:

Panikforscher sieht Schuld bei Teilnehmern
Der Panik- und Stauforscher der Universität Duisburg-Essen, Michael Schreckenberg, der am Sicherheitskonzept für die Loveparade beteiligt war, sieht den Auslöser für die Katastrophe im Verhalten von Teilnehmern: "Das Unglück ist nicht passiert, weil es zuvor im Tunnel zu eng und die Masse panisch war, sondern weil einige hinter dem Tunnel versucht haben, schneller aufs Gelände zu gelangen", sagte er der Süddeutschen Zeitung. Die Katastrophe sei nicht durch Panik entstanden, sondern als "Folge einer physikalischen Zwangsläufigkeit. Eine hochverdichtete Masse gerät in Bewegung".

Getreu dem Motto: Trau keinem Bericht den du nicht selbst gefälscht hast.:Nee:
Das dort "verstrahlte" Leute, im Alter zwischen 15 -40 hinkommen, muss ich als "Panikforscher", Veranstalter und Kommune mit einbeziehen. Alles andere wäre doch nur die Augen vor der Realität schliessen. Aber da geht es leider nur um Geld und nicht um die Unterstützung irgendwelcher, wie auch immer gearteten Jugendkulturen.

Flow 26.07.2010 22:58

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 428015)
wieso blässt du dich so auf?

Zitat:

Panikforscher sieht Schuld bei Teilnehmern
Der Panik- und Stauforscher der Universität Duisburg-Essen, Michael Schreckenberg, der am Sicherheitskonzept für die Loveparade beteiligt war, sieht den Auslöser für die Katastrophe im Verhalten von Teilnehmern: "Das Unglück ist nicht passiert, weil es zuvor im Tunnel zu eng und die Masse panisch war, sondern weil einige hinter dem Tunnel versucht haben, schneller aufs Gelände zu gelangen", sagte er der Süddeutschen Zeitung. Die Katastrophe sei nicht durch Panik entstanden, sondern als "Folge einer physikalischen Zwangsläufigkeit. Eine hochverdichtete Masse gerät in Bewegung".
ansonsten ist es sicher tragisch
sterben sollte man mit über 80 im Bett

aber tragischer als irgendwelche andere Tragödien mit vielen Toten........?

:Huhu:

Ein Panikforscher, der die Schuld bei Teilnehmern sieht ?
Unseriöser geht's wohl kaum ...

powermanpapa 26.07.2010 23:00

ist mir im Prinzip auch egal

mich wundern immer nur die unterschiedlichen Größen der Fässer die für die, für mich gleichartigen Katastrophen aufgemacht werden.....

ob hier genauso debattiert würde, wenns beim katholischen Kirchentag passiert wäre.......

hansemann 26.07.2010 23:01

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 428015)
wieso blässt du dich so auf?



ansonsten ist es sicher tragisch
sterben sollte man mit über 80 im Bett

aber tragischer als irgendwelche andere Tragödien mit vielen Toten........?

ich blase mich nicht auf,- ich habe nichtmal die hülle vom schläger genommen ....

@ drullse

bin seit über 10 jahren bei der berufsfeuerwehr tätig, weiss also ansatzweise worum es geht ;)

wo bist du tätig ?

@ gurke

thx :Blumen:

powermanpapa 26.07.2010 23:03

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 428035)
:Huhu:

Ein Panikforscher, der die Schuld bei Teilnehmern sieht ?
Unseriöser geht's wohl kaum ...

weeste..

wenn irgendwo viele Menschen aneienander stehn und gehn
dann passiert NIX

wenn allerdings vollgedröhnte Hohlbrote mit aller Gewalt schieben
dann wirds gefährlich

-----------
unbestritten unglaublich dämlich so viele Menschen durch nur einen Tunnel quetschen zu wollen

FinP 26.07.2010 23:05

Das Problem ist: Bei einer solchen Falle genügen 10 "Hohlbrote". Bei einer Menschenmenge von 1,4 Millionen ist die Wahrscheinlichkeit, dass 10 Hohlbrote drunter sind, sehr groß. Egal ob Kirchentag oder Drogenparty.

hansemann 26.07.2010 23:10

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 428048)
Das Problem ist: Bei einer solchen Falle genügen 10 "Hohlbrote". Bei einer Menschenmenge von 1,4 Millionen ist die Wahrscheinlichkeit, dass 10 Hohlbrote drunter sind, sehr groß. Egal ob Kirchentag oder Drogenparty.

eben - ich denke diese albernen ansätze von schuldzuweisung sollte man sich sparen !

powermanpapa 26.07.2010 23:12

Zitat:

Zitat von hansemann (Beitrag 428057)
eben - ich denke diese albernen ansätze von schuldzuweisung sollte man sich sparen !

ne eben net

wenn sich niemals jemand ner Schuld bewusst ist, wird keiner jemals dazu lernen
----------
grad auf Sat1 gut zu sehen wie´s abgeht

Flow 26.07.2010 23:16

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 428043)
weeste..

wenn irgendwo viele Menschen aneienander stehn und gehn
dann passiert NIX

wenn allerdings vollgedröhnte Hohlbrote mit aller Gewalt schieben
dann wirds gefährlich

Sehe ich anders ...

Auf abstrakter Ebene ist die Panikforschung recht interessant.
Es geht eben gerade um das Verhalten einer Masse, wenn das "ruhige stehen und gehen" plötzlich aus dem Gleichgewicht gerät.
Einflußfaktoren gibt es wohl diverse.
Alkohol und Drogen spielen vielleicht auch eine Rolle.
Der entscheidende Punkt hier war aber wohl "die Verdichtung", die zu panikartigen Fluchtversuchen und damit selbstverstärkend zu weiterer "Verdichtung" führt.
Wenn sowas ins Rollen kommt, verhalten sich wohl "alle Brote" gleich, egal ob "vollgedröhnt" oder nicht ... da bricht einfach der Fluchinstinkt durch ... "nüchterne Sportler" würden in dem Zustand vielleicht sogar noch mehr Energie entwickeln ...

Zitat:

unbestritten unglaublich dämlich so viele Menschen durch nur einen Tunnel quetschen zu wollen
Offenbar nicht "dämlich", sondern einfach nur kommerziell "knapp kalkuliert" ...

drullse 26.07.2010 23:16

Zitat:

Zitat von hansemann (Beitrag 428041)
@ drullse

bin seit über 10 jahren bei der berufsfeuerwehr tätig, weiss also ansatzweise worum es geht ;)

wo bist du tätig ?

THW seit 1997 - allerdings "nur" Ehrenamt. :Prost:

powermanpapa 26.07.2010 23:20

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 428069)
Sehe ich anders ...

..
Offenbar nicht "dämlich", sondern einfach nur kommerziell "knapp kalkuliert" ...

nur so lange es gut geht!

als damals der Düsseldorfer Flughafen brannte...
bestimmt gabs welche im Vorfeld die warnten das einiges so nicht gemacht werden sollte...
dann gabs die Entscheidungsträger mit dem Geldbeutel

so ist das einfach

muss man akzeptieren

Flow 26.07.2010 23:24

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 428062)
ne eben net

wenn sich niemals jemand ner Schuld bewusst ist, wird keiner jemals dazu lernen

Naja "Schuld" ...
Die VERANTWORTUNG trägt in meinen Augen GANZ KLAR DER VERANSTALTER !

Es gibt Forschung, Wissen und Konzepte zu dem Thema !
Versammelt man die Massen, so hat man sie auch in die richtigen Bahnen zu lenken !


Unter rein ökonomischen Aspekten kann man aber vielleicht beim Melken einer Herde von 1,5 Millionen vielleicht ein paar kleinere Verluste in Kauf nehmen, wenn die Kosten dadurch extrem gesenkt werden ...

powermanpapa 26.07.2010 23:26

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 428082)
Naja "Schuld" ...
Die VERANTWORTUNG trägt in meinen Augen GANZ KLAR DER VERANSTALTER !

....

bin ich deiner Meinung

gurke 26.07.2010 23:27

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 428074)
muss man akzeptieren

Nein muss ich nicht akzeptieren. Wenn die vorher genannten Kräfte, Sicherheitskonzepte unterminieren und Besucherzahlen frisieren um den Profit zu maximieren dann ist das imho kriminell. :Nee:

Flow 26.07.2010 23:31

Zitat:

Zitat von gurke (Beitrag 428090)
Nein muss ich nicht akzeptieren. Wenn die vorher genannten Kräfte, Sicherheitskonzepte unterminieren und Besucherzahlen frisieren um den Profit zu maximieren dann ist das imho kriminell. :Nee:

Kann man so sehen !
Dann muß man eben zur Kenntnis nehmen, daß man in einer eher kriminellen Gesellschaft lebt ... ;)

gurke 26.07.2010 23:36

So wirds wohl dann sein. Aber abfinden muss ich mich damit nicht.:Blumen:

maultäschle 26.07.2010 23:42

Unabhängig von dieser Katastrophe in Duisburg:

Was ich mich bei solchen Überschriften bzw Forderungen Kein Rücktritt, nirgends immer frage:

Entziehen sich viele Verantwortliche nicht aus ihrer eigentlichen Verantwortung, indem sie "einfach" direkt zurücktreten und somit von der Bildfläche verschwinden? SIe sind dann raus aus der Öffentlichkeit, aber für die Opfer/Angehörigen ändert sich dadurch überhaupt nichts. Bei vielen Skandalen in den letzten Jahren hatte ich genau den Eindruck.

Ist "Verantwortung übernehmen" nicht vielmehr, so gut es geht zur Aufklärung beitragen und falls eigene Schuld besteht, dann dafür die Konsequenzen zu tragen?

KernelPanic 26.07.2010 23:47

Je mehr ich darüber lese, desto fassungsloser bin ich, dass eine Veranstaltung dieser Größenordnung tatsächlich so dilettantisch geplant und durchgeführt werden kann. Das hatte ich in Deutschland so nicht erwartet.
Ich habe mein Erststudium durch Jobs in der Veranstaltungstechnik und beim Bühnenbau finanziert und dachte eigentlich, dass man sich das hier nicht erlauben kann. Unglaublich.

DragAttack 27.07.2010 00:36

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 428015)
wieso blässt du dich so auf?
Zitat:

Panikforscher sieht Schuld bei Teilnehmern
Der Panik- und Stauforscher der Universität Duisburg-Essen, Michael Schreckenberg, der am Sicherheitskonzept für die Loveparade beteiligt war, sieht den Auslöser für die Katastrophe im Verhalten von Teilnehmern: "Das Unglück ist nicht passiert, weil es zuvor im Tunnel zu eng und die Masse panisch war, sondern weil einige hinter dem Tunnel versucht haben, schneller aufs Gelände zu gelangen", sagte er der Süddeutschen Zeitung. Die Katastrophe sei nicht durch Panik entstanden, sondern als "Folge einer physikalischen Zwangsläufigkeit. Eine hochverdichtete Masse gerät in Bewegung".

ansonsten ist es sicher tragisch
sterben sollte man mit über 80 im Bett

aber tragischer als irgendwelche andere Tragödien mit vielen Toten........?

Und, was willst du uns mit diesem Zitat mitteilen?

Ein Panikforscher erstellt ein Sicherheitskonzept für eine Massenparty - und erklärt anschließend, dass die Schuld an dem Unglück nicht im Sicherheitskonzept zu suchen sei :Maso:

bort 27.07.2010 00:41

Zitat:

Zitat von maultäschle (Beitrag 428107)

Entziehen sich viele Verantwortliche nicht aus ihrer eigentlichen Verantwortung, indem sie "einfach" direkt zurücktreten und somit von der Bildfläche verschwinden? SIe sind dann raus aus der Öffentlichkeit, aber für die Opfer/Angehörigen ändert sich dadurch überhaupt nichts. Bei vielen Skandalen in den letzten Jahren hatte ich genau den Eindruck.

Ist "Verantwortung übernehmen" nicht vielmehr, so gut es geht zur Aufklärung beitragen und falls eigene Schuld besteht, dann dafür die Konsequenzen zu tragen?

Damit hast du definitiv recht!
Zumal man sich auch mal die Frage stellen muss, inwieweit überhaupt ein Bürgermeister in die Planung von so einem Event involviert ist.
Natürlich ist der Bürgermeister für seine Abteilungen zuständig, aber so etwas zu kontrollieren ist teils nicht möglich.
In der freien Wirtschaft, mag dies evtl noch machbar sein, aber ein Bürgermeister kommt in den meisten Fällen nicht aus der Verwaltung, sondern aus der freien Wirtschaft und hat somit keine Ahnung von dem Abläufen einer Behörde.

powermanpapa 27.07.2010 06:04

diese Rücktreterei ist ein einziger Witz, leichter als bei uns in der Politik, kann keiner aus seiner Verantwortung kommen.

Auch hier werden se niemanden "finden" also kann man sich auf den Kopf stellen und mit den Füssen zappeln...............
wie ich schrieb, man kann es nur Achselzuckend zur Kenntnis nehmen

hansemann 27.07.2010 06:46

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 428151)
diese Rücktreterei ist ein einziger Witz, leichter als bei uns in der Politik, kann keiner aus seiner Verantwortung kommen.

Auch hier werden se niemanden "finden" also kann man sich auf den Kopf stellen und mit den Füssen zappeln...............
wie ich schrieb, man kann es nur Achselzuckend zur Kenntnis nehmen

nimmt dich eigentlich irgendwer ernst in deinem umfeld oder nicken dich alle als wetterfähnchen ab ?

erst ist es der verpeilte teilnehmer schuld, irgendwie aber auch die drogenmafia - dann der veranstalter, die politiker bekommen auch noch ihr fett ab :Lachanfall:

dazu diese aussage - "man kann es nur achselzuckend zur kenntnis nehmen"

bin mal gespannt was als nächstes kommt :Cheese:

powermanpapa 27.07.2010 06:56

Zitat:

Zitat von hansemann (Beitrag 428154)
..

bin mal gespannt was als nächstes kommt :Cheese:

ich auch :Huhu:

-------------
reg dich doch nicht so auf, das gibt nur Magengeschwüre
in ein paar Wochen ist dieses Thema auch wieder durch

bello 27.07.2010 07:43

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 428043)
weeste..

wenn irgendwo viele Menschen aneienander stehn und gehn
dann passiert NIX

wenn allerdings vollgedröhnte Hohlbrote mit aller Gewalt schieben
dann wirds gefährlich

Manchmal ist Deine Sachkenntnis wirklich überwältigend. Wozu braucht man eigentlich diese ganzen Studien zum menschlichen Verhalten mit diesen Hirnscannern und dem ganzen Gedöns, wenn es offensichtlich ausreicht Handwerksmeister mit langer Berufserfahrung zu sein.

powermanpapa 27.07.2010 07:50

Zitat:

Zitat von bello (Beitrag 428168)
Manchmal ist Deine Sachkenntnis wirklich überwältigend. Wozu braucht man eigentlich diese ganzen Studien zum menschlichen Verhalten mit diesen Hirnscannern und dem ganzen Gedöns, wenn es offensichtlich ausreicht Handwerksmeister mit langer Berufserfahrung zu sein.

das frag ich mich auch ständig

maifelder 27.07.2010 08:09

Wenn die schlimmen Ereignisse aufgearbeitet sind, bin ich mal über die Berichterstattung der Drogenfunde gespannt.

Nächste Woche ist Nature One, da wird es wieder Razzien ohne Ende geben. Leute, die mit Ihrem Verhalten auch die Allgemeinheit gefährenden, weil sie zugedröhnt Auto fahren.

Auch wenn das Geschehene bedauerlich ist, man kann das nicht verleugnen, dass da überdimensional Drogen konsumiert, verkauft und gekauft werden, hinzu noch der Alkohol.

die Mischung Dogen, Alkohol und zu viele Menschen war wohl tödlich. Das mag sich zynisch anhören, ist aber Fakt.

Ich würde solche Ansammlungen verbieten, für viele ist die "Musik" nur eine Begleiterscheinung, viele kommen nur wegen dem Besäufnis und der Drogen wegen.

Man möge mir verzeihen, aber bei mir im Haus wohnt auch so ein Kiffbruder, Pillenschmeißer, Säufer und Technohörer und seine beißende Freundin. Um das Klischee perfekt zu machen, Harz4-Empfänger sind die beiden auch noch.

Superpimpf 27.07.2010 08:15

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 428179)
Auch wenn das Geschehene bedauerlich ist, man kann das nicht verleugnen, dass da überdimensional Drogen konsumiert, verkauft und gekauft werden, hinzu noch der Alkohol.

die Mischung Dogen, Alkohol und zu viele Menschen war wohl tödlich. Das mag sich zynisch anhören, ist aber Fakt.

Ich würde solche Ansammlungen verbieten, für viele ist die "Musik" nur eine Begleiterscheinung, viele kommen nur wegen dem Besäufnis und der Drogen wegen.

Wie kann man nur so kleinkariert sein. Vielleicht mehr als im Bundesdurchschnitt, aber bestimmt nicht ausschlaggebend.

schoppenhauer 27.07.2010 08:19

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 428179)

Ich würde solche Ansammlungen verbieten, für viele ist die "Musik" nur eine Begleiterscheinung, viele kommen nur wegen dem Besäufnis und der Drogen wegen.

Man möge mir verzeihen, aber bei mir im Haus wohnt auch so ein Kiffbruder, Pillenschmeißer, Säufer und Technohörer und seine beißende Freundin. Um das Klischee perfekt zu machen, Harz4-Empfänger sind die beiden auch noch.

Du liest zu viel BLÖD-Zeitung.

maifelder 27.07.2010 08:23

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 428182)
Du liest zu viel BLÖD-Zeitung.

´

Generell schon, aber in dem Fall, keinen einzigen Bericht.

Meine Meinung habe ich mir im Laufe der Jahre durch Beobachtungen gebildet.

Cruiser 27.07.2010 08:27

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 428179)
Wenn die schlimmen Ereignisse aufgearbeitet sind, bin ich mal über die Berichterstattung der Drogenfunde gespannt.

Nächste Woche ist Nature One, da wird es wieder Razzien ohne Ende geben. Leute, die mit Ihrem Verhalten auch die Allgemeinheit gefährenden, weil sie zugedröhnt Auto fahren.

Auch wenn das Geschehene bedauerlich ist, man kann das nicht verleugnen, dass da überdimensional Drogen konsumiert, verkauft und gekauft werden, hinzu noch der Alkohol.

die Mischung Dogen, Alkohol und zu viele Menschen war wohl tödlich. Das mag sich zynisch anhören, ist aber Fakt.

Ich würde solche Ansammlungen verbieten, für viele ist die "Musik" nur eine Begleiterscheinung, viele kommen nur wegen dem Besäufnis und der Drogen wegen.

Man möge mir verzeihen, aber bei mir im Haus wohnt auch so ein Kiffbruder, Pillenschmeißer, Säufer und Technohörer und seine beißende Freundin. Um das Klischee perfekt zu machen, Harz4-Empfänger sind die beiden auch noch.

Moin Markus,

das ist vielleicht richtig, ABER es ist ja nicht so, daß das den Machern nicht bekannt gewesen wäre.

Die Loveparade ist kein Pfadfindertreffen, die Macher waren durch die Veranstaltung in Dortmund ein Jahr vorher hinreichend gewarnt, sowohl was Masse, wie Gehabe der zu erwartenden Personen betrifft.

Ganz üble Geschichte was dort zum Thema "Sicherheitskonzept" abgeliefert wurde.

Der Hauptgrund für die Tragödie liegt IMHO "wie so oft" im Bereich der Überordnung persönlicher Interessen vor der Sicherheit der Menschen.

Auf allen Ebenen standen diese Interessen - Publicity für die Stadt, Geld für die Macher undundund - so viel höher, daß die vorhandenen ganz lauten Warnungen (auch in div. Inetforen) letztlich ausgeblendet wurden.

Gestern habe ich auf der Heimfahrt auf HR2 :cool: einen ziemlich langen, guten Bericht über die Loveparade, die Tragödie und ihre Umstände gehört. Unglaublich.

Ich hoffe, daß die richtigen Konsequenzen gezogen werden, die solche Dinge in Zukunft verhindern.

Campeon 27.07.2010 08:35

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 428184)
´

Generell schon, aber in dem Fall, keinen einzigen Bericht.

Meine Meinung habe ich mir im Laufe der Jahre durch Beobachtungen gebildet.

Lese auch keine Bild/Blöd und ich hätte nicht gedacht das ich jemals deiner Meinung bin, aber ich stimme dir voll und ganz zu.

Das es bei solch einer Massenveranstaltung mit Sicherheit jede Menge normale und disziplinierte Menschen gibt setze ich voraus. Aber wenn dann Drogen, Alkohol und eine beginnende Hysterie einsetzt, dann kann so etwas schlimmes passieren.

Ich selbst finde das einfach nur entsetzlich, aber insgeheim bin ich auch froh, das es die letzte Veranstaltung in diesem Ausmass gewesen ist.

Ich denke nicht, das irgendeine Stadt in Deutschland sich so einen Klotz ans Bein bindet.

Welche Stadt möchte den eventuellen Tod von unschuldigen Menschen in Kauf nehmen?


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