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Es wurden konkrete Handlungsmöglichkeiten nachgefragt. Da bleibst Du jetzt eine gehaltvolle Antwort schuldig. Wo kaufst Du den Bio-fair-trade-Laptop, dessen Platinen kein unter abartigen Arbeitsbedingungen gewonnenes Silizium (war doch Silizium, oder?) enthalten? Das von mir eingangs aufgeführte Buch ("Ende der Märchenstunde") hat ein recht schönes Beispiel. Es geht um Erdbeeren aus Andalusien und die Frage: Soll man Erdbeeren aus Andalusien noch kaufen? Per Konsumverweigerung könnte man ja die vielen illegalen Brunnen und die damit verbundene Absenkung des Grundwasserspiegels und entsprechende ökologische Folgen verschwinden lassen. Detailliert kann ich es jetzt grad leider nicht wiedergeben. Die Autorin war aber wohl vor Ort und hat a) mit Bauern b) mit Bürgermeistern c) mit Vertretern von Naturschutzorganisationen gesprochen. Ergebnis: Alle drei hatten nachvollziehbare Argumente, warum der Konsument in Deutschland nicht auf seine Erdbeeren aus Spanien verzichten sollte. Sogar die Naturschützer! Das etwas hilflose Resümée: Wie man es macht, hat es irgendeine negative Auswirkung auf die Umwelt. Bei diesem Beispiel gab es schlichtweg keine richtige Handlungsweise. Und so ist das wahrscheinlich auch mit vielen anderen Aspekten, wie hier der sozialen Verantwortung von Unternehmen. Verlagern sie die Produktion wegen einer Militärregierung in Burma, verhungern die Leut dort, weil sie keine Jobs mehr haben. Verlagern sie die Produktion nicht, arbeiten sich die Leut zu Tode. (überspitzt ausgedrückt jetzt) |
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Oder man nimmt Einfluß ... so gut man eben kann ... am allereinfachsten über seine (täglichen) Kaufentscheidungen ... |
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Ob man bei Aral oder JET tankt, ist wohl egal. Also müsste man kein Auto mehr fahren. Also mehr Zug fahren. Woher kommt der Strom für den ICE, Atomenergie? Pfui! Also Rad fahren oder aufs Fahren verzichten. Was? Karbon ist Sondermüll? Naja, dann Alu... Wohl doch besser barfuss wandern. Wenn Du aber barfuss zum Job wanderst, dann kannst Du Dir in der Regel keine Bioprodukte leisten. Was? Bio ist vielfach Etikettenschwindel? Jack Wolfskin als Uniform der typischen Alnatura-Verfechter beutet Menschen aus (und hat auch sonst seltsame Geschäftsgebahren)? Bio-Produkte enthalten andere, nicht verbotene Giftstoffe oder Metalle? Es ist nicht einfach, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen, die in der Gesamtschau die wenigsten schlechten Folgen haben. Diese utilitaristische Sicht ist im alltäglichen Leben unpraktikabel weil unüberschaubar. Wer blickt schon wirklich durch, welche Konsequenzen jedwede Handlung hat? Es hilft doch im Endeffekt nur, so zu handeln, dass man sich mit dem eigenen Gewissen (wieder Bauchgefühl plus begrenzte Einsicht) irgendwie durchs Leben schummelt. Edit: Was natürlich alles kein Freibrief ist. Ich kaufe kein Jack Wolfskin, weil mir deren Geschäftsgebahren nicht gefällt. Allerdings sind die Alternativen wohl auch nicht besser - nur: Ich weiß von den Problemen der Alternativen nicht und solange diese genügend Intransparent sind, geben sie mir keinen Anlass dort nicht zu kaufen. |
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Weil dann wird die "Diskussion" zu unwürdig.....Autsch.:Nee: |
Was für ein Gesabbel, furchtbar. Wasser predigen und Wein saufen. :Nee:
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Doppelmoral?
Mein Vorschlag:
Kauft nur noch und ausschließlich deutsche Produkte! Dann lauft ihr keine Gefahr irgendwelche Arbeiter auszubeuten und unterstützt dabei noch die heimische Wirtschaft! :Lachanfall: Wisst ihr was in meinen Augen schlimm ist: Das es bei Penny in Hamburg Mineralwasser aus Italien in 1,5 l Flaschen für 19ct gibt! Warum beschwert sich über diesen ökologischen Wahnsinn eigentlich kaum einer? :Nee: Und es ist wie immer im Leben, es gibt Ignoranten, Polemiker, Weltverbesserer und ArschlXXXXX! Jeder kann sich aussuchen zu wem er gerne gehören möchte! :Cheese: Es wird halt auch ständig eine neue Sau durchs Dorf getrieben! :Lachanfall: Und ab und zu auch mal dieselbe! :Lachanfall: |
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Meiner Meinung nach "reguliert es der Markt" und der ("durchblickende") Kunde trägt Verantwortung, durch seine Macht ! Insofern finde ich es etwas arm, wenn die Verantwortung diffus weggeschoben wird in Richtung "Ja, da müßte sich eben grundlegend mal was ändern, selbst kann man da wenig tun" -> "die Politiker müßten das endlich mal anpacken" ... Geschrieben hat das hier zwar keiner wörtlich, zur eigenen Verantwortung und Macht wird sich aber auch maximal zaghaft bekannt ! bzgl. "Problem anderer Leute" : Wir selbst haben unter den Zuständen, unter denen die Dinge hergestellt werden, die wir am Leib tragen, nicht zu leiden. Burma ist weit weg, das ist nicht unsere Sorge. Zitat:
Ich schulde hier gar nichts ... ! :Lachen2: Ich habe lediglich festgestellt, daß wir diejenigen sind, die Einfluß nehmen können ! Zitat:
Allerdings stelle ich mich auch nicht schulterzuckend hin und sage "Ich kann ja eh nichts ändern !" Zitat:
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:Lachen2: |
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Moment, Leitungswasser wird nicht auf Urankonzentration kontrolliert? Mist, wieder Dilemma... |
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Ich saufe Wein ! Den besten den ich kriegen kann ! Aber ich behaupte nicht, daß man seinen Durst nicht auch ausschließlich mit Wasser allein stillen kann ! Neulich habe ich mir ein paar neue Laufschuhe geleistet ... Made in China ... vielleicht von einem 15jährigen Mädchen zusammengenäht, das 70-80 Stunden die Woche für ein paar Cent die Stunde arbeitet und jeden Abend vom Aufseher vergewaltigt wird ... Im Prinzip geht's mir aber am Arsch vorbei ... ich will meinen Herbst-Marathon ja nicht barfuß laufen, auch wenn andere mit solchen Aktionen in's Fernsehen kommen ... |
Ich muß zugeben, daß ich den ganzen Themenkomplex Öko/Umwelt/Fairtrade für eine Zeiterscheinung halte, die stark religiösen Charakter aufweist.
Menschen glauben daran, mit kleinen Dingen Ihren Beitrag leisten zu können, daß es der Welt besser geht. Macht aber für die Gläubigen nur Sinn, wenn ALLE ihren Beitrag leisten, deshalb wird dann missioniert. (siehe z.B. Spiegel Artikel). Allerdings bin ich irgendwann durch Zufall hierauf gestoßen: http://www.storyofstuff.com/international/ Wirkt im ersten Moment vielleicht ein wenig sehr vereinfacht, aber ich finde es lohnt sich zu Ende zu gucken - oder zumindest bis dahin wo der Verbraucher ins Spiel kommt. So - soweit mein missionarischer Beitrag :) |
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Das Beispiel ist aber insofern schön, weil es zeigen könnte, das sich ein entsprechendes Angebot nicht lohnt, wenn kein Konsument dieses Wasser aus Italien oder einem sonstigen fremden Land kaufen würde. Bliebe das italienische Wasser im Regal stehen und würde das aus der Region gekauft, würde der Supermarkt das Produkt auslisten. Die "Beschwerde" wäre in diesem Fall ganz einfach: nicht kaufen! |
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Nein, nicht im speziellen. Aber, die Einkäufe sind so vielfältig, dass man nur bedingt darauf achten kann, sein Soziales- und "Grünes"gewissen zu beruhigen. - überlegt doch mal, wo manche Geräte herkommen und was die Alternative dazu wäre, meistens dürfte man gar nichts kaufen. Fleisch, diese unsäglichen Viehtransporte bspw. erstens schmeckt das Fleisch aus der industriellen Verarbeitung nicht, aber man kommt kaum daran vorbei, weil bspw. auf der Fertigpizza sicherlich Industriefleisch draufliegt, für Fertigpizza kann man auch Wiesenhof oder ähnliches nehmen. Das Getränke-Bsp wurde bereits durchleuchtet. Wenn man die Bekleidungsindustrie sieht, nahezu alle namhaften Hersteller lassen in Billiglohnländer produzieren. Selbst, wenn man selbst strickt, kommt die Wolle sicherlich aus der Industrie. Meiner Meinung nach kann man nur bedingt Einfluß nehmen, unsere Gehälter geben mehr oder weniger unser Einkaufsverhalten vor. Ein Ausbruch aus diesem Strudel ist kaum möglich. |
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Die Hauptverantwortung liegt klar bei den Unternehmen! Wenn nichts angeboten wird, was fair hergestellt wurde kann ichs auch nicht kaufen. So einfach ist das. Und es kann mir keiner erzählen, dass die Leute nicht bereit sind 1€ mehr für Laufschuhe auszugeben. FairTrade Produkte werden doch auch gekauft nur gibt es diese leider fast nur für wenige Lebensmittel (Kaffee, Schokolade, Früchte...) und vereinzelt für Klamotten. Für die Politik wird es schon schwerer die Prozesse zu steuern, aber auch hier ist allgemein bekannt das durch europäische Subventionen die Preise für beispielsweise Nahrungsmittelproduktionen in Afrika sehr stark nach unten gedrückt werden. Das heißt jetzt nicht das man die eigene Birne ausstellen kann und das eigene Konsumverhalten keinen Unterschied macht, aber einfach zu behaupten die Konsumenten sind schuld ist schlicht falsch. |
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Und das geht dann ja mal voll von der Trainingszeit ab! :Lachanfall: |
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Uns als Konsumenten werden Angebote gemacht (z.B. Bio-Banane bei Aldi), die uns ermöglichen, "einen kleinen Beitrag" zu leisten und etwas Gewissensberuhigung verschaffen. Dieser "kleine Beitrag" ist aber global gesehen so winzig, dass er objektiv schon wieder für'n A... ist. Das ist meine ehrliche Meinung. Zitat:
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also den Feiglingen die jegliche Fähigkeit etwas verändern zu wollen, mit Entrüsstung ablehnen
grad erzählte mir der Sporthändler er hat nen Kunden der kauft ausschließlich Trigema und hat sich die Lunge Schuhe bestellt aus Prinzip geht immer ein bisschen was nur wenn man partout nicht will............. Die Völlige Ignoranz ---der Sorgen anderer, war schon immer DAS Problem irgendwann gibt sichs sicher von alleine, da bin ich sicher Scheiss Egoismus |
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Der Käufer hat das Geld. Sonst keiner. Der Käufer kann entscheiden, welchem Unternehmen er Geld gibt. Wer sich vor der Verantwortung drücken will, wird genügend Begründungen dafür finden. Wer sich ihr stellen möchte, wird Wege finden. Wem, wie mir, der Rest der Welt überwiegend am Arsch vorbei geht, der soll dazu stehen ! |
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Sicherlich, das kommt ja noch hinzu. Es geht aber, nehmen wir die Milch. Da kann man die REWE-Milch für 49Cent kaufen, aber auch die teurere Milch, wo für den Landwirt vermutlich mehr hängen bleibt. |
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geht IMMER was nur eben nicht wenn man´s ignoriert ---------------------------------- und nochmal ne Diskussion über Dinge die so nicht in Ordnung sind, ist ungleich besser als stehts die Fresse zu halten |
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Ich find den Grupp toll, wenn der in einer Talkshow ist und auf die Pauke haut und alle anderen Gäste dem nichts entgegensetzen können. Ich sag ja, unser Gehalt schreibt uns das Einkaufsverhalten vor. Lunge-laufschuhe sind teuer. |
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man muss nicht jeden Mist haben, vielleicht mal n´bisschen weniger, dafür was teureres weil eben nachhaltiger leider gibts zu viele, denen Nachhaltigkeit extrem am EIGENEN Arsch vorbei geht ----- nicht das alles abrupt umgebogen werden könnte... aber dieses Strikte ABLEHNEN von kleinen Möglichkeiten, geht mir auf die Eier |
Die Ignoranz mancher ist für mich schwer nachvollziehbar.
JEDER kann einen Beitrag leisten. Gute Möglichkeiten wurden schon genannt. Natürlich ändert es nichts, wenn es nur einer macht. Ich habe noch die Hoffnung, dass es genug Leute mit Grips in der Birne gibt, die bereit sind einen kleinen Beitrag zu leisten. Danke @ pmp |
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Mir ist schon klar, das Lunge ggf. günstiger produzieren könnte, wenn mehr Leute die Schuhe kaufen würde. Aber, das Risiko ist sehr hoch, dass die Schuhe mir nicht das geben, was ich orthopädisch brauche. Daher werde ich bei Laufschuhe nicht das Risiko eingehen. |
Bzgl. der (von mir so sträflich nicht aufgezeigten) Handlungsmöglichkeiten sieht es doch genau so aus :
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Überall ! Du sagst, dir sei etwas anderes wichtiger ... nun gut, geht mir auch oft genug so ... :Huhu: |
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man kann grundsätzlich strikt ablehnen über andere Wege nachzudenken ------- |
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Ja, deshalb beruhige ich mein Soziales und "Grünes"Gewissen an anderen Stellen. :Cheese: |
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Aber die Ausbildungsgarantie für die Kinder der Angestellten, deutsche Produktionsstandorte. Zitat:
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Um es mit Cengiz zu sagen: zurueck zum Thema (wobei mir bislang FinP's Beitrag am besten gefiel). Es werden in dem Artikel u.a. Firmen angeprangert, die sich an die notwendigen Arbeitsstandards halten und mit NGOs wie FLA zusammenarbeiten. Waehrenddessen gibt es Firmen, die NICHTS tun und damit finanziell besser fahren. Die werden seltener - wenn ueberhaupt! - angeprangert, weil an deren Zulieferer absolut keiner rankommt.
Konkret bedeutet dies: der Unternehmer, der sich bemueht, wird von der Oeffentlichkeit auch noch abgestraft, gerade weil er transparent ist. Da gibt es Faelle, in denen Unternehmer sich wieder zurueckziehen und um nichts mehr kuemmern. Und sie fahren besser damit. Bei dem Thema schwingt viel Heiligkeit mit, die gar nicht noetig ist. Im Moment noch ist der Verbraucher quasi machtlos. Aber es gibt eine Faustregel: je bekannter und groesser die Firma, desto sozialvergraeglicher sind die Produkte. MaW: lieber Nike als Aldi(produkte). Zitat:
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Man kann es nicht perfekt machen und man kann es niemandem recht machen. Man muss seinen eigenen Weg finden, mit dem man selbst leben kann und bei dem man morgens in den Spiegel sehen kann. Wenn Du findest, dass Trigema mehr richtig als falsch macht, dann unterstütze die durch Deine Kaufentscheidung. Wenn ich für mich entscheide, dass ich aus anderen Gründen Trigema nicht bevorzugen will (ohne in Abrede stellen zu wollen, dass da vieles besser läuft als wieder anderswo), dann habe ich das zu dürfen. Alles andere ist missionarischer (G)Eifer. |
So furchtbar schlecht sind die Arbeitsbedingungen in den Zulieferfirmen von namhaften (!) Sportartikelherstellern gar nicht. Meine Ex-Freundin hat Wochen in solchen Firmen verbracht.
Das Thema ist wichtig, aber es gibt wahrlich schlimmeres. Man denke nur an all die gequaelten Hunde. |
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