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-   -   Afghanistan - schon wieder 4 Tote (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=13502)

bort 15.04.2010 22:10

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 377119)
Äh, nein, so weit mir bekannt, sind wir (NATO-Parten) zuerst nach Afghanistan gegangen. Erst danach, kam der völkerrechtlich mehr als bedenkliche "Übergriff" auf den Iraq. Bei dem Deutschland zu Recht sich nicht beteiligt hat.

Du hast recht, mir war der Ablauf nicht mehr ganz geläufig.
Ich dachte, Irak wäre vor Afghanistan gewesen.

Allgemein ist es immer schwer, in einem komplett anderen Kulturkreis einzudringen und dann zu versuchen, etwas nach westlicher Denkweiße aufzuzuziehen.

Die Frage ist nur, wird es dort besser, wenn wir uns zurückziehen? Was passiert dann mit den Bewohnern der Gebiete? Verbreiten die Taliban dann weiterhin Terror und unterdrücken die Menschen dann dort?

powermanpapa 15.04.2010 22:13

Zitat:

Zitat von bort (Beitrag 377132)
..
Die Frage ist nur, wird es dort besser, wenn wir uns zurückziehen? Was passiert dann mit den Bewohnern der Gebiete? Verbreiten die Taliban dann weiterhin Terror und unterdrücken die Menschen dann dort?

glaubst du im Ernst das unsere paar Bundeswehrhansel auch nur irgendetwas bewirken?

nicht im Ernst!

bort 15.04.2010 22:18

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 377138)
glaubst du im Ernst das unsere paar Bundeswehrhansel auch nur irgendetwas bewirken?

nicht im Ernst!

Nein, natürlich nicht. Aber dort sind ja noch mehr Länder im Einsatz. Sobald aber ein Land den Schwanz einzieht (und dann noch solch ein großes), folgen andere.

powermanpapa 15.04.2010 22:22

Zitat:

Zitat von bort (Beitrag 377139)
Nein, natürlich nicht. Aber dort sind ja noch mehr Länder im Einsatz. Sobald aber ein Land den Schwanz einzieht (und dann noch solch ein großes), folgen andere.

vielleicht gar die Amis?

die Schießen aus Hubschraubern zum Spass Menschen ab, kinderleicht wie in Computerspielen

-------------

wie schon einer schrieb

wir haben dort alle nichts verloren

das können diese Menschen nur alleine unter sich aus machen

das diese Taliban die Hauptverursacher des Terrors auf der Welt sein sollen---halte ich für den gespielten Witz

bort 15.04.2010 22:31

Ich vertrete da eine andere Meinung.
Ich denke, dass solche Länder sich nicht von innen reinigen können. Die Menschen dort sind es nicht mehr gewohnt, gegen die jetzige Situation anzukämpfen.
Wenn man denen helfen will, muss etwas von außen geschehen und dieser Prozess dauert sehr lange.
Nur geht das eben nicht, durch unserere Arroganz, indem wir denken, dass dort alles so laufen muss, wie wir es uns vorstellen.
Den richtigen Weg dort zu finden, ist sicher sehr schwer. Aber um der Bevölkerung langfristig ein besseres Leben zu sichern, muss ein Weg gefunden werden.
Erst dann, kann auch dort gegen den Terror vorgegangen werden. Wobei das Hauptproblem des Terrors das fehlende Verständnis der Kulturen ist. Erst wenn dort eine Besserung eintritt, werden sich dort weniger Menschen radikalen Gruppen anschließen.

powermanpapa 15.04.2010 22:38

Zitat:

Zitat von bort (Beitrag 377151)
Ich vertrete da eine andere Meinung.
Ich denke, .............


. Erst wenn dort eine Besserung eintritt, werden sich dort weniger Menschen radikalen Gruppen anschließen.

jo! wird aber keine westliche Welt hinkriegen

weder mit Waffen noch mit freundlichen Worten


Deutschland musste so richtig plattgemacht werden um etwas zu verändern

so war es immer und wird immer sein

gibts Gegenbeweise?

-
die Russen haben schon versucht in Afghanistan was auszurichten--ohne Erfolg-- und unser Bundeswehbubis sollten das können-??

bort 15.04.2010 22:47

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 377162)
gibts Gegenbeweise?

Ich bin zu jung, um genau zu wissen, wie das alles in Jugoslawien abgelaufen ist.
Die haben sich da nur gegenseitig die Köpfe eingeschlagen und wir sind dann hin, um den überlebendene dann ein paar Brücken aufzubauen, oder?

Mir fallen leider keine Gegenbeispiele ein..

frechdachs 15.04.2010 22:57

Zitat:

Zitat von bort (Beitrag 377151)
................
Aber um der Bevölkerung langfristig ein besseres Leben zu sichern, muss ein Weg gefunden werden.
.....................

:Lachanfall: stimmt ja, bundeswehr baut brunnen und schulen :Lachanfall: oder meintest du coke und mc donalds bis jeder satt ist? :Cheese:

sorry, aber darum ging es ja wohl nie :Nee:

bort 15.04.2010 23:03

Zitat:

Zitat von frechdachs (Beitrag 377197)
:Lachanfall: stimmt ja, bundeswehr baut brunnen und schulen :Lachanfall: oder meintest du coke und mc donalds bis jeder satt ist? :Cheese:

sorry, aber darum ging es ja wohl nie :Nee:

Weswegen werden die Menschen denn radikal? Doch nur, weil ihnen der aktuelle Zustand nicht passt.
Sobald irgendwo eine hohe Arbeitslosigkeit herrscht, streben die Menschen nach Änderungen.
Der Nährboden der radikalisierung muss ausgetrocknet werden und wie geht das besser, als den Lebensstand zu erhöhen?
Übrigens gehört der Brunnen- und Schulbau dazu!

Dirtbag 15.04.2010 23:04

"FIGHTING FOR PEACE IS LIKE F__KING FOR VIRGINITY"
John Lennon


Afghanistan war noch bis in die 70er die sogenannte Perle des Orients!
Relativ liberal und offen, dort durfte einst gelacht, getanzt und gesungen werden.
Dann kamen die Russen (obwohl sich schon vorher einige Kolonialmächte
die Zähne dort ausgebissen haben) und dann die Wüstensöhne mit ihrem Wüstengott
und seiner Wüstenreligion.
Das Land wurde durch Krieg und religiösem Wahn zu dem gemacht was es heute ist
" ein mittelalterliches staubiges Drecksloch".

Und man hat das alles aus Eigennutz auch so passieren lassen.

Buchtipp:
A thousand splendid suns / Khaled Hosseini
Die Wut und der Stolz / Oriana Fallaci
Die Kraft der Vernunft / Oriana Fallaci

Und was machen wir da????????????????????
Hm, ich bin selbst Soldat und kenne die Antwort nicht!!!!

Aber vielleicht ist das Interesse unserer Regierung
an einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat ein kleiner Hinweis.

Frei nach dem Motto: " Ihr wollt mehr Mitreden/Gestalten, dann übernimmt auch mehr Verantwortung"
Zahlen alleine reicht nicht mehr!

Und wer Zahlt den Preis dafür...................
Die Brunnen- und Brückenbaujahre unserer Jungs sind schon
zwei Jahren Geschichte!
Richtig, es ist FUCKING Krieg!!!

bort 15.04.2010 23:06

Zitat:

Zitat von Dirtbag (Beitrag 377204)
Aber vielleicht ist das Interesse unserer Regierung
an einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat ein kleiner Hinweis.

Frei nach dem Motto: " Ihr wollt mehr Mitreden/Gestalten, dann übernimmt auch mehr Verantwortung"
Zahlen alleine reicht nicht mehr!

Genau das habe ich in einem anderen Thread schon angekündigt. Ich denke, dass Deutschland quasi dazu gezwungen ist, sicher mehr einzubringen, wenn man langfristig einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat haben möchte (der uns meiner Meinung nach auch zusteht).

Dirtbag 15.04.2010 23:11

[quote=bort;377206(der uns meiner Meinung nach auch zusteht).[/QUOTE]

Ich stimme dir zu! Es ist auch kein Geheimnis wer uns die
Zusage für ein ständigen Sitz verweigert.

Fruehschwimmer 16.04.2010 00:58

Nur um das nochmal klar zu stellen; scheinen einige ja vergessen zu haben:

Die Taliban haben in Afghanistan richtig scheisse gebaut. Eine religioese diktatur. unterdrueckung von allem was anders denkt, insbesondere frauen. Gab und gibt es woanders auch. Nur haben die Taliban eine regelrechte Brutstaette fuer Terrorismus eingerichtet. Die Amis haben mal hier und da ne bombe geschmissen, aber wie wir wissen, hilft das in dem Land nicht so viel.
Und irgendwann (3000 tote auf einmal) ist den amis halt der kragen geplatzt.
Wirtschaftssanktionen haetten da wohl gar nicht geholfen. Was haette man denn zu dem Zeitpunkt anders machen sollen ?

(dass nach den ersten erfolgen die schlimmsten fehler gemacht wurden -abzug der truppen in einen voellig unnoetigen krieg- ist klar)

insbesondere wenn man sich nordkorea anguckt: lieber ein ende mit schrecken als schrecken ohne ende ...

Helmut S 16.04.2010 06:34

vor diesem Hintergrund ist es m.E. ist an der Zeit eine politische Debatte über die Position Deutschlands in der Staatengemeinschaft zu führen und da untergeordnet über die Rolle der Bundeswehr und dann ggf. über Wehrpflicht und Berufsarmee.

powermanpapa 16.04.2010 07:13

Zitat:

Zitat von Fruehschwimmer (Beitrag 377243)
Nur um das nochmal klar zu stellen; scheinen einige ja vergessen zu haben:

.......
insbesondere wenn man sich nordkorea anguckt: lieber ein ende mit schrecken als schrecken ohne ende ...

DAS! würde nur mit äusserster Brutalität funktionieren

Großinvasion mit ner Million Soldaten
alles an Waffen was aufzubieten ist

Das Komplette Land annektieren

Jeden sofort umlegen, der ne Waffe in die Hand nimmt

DANN würde man dort etwas verändern können

so plänkelts vor sich hin und in weitern 10 Jahren werden wir nicht weiter sein als jetzt

ALSO
und weil das nicht geht
raus dort und alles sein lassen wie es ist

Wir Gutmenschen in Deutschland werden an der Unterdrückung der Frauen dort, NICHTS ändern können

neonhelm 16.04.2010 07:29

Ja, ja, da haben wir den Salat... Und ich sag noch, zieh nicht in den Krieg, du könntest darin umkommen. Und das sag ich, seit ich vernünftig denken kann. Denn, wie das mit dem Krieg für die daran Beteiligten ist, weiß man ja schon länger...

Ich hab ja beim Wählen zwei schlichte Grundsätze: Kein Krieg, keine Atomkraft. Da ist im Laufe meines Lebens nicht mehr allzu viel übrig geblieben, was ich wählen kann.

Ich weiß, ich bin Utopist, aber für das Geld, das da hinten für mehr als zweifelhafte Unternehmungen verjubelt wird, hätte man sicherlich besser anlegen können, zB in Reiseprogrammen für Afghanen (oder wen auch immer) nach Europa mit der Zusage, sie zu unterstützen.

Wie war noch der Spruch? Zeige den Menschen nicht, wie man Boote baut, sondern vermittle ihnen die Sehnsucht nach dem Horizont.

Aber das wäre ja zu nachhaltig und auf die Schnelle lässt sich damit auch nicht wirklich viel Geld verdienen...

Helmut S 16.04.2010 08:05

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 377255)
Wir [...] werden [...] NICHTS ändern können

Fatalist.

powermanpapa 16.04.2010 08:07

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 377273)
Fatalist.

nix Fata, höchstens Vatta

und ausserdem REALIST!

Helmut S 16.04.2010 08:53

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 377274)
nix Fata, höchstens Vatta

und ausserdem REALIST!

Und auch noch ein egozentrisches Weltbild ;)

phonofreund 16.04.2010 09:09

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 377255)
DAS! würde nur mit äusserster Brutalität funktionieren

Großinvasion mit ner Million Soldaten
alles an Waffen was aufzubieten ist

Das Komplette Land annektieren

Jeden sofort umlegen, der ne Waffe in die Hand nimmt

DANN würde man dort etwas verändern können

so plänkelts vor sich hin und in weitern 10 Jahren werden wir nicht weiter sein als jetzt

ALSO
und weil das nicht geht
raus dort und alles sein lassen wie es ist

Wir Gutmenschen in Deutschland werden an der Unterdrückung der Frauen dort, NICHTS ändern können

Sehe ich genau so......

ironmansub10h 16.04.2010 09:12

Schon wieder
 
Zitat:

Zitat von phonofreund (Beitrag 376969)
Zynikermodus ein: Berufsrisiko ....und wieder aus.

Leider ist es aber so und es geht noch weiter: Jeder deutsche Soldat ist dort freiwillig!!!! Also müßte er mit dem schlimmsten rechnen. Soll natürlich nicht real werden. Ich denke, so etwas wird dort mehr oder weniger verdrängt.

Jeder Tote ist einer zuviel, egal welche Nationalität er nun hat. Und es ist auch egal wo er stirbt. Traurig ist es allemal.

So ein Quatsch, kein Soldat ist dort freiwilig, als ehemaliger KSK Soldat geht mir da die Hutschnur hoch. Natürlich entscheiden sich Soldaten für diesen Beruf aus Überzeugung für "Ihr" Land da zu sein. Über den Einsatz lässt sich streiten, das ist aber nicht des Soldaten Aufgabe, dieser hat seinen Auftrag zu erledigen. Nur sollte auch bewusst gemacht werden, daß da unten natürlich auch Leute sind die ihren Wehrdienst ableisten und sich natürlich "halbfreiwillig" wenn man das so nennen darf, aufhalten.
Natürlich kann man den Dienst dort anfechten, das wäre dann so, wie wenn dein Arbeitgeber gerne hätte, daß du für einige Zeit in einem anderen Ort Dienst machst, zum größtenteils unentgeltlich, keine Möglichkeit der Freizeitgestaltung, immer das Risiko überfallen zu werde im Kopf. Dann darfst du das ablehnen, aber dein Chef wird sicher auch ein bisschen Druck machen.
Mann Leute, vielleicht sollte man sich einfach solidarisch mit den Soldaten zeigen, für die Männer ist das eine harte Zeit, fast alle kommen mit einem PTBS zurück. Keiner steckt die dauernde Gefühl des Ausgeliefertsein einfach weg. Ich habe tiefstes Mitgefühl mit den Angehörigen, größten Respekt vor allen Kameraden die diesen unsäglichen , unsinnigen Dienst tun "müssen" und bin froh stets heil wieder nach Hause gekommen zu sein.
In tiefster Trauer für meine Kameraden!!!!!:( :Nee:

bort 16.04.2010 09:21

Sorry, aber ich kann das nicht verstehen.
Wenn ich mich für die Laufbahn des Berufssoldaten entscheide, dann weiß ich vorher, dass es nicht nur Trainigsmanöver geben kann, sondern auch Kampfeinsätze.

Mad Max 16.04.2010 09:27

@ ironmansub10h,
kein Mensch wird gezwungen Soldat zu werden, keiner wird gezwungen Wehrdienst zu leisten, kein normaler W10 kann nach Afghanistan gehen (dazu fehlt ihm schlicht die Ausbildung).

Derjenige der sich entschließt Berufssoldat zu werden, muß sich auch der Konsequenz eines Kriegseinsatzes bewußt sein.

ironmansub10h 16.04.2010 09:31

„Der Soldat hat die Pflicht, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“

– §7 Soldatengesetz
das gelobt ein Berufssoldat, inwieweit sich das auf das Heimatland Afganistan bezieht entzieht sich meiner Kenntnis, deswegen sprechen Politiker auch nicht von Krieg, sondern sehen den Einsatz als Friedensschaffenden Einsatz. Sonst hätten sie ein grosses Problem, den dann könnte man sich als Soldat entziehen, da Kriegseinsätze deutscher Soldaten in anderen Ländern seit 1945 ausgeschlossen sind.

powermanpapa 16.04.2010 09:46

Zitat:

Zitat von ironmansub10h (Beitrag 377331)
„Der Soldat hat die Pflicht, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“

– §7 Soldatengesetz
das gelobt ein Berufssoldat, inwieweit sich das auf das Heimatland Afganistan bezieht entzieht sich meiner Kenntnis, deswegen sprechen Politiker auch nicht von Krieg, sondern sehen den Einsatz als Friedensschaffenden Einsatz. Sonst hätten sie ein grosses Problem, den dann könnte man sich als Soldat entziehen, da Kriegseinsätze deutscher Soldaten in anderen Ländern seit 1945 ausgeschlossen sind.

ach hör uff

mir kommen die Tränen

Wenn ich mich als Kanalreiniger bewerbe, darf ich nicht heulen wenn ich in die Scheisse falle

wer mit killen nicht klarkommt, muss kündigen und was anderes lernen

unsere Bundeswehr war schon immer "sie tragen seltsame Gewänder und irren hilflos umher"

Helmut S 16.04.2010 09:52

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 377355)
wer mit killen nicht klarkommt, muss kündigen und was anderes lernen

Berufssoldaten können nicht kündigen sondern zunächst nur den Dienst quittieren. Der Unterschied liegt darin, das dies nur mit Einverständnis des Dienstherrn geschehen kann. Dieser kann die Entlassung also verweigern oder zumindest hinausschieben.

Soviel zu Realismus ;)

Flow 16.04.2010 09:58

Zitat:

Zitat von ironmansub10h (Beitrag 377304)
Mann Leute, vielleicht sollte man sich einfach solidarisch mit den Soldaten zeigen, für die Männer ist das eine harte Zeit, fast alle kommen mit einem PTBS zurück. Keiner steckt die dauernde Gefühl des Ausgeliefertsein einfach weg. Ich habe tiefstes Mitgefühl mit den Angehörigen, größten Respekt vor allen Kameraden die diesen unsäglichen , unsinnigen Dienst tun "müssen" und bin froh stets heil wieder nach Hause gekommen zu sein.
In tiefster Trauer für meine Kameraden!!!!!:( :Nee:

Von mir nicht !

Die sind dort unten gegen meinen Willen und angeblich auch noch "in meinem Namen" (Auftrag des deutschen Volkes) !

Alleine das ist schon eine Frechheit !

Weiterhin ziehen sie mit Waffen dorthin ... wenn nicht in der klaren Absicht, dann zumindest von vornherein bereit andere Menschen zu töten !

Die afghanische Bevölkerung hat mein Mitgefühl für das, was dort seit Jahrzehnten an Greuel aus dem Ausland über sie geschüttet wird !

Flow 16.04.2010 09:59

Zitat:

Zitat von ironmansub10h (Beitrag 377331)
„Der Soldat hat die Pflicht, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“

Ich sehe mich durch diesen Krieg eher gefährdet, denn verteidigt !

Flow 16.04.2010 10:01

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 377368)
Berufssoldaten können nicht kündigen sondern zunächst nur den Dienst quittieren. Der Unterschied liegt darin, das dies nur mit Einverständnis des Dienstherrn geschehen kann. Dieser kann die Entlassung also verweigern oder zumindest hinausschieben.

Soviel zu Realismus ;)

Das sind Worte ...

Die Realität ist :

Du nimmst eine Waffe in die Hand und schießt auf andere Menschen ...

... oder du läßt es !

Helmut S 16.04.2010 10:12

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 377379)
Du nimmst eine Waffe in die Hand und schießt auf andere Menschen ...

... oder du läßt es !

Eine berechtigte Haltung gegen jeglichen Krieg ist was anderes als (zudem falsche) Stammtischparolen (sinngemäß: kündigen wenn's nicht passt) gerade in so einem sensiblen Thema.

Mir geht es um Sachlichkeit in einem emotionalen Thema. Es ist bei weitem nicht so, dass die Dinge so einfach sind wie es mancher gerne hätte um die Welt mit seinem Horizont sehen zu können.

:Blumen:

Jahangir 16.04.2010 10:17

Zitat:

Zitat von Fruehschwimmer (Beitrag 377243)
Nur um das nochmal klar zu stellen; scheinen einige ja vergessen zu haben:

Die Taliban haben in Afghanistan richtig scheisse gebaut. Eine religioese diktatur. unterdrueckung von allem was anders denkt, insbesondere frauen. Gab und gibt es woanders auch. Nur haben die Taliban eine regelrechte Brutstaette fuer Terrorismus eingerichtet. Die Amis haben mal hier und da ne bombe geschmissen, aber wie wir wissen, hilft das in dem Land nicht so viel.
Und irgendwann (3000 tote auf einmal) ist den amis halt der kragen geplatzt.
Wirtschaftssanktionen haetten da wohl gar nicht geholfen. Was haette man denn zu dem Zeitpunkt anders machen sollen ?

(dass nach den ersten erfolgen die schlimmsten fehler gemacht wurden -abzug der truppen in einen voellig unnoetigen krieg- ist klar)

insbesondere wenn man sich nordkorea anguckt: lieber ein ende mit schrecken als schrecken ohne ende ...

Das hat doch mit den Taliban und den Afghanen alles nicht viel zu tun.

Die Attentäter des 11. September haben sich in den USA ausbilden lassen. Wenn die mal in Afghanistan oder Pakistan waren, dann kann das noch lange kein Grund sein, das Land zu besetzen, schließlich wird ja auch nicht Hamburg bombadiert, weil ein paar der Täter dort gewohnt und die dort Tat geplant haben.

Die haben auch keine Flugzeuge ins WTC gesteuert, weil sie arm und hoffnungslos waren. Ganz im Gegenteil, sie stammten alle aus gutbürgerlichen Verhältnissen und waren akademisch ausgebildet. Übrigens war auch kein Afghane unter den Attentätern.

Und was ist eigentlich mit Bin Laden? Der läuft frei herum oder sitzt irgendwo in einem Erdloch. Scheint aber keinen zu interessieren.

Der Einsatz der Bundeswehr macht überhaupt keinen Sinn und hat nur einen Effekt. Es wird eine neue Generation von Terroristen herangezüchtet. Solange die Widersprüche der westlichen Nahostpolitik bestehen, solange wird es auch immer eine terroristische Gefaht geben.

Der Einsatz der Bundeswehr ist sofort zu beenden. Alles andere ist pure Heuchelei, inbesondere, wenn sie am Grab von getöteten Soldaten stattfindet.

Wingman 16.04.2010 10:21

also, ich glaube ich mache jetzt mal wieder so langsam meine maschine fertig fuer den einsatz. :Duell:

Flow 16.04.2010 10:24

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 377396)
Eine berechtigte Haltung gegen jeglichen Krieg ist was anderes als (zudem falsche) Stammtischparolen (sinngemäß: kündigen wenn's nicht passt) gerade in so einem sensiblen Thema.

Mir geht es um Sachlichkeit in einem emotionalen Thema. Es ist bei weitem nicht so, dass die Dinge so einfach sind wie es mancher gerne hätte um die Welt mit seinem Horizont sehen zu können.

:Blumen:

Das mag schon sein ...

"Ich musste in diesen Krieg ziehen" ist jedoch kein Argument ... egal ob PMP das nun juristisch einwandfrei widerlegt oder der Einfachheit halber zur Fäkal-Metapher greift ...

Flow 16.04.2010 10:30

Zitat:

Zitat von Jahangir (Beitrag 377404)
Und was ist eigentlich mit Bin Laden? Der läuft frei herum oder sitzt irgendwo in einem Erdloch.

Der hat seine Pflicht getan und wird erstmal nicht weiter benötigt ...

Zitat:

Der Einsatz der Bundeswehr ist sofort zu beenden. Alles andere ist pure Heuchelei, inbesondere, wenn sie am Grab von getöteten Soldaten stattfindet.
Das ist widerlich !

Helmut S 16.04.2010 10:34

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 377418)
"Ich musste in diesen Krieg ziehen" ist jedoch kein Argument ...

Zumindest ist es kein Argument, dass mich persönlich so singulär überzeugt.

Allerdings bin ich bereit mir anzuhören was die Soldaten die möglicherweise so argumentieren zu sagen haben. IMsub10 hat da offensichtlich ja berufliche Hintergründe. Das ist eine valide Meinung. Genauso wie eine kategorisch pazifistische oder kategorisch den Abzug befürwortende.

Das was Jahangir zur Nahostpolitk sagt ist schon sehr sehr richtig. Da muss angepackt werden. Das dies alles andere als einfach ist, hat die Vergangenheit ja gezeigt. Wobei mir der Blick für die Ernsthaftigkeit der Protagonisten nicht wirklich gegeben ist.

So einfach ist das halt alles nicht wie hier von manchen suggeriert wird. Nicht umsonst haben sich die letzten ca. 60 Jahre deutsche Gerichte mit dem "musste in den Krieg ziehen" aus der NS Zeit beschäftigt. Alleine dieses historische Wissen sollte aufhorchen lassen, dass hier evtl. ganz komplexe Fragestellungen zu beantworten sind.

Jahangir 16.04.2010 10:36

Was übrigens Guttenberg, den alten Schwafler betrifft, so hatte er damals im Studium immer seltsam die Oberlippe verzogen, wenn er unglaubhaftes Zeug erzählte oder wieder eine phantastische Geschichte zum besten gab. Das hat er jetzt ganz gut im Griff. Er zuckt aber immer noch leicht mit der Oberlippe, wenn er anfängt zu übertreiben und sich vor lauter Geschwafel selbst nicht bremsen kann. Achtet mal darauf;)

Freddy Frechdachs 16.04.2010 10:36

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 377098)

---
Mitleid habe ich keins
wer sich für den Job meldet, sollte wissen worauf er sich einlässt
ebenso seine Familie

alternative für viele junge männer wäre warscheinlich hartz 4
ich zumindes habe nach meiner ausbildung kein job bekommen , viele firmen verlangten erst wehrdienst ableisten
hab ich dann auch gemacht
altenative wäre gewesen zivildienst , kam deswegen nicht infage weil der dienst einige monate länger gewesen wäre

kann mir gut vorstellen das viele zur bundeswehr gehen weil sie auf den arbeitsmarkt für sich keine chance sehen

wenn dann die bundeswehr noch mit doppelten wehrsold für ausland einsätze lockt was bleibt dann noch übrig als das abenteuer zu wagen , nebenbei kann man da eventuelle finanziellen engpässe los werden .

mit tod rechnet im einsatz keiner da die verantwortlichen den jungen leuten erzählen das die warscheinlickeit auf deutschlands strassen zu sterben größer ist als im kriesengebiet

mitleid kann man schon haben , unschuldig sind sie alle

Flow 16.04.2010 10:49

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 377436)
Zumindest ist es kein Argument, dass mich persönlich so singulär überzeugt.

Allerdings bin ich bereit mir anzuhören was die Soldaten die möglicherweise so argumentieren zu sagen haben. IMsub10 hat da offensichtlich ja berufliche Hintergründe. Das ist eine valide Meinung. Genauso wie eine kategorisch pazifistische oder kategorisch den Abzug befürwortende.

Das was Jahangir zur Nahostpolitk sagt ist schon sehr sehr richtig. Da muss angepackt werden. Das dies alles andere als einfach ist, hat die Vergangenheit ja gezeigt. Wobei mir der Blick für die Ernsthaftigkeit der Protagonisten nicht wirklich gegeben ist.

So einfach ist das halt alles nicht wie hier von manchen suggeriert wird. Nicht umsonst haben sich die letzten ca. 60 Jahre deutsche Gerichte mit dem "musste in den Krieg ziehen" aus der NS Zeit beschäftigt. Alleine dieses historische Wissen sollte aufhorchen lassen, dass hier evtl. ganz komplexe Fragestellungen zu beantworten sind.

Das mag sein ...

Nichtsdestotrotz ... das große Elend hat die afghanische Bevölkerung zu (er)tragen, nicht die angreifenden Soldaten !

Und wie gesagt, ich denke, daß letztere als tragender Bestandteil dieses Krieges sowohl die Situation vor Ort verschlechtern als auch meine persönlich hier zu Hause eher gefährden als zu "verteidigen" !

Dies zusammengenommen reicht aus, um eher einer "Stammtisch-Parole" hinterherzuklatschen, als mich zum kollektiv verordneten Mitleid verpflichten zu lassen !

(Wenn mir ein Mensch persönlich gegenübersteht und mir sein Leid klagen möchte, höre ich auch gerne zu ... aber darum geht es hier nicht !)

Kässpätzle 16.04.2010 10:50

Zitat:

Zitat von Freddy Frechdachs (Beitrag 377440)
alternative für viele junge männer wäre warscheinlich hartz 4
ich zumindes habe nach meiner ausbildung kein job bekommen , viele firmen verlangten erst wehrdienst ableisten
hab ich dann auch gemacht
altenative wäre gewesen zivildienst , kam deswegen nicht infage weil der dienst einige monate länger gewesen wäre

kann mir gut vorstellen das viele zur bundeswehr gehen weil sie auf den arbeitsmarkt für sich keine chance sehen

wenn dann die bundeswehr noch mit doppelten wehrsold für ausland einsätze lockt was bleibt dann noch übrig als das abenteuer zu wagen , nebenbei kann man da eventuelle finanziellen engpässe los werden .

mit tod rechnet im einsatz keiner da die verantwortlichen den jungen leuten erzählen das die warscheinlickeit auf deutschlands strassen zu sterben größer ist als im kriesengebiet

mitleid kann man schon haben , unschuldig sind sie alle


Da bin ich ja froh, dass ich blöd genug war auf ein paar Mark/Euro extra zu verzichten und sogar freiwillig mich ein paar Monate länger nicht zum Dienst an der Waffe habe ausbilden lassen.

Pascal 16.04.2010 11:11

Zitat:

Zitat von ironmansub10h (Beitrag 377304)
Nur sollte auch bewusst gemacht werden, daß da unten natürlich auch Leute sind die ihren Wehrdienst ableisten und sich natürlich "halbfreiwillig" wenn man das so nennen darf, aufhalten.

Ich lasse mir gerne durch Fakten belehren, aber soweit es (mir) bekannt ist, leistet kein einziger Soldat seine Grundwehrdienst in Afghanistan ab.

Jeder Zeit- oder Berufssoldat sollte sich mit seinen evtl. beruflichen Verpflichtungen auseinandersetzen, bevor er diesen Beruf ergreift.


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