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drullse 29.11.2009 18:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 312030)
Die Frage ist daher für mein Verständnis, ob die Zeit, seit der wir unsere speziellen Ernährungsgewohnheiten pflegen, ausreichend war für eine Anpassung.

Grüße,
Arne

Dazu müsste man aber auch noch wissen, wie lange denn die vollständige Anpassung dauert...

pinkpoison 29.11.2009 18:29

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 312023)
Wie in vielen Wikipedia-Artikeln finde ich auch hier in der deutschen Version davon den Kritik-Teil am interessantesten, daraus:
"Obwohl Lechler in seiner Dissertation zunächst von denselben Hypothesen ausgeht wie die Vertreter der Steinzeitdiät, kommt er zu völlig anderen Schlüssen. Er folgert, dass gerade die fehlende Spezialisierung und Anpassung der Gattung Homo an eine bestimmte Ernährungsweise der entscheidende Überlebensvorteil war, der die Besetzung ganz unterschiedlicher ökologischer Nischen ermöglichte.[19] Diese Auffassung teilen Ströhle/Hahn, die auf die Vielzahl von Ernährungskulturen verweisen, die während der Hominisation und seit der Steinzeit entstanden sind.[14]"

Damit hat sich für mich das Thema erledigt und ich esse weiter das, wozu ich Lust habe. :)

Sorry, dass ich mich selbst zitieren muss...

"Homo Sapiens ist Allesfresser [...] Gerade die Fähigkeit der Nutzungsmöglichkeit vielfältiger Nahrungsquellen verschaffte der Gattung Homo einen nicht zu unterschätzenden Vorteil im Zuge der Wandlung seiner Umfeldbedingungen. Selbst die lebensfeindlichen Umgebungen der Arktis und der Wüsten bieten dem homo sapiens eine ausreichende Basis fürs Überleben." (Siehe Seite 2 des Beitrages.)

Kein einziger Forscher der evolutionären Ernährung bestreitet das. Wie auch immer der Wikipedia-Autor das gemeint haben sollte.ö Wahrscheinlich hat er die "Schlüsse der Paleo-Forschung" mißverstanden.

Gruß Robert

powermanpapa 29.11.2009 18:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 312025)
Nein, auch Du, sofern es ontopic ist. Offtopic-Postings werden in einen eigenen Thread verschoben.

Viele Grüße,
Arne

das finde ich nett, vor allem weil ja bald Weihnachten ist

ansonsten

so viel Text um nichts
da ist so viel zu lesen und doch steht nix neues drin
von einer Million Leser, werdens danach ungefähr 999999 so weitermachen wie

Zitat:

Damit hat sich für mich das Thema erledigt und ich esse weiter das, wozu ich Lust habe.

kuestentanne 29.11.2009 18:32

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 312023)
Wie in vielen Wikipedia-Artikeln finde ich auch hier in der deutschen Version davon den Kritik-Teil am interessantesten, daraus:
"Obwohl Lechler in seiner Dissertation zunächst von denselben Hypothesen ausgeht wie die Vertreter der Steinzeitdiät, kommt er zu völlig anderen Schlüssen. Er folgert, dass gerade die fehlende Spezialisierung und Anpassung der Gattung Homo an eine bestimmte Ernährungsweise der entscheidende Überlebensvorteil war, der die Besetzung ganz unterschiedlicher ökologischer Nischen ermöglichte.[19] Diese Auffassung teilen Ströhle/Hahn, die auf die Vielzahl von Ernährungskulturen verweisen, die während der Hominisation und seit der Steinzeit entstanden sind.[14]"

Damit hat sich für mich das Thema erledigt und ich esse weiter das, wozu ich Lust habe. :)

Diese Schlussfolgerung aus diesem Absatz zu ziehen, kannst du machen, würde ich aber nicht empfehlen.
Ökölogischen Nischen besetzen zu können, heißt nicht, dass diese auch ideal sind.

Als Förster schweife ich mal in die Welt der Bäume ab. Da ist es z.B. so, dass auf sandigen trockenen Böden die Kiefer wächst. Sie wächst dort aber nicht, weil es ihr da besonders gut gefällt oder der Standort ideal für sie ist, sondern weil sie es im Vergleich zu anderen Baumarten dort noch aushält.
Auf besseren Standorten wächst sie durchaus besser.

Und das mit dem nicht spezialisiert widerspricht doch der Paleo-Diät doch auch gar nicht. Der Steinzeitmensch hat alles mögliche gefuttert, bis auf Körner halt, die er wohl nur im äußersten Notfall gefuttert hat.

pinkpoison 29.11.2009 18:34

Zitat:

Zitat von swimslikeabike (Beitrag 312028)
ohne jetzt zu tief einsteigen zu wollen - aber was sind dann insulinunwirksame Kohlenhydrate?

Ich behaupte der Begriff "insulinwirksames Kohlenhydrat" existiert so nicht, zumindest finde ich im Netz auch nichts dazu.

Ich meine damit die glykämische Wirkung im Sinne der Dynamik des Anstiegs des Bluzuckerspiegels und der nachfolgenden Insulinausschüttung. Ausgedrückt einerseits im "glykämischen Index" (GI) und er "glykämischen Last" (GL).

Selbstverständlich haben alle kohlenhydrathaltigen Speisen (und ebenso Proteine) eine Wirkung im Sinne Insulinausschüttung, aber in unterschiedlichem Ausmaß je nach GI und GL des Nahrungsmittels.

Gruß Robert

Axel 29.11.2009 18:39

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 311992)
Diddi und Axel, hören wir von Euch auch sachliche Argumente gegen die von Robert vorgestellte Paleo-Diät? Er hat sich viel Mühe gegeben, die Argumente darzulegen, die für diese Ernährungsweise sprechen; daher sollte man ihm auch mit Argumenten begegnen, wenn man eine andere Meinung vertritt.

Viele Grüße,
Arne

Nö, von mir nicht mehr.

Meine Hauptkritik richtete sich ja gegen den nicht vorhandenen wissenschaftlichen (Ausbildungs-) Hintergrund und das damit gepaarte Selbstbewusstsein.

Finde es generell besser seine Meinung auch als solche darzustellen, anstatt sie als Fakt zu verkaufen.

Hat mich sehr an einen jungen Mann erinnert, der, frisch von der Uni, auch den Fachleuten erklärt wie der Haase läuft.

Daher: Einfach Argument wiederholen, dann werden sie irgendwann Tatsachen. Hat bei Dr. M auch funktioniert.


Zu den Seitenhieben auf Marketing und Farbe: Ok, das war böse. :) Entschuldigung.

Pink, please, I didn´t want to poisen you.

Axel

Phoebe 29.11.2009 18:42

Also ich wollte eben echt lange antworten, aber ich verkneifs mir bis die anderen beiden Teile da sind und bis dahin schau ich mal ob ich Zeit habe meine Argumente richtig fundiert darzulegen und meine Fragen präzise zu stellen. :)

Aber hierfür danke ich dir mal, ich amüsiere mich immer noch köstlich:

Zitat:

Nicht wenige Triathleten meinen sich ja schon vielfältig zu ernähren, weil sie mal Maccaroni, mal Farfalle, mal Spaghetti, mal Penne mit Tomatensoße kochen.
:Lachanfall:

swimslikeabike 29.11.2009 18:43

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 312038)
Ich meine damit die glykämische Wirkung im Sinne der Dynamik des Anstiegs des Bluzuckerspiegels und der nachfolgenden Insulinausschüttung. Ausgedrückt einerseits im "glykämischen Index" (GI) und er "glykämischen Last" (GL).

Selbstverständlich haben alle kohlenhydrathaltigen Speisen (und ebenso Proteine) eine Wirkung im Sinne Insulinausschüttung, aber in unterschiedlichem Ausmaß je nach GI und GL des Nahrungsmittels.

Gruß Robert

Hallo Robert,

dann besser ausschreiben, denn "insulinwirksame KH" hat schon wieder so einen Beigeschmack des eher spirituellen, das gerade in Ernährungsdiskussionen so häufig vorkommt (und dabei meist zeigt, daß der Diskutierende einfach keine Ahnung, aber viel Glauben hat).

Ich bin jedenfalls gespannt was deine weiteren Beiträge bringen - bis dato finde ich die Argumentation zumindest zum grössten Teil nachvollziehbar. Wobei ich mir denke daß es doch auch kein Zufall sein kann, daß sich der Mensch in Richtung Viehhaltung und Ackerbau entwickelt hat. Ich denke da an viele afrikanische Stämme, die ja auch bemerkenswertes leisten, dabei ab und zu eine Ziege schlachten und ansonsten von deren Milch und recht kargen Pflanzen und deren Wurzeln leben. Mal sehen!

Grüße

Markus

pinkpoison 29.11.2009 18:51

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 312033)
Dazu müsste man aber auch noch wissen, wie lange denn die vollständige Anpassung dauert...

Da die Mechanismen der Evolution auf zufälligen Mutationen des Genoms basieren und sich diese auch noch möglichst als Selektionsvorteil erweisen müssen um rein statistisch über viele Generationen hinweg eine entsprechend dominierende Häufigkeitsverteilung in einer Population zu erlangen ist dies nicht exakt bestimmbar. Es gibt eben keinen "intelligenten Designer" hinter der Evolution, der da ein Programm abarbeitet.

Da sich vorteilhafte Mutationen insbesondere in kleinen Populationen beschleunigt ausbreiten, kommt durch die Globalisierung hinzu, dass eine Anpassung unseres Genoms an Umweltveränderungen noch unwahrscheinlicher wird als dies in der Altsteinzeit möglich war. Noch schlimmer... die weltweiten Völkerwanderungsbewegungen bringen auch eine Änderung der Ernährung mit sich... die Zuwanderer adaptieren Ernährungsgewohnheiten ihrer neuen Heimat, was schlimme Folgen für sie haben kann.

http://de.wikipedia.org/w/index.php?...20080831210635

Gesundheitspolitiker fürchten einen sprunghaften Anstieg von Lebensmittelunverträglichkeiten in Europa im Zuge der genetischen Assimilation durch die Zuwanderung.

Warum zb die Chinesen derzeit mit Hingabe in ihrem Wahn westlichen Lebensstil zu immitieren Kuhmilch trinken, obwohl 80-100% der Bevölkerung als laktoseintolerant eingestuft werden, verstehen wohl nur sie selbst.

Ein weiteres Problem der Anpassung: Viele gesundheitliche Folgen eines nicht artgerechten Lebensstils schlagen sich typischerweise erst nach der "Reproduktionsphase", also nach dem 40sten Lebensjahr spürbar nieder - da sind dann aber die "Altsteinzeitgene" schon wieder an die nächste Generation weiter gegeben. Evtl. stattgefundene Mutationen, die eine bessere Anpassung an den westlichen Lebenstil brächten, haben so eine geringe Chance ein statistisches Übergewicht in der Population zu bekommen, so dass sie sich durchsetzen könnten.

Gruß Robert

Joersch 29.11.2009 18:52

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 312038)
Ich meine damit die glykämische Wirkung im Sinne der Dynamik des Anstiegs des Bluzuckerspiegels und der nachfolgenden Insulinausschüttung. Ausgedrückt einerseits im "glykämischen Index" (GI) und er "glykämischen Last" (GL).

Selbstverständlich haben alle kohlenhydrathaltigen Speisen (und ebenso Proteine) eine Wirkung im Sinne Insulinausschüttung, aber in unterschiedlichem Ausmaß je nach GI und GL des Nahrungsmittels.

Gruß Robert

Aber haben nicht gerade auch Milchprodukte einen relativ niedrigen GI? Zumindest meine ich es auch so auf in einer Tabelle auf Deiner Internetseite gesehen zu haben. Dort wird übrigens auch zum Verzahr von Milchprodukten zur Deckung des Proteinbedarfs geraten. Ist die Seite in der Hinsicht einfach noch nicht aktualisiert worden?

Ansonsten auch von mir Danke für die Mühe diesen Artikel zu verfassen!

powermanpapa 29.11.2009 18:54

also ich finds erheblich schlimmer das überall MC Tüten rumfliegen
dagegen sollte man etwas tun
ebenso das es fast keine gescheite Milch mehr gibt, nur noch den haltbaren Quatsch
von dem ganzen GEN Schrott ganz zu schweigen

ich finde dagegen sollte man schnellstens etwas tun

pinkpoison 29.11.2009 18:57

Zitat:

Zitat von hydrophob (Beitrag 312046)
Aber haben nicht gerade auch Milchprodukte einen relativ niedrigen GI? Zumindest meine ich es auch so auf in einer Tabelle auf Deiner Internetseite gesehen zu haben. Dort wird übrigens auch zum Verzahr von Milchprodukten zur Deckung des Proteinbedarfs geraten. Ist die Seite in der Hinsicht einfach noch nicht aktualisiert worden?

Ansonsten auch von mir Danke für die Mühe diesen Artikel zu verfassen!

Ich denke, dass sich viele Fragen mit Teil 2 erhellen werden. Auch was das Thema Michkonsum angeht.
Aber Du hast recht...die Ernährungsseiten meiner Homepage sind schon einige Jahre alt und da hab ich über einige Dinge noch anders gedacht als heute, weil ich auch vieles noch nicht wußte bzw nicht wissen konnte, weil die Forschung noch nicht so weit war.

Gruß Robert

chrishelmi 29.11.2009 19:01

Das Wichtigste ist, und da haben die meisten Sportler den Ottonormalverbraucher etwas voraus, dass man auf seinem Körper hört. Wenn einem Milch, Fleisch, Nudeln (was auch immer) nicht bekommt, weil man merkt, dass einem z.B. dann beim Laufen Magenprobleme plagen, wird man sich überlegen, ob man sich dieses Nahrungsmittel in Zukunft nochmal "gönnt".
Während die breite Masse dann zum Verdauungsschnapserl oder Activia greifen, statt das Problem an der Wurzel zu bekämpfen. (nämlich die Ernährung umzustellen)
Zu pauschalisieren, dieses und jenes ist schlecht, halte ich für bedenklich, da jeder anders reagiert. (darum lassen sich ja auch Trainingspläne nicht übertragen. Warum also sollten sich dann Ernährungspläne übertragen lassen?)
Dass heißt für mich, einfach ausprobieren und Erfahrungen sammeln, um seine eigene optimale Ernährung herauszufinden.

lg Chris

sybenwurz 29.11.2009 19:04

Zitat:

Zitat von Axel (Beitrag 311976)
Der I-Tupf ist noch, das sich Jemand [...] mit "Pink Poison" anmeldet.

Naja, das liegt nahe, wenn man kein zB. kein schwarzes RedBull, silbernes Canyon oder blaues Radon fährt...:Lachanfall:

qbz 29.11.2009 19:08

Selbstverständlich bestand der grosse Überlebensvorteil der diversen Homo-Arten u. des Homo sapiens darin, Pflanzen- u. Fleischfesser zu sein, je nach Klima, Fauna und Umgebung, in unterschiedlicher Ausprägung, einfach extrem anpassungsfähig. Und durch das Feuer wurde Fleisch für die menschliche Verdauung auch bekömmlicher.
Ich halte es jedenfalls für falsch, die Nahrungszusammensetzung der Alt-/Mittelsteinzeitmenschen als die für den Menschen gesündeste Variante zu idealisieren u. verallgemeinern. Die Neandertalerart starb trotz dieser "gesunden" Lebensweise als Jäger u. Sammler bekanntlich aus.
Die damaligen Menschen-Populationen waren sehr klein an der Zahl auf der Erde vertreten u. mussten in den Eiszeiten zu 2/3 von Tieren wie Wollnashorn, Mammuts etc. leben, sie jagen, weil es bei dem kalten Klima einfach wenig pflanzliche Auswahl zu finden gab.
Ackerbau konnte halt erst nach der Eiszeit im Zuge des wärmeren Klimas entstehen, wie in Mesopatamien z.B.

-qbz

Ps: Für mich persönlich ist Triathlon schlicht Freizeitsport. Würde es überwiegend zu einem "Life-Style", würde ich das Hobby wechseln.

Axel 29.11.2009 19:21

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 312053)
Naja, das liegt nahe, wenn man kein zB. kein schwarzes RedBull, silbernes Canyon oder blaues Radon fährt...:Lachanfall:

Habe ich dann auch erst gesehen.

black red bull klingt aber auch gut...

Axel, soon aka white cervélo

DeRosa_ITA 29.11.2009 19:35

Zitat:

Zitat von swimslikeabike (Beitrag 312028)
ohne jetzt zu tief einsteigen zu wollen - aber was sind dann insulinunwirksame Kohlenhydrate?

Ich behaupte der Begriff "insulinwirksames Kohlenhydrat" existiert so nicht, zumindest finde ich im Netz auch nichts dazu.

zellulose z. B.

DeRosa_ITA 29.11.2009 19:39

Zitat:

Zitat von swimslikeabike (Beitrag 312041)
Hallo Robert,

dann besser ausschreiben, denn "insulinwirksame KH" hat schon wieder so einen Beigeschmack des eher spirituellen, das gerade in Ernährungsdiskussionen so häufig vorkommt (und dabei meist zeigt, daß der Diskutierende einfach keine Ahnung, aber viel Glauben hat).

Markus

Hei Markus, sorry, aber Robert ist alles andere als ein auf spiritueller Basis diskutierender Mensch...
siehe "Liste Kohlenhydrate Wiki":
http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenhydrate

und jetzt reime Dir selbst, welche insulinwirksam sind und welche nicht! :Huhu:

Deichman 29.11.2009 20:06

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 312018)
Genau diese Anpassungen an intensiven Kohlenhydratkonsum gibt es leider nicht und die Blutgruppentheorie wartet leider auch noch auf einen echten harten wissenschaftlichen Beleg.

Auch im Nahen Osten leiden die Menschen an massiven Problemen von Syndrom X, wenn sie ihren Lebensstil auf bewegungsarm und westliche Diät umstellen. Auch im gesamten Mittelmeeraum und selbst in China beklagt man wachsende Probleme schon bei jungen Menschen, die sich "westlich ernähren". Die genetische Adaption ans Neolitikum ist leider nur partiell (zb Laktosetoleranz, Glutentoleranz) und geographisch enorm unterschiedlich ausgeprägt der Fall. Eine Anpassung an Kohlenhydratmast gibt es zb nicht. Die Mechanismen über das Insulin-Glukagon-Paradigma laufen bei allen Menschen so ab.

Abgesehen davon ist zb bei Milchprodukten nicht nur die Laktose ein Problem, sondern auch der Gehalt an gesättigten Fetten und der hohe Gehalt an insulinwirksamen Kohlenhydraten, die negative Wirkung auf die Säure-Basen-Balance in richtung sauer sowie die in Relation zu anderen Nahrungsmitteln sehr dürftige Nährstoffbilanz von Milch(produkten). Selbst wenn jemand also Laktose verdauen kann, tut er sich nichts gutes mit Milch. Mehr dazu Teil 2 meines Essays

Gruß Robert

Das mit dem Milchkonsum sehe ich genauso...ich habe nichts gegenteiliges behauptet. Allerdings schlußfolgerst Du, daß es nahezu auf der ganzen Welt ein Syndrom X gäbe und da steht ein harter wissenschaftlicher Beweis Deinerseits ebenso aus...

Grundsätzlich begrüße ich eher die individuelle "Freiheit" der Ernährungsgestaltung in Abhängigkeit des persönlichen Bedarfs bzw. Anforderungsprofils bei Nicht-/Sportlern.

Ich bin auch ein Gegner von "Religionen". Fakt jedoch bleibt, dass man mit dem Einsparen von (tierischen) Nahrungsfetten (ich nenne es "fettbewusste Ernährung" und bewusst nicht "fettarme" Ernährung), weil eine solche Auswüchse erlebt, wie z.b. in Form von Vorschreibung (von nur 30g Fett täglich), die Energiezufuhr effizienter vermindern kann, als mit einem Einsparen von Kohlenhydraten.

Sicherlich sind wir einer Meinung, dass es letztlich nur an der Energiebilanz liegt, ob man Körperfett speichert oder nicht. Es wäre naiv zu glauben, dass es am Insulin liegen würde und ebenso naiv wäre es zu glauben, daß jemand durch Zufuhr von Zucker zuckerkrank werden würde. Ursache des metabolischen Syndroms (Syndrom X) ist das Übergewicht und das entsteht unabhängig von der Nahrungszusammensetzung durch ein einfaches "Zuviel" an zugeführter Energie (in Verbindung mit zuwenig körperlicher Aktivität).

Das ist meiner Meinung nach das größere Problem unserer Zeit.

Gruß
Deichman

pinkpoison 29.11.2009 20:30

Zitat:

Zitat von Deichman (Beitrag 312100)
Allerdings schlußfolgerst Du, daß es nahezu auf der ganzen Welt ein Syndrom X gäbe und da steht ein harter wissenschaftlicher Beweis Deinerseits ebenso aus...

ich weiß nicht ob die WHO Referenz genug ist...

http://www.who.int/dietphysicalactiv...ts/obesity/en/

Allerdings wird in dieser Stellungnahme primär auf das Übergewicht Bezug genommen, dass dieses aber mit den anderen Facetten des Syndrom X hoch korreliert, dürfte bekannt sein.

"Facts about overweight and obesity
WHO’s latest projections indicate that globally in 2005:

•approximately 1.6 billion adults (age 15+) were overweight;
•at least 400 million adults were obese.
WHO further projects that by 2015, approximately 2.3 billion adults will be overweight and more than 700 million will be obese.

At least 20 million children under the age of 5 years are overweight globally in 2005.

Once considered a problem only in high-income countries, overweight and obesity are now dramatically on the rise in low- and middle-income countries, particularly in urban settings."
"

Zitat:

Zitat von Deichman (Beitrag 312100)
Grundsätzlich begrüße ich eher die individuelle "Freiheit" der Ernährungsgestaltung in Abhängigkeit des persönlichen Bedarfs bzw. Anforderungsprofils bei Nicht-/Sportlern

Wer bin ich, dass ich irgendwem Vorschriften machen würde, was er zu essen oder nicht zu essen hätte... ?!? Ich bitte um Belege, dass ich dies getan hätte.

Zitat:

Zitat von Deichman (Beitrag 312100)
Ich bin auch ein Gegner von "Religionen". Fakt jedoch bleibt, dass man mit dem Einsparen von (tierischen) Nahrungsfetten (ich nenne es "fettbewusste Ernährung" und bewusst nicht "fettarme" Ernährung), weil eine solche Auswüchse erlebt, wie z.b. in Form von Vorschreibung (von nur 30g Fett täglich), die Energiezufuhr effizienter vermindern kann, als mit einem Einsparen von Kohlenhydraten.

Sicherlich sind wir einer Meinung, dass es letztlich nur an der Energiebilanz liegt, ob man Körperfett speichert oder nicht. Es wäre naiv zu glauben, dass es am Insulin liegen würde und ebenso naiv wäre es zu glauben, daß jemand durch Zufuhr von Zucker zuckerkrank werden würde. Ursache des metabolischen Syndroms (Syndrom X) ist das Übergewicht und das entsteht unabhängig von der Nahrungszusammensetzung durch ein einfaches "Zuviel" an zugeführter Energie (in Verbindung mit zuwenig körperlicher Aktivität). ...

Tierische Fette sind zu unrecht pauschal verurteilt. Insbesondere die Omega-3-Fettsäuren EHA und DPA können nur in ausreichendem Maße durch tierische NAhrung zugeführt werden. Omega-3-Fette aus pflanzlicher Basis werden in der Leber zu DHA und EPA ungewandelt, und dies stellt den Engpaß im Stoffwechsel dar. Ohne diese tierischen Fette steigt die Gefahr von entzündungsbedingten Krankheiten.

Das es nur auf die Kalorienbilanz alleine (!) ankommen würde - da stimmen wir absolut nicht überein. Die hormonelle Wirkung von Nahrungsmitteln ist der Schlüssel zum Körperfettabbau und der Verhinderung von Körperfettzuwachs. Und da ist Insulin nur eine Facette. Testosteron, Wachstumshormon, Glukagon zb sind ebenso bedeutsam wie ein ausreichende entwickelter enzymatischer Apparat. Die einfache Input-Output-Denkweise ist leider wissenschaftlich betrachtet längst Schnee von gestern.

Dass ein gesunder und artgerechter Lebensstil aus Bewegung UND Ernährung besteht und wo der "Dismatch" liegt, das hab ich ja ausführlich im Essay ausgeführt. da stimmen wir überein.


Gruß Robert

pinkpoison 29.11.2009 20:36

Zitat:

Zitat von DeRosa_ITA (Beitrag 312072)
zellulose z. B.

Selbstverständlich - Ballaststoffe sind zwar als KH klassifiziert, aber unverdaulich und somit auch ohne Wirkung auf den Insulinausstoß. Insofern gibts tatsächlich KH, die "insulininwirksam" sind. Allenfalls dämpfen sie sogar den Blutzuckeranstieg einer Mahlzeit die "insulinwirksame" KH und Proteine enthält. Ebenso wie Fette dies auch leisten.

Danke für den Hinweis!

Gruß Robert

swimslikeabike 29.11.2009 20:41

Zitat:

Zitat von DeRosa_ITA (Beitrag 312072)
zellulose z. B.

Unfug. (kein Mensch frisst Zellulose)

Zitat:

Zitat von DeRosa_ITA (Beitrag 312072)
Hei Markus, sorry, aber Robert ist alles andere als ein auf spiritueller Basis diskutierender Mensch...
siehe "Liste Kohlenhydrate Wiki":
http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenhydrate

und jetzt reime Dir selbst, welche insulinwirksam sind und welche nicht!

wollte ich auch nicht unterstellen, nur kommen solche Aussagen eben recht esoterisch rüber (gerne wird auch im Zusammenhang mit heilenden Armbändern, Magnetmatten und so nem Zeug mal ein neues Wort erfunden)

Den Begriff "insulinwirksam" gibt es so nicht. Alle Kohlenhydrate werden im gesunden Körper eine Insulinreaktion auslösen. Daß es Unterschiede im GI gibt bestreite ich nicht.

pinkpoison 29.11.2009 20:55

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 312056)
Selbstverständlich bestand der grosse Überlebensvorteil der diversen Homo-Arten u. des Homo sapiens darin, Pflanzen- u. Fleischfesser zu sein, je nach Klima, Fauna und Umgebung, in unterschiedlicher Ausprägung, einfach extrem anpassungsfähig. Und durch das Feuer wurde Fleisch für die menschliche Verdauung auch bekömmlicher.
Ich halte es jedenfalls für falsch, die Nahrungszusammensetzung der Alt-/Mittelsteinzeitmenschen als die für den Menschen gesündeste Variante zu idealisieren u. verallgemeinern. Die Neandertalerart starb trotz dieser "gesunden" Lebensweise als Jäger u. Sammler bekanntlich aus.
Die damaligen Menschen-Populationen waren sehr klein an der Zahl auf der Erde vertreten u. mussten in den Eiszeiten zu 2/3 von Tieren wie Wollnashorn, Mammuts etc. leben, sie jagen, weil es bei dem kalten Klima einfach wenig pflanzliche Auswahl zu finden gab.
Ackerbau konnte halt erst nach der Eiszeit im Zuge des wärmeren Klimas entstehen, wie in Mesopatamien z.B.

-qbz

Ps: Für mich persönlich ist Triathlon schlicht Freizeitsport. Würde es überwiegend zu einem "Life-Style", würde ich das Hobby wechseln.

Der Neanderthaler ist mit uns genetisch nicht in einer Linie, sondern wir hatten einen gemeinsamen Vorfahren. Wir stammen also nicht vom Neanderthaler ab und homo sapiens und home neanderthalensis konnten keine Nachkommen miteinander zeugen.

Homo sapiens war wohl der noch erfolgreichere Jäger und Sammler und hat zum Aussterben des Neanderthalers mit beigetragen weil sie um die gleichen Nahrungsquellen konkurrierten. Die Theorien des Aussterbens des Neanderthalers sind allerdings vielfältig und keineswegs einheitlich.

Argumentiert man so wie Du, ernährunsgbezogen, dann spicht das, da der N. viel stärker auf Fleisch spezialisiert war als der HS es ist, dafür, dass die Konkurrenz um die Nahrungsressourcen zwischen N und HS ein Beleg dafür sein könnte, dass der HS im Zweifel eben gerade nicht Pflanzen, sondern Tiere verspeiste und für den N weniger blieb. Der N konnte dann eben nicht so einfach auf Pflanzen umsteigen, als Tiere knapp wurden. Er wollte/konnte das offensichtlich auch nicht, sonst hätte er vielleicht überlebt. Eine Argumentation, dass der HS lediglich aus Boshaftigkeit dem N. das Fleisch weggefuttert hätte und dafür sogar auf seinen geliebten Vegetarismus verzichtet hätte, kenne ich nicht. ;)

Die Idee dass der MEnsch schon immer am liebsten Vegetarier gewesen wäre, wenns nur nicht so kalt gewesen wäre ist für mich pure Illusion der Hardcore-Vegetarier. Nicht umsonst leben nich heute lebende Jäger und Sammler der Gattung Homo Sapiens zu 50% von tierischen Quellen. Der "Sonntagsbraten" ist nicht als Strafe, sondern als Festmahl tradiert ;-)

By the way... Es gibt aber sogar eine Theorie, die besagt, dass der N Opfer von Völkermord durch den HS nebst "Kannibalismus" wurde. Wer weiß...

Gruß Robert

swimslikeabike 29.11.2009 20:57

Zitat:

Zitat von swimslikeabike (Beitrag 312117)
Unfug. (kein Mensch frisst Zellulose)



ich sollte heute wahrscheinlich nicht mehr schreiben - noch eine Ergänzung, um klar verstanden werden zu können:

Im Zusammenhang dieser Diskussion ist die Nennung von Zellulose Unfug, weil sie nicht als Ernährungsbestandteil gesehen wird. Daß Zellulose als KH klassifiziert werden höre ich ehrlich gesagt zum ersten Mal, also habe ich heute sogar was neues gelernt (daß das stimmt glaube ich euch jetzt einfach mal).

Ich denke wir können uns darauf einigen, daß es Lebensmittel mit hohem und niedrigem GI gibt (und selbst da kann man ja trefflich diskutieren) und KH grundsätzlich eine Insulinreaktion auslösen, ausser sie werden unverdaulich verpackt...

DeRosa_ITA 29.11.2009 20:58

Zitat:

Zitat von swimslikeabike (Beitrag 312117)
Unfug. (kein Mensch frisst Zellulose)

wollte ich auch nicht unterstellen, nur kommen solche Aussagen eben recht esoterisch rüber (gerne wird auch im Zusammenhang mit heilenden Armbändern, Magnetmatten und so nem Zeug mal ein neues Wort erfunden)

Den Begriff "insulinwirksam" gibt es so nicht. Alle Kohlenhydrate werden im gesunden Körper eine Insulinreaktion auslösen. Daß es Unterschiede im GI gibt bestreite ich nicht.

ad unfug, kein Mensch frisst Zellulose: guten morgen.. :Cheese:
http://de.wikipedia.org/wiki/Cellulose
"Der Mensch besitzt keine Verdauungsenzyme für den Abbau von Cellulose. Deshalb wird die Cellulose auch als Ballaststoff bezeichnet. Zusammen mit Hemicellulosen (kurzkettige Cellulose), Pektin und Lignin bildet sie den Hauptanteil der Ballaststoffe in Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft. "

ad insulinwirksam: na toll, dann halt insulinogen, wenn Dir das besser bekommt...... warum sich an reiner wortklauberei aufhängen wenn man weiß (oder auch nicht) was gemeint ist...

* Einfachzucker (Monosaccharide)
o Glucose, auch Traubenzucker oder seltener Dextrose
o Mannose, ein Epimer der Glucose
o Fructose, auch Fruchtzucker
o Ribose, Teil der Ribonukleinsäure (RNA)
o Desoxyribose, Teil der Desoxyribonukleinsäure (DNA)
o Galactose, auch Schleimzucker
o Fucose, ein L-Zucker
o Rhamnose, ein L-Zucker
* Zweifachzucker (Disaccharide)
o Saccharose, auch Rübenzucker oder Rohrzucker (Glucose + Fructose)
o Lactose, auch Milchzucker (Glucose + Galactose)
o Lactulose, ein synthetisch abgewandelter Milchzucker
o Maltose, auch Malzzucker (Glucose + Glucose)
o Trehalose, ein nicht-reduzierender Zucker (Glucose + Glucose)
* Dreifachzucker (Trisaccharide)
o Melezitose, Trisaccharid u.a. im Honig
o Raffinose, bleibt bei der Zucker-Raffination in der Melasse
o Umbelliferose
Vielfachzucker (Polysaccharide)
o Stärke, wichtiger Nahrungsmittelbestandteil
+ Amylose Struktur der Stärke
+ Amylopektin Struktur der Stärke
o Zellulose, Stützsubstanz im Pflanzenreich
o Glykogen, Energiespeicher in Muskeln und Leber
o Chitin, Stützsubstanz des Exoskeletts der Gliedertiere
o Callose, Reparaturkohlenhydrat in Pflanzen
o Fruktane, weiteres Speicherkohlenhydrat in Pflanzen
o Dextrane, industriell genutztes, bakteriellesPolysaccharid
o Pektine, gehören zu den Ballaststoffen
Cyclodextrine: cyclische Oligosaccharide mit chiralem Hohlraum
o α-Cyclodextrin (Ring aus sechs Glucoseeinheiten)
o β-Cyclodextrin (sieben Glucoseeinheiten)
o γ-Cyclodextrin (acht Glucoseeinheiten)

und jetzt bitte beleg mir dann mal, dass all diese Kohlenhydrate insulinogene Wirksamkeit besitzen, danke!

Skunkworks 29.11.2009 20:59

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 312018)
Auch im gesamten Mittelmeeraum und selbst in China beklagt man wachsende Probleme schon bei jungen Menschen, die sich "westlich ernähren".

Hallo Robert,

ich denke bei Mittelmeerraum eher in Richtung Frankreich, Spanien, Italien Griechenland und da sehe ich, wenn ich mal im Urlaub dort bin meist irgendwie mehr gut gelaunte und gut genährte (im positiven Sinne) Menschen. Mir scheint, dass dort das, was dude in seinem Coaching Thread schon gesagt hat zum tragen kommt: Es wird mehr Wert auf hochwertiges Essen gelegt. Das ist aber eine These meinerseits und bedeutet nichts.
Ich befinde mich ob deines Artikels im Zwiespalt, denn einerseits finde ich eine Ernährung wie vorgestellt als Ideengeber anregend aber andererseits frage ich mich bei dem obigen Zitat, was du mit China meinst? Bisher war die Hauptnahrungsquelle der Chinesen verschiedene Arten von Gemüsen und Reis, natürlich auch Fleisch und Fisch. Ich weiß um das Problem, dass China nun schon Milch oder Käse importiert, ohne dass ein Nutzen für die Bevolkerung dadurch entsteht. Hier geht es klar um das Symbol für Reichtum und da wird in China die westliche Welt als Ideengeber hergenommen.

Meine Frage an dich: Haben die Chinese ein Problem, wenn sie bei Reis bleiben?

Tibet: Dort leben so ziehmlich die von der Ernährung her gegenteiligsten Menschen zu den Eskimos: Buddhistische Tibeter essen gemein hin fast nur Ackerbauprodukte, da das Töten von Tieren nicht erstrebenswert ist. Wie konnten Tibeter so lange in einem scheinbar so unwirtlichem Land nicht nur überleben können, sondern bis zum Einmarsch Chinas nach ihrem Glauben gesund leben?

Gruß
Markus

pinkpoison 29.11.2009 20:59

Zitat:

Zitat von swimslikeabike (Beitrag 312117)
Unfug. (kein Mensch frisst Zellulose)

.

"Die Cellulose (fachsprachliche Schreibweise, standardsprachlich Zellulose, Summenformel: (C6H10O5)n), ist der Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden (Massenanteil 50 %) und damit die häufigste organische Verbindung der Erde. Die Zellulose ist deshalb auch das häufigste Polysaccharid"

"Der Mensch besitzt keine Verdauungsenzyme für den Abbau von Cellulose. Deshalb wird die Cellulose auch als Ballaststoff bezeichnet. Zusammen mit Hemicellulosen (kurzkettige Cellulose), Pektin und Lignin bildet sie den Hauptanteil der Ballaststoffe in Lebensmitteln pflanzlicher Herkunft. Auch andere Monogastrier wie beispielsweise Schweine können Cellulose nicht verdauen. Der Mensch ist jedoch in der Lage, dank anaerober Bakterien der Dickdarmmucosa Cellulose zu kurzkettigen Fettsäuren zu verstoffwechseln, welche dann von der Kolonschleimhaut resorbiert und verwertet werden können." (WIKIPEDIA)

Immer wenn du Pflanzen "frisst", frisst du also auch Zellulose. Ballaststoffe sind KH und haben KEINE Insulinwirkung, da unverdaulich.

Gruß Robert

swimslikeabike 29.11.2009 21:02

@ DeRosa und pinkpoison: Ich nehme an ihr habt während ihr geschrieben habt nicht gesehen, daß ich meinen Beitrag noch ergänzt habe (steht noch vor euren). beim Durchlesen wurde mir selbst klar, daß man das so nicht stehen lassen kann. Man isst halt nicht, um sich Zellulose zuzuführen...

DeRosa_ITA 29.11.2009 21:02

Zitat:

Zitat von swimslikeabike (Beitrag 312128)
ich sollte heute wahrscheinlich nicht mehr schreiben - noch eine Ergänzung, um klar verstanden werden zu können:

Im Zusammenhang dieser Diskussion ist die Nennung von Zellulose Unfug, weil sie nicht als Ernährungsbestandteil gesehen wird. Daß Zellulose als KH klassifiziert werden höre ich ehrlich gesagt zum ersten Mal, also habe ich heute sogar was neues gelernt (daß das stimmt glaube ich euch jetzt einfach mal).

Ich denke wir können uns darauf einigen, daß es Lebensmittel mit hohem und niedrigem GI gibt (und selbst da kann man ja trefflich diskutieren) und KH grundsätzlich eine Insulinreaktion auslösen, ausser sie werden unverdaulich verpackt...

Hei, sorry, wir haben zugleich geschrieben!
Bin mit Dir diesbezüglich einer Meinung ;)
Allerdings wird ein Zucker wie Fruktose, welcher einen sehr niedrigen GI hat, die Gesamtinsulinreaktion eher Abschwächen, bzw. besser gesagt kontinuierlicher machen.

DeRosa_ITA 29.11.2009 21:03

Zitat:

Zitat von swimslikeabike (Beitrag 312133)
@ DeRosa und pinkpoison: Ich nehme an ihr habt während ihr geschrieben habt nicht gesehen, daß ich meinen Beitrag noch ergänzt habe (steht noch vor euren). beim Durchlesen wurde mir selbst klar, daß man das so nicht stehen lassen kann. Man isst halt nicht, um sich Zellulose zuzuführen...

ita est, sorry

pinkpoison 29.11.2009 21:12

Zitat:

Zitat von Skunkworks (Beitrag 312130)

Meine Frage an dich: Haben die Chinese ein Problem, wenn sie bei Reis bleiben?

Tibet: Dort leben so ziehmlich die von der Ernährung her gegenteiligsten Menschen zu den Eskimos: Buddhistische Tibeter essen gemein hin fast nur Ackerbauprodukte, da das Töten von Tieren nicht erstrebenswert ist. Wie konnten Tibeter so lange in einem scheinbar so unwirtlichem Land nicht nur überleben können, sondern bis zum Einmarsch Chinas nach ihrem Glauben gesund leben?

Gruß
Markus

Die "chinesische Küche" gibt es sicher nicht - sondern vielmehr sehr tierisch-lastige Küchen.... Hunde, Schlangen, Insekten etc inbegriffen.

Nur die ganz armen, die sich kein Fleisch leisten können, müssen von Reis etc ihr Dasein fristen. Ich glaube dass ein traditioneller Lebenstil (!) in China dort viele Probleme verhindern könnte, die man sich jetzt aufhalst.Ich war im Sommer in China und weißwovon ich rede aus eigener Anschauung.

Zu Tibet.... leider muss ich Dich enttäuschen... die tibetische Küche ist durchaus fleischlastig...

"Basis der Küche bilden Fleisch- und Milchprodukte (Yak und Dzo , Schafe, Ziegen) sowie Gerste, Hirse, Hülsenfrüchte und verschiedene Gemüsesorten. "

http://de.wikipedia.org/wiki/Tibetische_K%C3%BCche

Gruß Robert

Anja 29.11.2009 21:22

Zitat:

Zitat von swimslikeabike (Beitrag 312133)
@ DeRosa und pinkpoison: Ich nehme an ihr habt während ihr geschrieben habt nicht gesehen, daß ich meinen Beitrag noch ergänzt habe (steht noch vor euren). beim Durchlesen wurde mir selbst klar, daß man das so nicht stehen lassen kann. Man isst halt nicht, um sich Zellulose zuzuführen...

Doch. Und zwar immer dann, wenn man sich bewußt für Vollkornprodukte entscheidet oder Leinsamen etc. zu sich nimmt. Ballaststoffe wirken nicht nur sättigend (ohne daß damit Kalorien zugeführt werden) sondern regulieren auch die Verdauung.

Anja

Skunkworks 29.11.2009 21:30

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 312141)
Zu Tibet.... leider muss ich Dich enttäuschen... die tibetische Küche ist durchaus fleischlastig...

"Basis der Küche bilden Fleisch- und Milchprodukte (Yak und Dzo , Schafe, Ziegen) sowie Gerste, Hirse, Hülsenfrüchte und verschiedene Gemüsesorten. "

http://de.wikipedia.org/wiki/Tibetische_K%C3%BCche

Gruß Robert

Auch wenn ich Wiki als Quelle nicht als ausreichend empfinde, denke ich das es irgendwo dazwischen liegt. Fleisch war dort sicherlich keine Basis sondern höchstwahrscheinlich der "Sonntagsbraten". Inszwischen dürfte sich auch die "Tibetische Minderheit" in China recht chinesisch ernähren.

Ich warte jedenfalls mal jetzt den Milch-Käseteil ab, DAS erst ist der Interessante Teil für mich.

Markus

swimslikeabike 29.11.2009 21:36

Zitat:

Zitat von Anja (Beitrag 312148)
Doch. Und zwar immer dann, wenn man sich bewußt für Vollkornprodukte entscheidet oder Leinsamen etc. zu sich nimmt. Ballaststoffe wirken nicht nur sättigend (ohne daß damit Kalorien zugeführt werden) sondern regulieren auch die Verdauung.

Anja


Hm, so gesehen ja. Wobei Du ohne überleben könntest. Aber das war ja auch gar nicht Zielrichtung meines Einwurfs. Eigentlich wollte ich doch nur, daß das hier auf einem sauberen Weg bleibt und nicht irgendwelches esoterisches Blabla wird...

Also: Ich bin gespannt auf den 2. Teil (wann kommt der eigentlich?) und insbesondere wie Milchkonsum behandelt wird (und wie man den Umstieg des Menschen auf diese Ernährungsform erklärt) und ob ich in Zukunft mein Steak roh essen muss ;-)

mauna_kea 29.11.2009 21:48

Shaolin sind Vegetarier und nichtmal so unfit.

Wie passt das ? Erklärungen ?

"Shi Dejian hat erklärt, Tiere oder Eier sind nichts für einen Mönch, er darf aber Milch verwenden. Das Chi kann nur durch ein ruhiges Herz und eine gesunde vegetarische Ernährung gefördert werden.

Wer erleuchtet ist, hat Mitgefühl. Wer Mitgefühl hat, isst keine Tiere und lässt sie niemals leiden. Das Karma sammelt sich lt. Buddhismus. Chi kann nur entstehen, wenn man den Körper nicht mit Fleisch belastet."

qbz 29.11.2009 22:22

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 312126)
Der Neanderthaler ist mit uns genetisch nicht in einer Linie, sondern wir hatten einen gemeinsamen Vorfahren. Wir stammen also nicht vom Neanderthaler ab und homo sapiens und home neanderthalensis konnten keine Nachkommen miteinander zeugen.

ich weiss schon, eine Homo-Art, weshalb ich selbst ja von der "Neanderthalerart" schrieb.

Was Du in der Mail ausführst, bestätigt mich eigentlich in der Ansicht, dass man, um über gesunde u. ökologische Gesichtspunkte berücksichtigende Ernährung zu diskutieren, besser bei aktuellen Untersuchungen und Überlegungen bleiben sollte, als zu versuchen, diese aus der Nahrung und den Überlebenszwängen von Steinzeitmenschen abzuleiten.

Gruss,
qbz

kuestentanne 29.11.2009 22:22

Es ist ja nicht verboten, als Buddhist Fleisch zu essen. Dogmen gibt´s ja nicht im Buddhismus. Selbst Mönche können und werden Fleisch-Almosen annehmen, wenn die Tiere nicht genau zu dem Zweck getötet wurden. Aber das hat ja nun nur bedingt was mit dem Thema hier zu tun.

Deichman 29.11.2009 22:49

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 312109)
ich weiß nicht ob die WHO Referenz genug ist...

http://www.who.int/dietphysicalactiv...ts/obesity/en/

Allerdings wird in dieser Stellungnahme primär auf das Übergewicht Bezug genommen, dass dieses aber mit den anderen Facetten des Syndrom X hoch korreliert, dürfte bekannt sein.

"Facts about overweight and obesity
WHO’s latest projections indicate that globally in 2005:

•approximately 1.6 billion adults (age 15+) were overweight;
•at least 400 million adults were obese.
WHO further projects that by 2015, approximately 2.3 billion adults will be overweight and more than 700 million will be obese.

At least 20 million children under the age of 5 years are overweight globally in 2005.

Once considered a problem only in high-income countries, overweight and obesity are now dramatically on the rise in low- and middle-income countries, particularly in urban settings."
"



Wer bin ich, dass ich irgendwem Vorschriften machen würde, was er zu essen oder nicht zu essen hätte... ?!? Ich bitte um Belege, dass ich dies getan hätte.



Tierische Fette sind zu unrecht pauschal verurteilt. Insbesondere die Omega-3-Fettsäuren EHA und DPA können nur in ausreichendem Maße durch tierische NAhrung zugeführt werden. Omega-3-Fette aus pflanzlicher Basis werden in der Leber zu DHA und EPA ungewandelt, und dies stellt den Engpaß im Stoffwechsel dar. Ohne diese tierischen Fette steigt die Gefahr von entzündungsbedingten Krankheiten.

Das es nur auf die Kalorienbilanz alleine (!) ankommen würde - da stimmen wir absolut nicht überein. Die hormonelle Wirkung von Nahrungsmitteln ist der Schlüssel zum Körperfettabbau und der Verhinderung von Körperfettzuwachs. Und da ist Insulin nur eine Facette. Testosteron, Wachstumshormon, Glukagon zb sind ebenso bedeutsam wie ein ausreichende entwickelter enzymatischer Apparat. Die einfache Input-Output-Denkweise ist leider wissenschaftlich betrachtet längst Schnee von gestern.

Dass ein gesunder und artgerechter Lebensstil aus Bewegung UND Ernährung besteht und wo der "Dismatch" liegt, das hab ich ja ausführlich im Essay ausgeführt. da stimmen wir überein.


Gruß Robert

Moment...die WHO ist kein Beleg für Deine Theorie. Hier wird ganz allgemeine eine tägliche leichte körperliche Aktivität für mindestens 30 Minuten empfohlen und das Reduzieren von Fett, zuckerhaltigen Lebensmitteln und zuviel gesättigten und ungesättigten Fetten.

Omega-3 geht bei mir nicht über Fleisch...habe ich eine Unverträglichkeit: Fischölkapseln/Fisch erfüllt den gleichen Zweck.

Die Input-Output-Denke ist insofern auch pragmatisch, insofern sie sich nach der indiv. Verträglichkeit von Lebensmitteln richtet, was aus meiner Erfahrung nach immer typbedingt ist. Ich präferiere da eher eine instinktive Ernährung und bin weniger dogmatisch.

pinkpoison 29.11.2009 23:29

Zitat:

Zitat von Deichman (Beitrag 312234)
Moment...die WHO ist kein Beleg für Deine Theorie. Hier wird ganz allgemeine eine tägliche leichte körperliche Aktivität für mindestens 30 Minuten empfohlen und das Reduzieren von Fett, zuckerhaltigen Lebensmitteln und zuviel gesättigten und ungesättigten Fetten.

Omega-3 geht bei mir nicht über Fleisch...habe ich eine Unverträglichkeit: Fischölkapseln/Fisch erfüllt den gleichen Zweck.

Die Input-Output-Denke ist insofern auch pragmatisch, insofern sie sich nach der indiv. Verträglichkeit von Lebensmitteln richtet, was aus meiner Erfahrung nach immer typbedingt ist. Ich präferiere da eher eine instinktive Ernährung und bin weniger dogmatisch.

Du hast bezweifelt, dass es ein weltweites Syndrom-X-Problem gibt - die WHO bestätigt das. Ob "meine" Ernährung das Heilmittel ist, davon bin zwar ich überzeugt, aber niemand muss das ebenso sein. Was die WHO empfiehlt ist wohl der kleinste gemeinsame Nenner der zuständigen Gremien. Jeder hat das recht sich selbst mit Messer und Gabel auf seine Weise zu töten ;-)

Omega-3 aus Fisch ist eine tierische Nahrungsquelle. Hab ich was von Fleisch geschrieben? Lachs werden übrigens nicht gemolken sondern man muss sie töten, um an das Öl zu kommen ;) ja...ich weiß, dass du kein Vegetarier bist... :Blumen:

Als grober Ansatzpunkt ist Input-Output auch sicvher nicht verkehrt, aber ist eben ne sehr grobe Vereinfachung der kompexen Zusammenhänge im Stoffwechsel.

Gruß Robert

pinkpoison 29.11.2009 23:38

Zitat:

Zitat von mauna_kea (Beitrag 312178)
Shaolin sind Vegetarier und nichtmal so unfit.

Wie passt das ? Erklärungen ?

"Shi Dejian hat erklärt, Tiere oder Eier sind nichts für einen Mönch, er darf aber Milch verwenden. Das Chi kann nur durch ein ruhiges Herz und eine gesunde vegetarische Ernährung gefördert werden.

Wer erleuchtet ist, hat Mitgefühl. Wer Mitgefühl hat, isst keine Tiere und lässt sie niemals leiden. Das Karma sammelt sich lt. Buddhismus. Chi kann nur entstehen, wenn man den Körper nicht mit Fleisch belastet."

Wie fit könnten sie erst sein, wenn sie den Blödsinn lassen würden und ordentlich essen so wie es ihr genetisches Erbe erfordert ;)

Der Buddhismus verbietet keinen Fleisch/Fischkonsum. Großer Irrtum! Ich würde sagen die Shaolin sind eben die Jünger eines religiösen Eiferers, der fadenscheinige esoterische Argumente mangels um Objektivität bemühter wissenschaftlicher Erkenntnis als Basis seiner Ordensregeln wählte. Er hat es sicher gut gemeint - aber seine Argumentation hilft nun wirklich in der Sache nicht weiter.

Gruß Robert


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