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Megalodon 24.11.2009 09:58

Was die Presse z.B. dazu sagt:

http://www.fr-online.de/in_und_ausla...d-am-Berg.html

massi 24.11.2009 11:20

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 309900)
Dann müsstest du konsequenterweise auch für die Abschaffung der Bergwacht sein, denn die pfuscht ja regelmäßig Darwin ins Handwerk und sorgt dafür, dass Leute eine zweite Chance im Leben bekommen, die es -deine Ansicht konsequent zu Ende gedacht- nicht verdienen, weil sie den humanen Genpool mit ihrer Neigung zum Leichtsinn belasten?

Quatsch!
Ich habe nie behauptet, man solle Darwin nicht ins Handwerk pfuschen. Natürlich sind Rettungsdienst sinnvoll.

Mein Ansatz ist derjenige, dass man nicht Dritte für eigene Grobfahrlässigkeit verantwortlich machen kann.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben; Ich kann die Bergwacht nicht verklagen, wenn sie mal jemanden nicht Retten kann:Nee:

P.S. Dein Formal-1-Argment ist ebenfalls ein Argument für die gegenteilige Ansicht. Oder hast du je erlebt, dass ein Fahrer die FIA verklagt weil er einen Unfall hatte?? Genau das ist hier aber der Fall.

Rhing 24.11.2009 11:25

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 309913)
Man sollte im konkreten Fall nicht vergessen, dass der Veranstalter in der ersten Instanz von der Staatsanwaltschaft keinesfalls als Hauptschuldiger an der Katastrophe festgemacht wurde (das sind zweifellos die sich und das Wetter falsch einschätzenden Teilnehmer gewesen), sondern ihm nur eine geringe Teilschuld zuerkannt wurde, weswegen er knapp 10000 Euro Strafe auferlegt bekam (bzw. ihm angeboten wurde, gegen Zahlung dieser Summe das Verfahren einzustellen).

Und diese Teilschuld sehe ich im Prinzip auch. Der Veranstalter hatte, trotz seines Erfahrungsvorsprunges gegenüber den meisten Teilnehmern, nicht alles dafür getan, die schlimmsten Folgen des Wetterumsturzes zu mildern. Es standen nicht genügend Wärmedecken, für unterkühlte Teilnehmer bereit, die Rückholmöglichkeit für geschwächte Teilnehmer, die aufgegeben hatten, war offensichtlich mit den örtlichen Liftbetreibern nicht im Vorfeld geregelt worden, es gab viel zu wenig von Helfern betreute Punkte, an denen überforderte Teilnehmer aus dem Rennen aussteigen konnten, ohne sich gleichzeitig zu gefährden.

Da stimmen wir doch in einigen Punkten überein:
1) Selbstverantwortung ist erst mal wichtig!
2) Natürlich darf der Veranstalter nicht einfach davon ausgehen, dass alle (vielen) Teilnehmer schon selbst klar kommen und muß warnen. Ob die Organisation selbst mangelhaft bis hin zur Pflichtwidrigkeit war, kann m.E. nur bei Kenntnis der Verhältnisse vor Ort beurteilt werden. Da hat es nach meiner Erinnerung auch kritisierende Berichte gegeben, die ich damals als nachvollziehbar verstanden habe. Da kann man allerdings ansetzten, schon weil die Verletzungen bei so ner Veranstaltung rein statistisch schon höher als normal sind und die Bergrettungskapazitäten an die Grenzen kommen. Ich meine nur, der Ansatz kann nicht sein, den Abbruch zu fordern bzw. den Teilnehmern die Eigenverantwortung abzunehmen.
Zur Erläuterung: So, wie ich es der FR entnommen habe, hat der Veranstalter nen Strafbefehl erhalten. Der Strafbefehl ersetzt ein Urteil. Er wirkt also wie eine Verurteilung und ist keine Einstellung. Die gibt es gegen Auflage (Zahlung) bei geringer Schuld. Die Möglichkeit ist hier wohl nicht gewählt worden.

maifelder 24.11.2009 11:36

Wieviele Prozeßtage sind afür angesetzt?

Trihsch 24.11.2009 14:18

Gegenbeispiel:

Frankfurt, 4. Juli 2010.

In der Nacht zum Sonntag kühlen die Temperaturen nur noch auf 30 Grad runter.
Für den Sonntag wird vorausgesagt: Wolkenlos, kein Wind, 41 Grad im Schatten, Luftfeuchtigkeit 90%.
Der Wetterdienst gibt sehr hohe Ozon-Werte bekannt und empfiehlt keine körperliche Belastung!

Die Wasser Temperaturen liegen bei oberen 22 Grad (es hat bis Mittwoch geregnet und es war deutlich kälter).
Die Athlten (auch einige Profis) schreien nach Neopren!

Starten oder nicht Starten????

Ist jeder für sich selber verantwortlich oder muß der Veranstalter die Athleten aus Ihrem Tunnelblick wachrütteln?

Henry

Megalodon 24.11.2009 14:23

Zitat:

Zitat von massi (Beitrag 309975)
P.S. Dein Formal-1-Argment ist ebenfalls ein Argument für die gegenteilige Ansicht. Oder hast du je erlebt, dass ein Fahrer die FIA verklagt weil er einen Unfall hatte?? Genau das ist hier aber der Fall.

Nein, das ist hier nicht der Fall. Hier klagt der Staatsanwalt, also der Staat Deutschland, also wir, irgendwie. Vorwurf: Fahrlässige Tötung und Körperverletzung.

Um bei Deinem Beispiel zu bleiben:
Das wäre so, wie wenn in der Formel 1 der Staatsanwalt die FIA veklagen würde, weil bei einem Rennen kein Abbruch erfolgte, obwohl Fahrzeugteile auf der Strecke lagen, was zur Folge hatte, dass ein tödlicher Unfall passierte. Hat's das schon mal gegeben? Ich glaube nicht.

massi 24.11.2009 14:53

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 310044)
Um bei Deinem Beispiel zu bleiben:
Das wäre so, wie wenn in der Formel 1 der Staatsanwalt die FIA veklagen würde, weil bei einem Rennen kein Abbruch erfolgte, obwohl Fahrzeugteile auf der Strecke lagen, was zur Folge hatte, dass ein tödlicher Unfall passierte. Hat's das schon mal gegeben? Ich glaube nicht.

Ääääh.... JA! Genau.
Völlig zu Recht hat es das noch nicht gegeben. Warum also beim Zugspitzlauf??:confused:
Der Staatsanwalt ist halt auch ein Anwalt. Sein Hauptziel ist seine Visage in der Zeitung zu sehen....:Nee:

maifelder 24.11.2009 15:16

Und warum in Deutschland?

Das war in Österreich, nur der Veranstalter war Deutscher.

Hätte man den Veranstalter nicht in Österreich verklagen müssen/sollen.

Sorry, ZPO und StPO hatte ich leider nicht, habe vorher aufgehört. :Blumen:

Badekaeppchen 24.11.2009 15:30

Zitat:

Zitat von Trihsch (Beitrag 310042)
Gegenbeispiel:

Frankfurt, 4. Juli 2010.

In der Nacht zum Sonntag kühlen die Temperaturen nur noch auf 30 Grad runter.
Für den Sonntag wird vorausgesagt: Wolkenlos, kein Wind, 41 Grad im Schatten, Luftfeuchtigkeit 90%.
Der Wetterdienst gibt sehr hohe Ozon-Werte bekannt und empfiehlt keine körperliche Belastung!

Die Wasser Temperaturen liegen bei oberen 22 Grad (es hat bis Mittwoch geregnet und es war deutlich kälter).
Die Athlten (auch einige Profis) schreien nach Neopren!

Starten oder nicht Starten????

Ist jeder für sich selber verantwortlich oder muß der Veranstalter die Athleten aus Ihrem Tunnelblick wachrütteln?

Da werden wohl die wenigsten die Teilnahme absagen :Nee: . Sind ja Verhältnisse wie auf Hawaii (wenn man mal vom Wind absieht)

Aber musst Du gleich krasse 90% Luftfeuchtigkeit ansetzen? :Huhu:

Campeon 24.11.2009 15:46

Zitat:

Zitat von Trihsch (Beitrag 310042)
Gegenbeispiel:

Frankfurt, 4. Juli 2010.

In der Nacht zum Sonntag kühlen die Temperaturen nur noch auf 30 Grad runter.
Für den Sonntag wird vorausgesagt: Wolkenlos, kein Wind, 41 Grad im Schatten, Luftfeuchtigkeit 90%.
Der Wetterdienst gibt sehr hohe Ozon-Werte bekannt und empfiehlt keine körperliche Belastung!

Die Wasser Temperaturen liegen bei oberen 22 Grad (es hat bis Mittwoch geregnet und es war deutlich kälter).
Die Athlten (auch einige Profis) schreien nach Neopren!

Starten oder nicht Starten????

Ist jeder für sich selber verantwortlich oder muß der Veranstalter die Athleten aus Ihrem Tunnelblick wachrütteln?

Henry

Das gibts in Frankfurt nicht, vielleicht in 2210, dank Erderwärmung!

Fruehschwimmer 24.11.2009 15:59

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 309900)
Dann müsstest du konsequenterweise auch für die Abschaffung der Bergwacht sein, ....


Da es bald wieder losgeht ...

Was ich hier erlebe ist um Strecken schlimmer:
Es gibt Leute die Fahren von Mexico City nach Arizona zum skifahren. Also Freitag nacht los, 11h autofahrt, von Meereshoehe auf 3300m. Dann kommen sie zu uns (Ski Patrol) und beschweren sich ueber Kopfschmerzen. Die wollen dann alles hoeren, nur nicht dass sie schnellstens vom Berg runter sollten.

Wenn wir einfach 'alles liegen lassen' wuerden, waere das die schnellste natuerliche auslese, so viele idioten die z.b. oben am hauptlift ankommen und dann fragen: wie komme ich jetzt wieder runter, das mit dem ski fahren ist ja doch schwieriger als es aussieht ...

koennte noch ewig weiter erzaehlen ...

weihnachtsmann_s 01.12.2009 14:36

Freigesprochen ist er .... :Huhu:

beckenrandschwimmer 01.12.2009 14:56

Zitat:

Zitat von Fruehschwimmer (Beitrag 310093)
Da es bald wieder losgeht ...

Was ich hier erlebe ist um Strecken schlimmer:
Es gibt Leute die Fahren von Mexico City nach Arizona zum skifahren. Also Freitag nacht los, 11h autofahrt, von Meereshoehe auf 3300m....

:Gruebeln: mexico city liegt doch auf 2200m ü.M?

Badekaeppchen 01.12.2009 15:11

Weil ich immer wieder lese, "die Teilnehmer wurden von einem Wetterumschwung überrascht".

Also ich habe am gleichen Tag gar nicht so weit weg in Königsbrunn eine Olympische Distanz gemacht. Es war saukalt und hat ununterbrochen geregnet (schon Nachts). Temperatur morgens so um die 12 Grad (wir sind im Neo in die Wechselzone gegangen, nicht nur wegen der Nässe, sondern auch wegen der Kälte). Dass es ca. 2.000 Meter höher dann auch schneien kann, sollte wohl jedem klar sein.

Megalodon 01.12.2009 15:25

Yep, Freispruch :

http://www.sueddeutsche.de/,tt4m1/ba...6/496165/text/

Huschpuscheldi 01.12.2009 17:45

Man beachte die Kleidung des/der TeilnehmerIn im Vordergrund auf dem Foto

HendrikO 01.12.2009 18:41

Ein guter Tag für jeden Veranstalter.

Mystic 02.12.2009 06:34

Zitat:

Zitat von Huschpuscheldi (Beitrag 313010)
Man beachte die Kleidung des/der TeilnehmerIn im Vordergrund auf dem Foto


wiso? die hat doch Handschuhe an:Nee: :Nee:

trisepp 02.12.2009 09:46

Zitat:

Zitat von Mystic (Beitrag 313196)
wiso? die hat doch Handschuhe an:Nee: :Nee:

Die Läuferin auf dem Bild ist Ellen Clemens, sie hat den Zugspitzlauf schon mehrere Male gewonnen und kommt aus der Region. Da hätte ich gedacht, dass sie das besser einschätzen kann. :confused:

neonhelm 02.12.2009 10:00

Naja, zwischen dem Mädel mit den Handschuhen und dem Jungen mit der Notfallfolie, den sie da stützen, liegen gewichtsmäßig Welten...

LidlRacer 02.12.2009 10:31

Zitat:

Zitat von trisepp (Beitrag 313263)
Die Läuferin auf dem Bild ist Ellen Clemens, sie hat den Zugspitzlauf schon mehrere Male gewonnen und kommt aus der Region. Da hätte ich gedacht, dass sie das besser einschätzen kann. :confused:

Das schwierige an der Sache ist u.a., dass vermutlich für einige schnelle Leute derart spärliche Kleidung ausreichend war. Für andere, die deutlich länger unterwegs waren aber keineswegs.


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