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keko# 02.05.2021 16:58

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1599876)
Das liest sich wieder so, als gäbe es heute keine Beschränkungen. Das stimmt nicht und ist nur eine neo-liberale Lüge um mißliebige Projekte zu sabotieren und sich selbst die Taschen voll zu machen. Vielmehr werden die heutigen Beschränkungen (=Gesetze) so angepasst werden müssen, dass sie den Herausforderungen der Zukunft gerecht werden. Das ist nichts Neues, das wurde schon immer so gemacht, nur dass Umwelt- und Klimaschutz dabei nicht ausreichend berücksichtigt wurden.
Das Verfassungsgericht hat gerade ja festgestellt, dass sich das umgehend ändern muss.

Schaumama was dabei rauskommt. Der Klimawandel hat es längst bis in die obersten EU-Behörden geschafft (Green Deal, 1 Billion €) und der Newsletter, den ich wöchentlich von Adrian Monck erhalte, ist auch voll damit. Eine Frau Bearbock als Kanzlerin würde ich also nicht als Wendepunkt ansehen, sondern als logische Konsquenz.

Klugschnacker 02.05.2021 17:22

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1599912)
Schaumama was dabei rauskommt. Der Klimawandel hat es längst bis in die obersten EU-Behörden geschafft (Green Deal, 1 Billion €) und der Newsletter, den ich wöchentlich von Adrian Monck erhalte, ist auch voll damit. Eine Frau Bearbock als Kanzlerin würde ich also nicht als Wendepunkt ansehen, sondern als logische Konsquenz.

Haben dann auch die anderen EU-Länder künftig eine grüne Kanzlerin, steht davon etwas in dem Newsletter?

In drei Viertel der EU-Länder sind die grünen Parteien unterhalb von 10%, in vielen sogar unter 5% oder überhaupt nicht vertreten. Eine europaweite "grüne Welle" sehe ich da nicht.

Flow 02.05.2021 18:11

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1599918)
Haben dann auch die anderen EU-Länder künftig eine grüne Kanzlerin, steht davon etwas in dem Newsletter?

In drei Viertel der EU-Länder sind die grünen Parteien unterhalb von 10%, in vielen sogar unter 5% oder überhaupt nicht vertreten. Eine europaweite "grüne Welle" sehe ich da nicht.

Sind grüne Kanzlerinnen die einzigen, die Schwarzfahrer darin hindern können, die Welt aktiv untergehen zu lassen ?

Klugschnacker 02.05.2021 18:14

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1599928)
Sind grüne Kanzlerinnen die einzigen, die Schwarzfahrer darin hindern können, die Welt aktiv untergehen zu lassen ?

Sorry, ich verstehe die Frage nicht.

Flow 02.05.2021 18:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1599929)
Sorry, ich verstehe die Frage nicht.

Ich habe keko# so verstanden, daß er in der Politik bereits einen deutlichen Wandel in Richtung Klimaschutz sieht, unabhängig vom Parteibuch einzelner Akteure.
Du scheinst mir diesen Wandel an der Quote grüner Kanzlerinnen festmachen zu wollen.

Insofern die Frage.

(Weiter oben schien mir Schwarzfahrer als treibende Kraft des Weltuntergangs ausgemacht worden zu sein. Insofern, auch im Prozeß der Verarbeitung dieser mir neuen wie beeindruckenden Information, hatte ich den Umstand quasi-synonym zum Klimawandel verwendet. Spielt aber für meine Frage keine Rolle und kann insofern bei der Beantwortung auch ignoriert werden.)

Klugschnacker 02.05.2021 19:09

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1599933)
Ich habe keko# so verstanden, daß er in der Politik bereits einen deutlichen Wandel in Richtung Klimaschutz sieht, unabhängig vom Parteibuch einzelner Akteure.

keko# sagte, dass der Klimawandel es bis in die obersten EU-Behörden geschafft habe, und auch im Newsletter von Adrian Monck sei viel vom Klimawandel die Rede. Die grüne Kanzlerin sei vor diesem Hintergrund eine "logische Konsequenz".

Müsste das dann nicht auch für andere EU-Länder gelten?

Flow 02.05.2021 19:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1599939)
keko# sagte, dass der Klimawandel es bis in die obersten EU-Behörden geschafft habe, und auch im Newsletter von Adrian Monck sei viel vom Klimawandel die Rede. Die grüne Kanzlerin sei vor diesem Hintergrund eine "logische Konsequenz".

Müsste das dann nicht auch für andere EU-Länder gelten?

Je nachdem, ob man das als "zwingende, alternativlose" Konsequenz betrachtet, oder als "eine mögliche von mehreren anderen".

Keko# interpretiere ich spontan im zweiten Sinne, dich womöglich eher im ersten.

Klugschnacker 02.05.2021 20:03

Tut mir leid, ich habe immer noch nicht verstanden, was Du mich fragst. Ist es etwas wichtiges? Falls nein, würde ich freundlich vorschlagen, wir lassen es auf sich beruhen.
:Blumen:

Nepumuk 02.05.2021 20:15

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1599928)
Sind grüne Kanzlerinnen die einzigen, die Schwarzfahrer darin hindern können, die Welt aktiv untergehen zu lassen ?

Ich denke, es braucht dafür einen gesellschaftlichen Grundkonsens. Die Grünen alleine werden die Lasten nicht alleine stemmen können, wenn aus der konservativen Ecke weiter gebremst, verleugnen oder verharmlost wird.

Flow 02.05.2021 20:41

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1599948)
Tut mir leid, ich habe immer noch nicht verstanden, was Du mich fragst. Ist es etwas wichtiges? Falls nein, würde ich freundlich vorschlagen, wir lassen es auf sich beruhen.
:Blumen:

Wichtig ist es nicht, wir können es ohne weiteres Aufsehen auf sich beruhen lassen ...

Zum Verständnis dennoch ein weiterer Anlauf :
Betrachtest du grüne Kanzlerinnen in einer Vielzahl europäischer Länder als ein notwendiges Zeichen für eine ernstzunehmende Auseinandersetzung mit dem Klimawandel ?

Thomas W. 02.05.2021 20:51

Zumindest schonmal als eindeutiges Zeichen der Wähler .

Ich glaube aber nicht einmal , dass die Grünen grüne Politik machen oder trenne sie ganz klar von der Fridays for Future Bewegung .

Eine Auseinandersetzung seitens der Machthaber wird wohl erst bei sichtbarer Notwendigkeit von Maßnahmen stattfinden , weil erst dann ein Konsens erzielt werden kann , wenn die Natur ausreichend Schmerzen und Leid verursacht .

spanky2.0 02.05.2021 21:24

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1593135)
Wir sortieren uns hier im Ortsverband nach der Kommunalwahl gerade neu. Neue Fraktion, Magistrat, etc. Muss erstmal alles geregelt werden und dann geht es direkt in die Vorbereitung des Bundestagswahlkampfes. Annalena for Kanzlerin!
.
.
.
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Morgen für die Grünen in Stadtverordnetenversammlung meines Heimatortes einziehe und dass ich voll motiviert für den Bundestagswahlkampf bin? :Cheese

Meine Güte....Übst Du hier im Forum schon Deine Wahlkampfparolen? ;)

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1597579)
Da bin ich mir bzgl. der FDP nicht sicher. Die sind doch mittlerweile so weit nach rechts gerückt, dass einem schlecht wird. .... Ich würde es sowohl Laschet als auch Lindner zutrauen, dass sie sich mit der AfD ins Bett legen um an die Macht zu kommen. Das wäre dann richtig schlecht.

Frische Ansätze bekommen wir nur unter grüner Führung
.

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1597607)
Die CDU hat nun wirklich seit der Wiedervereinigung jeden wichtigen Trend verschlafen (z.B. Internet, Einwanderungsrecht, Energiewende, Klimaschutz etc.). Auch vor wirtschaftsfeindlichen Aktivitäten, wie z.B. einem überzogenen Datenschutz, schreckt man dort nicht zurück.
Politische Themen, die dann doch gelaufen sind, wie z.B. Ehe-für-alle, Mindestlohn etc. sind einfach Ideendiebstahl bei anderen Parteien. Dieser ewige Konservativismus, dieses ewige gegen alles Neues sein, ist doch einfach nur schädlich für unser Land. Keine Ahnung, wie man so ein Partei wählen kann.


Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1597607)
Man darf sich aber nix vormachen. Ich bin sicher, dass die rechts-konservative Presse eine riesige Angstkampagne gegen einen grüne Kanzlerin fahren wird. Das könnte das Klima so weit nach rechts verschieben, dass eine AfD-Regierungsbeteiligung als das "kleinere Übel" gesehen wird.

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1597826)
Wir hatten ein solches Konzept in Deutschland schon mal, nannte sich "Soziale Marktwirtschaft". Davon ist bekanntlich dank Schwarz-Gelb nicht mehr viel übrig. Von einer "ökologisch-sozialen Marktwirtschaft" würden in Deutschland sicher viel mehr Leute profitieren, als von der Politik für Reiche und Unternehmer, die Schwarz-Gelb nun schon seit vielen Jahrzehnten durchziehen.

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1598128)
Auch die rechts-konservative Presse macht da ja kräftig mit - zuletzt mit der Einfamilienhaus-Verbots-Lüge. :Kotz:

Da bekommt der "brave Bürger" natürlich Blutdruck. Dass aber seit Jahren Baugrundstücke an irgendwelche Immobilienhaie gehen, die die Häuser und Wohnungen dann mit sattem Gewinn weiter verkaufen, statt die Grundstücke direkt an die Bauherren zu verkaufen, das wird dann geschmeidig übersehen. Aber so ein bisschen Korruption ist ja viel weniger schlimm, als ein eingebildetes Verbot. :Nee:


Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1599581)
Da ist sie ja endlich mal wieder, die konservative Mär, dass die Klimawandel nur eine grüne Spinnerei ist, mit der den armen Geringverdienern das Geld aus der Tasche gezogen werden soll. Sonst sind den Konservativen die Geringverdiener zwar auch total egal, aber beim Umweltschutz ist das natürlich was anders.

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1599867)
Das ist das Problem an den Konservativen. Sie haben keinerlei Ideen wie die großen Herausforderungen unserer Zeit gelöst werden können.

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1599876)
Das liest sich wieder so, als gäbe es heute keine Beschränkungen. Das stimmt nicht und ist nur eine neo-liberale Lüge um mißliebige Projekte zu sabotieren und sich selbst die Taschen voll zu machen.

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1599951)
..., wenn aus der konservativen Ecke weiter gebremst, verleugnen oder verharmlost wird.


Ich glaube, manchmal finden potentielle Wähler es sogar interessanter, wenn ab und zu auch die Vorteile der eigenen Partei hervorgehoben werden, anstatt die Gegenseite nur schlecht zu machen. ;)

PS: Sorry für OT...kann man auch in den Bundestagswahlkampf Thread verschieben.

keko# 02.05.2021 21:31

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1599918)
Haben dann auch die anderen EU-Länder künftig eine grüne Kanzlerin, steht davon etwas in dem Newsletter?

In drei Viertel der EU-Länder sind die grünen Parteien unterhalb von 10%, in vielen sogar unter 5% oder überhaupt nicht vertreten. Eine europaweite "grüne Welle" sehe ich da nicht.

Das WEF betrachtet vieles global und sieht die EU als eine Sache an. Unterschiede bzgl. Klimawandelbekämpfung können die EU-Mitgliedsstaaten untereinander ausgleichen. Der Green Deal mit 1 Billion ist ja kein Taschengeld. Ebenso geht die USA in diese Richtung. Das sind aus meiner Sicht keine Projekte von der Länge einer Legislaturperiode eines Mitgliedslandes, sondern gehen zeitlich weit darüber hinaus in die folgende Generation. Es wäre auch eine wacklige Geschichte, wenn dies davon abhängen würde, ob in DE eine Frau Baebock an einem Sonntag im September gewählt wird oder nicht. Ich halte es für das Klima nicht richtungsweisend, ob Baerbock oder Laschet Kanzler wird, weil bei vielen Vorgaben längst politisch internationale Einigkeit herrscht (Pariser Abkommen z.B.) und die Vorgaben von aussen kommen (in unserem Fall z.b. von der EU). Die Würfel sind längst gefallen. Es dauert halt seine Zeit.
(Falls meine persönliche Kurz-Interpretation richtig ist, dann würde ich diesem Vorgehen auch zustimmen)

Schwarzfahrer 02.05.2021 22:23

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1599862)
Du hast doch weiter vorne geschrieben daß sich die Lebensbedingungen/Wohlstand von vielen in den letzten Hundert Jahren deutlich verbessert haben.
Dies könnte ja durch dogmatische Überhöhung der Ideologie freie Marktwirtschaft geschehen sein. Die Du jetzt lieber weiter fortführen möchtest. Ach nein, Du möchtest die nicht fortführen, Du kritisierst ja nur daß jetzt eine andere Ideologie überhöht werden könnte.

Ich sehe einen großen Unterschied zwischen Marktwirtschaft (wobei ich die soziale Version der ganz freien etwas vorziehe) und einer Ideologie. In der Marktwirtschaft wie generell in freiheitlichen Systemen können unterschiedlichste Ideen und Vorgehen zur Verbesserung der Lebensverhältnisse auch parallel angegangen werden, und die erfolgreichsten und überzeugendsten setzen sich durch. Bei der Überhöhung eines einzigen "Hauptthemas" zu etwas, dem sich alle anderen Aspekte unterzuordnen haben (wie der aktuell gerne propagierte "Klimavorbehalt" für alle Bereiche des Lebens, aber auch die Unterordnung von allem dem Kampf gegen Corona) weckt in mir grundsätzlich Mißtrauen, weil es die Komplexität menschlicher Gesellschaften auf eine Dimension verkürzt, und die Entwicklungsmöglichkeiten einengt. Es kann zufällig gut gehen, aber das Risiko, daß viel Leid für viele daraus erwächst ist nach historischer Erfahrung groß. Ich glaube nicht daran, daß man alle Menschen hinter einer einzigen Idee versammeln kann - nur in der Vielfalt kann eine erfolgreiche Gesellschaft gut funktionieren.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1599873)
Ich wundere mich daß Du glaubst den Klimawandel nicht beeinflussen zu können.
Das ist so in etwa wie zu meinen lieber keine Entscheidung zu fällen wäre keine Entscheidung. Dann am Ende noch glauben daß, weil man sich nicht entschieden hat nicht verantwortlich wäre.
Dann lässt es sich zum guten Schluiß trefflich über Grundrechteinschränkungen schimpfen.:Huhu:

Ich bin sicher (aus meinem naturwissenschaftlich-technischen Verständnis heraus), daß die Wirkung von allem was wir in Deutschland machen, auf das Klima marginal wirkt, darum muß die Aufwand/Kosten/Nutzen Betrachtung dieser Tatsache angepasst werden. Ich entscheide mich dafür, viel zu tun, um Ressourcen zu schonen, halte auch viele Beiträge zur regenerativen Energieversorgung für wichtig - aber eben nicht allen wichtig - dafür hat die Menschheit (auch in Deutschland) zu viele andere gleich wichtige Probleme. Und ja, ich bin überzeugt, daß eine Basis unseres Wohlstandes (und damit auch von guten Lösungen für die Zukunft) die bisher gehabten Grundrechte sind; sind die weg, ist der Wohlstand auch schnell weg, und der Zusammenhalt der Gesellschaft sowieso. Bzgl. Klimawandel halte ich die Anpassung an das ändernde Klima der m.M.. wichtigere und erfolgversprechendere Ansatz, wo wir mehr effektiv erreichen können.

Schwarzfahrer 02.05.2021 22:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1599865)
Ich gehöre zu den Skeptikern, was unsere Fähigkeit oder Möglichkeit betrifft, eine Erwärmung der Erde um 2.0 °C zu verhindern. Mir scheint eher wahrscheinlich, dass wir bei 4 oder mehr Grad Celsius landen werden.

Den ersten Satz unterschreibe ich. Der zweite ist gut möglich, kann aber auch anders kommen - ich glaube nicht, daß die Prognosen auf die Entfernung sicher genug sind, um sich mit Bestimmtheit darauf zu verlassen.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1599865)
Je später wir die Emissionen stoppen, desto größer fallen alle damit verbundenen Probleme aus. Je früher wir sie stoppen, um so glimpflicher kommen wir davon. Daher plädiere ich für einen politischen Kurs, der die Emissionen möglichst schnell stoppt.

Das setzt den Glauben voraus, daß das Klima so monokausal durch die menschlichen CO2 Emissionen beeinflusst wird. Ist wie mit den Corona-Maßnahmen: viele Indizien stützen die Annahme, und recht viele Indizien lassen auch daran zweifeln. Ich kenne kaum natürliche Systeme, die mit dieser Sicherheit modellierbar sind. Dazu kommt, daß das "stoppen der Emissionen" für bald 8 Milliarden Menschen mangels ausreichend verfügbarer und wirtschaftlicher Energieversorgungs-Alternativen (besonders, wenn sogar Atomkraft abgelehnt wird) nur mit einem enormen Wohlstandsverlust zu realisieren ist. Ich nehme jeden ernst, der von möglichst deutlichen Verringerungen der Emissionen spricht, noch besser von reduzieren des Ressourcenverbrauchts. Aber so extreme Ziele wie "stoppen" wecken bei mir Mißtrauen, da sie m.M.n. völlig unrealistisch sind.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1599865)
Sehr ernst nehme ich das globale Artensterben, welches ich für noch folgenreicher und gefährlicher halte als die Erderwärmung. Denn wir können es nicht rückgängig machen.

Das ist ja, wo ich nicht folge: die Welt ändert sich, durch uns und unabhängig von uns. Rückgängig machen können wir vieles nicht - müssen auch nicht alles können. Wir müssen schauen, wie wir in der jeweils veränderten Welt zurechtkommen, und vergangene Fehler nicht wiederholen. Ich glaube aber nicht an "Kippunkten" die zur Katastrophe für die Menschheit führen (auch wenn Weltuntergangszenarien ein altes Thema in vielen Kulturen sind), höchstens an einschneidenden Änderungen, an die die Anpassung schwieriger ist.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1599865)
Da Du oben noch den Fleischpreis angesprochen hast: Das hat für mich auch eine rein ethische Relevanz, unabhängig von den fatalen Folgen der monströs aufgeblähten Tierhaltung für das Klima. Von allen Tieren, die auf der Erde leben und schwerer als 50 kg sind, befinden sich 15% in Freiheit, 85% leben in unseren Ställen. Das sind fast alle. Wir dürfen uns ruhig mal die Frage stellen, wie wir mit diesen Geschöpfen umgehen wollen.

Ich stimme der Kritik an vielen Tierhaltungsproblemen zu. Aber der Mensch als "Tier" ist ein Allesfresser, wir essen natürlich auch andere Tiere. Entweder jagen wir diese, oder halten sie als Nahrungslieferanten. Also muß es darum gehen, wie wir (bald 8 Milliarden) dies möglichst sinnvoll und anständig gestalten, nicht ob wir überhaupt Tiere essen.

qbz 03.05.2021 00:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599973)
.....
Das setzt den Glauben voraus, daß das Klima so monokausal durch die menschlichen CO2 Emissionen beeinflusst wird.
.......

Übersetzen wir "Klima" genauer durch "Anstieg der Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre und der Meere", dann sagen alle Wissenschaftler darüber:
1. Die Ursache des gemessenen Anstieges seit der Industrialisierung ist anthropogen.
2. Bei diesem Treibhauseffekt handelt es sich um empirisch-beweisbare physikalische Abhängigkeiten zwischen den sog. Treibhausgasen und der Durchschnittstemperatur der Atmosphäre.

Du magst glauben, 1. u. 2. wären nicht empirisch bewiesen (und nicht die Wissenschaftler glauben das.). Was glaubst Du, hat den Anstieg der Durchschnittstemperatur der Erde seit der Industrialisierung stattdessen verursacht? Vulkane, veränderte Sonneneinstrahlung, X und aufgrund welcher Experimente, Beobachtungen glaubst Du das? Weshalb irren die Wissenschaftler?

Klugschnacker 03.05.2021 07:51

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599973)
die Welt ändert sich, durch uns und unabhängig von uns. Rückgängig machen können wir vieles nicht - müssen auch nicht alles können. Wir müssen schauen, wie wir in der jeweils veränderten Welt zurechtkommen, und vergangene Fehler nicht wiederholen. Ich glaube aber nicht an "Kippunkten" die zur Katastrophe für die Menschheit führen (auch wenn Weltuntergangszenarien ein altes Thema in vielen Kulturen sind), höchstens an einschneidenden Änderungen, an die die Anpassung schwieriger ist.

Ich stimme der Kritik an vielen Tierhaltungsproblemen zu. Aber der Mensch als "Tier" ist ein Allesfresser, wir essen natürlich auch andere Tiere. Entweder jagen wir diese, oder halten sie als Nahrungslieferanten. Also muß es darum gehen, wie wir (bald 8 Milliarden) dies möglichst sinnvoll und anständig gestalten, nicht ob wir überhaupt Tiere essen.

Dein Argument lautet zusammengefasst: Die Dinge entwickeln sich; der Mensch findet Lösungen und passt sich fortwährend veränderten Lebensbedingungen an.

Unverzichtbar scheinen gleichwohl zu sein: Treibhausgas-Emissionen, Atomkraft und Fleischkonsum im Rahmen einer Massentierhaltung. Warum sollten gerade diese Dinge nicht einem Wandel unterliegen und sich dem Fortschritt entziehen?

Gerade beim Fleischkonsum sagst Du sinngemäß, der Mensch sei nunmal von Natur aus so. Was denn nun? Einmal entwickelt sich der Mensch und passt sich fortwährend auch schwierigsten Lebensbedingungen an, dann wieder verweist Du auf seine unabänderliche Natur.

Schwarzfahrer 03.05.2021 08:10

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1599975)
Du magst glauben, 1. u. 2. wären nicht empirisch bewiesen (und nicht die Wissenschaftler glauben das.). Was glaubst Du, hat den Anstieg der Durchschnittstemperatur der Erde seit der Industrialisierung stattdessen verursacht? Vulkane, veränderte Sonneneinstrahlung, X und aufgrund welcher Experimente, Beobachtungen glaubst Du das? Weshalb irren die Wissenschaftler?

Meine Meinung auf Grund der mir bisher bekannten Informationen:
Der menschliche CO2-Ausstoß kann sehr wohl zur Erhöhung der mittleren Temperaturen beitragen. Die Inkonsistenz der Korrelation Temperatur und CO2-Ausstoß über die letzten Jahrzehnte deutet für mich sehr stark darauf hin, daß es außerdem noch andere stark wirksame Einflußfaktoren geben muß. Es gibt dazu verschiedene Hypothesen, die ich aber genauso wenig definitiv glaube oder verwerfe, wie die CO2-These. Eines davon, die These mit dem Zusammenhang von zyklischen Schwankungen der Sonnenaktivität erscheint zumindest plausibel.

Tatsache ist auch, daß im Verlauf der Erdgeschichte es schon deutlich größere Temperaturschwankungen gab auch ohne den Menschen. Das Argument, daß es nie so schnell passiert ist, halte ich aber für nicht belegbar, da wir die Daten von vor tausenden von Jahren nie in dieser zeitlichen Skale auflösen können, wie wir es aktuell tun.

Schließlich gibt es hier (wie bei so manchem anderen öffentlich diskutierten Wissenschaftsthema) zwei verschiedene Aspekte:
Wissenschaftlichen Arbeiten und Ergebnisse "irren" nicht. Das bezieht sich aber primär nur auf Meßwerte und das Vorhandensein sicher beweisbarer Zusammenhänge (letztres ist oft schon sehr schwierig). Modelle bauen auf (hoffentlich plausible) Hypothesen, und sind nie ein Ziel, sondern höchstens ein Teil des Weges; selten beweisend, höchstens unterstützend; hier kann man sich irren, aber das gehört zum Geschäft - und gute Wissenschaftler sind sich dessen bewußt.
All dies ist als Wissenschaft deutlich von der Interpretation, von Schlussfolgerungen zu trennen. Hier können Wissenschaftler folgenschwer irren, wenn sie sich aus ihrem Fachgebiet entfernen. Sobald aus den Ergebnissen (angeblich zwingende) gesellschaftliche und politische (oder in meinem Beruf auch wirtschaftliche) Aktionen abgeleitet werden, sind das jeweils persönliche Interpretationen, Meinungen, und haben im seltensten Fall wissenschaftlichen Charakter, und sind auf keinen Fall alternativlos, da die Menschheit an sich zu vielfältig ist, um für alle Menschen die gleiche Prioritätssetzung erzwingen zu können.

Schwarzfahrer 03.05.2021 08:27

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1599985)
Dein Argument lautet zusammengefasst: Die Dinge entwickeln sich; der Mensch findet Lösungen und passt sich fortwährend veränderten Lebensbedingungen an.

Ja, das fasst es ganz gut zusammen.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1599985)
Unverzichtbar scheinen gleichwohl zu sein: Treibhausgas-Emissionen, Atomkraft und Fleischkonsum im Rahmen einer Massentierhaltung.

Nein, das Wort unverzichtbar ist nicht das, was ich bei allem meine. Treibhausgas-emissionen sind unvermeidbar mit bald 8 Milliarden Menschen; reduzierbar ja, komplett vermeidbar nein. Atomkraft: ist natürlich verzichtbar; wir können Energie noch eine ganze Weile auch fossil erzeugen - ist das wirklich besser?; wenn aber CO2-Minimierung in möglichst kurzer Zeit so essentiell wichtig ist, wie es behauptet wird, ist es aktuell unsere einzige reell verfügbare Möglichkeit, es mit den Bedürfnissen der 8 Milliarden zu vereinbaren. Darauf ganz zu verzichten finde ich dann dumm. Ob dann in 100 Jahren die aktuell wesentlichen Grenzen der regenerativen Energieerzeugung gelöst sind, kann es irgendwann auch überholt sein (oder, weil der Fusionsreaktor kommt, oder sonstwas). Fleischkonsum ist teil der menschlichen Ernährung. Massentierhaltung ist sicher nicht der zwingende Weg, aber aktuell gibt es wiederum kaum gangbare Alternativen, also müssen wir die Bedingungen dafür möglichst gut machen. Bei der wachsenden Erdbevölkerung dürfte es schwierig sein, genug Platz für freies, jagbares Wild für alle zu schaffen. Wir betreiben ja auch Landwirtschaft, weil das Sammeln einfach zu wenig Menschen ernähren kann.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1599985)
Warum sollten gerade diese Dinge nicht einem Wandel unterliegen und sich dem Fortschritt entziehen?

Wandel und Fortschritt ja, das ist für mich eine stetige Entwicklung. Das beliebte Bild von "disruptiven" Änderungen, denen man so hohes Potential zuschreibt, mag beim Verkauf von Produkten manchmal funktionieren; in gesellschaftlichen Entwicklungen haben disruptive Änderungen immer sehr viel Leid verursacht - m.M.n. ein zu hoher Preis. Der Mensch und Gesellschaften verkraften und bewältigen m.M.n. nur langsame, kontinuierliche Entwicklungen gut. Erzwungener Fortschritt mit radikalen Änderungen, mag es im geschichtlichen Rückblick 200 Jahre später auch als Erfolg gewertet werden, ist wider die menschliche Natur und verursacht erst mal Zerstörung und Leid.

Nepumuk 03.05.2021 08:39

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1599964)
Meine Güte....Übst Du hier im Forum schon Deine Wahlkampfparolen? ;)

PS: Sorry für OT...kann man auch in den Bundestagswahlkampf Thread verschieben.

Danke, Spanky, da hast du dir aber viel Mühe mit meinen Zitaten gemacht. :Blumen:

Der Thread hier steht doch in der Rubrik "Politik, Religion & Gesellschaft. Da passen politische Statements doch gut rein. Mir geht es weniger um den konkreten Wahlkampf (der beginnt erst in ein paar Monaten) als viel mehr um den gesellschaftlichen Wandel.

Zum Thema Klimawandel sind von wissenschaftlicher Seite die Grundfrage geklärt und auch die grundlegende Lösung (massive Reduktionen von CO2-Emissionen) liegt auf dem Tisch. Jetzt muss man den Weg eben gehen um unsere gemeinsame Lebensgrundlage zu erhalten. Das scheint bei einigen Parteien immer noch nicht angekommen zu sein. Diese Parteien sind also Teil des Problems, nicht Teil der Lösung und ich finde, dass sollte man so auch herausarbeiten.:Huhu:

Nepumuk 03.05.2021 08:52

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599987)
Meine Meinung auf Grund der mir bisher bekannten Informationen:
Der menschliche CO2-Ausstoß kann sehr wohl zur Erhöhung der mittleren Temperaturen beitragen. Die Inkonsistenz der Korrelation Temperatur und CO2-Ausstoß über die letzten Jahrzehnte deutet für mich sehr stark darauf hin, daß es außerdem noch andere stark wirksame Einflußfaktoren geben muß. Es gibt dazu verschiedene Hypothesen, die ich aber genauso wenig definitiv glaube oder verwerfe, wie die CO2-These. Eines davon, die These mit dem Zusammenhang von zyklischen Schwankungen der Sonnenaktivität erscheint zumindest plausibel.

Letzteres ist ein beliebtes Argument der Klimaleugner, dass schon lange widerlegt ist. Die wetterunabhängige Einstrahlung der Sonne ist in den letzten Jahrzehnten unverändert.

Aber wenn man mal deiner Argumentation folgt, dass der aktuelle Klimawandel nur teilweise menschengemacht ist, wäre die Situation ja noch dramatischer. Wir als Menschheit müssten dann unsere Einfluss auf das Klima noch massiver als ohnehin schon reduzieren, weil ja die angeblich nicht-menschlichen Einflüsse (die aber komischerweise niemand benennen kann) schon in die falsche Richtung laufen.
Letztendlich dient deine Argumentation nur dazu, die eigene Verantwortung für den Klimawandel zu leugnen.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599987)
Tatsache ist auch, daß im Verlauf der Erdgeschichte es schon deutlich größere Temperaturschwankungen gab auch ohne den Menschen. Das Argument, daß es nie so schnell passiert ist, halte ich aber für nicht belegbar, da wir die Daten von vor tausenden von Jahren nie in dieser zeitlichen Skale auflösen können, wie wir es aktuell tun.

Bis du ein Experte für Klimaforschung? Die Forschungsergebnisse dazu sind recht eindeutig. Hast du ein stichhaltiges Argument um das alles in einem Satz zu widerlegen?
Nein? Also haben wir auch hier wieder nur eine billige Ausrede.

keko# 03.05.2021 08:56

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599987)
... Sobald aus den Ergebnissen (angeblich zwingende) gesellschaftliche und politische (oder in meinem Beruf auch wirtschaftliche) Aktionen abgeleitet werden, sind das jeweils persönliche Interpretationen, Meinungen, und haben im seltensten Fall wissenschaftlichen Charakter, und sind auf keinen Fall alternativlos, da die Menschheit an sich zu vielfältig ist, um für alle Menschen die gleiche Prioritätssetzung erzwingen zu können.

Wissenschaft der Neuzeit sollte nicht normativ sein sondern objektiv. Sie sollte anhand der Daten und Fakten entsprechende Analysen vorlegen. Fertig!
Die Wissenschaft ist vorwiegend für die Gesellschaft da und nicht für die Politik.

Objektiv: Diese Motorrad hat 195PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 260km/h.

Normativ: Dieses Motorrad sollte aufgrund seiner Höchstgeschwindikgkeit von 260km/h nur an erfahrene Motorradfahrer verkauft werden.

Letztere Aussage ist normativ und Sache der Politik, nicht der Wissenschaft.

Roini 03.05.2021 09:14

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599988)
Wandel und Fortschritt ja, das ist für mich eine stetige Entwicklung. Das beliebte Bild von "disruptiven" Änderungen, denen man so hohes Potential zuschreibt, mag beim Verkauf von Produkten manchmal funktionieren; in gesellschaftlichen Entwicklungen haben disruptive Änderungen immer sehr viel Leid verursacht - m.M.n. ein zu hoher Preis. Der Mensch und Gesellschaften verkraften und bewältigen m.M.n. nur langsame, kontinuierliche Entwicklungen gut. Erzwungener Fortschritt mit radikalen Änderungen, mag es im geschichtlichen Rückblick 200 Jahre später auch als Erfolg gewertet werden, ist wider die menschliche Natur und verursacht erst mal Zerstörung und Leid.

Ich finde halt, dass du die Auswirkung von eventuell zu treffenden Maßnahmen immer sehr stark dramatisierst.
Dazu mal zwei Beispiele:

Es wird ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen eingeführt.
Welches unsägliche Leid wird dadurch verursacht?

Die CO2-Steuer auf Kerosin wird erhöht und dadurch werden Flugreisen deutlich teurer.
Welches unsägliche Leid wird dadurch verursacht?

Klugschnacker 03.05.2021 09:17

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599988)
Wandel und Fortschritt ja, das ist für mich eine stetige Entwicklung. Das beliebte Bild von "disruptiven" Änderungen, denen man so hohes Potential zuschreibt, mag beim Verkauf von Produkten manchmal funktionieren; in gesellschaftlichen Entwicklungen haben disruptive Änderungen immer sehr viel Leid verursacht - m.M.n. ein zu hoher Preis. Der Mensch und Gesellschaften verkraften und bewältigen m.M.n. nur langsame, kontinuierliche Entwicklungen gut. Erzwungener Fortschritt mit radikalen Änderungen, mag es im geschichtlichen Rückblick 200 Jahre später auch als Erfolg gewertet werden, ist wider die menschliche Natur und verursacht erst mal Zerstörung und Leid.

Diese Entwicklungen vollziehen sich nicht plötzlich, sondern vergleichsweise allmählich. Die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien vollzieht sich beispielsweise in Zeitlupe. Selbst für das Jahr 2030 planen wir in Deutschland noch seelenruhig, Braunkohle zur Stromgewinnung aus dem Boden zu kratzen und dafür ganze Dörfer unterzupflügen.

Es ist viel einfacher, Ressourcen zu verschleudern als sie in einer Kreislaufwirtschaft schonend und nachhaltig zu verwenden. Deswegen ist das Einführen "dreckiger" Technologien meistens recht schnell verlaufen, während wir sie nur sehr langsam wieder loswerden. Wir haben uns innerhalb von nur zwei Generationen an den Luxus gewöhnt, viele Autos zu fahren, mit dem Flugzeug zu reisen und praktisch jeden Tag Fleisch, Wurst, Käse und Milch zu konsumieren – zu Spottpreisen. Heute fahren doppelt so viele Autos auf Deutschlands Straßen wie zur Zeit Deiner Kindheit. Der Fleischpreis war damals sechsmal so hoch wie heute, gemessen am durchschnittlichen Einkommen.

Die wirtschaftlichen Veränderungen, die wir jetzt wegen des Weltklimas anstreben, sind aus meiner Sicht vergleichsweise gering. Zumindest für die westliche Welt finden sie auf einer Ebene sehr hohen Wohlstands statt. Wir werden es überleben, wenn unsere Autos künftig elektrisch fahren und wir Solarzellen auf dem Dach haben.

Dein Argument des langsamen Wandels unterschlägt aus meiner Sicht die eigentliche Ursache: Den rasanten Wandel unserer Umwelt und dessen Auswirkungen auf die Menschen weltweit. Gerade wenn Dir an langsamen gesellschaftlichen Entwicklungen gelegen ist, solltest Du Dich nach meiner Meinung für die künftige Stabilität unserer Umweltbedingungen einsetzen.

Schwarzfahrer 03.05.2021 09:23

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1599992)
Letzteres ist ein beliebtes Argument der Klimaleugner, dass schon lange widerlegt ist. Die wetterunabhängige Einstrahlung der Sonne ist in den letzten Jahrzehnten unverändert.

Ja, die Änderungsrate der Erd-Mitteltemperatur über den gleichen Zeitraum variiert auch wenig. Das passt doch. Es gibt auch Modellrechnungen aus Beobachtungen, die ab der Mitte der 20-er Jahre eine Änderung der Sonnenaktivität vorhersagen, mit nachfolgender Abkühlung der Erde - bin gespannt, ist nicht mehr weit weg...
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1599992)
Aber wenn man mal deiner Argumentation folgt, dass der aktuelle Klimawandel nur teilweise menschengemacht ist, wäre die Situation ja noch dramatischer. Wir als Menschheit müssten dann unsere Einfluss auf das Klima noch massiver als ohnehin schon reduzieren, weil ja die angeblich nicht-menschlichen Einflüsse (die aber komischerweise niemand benennen kann) schon in die falsche Richtung laufen.

Wieso? Weil wir dann noch die Variation der Natur korrigieren wollen? Gibt es eine ideale Norm-Temperatur? Warum ist es dann gerade die zu Beginn des Industriezeitalters, warum nicht die Eiszeit, oder das Holozän? Es ist sicher ein tolles Gefühl, Gott zu spielen; sinnvoller ist es, sich als Teil der Natur an dessen Änderungen anzupassen, statt sie beherrschen zu wollen.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1599992)
Bis du ein Experte für Klimaforschung? Die Forschungsergebnisse dazu sind recht eindeutig. Hast du ein stichhaltiges Argument um das alles in einem Satz zu widerlegen?
Nein? Also haben wir auch hier wieder nur eine billige Ausrede.

Ach ja. Du bist also der Klimaforscher, der die unangreifbare Schlüssigkeit aller Ergebnisse (und der normativen Schlussfolgerungen) stichhaltig belegen kannst? Ich bin kein Klimaforscher, verstehe aber Berufsbedingt sehr viel von Datenauswertung und belastbaren wissenschaftlichen Aussagen daraus. Die zur Verfügung stehenden Informationen über die Jahrmillionen Erdvergangenheit erlauben nur eine stark geglättete Temperaturinformation, die quasi Mittelwerte über Jahrhunderte bis Jahrtausende darstellen. Ob auf der Skala von Jahrzehnten "Spikes" in den alten Kurven vorhanden waren, ist mangels Sensorik im Holozän nicht feststellbar. ob unsere Änderung ein Rauschen im Signal ist, oder ein signifikanter Effekt, ist eine weder belegbare noch widerlegbare Meinung, mehr nicht. Entscheidender Unterschied ist die Normative Schlußfolgerung daraus: ist es eine Änderung, womit wir (auch) zurechtkommen müssen, oder eine "epochale Katastrophe", die es abzuwenden gilt. An diesem Wertungsunterschied scheiden sich die Geister. (Danke keko für das klare Beispiel).

Schwarzfahrer 03.05.2021 09:32

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1599997)
Ich finde halt, dass du die Auswirkung von eventuell zu treffenden Maßnahmen immer sehr stark dramatisierst.
Dazu mal zwei Beispiele:

Es wird ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen eingeführt.
Welches unsägliche Leid wird dadurch verursacht?

Die CO2-Steuer auf Kerosin wird erhöht und dadurch werden Flugreisen deutlich teurer.
Welches unsägliche Leid wird dadurch verursacht?

Man kann alles trivialisieren. Bei Deinen Beispielen könnte man die Abwägung zwischen Nutzen und Nachteilen diskutieren, ohne daß sich grunsätzliche Lebensweisen ändern. Du weißt genau, daß es mir nicht um kleine Preisänderungen geht, sondern um Forderungen nach grundsätzlichen Eingriffen in wesentliche Bausteinen menschlichen Wohlstands und Lebensweisen. Wenn wir die Basis einer sicheren Grundversorgung mit Energie abschaffen, oder allen Menschen eine komplett andere Ernährung aufzwingen wollen, und andere Meinungen/Lebensweisen als grundsätzlich schädlich oder moralisch schlecht abwerten, ist es radikal. In der Geschichte hat jeder Versuch, eine Kultur zu (vermeintlichem) Fortschritt in wenigen Jahrzehnten zu "verhelfen", zu sehr viel Leid und Krieg geführt, weil die Menschen eben nicht so flexibel sind, wie die Revolutionäre es gerne sehen würden. (Beispiele: französische Revolution, sesshaftmachen von Nomadenvölkern, ...).

Roini 03.05.2021 09:38

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1600000)
Man kann alles trivialisieren. Bei Deinen Beispielen könnte man die Abwägung zwischen Nutzen und Nachteilen diskutieren, ohne daß sich grunsätzliche Lebensweisen ändern. Du weißt genau, daß es mir nicht um kleine Preisänderungen geht, sondern um Forderungen nach grundsätzlichen Eingriffen in wesentliche Bausteinen menschlichen Wohlstands und Lebensweisen. Wenn wir die Basis einer sicheren Grundversorgung mit Energie abschaffen, oder allen Menschen eine komplett andere Ernährung aufzwingen wollen, und andere Meinungen/Lebensweisen als grundsätzlich schädlich oder moralisch schlecht abwerten, ist es radikal. In der Geschichte hat jeder Versuch, eine Kultur zu (vermeintlichem) Fortschritt in wenigen Jahrzehnten zu "verhelfen", zu sehr viel Leid und Krieg geführt, weil die Menschen eben nicht so flexibel sind, wie die Revolutionäre es gerne sehen würden. (Beispiele: französische Revolution, sesshaftmachen von Nomadenvölkern, ...).

Ich trivialisiere und du dramatisierst. Können wir uns darauf einigen?
Wenn man deine Beiträge liest könnte man meinen, dass morgen alle Kraftwerke die auf nicht erneuerbaren Energien ausgerichtet sind abgeschaltet und alle Metzger enteignet werden.
Dem ist aber mitnichten so.
Auch bei einer grünen Bundesregierung darfst du (und ich übrigens auch, gegen ein gutes Steak habe ich rein Garnichts einzuwenden) dir dein Schnitzel braten, es kostet halt (hoffentlich) dann ein paar Cent mehr.

Schwarzfahrer 03.05.2021 09:44

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1599998)
Diese Entwicklungen vollziehen sich nicht plötzlich, sondern vergleichsweise allmählich. Die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien vollzieht sich beispielsweise in Zeitlupe. Selbst für das Jahr 2030 planen wir in Deutschland noch seelenruhig, Braunkohle zur Stromgewinnung aus dem Boden zu kratzen und dafür ganze Dörfer unterzupflügen.

Zeitlupe ist relativ. Wenn festgeschrieben wird, daß unsere grundlastfähigen Kraftwerke abgeschaltet werden sollen, obwohl keine technisch gangbare Alternative zur Verfügung steht, ist es zu schnell. Braunkohle durch Atomstrom und Gas zu ersetzen, um die Kollateralschäden zu minimieren und CO2 zu senken wäre konsequent und allmählich, nicht das Geplante.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1599998)
Es ist viel einfacher, Ressourcen zu verschleudern als sie in einer Kreislaufwirtschaft schonend und nachhaltig zu verwenden. Deswegen ist das Einführen "dreckiger" Technologien meistens recht schnell verlaufen, während wir sie nur sehr langsam wieder loswerden.

Aber Dir ist auch bewußt, daß ein Großteil der Welt, wie sie jetzt energetisch aufrüstet, sehr wohl auf die bereits deutlich verbesserte, sauberere Lösung aufbaut, nicht auf die "dreckige" aus dem letzten Jahrhundert. Nicht jeder fängt bei 0 an. Und der Gewinn an Lebensqualität durch die "energetische Aufrüstung" der Menschheit ist m.M.n. ein großer Wert, der für eine große Mehrheit wichtig ist.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1599998)
Die wirtschaftlichen Veränderungen, die wir jetzt wegen des Weltklimas anstreben, sind aus meiner Sicht vergleichsweise gering. Zumindest für die westliche Welt finden sie auf einer Ebene sehr hohen Wohlstands statt. Wir werden es überleben, wenn unsere Autos künftig elektrisch fahren und wir Solarzellen auf dem Dach haben.

Wenn das alles im Laufe einer "natürlichen" Entwicklung unter gewissen lenkenden Rahmenbedingungen erfolgt, dann kann es irgendwann mal so sein (aber es muß immer offen bleiben, daß wir bei einer ganz anderen, heute ungeahnten Lösung landen). Wenn wir mit den aktuell verfügbaren technischen Voraussetzungen 100 % der autos auf elektrisch umstellen und 100 % der Energieversorgung auf regenerativ, dann sind massive Stromausfälle programmiert (ohne Atomstrom aus F), was bei der aktuellen Lebensweise und Vernetzung zu massiven Problemen führen muß. Nur daran zu glauben, daß der Zwang dann die technische Lösung herbeizaubert ist mir zu blauäugig.
Zitat:

Gerade wenn Dir an langsamen gesellschaftlichen Entwicklungen gelegen ist, solltest Du Dich nach meiner Meinung für die künftige Stabilität unserer Umweltbedingungen einsetzen.
Ich finde, dazu hat die Menschheit bereits viel gelernt und getan, und in gleicher weise wird auch noch viel möglich sein. Mir fehlt nun mal die Überzeugung, daß alles so viel schneller schlechter wird, ich sehe viel mehr das positiv Erreichte in der Welt als Chance, so weiterzukommen ohne "revolutionäre" Anwandlungen.

qbz 03.05.2021 09:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599987)
Meine Meinung auf Grund der mir bisher bekannten Informationen:
Der menschliche CO2-Ausstoß kann sehr wohl zur Erhöhung der mittleren Temperaturen beitragen.

Okay. Mittlere Temperatur meint, die Durchschnittstemperatur der Erde erhöht sich aufgrund der menschlichen CO2-Emissionen. Weshalb sagst Du das nicht gleich? ;-) .

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599987)
Die Inkonsistenz der Korrelation Temperatur und CO2-Ausstoß über die letzten Jahrzehnte deutet für mich sehr stark darauf hin, daß es außerdem noch andere stark wirksame Einflußfaktoren geben muß. Es gibt dazu verschiedene Hypothesen, die ich aber genauso wenig definitiv glaube oder verwerfe, wie die CO2-These. Eines davon, die These mit dem Zusammenhang von zyklischen Schwankungen der Sonnenaktivität erscheint zumindest plausibel.

Welche Inkonsistenzen meinst Du konkret mit "Die Inkonsistenz der Korrelation Temperatur und CO2-Ausstoß über die letzten Jahrzehnte"? Ohne nähere Angaben kann ich dazu nichts sagen.
Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599987)
Tatsache ist auch, daß im Verlauf der Erdgeschichte es schon deutlich größere Temperaturschwankungen gab auch ohne den Menschen. Das Argument, daß es nie so schnell passiert ist, halte ich aber für nicht belegbar, da wir die Daten von vor tausenden von Jahren nie in dieser zeitlichen Skale auflösen können, wie wir es aktuell tun.

Soweit ich mich an Gelesenes erinnere, stellen Eisbohrkerne der Antarktis ein Klimarchiv für 800 000 Jahre Klimageschichte dar, wobei ich jetzt nicht aus dem Kopf erinnere, wieweit zurück man die 800 000 in Jahresintervalle aufteilen kann. Sicher scheint aber zu sein:
Zitat:

Die wissenschaftliche Auswertung von EPICA ergab ein einzigartiges Archiv für 800,000 Jahre Klimageschichte, die Schwankungen der Treibhausgase CO2, CH4 und N2O in der Vergangenheit, die zeigen, dass nie zuvor solch hohe Konzentrationen wie heute in der Atmosphäre auftraten. Es wurde nachgewiesen, dass die Konzentrationen von CO2 und das antarktische Klima in der Vergangenheit immer streng miteinander gekoppelt waren und dass die Dansgaard-Oeschger-Ereignisse, die prägend für das Klima der letzten Eiszeit in der Nordhemisphäre waren, ihre Gegenstücke in der Antarktis hatten.
https://epic.awi.de/id/eprint/19661/1/Oer2008i.pdf
Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599987)
Schließlich gibt es hier (wie bei so manchem anderen öffentlich diskutierten Wissenschaftsthema) zwei verschiedene Aspekte:
Wissenschaftlichen Arbeiten und Ergebnisse "irren" nicht. Das bezieht sich aber primär nur auf Meßwerte und das Vorhandensein sicher beweisbarer Zusammenhänge (letztres ist oft schon sehr schwierig). Modelle bauen auf (hoffentlich plausible) Hypothesen, und sind nie ein Ziel, sondern höchstens ein Teil des Weges; selten beweisend, höchstens unterstützend; hier kann man sich irren, aber das gehört zum Geschäft - und gute Wissenschaftler sind sich dessen bewußt.
All dies ist als Wissenschaft deutlich von der Interpretation, von Schlussfolgerungen zu trennen. Hier können Wissenschaftler folgenschwer irren, wenn sie sich aus ihrem Fachgebiet entfernen. Sobald aus den Ergebnissen (angeblich zwingende) gesellschaftliche und politische (oder in meinem Beruf auch wirtschaftliche) Aktionen abgeleitet werden, sind das jeweils persönliche Interpretationen, Meinungen, und haben im seltensten Fall wissenschaftlichen Charakter, und sind auf keinen Fall alternativlos, da die Menschheit an sich zu vielfältig ist, um für alle Menschen die gleiche Prioritätssetzung erzwingen zu können.

Da erwarte ich im Unterschied zu Dir, dass Wissenschaftler nicht im Elfenbeinturm bleiben, die gesellschaftliche Verantwortung sowie die Folgen ihrer Forschungserkenntnisse mitbedenken und entsprechend handeln.

Schwarzfahrer 03.05.2021 10:11

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1600004)
Okay. Mittlere Temperatur meint, die Durchschnittstemperatur der Erde erhöht sich unter anderem aufgrund der menschlichen CO2-Emissionen. Weshalb sagst Du das nicht gleich? ;-) .

Mittlere oder Durchschnitt-ist mir das Gleiche. ansonsten füge ich zwei Wörtchen ein, das meine Meinung klarer machen soll.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1600004)
Welche Inkonsistenzen meinst Du konkret mit "Die Inkonsistenz der Korrelation Temperatur und CO2-Ausstoß über die letzten Jahrzehnte"? Ohne nähere Angaben kann ich dazu nichts sagen.

Ich sammle zu dem Thema keine Links, und habe keine Zeit, alles zu suchen, was ich in den letzten Jahren gelesen habe. Tatsache ist, daß es über die Jahrzehnte immer wieder Phasen von mehreren Jahren gibt, in denen die Korrelation CO2-Gehalt und Klimaänderung eindeutig uneindeutig ist. Phasen mit praktisch stabiler Temperaturentwicklung bei steigenden CO2-Werten gibt es ebenso, wie Phasen von Temperaturanstieg bei geringeren CO2-Änderungen. Ist aber wie bei den Corona-Maßnahmen: jeder findet eine Erklärung, die die Daten zu seiner Theorie passen lässt. Objektiv finde ich aber das Gesamtbild höchst diffus.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1600004)
Da erwarte ich im Unterschied zu Dir, dass Wissenschaftler nicht im Elfenbeinturm bleiben, die gesellschaftliche Verantwortung sowie die Folgen ihrer Forschungserkenntnisse mitbedenken und entsprechend handeln.

Dürfen sie - aber sie haben keine Hoheit über das normative Teil, sie dürfen sich in diesen Punkten nur als eine Meinung unter vielen sehen, und müssen auch andere gesellschaftliche Prioritäten akzeptieren können.

keko# 03.05.2021 10:14

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1599997)
....
Die CO2-Steuer auf Kerosin wird erhöht und dadurch werden Flugreisen deutlich teurer.
Welches unsägliche Leid wird dadurch verursacht?

Wenn der Triathlet dadurch nicht mehr ins Trainingslager fliegen kann, ist das zunächst mal nicht der Rede wert. Allerdings hängen an dem Triathleten der Reiseveranstalter, der Fahrradverleiher, das Hotel, die Pommesbude und der Supermarkt am Trainingslagerort dran. Das kann dann schon mal wehtun.

qbz 03.05.2021 10:24

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1600009)
......
Ich sammle zu dem Thema keine Links, und habe keine Zeit, alles zu suchen, was ich in den letzten Jahren gelesen habe. Tatsache ist, daß es über die Jahrzehnte immer wieder Phasen von mehreren Jahren gibt, in denen die Korrelation CO2-Gehalt und Klimaänderung eindeutig uneindeutig ist. Phasen mit praktisch stabiler Temperaturentwicklung bei steigenden CO2-Werten gibt es ebenso, wie Phasen von Temperaturanstieg bei geringeren CO2-Änderungen. Ist aber wie bei den Corona-Maßnahmen: jeder findet eine Erklärung, die die Daten zu seiner Theorie passen lässt. Objektiv finde ich aber das Gesamtbild höchst diffus.
......

Weshalb reicht nicht ein Abschnitt: Industrialisierung bis heute, um den eindeutigen Zusammenhang: Treibhausgase-->Erderwärmung im Vergleich mit der vorindustriellen Epoche zu belegen. Wer da willkürliche kurze Zwischen-Zeit-Intervalle setzt, erzeugt selbst (mit oder ohne Absicht) Diffusität.

Stefan 03.05.2021 10:25

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1600011)
Wenn der Triathlet dadurch nicht mehr ins Trainingslager fliegen kann, ist das zunächst mal nicht der Rede wert. Allerdings hängen an dem Triathleten der Reiseveranstalter, der Fahrradverleiher, das Hotel, die Pommesbude und der Supermarkt am Trainingslagerort dran. Das kann dann schon mal wehtun.

Wenn der Triathlet oder der Radfahrer wegen 50,- nicht auf eine Insel ins Trainingslager fliegt, dann freut sich der Supermarkt, die Pommesbude und der Ferienwohnungsbetreiber in Südbaden und am Thunersee. Letztes Jahr waren hier teils soviele Renn- und Tourenradler unterwegs, dass man sich gefragt hat, obs jeden Tag eine RTF gibt.

keko# 03.05.2021 10:40

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1600015)
Wenn der Triathlet oder der Radfahrer wegen 50,- nicht auf eine Insel ins Trainingslager fliegt, dann freut sich der Supermarkt, die Pommesbude und der Ferienwohnungsbetreiber in Südbaden und am Thunersee. Letztes Jahr waren hier teils soviele Renn- und Tourenradler unterwegs, dass man sich gefragt hat, obs jeden Tag eine RTF gibt.

Ja, so ist das. Wenn der Triathlet im Trainingslagerort das einzige Geschäftsmodel des Pommesbudenbesitzers war, dann beißt dieser halt ins Gras und der Pommesbudenbesitzer in Südbaden freut sich gleichzeitig über mehr Umsatz. :Cheese:
(das gleiche erleben wir ja gerade bei Amazon und vielen örtlichen Händlern, die auch ins Gras beißen)

Nepumuk 03.05.2021 10:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599999)
Ach ja. Du bist also der Klimaforscher, der die unangreifbare Schlüssigkeit aller Ergebnisse (und der normativen Schlussfolgerungen) stichhaltig belegen kannst?

Nein, bin ich nicht. Deswegen zweifele ich im Gegensatz zu dir auch nicht deren Forschungsergebnisse an. :Huhu:

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599999)
... ob unsere Änderung ein Rauschen im Signal ist, oder ein signifikanter Effekt, ist eine weder belegbare noch widerlegbare Meinung, mehr nicht. Entscheidender Unterschied ist die Normative Schlußfolgerung daraus: ist es eine Änderung, womit wir (auch) zurechtkommen müssen, oder eine "epochale Katastrophe", die es abzuwenden gilt. An diesem Wertungsunterschied scheiden sich die Geister. (Danke keko für das klare Beispiel).

Klar, man kann natürlich abwarten und schauen, ob's wirklich so schlimm kommt. Dummerweise ist es dann aber womöglich zu spät und wir basteln uns hier eine zweite Venus zusammen. Das wäre dann doch recht ungemütlich.

crazy 03.05.2021 11:15

Stellt euch mal vor, in 15 Jahren wäre alles grüner, es gäbe weniger Umweltverschmutzung, die Luft wäre sauberer und die Fahrzeuge würden weniger Emissionen ausstoßen.
Und dann stellt sich heraus, es gibt gar keine Klimakatastrophe.
Man hätte die Welt völlig umsonst zu einem besseren Ort gemacht.
Schrecklich!

Flow 03.05.2021 11:25

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1600024)
Man hätte die Welt völlig umsonst zu einem besseren Ort gemacht.

Habe die letzten Seiten noch nicht komplett gelesen ...

Will aber sicherheitshalber schonmal anmelden :
Wenn es was völlig umsonst gibt, möchte ich eventuell auch was davon haben ... :Huhu:

merz 03.05.2021 12:30

Selbst umsonst wäre noch zu einfach (keine Sorge, ich hab das Wortspiel schon mitbekommen) - wir wären alle noch viel wohlhabender, technischer Fortschritt erzielt Wohlstand wie nichts anderes.

Bei Einzelthemen muss ich aber tief durchatmen: Flugreisen, also echt, das ist schon eigentlich was tolles, so mal ganz ohne Konsequenzen gedacht. Ausserdem habe ich eine fast neue grosse Ölheizung (!) am Hals, oh wei....


m.

Schwarzfahrer 03.05.2021 13:27

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1600024)
Stellt euch mal vor, in 15 Jahren wäre alles grüner, es gäbe weniger Umweltverschmutzung, die Luft wäre sauberer und die Fahrzeuge würden weniger Emissionen ausstoßen.
Und dann stellt sich heraus, es gibt gar keine Klimakatastrophe.
Man hätte die Welt völlig umsonst zu einem besseren Ort gemacht.
Schrecklich!

Ist nicht schwer, ich muß nur die letzten 50 Jahre meines Lebens extrapolieren: in dieser Zeit wurden die Städte grüner, die Autoabgase und Heizungen deutlich sauberer, die Flüsse haben mehr Fische und man kann darin unbeschwert schwimmen, ein immer kleinerer Teil der Menschheit leidet Hunger (bis vor einem Jahr), u.v.a.m. - und das wurde alles erreicht die Menschen mit Angst vor dem Weltuntergang zu (de)motivieren.

MattF 03.05.2021 15:54

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1600057)
Ist nicht schwer, ich muß nur die letzten 50 Jahre meines Lebens extrapolieren: in dieser Zeit wurden die Städte grüner, die Autoabgase und Heizungen deutlich sauberer, die Flüsse haben mehr Fische und man kann darin unbeschwert schwimmen, ein immer kleinerer Teil der Menschheit leidet Hunger (bis vor einem Jahr), u.v.a.m. - und das wurde alles erreicht die Menschen mit Angst vor dem Weltuntergang zu (de)motivieren.

Das bestreite ich nicht. Dass es insgesamt in den letzten 50 Jahren tatsächlich besser wurde auf dieser Erde, das sehe ich auch so.
Insbesondere China hat dazu beigetragen die Armut stark zu verringern.

Extrapolieren aus der Vergangenheit führt aber zu falschen Sicherheiten.

Nach allem was wir wissen gibt es zumindest eine gewisse Gefahr dass sich die Zukunft nicht kontinuierlich fortsetzen wird. Wenn der Golfstrom z.b. zusammen bricht, dann wird sich in Europa in kurzer Zeit das Klima schlagartig ändern. Das ist ein Kipppunkt den wir sehen, andere sehen wir noch gar nicht.
Und der könnte den kompletten Fortschritt der letzten 50 Jahre zurück nehmen.

Würden uns Astronome sagen, dass ein zerstörerischer Asteroid auf die Erde zu fliegt, würden wir alles Geld was wir haben und alle Resourcen daran setzen ein Abwehrsystem zu bauen, beim Klimawandel dagegen stehen viele auf dem Standpunkt: Wird so schlimm nicht werden.

Was viel von Wissenschaft halten kann man im übrigen auch an Corona sehen. Viele leugenen in der Tat, dass es überhaupt Viren gibt oder diese Auswirkungen auf Menschen haben und nicht zu wenige. :Nee:
Es gibt natürlich sehr viele Zwischenstufen von: Klar gibt es Cororna, es ist aber jedem seine eigene Verantwortung damit umzugehen, wir sind frei, der Staat sollte da nicht eingreifen bis es gibt gar keine Viren, hat man eine riesen Bandbreite in dem Bereich.


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