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Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1787737)
Das läuft ungefähr auf die Position hinaus, die auch Johannes und Schwarzfahrer vertreten: Nicht den großen Wurf planen, sondern dort Emissionen sparen, wo das zum jeweiligen Zeitpunkt am kostengünstigsten möglich ist.
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Danke Arne; Du schaffst es immer wieder, meine Aussagen wirklich präzise und knapp zu formulieren. :Blumen:
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Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1787737)
Konkret könnte das bedeuten, dass wir nicht auf teure Elektroautos setzen, sondern kurzfristig leichte, sparsame Verbrenner auf die Straßen bringen.
...Anderes Beispiel: Wir würden gemäß dieser Strategie die dreckigen Kohlekraftwerke durch sauberere Gaskraftwerke ersetzen.
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Das Problem dieser Strategien ist, dass sie langfristig nicht zum Ziel führen, nämlich zur Klimaneutralität. Alles, was wir damit erreichen können, sind Straßen voller Verbrenner und jede Menge fossile Gaskraftwerke.
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Das ist allerdings zu verkürzt. Wir erreichen damit eine direkte Senkung der CO2-Emissionen, also eine Verlangsamung des Anstiegs, die anders auf kurze, also sicher planbare Sicht nicht zu erreichen ist. Es ist ein effektiver erster Schritt in die Richtung Klimaneutralität. Es wird dadurch nicht mehr Verbrenner auf den Straßen geben, und auch nicht mehr Kraftwerke, nur bessere.
Einem Tria-Neuling, der auf die Langdistanz will, gibst Du auch nicht einfach das Trainingspensum von Frodo - damit wird er nie schneller, und kommt seinem Ziel keinen Schritt näher, verbrennt nur viel Energie und erlebt möglicherweise viel Frust. Du läßt ihn in seinen verfügbaren Möglichkeiten schneller und besser werden - vielleicht wird er nie Hawaii gewinnen, aber er wird sich sehr weit verbessern können.
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Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1787737)
Ein Beispiel für die richtige Strategie ist die Photovoltaik.... Heute wissen wir: Diese Art der Stromerzeugung wird global jede andere in den Schatten stellen.
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Außer es gibt gerade Schatten... Nein, PV allein kann höchstens bei einem Satelliten, der immer zur Sonne gedreht ist, die Dauerlösung sein. Auf der Erde ist PV allein keine Lösung, sondern eine Ergänzung.
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Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1787737)
Die Entwicklung immer effizienterer Dieselfahrzeuge hat in eine Sackgasse geführt. E-Fahrzeuge lösen dieses Problem, sobald wir ausreichend erneuerbaren Strom haben. Das ist ein weiteres Beispiel dafür, dass man besser an echten Lösungen arbeitet als an kurzfristig erreichbaren Kompromissen.
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Die Sackgasse sind die (durch EU-Vorschriften stark mitverursachten) zu großen Fahrzeuge, nicht die Dieselentwicklung an sich. Und ob die BEV die "echte Lösung" sind, mag sich irgendwann zeigen - aber bis dahin sollte man auch etwas CO2 reduzieren können, und nicht das Potential verschenken, bloß weil es nicht die "reine Lehre" ist.
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Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1787737)
Weil wir das nicht verstehen wollten, ziehen uns ausgerechnet die Chinesen ausgerechnet mit Umwelttechnologie das Fell über die Ohren: Mit emissionsfreien Autos, mit Solartechnik, mit Windkrafttechnik, mit Batterietechnik. Angefangen haben sie damit vor Jahrzehnten. Gibt Dir das nicht zu denken?
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Mir gibt vieles zu Denken. Auch daß z.B. in China Elektroautos unverkauft auf Halde stehen, daß viele Chinesische Autobauer ohne Subvention in die Pleite zu rutschen drohen, daß China ebenso massiv in Kohle wie in PV und Wind investiert, u.v.a.m. China sehe ich auf keinen Fall als Musterbeispiel des Klimaschutzes, sondern des staatlichen Interventionismus und totalitärer Gesinnung, die ich beide für nicht vorbildlich oder gar wünschenswert halte.