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El Stupido 29.04.2021 12:01

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1599281)
danke für die Info. (...)

:Blumen: da nicht für

Zitat:

(...) Isgesamt scheint mir das Urteil ein Erfolg für die Klimaschutzbewegung und für Fridays for Future, die sich offensichtlich mit mehr als Schuldemos beschäftigen (....)
Nach und nach dürfte vielen klar(er) werden, dass FFF keine infantile Bewegung ist die man belächeln oder ignorieren kann / darf / soll.

keko# 29.04.2021 12:22

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1599297)
....
Nach und nach dürfte vielen klar(er) werden, dass FFF keine infantile Bewegung ist die man belächeln oder ignorieren kann / darf / soll.

Das wird noch spannend werden... Digitaler CO2-Pass: Privatfahrten am Wochenende werden teurer und wer sein C02-Limit überschritten hat, bei dem startet das Auto erst gar nicht mehr oder Reisebuchungen werden nicht möglich. Rein technisch bewegen wir uns auf traumhafte Möglichkeiten zu :Cheese:

qbz 29.04.2021 14:09

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1599297)
:Blumen: da nicht für

Nach und nach dürfte vielen klar(er) werden, dass FFF keine infantile Bewegung ist die man belächeln oder ignorieren kann / darf / soll.

Ja, Ganz offensichtlich gab es für das Gericht überzeugende Argumente der Klägerseite gegen das Gesetz. Das gibt den jungen Protagonisten jetzt bestimmt viel Zuversicht, weil Parlament und Regierung gezwungen sind, nochmals darüber zu befinden, ob die Emissionsziele bis 2030 auf dem Hintergrund der Ziele nach 2030 nicht zu niedrig angesetzt wurden.

Zitat:

Auch Linus Steinmetz, einer der Beschwerdeführer von Fridays for Future, nennt das Urteil einen riesigen Erfolg. »Das bestätigt uns erstmals darin, was wir seit Jahren wissen«, sagte er dem SPIEGEL. »Das Klimagesetz der Bundesregierung war schon immer unvereinbar mit wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Realitäten.« Nun stehe das auch »schwarz auf weiß gedruckt«. Der 17-jährige Gymnasiast glaubt, dass nun vieles neu verhandelt werden muss: von der Regelungen zum Kohleausstieg, zum CO2-Preis bis hin zum Umgang mit fossilen Heizungen. »Rein rechnerisch betrachtet, wird jetzt wohl das Kohleausstiegsgesetz geändert werden müssen«, so Steinmetz.
https://www.spiegel.de/politik/deuts...f-28aebdb025a2

spanky2.0 29.04.2021 14:09

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1599299)
Das wird noch spannend werden... Digitaler CO2-Pass: Privatfahrten am Wochenende werden teurer und wer sein C02-Limit überschritten hat, bei dem startet das Auto erst gar nicht mehr oder Reisebuchungen werden nicht möglich. Rein technisch bewegen wir uns auf traumhafte Möglichkeiten zu :Cheese:

Bestimmt wird es dann aber einen "Markt" geben, wo dann wieder diejenigen, die es sich leisten können, sich die nicht genutzten "Kontingente" von anderen abkaufen.

pepusalt 29.04.2021 14:41

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1599299)
Das wird noch spannend werden... Digitaler CO2-Pass: Privatfahrten am Wochenende werden teurer und wer sein C02-Limit überschritten hat, bei dem startet das Auto erst gar nicht mehr oder Reisebuchungen werden nicht möglich. Rein technisch bewegen wir uns auf traumhafte Möglichkeiten zu :Cheese:

ich provoziere mal: Warum nicht? Das ist wie bei Covid: Beschränkungen treffen eh die am härtesten, die bisher unvernünftig waren.

qbz 29.04.2021 14:42

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1599288)
Das ist doch offensichtlich, dass jetzt nichts mehr passiert. Alles andere wäre ein Wunder.

Die SPD-Ministerin will Änderungen noch vor der Sommerpause vorlegen.
Zitat:

Nun will Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) rasch nachlegen. Neue Eckpunkte für ein weiterentwickeltes Klimaschutzgesetz sollen schon im Sommer vorgelegt werden, »damit wir keine Zeit verlieren«, sagte Schulze laut Mitteilung des Bundesumweltministeriums.
https://www.spiegel.de/politik/deuts...f-e1c8d4f8a7ad

pepusalt 29.04.2021 14:46

Ich habe sogar die Befürchtung, dass angesichts des Urteils und ab Herbst die Annalena am Hebel sitzt, jetzt noch etwas schnell mal festgemacht wird, was dann auch die Annalena schwer mehr ändern kann. Laschet und Altmeier sind da so gestandene Wirtschaftsfreunde, denen traue ich sowas zu.

keko# 29.04.2021 14:54

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1599320)
ich provoziere mal: Warum nicht? Das ist wie bei Covid: Beschränkungen treffen eh die am härtesten, die bisher unvernünftig waren.

Naja, eine Episode in diesen besagten Videos spielte ja auf die beengten Platzverhältnisse an, die manche haben. Das wirkt sich wohl auf die Ansteckung aus.

Aber grundsätzlich steht für mich persönlich ausser Frage, ob wir beim Klimwandel deutliche Einschränkungen haben werden. Die Frage ist nur wann und wie. Durch "die Digitaliserung" bieten sich jährlich mehr Möglichkeiten dies zu steuern. Was gemacht wird, wird mehr und mehr nur eine politische und keine technische Frage sein.

Schwarzfahrer 29.04.2021 16:04

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1599320)
ich provoziere mal: Warum nicht? Das ist wie bei Covid: Beschränkungen treffen eh die am härtesten, die bisher unvernünftig waren.

Soll das Ironie sein, oder ist es Zynismus? Bei Covid treffen die Beschränkungen sehr hart z.B. Kinder, alte Leute, Behinderte, Gastwirte, deren Laden geschlossen wird, obwohl sie in Hygienemaßnahmen investiert haben, Künstler, Selbständige, ... - Sind das alles die ach so Unvernünftigen? Oder hältst Du all diese Beispiele für kaum ernst im Vergleich mit ein paar ausgefallenen Parties?

pepusalt 29.04.2021 17:17

Was der Liefers kann (aber erst nachher betröppelt dazu sagt) kann ich auch, sag's aber an fairerweise vorher an. Deswegen habe ich das ja provozierend gesagt.

In Bezug auf Klimaschutz: Ja, für die, die freie Fahrt auf allen Straßen, Urlaub überall und für jeden und die Ferienwohnung Malle als absolutes allgemeines Grundrecht sehen, denen tut's weh.
Die soziale Härten, die Du ansprichst, sehe ich sehr wohl. Da müssen die obengenannten halt zum Ausgleich noch etwas mehr zurückstecken. Aber nichts Konkretes und Nachhaltiges zu tun, kann's ja auch nicht sein.

Schwarzfahrer 29.04.2021 22:25

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1599350)
In Bezug auf Klimaschutz: Ja, für die, die freie Fahrt auf allen Straßen, Urlaub überall und für jeden und die Ferienwohnung Malle als absolutes allgemeines Grundrecht sehen, denen tut's weh.

Wenn es so kommt, wie im Verfassungsgerichts-Urteil steht:
Zitat:

Künftig können selbst gravierende Freiheitseinbußen zum Schutz des Klimas verhältnismäßig und verfassungsrechtlich gerechtfertigt sein; gerade deshalb droht dann die Gefahr, erhebliche Freiheitseinbußen hinnehmen zu müssen
wird es allen weh tun, die noch etwas Wert auf die Grundrechte legen, unabhängig vom Finanziellen. Und die finanziellen Lasten werden vor allem den Geringverdienern weh tun. Hohe Strompreise, Elektroautos, verteuerte Flugreisen, verteuertes Fleisch, u.ä. werden sich die meisten Grünen-Wähler locker leisten können, so wie sie auch den Lockdown nicht im Brennpunktvierteln durchstehen müssen .
Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1599350)
Die soziale Härten, die Du ansprichst, sehe ich sehr wohl.

Bezüglich Corona sind mir nicht die sozialen Härten, sondern die Unmenschlichkeit und Unverhältnismäßigkeit der Maßnahmen entscheidend (bei Alten, Kindern, Behinderten, Künstlern: maximaler Grundrechtsentzug für minimale Wirkung). Das wiegt viel mehr, als nur das Finanzielle.
Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1599350)
Aber nichts Konkretes und Nachhaltiges zu tun, kann's ja auch nicht sein.

Und wieder sind wir bei der schwarz-weiß Welt. Wer sich nicht 100 % dem Windmühlenkampf gegen den Klimawandel anschließt, sondern andere Wege zum nachhaltigen Leben und für Wohlstand für die Menschen einsetzt, tut nichts Konkretes. Zwischenwege gibt es fürs totalitäre Denken offenbar nicht.

keko# 29.04.2021 22:52

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599392)
.... Und die finanziellen Lasten werden vor allem den Geringverdienern weh tun. Hohe Strompreise, Elektroautos, verteuerte Flugreisen, verteuertes Fleisch, u.ä. werden sich die meisten Grünen-Wähler locker leisten können, ....

Aber war das nicht schon immer so, dass es welche gab, die sich viel leisten konnte und andere, die sich wenig oder nichts leisten können? Warum sollte sich das jetzt ändern? Weil wir gerade leben?
Ganz davon abgesehen wird das sowieso hauptsächlich folgende Generationen betreffen. Vielleicht empfinden sie die Entbehrungen sogar gar nicht so und nur wir tun das. Immerhin geht es um nichts weniger als die Rettung unseres Planeten. Für meine Großeltern und Eltern war ein bisschen Luxus das Maß der Dinge. Das kann sich ändern, wenn man mit allerlei Luxus geboren wurde.
:Blumen:

waden 30.04.2021 07:07

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599392)
Wenn es so kommt, wie im Verfassungsgerichts-Urteil steht:
...
Und wieder sind wir bei der schwarz-weiß Welt. Wer sich nicht 100 % dem Windmühlenkampf gegen den Klimawandel anschließt, sondern andere Wege zum nachhaltigen Leben und für Wohlstand für die Menschen einsetzt, tut nichts Konkretes. Zwischenwege gibt es fürs totalitäre Denken offenbar nicht.

Ich hatte nicht die Zeit und den Nerv, es so gut wie du auf den Punkt zu bringen. Der ganze Beitrag spricht mir aus der Seele

Roini 30.04.2021 07:17

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1599400)
Aber war das nicht schon immer so, dass es welche gab, die sich viel leisten konnte und andere, die sich wenig oder nichts leisten können? Warum sollte sich das jetzt ändern? Weil wir gerade leben?
Ganz davon abgesehen wird das sowieso hauptsächlich folgende Generationen betreffen. Vielleicht empfinden sie die Entbehrungen sogar gar nicht so und nur wir tun das. Immerhin geht es um nichts weniger als die Rettung unseres Planeten. Für meine Großeltern und Eltern war ein bisschen Luxus das Maß der Dinge. Das kann sich ändern, wenn man mit allerlei Luxus geboren wurde.
:Blumen:

Manchmal bin ich mir bei dir nicht sicher ob deine Beiträge ernst gemeint sind :Blumen:
Falls ja kann ich dir zu oben zitierten Beitrag nur zustimmen.
Den Fehler den meiner Meinung nach viele von "unserer Generation" machen ist, dass wir unsere Werte und unsere Lebensweise als erstrebenswert erachten.
Dabei vergessen wir, dass kommende Generationen eventuell komplett andere Prioritäten setzen. Wenn ich an meine eigene Jugend zurückdenke gab es da kaum Schnittpunkte mit meinen Eltern und auch als Erwachsener gibt es da deutliche Unterschiede.
Den "großen Kampf" gegen den Klimawandel werden meiner Meinung nach nicht wir sondern eher unsere Kinder führen. Und die haben vielleicht gar kein Problem damit nicht mit dem 300 PS SUV mehrmals im Jahr in den Urlaub zu fahren.

Roini 30.04.2021 07:20

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599392)
Wenn es so kommt, wie im Verfassungsgerichts-Urteil steht:



Und wieder sind wir bei der schwarz-weiß Welt. Wer sich nicht 100 % dem Windmühlenkampf gegen den Klimawandel anschließt, sondern andere Wege zum nachhaltigen Leben und für Wohlstand für die Menschen einsetzt, tut nichts Konkretes. Zwischenwege gibt es fürs totalitäre Denken offenbar nicht.

Woher nimmst du das Wissen, das "Wohlstand" für kommende Generationen das erstrebenswerteste Gut darstellt? :Blumen:

keko# 30.04.2021 08:39

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1599432)
Manchmal bin ich mir bei dir nicht sicher ob deine Beiträge ernst gemeint sind :Blumen:
Falls ja kann ich dir zu oben zitierten Beitrag nur zustimmen.
Den Fehler den meiner Meinung nach viele von "unserer Generation" machen ist, dass wir unsere Werte und unsere Lebensweise als erstrebenswert erachten.
Dabei vergessen wir, dass kommende Generationen eventuell komplett andere Prioritäten setzen. Wenn ich an meine eigene Jugend zurückdenke gab es da kaum Schnittpunkte mit meinen Eltern und auch als Erwachsener gibt es da deutliche Unterschiede.
Den "großen Kampf" gegen den Klimawandel werden meiner Meinung nach nicht wir sondern eher unsere Kinder führen. Und die haben vielleicht gar kein Problem damit nicht mit dem 300 PS SUV mehrmals im Jahr in den Urlaub zu fahren.

Das war schon so gemeint, wie ich es schrieb. Vieles, was passiert, ist eigentlich für die junge Generation.
In Stuttgart hat man manche Straßen von max 60km/h auf 50 und nun 40 reduziert. Jetzt denkt man an 30km/h max. Dazu werden Fahrbahnen gestrichen und zu Fahrradstreifen umgebaut.
Man denkt darüber nach, was mit Geschäftsflächen passiert, die Corona nicht überleben. Vielleicht baut man automatisierte Supermärkte rein, die 24/7 offen sind, für eine neue, urbane Bevölkerung, die kein Auto besitzt, aber ein Fahrrad. Die mobil arbeitet und weniger Sachwerte besitzt, dafür aber ökologisch gute.
Das sind alles Dinge, über die ich mich lustig machen könnte. Aber für viele junge Menschen ist das wichtig. Das ist quasi "ihr Ding".
:Blumen:

Schwarzfahrer 30.04.2021 08:55

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1599400)
Aber war das nicht schon immer so, dass es welche gab, die sich viel leisten konnte und andere, die sich wenig oder nichts leisten können? Warum sollte sich das jetzt ändern? Weil wir gerade leben?

Im Laufe der Jahrhunderte, besonders der letzten Jahrzehnte stieg der Anteil der Menschen, deren Wohlstand deutlich gestiegen ist, stetig an (weltweit). Den meisten heutigen Armen geht es weit besser, als den Wohlhabendsten vor 200 Jahren. Dabei geht es nicht mal primär um die verfügbare Geldsumme, Urlaub oder SUV-Fahren, sondern um Versorgungssicherheit (kein Hunger, ausreichend Kleidung, Arbeit, ...), Zugang zu Bildung, Kultur, Gesundheitsversorgung, Freiheit, über sein Leben zu bestimmen. All das wird möglich, weil eine finanzielle Grundlage dafür erwirtschaftet werden konnte. Gleichzeitig klagen viele, daß "die Schere" immer weiter auseinandergeht, weil der Abstand zwischen Reich und Arm monetär gemessen wächst. Jedoch in den o.g. Wohlstandskriterien ist der Unterschied zwischen Arm und Reich viel weniger schwerwiegend und wurde auch stetig kleiner. Wollen wir wirklich auch diese Unterschiede wieder vergrößern? Ist es ein wünschenswertes Ziel, oder unvermeidbar? Wenn letzteres, warum denn?
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1599400)
Ganz davon abgesehen wird das sowieso hauptsächlich folgende Generationen betreffen. Vielleicht empfinden sie die Entbehrungen sogar gar nicht so und nur wir tun das. Immerhin geht es um nichts weniger als die Rettung unseres Planeten. Für meine Großeltern und Eltern war ein bisschen Luxus das Maß der Dinge. Das kann sich ändern, wenn man mit allerlei Luxus geboren wurde.
:Blumen:

Maßgeblich muß sein, was die jetzt lebenden Menschen betrifft. Die Generationen danach werden ihre eigenen Probleme suchen, finden und lösen. Wenn wir uns um die "Nachfolgenden Generationen" mehr Gedanken machen, als um die jetzt lebenden Menschen, führt es genauso zu nichts gutem, die die Jenseitsfixierung des frühmittelalterlichen Christentums (das Leben ist ein Jammertal...). Schlagworte wie "Rettung des Planeten" klingen für mich ähnlich überzeugend, wie die Bemühungen in den Jahren 990+, das unvermeidliche "Ende der Welt" und "Jüngste Gericht" im Jahre 1000 abzuwenden.

Schwarzfahrer 30.04.2021 08:58

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1599434)
Woher nimmst du das Wissen, das "Wohlstand" für kommende Generationen das erstrebenswerteste Gut darstellt? :Blumen:

Woher nimmst Du den Glauben, daß Wohlstand jemals für eine Mehrheit der Menschen (abgesehen von ideologisierten Weltverbesserern und religiösen Fanatikern) verzichtbar sein wird? Ich kenne keine Zeit in der Geschichte, wo Wohlstand (s. Definition im vorangegangenen Post) nicht ein zentrales Ziel der Menschen geweseen wäre.

Roini 30.04.2021 09:08

Jetzt argumentierst du aber genau mit dem Schwarz/Weiß Denken welches du immer wieder hier anprangerst.

Zwischen "verzichtbar" und "erstrebenswertestes Gut" gibt es genügend Zwischenraum jenseits von Weltverbesserern und Fanatikern.

Schwarzfahrer 30.04.2021 09:21

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1599456)
Zwischen "verzichtbar" und "erstrebenswertestes Gut" gibt es genügend Zwischenraum jenseits von Weltverbesserern und Fanatikern.

Was gibt es dazwischen? entweder, ich strebe etwas an, oder nicht. Wenn ich etwas nicht anstrebe, brauche ich es nicht wirklich, ist also für mich verzichtbar. Aber vielleicht verstehe ich Dich falsch.

keko# 30.04.2021 10:02

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599450)
...

Maßgeblich muß sein, was die jetzt lebenden Menschen betrifft. Die Generationen danach werden ihre eigenen Probleme suchen, finden und lösen. Wenn wir uns um die "Nachfolgenden Generationen" mehr Gedanken machen, als um die jetzt lebenden Menschen, führt es genauso zu nichts gutem, die die Jenseitsfixierung des frühmittelalterlichen Christentums (das Leben ist ein Jammertal...). Schlagworte wie "Rettung des Planeten" klingen für mich ähnlich überzeugend, wie die Bemühungen in den Jahren 990+, das unvermeidliche "Ende der Welt" und "Jüngste Gericht" im Jahre 1000 abzuwenden.

Ja, das stimmt. Man darf es nicht übertreiben. Bei all dem (von mir aus berechtigtem) Gendern, Klimawandel, politischer Korrektheit, Diversität und Baerbock, muss man mit Bedacht vorgehen, nicht dass das Pendel von links dann radikal nach rechts ausschlägt und es ein Erwachen gibt wie in den USA, wo zig-Millionen Menschen Trump wählen und gar wiederwählen.

Schwarzfahrer 30.04.2021 10:15

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1599473)
Ja, das stimmt. Man darf es nicht übertreiben. Bei all dem (von mir aus berechtigtem) Gendern, Klimawandel, politischer Korrektheit, Diversität und Baerbock, muss man mit Bedacht vorgehen, nicht dass das Pendel von links dann radikal nach rechts ausschlägt und es ein Erwachen gibt wie in den USA, wo zig-Millionen Menschen Trump wählen und gar wiederwählen.

Nun ja, ich finde das Pendel sollte weder Links noch Rechts zu radikal ausschlagen - beides ist gleich übel für die Mehrheit, wenn auch in anderer Weise und ggf. für andere Mehrheiten. Aber es sollte regelmäßig abwechselnd in beide Richtungen ausschlagen, damit die verschiedenen Seiten zu gleichen Anteilen drankommen, die Welt mitzugestalten.

Roini 30.04.2021 10:19

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599461)
Was gibt es dazwischen? entweder, ich strebe etwas an, oder nicht. Wenn ich etwas nicht anstrebe, brauche ich es nicht wirklich, ist also für mich verzichtbar. Aber vielleicht verstehe ich Dich falsch.

Indem man auf einen kleinen Teil seines Wohlstandes verzichtet um die Welt ein klein bisschen besser zu machen.

Das mag jetzt ein bisschen pathetisch klingen. Ich bin aber durchaus der Meinung, dass das Streben nach immer mehr Wohlstand nicht unbedingt zielführend ist.
Ich will jetzt bestimmt nicht dem Facharbeiter seinen wohlverdienten Urlaub verbieten aber auch da gibt es nicht nur schwarz und weiß.

keko# 30.04.2021 10:21

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599478)
Nun ja, ich finde das Pendel sollte weder Links noch Rechts zu radikal ausschlagen - beides ist gleich übel für die Mehrheit, wenn auch in anderer Weise und ggf. für andere Mehrheiten. Aber es sollte regelmäßig abwechselnd in beide Richtungen ausschlagen, damit die verschiedenen Seiten zu gleichen Anteilen drankommen, die Welt mitzugestalten.

Wenn sich eine extreme Minderheit über eine Mehrheit stellt, ist das für eine Gesellschaft immer schlecht und kann sogar langfristig ins Verderben führen. Egal ob die extreme Minderheit links oder rechts oder sonstwas ist. In ihrem elitären und überlegenen Denken, das auf Dauer zwangsläufig zur Radikalität führen muss, sind sie gleich.

Schwarzfahrer 30.04.2021 10:56

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1599480)
Indem man auf einen kleinen Teil seines Wohlstandes verzichtet um die Welt ein klein bisschen besser zu machen.

Das mag jetzt ein bisschen pathetisch klingen. Ich bin aber durchaus der Meinung, dass das Streben nach immer mehr Wohlstand nicht unbedingt zielführend ist.
Ich will jetzt bestimmt nicht dem Facharbeiter seinen wohlverdienten Urlaub verbieten aber auch da gibt es nicht nur schwarz und weiß.

Wir reden über zwei verschiedene Aspekte. Dir geht es um quantitative Aspekte des Wohlstands: wie viel wovon ist "richtig", wie auch immer das definiert ist. Mir geht es um die grundlegenden Bausteine von Wohlstand, die ich als Ziel für alle Menschen nicht in Frage stellen kann, wie oben formuliert:
Zitat:

Dabei geht es nicht mal primär um die verfügbare Geldsumme, Urlaub oder SUV-Fahren, sondern um Versorgungssicherheit (kein Hunger, ausreichend Kleidung, Arbeit, ...), Zugang zu Bildung, Kultur, Gesundheitsversorgung, Freiheit, über sein Leben zu bestimmen.
Wenn aber für ein "höheres Ziel" diese Aspekte angegriffen werdenoder gar eine "wissende" Minderheit der Mehrheit sagen will, wie sie zu leben haben, werde ich die Berechtigung dieses Ziels auch in Frage stellen.

Nepumuk 30.04.2021 16:25

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599392)
Wenn es so kommt, wie im Verfassungsgerichts-Urteil steht:

wird es allen weh tun, die noch etwas Wert auf die Grundrechte legen, unabhängig vom Finanziellen. Und die finanziellen Lasten werden vor allem den Geringverdienern weh tun. Hohe Strompreise, Elektroautos, verteuerte Flugreisen, verteuertes Fleisch, u.ä. werden sich die meisten Grünen-Wähler locker leisten können, so wie sie auch den Lockdown nicht im Brennpunktvierteln durchstehen müssen .

Da ist sie ja endlich mal wieder, die konservative Mär, dass die Klimawandel nur eine grüne Spinnerei ist, mit der den armen Geringverdienern das Geld aus der Tasche gezogen werden soll. Sonst sind den Konservativen die Geringverdiener zwar auch total egal, aber beim Umweltschutz ist das natürlich was anders. Das ist richtig zynisch.
Glaubst du ernsthaft, dass die Geringverdiener in einem unkontrollierten und ungebremstem Klimawandel besser davon kommen?

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599392)
Und wieder sind wir bei der schwarz-weiß Welt. Wer sich nicht 100 % dem Windmühlenkampf gegen den Klimawandel anschließt, sondern andere Wege zum nachhaltigen Leben und für Wohlstand für die Menschen einsetzt, tut nichts Konkretes. Zwischenwege gibt es fürs totalitäre Denken offenbar nicht.

Blödsinn. Wir haben die letzten 30 Jahre doch in einem leichten Grau einen Wohlfühl-Umweltschutz betrieben. Hier ein kleines bisschen Kohleausstieg, dort ein bisschen Emissionsminderung und noch ein wenige Windkraft. Aber bloß nicht zu viel, damit Schwarzfahrer nicht nervös werden. Im Endeffekt haben wir so 30 Jahre verloren und müssen jetzt deutlich gravierendere Maßnahme ergreifen. Gibt es jede Menge wissenschaftliche Studien dazu, hat nichts mit "totalitärem Denken" oder "Ideologie" zu tun. :Huhu:

Schwarzfahrer 30.04.2021 17:35

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1599581)
Da ist sie ja endlich mal wieder, die konservative Mär, dass die Klimawandel nur eine grüne Spinnerei ist, mit der den armen Geringverdienern das Geld aus der Tasche gezogen werden soll.

Habe ich das irgendwo geschrieben? Der Klimawandel ist real, aber den Glauben, daß man durch Eliminierung der menschlichen CO2-Emissionen (in Deutschland) diesen Rückgängig machen kann, halte ich für naiv bis ideologisch verblendet. Was nicht heißt, daß viele Maßnahmen zur Ressourcenschonung und Energieverbrauchs-Reduktion nicht sinnvoll sind, aber eben am wenigsten wegen ihrer (zweifelhaften) Wirkung auf das Klima.
Und keine Ideologie hat je als Ziel gehabt, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, aber dogmatische Überhöhung einer Idee führt praktisch immer dazu, daß die Lebensbedingungen von sehr vielen sich "für ein hohes Ziel" verschlechtern, angeblich nur für eine Übergangsperiode, praktisch aber immer bis die Idee überholt ist.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1599581)
Sonst sind den Konservativen die Geringverdiener zwar auch total egal, ...

Ich schätze, Deine Definition von Konservativ hat wenig mit meinem gemeinsam.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1599581)
Glaubst du ernsthaft, dass die Geringverdiener in einem unkontrollierten und ungebremstem Klimawandel besser davon kommen?

Glaubst Du etwa, daß im Falle, daß Ideen, wie sie FFF propagiert, umgesetzt werden, die Geringverdiener nicht deutlich stärker durch die finanziellen Folgen getroffen werden, als die Wohlhabenden? Wie viele FFF-Kids kommen überhaupt aus sozialen Brennpunktvierteln, um ihre Zukunftsaussichten durch den Kampf gegen Klimawandel zu verbessern?
Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599392)
Zwischenwege gibt es fürs totalitäre Denken offenbar nicht.

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1599581)
Wir haben die letzten 30 Jahre doch in einem leichten Grau einen Wohlfühl-Umweltschutz betrieben.... Im Endeffekt haben wir so 30 Jahre verloren und müssen jetzt deutlich gravierendere Maßnahme ergreifen. Gibt es jede Menge wissenschaftliche Studien dazu, hat nichts mit "totalitärem Denken" oder "Ideologie" zu tun. :Huhu:

Q.e.d.

Hafu 30.04.2021 19:20

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599593)
...
Glaubst Du etwa, daß im Falle, daß Ideen, wie sie FFF propagiert, umgesetzt werden, die Geringverdiener nicht deutlich stärker durch die finanziellen Folgen getroffen werden, als die Wohlhabenden? ...

Der Klimawandel ist ein globales Problem. Hunderte Millionen an Geringverdienern, insbesondere in küstennahen, bevölkerungsreichen Staaten sind diejenigen denen am schnellsten durch die Folgen des Klimawandels ihre Lebensgrundlagen, nämlich der Platz zum Wohnen und Arbeiten entzogen wird durch ansteigende Meeresspiegel wegen abschmelzender Polkappen.

Finanzielle Folgen des Kampfes gegen den Klimawandel sind demgegenüber lächerlich gering und ein typisches First-World-Problem, das sich leicht durch Umverteilung steuerlicher Mittel abfedern und beheben lässt. Eine Option wäre z.B. das von den Grünen angedachte "Energiegeld", mit dem ein Teil der Mehreinnahmen aus der deutlich erhöhten C02-Abgabe an die weitergereicht wird, für die C02-arme Mobilität eine schwer zu stemmende Belastung darstellt.

Friday for Future ist keine Regierung und es ist nicht ihr Job (auch nicht im eigenen Selbstverständnis), Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen oder zu propagieren. Der Zweck von FFF ist, auf das Klimawandelproblem aufmerksam zu machen und die Regierenden an das Einhalten geschlossener Verträge nachdrücklich zu erinnern.
FFF tritt auch bei der Bundestagswahl nicht an.

KevJames 30.04.2021 19:29

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599494)

Wenn aber für ein "höheres Ziel" diese Aspekte angegriffen werdenoder gar eine "wissende" Minderheit der Mehrheit sagen will, wie sie zu leben haben, werde ich die Berechtigung dieses Ziels auch in Frage stellen.

Siehst Du - an dieser Stelle liegt Dein Irrtum. Die Mehrheit möchte den Planeten retten, davon abgesehen, dass die absolute Minderheit in unserem "schönen" Land über Wohlstand verfügt den sie verlieren könnte.

Nepumuk 01.05.2021 18:52

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599593)
Habe ich das irgendwo geschrieben? Der Klimawandel ist real, aber den Glauben, daß man durch Eliminierung der menschlichen CO2-Emissionen (in Deutschland) diesen Rückgängig machen kann, halte ich für naiv bis ideologisch verblendet.

Du hast es angedeutet. Es geht doch schon lange nicht mehr darum, den Klimawandel rückgängig zu machen, sondern die Erderwärmung auf ein erträgliches Maß von 1,5 Grad zu begrenzen. Es ist auch klar, dass Deutschland das nicht alleine schaffen kann Aber als technologisch fortgeschrittenes und reiches Land muss Deutschland eben voran gehen und schwächeren Ländern zeigen wie es geht. Nebenbei können wir am Export dieser Technologie weiter verdienen.


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599593)
Und keine Ideologie hat je als Ziel gehabt, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, aber dogmatische Überhöhung einer Idee führt praktisch immer dazu, daß die Lebensbedingungen von sehr vielen sich "für ein hohes Ziel" verschlechtern, angeblich nur für eine Übergangsperiode, praktisch aber immer bis die Idee überholt ist.

Ich weiß garnicht, was du immer mit deiner Ideologie hast. Es reicht doch völlig aus, sich bei Thema Klimawandel an den vielen wissenschaftlichen Studien zu orientieren und daraus die notwendigen Maßnahmen abzuleiten. Das Bundesverfassungsgericht hat nun ja höchstrichterlich festgestellt, dass uns das Grundgesetz sogar dazu verpflichtet. Bürgerpflicht eben.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599593)
Ich schätze, Deine Definition von Konservativ hat wenig mit meinem gemeinsam.

Konservative erkennt man daran, dass sie gegen alles sind:
- Gegen Mindestlohn
- Gegen Erbschaftsteuer
- Gegen effizienten Umweltschutz
- Gegen effektiven Klimaschutz
- Gegen Tempolimit
- Gegen die Ehe für Alle
- Gegen angebliche Freiheitseinschränkung
- usw, usw.
Also so, wie du hier immer argumentierst.:Huhu:

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599593)
Glaubst Du etwa, daß im Falle, daß Ideen, wie sie FFF propagiert, umgesetzt werden, die Geringverdiener nicht deutlich stärker durch die finanziellen Folgen getroffen werden, als die Wohlhabenden?

Solange wir den Prozess noch steuern können, haben wir die Möglichkeit, für finanziell Schwache einen Ausgleich zu schaffen. Sobald der Prozess außer Kontrolle gerät, besteht diese Option nicht mehr.

Schwarzfahrer 01.05.2021 21:54

Ich fürchte, Eure schöne Welt des Glaubens am Kampf gegen den Klimawandel erschließt sich mir nicht. Ich war aber schon als Kind der Heide in der Familie. Wünsche Euch noch viel Freude an der Rettung der Welt :Blumen: - ich kümmere mich um näherliegende Themen, die ich glaube beeinflussen zu können. So findet jeder seinen Platz im Leben.

Schlafschaf 02.05.2021 01:10

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599593)

Glaubst Du etwa, daß im Falle, daß Ideen, wie sie FFF propagiert, umgesetzt werden, die Geringverdiener nicht deutlich stärker durch die finanziellen Folgen getroffen werden, als die Wohlhabenden? Wie viele FFF-Kids kommen überhaupt aus sozialen Brennpunktvierteln, um ihre Zukunftsaussichten durch den Kampf gegen Klimawandel zu verbessern?

Die Grünen sind ja die Partei, die die Ideen von FFF gerne umsetzen würde. Die haben schon auf dem Schirm, dass sie aufpassen müssen das es gerecht bleibt und wollen meines Wissens durch eine Umlage dafür sorgen, dass Geringverdiener von der CO2-Steuer nicht so schwer getroffen werden.

Zitat:

Wir teilen den Wohlstand gerechter
Wir Grüne wollen ein gerechtes Steuersystem. Alle sollen ihren angemessenen Beitrag zum Gemeinwohl leisten. Familien und Menschen mit geringen und mittleren Einkommen wollen wir entlasten. Superreiche können mehr beitragen als bisher. Wir wollen Steuertricksern und -betrügern das Handwerk legen. Eine ökologische Finanzreform sorgt dafür, dass Preise den Verbrauch natürlicher Ressourcen und die Folgekosten stärker berücksichtigen.

tandem65 02.05.2021 08:02

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1599434)
Woher nimmst du das Wissen, das "Wohlstand" für kommende Generationen das erstrebenswerteste Gut darstellt? :Blumen:

Wichtiger stellt sich die Frage was für die kommenden Generationen Wohlstand bedeutet.

tandem65 02.05.2021 08:20

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599593)
Und keine Ideologie hat je als Ziel gehabt, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, aber dogmatische Überhöhung einer Idee führt praktisch immer dazu, daß die Lebensbedingungen von sehr vielen sich "für ein hohes Ziel" verschlechtern, angeblich nur für eine Übergangsperiode, praktisch aber immer bis die Idee überholt ist.

Musst Du hier nicht selbst lachen oder zumindest schmunzeln?
Du hast doch weiter vorne geschrieben daß sich die Lebensbedingungen/Wohlstand von vielen in den letzten Hundert Jahren deutlich verbessert haben.
Dies könnte ja durch dogmatische Überhöhung der Ideologie freie Marktwirtschaft geschehen sein. Die Du jetzt lieber weiter fortführen möchtest. Ach nein, Du möchtest die nicht fortführen, Du kritisierst ja nur daß jetzt eine andere Ideologie überhöht werden könnte.

Klugschnacker 02.05.2021 08:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599857)
Ich fürchte, Eure schöne Welt des Glaubens am Kampf gegen den Klimawandel erschließt sich mir nicht.

Ich gehöre zu den Skeptikern, was unsere Fähigkeit oder Möglichkeit betrifft, eine Erwärmung der Erde um 2.0 °C zu verhindern. Mir scheint eher wahrscheinlich, dass wir bei 4 oder mehr Grad Celsius landen werden.

Oder besser gesagt: Zwischenlanden. Denn haben wir die 4°C erreicht, geht es von dort aus weiter aufwärts, solange die Konzentration an Treibhausgasen in der Atmosphäre zunimmt. Wir sitzen dann mit demselben Problem da wie heute, nämlich dass wir die Emissionen stoppen müssen, andernfalls steigen die Temperaturen weiter.

Je später wir die Emissionen stoppen, desto größer fallen alle damit verbundenen Probleme aus. Je früher wir sie stoppen, um so glimpflicher kommen wir davon. Daher plädiere ich für einen politischen Kurs, der die Emissionen möglichst schnell stoppt.

---

Der Klimawandel ist, wie hier alle wissen, nur ein einzelnes Symptom unseres Umgangs mit der Erde. Es gibt weitere Symptome, die derzeit noch wenig diskutiert werden. Sehr ernst nehme ich das globale Artensterben, welches ich für noch folgenreicher und gefährlicher halte als die Erderwärmung. Denn wir können es nicht rückgängig machen. Das Ökosystem der Arten ist wie eine Hängematte aus Netzstoff, in der wir liegen. Jeden Tag reißt ein Faden. Wir werden vielleicht aufwachen, wenn ein Bodenpilz, dessen Namen wir kaum aussprechen können und der an den Wurzeln unserer wenigen Nutzpflanzen unverzichtbar ist, die Grätsche macht.

Da Du oben noch den Fleischpreis angesprochen hast: Das hat für mich auch eine rein ethische Relevanz, unabhängig von den fatalen Folgen der monströs aufgeblähten Tierhaltung für das Klima. Von allen Tieren, die auf der Erde leben und schwerer als 50 kg sind, befinden sich 15% in Freiheit, 85% leben in unseren Ställen. Das sind fast alle. Wir dürfen uns ruhig mal die Frage stellen, wie wir mit diesen Geschöpfen umgehen wollen.

Nepumuk 02.05.2021 08:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599857)
Ich fürchte, Eure schöne Welt des Glaubens am Kampf gegen den Klimawandel erschließt sich mir nicht.

Das ist das Problem an den Konservativen. Sie haben keinerlei Ideen wie die großen Herausforderungen unserer Zeit gelöst werden können.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599857)
Ich war aber schon als Kind der Heide in der Familie. Wünsche Euch noch viel Freude an der Rettung der Welt :Blumen: - ich kümmere mich um näherliegende Themen, die ich glaube beeinflussen zu können.

Erneuter Denkfehler. Selbstverständlich hast du einen persönlichen Einfluss. Durch deine Haltung, dass deine persönliche Bequemlichkeit und deine angebliche "Freiheit" an erster Stelle zu stehen hat, trägst du ganz persönlich und ganz aktiv zum Untergang der Welt bei. :Huhu:

keko# 02.05.2021 09:29

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1599867)
Das ist das Problem an den Konservativen. Sie haben keinerlei Ideen wie die großen Herausforderungen unserer Zeit gelöst werden können....

Also unser kürzlich wiedergewählter grüner Ministerpräsident Kretschmann sprach die Tage in meiner Tageszeitung erstmals schon wieder von der "schwarzen 0". Kosten will der Staat durch den Einsatz "der Digitalisierung" einsparen, Stellen nicht besetzen.
Meiner persönlichen Meinung nach wird man den Klimawandel nicht erfolgreich angehen können, wenn man von politischer Seite zumindest kurz- und mittelfristig keine Beschränkungen vorgibt. Ich denke, dass die zukünftige Regierung, egal wie sie sich letztendlich zusammensetzt, wer also Major und Junior ist, dies auch tun wird. Das könnten dann zunächst mal recht triviale Ideen sein.
:Blumen:

keko# 02.05.2021 09:38

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1599861)
Wichtiger stellt sich die Frage was für die kommenden Generationen Wohlstand bedeutet.

Kann man ja definieren:

1. eBike
2. Laptop

:Cheese:

Ich stamme aus der Generation Moped, Matte, Lagerfeuer (mir ist in den letzten Wochen erst klar geworden, was für eine g... Zeit ich hatte). Zeiten ändern sich halt. ;)

tandem65 02.05.2021 11:01

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1599857)
ich kümmere mich um näherliegende Themen, die ich glaube beeinflussen zu können.

Ich wundere mich daß Du glaubst den Klimawandel nicht beeinflussen zu können.
Das ist so in etwa wie zu meinen lieber keine Entscheidung zu fällen wäre keine Entscheidung. Dann am Ende noch glauben daß, weil man sich nicht entschieden hat nicht verantwortlich wäre.
Dann lässt es sich zum guten Schluiß trefflich über Grundrechteinschränkungen schimpfen.:Huhu:

Nepumuk 02.05.2021 11:52

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1599868)
Meiner persönlichen Meinung nach wird man den Klimawandel nicht erfolgreich angehen können, wenn man von politischer Seite zumindest kurz- und mittelfristig keine Beschränkungen vorgibt. Ich denke, dass die zukünftige Regierung, egal wie sie sich letztendlich zusammensetzt, wer also Major und Junior ist, dies auch tun wird.

Das liest sich wieder so, als gäbe es heute keine Beschränkungen. Das stimmt nicht und ist nur eine neo-liberale Lüge um mißliebige Projekte zu sabotieren und sich selbst die Taschen voll zu machen. Vielmehr werden die heutigen Beschränkungen (=Gesetze) so angepasst werden müssen, dass sie den Herausforderungen der Zukunft gerecht werden. Das ist nichts Neues, das wurde schon immer so gemacht, nur dass Umwelt- und Klimaschutz dabei nicht ausreichend berücksichtigt wurden.
Das Verfassungsgericht hat gerade ja festgestellt, dass sich das umgehend ändern muss.


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