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Klugschnacker 24.09.2014 19:32

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1081829)
Kann es sein daß Du in menschlicher Zeitrechnung gefangen bist. Was bedeutet nahe bezogen auf die Ewigkeit?

Verstehe ich Dich richtig? Die Naherwartung des Gottesreichs war eine der zentralen Botschaften Jesu. Es gibt zig Bibelstellen, in denen er das Gottesreich noch zu seinen Lebzeiten und zu Lebzeiten seiner Jünger prophezeit. Dieser Irrtum Jesu wird auch unter Theologen ohne Umschweife eingeräumt, zum Beispiel von Rudolf Bultmann, der feststellt: "Es bedarf keines Wortes, daß sich Jesus in der Erwartung des nahen Weltendes getäuscht hat."

Who cares? Hat er sich halt geirrt. :Blumen:

Bernd S. 25.09.2014 05:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1081716)
Um konkret auf Deine Frage einzugehen: Es sind mir keine Fakten bekannt, die sich mit dem Atheismus nicht in Einklang bringen ließen und die Existenz eines Gottes erfordern. Ich bin mir meiner selektiven Wahrnehmung jedoch bewusst und lerne gerne dazu.

Fakten und Atheismus sind also im Einklang?

Klugschnacker 25.09.2014 06:28

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1081967)
Fakten und Atheismus sind also im Einklang?

Wie gesagt, mir ist kein Faktum bekannt, dass die Existenz eines Gottes im Sinne der Christen wahrscheinlich macht.

(Ich habe etwas Schwierigkeiten mit dem Begriff "Atheismus", als Gegenbegriff zu Theismus. Letzteres ist ja bekanntlich der Glaube an die Existenz eines oder mehrerer Götter. Der Gottesbegriff ist jedoch nirgendwo definiert; man wird kaum zwei Menschen finden, die dasselbe darunter verstehen. Entsprechend lässt sich auch die Gegenposition nicht definieren. Für mich hat das Wort "Atheist" keinen konkreten Inhalt, und ich würde mich auch nicht als solchen bezeichnen).

Grüße und guten Morgen! :Blumen:
Arne

schnodo 25.09.2014 07:44

Wenn es um Zeus, Shiva etc. geht, sind Christen und Moslems auch Atheisten, weil sie deren Existenz leugnen.
Ich versuche, konsequent zu sein und somit gibt es einen Gott mehr, an den ich nicht glaube. In der Masse geht das unter.

Bernd S. 27.09.2014 16:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1081930)
Verstehe ich Dich richtig? Die Naherwartung des Gottesreichs war eine der zentralen Botschaften Jesu. Es gibt zig Bibelstellen, in denen er das Gottesreich noch zu seinen Lebzeiten und zu Lebzeiten seiner Jünger prophezeit. Dieser Irrtum Jesu wird auch unter Theologen ohne Umschweife eingeräumt, zum Beispiel von Rudolf Bultmann, der feststellt: "Es bedarf keines Wortes, daß sich Jesus in der Erwartung des nahen Weltendes getäuscht hat."

Who cares? Hat er sich halt geirrt. :Blumen:

Hallo Arne, zunächst vielen Dank für die gestrige Sendung, war wieder mal große Kunst.

Ich bin nicht bibelfest aber Du gehst davon aus, dass die Lebzeiten Jesu vorbei sind. Christen glauben das wie Du weißt nicht.

Darf ich Deine Argumentation bzgl. "der Theologen" kritisieren? Du nennst mit Bultmann einen Theologen und implizierst ausdrücklich, dass damit ( alle) Theologen "ohne Umschweife" dessen Meinung seien, die Deiner vermutlich sehr nahe kommt. Du bedienst Dich recht häufig dieser Repräsentationsheuristik.

Eine Frage noch zu Thema Fakten und Atheismus: ist es faktisch richtig, dass atheistische Systeme im letzten Jahrhundert hundertmillionenfach und bis dahin unbekannte Ausmaße an grausamste Menschheitsverbrechen über Völker gebracht haben? Ist es faktisch richtig, dass laut Weltverfolgungsindex 100 Mio Christen weltweit verfolgt werden und dass an dieser fürchterlichsten Christenverfolgung aller Zeiten aktuell immer noch Machthaber atheistischer Politsysteme beteiligt sind?

Schwarzfahrer 28.09.2014 23:00

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1082520)
Eine Frage noch zu Thema Fakten und Atheismus: ist es faktisch richtig, dass atheistische Systeme im letzten Jahrhundert hundertmillionenfach und bis dahin unbekannte Ausmaße an grausamste Menschheitsverbrechen über Völker gebracht haben? Ist es faktisch richtig, dass laut Weltverfolgungsindex 100 Mio Christen weltweit verfolgt werden und dass an dieser fürchterlichsten Christenverfolgung aller Zeiten aktuell immer noch Machthaber atheistischer Politsysteme beteiligt sind?

Ja, der Mensch war schon immer in der Lage, im Namen irgendeiner Ideologie viel Leid zu verursachen. Nur ist es meist zu einfach, es allein auf die Machthaber zu schieben - dahinter stehen meist jede Menge "gläubiger" verblendeter Menschen.

Dies hat aber nichts damit zu tun, ob diese Menschen an einem Gott glauben, oder atheistisch sind. Der blinde, unreflektierte Glaube am Inhalt eines "heiligen Buches", sei es Bibel, Koran, Mein Kampf oder das kommunistische Manifest richtet immer vergleichbaren Schaden und Leid an; inhaltlich mag es Unterschiede geben, am Endergebnis aber kaum.

Bernd S. 29.09.2014 07:13

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1082816)
Ja, der Mensch war schon immer in der Lage, im Namen irgendeiner Ideologie viel Leid zu verursachen. Nur ist es meist zu einfach, es allein auf die Machthaber zu schieben - dahinter stehen meist jede Menge "gläubiger" verblendeter Menschen.

Dies hat aber nichts damit zu tun, ob diese Menschen an einem Gott glauben, oder atheistisch sind. Der blinde, unreflektierte Glaube am Inhalt eines "heiligen Buches", sei es Bibel, Koran, Mein Kampf oder das kommunistische Manifest richtet immer vergleichbaren Schaden und Leid an; inhaltlich mag es Unterschiede geben, am Endergebnis aber kaum.

Du vermischst und relativierst Täter und Opfer. Ist das was ich schrieb nun falsch?

Schwarzfahrer 29.09.2014 12:39

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1082832)
Du vermischst und relativierst Täter und Opfer. Ist das was ich schrieb nun falsch?

Ich relativiere gar nichts; sowohl unter Gläubigen wie Atheisten gab es schon immer Täter und Opfer - das kann man nur von Fall zu Fall beurteilen.

Was Du schreibst dürfte als Fakt richtig sein. Über die Christenverfolgung in diesem Ausmaß kenne ich mich zwar zu wenig aus, um die Zahlen zu prüfen, aber mit dem Ausdruck "fürchterlichste aller Zeit" wäre ich vorsichtiger; Grausamkeiten und Verbrechen gegeneinander zu werten halte ich für müßig.

Aber ich halte den suggerierten ursächlichen Zusammenhang von atheistischen Regimes und Verbrechen gegen Menschen für nicht richtig. Vielleicht hätte ich einfach das Wörtchen auch einfügen sollen: auch atheistische Regimes haben viel Leid über die Menschheit gebracht, aber nicht weil sie Atheisten sind, sondern weil sie ideologisch verblendet sind - womit sie sich in nichts von religiösen Fanatikern unterscheiden.


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