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captain hook 24.11.2020 11:13

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1568334)
Zudem sind Virologen nicht die einzigen Experten, die derzeit gefragt sind, sondern ebenso Soziologen, Ökonomen, Pädagogen etc.

.

Korrekt, deshalb ist der Ethikrat ja auch entsprechend besetzt.

tandem65 24.11.2020 11:15

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1568334)
Aber der aktuelle Weg ist eben zu kurz gegriffen und in einem Monat muss wieder darüber geredet werden, wie es dann nach Weihnachten weiter geht. Das ist absurd.

Du willst uns weismachen, daß es eine Strategie geben kann die nicht mehr angepasst werden muß! Oder welche Änderungsintervalle wären denn angemessen?
Mir scheint eher absurd eine Strategie zu fordern die in Stein gemeißelt ist.

aequitas 24.11.2020 11:20

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1568381)
Du willst uns weismachen, daß es eine Strategie geben kann die nicht mehr angepasst werden muß! Oder welche Änderungsintervalle wären denn angemessen?
Mir scheint eher absurd eine Strategie zu fordern die in Stein gemeißelt ist.

Nein, es muss regelmäßig darüber geredet werden und ggf. Maßnahmen angepasst werden.

Matthias75 24.11.2020 11:21

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1568359)
Ich (!!!) verstehe das so, dass weitestgehende Eigenverantwortung eine ( nicht direkt genannte ) Alternative seiner Aussagen ist. Keine Bewertung von mir dazu. AHA-L Regeln finde ich ok, Maske trage ich.

Ich befürchte, dass Eigenverantwortung nur solange funktioniert, so lange es um das eigene Wohl bzw. das wohl nahestehender Personen geht. Helikoptereltern sorgen sich auch nicht um das Wohl aller Schüler oder um das allgemeine Bildungsniveau an der Schule, sondern nur um das eigene Kind bzw. dessen Karrierechancen.

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1568381)
Du willst uns weismachen, daß es eine Strategie geben kann die nicht mehr angepasst werden muß! Oder welche Änderungsintervalle wären denn angemessen?
Mir scheint eher absurd eine Strategie zu fordern die in Stein gemeißelt ist.

Die gibt es sicher, das wäre aber die Strategie, die wirklich keiner von uns will....

M.

tandem65 24.11.2020 11:23

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1568386)
Nein, es muss regelmäßig darüber geredet werden und ggf. Maßnahmen angepasst werden.

Warum bezeichnest Du es dann als absurd wenn nach Weihnachten wieder über Maßnahmen geredet wird?

Hafu 24.11.2020 11:28

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1568369)
Da stehen tatsächlich einige richtige Aspekte und gute Vorschläge drin, die ich hier bereits beschrieben habe und durch verschiedene Quellen auch belegt habe. Gerade die Aspekte der Datenqualität, -Erhebung und -Analyse sowie (weiterer) Kohorten-Studie sind sehr wichtig und ihnen sollte mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Im Bereich der Kohorten-Studien ist bereits erste Vorarbeit geleistet, auf die in diesem Zusammenhang zurückgegriffen werden könnte. Dazu müsste man allerdings mehr als Virologen befragen - die kennen sich damit nämlich größtenteils nicht aus.

Die Debatte um die aktuelle Coronapolitik der Regierung unterstütze ich, aber ich habe mir gerade die Zusammenfassung des Thesenpapiers durchgelesen (und auch die kleine Verfassergruppe angesehen) und da entstehen bei mir doch mehr Fragen als ich Antworten finde. Die Langfassung (50 Seiten) werde ich mir sicher nicht
mehr antun.

Rund die Hälfte der Unterzeichner scheinen wohl Rentner zu sein (erkennbar an vorangestelltes a.D. oder ehem. vor ihren Funktionsbezeichungen), so dass nicht anzunehmen ist, dass die Verfechter des Strategiewechsels allzu sehr im praktischen Leben, im praktischen klinischen Alltag oder eben in der praktischen Forschung stehen.

Natürlich würde man sich bei vielen Entscheidungen der Politik eine bessere wissenschaftliche Absicherung wünschen. Aber den wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt bei einer Pandemie kann man nicht einfach befehlen, sondern der entsteht nach und nach durch weltweite Forschungsbemühungen und in Verbindung von sorgfältigen Peer-review-Prozessen.
Und gerade politisch beauftragte Studien, wie z.B. die Kinderstudie aus Baden-Württemberg aus dem Sommer (durchgeführt bei weitgehend geschlossenen Kitas und Schulen!) führen z.T. gerade zu systematischen falschen Resultaten die politischen Entscheidungen eher schaden als nutzen.

Im NDR-Text gibt es zwar neben einem Bild des Mitunterzeichners Püschel ein Bild von Schmitt-Chanasit, den ich für vernünftig, fachkundig und praxisorientiert halte, aber der gehört auf jedem Fall nicht zum Unterzeichnerkreis. Hier führt der verlinkte NDR-Text zu einem ziemlich falschen Eindruck.

Die ersten beiden Punkte des Thesenpapiers sind sogar derart leicht widerlegbar, dass ich fast schon zu Lesen aufgehört habe. Mit Hilfe der Daten aus einem sehr unpräsisen Massengentest aus der Slowakei (der Test ergab dort 1% Positivrate) die Dunkelziffer in Deutschland zu "extrapolieren" ist absolut aberwitzig. Man merkt, dass keiner der Unterzeichner Virologe oder Labormediziner ist.:Nee:

Völlig unverständlich ist es auch in einem weiteren Versuch in These 2 aus Seroprävalenzstudien aus dem Frühjahr (als es in der Tat wegen damals noch begrenzter Testkapaziäten und Beschränkung der Tests auf symptomatische Verdachtsfälle eine hohe Dunkelziffer gab auf die aktuelle Situation zu schließen.

Erst die dann folgenden Thesen werden dann ein wenig besser nachvollziehbar.

Aber das Problem der Politik ist nunmal, dass die jetzt entscheiden müssen und nicht die Zeit haben, jetzt im November mal noch ein paar Monate abzuwarten, bis die Datenlage zur Übertragung des Virus im Winter vielleicht besser wird.

aequitas 24.11.2020 11:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1568391)
Natürlich würde man sich bei vielen Entscheidungen der Politik eine bessere wissenschaftliche Absicherung wünschen. Aber den wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritt bei einer Pandemie kann man nicht einfach befehlen, sondern der entsteht nach und nach durch weltweite Forschungsbemühungen und in Verbindung von sorgfältigen Peer-review-Prozessen.
Und gerade politisch beauftragte Studien, wie z.B. die Kinderstudie aus Baden-Württemberg aus dem Sommer (durchgeführt bei weitgehend geschlossenen Kitas und Schulen!) führen z.T. gerade zu systematischen falschen Resultaten die politischen Entscheidungen eher schaden als nutzen.

Im NDR-Text gibt es zwar neben einem Bild des Mitunterzeichners Püschel ein Bild von Schmitt-Chanasit, den ich für vernünftig, fachkundig und praxisorientiert halte, aber der gehört auf jedem Fall nicht zum Unterzeichnerkreis. Hier führt der verlinkte NDR-Text zu einem ziemlich falschen Eindruck.

[...]

Erst die dann folgenden Thesen werden dann ein wenig besser nachvollziehbar.

Aber das Problem der Politik ist nunmal, dass die jetzt entscheiden müssen und nicht die Zeit haben, jetzt im November mal noch ein paar Monate abzuwarten, bis die Datenlage zur Übertragung des Virus im Winter vielleicht besser wird.

Kann deinem Beitrag größtenteils zustimmen. Ob nun jemand a.D. ist oder nicht, würde ich bei einem solch strategischen Thesenpapier erst einmal hinten anstellen. Es handelt sich dabei um keine wissenschaftliche Veröffentlichung im engeren Sinne.

Es wurde sehr viel Geld freigegeben, um im Zusammenhang mit Corona Studien durchzuführen. Die Möglichkeiten weiterer Studien wurde im vor kurzem verlinkten EvidenzUpdate-Podcast sehr gut erläutert. Gerade Kohorten-Studien wären wichtig, um ein realistisches Bild zu bekommen und hier gibt es bereits Vorarbeiten an die man sich anschließen könnte. Da passiert nur leider relativ wenig.

Bzgl. der Thesen: auch hier stimme ich dir größtenteils zu. Wenn auch in der 1. These auch Richtiges steht, da alleine die Testpositivrate wenig aussagekräftig ist. Die Studie aus der Slowakei habe ich mir nicht angesehen und halte nicht viel davon, dass einfach so zu extrapolieren (wie auch bei anderen Studien oder Vergleichen mit anderen Ländern). Aber gerade die Thesen zum Umgang, die ich in meinem Beitrag herausgestellt habe sind richtig. Und akkurate Daten sind die Entscheidungsgrundlage für derzeitige Handlungen - da gibt es derzeit leider ein Missmatch.

LidlRacer 24.11.2020 11:55

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1568359)
Noch eine kurze Information, ebenfalls in die von aequitas genannte Richtung:
NDR: Forscher-und-Aerzte-kritisieren-die-Corona-Politik
Das Positionspapier ist im Bericht verlinkt.

Da ist m.E. niemand dabei, der eine passende Qualifikation dafür hätte, eine Pandemie angemessen zu bekämpfen.

PS:
Hafus fundiertere Bewertung sehe ich jetzt erst. :Blumen:

Es gab schon etliche Thesenpapiere dieser teils bei Verquerdenkern beliebten Truppe, die nach meinem Eindruck in Fachkreisen zurecht wenig Beachtung fanden.


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