Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1730914)
Das finde ich sehr ungenau formuliert.
Wenn man bestimmte Teilaspekte den Russen oder wem auch immer zugutehält, ist das nicht mit einer generellen Unterstützung gleichzusetzen. Ebenso ist eine Kritik an bestimmten Teilaspekten an der Politik Israels nicht gleichzusetzen mit einer Unterstützung von Israels Feinden.
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Mein Aussage bezieht sich auf die Fragestellung ob der Vorwurf gerechtfertigt ist, dass Kritik an Israel anti-semitisch motiviert ist. Um dies zu beurteilen, schaue ich mir an, wie sehr die gleiche Person/Institution/Regierung die Israel massive kritisiert, andere Konfliktsituation beurteilt und wie sich dort positioniert wird. Beispiel ist der Überfall Russland auf die Ukraine. Auch hier gibt es Tote Zivilisten, Angriffe auf zivile Infrastruktur und rein zivile Ziele. Es handelt sich also ggf. ebenfalls um Kriegsverbrechen mit dem gravierenden Unterschied, dass es noch nie einen Angriff der Ukraine auf Russland gegeben hat.
Finde ich hier eine signifikant Dysbalance, dann schließe ich daraus, dass die Motivation für die Kritik an Israel nicht durch potentiellen Kriegsverbrecher oder Sorge um das Wohlergeben von Zivilisten erfolgt, sondern sich aus anderer Motivation speist. Ansonsten hätte man sich ja entsprechend auch schon für die Ukraine reingehängt.
Es mag weitere Motivation geben, aber ein tiefliegender, jahrhundertealter Antisemitismus scheint doch hier als Annahme sehr naheliegend.
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