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qbz 24.08.2020 21:58

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1548956)
Ich würde mal einfach (neutral) sagen: die USA unterhalten einen riesigen Militärapparat (den mit Abstand größten der Welt).

Wenn es in erster Linie eine Angriffsarmee wäre, wie du schreibst, dann müsste es der USA in den letzten 70 Jahren gelungen sein, ihr Territorium messbar durch Eroberung und Einverleibung angegriffener Staaten auszudehnen. Das sehe ich so nicht.

Wegen Offtopic nur in aller Kürze:
Schau Dir mal die Liste der weltweiten Basen der USA-Armee an, welche die USA nach Ende des 2. Weltkrieges bis dato konstant vergrösserte. Zu jedem liegen natürlich strategische Überlegung der USA vor. Dazu kommen die Flugzeugträger auf allen Weltmeeren und die Langstreckenraketen incl. Weltraumbeherrschung.

Die Weltmacht USA braucht doch zur Durchsetzung ihrer Interessen keine Annektion von Land und anderen Völkern. Viel geschickter: Bündnisse wie die NATO und Stellvertreterkriege, wo Verbündete Armeen durch die USA ausgerüstet und unterstützt werden sowie Regierungen, notfalls Diktaturen, welche mithelfen, die Rohstoffe an die USA und Verbündete zu liefern.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1548956)
Bei den meisten später geführten Kriegen, in die die USA involviert waren (Korea, Vietnam, Irak, Afghanistan etc.), war die Frage von Sieger und Besiegten meist deutlich unklarer. Meist bestanden beim Ende der Kampfhandlungen eher irgendwelche Pattsituation oder tendenziell Niederlagen für die USA.

Stichwort: Asymmetrische Kriegsführung

merz 24.08.2020 23:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1548963)
Wenn alle Nationen ihre Armee abschaffen, dann gewinnt ein aufkommender Aggressor jeden militärischen Konflikt. Das wiederum zwingt die vormals pazifistischen Nationen dazu, wieder aufzurüsten.

Eine Entwaffnung aller Länder stellt daher keinen dauerhaften Zustand dar, weil dieser Zustand leicht von einem Aggressor unterwandert werden kann. Er zwingt die entwaffneten Länder zu einer Wiederbewaffnung, ob einem das jetzt gefällt oder nicht.

Dauerhaft ("stabil") sind nur wehrhafte Systeme.

Das gilt auch für andere Konfliktfelder und Kooperationen. Zum Beispiel entwickeln wir auf dem Feld der Wirtschaft ausgeklügelte und sehr wirksame Methoden, die uns vor Übervorteilung durch Kooperationspartner schützen sollen. Sie stellen aber ebenfalls eine Form von Gewalt (Durchsetzungsfähigkeit) dar.

Interessant nicht, warum dreht sich das nicht bis zu einer Spirale des totalen kalte „Verteidigungskriegs“ wo es nur noch darum geht rein theoretisch „wehrhafter“ als der Gegner zu sein, vielleicht haben wir das in den 60 bis 80-Jahren erlebt?

m.

Klugschnacker 24.08.2020 23:20

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1548984)
Interessant nicht, warum dreht sich das nicht bis zu einer Spirale des totalen kalte „Verteidigungskriegs“ wo es nur noch darum geht rein theoretisch „wehrhafter“ als der Gegner zu sein, vielleicht haben wir das in den 60 bis 80-Jahren erlebt?

Wegen des unverhältnismäßigen Aufwands. Eine Gesellschaft, die zu viele Ressourcen auf Angriff oder Verteidigung verwendet, kommt in anderen gesellschaftlichen Bereichen ins Hintertreffen. Denn man könnte mit den aufgewendeten Mitteln auch Schulen bauen und Handelsbeziehungen zu Nachbarländern knüpfen.

Mit anderen Worten: Eine Gesellschaft, die zu viel ins Militär investiert, läuft Gefahr, von anderen Gesellschaften überholt zu werden, welche stärker in Schulen, Forschung, Handelsbeziehungen und sozialen Frieden investieren. Andersherum läuft eine Gesellschaft, die sich nicht wehren kann, Gefahr, erobert zu werden.

Es bildet sich eine Balance zwischen Kooperation und Aggression heraus, die ein wenig hin und her pendelt. Der Antrieb dazu ist jeweils der Eigennutz einer Gesellschaft, einer Gruppe oder der Individuen.

Um den Bogen zum Klima zu spannen: Wenn wir es durch gesetzliche Rahmenbedingungen so hinbekommen, dass wir aus Eigennutz in das Gemeinwohl investieren, dann hat der Klimaschutz aus meiner Sicht eine Chance. Sonst nicht.

qbz 25.08.2020 02:12

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1548989)
Wegen des unverhältnismäßigen Aufwands. Eine Gesellschaft, die zu viele Ressourcen auf Angriff oder Verteidigung verwendet, kommt in anderen gesellschaftlichen Bereichen ins Hintertreffen. Denn man könnte mit den aufgewendeten Mitteln auch Schulen bauen und Handelsbeziehungen zu Nachbarländern knüpfen.

Mit anderen Worten: Eine Gesellschaft, die zu viel ins Militär investiert, läuft Gefahr, von anderen Gesellschaften überholt zu werden, welche stärker in Schulen, Forschung, Handelsbeziehungen und sozialen Frieden investieren. Andersherum läuft eine Gesellschaft, die sich nicht wehren kann, Gefahr, erobert zu werden.

Die Nachrichtendienste der weltbestimmenden Staaten wissen heute soviel über alle Staaten der Welt und registrieren alles über die Rüstung, dass auch eine Zug-um-Zug Aufrüstungsspirale bis in eine Kriegswirtschaft hinein vorstellbar wäre, was in der Neuzeit bisher 2mal geschah. Die Grenzen der Rüstungswirtschaft liegen meines Erachtens eher daran, dass Menschen aktiven internen und externen Widerstand gegen Kriege und Hochrüstung leisten wie z.B gegen den Vietnamkrieg und dass Menschen kein Kanonenfutter sein wollen für an der Zerstörung profitierende Gruppen und zwar international, über die Ländergrenzen hinweg.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1548989)
Es bildet sich eine Balance zwischen Kooperation und Aggression heraus, die ein wenig hin und her pendelt. Der Antrieb dazu ist jeweils der Eigennutz einer Gesellschaft, einer Gruppe oder der Individuen.

Um den Bogen zum Klima zu spannen: Wenn wir es durch gesetzliche Rahmenbedingungen so hinbekommen, dass wir aus Eigennutz in das Gemeinwohl investieren, dann hat der Klimaschutz aus meiner Sicht eine Chance. Sonst nicht.

Wie bestimmt man den "Eigennutz einer Gesellschaft", wenn das Eigentum dieser sich weltweit verteilt in den Händen weniger superreicher Besitzer befindet? Ernsthafte Frage. Kann man den Eigennutz nicht bestimmen oder definieren, bleibt es für mich ein Modell mit leeren Abstraktionen.

Ein formales Modell, das mit wenigen abstrahierenden Attributen wie "Kooperation - Aggression" "Eigennutz - Gemeinnutz" die Kriege der Menschheitsgeschichte formal-abstrakt erklären will, erfüllt aus meiner Sicht vor allem den Zweck, die aktuellen Interessen der Rüstungsindustrie zu legitimieren und als nützlich für die Sicherheit einer Gesellschaft zu deklarien. Nützlich ist es für die Eigentümer dieser Industrieen, ausschliesslich, gefährlich für die Bevölkerung.

Die in dem Modell gezeichnete Vorstellung von Abrüstung würde ich auch hinterfragen, weil Abrüstung eben immer mit Rüstungskontrolle, Aufbau gegenseitigen Vertrauens und Information sowie Sicherheitspolitik einhergeht. Einen hypothetischen möglichen zukünftigen Bedrohungsstaat an die Wand zu malen und aus dem Hut zu ziehen, der als Bösewicht die wehrlosen anderen guten Staaten überfallen könnte, ich finde es offensichtlich, wessen Interessen diese Vorstellung dient.

Die Erfahrungen aus dem 2. WK prägten die UNO-Charta. Ich hoffe, sie dient wieder als anerkannte, verpflichtende Leitlinien der internationalen Politik, nachdem die USA und Willige (z.B. im Irak u. Syrien) und Russland (in der Krim) dagegen verstossen hatten, im Falle der USA leider sanktionslos. Man muss leider zunehmend ein Unterlaufen des Völkerrechts international konstatieren, was mit Aufrüstung und lokalen Stellvertreter-Kriegen parallel einhergeht.

"Das allgemeine Gewaltverbot ist in Artikel 2 Nr. 4 der Charta der Vereinten Nationen festgelegt und verbietet den Mitgliedsstaaten die Anwendung militärischer Gewalt.

„Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt.“

Es konstituiert die wichtigste positivrechtliche Rechtsquelle des Völkerrechts. Ausnahmen sind das Sanktionssystem des UN-Sicherheitsrates nach Kapitel 7 und das Recht zur Selbstverteidigung nach Artikel 51."

Cogi Tatum 25.08.2020 07:08

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1548989)
... Andersherum läuft eine Gesellschaft, die sich nicht wehren kann, Gefahr, erobert zu werden.

Um den Bogen zum Klima zu spannen:

Um den Bogen zum Klima zu spannen: Stelle mir gerade die Gesichter und Reaktionen vor, wenn die Verpflegung in der Armee an Land und auf See wegen Bekämpfung des Klimawandel auf vegane Ernährung umgestellt wird. :Cheese:

Im Kopfkino läuft der Film "Meuterei auf der Fregatte Bayern" :Lachanfall:

Klugschnacker 25.08.2020 09:28

[OFFTOPIC]
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1548994)
Wie bestimmt man den "Eigennutz einer Gesellschaft", wenn das Eigentum dieser sich weltweit verteilt in den Händen weniger superreichen Besitzer befindet? Ernsthafte Frage. Kann man den Eigennutz nicht bestimmen oder definieren, bleibt es für mich ein Modell mit leeren Abstraktionen.

Der Eigennutz einer Gesellschaft ist einfach ihr Fortbestand. Nimm’ als Beispiel Saudi Arabien ab dem Tag, an dem dort die Ölquellen versiegen. Dann hört auch die dortige Gesellschaft in ihrer derzeitigen Form auf zu existieren.

Wo erwartet man am ehesten eine gesellschaftliche Revolte innerhalb der nächsten 50 Jahre: Saudi Arabien, Nordkorea, Russland, Brasilien, Dänemark, Schweiz, Australien?

Unsere Einschätzung hat wahrscheinlich weniger etwas mit dem Bruttoinlandsprodukt zu tun, als mit Frauenrechten, Meinungsfreiheit, Demokratie und sozialem Ausgleich. Eine Gesellschaft, die große Teile ihrer Mitglieder stark benachteiligt, ist nach meiner Einschätzung weniger stabil als eine, in der es gerechter zugeht.

Dass der Kapitalismus die Ungleichverteilung der Gewinne fördert, ist seine große Schwäche. Es ist eine Chance für die sozialen Marktwirtschaften.
[/OFFTOPIC]

qbz 25.08.2020 10:03

Offtopic:

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1549027)
[OFFTOPIC]
Der Eigennutz einer Gesellschaft ist einfach ihr Fortbestand. Nimm’ als Beispiel Saudi Arabien ab dem Tag, an dem dort die Ölquellen versiegen. Dann hört auch die dortige Gesellschaft in ihrer derzeitigen Form auf zu existieren.

weil die USA, welche im Golf England als Kolonial- und "Schutz"macht ablösten, ab dann kein Interesse mehr an der mordenden Monarchenclique haben.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1549027)
Unsere Einschätzung hat wahrscheinlich weniger etwas mit dem Bruttoinlandsprodukt zu tun, als mit Frauenrechten, Meinungsfreiheit, Demokratie und sozialem Ausgleich. Eine Gesellschaft, die große Teile ihrer Mitglieder stark benachteiligt, ist nach meiner Einschätzung weniger stabil als eine, in der es gerechter zugeht.

Dass der Kapitalismus die Ungleichverteilung der Gewinne fördert, ist seine große Schwäche. Es ist eine Chance für die sozialen Marktwirtschaften.

Zustimmung.

Körbel 25.08.2020 14:01

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1548915)
Nur gibt es halt zu wenig Kleinvieh. Ein Dilemma ist es ja, dass diejenigen, die den größten Ökologischen Fußabdruck hinterlassen, grün wählen. Das sind die mobilen Gutverdiener, die reisen, Sport machen, mehrere Autos fahren, (alleine) in großen Wohnungen leben. (Ich schließe mich da gar nicht aus).

Gibt mehr als du denkst und alle die Umweltschweine die ich kenne, wählen eher die Partei die schon seit mehr als 16 Jahren am Ruder sitzt.

Klar stimmt, es gibt grün angehauchte die zum Yoga-Kurs nach Thailand fliegen oder Wildcamping in der kasachischen Steppe machen oder den Sternenhimmel in der Sahara bewundern.

Gibt aber auch viele, die daheim nur für sich mal so "richtig grün leben".

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1548956)
Wenn es in erster Linie eine Angriffsarmee wäre, wie du schreibst, dann müsste es der USA in den letzten 70 Jahren gelungen sein, ihr Territorium messbar durch Eroberung und Einverleibung angegriffener Staaten auszudehnen. Das sehe ich so nicht.

Naja sie waren in mehr als 220 Kriege eingebunden, die meisten selbst angezettelt und alle, wirklich alle, nur auf fremden Territorium geführt.

Das ist ein sehr trauriger Rekord.

Für mich sind sie der Kriegstreiber "Nummer Eins" auf dieser Welt und werden es wohl auch in Zukunft bleiben.

Trimichi 25.08.2020 15:20

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1549092)

Klar stimmt, es gibt grün angehauchte die zum Yoga-Kurs nach Thailand fliegen.

Hätten diese Yogateilnehmer*innen auch nur einen Funken vom Sinn des Yoga verstanden, kämen sie diese nie und nimmer auf solche absurde Ideen. Ich beziehe mich auf das 8-gliedrige Yoga nach Patanjali, das eigentlich global als das verbindlichste Yogasystem angesehen wird. Das Problem ist, dass diese gutbetuchten Damen und Herren auf Stufe 3 und machmal sogar auf Stufe 4 (dann aber in Thailand) einsteigen ohne die Grundlagen etabliert zu haben, Stufen 1 und 2 also, die den Boden bereiten, um überhaupt mit den Asanas anzufangen. Und dann dieses Geprotze von wegen wer Yoga macht. Nichts kapiert, aber dann sagen "Du, ich muss zum Yogakurs ..." und als i-Tüpfelchen noch vom Mann hingefahren mitm Family-Van. Weil Frau es nicht schafft 500m zum Studio zu Fuß zu laufen. Da stimmt gar nichts mehr.

Du, Körbel, auf Grund deiner unermüdlichen Postings ist es hier im Haushalt geglückt im letzten Jahr 30% Wasser und 35% Strom einzusparen. Um diesen Anteil sind die diesbezüglichen Rechnungen gesunken im Vergleichszeitraum. Toll, oder? Und das Beste, haste Recht, es, der Verzicht, das Einsparen macht Spaß! Zu gucken wo man noch bissl was einsparen kann ist einfach geil!

Bitte weitermachen! Gibs ihnen (und mir natürlich auch). :) :Blumen:

Körbel 25.08.2020 16:20

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1549102)
Nichts kapiert, aber dann sagen "Du, ich muss zum Yogakurs ..." und als i-Tüpfelchen noch vom Mann hingefahren mitm Family-Van. Weil Frau es nicht schafft 500m zum Studio zu Fuß zu laufen. Da stimmt gar nichts mehr.

Du, Körbel, auf Grund deiner unermüdlichen Postings ist es hier im Haushalt geglückt im letzten Jahr 30% Wasser und 35% Strom einzusparen. Um diesen Anteil sind die diesbezüglichen Rechnungen gesunken im Vergleichszeitraum. Toll, oder? Und das Beste, haste Recht, es, der Verzicht, das Einsparen macht Spaß! Zu gucken wo man noch bissl was einsparen kann ist einfach geil!

Bitte weitermachen! Gibs ihnen (und mir natürlich auch). :) :Blumen:

Da hab ich gleich das passende video dazu.

https://www.youtube.com/watch?v=dmCgJcpgZ3I


Na sieh mal einer an,
da vernehme ich so einen Anklang von Bestätigung,
von "na so ab und an schreibt er nicht nur dummes Zeug"?:bussi:

Na ist doch prima wenn du was einsparst ohne das es weh tut.
Vielleicht machst du bei deinen Freunden ja als "Bekehrer" weiter und vielleicht zahlt es sich ja auch dort aus.

Viel Spass beim weiteren Minimalismus!!!

keko# 25.08.2020 16:46

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1549092)
Gibt mehr als du denkst und alle die Umweltschweine die ich kenne, wählen eher die Partei die schon seit mehr als 16 Jahren am Ruder sitzt.

Klar stimmt, es gibt grün angehauchte die zum Yoga-Kurs nach Thailand fliegen oder Wildcamping in der kasachischen Steppe machen oder den Sternenhimmel in der Sahara bewundern.

Gibt aber auch viele, die daheim nur für sich mal so "richtig grün leben".
....

Was verstehst du denn unter "richtig grün leben"? Ich kenne in meinem Bekanntenkreis niemanden, der das tut.
Meine Oma lebte grün. Hat ihr Dorf quasi nie verlassen, hatte eine Kuh, Hasen, einen Acker und eine kleine Landwirtschaft. War zum großen Teil Selbstversorger. Ich musst oft mithelfen und fand das ebenso wenig prickelnd wie meine Oma. Das war Knochenarbeit. Meine Eltern lebten so halb-grün oder freizeit-grün. Ich habe schon x-mal grün gewählt, lebe aber im Gegensatz zu meiner Oma alles andere als grün. Ich vermute, dass mir meine Oma zu den Annehmlichkeiten, die ich habe, herzlichst gratulieren würde. Bei allem Ressourcenverbrauch gab es in vielen Bereichen ja dadurch auch einen gewaltigen Fortschritt, auf den ich nicht verzichten möchte.

Körbel 25.08.2020 17:47

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1549116)
Was verstehst du denn unter "richtig grün leben"? Ich kenne in meinem Bekanntenkreis niemanden, der das tut.
Meine Oma lebte grün. Hat ihr Dorf quasi nie verlassen, hatte eine Kuh, Hasen, einen Acker und eine kleine Landwirtschaft. War zum großen Teil Selbstversorger. Ich musst oft mithelfen und fand das ebenso wenig prickelnd wie meine Oma.

Was man hier so in meinem Dorf noch ab und an sehen kann.
Ich schaffs noch nicht ganz, mir fehlen noch so ca. 25% bis ich da bin, wo ich hinmöchte.

Menschen die einfach darauf bedacht sind, mit der Natur sorgsam umgehen, die keinen überflüssigen km mit dem Auto fahren, nicht fliegen und ansonsten eher geerdet durchs Leben laufen und ihren Luxus darin sehen, sich ab und an ein Getränk und eine nicht selbstgemachte Speise in der örtlichen Kneipe kredenzen zu lassen.

Die weitestgehend so leben, wie es sich 99% der Mitteleuropäer nicht vorstellen könnten.

Kurioserweise findet man hier immer mehr junge Menschen aus Deutschland, die sich völlig von dem getrennt haben, was in Deutschland so von der grossen Masse erwartet und gelebt wird.

Schwarzfahrer 25.08.2020 22:35

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1549116)
Meine Oma lebte grün.

Meine Oma in Rumänien lebte vielleicht "grün", weil sie ihr Dorf kaum verlassen hat (außer auf der Flucht vor der Roten Armee), und so manches an Lebensmitteln im Eigen-Anbau erzeugt und auf Holzfeuer gekocht hat. Das tat sie aber sicher nicht aus "grüner" Überzeugung, sondern weil es nicht anders möglich war. Ihre Einstellung würde ich sicher nicht als Grün bezeichnen, wenn ich bedenke, daß sie z.B. hemmungslos Plastikmüll im Küchenherd verbrannte, da Müllsammeln oder trennen gar nicht in ihrer Welt vorgesehen war, es wurde alles kompostiert oder verbrannt. Oder daß sie über DDT und ähnlichen Chemie-Produkten sich sehr gefreut und diese energisch eingesetzt hatte, um alles zu dezimieren, was ihrem Garten oder ihrer Küche geschadet hat oder ihr extra Arbeit gemacht hat. Sie fand die damals neuen Kunstfasern für vieles super und zog diese den "Naturprodukten" vor. Ich halte nichts von der Idealisierung der Vergangenheit - die Menschen damals haben so gut wie jeden technischen Fortschritt schon aus reinem Eigennutz bei weitem mehr gewürdigt, als die heutigen Grünen es können.

keko# 26.08.2020 09:16

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1549159)
Meine Oma in Rumänien lebte vielleicht "grün", weil sie ihr Dorf kaum verlassen hat (außer auf der Flucht vor der Roten Armee), und so manches an Lebensmitteln im Eigen-Anbau erzeugt und auf Holzfeuer gekocht hat. Das tat sie aber sicher nicht aus "grüner" Überzeugung, sondern weil es nicht anders möglich war. Ihre Einstellung würde ich sicher nicht als Grün bezeichnen, wenn ich bedenke, daß sie z.B. hemmungslos Plastikmüll im Küchenherd verbrannte, da Müllsammeln oder trennen gar nicht in ihrer Welt vorgesehen war, es wurde alles kompostiert oder verbrannt. Oder daß sie über DDT und ähnlichen Chemie-Produkten sich sehr gefreut und diese energisch eingesetzt hatte, um alles zu dezimieren, was ihrem Garten oder ihrer Küche geschadet hat oder ihr extra Arbeit gemacht hat. Sie fand die damals neuen Kunstfasern für vieles super und zog diese den "Naturprodukten" vor. Ich halte nichts von der Idealisierung der Vergangenheit - die Menschen damals haben so gut wie jeden technischen Fortschritt schon aus reinem Eigennutz bei weitem mehr gewürdigt, als die heutigen Grünen es können.

Ich erinnere mich auch noch an gewisse Dinge: das Motoröl vom alten Moped wurde einfach umbekümmert in den Abfluß gekippt und im alten Herd wurde verbrannt, was irgendwie brannte. Heute ist das Bewußtsein meiner Meinung nach zum Glück größer als bei meiner Oma, aber ich vermute, der ökologische Fußabdruck auch.

Körbel 26.08.2020 13:34

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1549195)
Ich erinnere mich auch noch an gewisse Dinge: das Motoröl vom alten Moped wurde einfach umbekümmert in den Abfluß gekippt und im alten Herd wurde verbrannt, was irgendwie brannte. Heute ist das Bewußtsein meiner Meinung nach zum Glück größer als bei meiner Oma, aber ich vermute, der ökologische Fußabdruck auch.

Da wurden damals auch schon schlimme Sünden begangen, das waren aber eher Ausnahmen.
Heute hat man zwar ein anderes Bewusstsein, aber auch jede Menge mehr Möglichkeiten, in die Umweltfallen reinzutappen.

Da fällt mir als ein Beispiel der "Coffee to go" ein.:-((

Siebenschwein 26.08.2020 16:17

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1549264)
Da wurden damals auch schon schlimme Sünden begangen, das waren aber eher Ausnahmen.

Na klar, das Dioxin aus dem Holzofen war ja gutes Dioxin und das aus der Müllverbrennung heute ist ganz böse...
Das Abwasser ging ungeklärt in den nächsten Bach und der Misthaufen war direkt neben der Pumpe...
Das Naphthalin aus den Mottenkugeln hat man sich über die Kleider schön auf der Haut verteilt und die Kinder, die den Kamin gereinigt haben, weil nur sie durchpassten, kriegten von dem Russ auch keinen Hautkrebs, weil der ja natürlich erzeugt war und ohne „Kemie“.
Noch mehr Ausnahmen gefällig?
Wir leben mittlerweile in einer verdammt gut untersuchten und ins letzte ppt durchanalysierten Umwelt. Und im Gegensatz zu früher wissen wir verdammt genau, was wo als Schadstoff vorkommt, kennen seine Quellen und können seine Wirkung recht gut abschätzen. Womit die Basis für Verbesserungen da ist. Der Rest ist politischer Wille bzw. Auftrag des Wählers indem er das Kreuz an der seiner Meinung nach richtigen Stelle macht.

Körbel 26.08.2020 16:27

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1549297)
Wir leben mittlerweile in einer verdammt gut untersuchten und ins letzte ppt durchanalysierten Umwelt. Und im Gegensatz zu früher wissen wir verdammt genau, was wo als Schadstoff vorkommt, kennen seine Quellen und können seine Wirkung recht gut abschätzen. Womit die Basis für Verbesserungen da ist. Der Rest ist politischer Wille bzw. Auftrag des Wählers indem er das Kreuz an der seiner Meinung nach richtigen Stelle macht.

Nutzt nichts wenn man alles weiss und sich trotzdem wie der letzte Mensch verhält, der denkt: Nach mir die Sintflut!

Und deswegen wird der letzte Fleck Erde zubetoniert oder mit Basalt oder Granit "verschönert"!
Das Unkraut wird im englischen Rasen mit RoundUp gekillt.
Das Fleisch kommt aus Qualzucht in Massentierhaltung mit einhergehender Tierquälerei.
Im Winter gibts Erdbeeren aus Südafrika oder Neuseeland.
Der Spritschlucker SUV ist immer vollgetankt und wird mittels Bleifuss über die deutschen Autobahnen gejagt.
Jedes Jahr gibts das neueste Handy und das alte wird dann hier verhökert.

Die Liste ist unendlich fortsetzbar.
Achja und alle diese Sünden werden von sehr vielen Menschen in ganz Europa begangen und von fast allen geduldet.

Schwarzfahrer 26.08.2020 22:23

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1549264)
Da wurden damals auch schon schlimme Sünden begangen, das waren aber eher Ausnahmen.
Heute hat man zwar ein anderes Bewusstsein, aber auch jede Menge mehr Möglichkeiten, in die Umweltfallen reinzutappen.

Und die damals so seltenen Ausnahmen haben doch wesentlich dazu beigetragen, daß die Lebenserwartung der Menschen um einiges niedriger war, und damals viele Sechzigjährigen bereits so aussahen, wie heute die über Achtzigjährigen (schau Dir mal alte Familienfotos an ...). Übrigens, meine Oma hat auch die Plastiktüten, die sie verbrannt hat, zuvor monatelang wiederholt genutzt und regelmäßig gespült (von Hand, in kaltem Wasser in Ermangelung von warmem Wasser, auch wenn zuvor rohes Hühnchenfleisch drin war, und beim nächsten Mal vielleicht Brötchen) - ist das nun grün, oder hoch gesundheitsgefährlich? Aber die seltenen, kaum erhältlichen Plastiktüten waren und sind halt für vieles besser geeignet, als jede Öko-Verpackung.
Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1549300)
Nutzt nichts wenn man alles weiss und sich trotzdem wie der letzte Mensch verhält, der denkt: Nach mir die Sintflut!
...
Die Liste ist unendlich fortsetzbar.
Achja und alle diese Sünden werden von sehr vielen Menschen in ganz Europa begangen und von fast allen geduldet.

Und weil wir uns heute so viel schädlicher benehmen, leben die Menschen 10 - 20 Jahre länger und ernähren sich gesünder - oder ist es vielleicht so, weil sie eine Menge der früheren, wirklich schwer schädlichen Umweltsünden als solche erkannt und zurückgedrängt haben?.
Daß man noch vieles weiter verbessern kann, ist natürlich richtig. Eine nostalgische Verklärung der Vergangenheit als anstrebenswerter Zustand ist allerdings ebenso grober Unfug und Täuschung, wie die Behauptung, wir würden die Welt aktuell auf den Abgrund zuführen. Letztere Behauptung wurde schon unzählige Male von der Menschheit aufgestellt ("Weltuntergangs-Szenarien") - und jedes Mal meinte man, diesmal stimmt es wirklich...:Cheese:

LidlRacer 26.08.2020 22:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1549358)
Und weil wir uns heute so viel schädlicher benehmen, leben die Menschen 10 - 20 Jahre länger und ernähren sich gesünder - oder ist es vielleicht so, weil sie eine Menge der früheren, wirklich schwer schädlichen Umweltsünden als solche erkannt und zurückgedrängt haben?.
Daß man noch vieles weiter verbessern kann, ist natürlich richtig. Eine nostalgische Verklärung der Vergangenheit als anstrebenswerter Zustand ist allerdings ebenso grober Unfug und Täuschung, wie die Behauptung, wir würden die Welt aktuell auf den Abgrund zuführen. Letztere Behauptung wurde schon unzählige Male von der Menschheit aufgestellt ("Weltuntergangs-Szenarien") - und jedes Mal meinte man, diesmal stimmt es wirklich...:Cheese:

Einen nicht unwesentlichen Teil der Umweltsünden haben wir nicht zurückgedrängt sondern ins ferne Ausland exportiert, wo sie jetzt die dortige Bevölkerung belasten (Plastikmüll, Elektronikschrott etc).

Oder in die Atmosphäre, wo's zunächst nicht auffiel, aber jetzt als Klimakatastrophe zurückkommt ...

qbz 26.08.2020 23:02

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1549358)
Und weil wir uns heute so viel schädlicher benehmen, leben die Menschen 10 - 20 Jahre länger und ernähren sich gesünder - oder ist es vielleicht so, weil sie eine Menge der früheren, wirklich schwer schädlichen Umweltsünden als solche erkannt und zurückgedrängt haben?.

Die Hauptfaktoren für die Erhöhung des durchschnittlichen Lebensalters sind: Rückgang der Kindersterblichkeit (wichtigster Faktor), leichtere Arbeit im Haushalt (Kinderanzahl, Maschinen), verbesserte Arbeitsbedingungen, medizinische Fortschritte.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1549358)
Daß man noch vieles weiter verbessern kann, ist natürlich richtig. Eine nostalgische Verklärung der Vergangenheit als anstrebenswerter Zustand ist allerdings ebenso grober Unfug und Täuschung, wie die Behauptung, wir würden die Welt aktuell auf den Abgrund zuführen. Letztere Behauptung wurde schon unzählige Male von der Menschheit aufgestellt ("Weltuntergangs-Szenarien") - und jedes Mal meinte man, diesmal stimmt es wirklich...:Cheese:

Die menschliche Zivilisation steht objektiv am Abgrund wegen der Massenvernichtungswaffen und der fortschreitnden Erderwärmung. Damit einem nicht schwindlig wird, schaut man am besten wie Du auch darüber hinweg und fixiert andere Punkte vor dem Abgrund oder beruhigt sich damit: Was gestern nicht geschah, wird auch morgen nicht passieren.

Schwarzfahrer 26.08.2020 23:14

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1549363)
Einen nicht unwesentlichen Teil der Umweltsünden haben wir nicht zurückgedrängt sondern ins ferne Ausland exportiert, wo sie jetzt die dortige Bevölkerung belasten (Plastikmüll, Elektronikschrott etc).

Und wo unsere "Expansion" ausserdem der dortigen Bevölkerung häufig Arbeit, Einkommen, wachsenden Wohlstand, bessere Ernährung und Gesundheit gebracht haben. Und deshalb ist diese Expansion nicht so ganz ohne die Zustimmung und Untersützung der dortigen Menschen geschehen. Wie gesagt, ich leugne nicht, daß man vieles verbessern kann und sollte, aber die Entwicklung der Menschheit ist nicht annähernd so klar negativ, wie es hier viele sehen möchten.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1549376)
Die Hauptfaktoren für die Erhöhung des durchschnittlichen Lebensalters sind: Rückgang der Kindersterblichkeit (wichtigster Faktor), leichtere Arbeit im Haushalt (Kinderanzahl, Maschinen), verbesserte Arbeitsbedingungen, medizinische Fortschritte.

All dies hat mit medizinischem und technischen Fortschritt zu tun, also der Entwicklung, die wegen der nicht völlig vermiedenen Probleme gerne verteufelt wird.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1549376)
Die menschliche Zivilisation steht objektiv am Abgrund wegen der Massenvernichtungswaffen und der fortschreitnden Erderwärmung. Damit einem nicht schwindlig wird, schaut man am besten wie Du auch darüber hinweg und fixiert andere Punkte vor dem Abgrund.

Nein, eher fixiere ich die Ziele hinter dem Abgrund. Wenn ich vor einem Abgrund stünde (was ich nicht so sehe), überlegte ich zuerst, wie ich die Brücke darüber bauen könnte oder eine Umgehung finde, um meinen Weg fortzusetzen (in diesem Fall: die Verbesserung der Lebensbedingungen für die Menschen), und nicht, wie ich in die Vergangenheit umkehre, und erreichte Fortschritte oder mein Ziel aufgebe.

captain hook 27.08.2020 09:46

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1549380)
Und wo unsere "Expansion" ausserdem der dortigen Bevölkerung häufig Arbeit, Einkommen, wachsenden Wohlstand, bessere Ernährung und Gesundheit gebracht haben. Und deshalb ist diese Expansion nicht so ganz ohne die Zustimmung und Untersützung der dortigen Menschen geschehen. Wie gesagt, ich leugne nicht, daß man vieles verbessern kann und sollte, aber die Entwicklung der Menschheit ist nicht annähernd so klar negativ, wie es hier viele sehen möchten.

Das ist allerdings eine romantische Sicht auf die Dinge. So nach dem Motto: "wir verschiffen unseren "Dreck" da hin, das ist für die immer noch besser als nix, also ist es gut für die".

Natürlich machen die das, weil immer noch besser als zu sterben. Oder noch etwas krasser... vielleicht zu sterben ist besser als sicher zu sterben.

Kennst Du die Berichte über die Ozeanriesen die man da einfach an den Strand fährt und wo dann komplett ohne jede Sicherungs- und Umweltschutzmaßnahmen Leute ohne Ausbildung die Schiffe zerlegen und das mitnehmen was sie brauchen können - und das was sie nicht brauchen können liegen lassen oder ins Meer kippen?

In Wahrheit werden solche Themen immer dahin verlagert wo es billiger ist als davor. Und wenn es da zu teuer geworden ist, macht es einer für noch weniger unter noch übleren Bedingungen, weil er eine noch ärmere Sau ist, der es noch schlechter geht als dem davor.

Oder glaubst Du, dass die Jeans sandstrahlen ohne jeden Schutz oder reingreifen in Gerbsäuren oder giftige Farben machen, weil die das als Geschenk empfinden?

Oder gibt man es dahin, weil hier die Umweltschutzauflagen hoch sind (und damit teuer) und woanders außer den menschenverachtenden Bedingungen auch die übelsten Umweltsauereien betrieben werden?

Stefan 27.08.2020 09:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1549380)
Und deshalb ist diese Expansion nicht so ganz ohne die Zustimmung und Untersützung der dortigen Menschen geschehen.

"Zustimmung und Unterstützung"? Wenn man nicht weiss, ob man morgen was auf dem Teller hat, dann kann kann man nicht die Handlungsalternative wählen, die auf lange Sicht optimal wäre.

keko# 27.08.2020 10:33

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1549376)
...

Die menschliche Zivilisation steht objektiv am Abgrund wegen der Massenvernichtungswaffen und der fortschreitnden Erderwärmung. Damit einem nicht schwindlig wird, schaut man am besten wie Du auch darüber hinweg und fixiert andere Punkte vor dem Abgrund oder beruhigt sich damit: Was gestern nicht geschah, wird auch morgen nicht passieren.

Angst war und ist schon immer ein gutes Geschäftsmodell :)
Spontan fällt mir ein:
- Trump zerstört die Demokratie
- Klimawandel vernichted die gesamte Menschheit
- Corona vernichted Gesundheit, Wirtschaft und dann Wohlstand
- Islamische Terroristen jagen Deutschland in die Luft
- der Islam erobert das christliche Abendland
- Digitalisierung vernichted Arbeitsplätze

qbz 27.08.2020 12:26

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1549441)
Angst war und ist schon immer ein gutes Geschäftsmodell :)
Spontan fällt mir ein:
- Trump zerstört die Demokratie
- Klimawandel vernichted die gesamte Menschheit
- Corona vernichted Gesundheit, Wirtschaft und dann Wohlstand
- Islamische Terroristen jagen Deutschland in die Luft
- der Islam erobert das christliche Abendland
- Digitalisierung vernichted Arbeitsplätze

Als ich schrieb, die menschliche Zivilisation steht objektiv vor dem Abgrund wegen der Massenvernichtungswaffen und der fortlaufenden Erderwämung, bezog sich meine Kurzantwort auf den Vergleich zu Anfang des 19. Jahrhunderts, und Schwarzfahrers Meinung, die Welt stünde in Umweltfragen heute besser da wie damals und Untergangszenarien würden sowieso keiner Realität entsprechen, weil sie bisher nie eintrafen. Ich verzichtete auf eine detailierte Begründung und mochte jetzt nur einen bekannten Link ergänzen, von Novellpreisträgern, die sich damit seit der Erfindung der A-Waffen beschäftigen:
Atomkriegsuhr (Klimawandel ist einbezogen worden) . Aus der Historie der Atomkriegsuhr geht auch hervor, welche Ereignisse den Zeiger zurückdrehen könn(t)en und worauf es diesbezüglich ankäme.

Körbel 27.08.2020 14:05

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1549358)
Und die damals so seltenen Ausnahmen haben doch wesentlich dazu beigetragen, daß die Lebenserwartung der Menschen um einiges niedriger war, und damals viele Sechzigjährigen bereits so aussahen, wie heute die über Achtzigjährigen (schau Dir mal alte Familienfotos an ...). Übrigens, meine Oma hat auch die Plastiktüten, die sie verbrannt hat, zuvor monatelang wiederholt genutzt und regelmäßig gespült (von Hand, in kaltem Wasser in Ermangelung von warmem Wasser, auch wenn zuvor rohes Hühnchenfleisch drin war, und beim nächsten Mal vielleicht Brötchen) - ist das nun grün, oder hoch gesundheitsgefährlich? Aber die seltenen, kaum erhältlichen Plastiktüten waren und sind halt für vieles besser geeignet, als jede Öko-Verpackung.

Und weil wir uns heute so viel schädlicher benehmen, leben die Menschen 10 - 20 Jahre länger und ernähren sich gesünder - oder ist es vielleicht so, weil sie eine Menge der früheren, wirklich schwer schädlichen Umweltsünden als solche erkannt und zurückgedrängt haben?.
Daß man noch vieles weiter verbessern kann, ist natürlich richtig. Eine nostalgische Verklärung der Vergangenheit als anstrebenswerter Zustand ist allerdings ebenso grober Unfug und Täuschung, wie die Behauptung, wir würden die Welt aktuell auf den Abgrund zuführen. Letztere Behauptung wurde schon unzählige Male von der Menschheit aufgestellt ("Weltuntergangs-Szenarien") - und jedes Mal meinte man, diesmal stimmt es wirklich...

Hmm meine Oma Jhg. 1895 wurde 86 Jahre alt, mein Opa, Jhg. 1898 wurde 80, aber auch nur weil er im Winter auf Glatteis ausgerutscht ist und sich den Oberschenkelhals dabei brach.
Dazu kam ein Schlaganfall im KKH und aus wars, der wäre auch mit Sicherheit so alt geworden.
Beides sparsame Leute und grundsolide gelebt.

Das Hühnchen von damals war kein bischen mit irgendwelchen Keimen behaftet, denn das lief bei Oma und Opa auf dem Hof rum.

Die Brötchentüte aus Papier wurde zig mal wiederbenutzt, wenn Opa zum Bäcker um die Ecke ging, natürlich zu Fuss.
Auf dem Weg dahin, konnte er eine rauchen und sich kleine Schnapspullen beim Metzger mitnehmen.
Die ich im übrigen später geholt habe um mir eine Mark dazu zuverdienen.

Das die Menschen heute älter werden, liegt auch daran das die moderne Medizin auch sein Gutes hat und viele Errungenschaften dann heute doch das Leben um einige Jahre verlängern kann.

Und ja, die Masse der Menschheit benimmt sich heute schädlicher.
Jede 4-köpfige Familie hat meist 4 Autos, wenn die Kinder schon 18 sind.
Meist hat der Papa noch ein Motorrad und das muss ja auch ausgefahren werden.

Die Schadstoffbelastungen in der Luft sind um ein vielfaches höher als in den 50ern und das Verkehrsaufkommen spüren Berufspendler heute jeden verkackten Tag am eigenen Leib.
Als Kind konnten wir gefahrlos auf der Strasse spielen, das würde heute nicht mehr gehen, obwohl die Strasse in der meine Eltern heute noch leben, eher eine ruhige Ecke in einem 3000 Seelendorf ist.

Der Klimawandel ist überall deutlich zu sehen, wer das leugnet hat Tomaten auf den Augen.:Huhu:

keko# 27.08.2020 14:12

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1549487)
Als ich schrieb, ....

Ok :)
Atomkriegsgefahr halt ich persönlich immer noch für eine größere Gefahr für die Menschheit als den Klimawandel. Das habe ich hier in diesem Forum auch schon so geäußert.

LidlRacer 27.08.2020 14:29

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1549529)
Die Schadstoffbelastungen in der Luft sind um ein vielfaches höher als in den 50ern ..

Das kann man so generell sicher nicht sagen. Kommt drauf an, wo und welche Schadstoffe. Oder auch darauf, ob wir 1950 oder 1959 betrachten.

keko# 27.08.2020 14:39

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1549529)
...

Jede 4-köpfige Familie hat meist 4 Autos, wenn die Kinder schon 18 sind.
Meist hat der Papa noch ein Motorrad und das muss ja auch ausgefahren werden.

...

Ich vermute, es sind nur 3, aber im Prinzip hast du Recht.
Das Dilemma ist ja, dass du sie aus wirtschaftlichen Gründen (BIP) kaufen sollst, aber aus Umweltschutzgründen nicht fahren.

Cogi Tatum 27.08.2020 14:55

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1549529)
Die Schadstoffbelastungen in der Luft sind um ein vielfaches höher als in den 50ern ...

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1549549)
Das kann man so generell sicher nicht sagen. Kommt drauf an, wo und welche Schadstoffe. Oder auch darauf, ob wir 1950 oder 1959 betrachten.

Ich finde es lustig.
Man kann fast die Uhr nach dem Herrn Körbel stellen. Meist gegen 14:00 Uhr nach seinem Power Nap(?), fährt er den Rechner hoch und erklärt seine Sicht auf den Lauf der Welt und zum Geschehen im Forum. Gelegentlich kommt es dabei zur Übereinstimmung mit der Realität, gelegentlich auch nicht. ;)

Die Belastung der Luft mit Schadstoffen nahm in den vergangenen 25 Jahren deutlich ab.

Körbel 27.08.2020 15:42

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1549558)
Ich vermute, es sind nur 3, aber im Prinzip hast du Recht.
Das Dilemma ist ja, dass du sie aus wirtschaftlichen Gründen (BIP) kaufen sollst, aber aus Umweltschutzgründen nicht fahren.

Das Dilemma ist der hirnlose und kaufwütige Mensch, der meint, nur weil ers hat muss ers gleich unter die Leute bringen.
Wobei manche haben nichts und machen das ebenfalls.

Körbel 27.08.2020 15:43

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1549549)
Das kann man so generell sicher nicht sagen. Kommt drauf an, wo und welche Schadstoffe. Oder auch darauf, ob wir 1950 oder 1959 betrachten.

Seh es global und ich denke das ich richtig liege.

captain hook 27.08.2020 15:56

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1549585)
Das Dilemma ist der hirnlose und kaufwütige Mensch, der meint, nur weil ers hat muss ers gleich unter die Leute bringen.
Wobei manche haben nichts und machen das ebenfalls.

Da Stillstand Rückschritt ist und Konsum immer wachsen muss aus der globalen Wirtschaftssicht wird das Kaufvieh ja auch dazu getrieben so zu denken.

Wenn er dann gar nicht mehr funktioniert, gibt's Negativzinsen auf Spareinlagen und Konsumkredite für 0%.

keko# 27.08.2020 16:05

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1549585)
Das Dilemma ist der hirnlose und kaufwütige Mensch, der meint, nur weil ers hat muss ers gleich unter die Leute bringen.
Wobei manche haben nichts und machen das ebenfalls.

Wichtig ist nur, dass er kauft und etwaige Schulden irgenwie abzahlen kann. Dazu braucht er irgendeinen Job, damit er kaufen kann (oder Schulden abbezahlen) und ein Gerät (Fernseh, Handy), dass ihm zeigt, was er kaufen kann, damit er es kauft. Hirn ist dazu nur so viel nötig, dass man auf Kaufreize reagieren und den "Kaufen"-Knopf drücken kann.

Körbel 27.08.2020 16:34

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1549593)
Da Stillstand Rückschritt ist und Konsum immer wachsen muss aus der globalen Wirtschaftssicht wird das Kaufvieh ja auch dazu getrieben so zu denken.

Wenn er dann gar nicht mehr funktioniert, gibt's Negativzinsen auf Spareinlagen und Konsumkredite für 0%.

Und ich sag "Rückschritt ist der neue Fortschritt."

Der ganze Kaufwahn hat uns doch erst dahin gebracht wo wir heute mit solchen Problemen zu kämpfen haben.

Wobei bei Negativzinsen der Schuss ganz schnell nach hinten losgehen kann.
Als Beispiel sei da Belgien genannt.
Seitdem das dort so praktiziert wird, schleppen Massen von Belgiern ihre Kohle nach Spanien und kaufen sich hier eine Immobilie und haben ihrem Land adè gesagt.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1549595)
Wichtig ist nur, dass er kauft und etwaige Schulden irgenwie abzahlen kann. Dazu braucht er irgendeinen Job, damit er kaufen kann (oder Schulden abbezahlen) und ein Gerät (Fernseh, Handy), dass ihm zeigt, was er kaufen kann, damit er es kauft. Hirn ist dazu nur so viel nötig, dass man auf Kaufreize reagieren und den "Kaufen"-Knopf drücken kann.

Heisst in Kurzform:
"Der kaufsüchtige Mensch ist so hirnlos wie eine Amöbe!"

captain hook 27.08.2020 16:57

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1549599)
Und ich sag "Rückschritt ist der neue Fortschritt."

Der ganze Kaufwahn hat uns doch erst dahin gebracht wo wir heute mit solchen Problemen zu kämpfen haben.

Wobei bei Negativzinsen der Schuss ganz schnell nach hinten losgehen kann.
Als Beispiel sei da Belgien genannt.
Seitdem das dort so praktiziert wird, schleppen Massen von Belgiern ihre Kohle nach Spanien und kaufen sich hier eine Immobilie und haben ihrem Land adè gesagt.



Heisst in Kurzform:
"Der kaufsüchtige Mensch ist so hirnlos wie eine Amöbe!"

Der Mensch ist sicher das ausführende Organ. Grundsätzlich wird aber von Wirtschaft und Regierungen alles getan, dass er sich genau so verhält. Sollte das Kaufverhalten nicht ausreichend sein, wird mit Zins- und Preispolitik, Steuern und Co entsprechend steuernd eingegriffen. Soweit die rein sachliche Feststellung. Kann man sich dann seinen Teil zu denken. Wie Du siehst, führen einzelne Maßnahmen dazu, dass es zu interessanten Verschiebungen führen. Im Guten wie im Schlechten. Ich würde mir nicht zutrauen das insgesamt bewerten zu können (zB welche Folgen Einzelmaßnahmen auf das Gesamtsystem haben).

Grundsätzlich dürfte es - wir sind ja bei der Umwelt - für diese nicht förderlich sein, wenn der Konsum immer weiter nach oben gedreht wird als Endlosspirale.

Körbel 27.08.2020 17:25

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1549601)
Grundsätzlich dürfte es - wir sind ja bei der Umwelt - für diese nicht förderlich sein, wenn der Konsum immer weiter nach oben gedreht wird als Endlosspirale.

Was glaubst du warum ich mir, fast auf 960 Seiten, den Mund fusselig quatsche?

Deswegen mein Appell an alle die dem Kaufwahn verfallen sind und das sind einige:
"Besinnt euch und schaltet mal einen Gang, besser 2 Gänge zurück!":Huhu:

Achja und da passt diese Meldung ganz gut dazu:
https://web.de/magazine/wirtschaft/2...bezos-35031602

Danke an alle die diesem Schmierlappen so wunderbar die Kohle in seinen Arsch blasen!!!

keko# 27.08.2020 22:24

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1549609)
Was glaubst du warum ich mir, fast auf 960 Seiten, den Mund fusselig quatsche?

Deswegen mein Appell an alle die dem Kaufwahn verfallen sind und das sind einige:
"Besinnt euch und schaltet mal einen Gang, besser 2 Gänge zurück!":Huhu:....

Das ist aus meiner Sicht auch zu unterstützen, aber ich denke, es wäre effektiver, kämen diese Aufrufe aus der Politik. Seit Corona sieht man ja, was alles möglich ist, wenn die Politik nur richtig will.

Körbel 28.08.2020 08:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1549661)
Das ist aus meiner Sicht auch zu unterstützen, aber ich denke, es wäre effektiver, kämen diese Aufrufe aus der Politik.

Die Politik???
So ein Irrsinn, die würden doch niemals zum sparen aufrufen.:dresche

Was war als die Grünen mal von einem "Veggie-Day" anfingen?:Lachanfall:

Die Umfragewerte gingen sofort in den Keller.
Kein Politiker wird die Sparfahne hissen, da wäre es sofort weg vom Fenster.

Alle Macht liegt beim Volke!:liebe053:

Und so muss ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden, anders wird man es nicht hinbekommen.
Warum braucht der Mensch immer Gesetze, Regeln und Verordnungen?

Ist doch so einfach.

So und deshal wird heute bei uns noch eine Extra-P-Anlage montiert die unserem E-Auto den Saft spendiert und wenn es mal nicht geladen werden sollte, dann fliesst ganz entspannt noch soviel Strom ins Haus das Kühlschrank und Co. ganz umsonst vor sich hinbrummen.

Ein Beitrag mehr in diesem Monat für den Klimawandel.

Siebenschwein 28.08.2020 09:42

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1549699)

Ein Beitrag mehr in diesem Monat für den Klimawandel.

Ich dachte, Du wolltest etwas DAGEGEN tun?


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