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Fragt man hingegen nach den Ursachen des Universums, sieht es besser aus. Es gibt bereits eine vielversprechende Hypothese, die erklären kann, wie Universen entstehen. Sie steht noch am Anfang, aber sie passt immerhin zur bestens bewährten Quantenphysik und zu Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie. Es geht dabei um einen Mechanismus, der Universen entstehen lässt. Aus dieser Theorie, der kosmischen Inflation, können Vorhersagen abgeleitet werden. Das bedeutet, falls sie zutrifft, müssten wir diese und jene Phänomene in unserem Universum beobachten können. Die Untersuchung solcher Phänomene in der kosmischen Hintergrundstrahlung, die noch vom Urknall stammt, ist heute einer der Hauptzweige der Kosmologie. :Blumen: |
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Der kirchenkritische, katholische Theologe Hans Küng argumentiert offenbar wie Dein Vorschlag in B: "Hans Küng spricht von der „Anmaßung, als neutraler und angeblich unschuldiger Zensor über Gott und die Welt das Urteil sprechen zu wollen“, da es dem Menschen nicht zustehe, die Theodizee-Frage zu stellen, sondern darum, sich ein Urteil über einen Glauben zu bilden: ein Urteil darüber, ob der Glaube an einen allmächtigen und gütigen Gott trotz Theodizee-Problem gerechtfertigt ist." https://de.wikipedia.org/wiki/Theodi...3%BCckgewiesen Was meinst Du damit, die Explosivwirkung des Theodizee-Problems hätte sich historisch nie entfaltet? |
Es ist eine Anmaßung des geprügelten Sklaven, wenn er die Rechtmäßigkeit seiner Prügel hinterfragt. Schon die Idee wäre eine Anmaßung. Der Sklave könnte das überhaupt nicht beurteilen.
(Frei nach Hans Küng.) |
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Gruß Matthias |
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Die Frage stellt sich erst mit der behaupteten Allmacht und Allgüte Gottes. Wenn wir nicht nach den Ursachen des Leids fragen dürfen, gilt das natürlich auch für alle anderen religiösen Fragen. Es wäre beispielsweise ebenso anmaßend, nach der Notwendigkeit einer jungfräulichen Empfängnis Jesu, oder nach dem Sinn seiner Kreuzigung zu fragen. Denkt man das weiter, wären wir letztlich für sämtliche Warum-Fragen zu niedrig und unqualifiziert. Jedoch sind das genau die Fragen, für deren Beantwortung es angeblich die Religion braucht. Und das nach 3000 Jahren Theologie. :Lachen2: |
Ich bin zugegebenermaßen sehr verwundert, dass die von mir beschriebene Theorie, Gott stünde außerhalb der (Raum-)Zeit, als so absurd betrachtet wird. Ich bin schließlich nicht Vater des Gedanken und er ist in vielen spirituellen und reliogiösen Strömungen verbreitet.
Da ich von diesem Konzept schon länger als seit gestern überzeugt bin, habe ich vielleicht auch einen anderen Blick darauf und empfinde es nicht als derart weltfremd. Würde man jemandem aus dem 19. Jahrhundert die allgemeine Relativitätstheorie oder den Welle-Teilchen-Dualismus als Wahrheit verkaufen wollen, dann wäre seine Reaktion vielleicht eine ähnliche. Beweise für meine "Vorstellung" gibt es im wissenschaftlichen Sinne natürlich nicht. Experiment -> Messergebnis -> Wiederholbarkeit -> Schlussfolgerung. Warum sollte Erkenntnis nur auf diese Weise möglich sein? Wenn Menschen eine Begegnung mit Gott haben (im Rahmen einer Nahtoderfahrung z.b.), dann berichten sich of genau das. Es gibt dort keine Zeit. Somit erklärt sich auch der Begriff der Ewigkeit (eben nicht im Sinne einer unendlichen Zeit). Jetzt werdet ihr (aus eurer Sicht) zurecht einwenden, dass diese Zeugnisse von Gottesbegegnungen in Wirklichkeit wohl nichts als Wahnvostellungen und Fantasierereien sind. Sollte jemand allerdings ernsthaftes Interesse daran haben, dem mal auf den Grund zu gehen, dann könnten sich durchaus andere Schlüsse aufdrängen. Für mich ist dieses Konzept also nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern ein Konzept, über das ich an vielfacher Stelle gelesen habe und sich mit dem spirituellen Erfahrungsschatz von Menschen deckt. Über die wissenschaftliche "Verwertbarkeit" in eurem Sinne bin ich mir im Klaren. https://de.wikipedia.org/wiki/Blockuniversum daraus: "In den Traditionen von Judentum, Christentum und Islam entspricht der Idee eines Blockuniversums die Vorstellung, dass Gott außerhalb der Zeit stehe. " |
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Hingegen kommen die Verfechter religiöser Thesen überall zu unterschiedlichen Ergebnissen. Das zeigt, wie zuverlässig die wissenschaftliche Methode ist, und wie unbrauchbar Esoterik und Aberglaube sind. Zitat:
Andere Methoden geben nichts her, deswegen wurden sie verworfen. Darin stimmen übrigens auch religiöse Menschen überein. Ansonsten würden ja alle Christen sofort zum Islam konvertieren, weil es dort eine geheimnisvolle Offenbarung an Mohammed gab. Stattdessen sagen die Christen: "Behaupten kann man viel". Ähnliches sagen die Juden über die Christen, und die Moslems über die Juden. Zitat:
Das ist ein Zirkelschluss. Du nutzt zur Stütze Deiner These das, was eigentlich auf dem Prüfstand steht. Du setzt es voraus. Die Leute haben aber keine Begegnung mit Gott, und falls doch, muss es zunächst bewiesen werden. Wenn Du auf diesen Beweis verzichtest, dann kannst Du Dir auch den Rest der Argumentation sparen. Denn dann ist es reines Wunschdenken. Sorry, wenn das harsch klingt, aber in diesem Punkt muss man sorgfältig sein. Zitat:
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Angenommen, das Universum sei so, wie von Dir beschrieben ("Blockuniversum"). Alle Zeiten existieren gleichzeitig nebeneinander. Dann wäre es zwangsläufig deterministisch, denn die Zukunft stünde bereits fest. Das wäre unvereinbar mit dem freien Willen der Menschen, auf den Du bisher großen Wert gelegt hast, denn der freie Wille ist Dein Ausweg aus dem Theodizee-Problem. Aber vielleicht findet sich dafür eine Lösung. Lassen wir den Determinismus also beiseite. Doch was Du eigentlich beweisen musst, ist etwas ganz anderes. Nämlich, dass der außerhalb der Zeit stehende Schöpfer des Universums vor zweitausend Jahren in Gestalt eines Arabers auf einem Esel durch die Wüste Palästinas geritten ist, um das Böse zu bekämpfen. Dass er Gebete erhört, Sünden bestraft, Rechtgläubigen das ewige Leben schenkt. Selbst wenn Deine kosmologischen Spekulationen alle zutreffen würden, kämest Du damit den eigentlichen Behauptungen des Christentums keinen Zentimeter näher. Sogar wenn Dir der spektakuläre Nachweis gelänge, dass Jesus aus Nazareth etwas mit der Entstehung des Weltalls zu tun hatte, bedeutet das noch lange nicht, dass seine moralischen Vorstellungen und Forderungen für uns Menschen richtig und verbindlich sind. Diese erfordern eine eigenständige Begründung. Die göttliche Herkunft allein reicht nicht aus. Angesichts dieser Überlegungen verstehe ich nicht, welche Bedeutung die zeitliche Struktur des Universums für Dich als gläubigen Christ haben kann. Verstehst Du, was ich meine? :Blumen: |
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