Schwarzfahrer |
18.03.2025 09:15 |
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1777091)
Weltweit kommt bei diesen Überlegungen heraus: Südlich von uns wird die Photovoltaik dominieren, nördlich von uns die Windkraft. Deutschland befindet sich in einem Mischgebiet, bei dem beides zum Einsatz kommen wird.
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Es ist noch etwas komplexer. Länder wie Norwegen und Schweiz können viel mit Wasserkraft machen, andere haben dieses Glück nicht. Und Länder wie Ungarn können von wenigen großen AKW profitieren. Alle, die auf Solar und Wind allein bauen, haben das Problem der Fluktuation, was ausgeglichen werden muß durch zusätzliche Infrastruktur, also Kosten, die mit in die Gestehungskosten einzurechnen sind.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1777091)
Was aber naiv ist: Die Vorstellung, es gäbe einen freien Markt, auf dem ein freier Wettbewerb um die besten Lösungen stattfände. Man müsse diesen Markt von Beeinflussungen wie Subventionen befreien, damit sich die beste Lösung am Markt durchsetzen könne.
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Wer glaubt, der Staat muß möglichst viel regeln, für den ist es naiv; ich halte es aber für ein erstrebenswertes Ziel zum Wohle aller.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1777091)
Wie wollte man beispielsweise große Mengen Atommüll einpreisen? Oder die grundsätzliche Möglichkeit, infolge eines Reaktorunfalls Teile Mitteleuropas unbewohnbar zu machen?
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Für Lagerung sind Kosten bezifferbar, und inzwischen gibt es einige Wege zur Weiterverarbeitung/ Mengenverringerung/ Wiederverwertung. Risiken können auch durch entsprechende Maßnahmen sehr stark bis zur Unwahrscheinlichkeit verringert werden. Letzterem widerspricht allerdings die inzwischen zunehmende Praxis der Risikobewertung, bei der das Risiko nicht mehr "Impact x Eintrittswahrscheinlichkeit" ist, wie es noch meine Generation gelernt hat, sondern der mögliche "Impact" allein als Maßstab gilt (sah ich nicht nur in meiner Firma in den letzten Jahren, sondern es wurde mir so auch z.B. von BASF bestätigt). Diese irrationale Denkweise führt natürlich dazu, daß die Lösung für alle Risiken nur die totale Vermeidung sein kann - wer nichts tut, kann keinen Fehler machen. Davon muß man natürlich auch wieder wegkommen.
Ist aber alles Theorie, in Deutschland ist Kernkraft durch den grünen Aktivismus erfolgreich "verbrannt", und die eilige Zerstörung der abgeschalteten Kraftwerke trägt dazu bei, daß auch bei einem entsprechenden Regierungswechsel diese nicht mehr wirtschaftlich reaktiviert werden können. Auf diesem Gebiet werden andere Länder vorangehen. Vielleicht hat ja Merz Recht, und wir bekommen (in 30 - 40 Jahren) zumindest den Fusionsreaktor hin, wenn sich nicht dagegen auch ein ähnlich erfolgreicher Aktivismus organisiert, wie die Anti-Atomkraft-Bewegung der 70-er und 80-er Jahre.
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