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FinP 08.02.2021 14:27

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1583327)
Und wie soll das gehen?

Das ist doch nicht das Problem des Arbeitnehmers. Wie der Arbeitgeber das haben möchte, soll er sich doch überlegen.

Meine Frau schreibt auch einfach Stunden auf und gibt sie dem Arbeitgeber und der rechnet auf der Grundlage ab.
Mein Nachbar schreibt als Handwerker Stundenzettel in so ein kleines Ding rein mit dem man auch telefonieren kann.

FinP 08.02.2021 14:32

Zitat:

Zitat von thunderlips (Beitrag 1583318)
Wieso? In manchen Bundesländern gibt es doch klassische Arbeitszeitmodelle für Lehrkraft. Mit der Berechnung von der "pädagogischen Mittagspause" über jede Unterrichtsstunde bis zur Zeugniskonferenz und Elterngesprächen.

Dies geschah deutlich zu Lasten der Lehrkräfte, denn ein bedeutend größerer Teil dieser hat einen Anspruch an sich selbst, seinen Beruf sowie allen Teilnehmenden in diesem Umfeld.

Darfst du gerne nachlesen unter:
https://www.hamburg.de/bsb/lehrerarbeitszeit/

Konkrete Bsp. hier:
https://www.hamburg.de/contentblob/5...anlage-004.pdf

Viele Berichten: Wer seinen Beruf gewissenhaft ausführen möchte, kommt mit diesen Zeiten niemals aus. Von der Benachteiligung von Lehrkräften an GS oder in TZ mal abgesehen.

Auch das ist keine Erfassung der tatsächlichen Arbeitszeit sondern eine etwas aufwendigere Pauschalisierung, die auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt wird.

Manche Länder sagen: 25, 26, 28 Wochenstunden und der Rest ist Dein Problem.
Manche Länder sagen: 4 Creditpunkte hierfür, 2 Creditpunkte dafür, ...

Wieviele Stunden da tatsächlich dahinterstehen, da gibt es kein Interesse daran. Ich vermute, dass ich den Grund dafür kenne.

Aber das ist hier ja eigentlich total offtopic.

crazy 08.02.2021 15:45

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1583260)
Was mir manchmal auffällt ist die Kleidung. Lehrer im T-Shirt geht aus meiner Sicht überhaupt nicht. Vor 2 Jahren war ich Gasthörer in einer Vorlesung, da saß vorne eine junge Dame mit kurzem Rock und und begann zu reden. Ich wunderte mich zunächst weshalb sie spricht. Für mich als alter weißer Mann war das ein angenehmer Anblick, aber wie soll man da Respekt haben, wenn es mal nötig sein muss? Der Lehrer muss auch äußerlich zeigen, wer der Chef im Ring ist. Wie soll das gehen, wenn er sich anzieht wie Teenager?

Wo ist das Problem?
Wenn die Kompetenz des Lehrer irgendwo auf seinem äußeren Erscheinungsbild beruht, so würde ich ihm eben diese absprechen wollen.

Du kommst doch aus der IT. Tragen jetzt alle Softwareentwickler Anzug und Krawatte, oder wird deren Kompetenz mitunter an anderen Kriterien festgehalten?

Persönlicher Kontakt und ehrliche Antizipation erarbeiten mehr Respekt im schulischen Umgang als jedes Hemd es je könnte.
Was Du dann trägst ist nahezu unwichtig.


Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1583316)
Ich würde mal sagen, das ist unter anderem auch ein Erziehungsproblem, das Lehrer nicht allein lösen können.

Natürlich wäre es perfekt, wenn alle Lehrer von sich aus die Aura einer Respektsperson ausstrahlen würden.

Andererseits wird genau diese Autorität doch schon von den Eltern ständig untergraben, indem wegen jeder Kleinigkeit gleich mit juristischen Beistand etc. zum Lehrer/Rektor oder zur Schulbehörde gerannt wird. Welcher Lehrer traut sich denn noch, hart durchzugreifen (ich meine nicht physisch, sondern pädagogisch), wenn er weiß, dass spätestens zwei Tage später das Schreiben vom Anwalt bei ihm eintrudelt. Das wissen natürlich auch die Schüler.

Im Homeschooling wird das sicher nicht besser, da der Zugriff auf die Schüler viel schlechter ist und die Eltern noch mehr Möglichkeiten der Einflussnahme haben.

M.

+1

Andererseits bietet eben das Homeschooling ganz neue Möglichkeiten, wie Eltern und Lehrkörper zusammenarbeiten können.
Wenn die Kommunikation zwischen beiden stimmig ist und funktioniert, so kann man die SuS vollkommener abholen und unterstützen, eben weil alle Seiten an einem Strang ziehen.

Ab und an soll es im vergangenen Jahr auch vorgekommen sein, dass die Eltern daheim nun merkten, dass vielleicht doch die schulische Sicht auf die Faulheit der Kinder so falsch nicht war, und dass dem Filius wirklich in den Hintern getreten werden muss.

Natürlich gilt das für beide Richtungen: Haben die SuS sich daheim über Lehrer XY beschwert und konnte dies von den Eltern nicht nachvollzogen werden, so ist das Lehrverhalten im Homeschooling deutlich transparenter. Man merkt einfach, wer sich Mühe hinsichtlich täglicher Erreichbarkeit, Kontakt und Feedback gibt oder wer wöchentlich nur seine zwei Arbeitsblätter zur Bearbeitung einstellt.




////

Ah, noch was, gibt's Sprachenlehrer unter euch?
Da haben wir nun Duolingo gefunden (einigen vielleicht als Sprachlern-App bekannt).

Dort gibt es eine schulische Variante, richtig gut für den Spracheinstieg in Englisch, Spanisch und Französisch!
Unter https://schools.duolingo.com/ einen Lehreraccount einrichten, Klasse generieren, Schüler anlegen (nur Vorname), und die Schüler bekommen automatisch einen Account.
Da der Login dann Vorname123456 + generisches Passwort ist werden keine persönlichen Daten weitergegeben. Nachname, Email, alles nicht notwendig.

Man kann Aufgaben - zB 50 Punkte bis Freitag, Lektion fertig bis Donnerstag etc- erstellen, als Lehrer sieht man die Auswertung.

Ersetzt definitiv keinen Unterricht, holt die SuS aber direkt am Handy ab, da es entweder browser- oder appbasiert funktioniert.

Wer's probieren mag, Bescheid, dann kommt er eben als Schüler in die Probeklasse. ;)
Kommt richtig gut an hier, 9te und 10te Klasse + EF und Q1 Spanisch!

keko# 08.02.2021 20:33

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1583371)
Wo ist das Problem?
Wenn die Kompetenz des Lehrer irgendwo auf seinem äußeren Erscheinungsbild beruht, so würde ich ihm eben diese absprechen wollen.

Du kommst doch aus der IT. Tragen jetzt alle Softwareentwickler Anzug und Krawatte, oder wird deren Kompetenz mitunter an anderen Kriterien festgehalten?

....

Das kommt drauf an.... wir arbeiten eigentlich nur mit großen Kunden zusammen. Da ist zumindest Jacket, Hemd und ordentliche Jeans schon Minimum bei Meetings. I.d.R. bei Erstgesprächen und Verträgen auch Krawatte. Der Kunde läßt viel Geld und du signalisiert: Ich habe mich für dich schön rausgeputzt und nehme dich ernst und gebe mein Bestes ;)
Was du bei der täglichen Arbeit im Büro trägst ist letztendlich nicht wichtig. Aber kurze Hose, buntes T-Shirt und Sandalen trägt bei uns trotzdem kaum jemand. Ich habe Kollegen aus Indien und dem Iran, die kennen das sowieso nicht.

----------------------------
Das läuft aber ein wenig in die falsche Richtung... ich möchte keine Kleidervorschriften geben oder einführen. Ein Vorredner erwähnte mangelnden Respekt. Ich erwiderte, dass Kleidung ein wenig dazu beitragen kann, da es Distanz schafft, die manchmal hilfreich sein kann.
:Blumen:

TRIPI 08.02.2021 23:41

Also ich muss sagen welchen Lehrer ich gut fand und auch respektiert habe, das hatte nichts mit den Klamotten zu tun. Im Gegenteil waren es rückblickend eher genau die Sandalentypen, bei denen man das Gefühl hatte dass es ihnen nicht wurscht ist wer etwas lernt. Aber vielleicht ist das auch nur Zufall:Gruebeln:

KevJames 09.02.2021 06:41

Dazu würde ich gerne Folgendes anmerken:

Ich trage seit ich mich erinnern kann Stoffhose und Hemd im Unterricht. Genau einmal gab es ein Respektsproblem mit einer Schülerin. Das war innerhalb meiner ersten drei Monate und hatte ganz sicher (auch) mit Anfängerfehlern meinerseits zu tun.
Aus meiner Sicht hat das Fernbleiben von Schwierigkeiten / Respektsproblemen aber nichts, oder sehr wenig mit der Kleidung zu tun.
Aus den regelmäßigen Feedbackrunden mit aktuellen und auch ehemaligen SchülerInnen bekomme ich da ganz andere Rückmeldungen. Das jetzt alles aufzuzählen würde deutlich zu weit führen, aber es geht hierbei vor allem um guten Unterricht, sich mit den Menschen beschäftigen und Respekt. Die meisten KollegInnen, die Probleme haben lassen mindestens eine dieser drei Säulen vermissen.

Im übrigen trifft dies nicht nur Lehrerinnen, sondern viele Erwachsene in unserer Gesellschaft auch (Punkte 2 und 3) - gerade in diesem Forum kann man das auch immer wieder beobachten.
Übrigens: Meine persönliche Erfahrung ist, dass diejenigen, die gar nicht Lehramt studiert haben, sondern über den Quereinstieg in die Schulen kommen am häufigsten diese Probleme haben (gar nicht mal selten mit einem Dr. Titel versehen). Wohingegen es mir bei KollegInnen deren Ehepartner bereits Lehrer sind noch nie aufgefallen ist. Möglicherweise stellen sich dann viele Menschen diesen "Job" doch einfach zu leicht vor?

sabine-g 09.02.2021 08:14

"Kleider mache Leute", das ist nicht erst seit Gottfried Keller so.

Matthias75 09.02.2021 09:53

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1583451)
Also ich muss sagen welchen Lehrer ich gut fand und auch respektiert habe, das hatte nichts mit den Klamotten zu tun. Im Gegenteil waren es rückblickend eher genau die Sandalentypen, bei denen man das Gefühl hatte dass es ihnen nicht wurscht ist wer etwas lernt. Aber vielleicht ist das auch nur Zufall:Gruebeln:

+1

Zu meiner Zeit galt ein Lehrer (außer dem Rektor) mit "mehr" als Hemd und Jacket (natürlich mit dem obligatorischen Tintenfleck auf der Innenseite) als overdressed. Ausnahme gab es maximal z.B. für den Französischlehrer, der stilecht mit Jacket und Seidentuch rumlief.

Ansonsten überwog Jeans mit Karohemd, Pullover etc.. Ich kann mich nicht erinnern, dass der Respekt gegenüber dem Lehrer von der Kleidung abhing. Ich hatte aber auch nie das Vergnügen, vom einzigen Lehrer der Schule unterrichtet zu werden, der immer mit Anzug, weißem Hemd und Krawatte in die Schule kam.

Im Gegenteil ich bin der Meinung, dass der Anzug häufig eine nicht immer gewollte Distanz schafft, auch im Berufsleben. Voraussetzung ist natürlich immer gepflegtes Auftreten. Im Sommer mit Shorts, Birkenstocks und armellosem Hemd geht natürlich gar nicht.

M.


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