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ArminAtz 15.09.2011 22:14

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 644087)
Interessant, dass sich Deine Koffein-Erfahrungen mit meinen zu decken scheinen. In der Literatur hab ich dazu bisher nicht allzu viel stichhaltiges gefunden und war selsbt ziemlich baff, als ich "Joerg aus Hattingen"'s Tipp mal ausprobiert habe.

Was Deine geplante Umstellung nach Hawaii angeht: Ich würde mich freuen, wenn Du mich auf dem Laufenden hältst, wie die ein oder andere Modifikation Deiner Ernährung sich bei Dir ausgewirkt hat.

Viel Erfolg auf Hawaii!

:Huhu: Robert


Danke, schauma mal was geht :Cheese:

Ja, werd dich auf dem Laufenden halten!

pinkpoison 15.09.2011 22:26

Zitat:

Zitat von frederik (Beitrag 644167)
@Robert
Das mit dem Traubensaft finde ich interessant! Wäre es nicht noch besser, statt Saft selbst zu machen, das Obst zu pürieren (wegen den Kernen und den Stoffen aus der Schale) oder verwendest Du den Rest aus dem Entsafter weiter (z.B. für´s Müsli)?
P.S. Danke für den Entsafter-Kauf-Tip - wollte heute Abend das Netz wegen Test´s durchsuchen... Zeit gespart!

Klar kannst Du auch Obstpüree löffeln, wenn Dir das lieber ist. Nimmst Du auf jeden Fall alle Ballaststoffe mit auf und der GI ist geringer. Aber mach das mal mit Karotten, Rote Beete, Kohlrabi, Spargel, Rotkohl usw. .... .

In eine Radflasche bringst Du das Obstpürree zwar auch, aber nicht mehr durch das Mundstück raus. Selbstgemachten frischen Apfelsaft - kein Vergleich zu jedem Industriesaft! - halt schon.

Ein guter Entsafter der hydraulisch und nicht zentrifugal arbeitet entsaftet übrigens auch die Kerne von Trauben, Äpfeln usw auf und "entsaftet" diese mit.

Aus dem Trester kann man - wenn man Müsli isst, was ich aus Paleo-Gründen ja nicht mache - wie Du vorgschlagen hast, ne Müsli-Beigabe machen. Ich verwende den Trester als Grundlage für selbstgemachte Fruchtriegel.

Das geht in etwa so:

Pampe mit gemahlenen Nüssen, Honig und Trockenfrüchten nach Gusto mischen, die Pampe auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und im Ofen bei ca. 100 Grad backen bis die Konsistenz halbwegs so zäh ist wie man es mag. Wenn es Rohkostwert behalten soll, dann den Ofen auf mx. 45 Grad einstellen, Kochlöffel in die Ofentür klemmen und bei Umluft ca. 3-5 Stunden je nach Feuchtigkeitsgrad der Ausgangsmasse und der gewünschten Konsistenz der Riegel heißlufttrocknen. Alternativ gibts für den Zweck auch Trockengeräte. Danach alles in Riegelgröße schneiden und ab in den Kühlschrank. Je trockner die Dinger sind, desto haltbarer sind sie.

Den Trester von Gemüsesaft kann man zb mit Eiern mischen und ein Gemüseomlette draus brutzeln. Muss man halt ein wenig rumprobieren und Fantasie entwickeln. Wegschmeißen muss man im Grunde nur wenig, wenn man nicht möchte.

:Huhu:

Rotwild treiber 15.09.2011 23:30

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 628389)
Hier mal was ganz leckeres, das Chrissie für Euch zubereitet - Paleo at it's best ;):

http://www.youtube.com/watch?v=pTg4t5TlRn8


sheep bollocks, alte irische Spezialität. :Cheese:

Rotwild treiber 15.09.2011 23:39

[quote=pinkpoison;644085]Möglichst günstig gibts nur Mist, der nicht lange taugt - leider. Lieber etwas mehr ausgeben und ein "Gerät fürs Leben" kaufen. Da gibts bei mir nur eine Wahl - die ich bis jetzt nicht bereue: Den Champion Juicer:

http://www.championjuicer.com/



Geräte aus den USA sind meiner Erfahrung nach, was die elektrischen und mechanischen Komponenten angeht, nicht so ..



ich überlege gerade ob ein Fleischwolf gute Ergebnisse bringt........

pinkpoison 15.09.2011 23:47

Zitat:

Zitat von Rotwild treiber (Beitrag 644267)

Geräte aus den USA sind meiner Erfahrung nach, was die elektrischen und mechanischen Komponenten angeht, nicht so ..

Mag für viele US-Geräte sicherlich stimmen.... aber: der Ch.J wird seit Jahrzehnten nur marginal verändert verkauft und hat sich als Topgerät auch in aktuellen Tests der Stifung Warentests immer noch gut geschlagen. Ich hab meinen seit 3 Jahren fast täglich in Gebrauch und habe keinerlei Anlaß zu einer Beanstandung. In meinem Bekanntenkreis besitzt jemand sein Gerät seit rund 15 Jahren und hat bislang erst einmal das Messer ersetzen müssen, weil es stumpf wurde. Ansonsten immer noch tiptop.

Zuvor hatte ich ein Gerät von Bosch und eines von Philipps, die beide weniger als ein halbes Jahr gehalten haben und noch dazu beim Reinigen tierisch auf den Sack gingen. Über die Zentrifugen von Gastroback hab ich auch noch keine guten Langzeiturteile gehört. Ist schwierig ein wirklich gutes Gerät zu finden, das auf lange Lebenszeit bei täglichem Gebrauch ausgelegt ist. Der Ch.J ist auf jeden Fall eines, das in diese Kategorie fällt. Ebenso wie der Vitamix oder die Mixer von Blendtec bei den Standmixern.

Beispiel gefällig? ;)

http://www.chip.de/news/iPhone-im-Mi..._28010119.html

Rotwild treiber 15.09.2011 23:48

http://www.razyboard.com/system/more...4149670-0.html

ja Gastroback .....................
















.........ich kann nicht schlafen :(

frederik 16.09.2011 00:10

"Beispiel gefällig? ;)

http://www.chip.de/news/iPhone-im-Mi..._28010119.html[/quote]"

Iphone im Mixer. Krass!!!

LidlRacer 16.09.2011 01:38

Zitat:

Zitat von frederik (Beitrag 644167)
@Robert
Das mit dem Traubensaft finde ich interessant! Wäre es nicht noch besser, statt Saft selbst zu machen, das Obst zu pürieren (wegen den Kernen und den Stoffen aus der Schale) oder verwendest Du den Rest aus dem Entsafter weiter (z.B. für´s Müsli)?
P.S. Danke für den Entsafter-Kauf-Tip - wollte heute Abend das Netz wegen Test´s durchsuchen... Zeit gespart!

Ich habe eine - vielleicht verrückte - Idee:
Könnte man Weintrauben evtl. einfach ... ... ... ... essen?

Ich bin auch nicht ganz sicher, wie der Verbreitungsgrad des Championjuicers bei Steinzeitmenschen war. :confused:

Zur Sicherheit noch ein paar Smileys:
;) :Cheese: :Huhu: :Blumen:

sbechtel 16.09.2011 08:09

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 644312)
Ich habe eine - vielleicht verrückte - Idee:
Könnte man Weintrauben evtl. einfach ... ... ... ... essen?

Ich glaube diese gewagte These hat Robert in seinem Post auch schon aufgezeigt, ich persönlich halte das für sehr merkwürdig und würde es nicht versuchen :Lachanfall:

pinkpoison 16.09.2011 08:31

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 644312)
Ich habe eine - vielleicht verrückte - Idee:
Könnte man Weintrauben evtl. einfach ... ... ... ... essen?

Ich bin auch nicht ganz sicher, wie der Verbreitungsgrad des Championjuicers bei Steinzeitmenschen war. :confused:

Zur Sicherheit noch ein paar Smileys:

Hast Du schon mal 1 kg Weintrauben gegessen? Erstens dauert das deutlich länger als sie zu trinken, zweitens kauen die meisten ihre Nahrung nicht ordentlich, so dass viele wertvolle Inhaltsstoffe - vor allem in den Schalen und Kernen, die ja kaum einer zerbeisst - nicht so gut aufgeschlossen werden können wie beim frischen Saft und die Magenpassage ist länger, weshalb die Energie nicht so schnell dort ankommt, wo sie hin soll. Sei es zur unmittelbaren Verstoffwechselung oder zum Auffüllen leerer Speicher. Und in die Radflasche beringst Du sie auch in Gänze nicht rein.

Obst-/Gemüsesaft dient der "Druckbetankung" ... viele Kalorien und Mikronährstoffe in kurzer Zeit und in leicht verdaulicher Form, so dass man zB das "window of opportunity" nach dem Training auch nutzen kann und so die Regeneration für die nächste Einheit beschleunigt wird. Die Ausgangsmenge an Obst und Gemüse bringen viele überhaupt nicht runter, weil die Sättigung vorher einsetzt. Wenn man nach dem Sport - bei mir ist das zB nach dem Laufen so (nach dem Radeln oder Scwimmen glatt gegenteilig) - keinen Appetit hat, dann sind 1 kg Trauben eine echte Herausforderung - 1 Liter Saft aber kein Problem.

Das ist aber kein Plädoyer für frische Säfte als genereller Ersatz für "normale Nahrung", sondern für den Einsatz für die speziellen Anforderungen eines Leistungssportlers im Kontext seiner Ernährungserfordernisse. Wenn man wenig bis nicht trainiert, sollte man die "Druckbetankung" auch eher dezent einsetzen, ist der Energie- und Nährstoffbedarf bei vielen Stunden Training pro Tag entsprechend hoch, machen frische Säfte m.E. wesentlich mehr Sinn, als industrielle Isoplörre. Dies gilt ebenfalls, wenn man sich mit Krankheiten rumschlägt, die erhöhten Nährstoffbedarf bedürfen.

Dass Steinzeitmenschen keine Mixer hatten ist mir wurscht, denn es geht nicht drum deren Lebenstil zu kopieren, sondern angepasst an unseren heutigen Lebensumstände zu emulieren. enns danach ginge dürfte ich ja auch nicht Radfahren oder mit der Pulsuhr laufen. Steinzeitmenschen "trainierten" auch nicht, um ihre körperliche Leistung auf dieses Ziel gerichtet zu verbessern. Sie hielten es nach dem Motto: Das Pferd springt nur so hoch, wie es muss - das entspricht allenfalls dem Gedanken des "Finishen ist alles". Ob man mit so einem Ziel den gleichen Aufwand an Finetuning machen muss, wie beim Streben nach persönlicher Spitzenleistung, kann man in Frage stellen.

:bussi: :Liebe: :Cheese: Robert

kuestentanne 16.09.2011 09:53

Fleischwolf geht auch. Ist aber aufwändiger, da dann Saft draus zu machen.

Frueher, als mein Vater und ich noch Apfelwein selbst machten, hatten wir einen Fleischwolf mit Waschmaschinenmotor angetrieben. Die Maische haben wir dann in einen Leinenbeutel gesteckt und oben in nem Schraubstock befestigt und dann gedreht.
Der Trester war furztrocken danach :Cheese: und Muskelkater gab´s auch :Cheese:

Schraubstock und Leinenbeutel wurden dann durch ne Weinpresse ersetzt.
Fuer den täglichen Gebrauch freilich nicht so konfortabel.

kowolff 16.09.2011 17:41

trinken besser als kauen?
 
Hallo,

so ganz kann ich das nicht nachvollziehen, warum ein Hand voll Trauben getrunken besser sein soll als kauen und essen, selbst wenn schlecht gekaut.
Soweit ich weiß dient das Kauen zum einen der mechanischen Zerkleinerung und zum anderen dem hinzufügen von Speichel und den darin vorhandenen Enzymen, was für die Verdauung förderlich sein soll. Wenn ich etwas trinke, dann kommt da quasi überhaupt kein Speichel dazu, wenn ich esse - und selbst wenn ich nur schlecht kaue - wird jedenfalls Speichel hinzugefügt. Also müßte schlecht gekaut doch immer noch besser sein als gut getrunken!?

Oder sehe ich das falsch :confused:

Gruß
kowolff

pinkpoison 16.09.2011 19:20

Zitat:

Zitat von kowolff (Beitrag 644591)
Hallo,

so ganz kann ich das nicht nachvollziehen, warum ein Hand voll Trauben getrunken besser sein soll als kauen und essen, selbst wenn schlecht gekaut.
Soweit ich weiß dient das Kauen zum einen der mechanischen Zerkleinerung und zum anderen dem hinzufügen von Speichel und den darin vorhandenen Enzymen, was für die Verdauung förderlich sein soll. Wenn ich etwas trinke, dann kommt da quasi überhaupt kein Speichel dazu, wenn ich esse - und selbst wenn ich nur schlecht kaue - wird jedenfalls Speichel hinzugefügt. Also müßte schlecht gekaut doch immer noch besser sein als gut getrunken!?

Oder sehe ich das falsch :confused:

Gruß
kowolff

Nein das siehst Du völlig richtig und auch Deine Theorie dazu bzgl. der Enzyme teile ich. Es ist in jedem Fall besser jede Form von Obst- oder Gemüsesaft gut einzuspeicheln, also in kleinen Schlucken zu trinken, um die enthaltenen komplexeren Zucker schneller in Einfachzucker zu verwandeln und körpereigene Verdauungsenzyme zu sparen.

Bei Trauben sollte man auf jeden Fall Sorten mit Kernen bevorzugen, denn in der Schale und dden Kernen finden sich die wertvollen, regenerations- und gesundheitsförderlichen sekundären Pflanzenstoffe (drum ist Rotwein angeblich ja auch gesünder als Weißwein, weil der länger auf der Maische liegt und sich so die Stoffe nach dem Pressen lösen und im späteren Wein in höherer Konzentration vorhanden sind.)

Das "Problem" beim "Essen" von Trauben ist dass man die Kerne mitkauen muss und zwar gründlich, denn wenn man sie nur runterschluckt, dann werden sie unverdaut ausgeschieden und die Wirkstoffe, die du ja eigentlich willst, landen großteils im Klo. Schmecken tun daber die Kerne den meisten nicht wirklich, weil sie recht bitter sind. Entsaftest Du hingegen die Trauben mit einem leistungsstarken Gerät, das auch die Kerne fein zermahlt und deren Wirkstoffe in den Saft extrahiert, dann verstehst Du, warum Saft in diesem Fall vorzuziehen ist, wenn man einen Regenerations-Turbo zaubern will.

Wenn man den Traubensaft noch mit anderen Obst- oder Gemüsesäften mischt, entstehen zudem kulinarische Sensationen. Ich empfehle mal 50:50 Trauben und Karotten zu entsaften. Auch köstlich und eine Vitamin-Mineralstoffbombe: Apfel-Karotte.

Aber - wie Du richtig erkannt hast: Nicht ex und hopp - kleine Schlucke nehmen, ein wenig im Mund belassen, drauf rumkauen und einspeicheln, dabei die Geschmacksexplosion geniessen. Da kommt kein gekaufter Saft auch nur annähernd ran.

:Huhu: Robert

Michael Skjoldborg 16.09.2011 19:31

Hallo Robert

Weil es hier nun gerade um Saft gibt, von mir eine Frage bezüglich Rote Beete-Saft: Ist eine Menge vom 0,5-1 pro Tag und jeden Tag schädlich? Ich meine irgendwo mal was von Nitrit-Nitrat-Umwandlung gehört zu haben, kann es aber gerade nicht wieder finden.

Bis denne, Michael

pinkpoison 16.09.2011 19:50

Zitat:

Zitat von Michael Skjoldborg (Beitrag 644639)
Hallo Robert

Weil es hier nun gerade um Saft gibt, von mir eine Frage bezüglich Rote Beete-Saft: Ist eine Menge vom 0,5-1 pro Tag und jeden Tag schädlich? Ich meine irgendwo mal was von Nitrit-Nitrat-Umwandlung gehört zu haben, kann es aber gerade nicht wieder finden.

Bis denne, Michael

Rote-Beete-Saft würde ich in diesen Mengen eher nicht jeden Tag zu mir nehmen, insbesondere, wenn sie nicht aus biologischem Anbau stammen, da Nitrat aus (Kunst-)Düngern sind in Rote Beete, aber auch Kopfsalat, Kohlrabi, Spinat und Radieschen speichern besonders viel davon. Bakterien der Mundflora (die aber nicht bei jedem menschen gleich ist!) können dann u.U. Nitrat in Nitrit umwandeln. Aber: Das ist im Vergleich zum Nitrit in Würsten und gepökelten Räucherwaren gar nix. Die häufig gelesene Warnung bzgl Oxalsäure betrifft nur erhitze Rote Beete, Spinat, Mangold etc. Roh schadet die Oxalsäure nicht, im Gegenteil, sie wirkt sich positiv auf allerlei Beschwerden und Mangelerkrankungen aus.

Der Grund, warum man mit Roter Beete (roh versteht sich!) eher erstmal als Beimischung arbeiten sollte, ist ihre massiv reinigende Wirkung auf den Dickdarm. Ich möchte das jetzt nicht plastischer schildern, was man da alles erleben kann, wenn man das erste mal rohen, frisch bereiteten Rote-Beete-Saft trinkt. Je häufiger man das Zeug dann aber trinkt (oder auch Rote Beete als Rohkostsalat verzehrt), desto schwächer werden dann die Reinigungssymptome. Wenns mal sauber ist, dann kommt halt auch kein Dreck mehr raus.... .

Ich würde mal mit einer Knolle als Beimischung zu einem anderen Saft (Karotte, Apfel zb) beginnen. Mehr als ca. 0,2 Liter reinen Rote-Beete-Saft pro Tag würde ich generell nicht regelmäßig trinken.

:Huhu: Robert

deadpixel 16.09.2011 21:09

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 644655)
Mehr als ca. 0,2 Liter reinen Rote-Beete-Saft pro Tag würde ich generell nicht regelmäßig trinken.

Dabei sind gerade die Nitrate in Rote-Beete-Saft nachweislich leistungsfördernd. 2,7% schneller über 16 km Zeitfahren ist schon recht stattlich.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21471821
http://journals.lww.com/acsm-msse/Abstract/2011/06000/Acute_Dietary_Nitrate_Supplementation_Improves.27. aspx
Nebenbei bemerkt durften beide Gruppen 0,5l Rote-Beete-Saft (mal mit mal mit reduziertem Nitrat) zu sich nehmen.
Hintergründe hat es auch schön hier
http://sweatscience.com/how-nitrate-...thwash-is-bad/
und hier
http://sweatscience.com/for-nitrate-...d-supplements/

Andere Frage:
Warum ist den im Paleo-Lifestyle Ausdauertraining besser (oder näher an unserem genetischen Bauplan) als PrimalFitness, FastTwitch oder CrossFit? Mark Sisson, den man ja auch weitestgehend zu den Paleo Theoretiken und Praktikern zählen kann, hat da ja eine recht unmissverständliche Meinung zu:
Training is no guarantee of health
http://www.marksdailyapple.com/case-against-cardio/
http://www.marksdailyapple.com/jonas-colting/

Oder kann ich Cordain, Friel und pinkpoison so verstehen, dass (leistungsorientiertes) Ausdauertraining (mit Ausschöpfung der KH-Speicher) zwar nicht Paleo ist, aber die Auswirkungen mit einer Paleo Ernährung teilweise kompensiert werden können? Wäre es dann aber nicht auch sinnvoll auch etwas anderes ausser dem Laufen durch die Steppe zu trainieren?

Danke für deine Mühe.

sbechtel 16.09.2011 21:41

Zitat:

Zitat von deadpixel (Beitrag 644678)
Wäre es dann aber nicht auch sinnvoll auch etwas anderes ausser dem Laufen durch die Steppe zu trainieren?

Ja klar, Rad fahren und Schwimmen :Huhu:

pinkpoison 16.09.2011 21:47

Zitat:

Zitat von deadpixel (Beitrag 644678)
Dabei sind gerade die Nitrate in Rote-Beete-Saft nachweislich leistungsfördernd.
Nebenbei bemerkt durften beide Gruppen 0,5l Rote-Beete-Saft (mal mit mal mit reduziertem Nitrat) zu sich nehmen.


Andere Frage:
Warum ist den im Paleo-Lifestyle Ausdauertraining besser (oder näher an unserem genetischen Bauplan) als PrimalFitness, FastTwitch oder CrossFit? Mark Sisson, den man ja auch weitestgehend zu den Paleo Theoretiken und Praktikern zählen kann, hat da ja eine recht unmissverständliche Meinung zu:

Oder kann ich Cordain, Friel und pinkpoison so verstehen, dass (leistungsorientiertes) Ausdauertraining (mit Ausschöpfung der KH-Speicher) zwar nicht Paleo ist, aber die Auswirkungen mit einer Paleo Ernährung teilweise kompensiert werden können? Wäre es dann aber nicht auch sinnvoll auch etwas anderes ausser dem Laufen durch die Steppe zu trainieren?

Danke für deine Mühe.

Was dei Nitrate angeht, muss man, denke ich klar zwischen der kurzfristigen leistungsfördernden Wirkung und der nach Studienlage langfristig möglicherweise kanzerogenen Wirkung unterscheiden. Ich möchte gerne lieber keinen Krebs riskieren und verzichte auf die tagtägliche Option meine TT-Zeit um x Prozent zu verbessern ;) Generell achte ich daher auch auf Biogemüse, da im biologischen Anbau weniger Nitrat in die Böden ausgebracht wird. Wer das anders sieht, der muss freilich mit den gravierenden Reinigungswirkungen klar kommen, wenn er solche Mengen Rote-Beete-Saft trinkt. Ich weiß nicht, ob dies in den Studien gewürdigt wurde. Vielleicht waren die Probanden auch nur deshalb so sagenhaft schnell, weil sie dringenst aufs Klo mußten? ;)

Was Training angeht, so hab ich mich nie als Gegner von Kraftausdauertraining, Training der Maximalkraft usw. bezeichnet. Unsere Vorfahren mußten ja schließlich die nach der Hetzjagd erbeutete Antilope auch zerlegen und ins Lager schleppen, sie mußten Feuerholz sammeln und tragen, einem Löwen davonsprinten usw. also körperliche Aktivität, die man nicht dem reinen Ausdauerbereich zuordnen kann,. Die Mischung machts. Schließlich treibt man, gondelt man oder trabt man ja bei einem leistungsorientierten Triathlontraining auch nicht permanent nur im GA1-Bereich rum. Die Mischung machts, wobei das Ausdauertraining im Bereich unterhalb der anaeroben Schwelle für den Hobbysportler sicherlich den weit überwiegenden Anteil am Gesamttrainingsaufwand haben sollte. beim Schwimmen muss man das ggfls. noch etwas differenzierter sehen als beim Radfahren und Laufen.

Mark Sisson richtet sich an eine andere Zielgruppe als Friel/Cordain, die ausdrücklich den "Athleten" mit ihrem Konzept ansprechen. Sisson wendet sich an den Durchschnittsamerikaner mit dem Ziel ihm einen Lebenstil zu zeigen, mit dem man gesund alt werden kann. Von ambitionierten sportlichen Zielen ist bei ihm nicht die Rede, obwohl er selbst ja mal Platz 3 in Hawaii erreicht hat. Das erklärt m.E. auch seine sehr kritische Haltung gegenüber "Cronic Cardio", wie er es nennt. Wenn wir ehrlich sind ist ein hochleistungssportlich orientiertes Training für einen Ironman nicht das was den Lebensalltag prägte, an den unsere Vorfahren durch die Evolution angepasst wurden. Insbesondere dürfen wir unterstellen, dass diese nicht Bewegung um der Bewegung willen betrieben und sich gar auf einen Saisonhöhepunkt hin zu steigern versuchten, sondern das Pferd sprang so hoch, wie es mußte aber nicht höher. Sprich: War genug gesammelt und gejagd um sich gut satt zu essen, dann lag man eher faul im Schatten rum. Machen wir Athleten aber auch ganz gerne und nennen das dann Regeneration.... ;)

Zu diesem speziellen Aspekt Paleo-Lebenstil und Leistungssport hab ich mich auch in den einleitenden Passagen des dritten Teils meiner Paleo-Serie schon mal ausführlicher ausgelassen.

:Huhu:

Rotwild treiber 16.09.2011 22:34

Du belastest ja dein Verdauungssysten ganz schön ........

Da fällt mir ein alter Reim zu ein:

der Durchfall und der Liebeskummer die bringn ne Menge Schmerz.

Der eine macht die Rosette wund, der andere bricht das Herz.

:Liebe:

DeRosa_ITA 16.09.2011 22:57

http://www.youtube.com/watch?v=TJ-Qd...eature=related

Joersch 17.09.2011 18:02

Hier ein kurzes "Interview" eines Freundes, der sich nach Paleo ernaehrt und dieses Jahr unter anderem den Ironman Canada gefinisht hat...
Ich wusste gar nicht, dass Yams (Suesskartoffel?) Paleo sind?! ...oder ist das ein aehnlicher Kompromiss wie Kartoffeln?


http://www.myedibleadvice.com/2011/0...ristan-jenkin/

Vegatu 17.09.2011 22:34

Also ich weiss nur dass man Yamswurzeln kochen muss, ist roh anscheinend giftig, irgendwas mit Blausäure.
Ich ess das Ding jedenfalls nciht mehr, da gibts besseres! :cool:

Antischwimmer 18.09.2011 00:27

Zitat:

Zitat von Vegatu (Beitrag 644990)
Also ich weiss nur dass man Yamswurzeln kochen muss, ist roh anscheinend giftig, irgendwas mit Blausäure.
Ich ess das Ding jedenfalls nciht mehr, da gibts besseres! :cool:

Aber Sprinter machen Yams Sau schnell, zumindest isst Usain Bolt davon sehr viel! :cool:

pinkpoison 18.09.2011 15:34

Zitat:

Zitat von Vegatu (Beitrag 644990)
Also ich weiss nur dass man Yamswurzeln kochen muss, ist roh anscheinend giftig, irgendwas mit Blausäure.
Ich ess das Ding jedenfalls nciht mehr, da gibts besseres! :cool:

Zitat:

Zitat von Joersch (Beitrag 644906)
Hier ein kurzes "Interview" eines Freundes, der sich nach Paleo ernaehrt und dieses Jahr unter anderem den Ironman Canada gefinisht hat...
Ich wusste gar nicht, dass Yams (Suesskartoffel?) Paleo sind?! ...oder ist das ein aehnlicher Kompromiss wie Kartoffeln?


http://www.myedibleadvice.com/2011/0...ristan-jenkin/

Meines Erachtens nicht Paleo, da man sie roh nicht essen kann und sie alleine schon deshalb nicht wirklich lange auf dem Speisezettel des homo sapiens stehen können. Es gibt aber Paleo-Vertreter, die das anders sehen - das sind dann aber auch meisten die gleichen, die generell zur besseren Vermarktung des Konzeptes zu seiner Aufweichung neigen, was dieses dann aber einer gewissen Beliebigkeit aussetzt.

:Huhu: Robert

DeRosa_ITA 18.09.2011 15:43

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 645122)
Meines Erachtens nicht Paleo, da man sie roh nicht essen kann und sie alleine schon deshalb nicht wirklich lange auf dem Speisezettel des homo sapiens stehen können.

wiki:

Eine gesicherte Fundstelle mit verbrannten menschlichen Nahrungsresten liegt mit Gesher Benot Ya'aqov im Norden Israels vor, die mit Homo erectus in Verbindung steht und etwa 790.000 Jahre alt ist.[11] Neben kleinformatigen gebrannten Steinartefakten, deren räumliche Verteilung auf Feuerstellen schließen lässt, wurden hier auch verbrannte Reste essbarer Pflanzen gefunden: Wilde Gerste (Hordeum spontaneum) sowie Holz Wilder Olivenbäume (Olea europaea subsp. oleaster) und Wilder Weinreben (Vitis sylvestris).[11] Es gibt Forscher, die für die Zeit ab circa 600.000 vor heute davon ausgehen, dass die Besiedelung des nordalpinen Europa durch Homo heidelbergensis (synonym für den späten Homo erectus in Europa) nur mit Hilfe von Feuernutzung möglich war


Da der sapiens jetzt über eine halbe Mio Jahre Zeit hatte zu feuern, wird er wohl auch die Süßkartoffel getestet haben, oder was seh ich falsch?

ganz abgesehen davon, dass einige die Feuernutzung auch schon mit vor 1,8 Mio Jahren ansiedeln

pinkpoison 18.09.2011 16:04

Zitat:

Zitat von DeRosa_ITA (Beitrag 645127)
wiki:

Eine gesicherte Fundstelle mit verbrannten menschlichen Nahrungsresten liegt mit Gesher Benot Ya'aqov im Norden Israels vor, die mit Homo erectus in Verbindung steht und etwa 790.000 Jahre alt ist.[11] Neben kleinformatigen gebrannten Steinartefakten, deren räumliche Verteilung auf Feuerstellen schließen lässt, wurden hier auch verbrannte Reste essbarer Pflanzen gefunden: Wilde Gerste (Hordeum spontaneum) sowie Holz Wilder Olivenbäume (Olea europaea subsp. oleaster) und Wilder Weinreben (Vitis sylvestris).[11] Es gibt Forscher, die für die Zeit ab circa 600.000 vor heute davon ausgehen, dass die Besiedelung des nordalpinen Europa durch Homo heidelbergensis (synonym für den späten Homo erectus in Europa) nur mit Hilfe von Feuernutzung möglich war


Da der sapiens jetzt über eine halbe Mio Jahre Zeit hatte zu feuern, wird er wohl auch die Süßkartoffel getestet haben, oder was seh ich falsch?

ganz abgesehen davon, dass einige die Feuernutzung auch schon mit vor 1,8 Mio Jahren ansiedeln

Das Thema wann der Mensch zu "kochen" begann ist ein kontroveres - allerdings geht die herrschende Meinung klar in die Richtung, dass er dies noch nicht so lange tut, wie dies Wrangham und seine Anhänger behaupten. Hab ich im Raw-Paleo-Artikel detaillierter ausgeführt. Es fehlen nach wie vor harte Beweise für eine kontrollierte und bewußte, regelmäßige (!) Verwendung des Feuers zum Erhitzen der Nahrung für die langen Zeiträume, die die Evolution benötigt, dass sich vorteilhafte Mutationen durchsetzen konnten. Auch wurde in vielen Fällen sehr alter "verbrannter Knochen" nachgewiesen, dass das Fleisch von den Knochern entfernt wurde, bevor diese dem Feuer ausgesetzt wurden und nicht nachher, was eine eindeutige Interpretation in die Richtung, dass unsere Ahnen schon früh bewußt "gegrillt" hätten, zweifelhaft macht. "Kochen" im engeren Sinn, um zb Hülsenfrüchte essbar zu machen setzt Kochgefäße voraus, die es erst in der Jungsteinzeit (Bandkeramik) gibt.

Ich seh, abgesehen davon, für mich persönlich keinen zwingenden Grund Yams zu essen. Ich habs - wie die meisten hier wahrscheinlich - noch nie bewußt gegessen und hab trotzdem 45 Lebensjahre erreicht. ;) Gibt genug zweifelsfrei unbedenkliche Lebensmittel, aus denen man wählen kann., die noch dazu in heimischen Regionen produziert werden.

:Huhu:

pinkpoison 27.09.2011 20:34

Krebs und Bluthochdruck hängen zusammen
 
http://www.focus.de/gesundheit/ratge...id_669216.html

Auf die Idee, dass beide Krankheiten in keinem direkten Kausalzusammenhang stehen, sondern eine gemeinsame Ursache haben könnten, scheint man aufgrund der zu simplen Denkweise offenbar nicht zu kommen.... :Nee:

Die meisten Krebszellen gedeihen nicht in basischem Milieu, sondern haben es gerne sauer ... soviel nur dazu. Der Weg zu ernährungsbedingten Ursachen (zu viel säurebildende Nahrung, zu viel NaCl,...) ist dann nicht mehr weit.

pinkpoison 27.09.2011 23:37

Defizit an Vitamin B12 erhöht Demenzrisiko
 
http://www.focus.de/gesundheit/ratge...id_669111.html

Schöne Grüße an alle Vegetarier :Cheese:

Red-Fred 28.09.2011 01:13

Ein Glück, dass ich schon vergesslich war, bevor ich Vegetarier geworden bin.
Man gewöhnt sich dran...:Cheese:

Viel Spaß beim Leber, Schweinenieren und Hering essen :Huhu:

Joersch 28.09.2011 05:45

Zitat:

Zitat von DeRosa_ITA (Beitrag 645127)
wiki:

Eine gesicherte Fundstelle mit verbrannten menschlichen Nahrungsresten liegt mit Gesher Benot Ya'aqov im Norden Israels vor, die mit Homo erectus in Verbindung steht und etwa 790.000 Jahre alt ist.[11] Neben kleinformatigen gebrannten Steinartefakten, deren räumliche Verteilung auf Feuerstellen schließen lässt, wurden hier auch verbrannte Reste essbarer Pflanzen gefunden: Wilde Gerste (Hordeum spontaneum) sowie Holz Wilder Olivenbäume (Olea europaea subsp. oleaster) und Wilder Weinreben (Vitis sylvestris).[11] Es gibt Forscher, die für die Zeit ab circa 600.000 vor heute davon ausgehen, dass die Besiedelung des nordalpinen Europa durch Homo heidelbergensis (synonym für den späten Homo erectus in Europa) nur mit Hilfe von Feuernutzung möglich war


Da der sapiens jetzt über eine halbe Mio Jahre Zeit hatte zu feuern, wird er wohl auch die Süßkartoffel getestet haben, oder was seh ich falsch?

ganz abgesehen davon, dass einige die Feuernutzung auch schon mit vor 1,8 Mio Jahren ansiedeln

...und ausserdem Gerste und damit Getreide?!? Da haben sich diese Banausen damals wohl auch nicht paleo-konform ernaehrt? ;)

Cheers

Chri.S 28.09.2011 06:55

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 649367)
http://www.focus.de/gesundheit/ratge...id_669111.html

Schöne Grüße an alle Vegetarier :Cheese:

Solangs ausreicht, Dein Geschreibsel überlesen zu können, nehme ich das gern in Kauf.

Apropos Focus:

http://www.focus.de/gesundheit/ernae...id_654515.html

kuestentanne 28.09.2011 09:49

Zitat:

Zitat von Chri.S (Beitrag 649407)
Solangs ausreicht, Dein Geschreibsel überlesen zu können, nehme ich das gern in Kauf.

Apropos Focus:

http://www.focus.de/gesundheit/ernae...id_654515.html

Blöd, dass da kein Verweis auf die Orginal-Studie ist. Mich wuerde mal interessieren, wie die das herausgefunden haben wollen. Wenn da jemand Fleisch und Wurst isst, wie belegt man dann, dass Fleisch Diabetes fördert, wenn es Wurst schon tut?

pinkpoison 28.09.2011 09:54

Zitat:

Zitat von Chri.S (Beitrag 649407)
Solangs ausreicht, Dein Geschreibsel überlesen zu können, nehme ich das gern in Kauf.

Offensichtlich reichts bereits nicht einmal mehr dazu... ich würde mir Sorgen machen ... :Lachanfall:

Dass Fleisch in gebratener/gegrillter Form sowie als Wurstwaren aufgrund von u.a. Nitrosaminen, AGE's u.a.m. ein Problem darstellen habe ich im Raw-Paleo-Artikel bereits geschreiben. Rohes Fleisch aus artgerechter Haltung und Ernährung oder Wildfang ist von den "Ergebnissen" in der von dir verlinkten "Studie" nicht betroffen. Wenn weder die Zubereitungsart des Fleisches, noch die Frage erörtert wird, ob Fleisch in Kombination mit hochglykämischen KH und Stärke (Diabetes!) konsumiert wird (Wurst mit Brot (Acrylamid!), Steak mit Kartoffeln (Acrylamid in Pommes, Kroketten, Chips!),...) dann kann man solche Studien lediglich belächeln aber nicht ernst nehmen. Auch die Datengewinnung aus Befragungen der Probanden ohne valide Kontrolle des Wahrheits-/Realitätsgehaltes solcher Angaben ist lächerlich.

Dass Vegetarier ohne Substitution über kurz oder lang zb in einen Mangel an B12, Eisen und DPA/EHA laufen wird ja nicht einmal von den Vegetarierpäpsten ernsthaft bestritten. Eine Ernährungsweise, die Substituion bedarf, kann aber keine natürliche und artgerechte Ernährungsweise für den Menschen sein.

Dass es klare Hinweise auf eine Zusammenhang zwischen Mangel an verschiedenen B-Vitaminen und Demenzerkrankungen gibt, ist im Grunde auch ein alter Hut. Der von mir verlinkte Artikel im Focus sweist aber auf eine methodisch wesentlich vertrauenswürdiger Vorgehensweise der Forscher hin, als das, was Du da verlinkt hast, da hier unter klinischen Bedingungen mit harten Messungen gearbeitet wurde.

Auch wenn es den Hardcorevegetariern stinken mag, dass sie der Chimäre nachjagen, das der Mensch keine tierischen Lebensmittel brauchen würde: Evolutionsbiologisch gewürdigt, ist Vegetarismus Bullshit und bekanntlich macht in der Biologie nichts Sinn, es sei denn im Lichte der Evolution.

Wer aus ethischen Gründen Vegetarier ist, der soll und darf das freilich gerne tun. Niemand sollte an Unfug wider jede biologische Gesetzmäßigkeit gehindert werden, wenn er bereit ist, die Folgen dafür zu tragen.

:Huhu:

pinkpoison 28.09.2011 10:01

Zitat:

Zitat von Red-Fred (Beitrag 649400)
Viel Spaß beim Leber, Schweinenieren und Hering essen :Huhu:

Besonders lecker finde ich immer die Augen eines selbst geschlachteten über Holzkohle langsam gegrillten Lammes. Schade, dass es nur zwei gibt.... :cool:

bellamartha 28.09.2011 10:36

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 649448)
Dass Vegetarier ohne Substitution über kurz oder lang zb in einen Mangel an B12, Eisen und DPA/EHA laufen wird ja nicht einmal von den Vegetarierpäpsten ernsthaft bestritten.
:Huhu:

Im Rahmen der umfangreichen Diagnostik im letzten Jahr wurde bei mir ein extremer Mangel an Vitamin B12 fest gestellt, von dem ich zunächst hoffte, dass er vielleicht die Ursache für die festgestellten Auffälligkeiten im Rückenmark war. Dem war nicht so, aber es war natürlich trotzdem gut, dass der Mangel fest gesteellt wurde. Er war so extrem, dass die Ärzte eigentlich nicht glaubten, dass er von 20 Jahren vegetarischer Ernährung stammt, sondern davon ausgingen, dass ich das Vitamin B12 nicht verstoffwechseln kann, weil ein Problem mit dem Transport vom Magen in den Darm vorliegt. Eine Magenspiegelung ergab aber, dass das nicht so ist, so dass ich mangels anderer Theorien erst mal davon ausgehe, dass doch die vegetarische Ernährung dafür verantwortlich ist. Ein derart stark ausgeprägter Vitamin B12 Mangel (die Speicher waren fast komplett leer) kann zu diesem unangenehmen Problem führen. Die Ärzte meinten aber zu mir, dass selten die Ernährung, sondern meist das oben laienhaft beschriebene Verstoffwechselungsproblem Auslöser sei. Wikipedia sagt zum B12 Mangel noch:
Zitat:
Keine pflanzliche Nahrung enthält für den menschlichen Bedarf ausreichende Mengen des Vitamins, dies gilt insbesondere auch für fermentierte Sojaprodukte und Algen (z. B. Spirulina, Chlorella und AFA).[19] Vitamin B12 ist hingegen in fast allen Nahrungsmitteln tierischer Herkunft (auch Eiern und Milchprodukten) enthalten und wird sehr gut als Depot in der Leber gespeichert.

Beim erwachsenen Menschen reicht ein gefüllter Speicher aus, um eine Mangelversorgung über mehrere Jahre hinweg auszugleichen. Eine anhaltende Unterversorgung kann schwerwiegende Folgen haben, die insbesondere bei Vegetariern durch den hohen Folsäuregehalt pflanzlicher Ernährung zeitweise kaschiert werden können.
Zitat Ende

Ich habe dann über einige Monate Vitamin B12 intramuskulär injiziert, um die Speicher zu füllen und achte nun darauf, das alle paar Jahre mal checken zu lassen.

Auch vom Eisenmangel kann ich ein Lied singen (als vegetarische Frau natürlich erst recht). Auch hier substituiere ich zwischendurch immer mal. Da ich kein Blut mehr spenden darf, muss ich nun selbst mehr drauf achten.

DPH/EHA kenne ich nicht. Was ist das?

Gruß, J.

dishone 28.09.2011 11:50

Nur mal kurz ganz doof nachgefragt: Wenn B12 doch auch in Milch und Eiern enthalten ist - wo ist dann das Problem für den 0815-(Ovo-lakto-)Vegetarier? Zu wenig drin?

bellamartha 28.09.2011 11:54

Ja, genau, in Milchprodukten und Eiern ist viel weniger drin als in anderen tierischen Quellen:
Zitat Wikipedia:
Cobalamingehalt einiger Lebensmittel[17][20] Lebensmittel Gehalt in µg/100 g
Kalbsleber 60
Spirulina maxima 57
Blutwurst 1
Schweineleber 40
Schweineniere 20
Hühnerleber 20
Porphyra tenera 15
Hering 8,5
Sauerkraut 0
Rindfleisch (Muskel) 5,0
Käse 3,0
Hühnereigelb 2,0
Aal 1
Schweinefleisch (Muskel) 0,8
Kuhmilch 0,4
Sojasauce 0,3
Tempeh 0,3
Ingwer 0,16
Hühnereiweiß 0,1
Gemüse 0,01
Zitat Ende

Gruß
J.

MarionR 28.09.2011 12:11

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 649448)
...Dass Vegetarier ohne Substitution über kurz oder lang zb in einen Mangel an B12, Eisen und DPA/EHA laufen wird ja nicht einmal von den Vegetarierpäpsten ernsthaft bestritten.

Das Fette ja, eisenreiche pflanzliche Lebensmittel gibt es zuhauf. In Kombination mit Vit. C wird dann auch die Resorbierbarkeit gesteigert.


Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 649448)
...Eine Ernährungsweise, die Substituion bedarf, kann aber keine natürliche und artgerechte Ernährungsweise für den Menschen sein.

Nach dieser Theorie bezeichnest du aber >90% aller Ernährungsformen als nicht artgerecht. Das ist kein Argument gegen Vegetarismus.


Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 649448)
...Wer aus ethischen Gründen Vegetarier ist, der soll und darf das freilich gerne tun...

Sollte sich aber soweit in das Thema Stoffwechsel und Ernährung einlesen, dass Mangelsituationen vermieden werden können. Das geht auch pflanzlich;) , im Falle von Vit. B12 eben in Tabletten- oder Tropfenform.

:Huhu:

pinkpoison 28.09.2011 13:14

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 649468)

DPH/EHA kenne ich nicht. Was ist das?

Gruß, J.

Hallo J.,

was auch immer die tatsächlichen Ursachen der von Dir angeführten Mangeldiagnosen sein mögen - die Chancen, dass sie mit vegetarischer Ernährung zusammenhängen sind m.E. sehr hoch und das Spektrum (B12, Eisen, Folsäure) geradezu typisch.

Wenn Du Dich vegetarisch ernährst, dann ist eine regelmäßige Substitution unter ärztlicher Kontrolle m.E. auf jeden Fall ratsam.

Wenn man seine Prizipien zumindest gelegentlich über Bord werfen kann, dann genügt schon relativ seltener Fleisch und Fischkonsum (vor allem Leber), um das Gröbste zu verhindern.

DPA und EHA sind Omega-3-Fettsäuren aus tierischen Quellen, die wir auch selbst aus der in Pflanzen vorkommenden Alpha-Linolensäure (zb in Leinöl) bilden können. Leider aber in einem enzymatisch bedingte limitierten Maß, das aufgrund des i.A. Reichtums an Omega-6-Fettsäuren (vor allem in pflanzlichen Ölen, Nüsse und Samen, Getreide, Fleisch und Eier aus nicht artgerechter Fütterung) in unserer Nahrung zu gering ist und so das Eicosanoidsystem in Richtung Entzündungsförderung statt Entzündungsbekämpfung gerichtet wird. Außerdem gibt es recht eindeutige Studienlagen, die einen Zusammenhang von Arteriosklerose und anderen Calzifizierungsphänomenen, diversen Entzündungssyndromen und Demenzerkrankungen, die teils ebenfalls mit Entzündungen zusammenhängen mit niedriger DPA/EHA-Versorgung nachweisen.

Viel spricht aber wie gesagt dafür, dass es auf eine ausgewogene Relation von O6:O3 von 1:1 bis maximal 4:1 ankommt und nicht so sehr auf die absoluten Mengen. In einer normalen westlichen Ernährung liegt die Rate bei 20:1 - kein Wunder, dass die genannten Krankheitsbilder epidemisch werden.

Eine Zufuhr pflanzlicher O3-Säuren (Alpha-Linolensäure) reicht nicht aus, um genügend DPA/EHA selbst herzustellen. Eine Zufuhr von DPA/EHA ist nur über tierische Nahrungsmittel wie fetten Fisch, Fischölkapseln und Fleisch/Eiern aus artgerechter Fütterung (d.h. vor allem kein Getreide/Mais/Soja im Futter!) möglich. Vegetarier haben deshalb auch hier schlechte Karten. Wer seinen fetten Fisch allerdings erhitzt, der sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass die Omega-3-Säuren das überleben- sie denaturieren und werden dadurch u.U. sogar als Transfette gesundheitsschädlich - das sind die Dinge, die gerne unterschlagen werden, wenn die wohlfeilen Tipps herumgereicht werden, wir sollen mehr fetten Fisch essen.... . Sashimi ist also angesagt! Roher, fetter Fisch aus artgerechter Fütterung aud Aufzucht oder Wildfang.

Besonders übel ist eine vegetarische Ernährung, die reich an Getreideprodukten (Brot, Nudeln, Müsli), Nüsse und Samen und Ölen daraus sowie Hülsenfrüchten ist. Erstens massiv O6 und so gut wie kein O3. Zweitens Phytinsäure und Lectine, die die Aufnahme von Nährstoffen im Darm sabotieren und den Dünndarm durchlässig für Allergene aller Art machen und Entzündungsprozesse im Darm (Morbus Crohn, Collitis Ulcerosa, Reizdarmsyndrom) begünstigen. Insbesondere Vollkornprodukte sind besonders reich an diesen gesundheitsschädlichen Phytochemika und sollten dringend vermieden werden. Wenn schon Mehl, dann besser Weißmehl - das aber ist nichts anderes als ein KH-Konzentrat, das langfristig in Hyperinsulinismus, Insulinresistenz und Diabetes II führt. Also: Gar kein Mehl ist das beste Mehl. Wenn schon Müsli, dann nach dem Vorbild desOriginals nach Maximilian Bircher-Benner: Aus angekeimten Getreide. Was bei uns als Müsli verkauft wird, ist besseres Ratten- und Vogelfutter, das noch dazu massiv gezuckert ist. Wer so etwas als gesunde Ernährung einstuft hat nicht alle Tassen im Schrank.

Konsumiert man auch noch Milchprodukte, verschlimmert das die Lage zusätzlich, vor allem, wenn Milcheiweißallergien und Laktoseintoleranz vorliegen. Gesättigte Fette in Milchprodukten erwähne ich lediglich. Sojamilch und Produkte aus Soja als Ersatz sind ebenfalls mit allergrößter Vorsicht zu betrachten, wie wir hier schon ausführlich diskutiert haben. In Bio-Fleisch/Fisch spielen gesättigte Fette so gut wie keine Rolle.

Da Getreide- und Milchprodukte teils deutliche Säureüberschüsse produzieren, sabotieren sie den Säure-Basen-Haushalt mindestens so wie eine zu fleischlastige Nahrung (Paleo ist explizit KEINE fleischlastige Ernährung, da der Anteil tierischer Nahrungsmittel auf 20%-30% der Telleroptik begrenzt wird, um ein Säure-Basen-GG zu gewährleisten!). Kommt noch das Defizit an Eisen, B-Vitaminen und weiteren Mikronährstoffen in einer vegetarischen Ernährung hinzu und das Setup für ein klassisches ernährungstechnisches Eigentor ist perfekt.

:Huhu: Robert

pinkpoison 28.09.2011 13:31

Zitat:

Zitat von MarionR (Beitrag 649535)
Das Fette ja, eisenreiche pflanzliche Lebensmittel gibt es zuhauf. In Kombination mit Vit. C wird dann auch die Resorbierbarkeit gesteigert.



Nach dieser Theorie bezeichnest du aber >90% aller Ernährungsformen als nicht artgerecht. Das ist kein Argument gegen Vegetarismus.



Sollte sich aber soweit in das Thema Stoffwechsel und Ernährung einlesen, dass Mangelsituationen vermieden werden können. Das geht auch pflanzlich;) , im Falle von Vit. B12 eben in Tabletten- oder Tropfenform.

:Huhu:

Die Resorbierbarkeit von Eisen aus pflanzlichen Quellen wird durch Vitamin C zwar, aber nur bedingt gesteigert, da Eisen in aktivierter Form (ausschließlich in tierischen Quellen) dramatisch besser aufgenommen wird. Vitamin C fördert die Aktivierung im Körper, jedoch müßtest Du dann das Zeug überspitzt formuliert grammweise löffeln, um eine ähnliche Ausbeute zu bekommen wie aus tierischen Quellen. Abseits davon führen Phytate in Vollkorngetreiden und Hülsenfrüchten ("Vegetariers Grundnahrungsmittel") für eine mangelhafte Aufnahme selbst des eh schon kaum resorbierbaren Eisens aus den Pflanzen. Also: Alles für die Katz, es sei denn man verzichtet auf Getreide und Hülsenfrüchte. Beides nicht-paleokonforme Nahrungsmittel.

Ich bezeichne nicht 90% aller Ernährungsformen die auf diesem Globus kursieren als artgerecht - es dürften wesentlich mehr sein, wenn sie Zucker, Getreide, Milchprodukte und industriell bearbeite Nahrungsmittel inkludieren. Innerhalb der "artgerechten Nahrung des Menschen" gibt es aber sicherlich ein breites Spektrum an Möglichkeiten - sie beschränken sich aber in der Auswahl der Lebensmittel grundsätzlich auf das, was vor dem Neolithikum zur Verfügung stand. Das war natürlich geographisch und jaherszeitlich gesehen sehr unterschiedlich, je nachdem, was zu Jagen und zu Sammeln war.

Selbstverständlich sollte sich ein Vegetarier, wenn er schon so unvernünftig ist und Argumenten unzugänglich, sich um das Vermeiden von Mangelerscheinungen bemühen. Aber alleine dass man das als Vegetarier tun muss, zeigt doch jedem halbwegs vernunftbegabten Zeitgenossen, dass an diesem Konzept etwas nicht stimmen kann, denn wären unsere Ahnen Vegetarier gewesen, wären wir allesamt, so wie wir im Zuge der Evolution geworden sind, nicht hier - Vegetarier leben gegen ihre Natur.

:Huhu:


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