Klugschnacker |
20.12.2024 10:34 |
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1767292)
Die Beschreibung halte ich für richtig, meine Wertung ist allerdings eine andere: den engen Zusammenhang zwischen den beiden Themen [Atomausstieg vs. CO2-Emissionen], die auf einen deutlichen Widerspruch hinauslaufen, nicht zu erkennen deutet auf eine Ideologisierung hin, die ich für problematisch halte.
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Ich kann den Gedanken nachvollziehen. Allerdings beruht er zu mindest teilweise auf falschen Annahmen, meines Wissens nach. Deren Kurzform lautet: "Was wir an Atom abschalten, müssen wir durch Kohle und Gas ersetzen".
Das ist falsch. Wenn bei uns Strom fehlt, kaufen wir welchen aus dem europäischen Strommarkt hinzu. Dort kaufen wir den jeweils am billigsten angebotenen Strom. In der Regel ist das Strom aus erneuerbaren Energien.
Wir kaufen diesen billigen Strom auch dann ein, wenn wir ihn selbst erzeugen könnten. Wir könnten beispielsweise einfach bestehende Kohlekraftwerke hochfahren. Der dadurch produzierte Strom ist aber teurer als der Ökostrom aus dem europäischen Netz. Deshalb lohnt es sich nicht, diesen Strom selbst zu produzieren, obwohl wir die Produktionskapazitäten dazu haben. Kohlekraftwerke lohnen sich meistens nicht mehr.
Was für unsere eigenen Kohlekraftwerke gilt, gälte nach meinem Verständnis auch für unsere Atomkraftwerke: Deren Strom können wir in der Regel billiger aus dem europäischen Strommarkt kaufen, meistens in Form von erneuerbaren Energien. Ihn selbst zu produzieren wäre teurer.
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