triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Rechtsruck in Deutschland? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=38660)

qbz 18.01.2024 15:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735631)
(übrigens: daß Reiche immer reicher werden wurde hier schon mal erklärt - sie werden nicht dadurch reicher, daß sie anderen etwas wegnehmen, wie es die Raubritter des Mittelalters, sondern durch die steigende Bewertung ihrer Unternehmen oder Immobilien - was nun mal die meisten Menschen nicht haben. Es ist ähnlich mit Fitness: wer gesund und fit ist, kann mehr trainieren und stärker zulegen als der, der wegen Krankheit oder sonstiger Einschränkung nicht fit genug fürs Training ist. Wer hat, dem wird auch gegeben, ist nun mal der Lauf der Welt.)

Sorry, der Reichtum Weniger basiert am Ende im Durchschnit allein auf der Arbeit der Milliarden Menschen und ihrer Produktivität, die ihn schaffen, und nicht an steigenden Börsenwertungen von Unternehmen. 1 paar Wochen Streik, Corona, weniger Umsatz, schlechtere Margen und die Bewertungen gehen in den Keller. Ohne die Ausbeutung der Verkäuferinnen kein Reichtum für die Aldi-/Lidl-Familien usf. Im Mittelalter war es der Zehnte, den die Bauern an die Feudalherren abführen mussten, heute geht es um den Mehrwert, d.h. die Arbeitszeit, die über den Wert der Ware Arbeitskraft hinaus gearbeitet werden muss.

keko# 18.01.2024 15:57

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735631)
....
Der Unterschied: ein "normaler" Reicher hat nur geringe Reichweite auf die finanziell schlechter gestellte Bevölkerung im Vergleich mit Politikern in Regierungsämtern - daher haben letztere eine ganz andere Verantwortung.

DLF:

Amazon-Gründer Jeff Bezos ist Besitzer der “Washington Post”. Zum Medienimperium von Rupert Murdoch gehören Zeitungen und Sender in Großbritannien, Australien und den USA. Der drittreichste Mann der Welt, Gautam Adani, hat kürzlich den indischen Fernsehsender NDTV gekauft. Die Liste der Milliardäre, die Medienunternehmen übernehmen oder in sie investieren, ist lang. Die Twitter-Übernahme durch Elon Musk gehört ebenfalls dazu, auch wenn es sich hierbei nicht um ein klassisches Nachrichtenmedium handelt.

Das ist die Macht/Reichweite der Reichen


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735631)
....

(übrigens: daß Reiche immer reicher werden wurde hier schon mal erklärt - sie werden nicht dadurch reicher, daß sie anderen etwas wegnehmen, wie es die Raubritter des Mittelalters, sondern durch die steigende Bewertung ihrer Unternehmen oder Immobilien - was nun mal die meisten Menschen nicht haben. Es ist ähnlich mit Fitness: wer gesund und fit ist, kann mehr trainieren und stärker zulegen als der, der wegen Krankheit oder sonstiger Einschränkung nicht fit genug fürs Training ist. Wer hat, dem wird auch gegeben, ist nun mal der Lauf der Welt.)

Naja naja naja.... wenn der Schuhladen bei mir in der Vorstadt schließt und ich meine Schuhe bei Amazon kaufe, verdient der oben erwähnte Besitzer der Washington Post.

Schwarzfahrer 18.01.2024 16:12

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1735634)
DLF:

Amazon-Gründer Jeff Bezos ist Besitzer der “Washington Post”. Zum Medienimperium von Rupert Murdoch gehören Zeitungen und Sender in Großbritannien, Australien und den USA. Der drittreichste Mann der Welt, Gautam Adani, hat kürzlich den indischen Fernsehsender NDTV gekauft. Die Liste der Milliardäre, die Medienunternehmen übernehmen oder in sie investieren, ist lang. Die Twitter-Übernahme durch Elon Musk gehört ebenfalls dazu, auch wenn es sich hierbei nicht um ein klassisches Nachrichtenmedium handelt.

Das ist die Macht/Reichweite der Reichen

Ja, es ist auch eine Form von Macht - aber nicht so groß, wie die Macht von Politikern, mir mein Geld per Steuererhöhung oder meine Heizung per Heizungsgesetz wegzunehmen, oder mich zum Wehrdienst zu zwingen. Die Medien wirken auf mich als Person höchstens indirekt, wenn Politiker auf Grund von medialen Kampagnen etwas tun oder lassen, oder wenn damit eine bestimmte Stimmung in der Bevölkerung manipuliert wird. Daher läßt mich persönlich diese Macht relativ kalt, ich kann sie als direkte Wirkung auf mich als Person weitgehend ignorieren. Für mich sind sie Informationsdienstleister, bei denen ich mich bediene, bei Bedarf - und dafür zahle ich auch gern, wenn es mir Wert ist.

StefanW. 18.01.2024 16:37

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735635)
Daher läßt mich persönlich diese Macht relativ kalt, ich kann sie als direkte Wirkung auf mich als Person weitgehend ignorieren.

Den Einfluss und die Macht, den z.B. die drei (intelligenten) Wahnsinnige Bezos, Zuckerberg und Musk (jeder für sich) haben, kann man doch überhaupt nicht ignorieren.

tandem65 18.01.2024 16:49

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735635)
Ja, es ist auch eine Form von Macht - aber nicht so groß, wie die Macht von Politikern, mir mein Geld per Steuererhöhung oder meine Heizung per Heizungsgesetz wegzunehmen,

Hör doch bitte auf so zu lügen, niemand nimmt Dir Deine Heizung weg. Außer Du machst so weiter dann komme ich persönlich vorbei und erledige das. Du solltest ja mittlerweile auch wissen daß das GEG von 2019/2020 vor der Ampel stammt und in der alten Fassung kaum Förderungen vorgesehen waren. Korrekt ist also die Ampel hilft Dir aktuell mit 30-70% bei Deinen Aufwendungen für eine Umrüstung gegenüber 0 Hilfe die die GroKo vorgesehen hatte.

keko# 18.01.2024 17:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735635)
Ja, es ist auch eine Form von Macht - aber nicht so groß, wie die Macht von Politikern, mir mein Geld per Steuererhöhung oder meine Heizung per Heizungsgesetz wegzunehmen, oder mich zum Wehrdienst zu zwingen. Die Medien wirken auf mich als Person höchstens indirekt, wenn Politiker auf Grund von medialen Kampagnen etwas tun oder lassen, oder wenn damit eine bestimmte Stimmung in der Bevölkerung manipuliert wird. Daher läßt mich persönlich diese Macht relativ kalt, ich kann sie als direkte Wirkung auf mich als Person weitgehend ignorieren. Für mich sind sie Informationsdienstleister, bei denen ich mich bediene, bei Bedarf - und dafür zahle ich auch gern, wenn es mir Wert ist.

Stell die vor du bist ein junger Journalist bei der Washingting Post. Stell dir vor jemand spielt dir Informationen zu, in denen ausbeuterische Arbeitsbedingungen bei Amazon dargestellt werden. Würdest du den Artikel herausbringen wollen? Vielleicht!
Aber du müsstest ihn genehmigen lassen. Von einem Herrn in meinem Alter, der auf seine Rente schielt und seine Ruhe haben will. Glaubst du, er geht das Risiko ein, Ärger mit dem Eigentümer der Washington Post zu bekommen?

So was kann dir egal sein. Aber auf den (fiktiven) Mitarbeiter bei Amazon hat das Auswirkungen.

Meik 18.01.2024 17:26

Das amazon jetzt in einer Zeitung nicht kritisch dargestellt wird finde ich ziemlich harmlos in einer Medienlandschaft die - noch - viele Zeitungen im Angebot hat.

Viel bedenklicher finde ich da gerade die beiden großen google und facebook mit ihrer viel gewaltigeren Macht in der Meiungsbildung und Verbreitung. Was du angezeigt bekommst, welche Suchergebnisse oben stehen, welche Fake-News verbreitet werden, welche nicht, fast keine Webseite ohne Tracker von google und facebook, ... dagegen ist der Punkt dass Bezos eine Zeitung gekauft hat irgendwie geradezu lächerlich.

Da ist Arnes Macht im Triathlonbereich ja bald größer, sein Forum und die vielen Infos auf dieser Seite beeinflussen das Meinungbild in unserem Sport sicher auch nicht unerheblich. Ob hier ein junger Reporter schreiben dürfte dass seine Trainingspläne nichts taugen? :-(( :Lachen2:

Letztlich ist der Einfluss umso größer je größer das Verbreitungsgebiet ist. Gegen facebook und goolge ist fast alles andere Kinderkram. Ok, insta, X und Co. gehören irgendwo auch noch in den Haufen. Vor google habe ich aber am meisten Angst. Die Breite wo die Mitmischen, eine riesige Firma deren Hauptgeschäft das sammel und verkaufen von Daten ist, ...

Gelbbremser 18.01.2024 17:40

https://www.youtube.com/results?sear...e+nein+aktuell

Sage nein, passt vielleicht irgendwie zum Thema

Klugschnacker 18.01.2024 18:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735624)
Doch, eine Zusage von Sozialleistungen an eine zahlenmäßig nicht begrenzte Gemeinschaft, also an jeden, der es schafft die Grenzen des Landes zu überschreiten, wenn gleichzeitig die dafür nötigen Steuern durch eine begrenzte Zahl an arbeitenden Steuerzahlern in Deutschland erwirtschaftet werden, muß zwangsläufig auf die Dauer die finanziellen Fundamente des Sozialstaats untergraben.

Du entwirfst hier ein Zerrbild, das nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Es gibt keine Sozialleistungen an eine unbegrenzte Menge Menschen, der eine begrenzte Menge Steuerzahlende gegenüberstünden.

Die Zahl der Menschen, welche aus dem Ausland kommen und unser Sozialsystem belasten, ist begrenzt.

In den Sozialkassen spielt die Migration durch Flucht eine verschwindend kleine Rolle. Selbst Experten tun sich schwer mit der Abwägung, ob Deutschland von der Fluchtmigration finanziell profitiert oder finanziell belastet wird. Dass wir von der Arbeitsmigration finanziell profitieren, steht hingegen außer Frage.

Den mit Abstand größten Posten in der Sozialkasse stellen die Renten und das Gesundheitssystem dar. Fluchtmigranten sind aber jung und haben geringere Krankheitskosten als der Durchschnitt. Ein Teil von ihnen bleibt zudem nicht bis zur Rente in Deutschland.

Die Beschäftigungsquote von Fluchtmigranten liegt unter dem Bundesschnitt von 70%. Doch die Kosten der gesamten Arbeitslosigkeit machen insgesamt nur einen einstelligen Prozentanteil des Sozialbudgets aus.

Schwarzfahrer 18.01.2024 18:29

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1735639)
Stell die vor du bist ein junger Journalist bei der Washingting Post. Stell dir vor jemand spielt dir Informationen zu, in denen ausbeuterische Arbeitsbedingungen bei Amazon dargestellt werden. Würdest du den Artikel herausbringen wollen? Vielleicht!
Aber du müsstest ihn genehmigen lassen. Von einem Herrn in meinem Alter, der auf seine Rente schielt und seine Ruhe haben will. Glaubst du, er geht das Risiko ein, Ärger mit dem Eigentümer der Washington Post zu bekommen?

So was kann dir egal sein. Aber auf den (fiktiven) Mitarbeiter bei Amazon hat das Auswirkungen.

Wäre ich der Journalist, und mir wäre das Thema wichtig, und mein Redakteur stellt sich quer - dann würde ich eben ein anderes Medium für die Veröffentlichung suchen und finden, es gibt genügend Möglichkeiten, vielleicht mit weniger Reichweite, aber trotzdem öffentlich. Und wenn das jeder macht, wenn ihm etwas wichtig erscheint, dann ist das auch eine Macht, als Summe vieler kleinen Aktionen. Wir sind den Medien nie so vollkommen ausgeliefert, wie mächtigen Politikern.

Schwarzfahrer 18.01.2024 18:33

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1735638)
Hör doch bitte auf so zu lügen, niemand nimmt Dir Deine Heizung weg.

Ich habe nicht behauptet, sie tun es, sondern daß sie die Macht haben, dies zu tun (und zwar alle, unabhängig von der Partei). Glücklicherweise gibt es noch in der Demokratie Korrekturmechanismen (Opposition), die den Machtmißbrauch etwas begrenzen.

Meik 18.01.2024 18:38

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735646)
Wäre ich der Journalist, und mir wäre das Thema wichtig, und mein Redakteur stellt sich quer - dann würde ich eben ein anderes Medium für die Veröffentlichung suchen und finden,

Und am Tag drauf belastet der Journalist die Sozialkassen ... ;)

Letztlich geht es aber genau um die Frage der Reichweite. Immer wieder in sozialen Medien geteilte Fake-News haben gewaltige Reichweite und Einfluss auf die öffentliche Meinung, auf Wahlen und damit auch auf Politik. Die Macht der großen sozialen Medien darüber welche News wie verbreitet und publiziert werden ist gewaltig.

Wenn da ein Politiker was gegensetzen will dann nur auf Methode Putin mit Zensur, Kontrolle über Medien und Internet, ...

Schwarzfahrer 18.01.2024 18:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1735645)
Du entwirfst hier ein Zerrbild, das nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Es gibt keine Sozialleistungen an eine unbegrenzte Menge Menschen, der eine begrenzte Menge Steuerzahlende gegenüberstünden.

Was begrenzt die Anzahl der Zuwanderer, die vom Sozialsystem leben? Solange nicht wirklich jeder, der kein Bleiberecht hat, das Land verläßt, oder zumindest keine Sozialleistungen mehr bekommt, und jeder, der will, erst mal ins System aufgenommen wird, steigt diese Zahl stetig an. (von Somaliern mit 10 Identitäten mal ganz zu schweigen...).
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1735645)
In den Sozialkassen spielt die Migration durch Flucht eine verschwindend kleine Rolle. Selbst Experten tun sich schwer mit der Abwägung, ob Deutschland von der Fluchtmigration finanziell profitiert oder finanziell belastet wird. Dass wir von der Arbeitsmigration finanziell profitieren, steht hingegen außer Frage.

Ich habe es schon öfter verlinkt: ca. 40 % aller Bürgergeldempfänger sind keine deutschen Staatsbürger; . Die Quote steigt seit Jahren, ist nicht konstant, und ist nicht verschwindend. Und die Quote steigt seit Jahren, ist nicht konstant, es sind typische Fluchtländer, aus denen die meisten Bürgergeldempfänger kommen. HAt also nicht damit zu tun, daß es auch Arbeitsmigration gibt; von den Syrern oder Afghanen erwirtschaftet der arbeitende Anteil nie die Sozialleistungen für den nicht arbeitenden Anteil.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1735645)
Den mit Abstand größten Posten in der Sozialkasse stellen die Renten und das Gesundheitssystem dar. Fluchtmigranten sind aber jung und haben geringere Krankheitskosten als der Durchschnitt. Ein Teil von ihnen bleibt zudem nicht bis zur Rente in Deutschland.

Ich kann natürlich die Bezugsbasis beliebig vergrößern - was aber am absoluten Problem nichts ändern, nur weil ich einen großen, damit nicht verknüpften Posten danebenstelle. Es geht nun mal um einen Topf "Sozialhilfe", der auf zunehmend mehr Menschen aufgeteilt werden muß - und der also in Deinen Augen verschwindend klein ist. Da mein Sohn zu denen gehört (schwer behindert), die lebenslang darauf angewiesen sein werden (und die zahlenmäßig inzwischen kaum mehr sind, als alle nicht-deutschen Sozialhilfeempfänger zusammen), ist es mir wichtig, weil ich jetzt schon sehe, wie das Sozialamt alles tut, um die ihm zustehenden Mittel möglichst zurückzuhalten oder zu verzögern, weil es hinten und vorne fehlt. Da nützt es nichts, daß der Rentenposten viel höher ist - davon bekommt keiner mehr Sozialhilfe.

Rausche 18.01.2024 19:10

Woher kommt eigentlich die sichere Annahme das ein Flüchtling irgendwann mehr einbringt als er dem Staat kostet? Habe ich hier jetzt schon öfter als Argument gelesen. Die Studien die ich gesehen habe kamen nie zu dem Ergebnis, nichtmal knapp. Die Studie aus Holland zeigt ja ebenfalls das es ein komplettes Verlustgeschäft ist.
Viele große Firmen straucheln ja gerade, z.B. Bayer. Vllt brauchen wir ja garnicht mehr Menschen sondern machen's wie bei den sehr guten CO2 Werten, einfach weniger produzieren und schrumpfen.

Klugschnacker 18.01.2024 19:21

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735649)
Was begrenzt die Anzahl der Zuwanderer, die vom Sozialsystem leben?

Die verschiedenen Fluchtursachen natürlich. Sie nehmen zu und ab. Ferner die Geschwindigkeit, mit der sie Arbeit finden.

Außerdem gibt es auch etliche Wiederheimkehrer, die zurück in ihre Heimat gehen, wenn die Fluchtursache nicht mehr besteht.

Klugschnacker 18.01.2024 19:32

Zitat:

Zitat von Rausche (Beitrag 1735652)
Woher kommt eigentlich die sichere Annahme das ein Flüchtling irgendwann mehr einbringt als er dem Staat kostet?

Im Wesentlichen kommt das daher, dass ein Mensch vor allem in seiner Jungend und im Alter hohe Kosten verursacht: In der Jugend durch die Kosten der Ausbildung. Im Alter durch die Rente* und die Krankheitskosten.

Flucht- und Arbeitsmigration bringt überwiegend Menschen im mittleren Alter zu uns. Sie belasten unser Ausbildungssystem weniger als der Durchschnitt. Ein Teil von ihnen geht irgendwann wieder zurück in die Heimat, bevor das Rentenalter da ist. Kurz, diese Menschen sind im Durchschnitt mehr während ihres arbeitsfähigen Alters bei uns.

Dem entgegen steht die geringere Erwerbsquote. Bei deutschen Staatsbürgern liegt sie bei 70%, bei Migranten bei 45-60%, je nach dem, wie man das rechnet. Es kommt stark darauf an, wie lange sie hier sind.

Unterm Strich scheint die Fluchtmigration mehr zu kosten als sie bringt, aber das ist nicht so klar wie man meinen könnte. Es ist ja auch nicht die Aufgabe des Asylrechts, dem Gastgeberland finanzielle Vorteile zu bringen. Man gewährt Asyl bekanntlich aus humanitärer Überzeugung, ausgehend von der unveräußerlichen Würde jedes Menschen.

---

*Früher kamen auf einen Rentner sechs Erwerbstätige. Heute kommen auf einen Rentner zwei Erwerbstätige. Die Rente ist mit großem Abstand der größte Ausgabenbereich unseres Sozialsystems. Es scheint zu helfen, wenn arbeitende Menschen zu uns kommen, die in die Rentenkassen einzahlen, aber keine Rente erhalten (weil sie dann wieder zu Hause sind).

qbz 18.01.2024 19:37

Zitat:

Zitat von Rausche (Beitrag 1735652)
Woher kommt eigentlich die sichere Annahme das ein Flüchtling irgendwann mehr einbringt als er dem Staat kostet? Habe ich hier jetzt schon öfter als Argument gelesen. Die Studien die ich gesehen habe kamen nie zu dem Ergebnis, nichtmal knapp. Die Studie aus Holland zeigt ja ebenfalls das es ein komplettes Verlustgeschäft ist.
Viele große Firmen straucheln ja gerade, z.B. Bayer. Vllt brauchen wir ja garnicht mehr Menschen sondern machen's wie bei den sehr guten CO2 Werten, einfach weniger produzieren und schrumpfen.

Hier diskutiert die NZZ in einem differenzierten Artikel das Problem: Plündern Zuwanderer das deutsche Sozialsystem – oder entlasten sie es? Die deutsche Bevölkerung würde ohne Zuwanderung seit Jahren chrumpfen, was die Renten- und Krankenversicherung stark belasten würde. Zugleich sind aber überdurchschnittlich viele erwerbsfähige Ausländer auf Hilfe angewiesen. Wie sieht die Gesamtbilanz aus?

und hier aus dem obigen Artikel genommen eine Studie der Bertelsmann Stiftung: Der Beitrag von Ausländern und künftiger Zuwanderung zum deutschen Staatshaushalt.

StefanW. 18.01.2024 19:45

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1735656)
... Es scheint zu helfen, wenn arbeitende Menschen zu uns kommen, die in die Rentenkassen einzahlen, aber keine Rente erhalten (weil sie dann wieder zu Hause sind).

Das trifft den Nagel ja nicht ganz auf den Kopf, aber ich stimme Deiner Aussage "Es ist ja auch nicht die Aufgabe des Asylrechts, dem Gastgeberland finanzielle Vorteile zu bringen." zu.

"Umzug ins europäische Ausland
Leben Sie künftig dauerhaft in einem Land der Europäischen Union (EU), in Island, Liechtenstein, Norwegen oder der Schweiz, ändert sich für Sie in den allermeisten Fällen nichts. Wir überweisen Ihre Rente in der bisherigen Höhe auf ein Konto Ihrer Wahl. ...

Umzug in ein Land mit Sozialversicherungs*abkommen
Deutschland hat mit zahlreichen Ländern außerhalb der Europäischen Union Sozialversicherungsabkommen geschlossen. Sie sorgen dafür, dass Ihnen bei der Rente keine Nachteile entstehen....

Dauerhafter Umzug in ein Land ohne Abkommen
Haben Sie sich für den Umzug in ein Land entschieden, das außerhalb der EU, Islands, Liechtensteins, Norwegens und der Schweiz liegt und mit dem Deutschland kein Sozialversicherungsabkommen geschlossen hat, kann es zu weiteren Einschränkungen kommen. ..."
Quelle:
https://www.deutsche-rentenversicher...tailseite.html

Klugschnacker 18.01.2024 19:52

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735649)
Da mein Sohn zu denen gehört (schwer behindert), die lebenslang darauf angewiesen sein werden (und die zahlenmäßig inzwischen kaum mehr sind, als alle nicht-deutschen Sozialhilfeempfänger zusammen), ist es mir wichtig, weil ich jetzt schon sehe, wie das Sozialamt alles tut, um die ihm zustehenden Mittel möglichst zurückzuhalten oder zu verzögern, weil es hinten und vorne fehlt. Da nützt es nichts, daß der Rentenposten viel höher ist - davon bekommt keiner mehr Sozialhilfe.

Oben hast Du dafür plädiert, dass Menschen, die hier kein Bleiberecht haben, keinerlei Sozialleistungen mehr bekommen sollen. Rund ein Drittel dieser Menschen sind Kinder, soweit ich weiß. Eine afrikanische Familie, die vor Hunger geflohen ist und zu uns kam, würde also ihre Wohnung verlieren und unter einer Brücke schlafen. Auch im Winter. Sie hätte nichts zu essen. Wer Arbeit findet, hat Glück, wer keine findet, hat Pech.

Was ist mit der Schulpflicht der Kinder, damit diese eine Zukunft haben? Auch gestrichen?

Wenn sich unsere Gesellschaft in diese Richtung bewegt: Warum sollte so eine Gesellschaft solidarisch mit schwerbehinderten Menschen sein?

sabine-g 18.01.2024 20:06

Können wir uns darauf einigen, dass ich immer mit allem Recht habe?
Diese Diskussion ständig ist mir zu anstrengend.
Wir könnten uns dann wieder dem wirklich wichtigen widmen.
Z.B. wer wird Hawaii Sieger dieses Jahr?
:Lachen2:

Adept 18.01.2024 20:19

Finde die Diskussionen mittlerweile auch völlig sinnlos.

Was ist denn da euer Ziel? Oder einfach nur Zeit totschlagen?

Da gibt's besseres. :dresche

tandem65 18.01.2024 20:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735647)
Ich habe nicht behauptet, sie tun es, sondern daß sie die Macht haben, dies zu tun (und zwar alle, unabhängig von der Partei). Glücklicherweise gibt es noch in der Demokratie Korrekturmechanismen (Opposition), die den Machtmißbrauch etwas begrenzen.

Nein, das können Sie nicht, Es kann Dir lediglich vorgeschrieben werden wie heizen darfst. Und das mit so langem Vorlauf, daß Du ja mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit der bestehenden Heizung nicht unbedingt mehr heizen kannst. Selbst wenn Ab nächstes Jahr alle Gasheizungen verboten wären, näme Dir niemand die Heizung weg sondern Deine Auswahl wäre, wie bereits Heute eingeschränkt. Auch braucht es dafür keine Opposition. Das wäre eher ein Fall für eine funktionierende Judikative.:Huhu:

LidlRacer 18.01.2024 20:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1735659)
Wenn sich unsere Gesellschaft in diese Richtung bewegt: Warum sollte so eine Gesellschaft solidarisch mit schwerbehinderten Menschen sein?

Heute Nachmittag bin ich bei Twitter über eine Äußerung eines Afdlers zu einem Behinderten gestoßen - etwa so:
"Wenn wir an der Macht sind, ist Schluss mit Inklusion!"
PS:
Hier: https://twitter.com/MakSchmu/status/1747578791159853093

Im Ersten gibt's heute ne Doku "Wir waren in der AfD - Aussteiger berichten" - da wird man wohl ähnliche Nettigkeiten gehäuft hören.
22:50 Uhr (dafür ist Steigbügelhalter Nuhr aus dem Programm geflogen!).

Oder sofort online:
https://www.daserste.de/information/...chten-100.html

Schwarzfahrer 18.01.2024 20:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1735654)
Die verschiedenen Fluchtursachen natürlich. Sie nehmen zu und ab. Ferner die Geschwindigkeit, mit der sie Arbeit finden.

Die "Fluchtursache" Überbevölkerung und Armut in vielen Ländern wird erst in mehreren Generationen abnehmen, sicher nicht auf einer Skala von unter 10 Jahren. Oder glaubst Du an einer Selbstbegrenzung des Migrantenstroms nach Deutschland zu erkennen?
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1735654)
Außerdem gibt es auch etliche Wiederheimkehrer, die zurück in ihre Heimat gehen, wenn die Fluchtursache nicht mehr besteht.

Ja, Wiederheimkehrer gibt es vor allem aus EU-Ländern. Mit denen ist unsere Migrationsbilanz neutral - es ziehen etwa so viele weg, wie zu. Netto"zugewinn" haben wir vor allem aus Ländern wie Syrien, Irak, Afghanistan - also aus den Ländern mit höchstem Sozialhilfeanteil.

Schwarzfahrer 18.01.2024 20:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1735659)
Oben hast Du dafür plädiert, dass Menschen, die hier kein Bleiberecht haben, keinerlei Sozialleistungen mehr bekommen sollen.

Ich halte es einfach für logisch und richtig, wie es m.W. mehrere Länder in Europa so handhaben: es gibt nach dem ablehnenden Bescheid noch ein paar Wochen Unterkunft und Essen, aber ohne Geld, dann ist das auch zu Ende. Dort ziehen die Menschen eben weiter, und verlassen das Land. Es ist einfach nur konsequent. Wenn ich im Job gekündigt werde, zahlt der Arbeitgeber auch nicht über eine Kündigungsfrist hinaus, und den Arbeitsplatz darf ich auch nicht mehr betreten.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1735659)
Wenn sich unsere Gesellschaft in diese Richtung bewegt: Warum sollte so eine Gesellschaft solidarisch mit schwerbehinderten Menschen sein?

Weil es in jeder Gesellschaft Menschen gibt, die zur Gemeinschaft gehören, und es können nie beliebig alle aus der ganzen Welt dazugehören, nur weil sie hingereist sind. Es gibt ein Unterschied zwischen Bevölkerung oder Volk und Einwohner; der Amtseid gilt auch "dem deutschen Volk", nicht den Bedürftigen aus aller Welt. Kann bei Dir auch jeder mitessen und ein Schlafplatz bekommen solange er nur will, wenn er es schafft, in Deine Wohnung zu kommen? Oder ziehst Du möglicherweise auch vor, Deine Mittel zuerst für die eigenen Familienmitglieder auszugeben?
Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1735664)
Heute Nachmittag bin ich bei Twitter über eine Äußerung eines Afdlers zu einem Behinderten gestoßen - etwa so:
"Wenn wir an der Macht sind, ist Schluss mit Inklusion!"

Das ist doch altbekannt, ein Teil der Rückwärtsgewandtheit der AfD (was leider weit mehr als 50 % aller Deutschen in diesem Punkt teilt). Unterstützt wird diese Haltung durch all die, die Inklusionsprojekte so schlecht ausstatten (finanziell wie personell), daß sie scheitern müssen, damit man mit dem Finger darauf zeigen kann: seht ihr, Inklusion funktioniert nicht (es funktioniert tatsächlich nicht für jeden, und nicht überall, aber es wäre viel mehr möglich, als getan wird. Ich kann verstehen, daß manche darüber nachdenken, ob solche schlechten Inklusionsprojekte lieber ganz gespart werden. Sogar unter den Eltern von Behinderten gibt es einen wesentlichen Anteil, die nichts von Inklusion halten, weil es bei ihrem Kind nicht passt. Diese stille Sabotage sichert den Bestand an Sonderschulen und WfBM, die durch wahre Inklusion stark schrumpfen müsste, die aber eine starke Lobby in den Sozialverwaltungen haben. Es ist übrigens die gleiche Haltung, die stur am segregativen 3-gliedrigen Schulsystem festhält, das ist ja auch der Gegensatz zur Inklusion. Darüberhinausgehende Feindseligkeit Behinderten gegenüber habe ich allerdings von der AfD noch nicht vernommen.

LidlRacer 18.01.2024 21:02

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735666)
Darüberhinausgehende Feindseligkeit Behinderten gegenüber habe ich allerdings von der AfD noch nicht vernommen.

Ich weiß nicht, in welchem Maße es spezielle Feindseligkeit gegen Behinderte gibt - aber reichlich Feindseligkeit gegen alle, die keine Freunde der AfD sind - also gegen alle Anständigen!

Schwarzfahrer 18.01.2024 21:14

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1735668)
Ich weiß nicht, in welchem Maße es spezielle Feindseligkeit gegen Behinderte gibt - aber reichlich Feindseligkeit gegen alle, die keine Freunde der AfD sind - also gegen alle Anständigen!

Reichlich Feindseligkeit gibt es auch gegen die AfD und auch gegen alle, die die AfD nicht so radikal ablehnen. Die Position auf einer oder anderen Seite einer Feindseligkeit ist keinerlei Maß für Anstand; die gewaltbereite Antifa ist auch gegen die AfD, wird dadurch um nichts anständiger. Radikale Feindseligkeit auf beiden Seiten ist keine gute Basis für die Zukunft, fürchte ich.

LidlRacer 18.01.2024 21:19

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735669)
Reichlich Feindseligkeit gibt es auch gegen die AfD und auch gegen alle, die die AfD nicht so radikal ablehnen. Die Position auf einer oder anderen Seite einer Feindseligkeit ist keinerlei Maß für Anstand; die gewaltbereite Antifa ist auch gegen die AfD, wird dadurch um nichts anständiger. Radikale Feindseligkeit auf beiden Seiten ist keine gute Basis für die Zukunft, fürchte ich.

Sorry, dir ist nicht mehr zu helfen.

DocTom 18.01.2024 21:41

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1735670)
Sorry, dir ist nicht mehr zu helfen.

Ja, und bei dir ist ja auch deutlich geworden, dass Du am liebsten eine Grünen Diktatur hättest.
Bleibt die Frage, diktatorische Doppelspitze mit welchen Namen?
;) :Cheese: :Lachanfall:

Alles Sinn- und Zweckfrei, 2025 wird es zeigen, wo die stillen ihr Kreuzchen setzen.

Siebenschwein 18.01.2024 21:55

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735669)
Reichlich Feindseligkeit gibt es auch gegen die AfD und auch gegen alle, die die AfD nicht so radikal ablehnen. Die Position auf einer oder anderen Seite einer Feindseligkeit ist keinerlei Maß für Anstand….

Hier darf ich dezidiert widersprechen: Feindseligkeit gegenüber der AfD ist definitiv ein Zeichen für Anstand!
Diese Typen nicht abzulehnen ist eine klare Charakterschwäche oder ein Zeichen mangelnder Intelligenz.
Und um das klarzustellen: damit befürworte ich keinerlei Gewalt gegen Menschen, Tiere, Sachen.

DocTom 18.01.2024 22:04

Gilt auch für andere Parteien, wenn ich dies lese, könnte ich auch kotzen:
https://www.focus.de/politik/deutsch...d_3077344.html

Aber das will natürlich niemand wissen, bzw sind das natürlich nur immer Minderheiten...
:Lachanfall:

@siebenschwein, du hast das "meiner Meinung nach" vergessen...

keko# 18.01.2024 22:23

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1735664)
Heute Nachmittag bin ich bei Twitter über eine Äußerung eines Afdlers zu einem Behinderten gestoßen - etwa so:
"Wenn wir an der Macht sind, ist Schluss mit Inklusion!"
PS:
Hier: https://twitter.com/MakSchmu/status/1747578791159853093

...

Flüchtlinge, Ausländer, Behinderte, Schwule, Frauen.... was weiß ich. Natürlich denken so nicht alle AfD-Wähler oder AfD-Politiker - das ist ja kar. Aber das schwingt doch ganz bewusst hier und da immer wieder mal mit. Und wenn sich der im Fernseh so [rassistisch] äussert, kann ich das doch auch. :o

keko# 18.01.2024 22:26

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735666)
....
...
Das ist doch altbekannt, ein Teil der Rückwärtsgewandtheit der AfD (was leider weit mehr als 50 % aller Deutschen in diesem Punkt teilt). Unterstützt wird diese Haltung durch all die, die Inklusionsprojekte so schlecht ausstatten (finanziell wie personell), daß sie scheitern müssen, damit man mit dem Finger darauf zeigen kann: seht ihr, Inklusion funktioniert nicht (es funktioniert tatsächlich nicht für jeden, und nicht überall, aber es wäre viel mehr möglich, als getan wird. Ich kann verstehen, daß manche darüber nachdenken, ob solche schlechten Inklusionsprojekte lieber ganz gespart werden. Sogar unter den Eltern von Behinderten gibt es einen wesentlichen Anteil, die nichts von Inklusion halten, weil es bei ihrem Kind nicht passt. Diese stille Sabotage sichert den Bestand an Sonderschulen und WfBM, die durch wahre Inklusion stark schrumpfen müsste, die aber eine starke Lobby in den Sozialverwaltungen haben. Es ist übrigens die gleiche Haltung, die stur am segregativen 3-gliedrigen Schulsystem festhält, das ist ja auch der Gegensatz zur Inklusion. Darüberhinausgehende Feindseligkeit Behinderten gegenüber habe ich allerdings von der AfD noch nicht vernommen.

Das du nun so eine eindeutige Bemerkung relativerst, überteigt meinen Horizont.

Schwarzfahrer 18.01.2024 23:03

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1735678)
Das du nun so eine eindeutige Bemerkung relativerst, überteigt meinen Horizont.

Was relativiere ich? Daß die Ablehnung der Inklusion sich quer durch die Gesellschaft zieht, einschließlich eines Teils der Eltern von Behinderten? Das ist Tatsache. Finde ich es gut? Nein, aber ich muß damit leben, und bringe es meinem Sohn bei, damit zurechtzukomen, denn das ist die Welt, in der er leben wird, länger als ich. Und ich trage kleine Schritte bei, daß es doch normaler wird, und ein wenig öfter klappt, als bisher. Daß Inklusion oft schlecht funktioniert, ist am wenigsten die Schuld der AfD (wie viele AfD-ler sitzen an Schaltstellen in Schulbehörden und Ministerien?), die sind nur eines der zusätzlichen Bremsklötze.

JENS-KLEVE 19.01.2024 00:01

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1735677)
Flüchtlinge, Ausländer, Behinderte, Schwule, Frauen.... was weiß ich. Natürlich denken so nicht alle AfD-Wähler oder AfD-Politiker - das ist ja kar. Aber das schwingt doch ganz bewusst hier und da immer wieder mal mit. Und wenn sich der im Fernseh so [rassistisch] äussert, kann ich das doch auch. :o

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1735664)
Heute Nachmittag bin ich bei Twitter über eine Äußerung eines Afdlers zu einem Behinderten gestoßen - etwa so:
"Wenn wir an der Macht sind, ist Schluss mit Inklusion!"
PS:
Hier: https://twitter.com/MakSchmu/status/1747578791159853093

Im Ersten gibt's heute ne Doku "Wir waren in der AfD - Aussteiger berichten" - da wird man wohl ähnliche Nettigkeiten gehäuft hören.
22:50 Uhr (dafür ist Steigbügelhalter Nuhr aus dem Programm geflogen!).

Oder sofort online:
https://www.daserste.de/information/...chten-100.html


Danke für den Fernsehtipp. Viele meiner Meinungen zur AFD, die ich hier schon lange geäußert hatte werden bestätigt.

- Lucke,, Petry, Meuthen und viele Gründungsmitglieder waren und sind keine Neonazis
- Vor zehn Jahren hat man mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Pulver verschossen.
- Der Umgang der Medien mit der AFD bewirkte erst, dass Rechtsextreme zur AFD strömten
- Soziale Kontakte werden abgebrochen, man hat nur noch die Parteifreunde und radikalisiert sich
- Die Partei entwickelt sich zur Sekte, verbliebene Kontakte sind unerwünscht und werden abgebrochen
- Merkel hat 2015 die AFD unfreiwillig groß gemacht
- Gegendemonstrationen sorgten für Zusammenhalt und beendeten interne Streitigkeiten
- Angst ist eine wichtige Methode. Aus jeder Krise wird eine Katastrophe kreiert.
- Neonazis waren in der Partei unbedeutend, aber konnten schrittweise das Blatt wende, weil bürgerliche Mitglieder rausgedrängt wurden durch Druck von außen
- Soziale Ächtung der AFD-Mitglieder verhindert das Austreten aus der Partei, weil man alleine draußen keine Chancen hat


Naja, jetzt haben wir den Salat. Sonntag gehe ich dann auch mal zur Anti-AFD-Demo, die hatte ich letzte Woche zusammen mit FFF vorgeschlagen.

LidlRacer 19.01.2024 00:57

Es erscheint mir etwas merkwürdig, diejenigen, die schon früh korrekt erkannt und benannt haben, wohin sich die Afd entwickelt, dafür verantwortlich zu machen, dass sie es tat.

Aber die Geschichte ist so oder so weniger wichtig als die aktuelle Lage:
Es ist eine asoziale, ekelhafte und gefährliche Scheißpartei, die unbedingt daran gehindert werden muss, irgendetwas in Deutschland bestimmen zu können.

JENS-KLEVE 19.01.2024 06:58

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1735681)
Es erscheint mir etwas merkwürdig, diejenigen, die schon früh korrekt erkannt und benannt haben, wohin sich die Afd entwickelt, dafür verantwortlich zu machen, dass sie es tat.

Aber die Geschichte ist so oder so weniger wichtig als die aktuelle Lage:
Es ist eine asoziale, ekelhafte und gefährliche Scheißpartei, die unbedingt daran gehindert werden muss, irgendetwas in Deutschland bestimmen zu können.

Klar ist es merkwürdig, aber gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Die Welt ist manchmal etwas kompliziert. Der ARD Bericht zeigt es in meinen Augen wunderbar.

Für mich ein neuer Aspekt sind finanzielle Abhängigkeiten, weswegen viele in der Partei bleiben und das obwohl sie nicht zu den primitiven Rechtsextremisten gehören. Interessant fand ich auch die Darstellung von Beatrice von Storch und Alice Weidel, die weiterhin versuchen den Laden zusammenzuhalten, obwohl sie nicht zur treibenden rechtsextrem Kraft gehören, aber sehr wohl versuchen mit diesem Feuer zu spielen. Tolle Reportage. Vielen Dank nochmals!

StefanW. 19.01.2024 07:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735679)
Was relativiere ich? Daß die Ablehnung der Inklusion sich quer durch die Gesellschaft zieht, einschließlich eines Teils der Eltern von Behinderten? ... ist am wenigsten die Schuld der AfD (wie viele AfD-ler sitzen an Schaltstellen in Schulbehörden und Ministerien?), die sind nur eines der zusätzlichen Bremsklötze...

Wir leben wohl in unterschiedlichen Welten. In meiner Welt werden Menschen mit Behinderung von Seiten ihrer Mitmenschen, Lehrern, ÖV... unterstützt.
Dass die "betroffene" Person bzw. die Angehörigen sich mehr Unterstützung wünschen ist doch überall so: Autofahrer wollen mehr Autobahnen, Radfahrer mehr Fahrradwege....

Wie man nach Meinung einiger AfD-Politiker mit Behinderten umgehen sollte, kannst Du in Geschichtsbüchern nachlesen.

--------------------

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1735675)
...
Aber das will natürlich niemand wissen, bzw sind das natürlich nur immer Minderheiten...
:Lachanfall:...

Und welche aktuellen Politikerin und welcher aktueller Politiker steht damit im Zusammenhang?
Kommst Du uns im nächsten Beitrag zur Linkspartei mit der Stasi?

Schwarzfahrer 19.01.2024 08:05

Zitat:

Zitat von StefanW. (Beitrag 1735686)
Wir leben wohl in unterschiedlichen Welten. In meiner Welt werden Menschen mit Behinderung von Seiten ihrer Mitmenschen, Lehrern, ÖV... unterstützt.

Natürlich gibt es die auch, und es werden über die Jahre immer mehr. Aber es ist noch ein langer weg, bis Inklusion von Behinderten (besonders von geistig Behinderten) wirklich für eine Mehrheit und für Verwaltungen zur Normalität wird. Beispiele:

Ich vergesse die Konferenz mit 10 Rektoren aus Schulen der Umgebung nicht, als wir eine Schule für unsere Außenklasse nach der Grundschule (in der es zumindest 3 Jahre super lief) suchen mußten. Der Tenor bei 8 von 10 war, "Inklusion ist toll, aber wir warten lieber noch etwas 20 Jahre, um aus den Erfahrungen, die andere machen, abzuleiten, ob wir selbst das probieren wollen, oder doch nicht". Die beiden anderen hatten kein geeignetes Personal...

Und als unser Sohn einen integrativen Arbeitsplatz vor der WfBM bevorzugte ("Werkstatt ist gut, hier ist aber besser"), und das Amt daher das Ganze übers persönliche Budget genehmigen mußte (was fürs Amt keine Mehrkosten waren), wurden uns plötzlich verschiedene finanzielle Anreize geboten (kostenloser Transport außerhalb unseres Bezirks u.ä.), wenn er nur doch in die WfBM wechselt.

Nach drei Jahren hat das Amt erreicht, daß sein Arbeitsplatz doch der Lebenshilfewerkstatt zugeordnet wurde als "Außengruppe", wodurch ca. 20 % der Gelder statt dem Arbeitgeber jetzt der Lebenshilfe für Aktenverwaltung zugeschoben werden - weniger Betreuung für meinen Sohn, mehr Geld für die WfBM ohne echte Leistung. So funktioniert die Verwaltung.

Die ambulant betreute WG, in die er immerhin im Oktober eingezogen ist, wird vom Amt bisher nur mit ca. 50 % der nötigen und laut Gesetz zustehenden Finanzierung versehen (also nur 4 Tage die Woche zu bewohnen, den Rest ist er zu Hause), angeblich weil nun mal Heime zuerst versorgt werden müssen nach dem neuen BThG. Die Alternative hieß: warten Sie noch 6 - 8 Monate mit dem Einzug (bis dann wäre der Träger Pleite, weil die Baukredite natürlich bedient werden müssen). Unser Projekt verhungert am ausgestreckten Arm oder kann nur unbefriedigend realisiert werden.
Zitat:

Zitat von StefanW. (Beitrag 1735686)
Dass die "betroffene" Person bzw. die Angehörigen sich mehr Unterstützung wünschen ist doch überall so: Autofahrer wollen mehr Autobahnen, Radfahrer mehr Fahrradwege....

Bei der Inklusion geht es zuallererst nicht um Unterstützung, sondern um ernst gemeinte Möglichkeiten: Inklusionsklassen mit richtigem Konzept und Personalausstattung, Arbeitsplätze, wo Behinderte mit nichtbehinderten zusammen arbeiten können, Wohnfomen, bei denen die Behinderten nicht in reglementierten Heimen sondern soweit möglich selbstbestimmt leben, können, u.ä.m. Das sind alles bisher nur Einzelprojekte, und lange nicht Normalität.
Zitat:

Zitat von StefanW. (Beitrag 1735686)
Wie man nach Meinung einiger AfD-Politiker mit Behinderten umgehen sollte, kannst Du in Geschichtsbüchern nachlesen.

Das klingt genauso richtig wie wenn ich sage: wohin die Planwirtschaft der Grünen führt, kann man in den Geschichtsbüchern über den Ostblock nachlesen. Partielle Parallelen begründen noch lange nicht eine Gleichheit in allen Extremen.

keko# 19.01.2024 08:07

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1735679)
Was relativiere ich? ...

Du relativierst ständig die AfD, indem du z.B. sagst, dass sie konkrete Probleme anspricht. Längst muss man die AfD im Kontext sehen, sie ist keine normale Partei mehr.

Falls es Probleme bei der Inklusion gibt, dann sprich das in der Schule an oder wo immer du meinst, es wäre angebracht. Diese Stellen und Ansprechpartner gibt es mit Sicherheit längst.

Die AfD deckt keine neuen Probleme auf. Wir diskutieren hier seit vielen Jahren alle möglichen Probleme. Die AfD hockt sich letztendlich drauf und schlachtet sie für ihre Zwecke aus. Das muss man einfach beachten.

Klima, Migration, Technologiewende ... wollen wir diese Mammutaufgaben wirklich der AfD überlassen?!

:Blumen:


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:34 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.