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drullse 05.02.2016 13:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1202454)
Aktuell werden diese für uneinholbar gehaltenen Zeiten übertroffen. Die Äthiopierin Genezebe Dibaba kassierte Junxias Weltrekord über 1500 Meter.

Ja - und vermutlich gibt es auch da noch Leute, die glauben, das ganze geht sauber vonstatten. Wie damals bei Junxia.

Harm 05.02.2016 14:35

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1202463)
Warum nur bei den männlichen Profis?

In dem Artikel werden Preise von Motoren (in der größe eines USB Steckers) von 100.000 - 200.000,- € genannt. Da bei den Frauen das Medienecho so gering sei lohnte es sich damals noch nicht. Derzeit scheinen die Motoren aber einem Preisverfall zu unterliegen.

Leider habe ich die Zeitung derzeit nicht zur Hand zum Einscannen und finde auch keinen direkten Link.

Tobi F. 05.02.2016 15:11

Nachdem ich davon gelesen hatte, habe ich mal bissl in den Google-News gestöbert.

Da scheint es, als werden in der Hochprofil-Felge die Magnete oder Stromschleifen versteckt. Und an der entsprechenden Stelle am Rahmen der jeweilige "Stator" versteckt. 20-60 Watt sind jetzt nicht so viel. Elektrisch gesehen für den Antrieb.
Die Frage wäre eher, über welche Zeit kann der Akku so viel Strom liefern.

Aus ingenieurs Sicht sehr interessant.
Aus sportlicher Sicht, extrem traurig :-(

sybenwurz 05.02.2016 15:21

Zitat:

Zitat von Tobi F. (Beitrag 1202482)
Nachdem ich davon gelesen hatte, habe ich mal bissl in den Google-News gestöbert.

Da scheint es, als werden in der Hochprofil-Felge die Magnete oder Stromschleifen versteckt.

Hätte gereicht, hier mal ein wenig zurückzublättern...;)

einzelstueck 05.02.2016 15:27

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1202483)
Hätte gereicht, hier mal ein wenig zurückzublättern...;)

Dem Ingenör war das zu schwör.....;)

Tobi F. 05.02.2016 15:43

Oups.....
Ich bin zwar zwei Seiten zurück, hatte da aber den Eindruck, das Thema war noch zu neu....

...bin dann mal stöbern :-)

sybenwurz 05.02.2016 21:43

Zitat:

Zitat von Tobi F. (Beitrag 1202492)
Ich bin zwar zwei Seiten zurück...

Man kann die Beiträge pro Seite einstellen. 5, 10, 20, 30 oder 40.

jofloglo 10.02.2016 07:48

Geheimnis gelüftet: Abramova gedopt

Hafu 10.02.2016 10:55

Die Substanz, die jetzt bei der ukrainischen Biathletin gefunden wurde (Meldonium) führte übrigens erst vor einer Woche zu einer Sperre eines Fahrers des russischen Katusha-Teams.
Man sieht also, dass russische und ukrainische Profi-Sportler anscheinend trotz laufenden Krieges gut miteinander vernetzt sind.

Eigentlich wäre damit für Katusha (mal wieder) eine Sperre im Profi-Peloton fällig gewesen nachdem dies der zweite Doping-Fall innerhalb weniger Wochen für einen Katusha-Fahrer war.
Allerdings hat die UCI-Disziplinarkommission mal eben den Dezember-Doping-Fall auf Kokain uminterpretiert als "kein richtiges Doping".

Kokain ist neben dem aus der Mode gekommenen Strychnin so ziemlich das älteste Aufputschmittel, das es gibt, und nur weil es auch der ein oder andere Manager nutzt bleibt es natürlich trotzdem unzweifelhaft ein Dopingmittel.
Bin gespannt, ob die WADA sich dieses Vorgehen der UCI einfach so gefallen lässt

speedskater 15.02.2016 10:31

Neue synthetische Drogen
 
IMHO lesenswertes
und
- angesichts der Machtlosigkeit
(Suche nach "unbekannten" Nadeln im Heuhaufen) -
sehr frustrierendes
Interview mit einem Analytiker.

http://www.faz.net/aktuell/sport/spo...ue#pageIndex_2

dude 15.02.2016 12:01

Lesenswert, ja.

Frustrierend finde ich es aber nur aus ethischer Sicht. Wenn Doping zunehmend hinlaenglich mit Krankheit und Tod bestraft wird, hilft es dies der Bekaempfung mehr als alles andere.

Spargelkoppel 15.02.2016 19:29

Zitat:

Zitat von speedskater (Beitrag 1204563)
IMHO lesenswertes
und
- angesichts der Machtlosigkeit
(Suche nach "unbekannten" Nadeln im Heuhaufen) -
sehr frustrierendes
Interview mit einem Analytiker.

http://www.faz.net/aktuell/sport/spo...ue#pageIndex_2

Die Skepsis, sich an Profisport überhaupt erfreuen zu können, steigt mit solchen Zeilen leider. Ich bin gern um 4 Uhr aufgestanden, um den Olympiasieg in Peking zu sehen, schlage mir gern die Hawaii Nacht um die Ohren und verpasse keine HR-Minute aus Frankfurt. Letztes Jahr habe ich Hafus Tipp wegen der ITU-Übertragungen gern befolgt und habe mich eigentlich schon auf den Showdown für Olympia gefreut. Aber jetzt:confused: :confused: :confused:

deirflu 15.02.2016 20:19

Zitat:

Zitat von Spargelkoppel (Beitrag 1204673)
Die Skepsis, sich an Profisport überhaupt erfreuen zu können, steigt mit solchen Zeilen leider.

+1, wollte so etwas ähnliches heute auch schon schreiben.

Wenn man so etwas liest verliert man eigentlich die letzte Hoffnung das es noch ungedopte Profis gibt und der Kampf gegen Doping in Wahrheit schon längst verloren ist. :(

HeinB 15.02.2016 20:57

Der vor zwei Monaten zurückgetretene Chef der RUSADA starb im Alter von 52 Jahren an Herzversagen.

Zitat:

Kamaev is the second former senior RUSDA official to die this month.
Sicher alles nur Zufall..

http://bigstory.ap.org/article/e4762...-dies-suddenly

LidlRacer 15.02.2016 21:02

Zitat:

Zitat von deirflu (Beitrag 1204682)
Wenn man so etwas liest verliert man eigentlich die letzte Hoffnung das es noch ungedopte Profis gibt und der Kampf gegen Doping in Wahrheit schon längst verloren ist. :(

Ich seh das nicht sooo dramatisch. Um sich ein derart riskantes Zeug reinzupfeifen, braucht es schon ein ordentliches Maß an Idiotie. Und ich glaube nicht, dass im Spitzensport nur Idioten unterwegs sind.

Hellmut Mahler behauptet zwar, es gäbe reichlich solche Idioten:
Zitat:

Das ist doch längst bekannt, dass für den Erfolg gerne auch Lebenszeit geopfert werden würde - das zeigen Umfragen.
bezieht sich damit aber wohl mal wieder auf das immer wieder gern angeführte "Goldman Dilemma", dessen Unglaubwürdigkeit ich schon vor Jahren dargestellt habe:

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 932599)
Zitat:

Zitat von carmen (Beitrag 932562)
Goldman Dilemma kennen Triathlisten nicht und sind darum voellig ungefaehrdet und es waer darum sowiso nie einer erwischt worden. Da kann man ganz gemuetlich pauschalisierend und pauschal sagen, die haben schon damals niemals nie kein EPO gebraucht.

So spontan sagte mir der Begriff "Goldman-Dilemma" nix. Da ich wahrscheinlich nicht der Einzige bin, eine kurze Erklärung:
Ein Herr Goldmann soll von 1982 bis Mitte der 90er "Elite-Athleten" befragt haben, ob sie ein Dopingmittel nehmen würden, das ihnen eine olympische Goldmedaille garantiert, sie allerdings innerhalb von 5 Jahren umbringen würde. Das sollen recht konstant ca. 50(!)% der Befragten bejaht haben.

Da mir das ziemlich idiotisch und kaum glaublich erschien, hab ich mal ein wenig recherchiert und bin auf diese 2013 veröffentlichte Studie gestoßen:
Would they dope? Revisiting the Goldman dilemma

Ergebnis:
Nun beantworten nur noch ca. 1(!)% eine ähnliche Frage positiv!

Zitat:

The Goldman results are no longer a valid indicator of the
prevalence of doping and should be ignored.
Jetzt fragte ich mich natürlich, wie Goldman zu so krass anderen Ergebnissen kommen konnte und neben dem Wandel der Einstellung zum Doping im Laufe der Zeit scheint mir hier die Erklärung zu stecken:
Zitat:

This surprising result prompted Bob Goldman to ask world-class athletes in combat and power sports a similar question: "If I had a magic drug that was so fantastic that if you took it once you would win every competition you would enter from the Olympic Decathlon to the Mr Universe, for the next five years but it had one minor drawback, it would kill you five years after you took it, would you still take the drug?"
Kampf- und Kraftsport scheinen mir schon mal nicht gerade repräsentativ für alle Sportarten.
Weiterhin wird mit dem Wort "magic" die Sache als ohnehin unrealistisch dargestellt.
Es ging auch nicht nur um eine Goldmedaille sondern um 5 Jahre lange Siege in allen möglichen Wettkämpfen (was die Irrealität der Sache potenziert) und die Konsequenz des Todes wird schon in der Frage ebenfalls unrealistisch als "minor drawback" abgetan.
Es fehlt auch der Hinweis, dass das Mittel illegal ist.

Ich halte die originale Goldman-Befragung für ziemlichen Unfug, da sie kaum jemand ernst nehmen konnte.

Und wer tatsächlich doch idiotisch genug ist, kann nicht mit meinem Mitleid rechnen.
Stattdessen würde ich ihn für den Darwin-Award vorschlagen.

deirflu 15.02.2016 21:22

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1204693)
Ich seh das nicht sooo dramatisch. Um sich ein derart riskantes Zeug reinzupfeifen, braucht es schon ein ordentliches Maß an Idiotie. Und ich glaube nicht, dass im Spitzensport nur Idioten unterwegs sind.

Ich dem Bericht geht es aber auch nur um synthetische Stoffe, was in meinen Augen nur eine Art zu dopen darstellt. Da gäb es dann noch die ganzen Retransfusionsgeschichten, Gendoping, andere div Substanzen.... und nicht zu letzt das jetzt aufkommende technische Doping. Nimmt man dann noch die ganzen anderen Betrugsmöglichkeiten mit rein bleibt nicht mehr viel übrig vom ehrlichen Kampf Mann gegen Mann oder Frau gegen Frau.

Und schaut man sich an was in so manchen Radteams in der EPO Hochzeit passiert ist kann man nur sagen dass diese Profis bessere Laborratten waren die alles genommen haben was man ihnen vorgesetzt hat und jeder der glaubt das es so etwas jetzt nicht mehr gibt hat wohl oder übel ein Problem mit der Realität.

Adept 15.02.2016 22:20

Zitat:

Zitat von HeinB (Beitrag 1204692)
Der vor zwei Monaten zurückgetretene Chef der RUSADA starb im Alter von 52 Jahren an Herzversagen.



Sicher alles nur Zufall..

http://bigstory.ap.org/article/e4762...-dies-suddenly

Sicher nicht! Putin war's!

sybenwurz 15.02.2016 23:24

Zitat:

Zitat von deirflu (Beitrag 1204696)
... Und schaut man sich an was in so manchen Radteams in der EPO Hochzeit passiert ist kann man nur sagen dass diese Profis bessere Laborratten waren...

Weder 'waren' noch 'Radprofis'.
Das Mass der Realitätsverweigerung vieler erstaunt mich immer noch.
Nach so nem Artikel (wie dem Interview in der FAZ mit Mahler) dürfte doch an sich keinerlei Zweifel mehr dran bestehen, dass jede/r (Profi) einpfeift was geht, ohne Rücksicht auf Verluste.
Ich versteh nicht, dass es immer noch Leute zu geben scheint, die glauben, Leute wie er (Mahler) oder Franke quatschten nur Mist daher.
Ich denke, es ist nicht erst nur 5Jahre her, dass dude nen Artikel verlinkt hat, dass sich Sportler Zeug einwerfen, das bis dato bestenfalls an Ratten getestet wurde. So schice wirste nicht über Nacht, da musste in nem System gross(gezogen) werden, welches das als komplette Normalität verinnerlicht hat.

Zitat:

Wenn man jetzt nur eine geringe Änderung an einem dieser Moleküle in Auftrag gibt und das Zeugs dann einwirft, verunmöglicht man den Nachweis, weil dieser minimal veränderte Stoff zwar noch die gewünschte Wirkung zeigt, aber niemandem bekannt ist.
Auch das hat Franke schon vor Jahren gesagt und ich hab nie dran gezweifelt, dass es nicht nur ner kranke Phantasie entsprungen wär.


Vielleicht wär ne Freigabe doch gar nicht so schlecht.
Alle wüssten dann, was dahinter steht und die Frechsten würden sich über kurz oder lang schon selbst umbringen.

Hafu 16.02.2016 07:22

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1204713)
Weder 'waren' noch 'Radprofis'.
Das Mass der Realitätsverweigerung vieler erstaunt mich immer noch.
Nach so nem Artikel (wie dem Interview in der FAZ mit Mahler) dürfte doch an sich keinerlei Zweifel mehr dran bestehen, dass jede/r (Profi) einpfeift was geht, ohne Rücksicht auf Verluste.
Ich versteh nicht, dass es immer noch Leute zu geben scheint, die glauben, Leute wie er (Mahler) oder Franke quatschten nur Mist daher.
...

Du meinst, jeder Profi dopt, egal welche Sportart und flächendeckend?

Hafu 16.02.2016 07:28

Der FAZ-Artikel ist mir zu hypothetisch. Wenn es so einfach wäre, EPO nachzubauen, dann wären auch längst die ersten einschlägigen Fälle durch Whistleblower bekannt geworden.
Der einzig mir bekannte Fall mit Designerdrogen, als Dopingmittel, die alleine zum Zweck des schwer nachweisbaren Dpoüings synthetisiert worden waren, war der Balco-Skandal und da wurden "nur" Steroide hergestellt.

Steroide sind chemisch aber extrem simpel aufgebaut und wesentlich leichter zu synthetisieren als ein komplexes Peptidhormon wie Erythropioetin. Natürlich ist es grundsätzlich denkbar, dass es gemacht wird, aber früher oder später wird das dann auch über andere Kanäle bekannt.
Im Fall des aktuellen riesigen und flächendeckenden Dopingskandals in Russland über den dank Seppelt und dem Ehepaar Stepanowa unglaublich viele Insider-Details bekannt geworden ist, war z.B. nie die Rede von künstlich modifizierten Epo.

noam 16.02.2016 07:52

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1204723)
Im Fall des aktuellen riesigen und flächendeckenden Dopingskandals in Russland über den dank Seppelt und dem Ehepaar Stepanowa unglaublich viele Insider-Details bekannt geworden ist, war z.B. nie die Rede von künstlich modifizierten Epo.

Und ich glaube, dass man bei offensichtlicher Staatsdoperei nicht die veränderten Moleküle in Hinterhoflaboren in China oder Indien bestellen muss, sondern, dass es auch in Russland (auch "seriöse") Labore gibt, die das können.


Und wieso sollte ich die bekannten Mittel verändern, wenn augenscheinlich einfach der Kontrolleur manipuliert werden kann

Gozzy 16.02.2016 07:58

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1204713)
...

Vielleicht wär ne Freigabe doch gar nicht so schlecht.
Alle wüssten dann, was dahinter steht und die Frechsten würden sich über kurz oder lang schon selbst umbringen.

Dann gewinnt vielleicht doch der Sportler der am härtesten trainiert (und zugegebenermaßen den besten Sponsor hat)?!?

keko# 16.02.2016 08:05

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1204713)
Vielleicht wär ne Freigabe doch gar nicht so schlecht.
Alle wüssten dann, was dahinter steht und die Frechsten würden sich über kurz oder lang schon selbst umbringen.

Dann würden defintiv nur noch Sport-Zombies rumlaufen.
Zudem würden sich viele Zuschauer davon abwenden, was dem Kommerz nicht gefallen würde. Also lieber den Schein bewahren.

longtrousers 16.02.2016 08:28

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1204723)
Der FAZ-Artikel ist mir zu hypothetisch. Wenn es so einfach wäre, EPO nachzubauen, dann wären auch längst die ersten einschlägigen Fälle durch Whistleblower bekannt geworden.

Was ich nicht verstanden habe an dem Artikel, ist dass man nach dem einen winzigen Molekülteil suchen muss, dass an dem EPO-molekül geändert worden ist. Dies wurde mit dem Nadel im Heuhaufen verglichen. Warum sucht man nicht nach denTeilen des EPO-Moleküls, die nicht geändert worden sind, z. B. nach den, die die Wirkung erzeugen? Diese Teile sind doch bekannt.

sybenwurz 16.02.2016 08:32

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1204722)
Du meinst, jeder Profi dopt, egal welche Sportart und flächendeckend?

Ok, das war vielleicht etwas übersteigert, 'jede/r' zu schreiben, aber ja, ich denke, dass ein Grossteil was nimmt.

Und was Verdachtsmomente durch Whistleblower angeht, wie du geschrieben hast: denk nur mal an den Fall neulich, wo das Schreiben mehrere Jahre vertuscht/unterschlagen/zurückgehalten wurde. Ich bin da nicht sehr optimistisch, ob das so einfach ist, da nen Stein ins Rollen zu bringen.

-->
Zitat:

Wie Tencent weiter berichtete, sei der Brief bereits 1995 von Junxia und ihren Teammitgliedern geschrieben und unterzeichnet, aber erst jetzt veröffentlich worden.
(Das war der erste Link, der mir in die Finger gekommen ist. Ursprünglich hatte ich nen anderen Artikel gelesen, in dem die Passage mit dem Veröffentlichen des Briefes nicht so klang, als hätten die betroffenen Sportler ihn nur nicht abgeschickt)
Zitat:

Zitat von Gozzy (Beitrag 1204732)
Dann gewinnt vielleicht doch der Sportler der am härtesten trainiert ...?!?

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1204735)
Dann würden defintiv nur noch Sport-Zombies rumlaufen.

Ja, aber nicht lange...:Cheese:



Nur mal Klartext: ich bin natürlich nicht wirklich für ne Freigabe, aber manchmal, wenn mir die Aussichtslosigkeit des Antidopingkampfes bewusst wird, erscheints schon verlockend, sich diese Zombies mindestens mittelfristig durch ihre Drogen selbst eliminieren zu lassen.
Wenn man schaut, wie viele ominöse Todesfälle es gibt, obwohl nur verdeckt und damit in Massen gedopt werden kann, wär doch bestimmt ruckzuck Schicht im Schacht und alle unter der Erde, wenn adie nämlichen Kandidaten hemmungslos nehmen könnten, wovon und soviel sie wollten...

keko# 16.02.2016 08:45

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1204743)
Nur mal Klartext: ich bin natürlich nicht wirklich für ne Freigabe, aber manchmal, wenn mir die Aussichtslosigkeit des Antidopingkampfes bewusst wird, erscheints schon verlockend, sich diese Zombies mindestens mittelfristig durch ihre Drogen selbst eliminieren zu lassen.

Für mich ist professioneller (also bezahlter) Hochleistungssport eine Art von zirkusähnlicher Unterhaltung. Auch wenn ich in Roth oder sonstwo zuschaue, gehe ich davon aus, dass der eine oder andere nachhilft. Trotzdem feuere ich an, schätze die Leistung und bin begeistert. Es ist ein echter Zwiespalt.

Freigabe wäre natürlich für die Jugend fatal.

T.U.F.K.A.S. 16.02.2016 08:54

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1204755)
Freigabe wäre natürlich für die Jugend fatal.

Sehe ich auch so. Vorallem: Wo zieht man die Grenze? Beim 18. Geburtstag? Dann darf man sich z.B. in bestimmten Ländern schon Drogen (Doping) reinpfeifen, aber muss weitere 3 Jahre warten um Alkohol trinken zu dürfen. Und in bestimmten Sportarten (z.B. Turnen) wäre mit 18 Jahren die Karriere oft schon wieder vorbei.

Und mal gesetzt den Fall, der leistungssporttreibende Jugendliche ist sauber und dann wartet er sehnsüchtig auf seinen 18. Geburtstag um endlich loslegen zu können? Auch keine schöne Vorstellung ;)

Stefan 16.02.2016 09:03

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1204755)
Freigabe wäre natürlich für die Jugend fatal.

Ausserdem müsste dann IMHO die Förderung des Sports durch den Staat wegfallen.

Förderung von gedopten Sportlern würde nicht so ganz dazu passen:
http://www.bmi.bund.de/DE/Themen/Sport/sport_node.html
"Das Bundesministerium des Innern fördert speziell den deutschen Spitzensport und bringt damit zum Ausdruck, dass Sport für die Bundesregierung ein besonders wichtiges Anliegen ist.
Leistung und Auftreten deutscher Spitzensportlerinnen und -sportler tragen zum Ansehen Deutschlands in aller Welt bei. Darüber hinaus motivieren sie junge und alte, behinderte und nicht behinderte Menschen, ihnen nachzueifern. Sie sind somit eine wichtige Voraussetzung dafür, dass der Sport seine soziale und integrative Kraft entfalten kann.
Die Förderung des Breitensports ist eine gesamtstaatliche Aufgabe, die vornehmlich von Kommunen und Ländern wahrgenommen wird."

Necon 16.02.2016 09:07

Die Förderung übernimmt dann liebend gerne die Pharmaindustrie die hat ohnehin mehr Mittel zur Verfügung als der Staat!

Hafu 16.02.2016 09:30

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1204727)
...Und wieso sollte ich die bekannten Mittel verändern, wenn augenscheinlich einfach der Kontrolleur manipuliert werden kann

Russische Sportler werden ja auch gelegentlich von ausländischen Kontrolleuren/ Labors getestet (mind. bei internationalen Meisterschaften und olympischen Spielen) und hierfür wären nicht nachweisbare aber wirksame Dopingmittel natürlich von unschätzbarem Nutzen.

FlyLive 16.02.2016 09:55

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1204743)

Nur mal Klartext: ich bin natürlich nicht wirklich für ne Freigabe...

Freigabe ? Ja oder Nein ?

Wo ist der Unterschied, wenn der Konsum von Dopingmitteln ähnlich hoch ist ? Es ist verboten und es wird dennoch gedopt und damit betrogen.
Gibt man es frei - überlässt man die Verantwortung dem Sportler, dann wird vielleicht sogar noch mehr gedopt - aber man könnte es evtl. auch besser kontrollieren und der Gesundheitszustand durch Ärzte überprüfen lassen - im Notfall schnell handlungsbereit behandeln.

Eltern würden nicht mehr getäuscht und in dem Glauben gelassen, alles ginge immer mit rechten Dingen zu - das ist ein weiterer Sicherheitsaspekt für die Jugend. Heute vertraut man eben auf den Coach und es geschieht im Dunkeln.

Bei einer künftigen Freakshow würde sich das Publikum bald abwenden und die Elite schießt sich selbst ins Knie. Am Ende würden vielleicht alle einfach ihrem Sport nachgehen ...ohne Pokale, ohne Siegerehrungen, ohne Großverdiener .... und gut wäre.

Es gibt ernstere Probleme, wie den Profisport ! Vor vierzig Jahren standen um jeden Bolzplatz am Sonntag noch 400 Leute und feuerten ihre Dorfmannschaft an - alle waren voll dabei. Heute stehen an selber Stelle noch 30 Interessierte, weil alle anderen 50 km ins nächste BuLi-Stadion fahren um sich darüber zu ärgern, das die so Schei3e spielen für ihre Millionen.

Lasst sie dopen, denn sie tun es ja sowieso.

Necon 16.02.2016 10:03

Nur weil die Sportler dopen hört doch keiner auf den Sport zu schauen! Ist doch egal, es geht nicht um gedopt oder nicht gedopt.
Sportler sind unsere Gladiatoren der Neuzeit. Es geht um Sport am Limit, Sensationslust und Nachrichten geilheit. Brot und Spiele für das Volk!

Je heftiger ein Unfall war oder je härter ein Rennen ein Spiel oder was auch immer, desto mehr Leute sehen zu oder reden darüber.

Duafüxin 16.02.2016 10:31

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1204788)

Je heftiger ein Unfall war oder je härter ein Rennen ein Spiel oder was auch immer, desto mehr Leute sehen zu oder reden darüber.

Neulich in Kitzbühel bei Abfahrt fanden die Zuschauer die viele Stürze eher unlustig.

Necon 16.02.2016 10:43

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1204793)
Neulich in Kitzbühel bei Abfahrt fanden die Zuschauer die viele Stürze eher unlustig.

Wirklich wer genau?
Außerdem wieso viele Stürze? Es gab 3 und die sogar ohne wirklich schwere Verletzungen! Klar die haben extrem ausgesehen und halt 2 richtig gute Abfahrer erwischt, aber hätten die selben Stürze 2 unbekannte erlitten hätten alle gesagt die jungen Buam müssen halt noch lernen und da fehlts.

Ich kann mich an viele Streif Rennen erinnern bei denen es mehr und schlimmere Stürze gegeben hat und auch keiner aufgeregt hat!

Ich weiß schon die Medien haben ein: " Muss das sein und kann man da nichts machen?" Bild erzeugt, aber warte auf nächstes Jahr da werden sie mit den Stürzen Werbung machen und die Gefahr die von der Strecke ausgeht damit noch mehr pushen

jofloglo 16.02.2016 10:55

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1204797)
Es gab 3 und die sogar ohne wirklich schwere Verletzungen! Klar die haben extrem ausgesehen und halt 2 richtig gute Abfahrer erwischt, aber hätten die selben Stürze 2 unbekannte erlitten hätten alle gesagt die jungen Buam müssen halt noch lernen und da fehlts.

Wie bitte, keine wirklich schwere Verletzungen???

Streitberger Kreuzband und Innenband gerissen
Svindal Kreuzband und Meniskus im rechten Knie gerissen

Adept 16.02.2016 12:00

Ich sehe leider keine Alternative zu der derzeitigen Situation bzgl. Doping: Es wird unterm Deckmantel des Verbotes weiter gedopt!

Denn die Alternative, dass Sport irgendwann dopingfrei/betrugsfrei wird, ist genauso ein nativer Wunsch, wie eine gewalt- und deliktfreie Welt zu kreieren. Die Welt ist einfach nicht perfekt und das wird sich auch (hoffentlich) nie ändern!

Die andere Alternative, offiziell Doping freizugeben, wäre der Tod für die Faszination Sport. Denn die Begeisterung lebt meiner Meinung nach auch von Rekorden und vom Vergleichen der Zuschauer an der eigenen Leistung. "Mann, kann der schnell fahren, hoch springen, schnell sprinten." wird es dann nicht mehr geben, denn jeder Laie wird (fälschlicherweise) denken, dass er das auch könnte, nur wenn er dopen würde. Und Sport ohne Faszination/Emotion wäre erbärmlich!

Daher finde ich die ganze Dopingdiskussion müßig...

Eber 16.02.2016 12:22

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1204764)
Ausserdem müsste dann IMHO die Förderung des Sports durch den Staat wegfallen.

Förderung von gedopten Sportlern würde nicht so ganz dazu passen:
http://www.bmi.bund.de/DE/Themen/Sport/sport_node.html
"Das Bundesministerium des Innern fördert speziell den deutschen Spitzensport und bringt damit zum Ausdruck, dass Sport für die Bundesregierung ein besonders wichtiges Anliegen ist.
Leistung und Auftreten deutscher Spitzensportlerinnen und -sportler tragen zum Ansehen Deutschlands in aller Welt bei. Darüber hinaus motivieren sie junge und alte, behinderte und nicht behinderte Menschen, ihnen nachzueifern. Sie sind somit eine wichtige Voraussetzung dafür, dass der Sport seine soziale und integrative Kraft entfalten kann.
Die Förderung des Breitensports ist eine gesamtstaatliche Aufgabe, die vornehmlich von Kommunen und Ländern wahrgenommen wird."

Ich glaube die Sportförderung der Staaten (einschl. des unseren) ist, solange sie den Spitzensport fördert, mit Schuld am Doping und irgendwie verlogen.
Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Ich würde eine breitere Förderung der Vereine und einfacher Sportveranstaltungen und einfacher Sportzentren vorziehen.
Wieso braucht man extra Spitzenförderung für Talente, Kaderathleten, exklusive Leistungszentren für eine wirtschaftlich nutzlose, nichts produzierende Tätigkeit wie Sport - die nicht mal, wie Kunst, einen "höheren" Wert bedeutet, kurz: für ein Hobby ?

ArminAtz 16.02.2016 12:32

Zitat:

Zitat von jofloglo (Beitrag 1204803)
Wie bitte, keine wirklich schwere Verletzungen???

Streitberger Kreuzband und Innenband gerissen
Svindal Kreuzband und Meniskus im rechten Knie gerissen

Wie würdest du dann die Verletzungen von Grugger oder Albrecht definieren?

Necon hat schon recht...

Stefan 16.02.2016 12:36

Zitat:

Zitat von Eber (Beitrag 1204826)
IWieso braucht man extra Spitzenförderung für Talente, Kaderathleten, exklusive Leistungszentren für eine witschaftlich nutzlose, nichtsproduzierende Tätigkeit wie Sport - die nicht mal, wie Kunst, einen "höheren" Wert bedeutet, kurz: für ein Hobby ?

Spitzensport ist ja auch Auslöser dafür, dass Breitensport ausgeübt wird.
Steffi Graf und Boris Becker haben im Hobbybereich einen Tennisboom ausgelöst, der auch noch nach der aktiven Zeit der beiden anhielt. Ähnlich bei Jan Ullrich und dem Team Telekom.

Und auch die Couch-Potatoes brauchen Brot und Spiele. Das ist heute noch so wie vor 2000 Jahren.

Eber 16.02.2016 12:45

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1204830)
Spitzensport ist ja auch Auslöser dafür, dass Breitensport ausgeübt wird.
Steffi Graf und Boris Becker haben im Hobbybereich einen Tennisboom ausgelöst, der auch noch nach der aktiven Zeit der beiden anhielt. Ähnlich bei Jan Ullrich und dem Team Telekom.

Und auch die Couch-Potatoes brauchen Brot und Spiele. Das ist heute noch so wie vor 2000 Jahren.

Ansichtssache.
Ich akzeptiere das nicht als ausreichende Rechtfertigung.
Förderung des Breitensports erzielt mehr Bewegungseffekt für Couchpotatoes.
Helden und Vorbilder gibt es überall, auch im kleineren Umfeld und gerade da auch gibt es glaubwürdigere. Der Spitzensport verliert die Helden, wenn er überhaupt noch viele hat.
Brot und Spiele, Gladiatoren - wenn du das willst, kannst du da natürlich auch Doping freigeben...


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