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Wohlgemerkt, es geht um die simple Einschätzung, ob das Zufügen von vermeidbarem Leid moralisch oder allgütig ist -- speziell bei einem Götterwesen, welches keine Mühe kennt, da es angeblich allmächtig ist. Du versuchst Dich unangreifbar zu machen, indem Du den Begriffen "Leid" und "Güte" (oder "gut" und "schlecht", oder "moralisch" und "unmoralisch") jegliche Bedeutung nimmst. Ob die göttlich verfügte Sklaverei gut oder schlecht, gütig oder leidvoll war; ob der Holocaust moralisch oder unmoralisch war, ist für Dich unbestimmbar und einerlei. Ich bin mir nicht sicher, ob hier noch eine Grundlage für eine Debatte gegeben ist. |
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Der Christus ist eine Erfindung vorwiegend von Paulus, sowie der Evangelisten. Er hat mit der historischen Person des Jesus praktisch nichts zu tun. Die literarische Figur des Christus wurde in den Paulusbriefen und in den Evangelien immer weiter übersteigert, ausgeschmückt und mit damals bereits vorhandenen Erzählfiguren anderer Religionen vermischt. Vom historischen Jesus wissen wir daher so gut wie nichts. Denn unter den ganzen Schichten erzählerischer Erfindungen, die sich in großen Teilen gegenseitig widersprechen oder sachlich unmöglich sind, lässt sich ein historischer Jesus nicht mehr ausmachen. Generationen von Bibelforschern haben das versucht; das Ergebnis ist, dass man praktisch kein Jesuswort, keine Begebenheit mit Sicherheit dem Mann aus Nazareth zuschreiben kann. Allenfalls lässt sich sehr vage mit Wahrscheinlichkeiten argumentieren, also Einschränkungen wie "es wäre möglich, dass...". Von diesen wackeligen Wahrscheinlichkeiten führt kein Weg zum absoluten Wahrheitsanspruch der Kirchen, die zu wissen vorgeben, wer Jesus war und was er wollte. Sie können lediglich etwas zum Messias, zum Christus sagen, also der Kunstfigur, die sie selbst geschaffen haben. In diesem Sinne kann ich freilich nichts sicher über den historischen Jesus sagen, ebensowenig wie Du oder irgend ein anderer. Ich argumentiere mit Wahrscheinlichkeiten. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Jesus, der selbst Jude war, sich für einen Gott gehalten hat. Das wäre für ihn und seine Umgebung eine unfassbare Gotteslästerung gewesen. Ebenso wäre ihm und seinen Zeitgenossen die Vorstellung völlig fremd gewesen, dass ein Gott sich den Menschen geopfert hätte. Denn geopfert wurde ausschließlich umgekehrt: Der Mensch bringt ein Opfer für Gott dar. Die umgekehrte Vorstellung wäre für die damaligen Juden ebenso gaga gewesen, als würde der Papst heute verkünden, nach dem Ende der Welt würden die Menschen über Gott zu Gericht sitzen und ihn entweder in die Hölle oder ins Paradies schicken. In den frühen Evangelien, die den historischen Vorgängen also zeitlich am nächsten sind, bezeichnet sich Jesus nicht als Gottheit, auch nicht als Sohn Gottes. Ein heiliger Geist ist ihm unbekannt. |
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Bekanntlich stellt Wikipedia das Thema der Theodizee ausführlich dar incl. logischer Ausformulierung der von Arne angeführten Widersprüche und nennt vertiefende Weblinks. Es reichen von Deiner Seite von mir aus einige erläuternde Sätze dazu, mit Verweisen falls möglich, um Deine Sicht darzustellen und zu begründen. |
ich versuch es mal:
Die Welt, Produkt eines vollkommenen Wesens, ist nicht vollkommen. Warum ist das so? m. |
Aus Wikipedia:
1. Gott existiert und es gibt Übel in der Welt. 2. Wenn Gott existiert, dann ist Gott allmächtig. 3. Wenn Gott allmächtig ist, dann kann Gott das Übel verhindern. 4. Wenn das Übel existiert, dann kann Gott das Übel nicht verhindern. 5. Wenn Gott existiert und das Übel existiert, dann kann Gott das Übel verhindern und nicht verhindern. (Widerspruch) 6. Oder: Gott existiert nicht. (Und analog für die anderen Attribut wie "Allgüte", "Allwissenheit".) |
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das scheint aber, wenn man sich das Diesseits ansieht, falsch projiziert zu sein zu sein. W ill jetzt aber keine - m.E. nicht erfolgreiche- Lösungsperspektive nahelegen, sondern nur mal den Widerspruch versuchen zu fassen.
Man kann selbstverständlich noch an der Formulierung arbeiten, aber ersteinmal scheint er zu stehen. m. |
Zum x-ten Mal. Z. hatte den Widerspruch gut nachvollziehbar und zu 100.00 % aufgelöst. Der Widerspruch existiert nicht.
Nochmalig die Crux der Debatte in anderen, prägnanten Worten: Wissenschaft beantwortet die Frage nach dem wie, nicht aber die Frage nach dem warum. |
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