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MattF 06.06.2019 17:12

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1456486)
Dieser Sichtweise würde hier vermutlich allgemein zugestimmt, wenn es nicht um das Christentum, sondern um den Islam oder den Hinduismus ginge. Die internationale Community der Selbstmordattentäter besteht praktisch zu 100 Prozent aus religiösen Menschen. Die Unterdrückung der Frauen ist fast überall, wo man sie vorfindet, religiös legitimiert.


Du betrachtest eine Form des Terrorismus. Den Selbstmordattentäter der sich in die Luft sprengt.

Es gibt aber andere Terroristen, die sind teilweise auch religiös z.b. christlich motiviert, oft aber auch nicht religiös. z.b. fremdenfeindlich aus rassistischen Gründen.

Die Nazis waren im Grunde auch nicht religiös geprägt, genauso Leute wie Stalin, trotzdem ein Massenmörder.


Wenn ich 2 Menschen ansehe, der eine ist religiös, der andere nicht, dann kann ich aus diesen 2 Tatsachen nicht schließen, ob das ein guter Mensch ist oder ein schlechter. Davon hängt es nicht ab, sondern von anderen Umständen.

Klugschnacker 06.06.2019 17:35

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1456667)
Die Nazis waren im Grunde auch nicht religiös geprägt, genauso Leute wie Stalin, trotzdem ein Massenmörder.

Der Mord an 6 Millionen Menschen jüdischen Glaubens, sowie deren Vertreibung aus vielen europäischen Ländern, war nicht religiös geprägt? Sicher gab es dafür zahlreiche Gründe. Doch mir scheint, dass die notwendige Stigmatisierung dieser Bürger durchaus etwas mit Religion zu tun hatte. Die jüdischen Menschen unterschieden sich ja mehrheitlich in Nichts von ihren christlichen Nachbarn – außer ihrem Bekenntnis.

tandem65 06.06.2019 20:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1456672)
Die jüdischen Menschen unterschieden sich ja mehrheitlich in Nichts von ihren christlichen Nachbarn – außer ihrem Bekenntnis.

War das so?
Schnell konvertiert und die Gefahr war gebannt?

Jörn 06.06.2019 21:41

Die Konvertierung war verboten bzw, wurde von den Nazis nicht als „ausreichend“ anerkannt. Deswegen galt es ja als „Rassen-Ideologie“, weil die Erblinie entscheidend war, nicht die aktuelle Konfessionszugehörigkeit. Es folgte dem Schema: Einmal Jude, immer Jude.

Klugschnacker 07.06.2019 02:36

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1456694)
War das so?
Schnell konvertiert und die Gefahr war gebannt?

Der Antisemitismus der Nazis hatte einen Vorläufer, den Antijudaismus. Er war fast zweitausend Jahre lang, bis in die Neuzeit, praktisch ausschließlich eine christliche Angelegenheit. Es lohnt sich aus meiner Sicht sehr, den einleitenden Text auf Wikipedia zum Begriff des Antijudaismus zu lesen. Hier ist er. Wem das zu lang ist, beschränkt sich vielleicht auf den letzten Absatz:
Als Antijudaismus (von griechisch-lateinisch anti judaios: „gegen Juden“) wird die pauschale Ablehnung des Judentums aus überwiegend religiösen Motiven bezeichnet. Meist umfasst der Begriff die Gesamtheit antijüdischer Theorien und Verhaltensweisen im Christentum. Bei einer weiteren Definition umfasst er auch vorchristliche, örtlich und zeitlich begrenzte antike Judenfeindschaft und Judenfeindlichkeit im Islam.

Antijudaismus durchzog die Kirchengeschichte seit ihren Anfängen. Er begleitete die Trennung des Christentums vom Judentum (~70–100), seinen Aufstieg zur Staatsreligion des Römischen Reiches (313–380), die Christianisierung Europas, den universalen Herrschaftsanspruch des Papsttums und die Religionspolitik vieler christlicher Landesherren.

Da Juden nicht an Jesus von Nazaret als den Messias und Sohn Gottes glauben, stellten sie das kirchliche „Wahrheitsmonopol“ schon durch ihr Dasein in Frage. Sie wurden daher seit dem 4. Jahrhundert im christlichen Europa rechtlich, sozial und ökonomisch benachteiligt, ausgegrenzt und (besonders im Hochmittelalter und in der frühen Neuzeit) oft verfolgt, vertrieben und vielfach ermordet. Dies rechtfertigten Christen wiederum als „Strafe“ oder „Fluch Gottes“ für die angebliche „Verstockung“ oder „Gotteslästerung“ der Juden.

Der christliche Antijudaismus untermauerte überkommene judenfeindliche Stereotype mit einer Ideologie, die aus der Bibel hergeleitet, in gesamtkirchliche Lehren integriert, offiziell geschürt, europaweit verbreitet und so zu einem kulturellen Dauerzustand in der Geschichte Europas wurde. Er gilt deshalb als historische Voraussetzung des neuzeitlichen Antisemitismus. Das Verhältnis beider Formen zueinander und damit die Definition von Antisemitismus werden in der Antisemitismusforschung diskutiert.
(Damit möchte ich Dich natürlich nicht in irgend eine Nähe zu diesen Verbrechen stellen, auch nicht indirekt.)

MattF 07.06.2019 10:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1456672)
Der Mord an 6 Millionen Menschen jüdischen Glaubens, sowie deren Vertreibung aus vielen europäischen Ländern, war nicht religiös geprägt? Sicher gab es dafür zahlreiche Gründe. Doch mir scheint, dass die notwendige Stigmatisierung dieser Bürger durchaus etwas mit Religion zu tun hatte. Die jüdischen Menschen unterschieden sich ja mehrheitlich in Nichts von ihren christlichen Nachbarn – außer ihrem Bekenntnis.

Sie unterschieden sich angeblich in der Rasse. Das haben die Nazis geglaubt und du und ich weißt, dass es nicht stimmt nur die haben daran geglaubt. OK da ist der Schnittpunkt zur Religion, sie habens geglaubt.

Natürlich haben auch die Nazis wieder das genutzt was schon da war, was in den Köpfen der Menschen drin war um ihre Ideologie durchzusetzen.

Aber die Naziideologie waren nicht religiös motiviert.

waden 07.06.2019 10:13

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1456753)
Sie unterschieden sich angeblich in der Rasse. Das haben die Nazis geglaubt und du und ich weißt, dass es nicht stimmt nur die haben daran geglaubt. OK da ist der Schnittpunkt zur Religion, sie habens geglaubt.

Natürlich haben auch die Nazis wieder das genutzt was schon da war, was in den Köpfen der Menschen drin war um ihre Ideologie durchzusetzen.

Aber die Naziideologie waren nicht religiös motiviert.

Die Naziideologie wäre aber nicht umsetzber gewesen, wäre sie nicht auf diesen vom Streit zwischen Christentum und Judentum vorbereiteten Boden gefallen.


Ganz interessante Gedanken, die ich nicht vollständig teile, zu diesem Thema hier:
http://www.antisemitismus.net/klassi.../1935-1-06.htm
"Das religiöse Vorurteil ist hier primär — die Antipathie sekundär — das Rassenvorurteil tertiär."

tandem65 07.06.2019 10:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1456718)
Der Antisemitismus der Nazis hatte einen Vorläufer, den Antijudaismus. ......

Jörn hat sich kurz gefasst und Dein Resümee ist doch letztlich auch ein: Nein.
Es hätte nichts ausgemacht wenn schon die Eltern Atheisten, Agnostiker oder auch Christen geworden wären.
Ich stelle damit auch keineswegs die historischen Hintergründe in Abrede.
Jedoch war Deine Aussage, daß das Bekenntnis der Menschen zu ihrem Glauben den Unterschied zu ihren Mitbürgern ausmachte.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1456672)
Die jüdischen Menschen unterschieden sich ja mehrheitlich in Nichts von ihren christlichen Nachbarn – außer ihrem Bekenntnis.



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