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Jörn 06.05.2019 11:25

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1450360)
Die Frage ist eben, was man unter "Gott" verstehen will, sowie unter einem "Existenz"-Begriff in Bezug auf "Gott".

Jeder versteht unter "Gott" das, was er darunter verstehen möchte.

Dadurch kann man Gott so definieren, dass es zur eigenen Hypothese passt. Man definiert quasi, dass man recht hat.

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1450385)
Denn, es handelt sich hierbei [bei der Schöpfung der Welt] nicht um eine naturwissenschaftliche/physikalische Frage, sondern um eine philosophische/metaphysische.

Auch hier hängt alles an einer Definition. Du definierst es so, dass Du am Ende recht hast. Du definierst einfach, dass die Wissenschaft nichts dazu beitragen kann, basta.

Wie bei religiösen Argumenten üblich, ist das zugleich eine Immunisierung gegen jedes denkbare Argument. Ebenso typisch ist das Verschieben ins Unerreichbare, am besten jenseits des Urknalls. Das ist der Zweck der Argumentation. Der Zweck ist nicht, die Schaffung der Welt zu erklären, sonst hätten wir inzwischen davon gehört.

Selbst wenn es eine rein philosophische Frage wäre, hätten wir dennoch keine Antwort. Es lassen sich beliebig viele philosophische Theorien aufstellen, die ohne Gott auskommen. Die Forderung, es müsse unbedingt eine philosophische Antwort sein, nützt der Götterhypothese überhaupt nichts. Der einzige Zweck ist, sich gegen die Wissenschaft zu immunisieren. Es ist ein Nicht-wahrhaben-wollen wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Jörn 06.05.2019 11:54

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1450385)
Da die hierin angeführte "Entstehung des Universums" ist von einer "Schöpfung der Welt" zu unterscheiden ist, insofern ersteres lediglich Bestandteil innerhalb letzterer ist.

Das weißt Du nicht.

Es ist bereits bewiesen, dass diese simplen Denkmodelle (innerhalb/außerhalb, vorher/nachher) zwar intuitiv sind, jedoch beim Urknall nicht anwendbar sind. Die Quantentheorie belegt das.

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1450385)
Zur Entstehung, zum Ursprung der Welt ist damit nur weiterhin nichts gesagt.

Wie wäre es, wenn Du etwas dazu sagen würdest? Wie ist die Welt entstanden?

Ich verstehe nicht, warum Du Deine Theorie dazu niemals nennst.

qbz 06.05.2019 12:01

Genausowenig wie die Entdeckung der Ursachen der Pest, welche im Glauben der Menschen Gott als Strafe sandte, am Gottesglauben etwas änderte oder Darwin´s Theorie, werden aktuelle und künftige physikalische Theorien zum Urknall, "nichts" ;) an der Einstellung im Vatikan zu Gott bewirken. Dewegen verstehe ich persönlich nicht, weshalb Gottesgläubige auf die Idee kommen, man könne Erkenntnislücken mit Annahmen über einen Gott schliessen bzw. diese mit solchen begründen.
https://www.tagesspiegel.de/wissen/p.../19877190.html

Zarathustra 06.05.2019 13:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1450344)
Mir scheint, dass Du hier unpräzise argumentierst. Am Beginn der Welt ist nach christlicher Auffassung nicht Nichts, sondern es existiert Gott.
...

Das ist ja mal wieder ausgesporchen aufmerksam gelesen. Wo hätte ich denn etwas anderes behauptet?

Mit dieser Leseverständnisleistung kommt man natürlich auch bei Kant nicht weit. Muß man aber ja auch nicht...



Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1450344)
... Gott ist nach christlicher Vorstellung ein äußert komplexes Wesen ...

Nein, nach christl. Vorstellung ist Gott einfach. Warum genau sollte er komplex sein?


Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1450344)
... sofern hier bereits fundamentale, einfache Naturgesetze gelten.

Der Anfangszustand des physikalischen Nichts ...

Das ist nicht nichts. Hier herrscht begriffliche Verwirrung.

Zarathustra 06.05.2019 13:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1450380)
Das ist kein Argument für die tatsächliche Existenz eines Gottes. ...
Kant "beweist" nur das, was er bereits in den Voraussetzungen postuliert.

Für Kants "Beweis" müßte man natürlich sein ganzes System akzeptieren. Dafür wollte ich hier natürlich nicht argumentieren, sondern nur mit Helmut einige Begrifflichkeiten von Kants System zu klären versuchen.




Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1450380)
... Kants praktische Vernunft hat darüber hinaus nichts mit der Wirklichkeit zu tun. ...

An dieser Stelle wäre es interressant zu wissen, was Du unter Wirklichkeit verstanden haben willst. (Vorsicht, eine metaphysische Fragestellung!)

Jörn 06.05.2019 13:55

Zitat:

Zitat von Zarathustra (Beitrag 1450426)
Mit dieser Leseverständnisleistung

Komm' mal wieder runter von Deinem hohen Ross.

trithos 06.05.2019 14:05

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1450405)
Genausowenig wie die Entdeckung der Ursachen der Pest, welche im Glauben der Menschen Gott als Strafe sandte, am Gottesglauben etwas änderte oder Darwin´s Theorie, werden aktuelle und künftige physikalische Theorien zum Urknall, "nichts" ;) an der Einstellung im Vatikan zu Gott bewirken. Dewegen verstehe ich persönlich nicht, weshalb Gottesgläubige auf die Idee kommen, man könne Erkenntnislücken mit Annahmen über einen Gott schliessen bzw. diese mit solchen begründen.
https://www.tagesspiegel.de/wissen/p.../19877190.html

Ich stimme Dir zu, wenn Du schreibst:
"Deswegen verstehe ich persönlich nicht, weshalb Gottesgläubige auf die Idee kommen, man könne Erkenntnislücken mit Annahmen über einen Gott schliessen bzw. diesen mit solchen begründen."

Möchte aber gerne fortsetzen:
Deswegen verstehe ich persönlich auch nicht, wie Atheisten auf die Idee kommen, man könne mit naturwissenschaftlichen Argumenten einen Gläubigen davon überzeugen, dass er falsch liegt. Wie Du ja selbst schreibst, werden aktuelle und künftige physikalische Theorien ... nichts ... an der Einstellung ... zu Gott ändern.

Das kann man als Naturwissenschaftler bedauern, kritisieren oder was auch immer. Aber es ist wohl so.

Trimichi 06.05.2019 14:06

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1450436)
Komm' mal wieder runter von Deinem hohen Ross.

Sic et non, Kant zu lesen ist wirklich nicht so einfach. Kostet Zeit und Mühe. Das zu lesen was Kant ausgebrütet hatte im Original. Hatte ja schon Helmut gezeigt. Und wenn sich dann schon mal wer die Mühe macht und diese geistigen Leistungen mit viel Zeitaufwand hier verständlich(er) eintippt und es dann nicht wirklich gelesen wird...


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