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LidlRacer 20.01.2013 11:49

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 860489)
Ich glaube nicht, dass Lance als böser Mensch geboren wurde. Auch er ist ein Opfer dieser Sportwelt, wie wir sie haben. Diese ganze Kacke hat sich in seinem Leben über Jahrzehnte aufgebaut, bis es kein Zurück mehr gab. Ein Naturell wie Lance reagiert da anscheinend mit Angriff auf allen Ebenen. Aber doch ist er im Grunde ein Wettkämpfer mit Leib und Seele. Dass er diesem Drang nicht mehr nachgehen kann, tut mir Leid für ihn.

Zitat:

Zitat von Armstrongs Mutter
How do I make him less of an asshole. He doesn't care about anyone.

Das sagte sie, als er 21 war.

Er hat wohl nicht (viel) mehr gedopt als viele andere. Aber ich habe bisher von keinem anderen Team gehört, wo ein Fahrer (ein) führender Kopf beim Doping war und derart rücksichtslos gegen seine Gegner vorgeht, die nichts anderes als die Wahrheit sagen.

Verwandlung 20.01.2013 12:34

Wieso wird ein Mensch gerade dann so vehement kritisiert, wenn er ein "umfangreiches" Geständnis abgibt?
Ich würde mich selbst als den größten Dopinggegner auf diesem Planeten bezeichnen und lehne Armstrongs Verhaltensweisen zu 99% ab. (Hamilton hat es ja ausführlich beschrieben und alle die sein Buch gelesen haben wussten ja über fast alles bescheid)
Das Armstrong jetzt aber sein Schweigen bricht hätte aus meiner Sicht eine gewisse Würdigung verdient.

Die undifferenzierte Kritik an seinem Geständnis ist zumindest an die anderen Doper ein klares Signal.
Und dieses Signal ist wahrscheinlich das größte Problem beim Bemühen nach Aufklärung.

Schweigen ist Gold

Ullrich und dessen Berater werden sich auf die Schulter klopfen.:Prost:

Jetzt stellen sich in Radio, TV und Internet die größten Heuchler über ihn und können sich an seinem Niedergang ergötzen. :Nee:

Das Armstrong wenigstens von T.T. ("ein kleiner Schritt in die richtige Richtung") ein indirektes Lob erfährt, empfinde ich als erfreulich.
Der Großteil ist aber an keiner wirklichen Aufklärung interessiert, anders kann ich mir deren Verhalten nicht erklären.

Stefan 20.01.2013 12:40

Zitat:

Zitat von Verwandlung (Beitrag 860531)
Das Armstrong jetzt aber sein Schweigen bricht hätte aus meiner Sicht eine gewisse Würdigung verdient.

Hat er denn schon irgendwas gesagt, was nicht bekannt war?
IMHO hat er auch schon wieder gelogen, oder glaubst Du ihm, dass er vor x Jahren letztmalig gedopt hat?

Stefan

Verwandlung 20.01.2013 12:55

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 860536)
Hat er denn schon irgendwas gesagt, was nicht bekannt war?
IMHO hat er auch schon wieder gelogen, oder glaubst Du ihm, dass er vor x Jahren letztmalig gedopt hat?

Stefan

Wer weiß den wirklich was bekannt ist?
Hat Indurain, Ullrich, Contador bei den jeweiligen Toursiegen gedopt?
Würde es einen Unteschied mach ob Sie es gestehen oder nicht?
Würde danach behauptet werden, dass hat ja jeder gewußt und deshalb ist das Geständnis wertlos?

Kannst du mir von den Toursiegern nur einen sagen, der sich so umfänglich wie Armstrong geäußert hat?

Nach den Erfahrungen der letzten Tage kann man es zumindest niemanden mehr raten.

LidlRacer 20.01.2013 13:35

Das war kein Geständnis. Das waren Halbwahrheiten, Beschönigungen und neuen Lügen.

Klugschnacker 20.01.2013 13:40

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 860489)
Im Grunde haben wir doch alle keinen Schimmer vom Radprofigeschäft. Wir kennen die groben Strukturen, aber das war's. Ist hier jemals einer in einem Tourpeloton gesessen? Über die Feinheiten dieser Dopingära wissen wir nur aus Berichten anderer...

Für mich wurde hier der lang ersehnte Sündenbock gefunden...

Ich glaube nicht, dass Lance als böser Mensch geboren wurde. Auch er ist ein Opfer dieser Sportwelt, wie wir sie haben. Diese ganze Kacke hat sich in seinem Leben über Jahrzehnte aufgebaut, bis es kein Zurück mehr gab.

Aus dem Bericht der USADA geht hervor, dass Lance Armstrong auch während seiner Triathlonkarriere mit Dopingarzt Michele Ferrari zusammengearbeitet hat: "Armstrong’s professional relationship with Ferrari continued even into preparation for Armstrong’s new career in triathlon."

Es ging ihm also nicht darum, quasi gezwungenermaßen Waffengleichheit mit seinen Gegnern herzustellen. Armstrong nutzte die sich ihm bietenden Möglichkeiten zum Betrug, um sich einen Vorteil zu verschaffen gegenüber all jenen, die weniger weit zu gehen bereit oder in der Lage waren. Armstrong hatte an einem fairen Wettkampf mit den Triathleten kein Interesse. Er ist, was den Triathlon betrifft, kein Opfer irgendwelcher Umstände, sondern ein Betrüger.

Grüße,
Arne

schoppenhauer 20.01.2013 13:40

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 860555)
Das war kein Geständnis. Das waren Halbwahrheiten, Beschönigungen und neuen Lügen.

Und genau das war doch zu erwarten.

Gibts es hier Menschen, die gehofft haben, dass nach dem Interview die Welt im allgemeinen und der Radsport im speziellen wieder ein wenig besser ist? Dann kann ich die Enttäuschung nachvollziehen.

Ulle hat ja gerade verkündet, dass er nix mehr zu dem Thema sagen wird. Richtig so.

Verwandlung 20.01.2013 13:45

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 860555)
Das war kein Geständnis. Das waren Halbwahrheiten, Beschönigungen und neuen Lügen.

Vielleicht war das auch Inhalt des Interviews.

Aber wie kann er noch deutlicher zum Ausdruck bringen, dass er bei allen Toursiegen gedopt und dafür alle möglichen Substanzen benutzt hat. Also klarer geht es doch wirklich nicht.

Um für eine weitere Aufklärung dienlich zu sein, bedarf es natürlich noch deutlich mehr.
Aber ist dafür ein öffentliches Interview wirklich geeignet?
Das soll er doch lieber mit T.T. oder vor Gericht machen.


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