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Genussläufer 12.01.2024 23:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1734984)
Es ist fast unverschämt, wenn die CDU, die SPD oder die FDP den Grünen ihr höheres Tempo beim Klimaschutz vorwerfen. Ohne deren Bräsigkeit hätten wir es heute nicht so eilig.

Kann es sein, dass Frankreich bedeutend weiter ist als wir? Kann es sein, dass dies an einer anderen Strategie liegt? Kann es sein, dass die Grünen, etwas damit zu tun haben. Kann es sein, dass andere Wege geeigneter sind als der unsrige? Kann es sein, dass dies gar nichts mit der Geschwindigkeit der Umsetzung zu tun hat?

Oder ist an den Worten Mark Twains ein Hauch Wahrheit für uns: "Nachdem wir das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen."?

Das könnte man auch alles fragen. Mache ich natürlich nicht ;)

Klugschnacker 12.01.2024 23:39

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1734981)
Ich sehe es deshalb als vorrangiges Staatsziel, weil eine funktionierende Wirtschaft (aus meiner Sicht) die Basis für alles andere ist. Das betrifft Demokratie, Umweltschutz, Gerechtigkeit, etc.

Der Vorrang des Gewinnstrebens vor allen anderen Staatszielen hat uns doch genau in die Schwierigkeiten gebracht, die wir nun bewältigen müssen. Brasilien holzt aus rein wirtschaftlichen Interessen den Amazonas ab. Die Ölstaaten lassen aus wirtschaftlichem Eigennutz fast die gesamte Weltgemeinschaft beim Klimagipfel abblitzen. Und die Deutschen würden, wenn sie irgendwie könnten, die E-Mobilität verhindern, um ihre hervorragenden Verbrenner in die ganze Welt zu verkaufen. Umwelt hin oder her.

Ich halte es für eine Romantisierung der Wirtschaft, wenn man glaubt, die großen Wirtschaftsbetriebe dieser Welt würden, die Taschen prall gefüllt, anschließend damit Gutes tun: Die Umwelt schützen und für Demokratie und Gerechtigkeit sorgen.

Klugschnacker 12.01.2024 23:48

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1734985)
Kann es sein, dass Frankreich bedeutend weiter ist als wir? ... Das könnte man auch alles fragen. Mache ich natürlich nicht ;)

Deutschland ist die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt, nach den USA und China, aber vor Japan und auch weit vor Frankreich. Die Arbeitslosigkeit ist auf einem historischen Tiefstand. Insofern verstehe ich Deinen auftrumpfenden Tonfall nicht.

Deutschland ist bei der Energie in einer Phase des Umbruchs, aber wir sind dabei, uns eine sehr preiswerte und nachhaltige Infrastruktur aufzubauen. Die Franzosen gehen mit ihren teils überalterten Atommeilern und einem staatlich gestützten Strompreis schweren Zeiten entgegen.

Schwarzfahrer 13.01.2024 07:36

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1734973)
Das Verfassungsgericht spricht in seiner Urteilsbegründung vom genauen Gegenteil, nämlich einem fairen Ausgleich zwischen den gleichberechtigten Interessen heutiger und künftiger Generationen.

Die Benutzung des Begriffs "Gleichberechtigung" bedeutet noch nicht, daß dies alle Betroffenen so sehen. Immerhin werden sichere Benachteiligungen in der Gegenwart möglichen Nachteilen gegenübergestellt, die nach bestimmten Annahmen in der Zukunft auftreten können - aber eben nicht mit gleicher Sicherheit.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1734975)
Demnach darf man darauf vertrauen, dass nichts existiert, was gegen unsere Gesetze verstößt?

Du weißt auch, daß das überspitzter Unsinn ist. In einem Rechtsstaat sollte man aber darauf vertrauen können, daß gegen alles Ungesetzliche, und besonders gegen alles Verfassungsfeindliche auch juristisch vorgegangen wird. Wenn seitens der Justiz und der Polizei nichts vorgenommen wird, ist es für einen gesetzestreuen Bürger das Zeichen, daß staatlicherseits und laut Gesetz es nichts zu beanstanden gibt. Immerhin hat sich der Staat und die Justiz in den letzten Jahren bezüglich bestimmter (m.M.n. deutlich weniger verfassungsrelevanter) Themen höchst aktiv und eingriffsfreudig gezeigt.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1734980)
Das Blatt ist hochgradig tendenziös in Fragen des Klimawandels und der damit verbundenen Energiewende. Ich sehe keinen Grund, mich ausgerechnet mit dieser Quelle auseinanderzusetzen.

Bequieme Position. Weil das Blatt eine andere Meinung vertritt, brauche ich mich nicht damit auseinanderzusetzen. Warum sollte dann jemand, der den Weg der deutschen Grünen nicht für richtig hält, sich mit deren Argumenten befassen? Wenn jeder allein zu wissen glaubt, was richtig ist, und es nicht mehr für nötig hält, auch andere Meinungen anzuhören - ist das nicht Egoismus auf die Spitze getrieben?
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1734980)
Ich stelle für mich persönlich Geld und wirtschaftlichen Erfolg nicht über alles und erwarte das auch nicht vom Staat.

Die erste Hälfte ist in Ordnung (soweit Deine Familie da mitgeht), ist jedem die eigene Entscheidung. Ein Staat ist aber seinen Bürgern verpflichtet, und bleibt nur handlungsfähig, wenn es die entsprechenden Einnahmen hat - was wiederum ohne eine gut funktionierende Wirtschaft nicht möglich ist. Und man muß wirtschaftlichen Erfolg nicht über alles stellen, aber auch in der Familie mußt Du zumindest soviel wirtschaftlichen Erfolg anstreben, daß es für die Bedürfnisse der Familie reicht. Oder gibst Du z.B. das gesamte Vermögen für eine Wasserstoff-Speicheranlage am Haus aus, bloß um kein Kohle- oder Atomstrom kaufen zu müssen, egal wie Du Dich danach verschulden mußt?
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1734988)
Die Arbeitslosigkeit ist auf einem historischen Tiefstand.

Historische Vergleiche der Arbeitslosenquote sind nutzlos, da die Berechnungsgrundlagen ständig geändert werden, und interessanterweise sehr oft so, daß nach der Änderung die Quote sinkt. . Ein besseres Maß für wirtschaftlichen Erfolg und Wohlstand ist m.M.n. der Reallohn. Wenn der sinkt, steigt auch die Erwerbsquote, weil jeder versucht, zumindest irgendwie etwas hinzuzuverdienen. In Ungarn haben dafür ganz viele sogar 2 Jobs. Wollen wir sowas als Erfolg der Beschäftigungspolitik sehen?

Klugschnacker 13.01.2024 08:10

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1734992)
Die Benutzung des Begriffs "Gleichberechtigung" bedeutet noch nicht, daß dies alle Betroffenen so sehen. Immerhin werden sichere Benachteiligungen in der Gegenwart möglichen Nachteilen gegenübergestellt, die nach bestimmten Annahmen in der Zukunft auftreten können - aber eben nicht mit gleicher Sicherheit.

Das Bundesverfassungsgericht nimmt in seiner Urteilsbegründung dazu Stellung. Es argumentiert, dass wir auch dann die negativen Folgen unseres Handelns für kommende Generationen berücksichtigen müssen, wenn diese nicht mit hundertprozentiger Sicherheit klar zu benennen sind.

Das ist eine Selbstverständlichkeit. Wenn eine Pharmafirma ein Schlafmittel auf den Markt wirft, das an schwangere Frauen verkauft wird, sind die negativen Folgen für die noch ungeborenen Babys zu prüfen und zu berücksichtigen, selbst wenn diese nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreten.

Klugschnacker 13.01.2024 08:17

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1734992)
Weil das Blatt eine andere Meinung vertritt, brauche ich mich nicht damit auseinanderzusetzen.

Es ist simple Medienkompetenz, dass man sich die Quelle anschaut. Ich bin schließlich kein Experte in Sachen Strukturwandel einer 85-Millionen-Wirtschaftsnation und halte mich auch nicht für einen. Folglich muss ich schauen, wie viel Vertrauen ich einem vermeintlichen Experten entgegenbringe. Wenn ein Artikel im Zentralorgan der Klimaleugner steht, gehört das mit ins Bild.

Schwarzfahrer 13.01.2024 08:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1734993)
Das Bundesverfassungsgericht nimmt in seiner Urteilsbegründung dazu Stellung. Es argumentiert, dass wir auch dann die negativen Folgen unseres Handelns für kommende Generationen berücksichtigen müssen, wenn diese nicht mit hundertprozentiger Sicherheit klar zu benennen sind.

Ja, so hieß es. Was aber nicht bedeutet, daß darin automatisch eine gleiche Gewichtung beider Interessen zwingend ist. Mein Punkt betraf nur diese angebliche Gleichstellung.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1734993)
Das ist eine Selbstverständlichkeit. Wenn eine Pharmafirma ein Schlafmittel auf den Markt wirft, das an schwangere Frauen verkauft wird, sind die negativen Folgen für die noch ungeborenen Babys zu prüfen und zu berücksichtigen, selbst wenn diese nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintreten.

Heikles Beispiel, da es offensichtlich nicht selbstverständlich ist. Warum nicht: wenn eine Firma eine wenig untersuchte Impfung auf den Markt bringt, sind die negativen Folgen für gesunde Menschen mit minimalem Risiko bzgl. der Krankheit gründlich zu prüfen bevor diese Impfung Millionen aufgenötigt wird, selbst wenn diese nur mit einer geringen Wahrscheinlichkeit eintreten.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1734994)
Es ist simple Medienkompetenz, dass man sich die Quelle anschaut. Ich bin schließlich kein Experte in Sachen Strukturwandel einer 85-Millionen-Wirtschaftsnation und halte mich auch nicht für einen. Folglich muss ich schauen, wie viel Vertrauen ich einem vermeintlichen Experten entgegenbringe. Wenn ein Artikel im Zentralorgan der Klimaleugner steht, gehört das mit ins Bild.

Das ist genauso, wenn jemand anderes sagt, warum sollte ich die Süddeutsche (oder FAZ, oder was auch immer) lesen, es ist doch das "Zentralorgan der Klimahysteriker". M.M.n. beides gleich polarisiert und ignorant, nicht bereit, die eigene Blase zu verlassen. Und wenn Dir (angeblich) die Kompetenz fehlt, selbst ein Urteil zu bilden, warum ist dann Deine Entscheidungskompetenz zuverlässiger, zu wissen, welches Medium "die Wahrheit" verkündet? Wenn das nur Glaube an eine bestimmte Autorität ist, wo ist der Unterschied zu denen, die dem Bischof glauben?

tuben 13.01.2024 09:08

Ich wünschte, er hätte auch die Mittel und seine Aussage ist nicht nur Abgrenzung.

Der Innenminister von Brandenburg schätzt das aus der Sicht "seines" Verfassungsschutzes zur Zeit anders ein:

https://www.rbb-online.de/brandenbur...achtkampf.html

Nepumuk 13.01.2024 09:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1734962)
Ausgewogene Zuwanderungskontrolle,

Die letzten beiden Punkte (Minderheiten-/Frauenfeindlichkeit) werden übrigens vor allem durch die Grüne Migrationspolitik stark gefördert, ...

So, ich welcher Form denn? Was soll den "Grüne Migrationspolitik" überhaupt sein?

Grundsätzlich haben wir doch im Wesentlichen zwei Migrationsstränge:

1. Flüchtlinge. Flüchtlinge werden weiter nach Europa kommen, entweder aufgrund von Kriegen oder weil die wirtschaftlichen Bedingungen in den Heimatländern extrem schlecht sind. Diese Flüchtlinge werden sich nicht abhalten lassen, egal wie schlecht wir sie hier behandeln. Um die Anzahl dieser Flüchtlinge zu begrenzen, muss man die Bedingungen in den Heimatländern verbessern, daneben stehen ansonsten nur von menschenverachtende und rechtswidrige Maßnahmen wie Pushbacks und unterbleibende Seenotrettung zur Verfügung. Gegen Letzteres wenden sich die Grünen.

2. Sonstige Einwanderung: Laut letzten Studien benötigt Deutschland eine Netto-Zuwanderung von ca. 400.000 Menschen pro Jahr, nur damit die arbeitende Bevölkerung nicht schrumpft und das Land am Laufen gehalten werden kann. Dafür benötigt es endlich eine aktive Zuwanderungspolitik für die sich die Grünen einsetzen.

In beiden Fällen ist natürlich von den Zugewanderten zu fordern, dass sie sich an die geltenden Regeln halten. Zusätzlich setzen sich die Grünen besonders für Frauen- und Minderheitenrechte ein. Dies ist unstrittig und gilt selbstverständlich auch passiv und aktiv für Immigranten und Flüchtlinge.

Die Grünen setzen sich nicht für die "Zuwanderung aus patriarchalen Gesellschaften" das ist einfach Unsinn. Gerade den Grünen sind patriarchale Gesellschaftsstrukturen zuwider. Offensichtlich scheinen auch überproportional viele Menschen aus diese Gesellschaftsstrukturen zu fliehen. Ich halte es für weitgehend unrealistisch, diese Flüchtlinge aufhalten zu wollen oder gar zurück bringen zu wollen.
Wir sollten uns eher dafür einsetzen, dass diese Menschen hier sinnvoll leben können. Dazu gehört natürlich, dass diese Personen sich an unsere Regeln halten aber auch, dass sie selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen.
Ungewünschte Parallelstrukturen entstehen immer dann, wenn Menschen ausgegrenzt werden und nicht am normalen gesellschaftlichen Leben teilnehmen dürfen, z.B. weil sie nicht arbeiten dürfen. An diesen Themen gilt es genauso zu arbeiten, wie an den Verbesserung der Situation in den Heimatländern. Sonst werden wir die Situation nicht in den Griff bekommen.

Nepumuk 13.01.2024 09:31

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1734981)
Ich sehe es deshalb als vorrangiges Staatsziel, weil eine funktionierende Wirtschaft (aus meiner Sicht) die Basis für alles andere ist. Das betrifft Demokratie, Umweltschutz, Gerechtigkeit, etc. Du bist der Meinung, es ist eine Folge. Ich betrachte andere Länder und schaue mir an, welche Systeme funktionieren und welche nicht und wie war das in der Vergangenheit. Du stellst Dir ein Zukunft vor, die sich deutlich von der Vergangenheit abhebt. Ich bin tendenziell eher für Evolution, Du für Revolution.

Das Beispiel China zeigt uns aber (mittlerweile), dass eine funktionierende Wirtschaft keineswegs zu Demokratie und Menschenrechten führt, wie wir sie uns gerne wünschen. Es scheinen doch eher unabhängig Staatsziele zu sein, die parallel zueinander zu verfolgen sind. Es reicht nicht, einfach nur für eine funktionierende Wirtschaft zu sorgen, davon haben wir weder Umweltschutz noch Gleichberechtigung noch Demokratie.

Das ganze Gerede von der angeblichen De-Industrialisierung ist doch nur Propaganda, die von den Versäumnissen der Wirtschaft ablenken soll. Bestes Beispiel ist die deutsche Autoindustrie, die den Trend zu eMobilität völlig verschlafen hat und statt dessen lieber Diesel-Abgassysteme manipuliert hat. Das wurde dann auch noch von konservativer deutscher Politik gedeckt, nicht sehr klug.

Die Ampel steuert hier ganz sanft und langsam um. Mit Revolution hat das gar nichts zu tun. Wir reden davon, dass EEG schneller ausgebaut werden, dass dein Auto und deine Heizung demnächst elektrisch funktionieren. Das soll eine Revolution sein? Allen erntes? Das ist albern.

Genussläufer 13.01.2024 09:37

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1734998)
Das Beispiel China zeigt uns aber (mittlerweile), dass eine funktionierende Wirtschaft keineswegs zu Demokratie und Menschenrechten führt, wie wir sie uns gerne wünschen.

Das stimme ich Dir zu, habe genau das aber gar nicht geschrieben. Wenn ich schreibe, es ist die Basis, heißt es nicht, dass es ausreicht. Natürlich muss das mehr kommen. Nur ohne eine vernünftige ökonomische Entwicklung wird es gar nichts. Eine solide Ökonomie ist die Voraussetzung. Du kannst Dir das über diverse Entwicklungszeiten anschauen. Wenn es wirtschaftlich abwärts ging, habe auch, die von uns so gern propagierten Werte gelitten bzw. konnten gar nicht erst gelebt werden.

Und nun kritisieren wir alle den Kapitalismus bzw. das Kapital als das Grundübel all unserer Probleme. Genau der Kapitalismus, der uns erstmal in die Lage versetzt hat, darüber nachdenken zu können. Genau der Kapitalismus, der uns die Mittel an die Hand gibt, um etwas beeinflussen zu können.

Das verstehe ich nicht :Blumen:

Zitat:

Die Ampel steuert hier ganz sanft und langsam um. Mit Revolution hat das gar nichts zu tun.
Mit evolutionär meinte ich die Anpassung der Industrie und der Gesellschaft über eine lange Zeit. Und natürlich meinte ich auch Optionen, die den Menschen die Möglichkeit geben sich selbst anzupassen. Mit Revolution meinte ich den "großen Wurf". Sorry, wenn das falsch rüber kam (@Klugschnacker).

Adept 13.01.2024 09:55

Die derzeitige Regierung hat keine Ahnung oder sie kann ihre Anliegen nicht kommunizieren.

Es hat keinen Sinn zu sagen: „Wir haben gute Ziele, nur sind die Leute zu dumm, um es zu verstehen.“

Aufgabe der Politik ist es, die Sachen einfach und überzeugend zu erklären.

In den nächsten Wahlen wird sich zeigen, wer das am besten kann. Da befürchte ich in der Tat einen Rechtsruck.

Nepumuk 13.01.2024 09:59

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1734999)
Das stimme ich Dir zu, habe genau das aber gar nicht geschrieben. Wenn ich schreibe, es ist die Basis, heißt es nicht, dass es ausreicht. Natürlich muss das mehr kommen. Nur ohne eine vernünftige ökonomische Entwicklung wird es gar nichts. Eine solide Ökonomie ist die Voraussetzung. Du kannst Dir das über diverse Entwicklungszeiten anschauen. Wenn es wirtschaftlich abwärts ging, habe auch, die von uns so gern propagierten Werte gelitten bzw. konnten gar nicht erst gelebt werden.

Dazu haben wir auch keinen Dissens. Bislang waren die westlichen Demokratien in der wirtschaftlichen Entwicklung lange Jahre an der Spitze. Das scheint heute leider keine Selbstverständlichkeit mehr zu sein.

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1734999)
Und nun kritisieren wir alle den Kapitalismus bzw. das Kapital als das Grundübel all unserer Probleme.

Ich verstehe nicht, wo du diese grundsätzliche Kapitalismuskritik siehst, das ist doch eine völlig Randmeinung. In der aktuellen Diskussion geht es doch daher darum, ungute Auswüchse des Kapitalismus (exzessive Umweltzerstörung, Ausbeutung von Menschen, ein unkontrollierbares Finanzsystem) zu begrenzen.


Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1734999)
Genau der Kapitalismus, der uns erstmal in die Lage versetzt hat, darüber nachdenken zu können. Genau der Kapitalismus, der uns die Mittel an die Hand gibt, um etwas beeinflussen zu können.

Das verstehe ich nicht :Blumen:

Da gibt es auch nichts zu verstehen. Niemand (außer einer radikalen Minderheit) will der Kapitalismus abschaffen. Nur einige wenige Regeln müssen angepasst werden.

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1734999)
Mit evolutionär meinte ich die Anpassung der Industrie und der Gesellschaft über eine lange Zeit. Und natürlich meinte ich auch Optionen, die den Menschen die Möglichkeit geben sich selbst anzupassen.

Du meinst etwa so:
Atomausstieg: 40 Jahre (80er bis 2023)
Umweltschutz: 50 Jahre (1970er bis heute ongoing))
Umbau Stromerzeugung: ca. 50 Jahre (1998 (erstes EEG) bis 2045)
Umstellung eMobilität PKW: ca. 25 Jahre (2010 (erste Großserienfahrzeuge) - 2035+)
Gebäudeenergie: ca. 60 Jahre (80er (erste Wärmevorschriften) bis 2045)

Das scheint mir doch alles sehr langfristig angelegt.

Genussläufer 13.01.2024 10:00

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1735001)
In den nächsten Wahlen wird sich zeigen, wer das am besten kann. Da befürchte ich in der Tat einen Rechtsruck.

Es ist sogar noch viel schlimmer. Die aktuelle Regierung hat ein so hohes Maß an Unfähigkeit an den Tag gelegt, dass die anderen gar nichts erklären müssen.

Die Denke ist einfach: "es kann nur besser werden."

Und das ist selbst verschuldet. Und um hier Missverständnissen vorzubeugen. Das gilt nicht nur für die Grünen.

Klugschnacker 13.01.2024 10:14

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1735004)
Die Denke ist einfach: "es kann nur besser werden."

Das ist doch super! Wenn es nur besser werden kann, haben wir heute die rosigsten Zukunftsaussichten aller Zeiten. Oder da erzählt uns jemand was vom Pferd.

Adept 13.01.2024 10:16

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1735004)
Es ist sogar noch viel schlimmer. Die aktuelle Regierung hat ein so hohes Maß an Unfähigkeit an den Tag gelegt, dass die anderen gar nichts erklären müssen.


Das wäre in der Tat noch bedenklicher. Echt traurig.

keko# 13.01.2024 10:18

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1734998)
Das Beispiel China zeigt uns aber (mittlerweile), dass eine funktionierende Wirtschaft keineswegs zu Demokratie und Menschenrechten führt, wie wir sie uns gerne wünschen. ...

....

Alte Weisheit: Kapitalimus braucht keine Demokratie, lediglich stabile Verhältnisse. Für diese Verhältnisse können auch nicht-demokratische Formen sorgen.

Man sollte sich also nicht wundern, wenn die AfD Unterstützer von Wirtschaftsbossen bekommt und die Ohren spitzen, wenn diese von China und dessen Arbeitsmoral etc. schwärmen.

keko# 13.01.2024 10:25

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1734999)
....

Und nun kritisieren wir alle den Kapitalismus bzw. das Kapital als das Grundübel all unserer Probleme. Genau der Kapitalismus, der uns erstmal in die Lage versetzt hat, darüber nachdenken zu können. Genau der Kapitalismus, der uns die Mittel an die Hand gibt, um etwas beeinflussen zu können.

Das verstehe ich nicht :Blumen:
....

Ich wäre der Letzte, der den Kapitalismus in Frage stellt. Nur dessen Auswüchse.

Wir reden zu viel über die Grünen und die AfD, über Habeck und Höcke. Daneben gibt es Komponenten, die großen Einfluss haben, aber kaum im Fokus sind, z.B.

- internationle Großunternehmen
- der globale Finanzkapitalismus
- Superreiche, die ganze Staaten aufkaufen könnten

Geld ist nicht nur Zahlungsmittel, sondern bedeutet auch Macht und Einfluss.

Genussläufer 13.01.2024 10:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1735005)
Das ist doch super! Wenn es nur besser werden kann, haben wir heute die rosigsten Zukunftsaussichten aller Zeiten. Oder da erzählt uns jemand was vom Pferd.

Es muss niemand etwas erzählen. Und natürlich geht es uns auch gut. Das wird auch noch eine Zeit so bleiben. Nepumuk schreibt auch richtig, dass wir keine Deindustrialisierung sehen. Natürlich sehen wir diese noch nicht. Die heute getätigten Investitionen zahlen sich erst in vielen Jahren aus. Ein beachtlicher Teil der Produktion geht auch nicht von heute auf morgen. Er geht über die Zeit verloren. Und die Investitionstätigkeiten nach Deutschland und aus Deutschland heraus erzählen exakt diese Geschichte. Und Berichte wie der im WSJ (ob korrekt oder nicht korrekt - wir haben hier unterschiedliche Ansichten) befeuern das. Es ist aber nur ein Katalysator, nicht der Grund.

keko# 13.01.2024 10:35

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1735001)
...
Aufgabe der Politik ist es, die Sachen einfach und überzeugend zu erklären.

...

Ich kann diese Erklärungen mittlerweile nicht mehr hören. Ganz davon abgesehen: es muss auch nicht der letzte Trottel alles verstehen.
Aufgabe der Politik ist es, langfristig tragfähige Lösungen zu entwickeln.

DocTom 13.01.2024 10:56

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1735012)
...
Aufgabe der Politik ist es, langfristig tragfähige Lösungen zu entwickeln.

...und zwar genau nur dann möglich, wenn man wiedergewählt wird...
2025 wird es zeigen.
Schönes WE Euch
T.

qbz 13.01.2024 10:58

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1734998)
.....
Das ganze Gerede von der angeblichen De-Industrialisierung ist doch nur Propaganda, die von den Versäumnissen der Wirtschaft ablenken soll. .....

Simple Statistik, sofern man sie sich anschaut und keine die Statistik übertünchende Regierungspropaganda verbreiten will. Die energieintensive Industrie ging in der Regierungszeit Scholz / Habeck (Wirtschaftsminister) um 1/5 (!) in DE im Vergleich zu 2015 zurück und wird möglicherweise weiter zurückgehen (Statistisches Bundesamt). Auf diese Weise erhält man dann für DE natürlich auf wundersame Weise bessere CO2-Werte als für die Länder, in welche diese abgewandert ist. Auch das verarbeitende Gewerbe zeigt in der zweijährigen Regierungszeit ein Minus Wachstum. Darauf sollte keine Regierung stolz sein. Die neuen sozialen Belastungen sehe ich persönlich als kontrainidiziert für die Wirtschaft, weil sie den Konsum mindern werden und einen Inflationsfaktor darstellen.

Adept 13.01.2024 11:02

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1735012)
Ich kann diese Erklärungen mittlerweile nicht mehr hören. Ganz davon abgesehen: es muss auch nicht der letzte Trottel alles verstehen.
Aufgabe der Politik ist es, langfristig tragfähige Lösungen zu entwickeln.

Die Politik muss also nicht vom Volk verstanden werden? Meinst du nicht ernst, oder? Mir fehlt hier in deinem Post der Ironie-Hinweis. ;)

Wie funktioniert Demokratie nochmal?

Genussläufer 13.01.2024 11:06

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1735009)
Ich wäre der Letzte, der den Kapitalismus in Frage stellt. Nur dessen Auswüchse.

- internationle Großunternehmen
- der globale Finanzkapitalismus
- Superreiche, die ganze Staaten aufkaufen könnten

Das ist eine echte Herausforderung. Da bin ich bei Dir. Hier ist aber nicht der Kapitalismus schuld, sondern die Aufsicht und die internationalen Absprachen. Ich sehe die Vermeidung und Bekämpfung von Monopolstrukturen kritisch. Diese zu unterbinden wäre eine hoheitliche Aufgabe des Staates bzw. der Staaten. Das passiert aber nicht. Und Teilen können zumindest Oligopole auch sinnvoll sein. Aber auch das gehört reguliert. Marktmanipulation oder die Möglichkeit dazu lässt die Vorteile des Kapitalismus in Teilen zerbröseln. Superreiche agieren insbesondere aus den USA heraus auf Basis von Stiftungen zum einen staatlich gefördert und darüber hinaus ohne oder mit begrenzten Offenheitspflichen. Das könnte man leicht verbessern.

Es gibt übrigens ein Land, dass hier sehr konsequent gegensteuert. Das ist China. Hier sind die Eingriffe ziemlich exakt in Richtungen, die von vielen Kapitalismuskritikern gefordert werden. In unseren Gazetten kommt das wirklich übel rüber. Die Eingriffe ins Monopolrecht (Alibaba, der gesamte Bildungssektor) macht China unterm Strich noch stärker. Dass die KP diese Stärke nicht nutzt, im demokratische Strukturen aufzubauen, ist davon losgelöst.

Zitat:

Geld ist nicht nur Zahlungsmittel, sondern bedeutet auch Macht und Einfluss.
Das gilt auch für Staaten.

Noch eine Anmerkung zu den global agierenden Unternehmen. Hier müsste man auch wieder zusammenarbeiten und staatenübergreifende Lösungen finden. Dafür müsste man die Ansprechpartner der anderen Staaten auf Augenhöhe begegnen. Auch das ist aktuell nicht unsere Stärke.

deralexxx 13.01.2024 11:25

Ist das hier noch der Rechtsruck Faden oder Klimawandel?

keko# 13.01.2024 11:32

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1735017)
Die Politik muss also nicht vom Volk verstanden werden? Meinst du nicht ernst, oder? Mir fehlt hier in deinem Post der Ironie-Hinweis. ;)

Wie funktioniert Demokratie nochmal?

Ich kenne einige Menschen, die interessiert die Klimadebatte nicht, auch nicht Migration. Die wollen einfach ihr Leben dahinleben. Ist das verwerflich? Ich finde nicht.
Wer Klima, Migration, Inflation usw verstehen will, der hat das längst. Wer es bis heute nicht verstanden hat, der hat das Problem auf seiner Seite.
:Blumen:

Genussläufer 13.01.2024 11:35

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1735024)
Ist das hier noch der Rechtsruck Faden oder Klimawandel?

Insbesondere die Kosten der Anpassungen und das empfunden übergriffige Verhalten treiben viele Wähler weiter nach rechts. Von daher kann man die beiden Themen zwar trennen, die beachtlichen Überschneidungen aber nicht auflösen.

Klimawandel und Bekämpfung haben eine methodische Komponente sowie Maßnahmenableitung und deren Umsetzung. Die letzten beiden Themen scheinen einen beachtlichen Einfluss auf das Wahlverhalten zu haben.

Ist auch nachvollziehbar. Das wichtigste Thema ist für viele, ob man der Familie und sich selbst ein gutes Leben ermöglichen kann. Das inkludiert finanzielle Mittel, Bewegungsfreiheit und Zukunftsperspektiven. Themen wie Wohlstandsverlust, Migration, etc. sind abgeleitete Themen. Das Thema Klimawandel und noch mehr unsere Art des Entgegentretens haben auf die wichtigsten Hoffnungen und Ängste eine direkte Auswirkung.

keko# 13.01.2024 11:36

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1735018)
...
Das gilt auch für Staaten.

Noch eine Anmerkung zu den global agierenden Unternehmen. Hier müsste man auch wieder zusammenarbeiten und staatenübergreifende Lösungen finden. Dafür müsste man die Ansprechpartner der anderen Staaten auf Augenhöhe begegnen. Auch das ist aktuell nicht unsere Stärke.

Mit dem aktuellen Aufrüsten und Hochziehen von Mauern löst man weder das Klimaproblem noch die Migration. Wir entwickeln uns zurück.
Klimaaktivsten müssten gerade völlig ausflippen und sich auf Panzer kleben. ;-)

Adept 13.01.2024 12:14

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1735025)
Ich kenne einige Menschen, die interessiert die Klimadebatte nicht, auch nicht Migration. Die wollen einfach ihr Leben dahinleben. Ist das verwerflich? Ich finde nicht.
Wer Klima, Migration, Inflation usw verstehen will, der hat das längst. Wer es bis heute nicht verstanden hat, der hat das Problem auf seiner Seite.
:Blumen:

Verstehe, was du meinst. :Blumen:

Aber sind die Themen Migration und Klima nicht extrem komplex und schwierig? Wir sehen das hier an ellenlangen Diskussionen und kein Konsens sichtbar.

Da braucht es Modelle, die genug vereinfachen, um es verständlich darzustellen, aber auch genau genug sind, um richtige Entscheidungen auf dieser Basis treffen zu können.

Das sehe ich als Aufgabe der Parteien, sowas auszuarbeiten und der Wählerschaft zu präsentieren. Wenn das nicht möglich ist, dann wird nach Gefühl gewählt.

Und um den Bezug hier herzustellen, das Gefühl geht immer mehr Richtung rechts (bzw. Opposition), weil das aktuelle nicht funktioniert.

keko# 13.01.2024 12:31

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1735031)
Verstehe, was du meinst. :Blumen:

Aber sind die Themen Migration und Klima nicht extrem komplex und schwierig? Wir sehen das hier an ellenlangen Diskussionen und kein Konsenz sichtbar.

Da braucht es Modelle, die genug vereinfachen, um es verständlich darzustellen, aber auch genau genug sind, um richtige Entscheidungen auf dieser Basis treffen zu können.

Das sehe ich als Aufgabe der Parteien, sowas auszuarbeiten und der Wählerschaft zu präsentieren. Wenn das nicht möglich ist, dann wird nach Gefühl gewählt.

Und um den Bezug hier herzustellen, das Gefühl geht immer mehr Richtung rechts (bzw. Opposition), weil das aktuelle nicht funktioniert.

Im Grunde ist es sogar egal, ob ich komplexe Dinge wie Migration oder Klima überhaupt ansatzweise verstehe oder nicht. Und schon gar nicht muss ich mich um Lösungen kümmern. Es muss auch nicht täglich darüber in den Medien gesprochen werden.

Ich zahle seit vielen Jahren für alles mögliche viel Steuern, habe x-Mal Grün gewählt. Gehe meist sparsam mit Ressourcen um usw. Reicht das nicht? Ich finde: es reicht.
Alles andere ist Aufgabe der Politik. Ich leiste meinen Beitrag, so wie Millionen andere auch. Manchmal hat man den Eindruck, wenn wir die komplexen Themen verstehen, wären sie gelöst. Das ist halt nicht der Fall.
:Blumen:

Meik 13.01.2024 12:42

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1735036)
Ich leiste meinen Beitrag, so wie Millionen andere auch.

Den Teil sehe ich nicht bei so vielen. Ob bei Autos, Flugreisen, Wohnen, ... immer größer, toller, weiter, sobald was von Umweltschutz kommt "Abzocke, Klimawahn, ...".

Wenn wir alle sparsam mit Ressourcen umgehen würden hätten wir sehr viele heutige Probleme nicht. ;)

Nepumuk 13.01.2024 12:48

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1735016)
Simple Statistik, sofern man sie sich anschaut und keine die Statistik übertüchende Regierungspropaganda verbreiten will.

An dieser Stelle muss ich wieder feststellen, dass dir nicht an einer ernsthaften Diskussion gelegen ist. Daher versuche ich es auch gar nicht mehr. Mit Propaganda kennst gerade du dich natürlich bestens aus.

qbz 13.01.2024 12:55

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1735039)
An dieser Stelle muss ich wieder feststellen, dass dir nicht an einer ernsthaften Diskussion gelegen ist. Daher versuche ich es auch gar nicht mehr. Mit Propaganda kennst gerade du dich natürlich bestens aus.

Auf die sachliche Antwort mit statistischen Daten auf Dein: "Das ganze Gerede von der angeblichen De-Industrialisierung ist doch nur Propaganda," fehlen Dir offenbar Argumente, um die faktische Abwanderung der energieintensiven Industrie aus Deutschland in der Regierungszeit in Höhe von 20 % zu widerlegen oder dass die sozialen Belastungen den Konsum mindern und die Inflation fördern.

Nepumuk 13.01.2024 13:04

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1735004)
Es ist sogar noch viel schlimmer. Die aktuelle Regierung hat ein so hohes Maß an Unfähigkeit an den Tag gelegt, dass die anderen gar nichts erklären müssen.

Die Denke ist einfach: "es kann nur besser werden."

Ich fasse mal dieses Versagen hier zusammen:
- Sicherstellung der Gasversorgung nach Einstellung der Lieferung durch Russland
- Gas- und Stromkostenbremse
- Anpassung des Mindestlohns
- Einführung Deutschland-Ticket
- Einführung von Bürgergeld und Kindergrundsicherung
- Ausgleich kalte Progression
- Besteuerung von Zufallsgewinnen
- Reduktion des Aufwandes beim Bau von Windkraft- und Solaranlagen
- Ausbau der installierten Solarleistung
- Bekämpfung der Inflation
- Nationale Sicherheitstrategie und "Zeitenwende"
- dazu ein Vielzahl von kleineren Maßnahmen, die ich mal nicht alle aufführen will

Ich schätze mal, dass 80% der Bevölkerung von der Politik der Ampel profitiert. Das steht im grotesken Widerspruch zur vermeidlich "schlechten" Politik. Damit sind natürlich nicht alle Probleme gelöst und es gibt noch viel zu tun.

Dieses umfassende Schlechtreden ist halt völlig unangebracht.

Schwarzfahrer 13.01.2024 13:20

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1734997)
Was soll den "Grüne Migrationspolitik" überhaupt sein?

Was sie sein soll, weiß ich nicht, aber ich sehe, was sie ist, bzw. was sie bewirkt: einen hohen Anteil an unkotrollierter Zuwanderung von Menschen, die hier weder Bleiberecht haben noch Integrationswillen zeigen. Die Grünen tragen wesentlich mit dazu bei, daß finanzielle Pull-Faktoren aufrechterhalten werden, daß sogar kriminelle kaum abgeschoben werden können weil es ja praktisch keine sicheren Staaten außer Deutschland gibt, daß die Entwicklung von Parallelgesellschaften geduldet oder gar gefördert wird, weil ja die Idee einer alle verbindenden Leitkultur oder das Einfordern von Sprachkenntnissen und Arbeitsbereitschaft so böse ist.

Im Ergebnis stieg in den letzten 20 Jahren der Anteil der Menschen, die Minderheiten (Lesben, Schwule, Juden) verachten und zunehmend häufig auch tätlich angreifen, sowie auch derer, die Frauen als Menschen zweiter Klasse betrachten und entsprechend behandeln bis hin zu gehäuften Vergewaltigungen. Und diese Menschen kommen überwiegend nicht aus den ständig zitierten rechtsextremen Milieus, sondern überwiegend aus islamischen Kulturkreisen. Die Grünen sind allerdings mit beteiligt daran, daß jedes Ansprechen dieses Problems als "islamophobie" diffamiert wird, und so jeglichen rationalen Lösungsansatz (oder zumindest Ansätze zur Entschärfung der Entwicklung) verhindern.

Für alle, die jetzt wieder sagen, ich würde alle Muslime und alle Flüchtlinge meinen, zur Klarstellung: Natürlich gilt das Problem nicht für alle Menschen dieser Gruppen, aber die Differenzierung zwischen Integrationswilligen und denen, die uns große Probleme bereiten (und entsprechend unterschiedliche Behandlung) ist essenziell, wenn wir in diesem Land die Akzeptanz für Flüchtlingshilfe erhalten wollen.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1734997)
Laut letzten Studien benötigt Deutschland eine Netto-Zuwanderung von ca. 400.000 Menschen pro Jahr, nur damit die arbeitende Bevölkerung nicht schrumpft und das Land am Laufen gehalten werden kann. Dafür benötigt es endlich eine aktive Zuwanderungspolitik für die sich die Grünen einsetzen.

aktive Zuwanderungspolitik orientiert sich am Bedarf des Landes an Fachkräften, nicht an Bedürftigkeit der Zuwanderer. Wir haben große Zuwanderer-Zahlen aus EU-Ländern, mit meist hoher Qualifikation - die aber selten dauerhaft bleiben. Nettozuwanderung haben wir in den letzten 20 Jahren vor allem aus Afghanistan, Syrien und Irak gehabt; aus der EU bleiben nur Polen, Rumänen und Bulgaren öfter, als sie heimgehen.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1734997)
In beiden Fällen ist natürlich von den Zugewanderten zu fordern, dass sie sich an die geltenden Regeln halten. Zusätzlich setzen sich die Grünen besonders für Frauen- und Minderheitenrechte ein. Dies ist unstrittig und gilt selbstverständlich auch passiv und aktiv für Immigranten und Flüchtlinge.

Erzähl das mal all den Schwulen und Juden, die von Muslimen angegriffen werden, wie toll sich die Grünen für sie einsetzen. Meinem Eindruck nach regen sich Grüne mehr über fehlgeschlagene Komplimente von alten weißen Männern als "Sexismus" auf, oder über 50 Jahre alte Schülerflugblätter, als über das Verhalten vieler Muslime gegenüber Schwulen oder der alltäglichen anti-Juden-Hetze auf Schulhöfen.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1734997)
Die Grünen setzen sich nicht für die "Zuwanderung aus patriarchalen Gesellschaften" das ist einfach Unsinn.

nicht so wörtlich. Aber alles was sie vertreten, fördert genau diese überproportional. Schlimm genug, wenn sie es nicht erkennen.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1734997)
Gerade den Grünen sind patriarchale Gesellschaftsstrukturen zuwider.

Stimmt, sie diskriminieren Männer sogar bei ihren parteiinternen Wahlen, was m.M.n. um nichts besser ist, als Frauen zu diskriminieren.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1734997)
Ungewünschte Parallelstrukturen entstehen immer dann, wenn Menschen ausgegrenzt werden und nicht am normalen gesellschaftlichen Leben teilnehmen dürfen, z.B. weil sie nicht arbeiten dürfen.

nicht immer, wenn auch gelegentlich. Sie entstehen aber auch dort, wo die Zuwanderer das Empfängervolk verachten, ihnen keine Anpassung abverlangt wird, und es keine klare Vorgabe einer alle verbindenden Leitkultur gibt, auf die das Land selbst stolz ist. Integration ist zuallererst die Bringschuld des Zuwanderers, sage ich selbst als Zuwanderer. Ausgegrenzt werden nicht-Muslime in den meisten muslimischen Ländern vielfach stärker, als es hier jemals der Fall war. Nach dem, wie die Entwicklung aktuell läuft, kann es in Zukunfft leider zu zunehmenden Feindseligkeiten kommen. Dänemark hat die Risiken erkannt, es wird Zeit, hier daraus zu lernen.

qbz 13.01.2024 13:39

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1735043)
Ich fasse mal dieses Versagen hier zusammen:

"- Sicherstellung der Gasversorgung nach Einstellung der Lieferung durch Russland"
Gespräche mit Gazprom und der Abschluss eines Kompromissfriedens im Frühjahr 22 hätte die Energie-Krise vermieden. (und die späteren Kriegsopfer).
"- Gas- und Stromkostenbremse"
hat hauptsächlich zu überhöhten Gewinnen der Konzerne geführt und ist sozial ungerecht verteilt. Versprochenes Klimageld als Ausgleich für CO2-Erhöhung fehlt.
"- Anpassung des Mindestlohns"
zu niedrig. mind. 15 Euro wären notwendig, damit später eine Altersrente garantiert wäre.
"- Einführung Deutschland-Ticket"
Pluspunkt, Kritik: mangelnder Infrastrukturausbau und Sanierung der Bahn und jetzt leider Teilprivatisierungsverkäufe.
"- Einführung von Bürgergeld und Kindergrundsicherung"
Kindergrundsicherung noch im Entwurfsstadium und Höhe viel zu niedrig im Vergleich zum Versprechen (runtergekürzt)
"- Ausgleich kalte Progression"
Reine Anpassung an Inflation. Eigentlich selbstverständlich IMHO. Keine Steuerreform für Klimatransformation, stattdessen Belastung der sozial Schwachen.
"- Besteuerung von Zufallsgewinnen"
Plus, aber deutlich zu wenig.
"- Reduktion des Aufwandes beim Bau von Windkraft- und Solaranlagen"
Plus.
"- Ausbau der installierten Solarleistung"
Plus
"- Bekämpfung der Inflation"
Inwiefern? Rüstung, Schulden für Krieg und Waffen, erhöhte materielle Belastungen ohne sozialen Ausgleich, teurere LNG-Energie fördern Inflationsfaktoren
"- Nationale Sicherheitstrategie und "Zeitenwende"
Hochrüstung, 100 Milliarden, Waflfen in Kriegsgebiete entgegen der Wahlversprechen, Hohe Schulden für Krieg usf. statt Friedens- und Sicherheitsdiplomatie. Krieg in Europa dauert an. Noch sie so schlechtes Verhältnis zu China, zum Süden und Wirtschaftskrieg mit Russland.

Unsortiert: Wohnungsbau desolat (Ziel von 400 000 Wohnungen deutlich verfehlt), Fehlen von Mietwohnungen; Strom: keine Reform der Netzentgelte, keine Reform der Merrit-Order; Klimaschutz: Erhöhte Belastungen ohne sozialen Ausgleich wie Klimageld, Garzweiler 2, Verlängerung Kohlemeier; Verkehr: kein Tempolimit; Soziales: Erhöhung der Krankenkassenbeiträge, Weniger Zuschüsse für Rentenkasse; Bildung: Fehlen von Lehrern in den Schulen / Bildungseinrichtungen, Qualitätsabbau (Pisa-Studie); Haushalt: Sparen nach dem Rasenmäherprinzip statt nach Schwerpunkten / Reformen.

Meine kritischen Punkte bedeuten jetzt natürlich nicht, dass eine CDU-geführte Regierung diese im Programm hat. Wenn für manche die Migration ein ausschlaggebender Punkt ist, sind für mich die Sozial- sowie die Aussen-, Friedens-, Abrüstungs- und die Klimapolitik (mit sozialem Ausgleich) ausschlaggebend.

Klugschnacker 13.01.2024 14:12

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1735001)
Aufgabe der Politik ist es, die Sachen einfach und überzeugend zu erklären.

Aus meiner Sicht tut sie das durchaus. Gerade bei den großen Kontroversen in der Gesellschaft. Dass wir beispielsweise von den CO2-Emissionen runter müssen, kann man ohne Mühe einem Kind erklären.

Aus meiner Sicht haben wir kein Problem damit, die Menschen zu informieren. Sondern ich sehe das Problem in der gezielten Desinformation der Menschen.

Es ist doch auffällig, wie viele Corona-Querdenker gleichzeitig den menschengemachten Klimawandel in Abrede stellen und gegen das Asylrecht hetzen. Dieses Dreierpack an Überzeugungen findet man doch sehr häufig. Es ist meiner Meinung nach das Ergebnis der Desinformationskampagnen, die sich im Internet abspielen.

Das eigentliche Ziel dieser Kampagnen ist die Delegitimierung des Staates.

Schwarzfahrer 13.01.2024 14:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1735049)
Aus meiner Sicht tut sie das durchaus. Gerade bei den großen Kontroversen in der Gesellschaft. Dass wir beispielsweise von den CO2-Emissionen runter müssen, kann man ohne Mühe einem Kind erklären.

Aus meiner Sicht haben wir kein Problem damit, die Menschen zu informieren. Sondern ich sehe das Problem in der gezielten Desinformation der Menschen.

Adept schrieb: einfach und überzeugend. Einfach mögen die Erklärungen sein (oft viel einfacher, als die Wirklichkeit), aber überzeugend sind sie offenbar nicht. Da ist es wohlfeil, die mangelnde Überzeugungskraft von dürftigen Argumenten "Desinformation" in die Schuhe zu schieben.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1735049)
Es ist doch auffällig, wie viele Corona-Querdenker gleichzeitig den menschengemachten Klimawandel in Abrede stellen und gegen das Asylrecht hetzen. Dieses Dreierpack an Überzeugungen findet man doch sehr häufig. Es ist meiner Meinung nach das Ergebnis der Desinformationskampagnen, die sich im Internet abspielen.

Das eigentliche Ziel dieser Kampagnen ist die Delegitimierung des Staates.

Das mit der Delegitimierung des Staates ist ein schönes Werkzeug aus der DDR-Regierungskiste: kriminalisieren von etwas, was nicht strafrechtlich greifbar ist.

Ansonsten ist die Diffamierung von Corona-Maßnahmenkritiker als "Querdenker"*
, der Klima-Maßnahmen-Kritiker als "Leugner" und der Kritiker der unkontrollierter Migration als "gegen Asylrecht hetzen" ist genau das: Delegitimierung von Kritik an der Regierung durch verbales Framing. So ist es einfacher, als sich mit Argumenten auseinanderzusetzen.

*Das Wort war ja mal positiv belegt (und ist es für mich immer noch), ein russischer Kollege, der erst seit kurzem in Deutschland ist, war ganz überrascht darüber daß es positiv gemeint sein kann, er hat es nur noch negativ gehört:Cheese:

TriVet 13.01.2024 15:04

Juhu, lange keine Corona-Impfungs-Diskussion mehr gehabt.:Lachen2:
Geht euch das auch so, dass praktisch nur noch Komplottisten aller Art darauf rumreiten?

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1734995)
wenn eine Firma endlich eine allem Ermessen nach ausreichend belegte Impfung auf den Markt bringt, sind über statistische Varianzen hinaus negative Folgen dieser Krankheit auch für gesunde Menschen, mit dem Risiko heftigster Seuchenzüge und vieler Toter bzgl. der Krankheit fortlaufend gründlich zu prüfen, Derweil diese Impfung Millionen angeboten wird.
Selbst wenn diese nur mit einer geringen Wahrscheinlichkeit eintreten.

Habe dir mal meine Sicht der Dinge formatiert.:Huhu:

Feanor 13.01.2024 15:17

Hat sich eigentlich die Gesetzgebung zum Thema Asyl und Einwanderung geändert mit der Ampel? Ich weiß es im Moment wirklich nicht genau, aber es hört sich so an, als ob da ja große Dinge geschehen sind. :-((


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