| DragAttack |
21.02.2007 19:40 |
Zitat:
Zitat von turboschroegi
Wisst Ihr was ich für ein Probelm habe? Das Problem ist, dass die Leistungsbereiten und "Normalen" in unserer Gesellschaft kaum noch Kinder haben. Nur jede 5. Akademikerin z.B. ist Mutter.
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Weißt Du, ich habe zwei Söhne 3 1/2 und 6 1/2. Meine Frau und ich leben die "klassische" Rollenverteilung - meine Frau hat übrigens auch studiert (ist Apothekerin). Ihr Selbstverständnis beschränkt sich allerdings nicht auf den Beruf. Vielmehr ist sie der Ansicht, dass die Erziehung von Kindern die gesellschaftliche Aufgabe Nr. 1 mit der höchsten Werthaltigkeit überhaupt ist. Das ist auch der Grund warum sie sich mit Händen und Füßen weigert einen Rollentausch vorzunehmen. Sehr zu meinem Leidwesen.
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Warum glaubst Du setzt sich meine Frau (die könnte richtig gut Kohle machen mit einer eigenen Apotheke) täglich min. 2x hin (seit über 6 Jahren!) und liest den Kids ausgiebig aus Büchern vor? Warum glaubst Du gehe ich jeden Samstag mit dem großen in den Schwimmverein um ihm Training/Sozialisierung im Verein zu ermöglichen? Warum nehmen wir uns Abends Zeit und bringen die fast immer gemeinsam zu Bett, damit die einen geregelten Ablauf haben und die beiden die Gebrogenheit der Familie empfinden.
Im Grunde ist die Antwort einfach: Das ist Verantwortung der Gesellschaft gegenüber und den Kindern gegenüber. Das sind nur ein paar Beispiele aber alle sind irgendwie mit Verzicht unsererseits verbunden. Aber das ist es uns wert. Ist unsere Entscheidung, unser Wertesystem. Das ist eine Gesellschaft so wie wir sie gerne hätten, in der wir leben möchten.
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Du beschreibst eindrucksvoll, worauf ihr alles Verzichten müsst. Wenn die eselschaft mehr inder will, dann muss sie das Kinder haben (auch für gut ausgebildete Akademikerinnen) attraktiver machen, dann muss die gesellschaft mehr Betreuungsangebote schaffen, insgesammt Kinderfreundlicher werden
Zitat:
Weiß Du das kotzt mich so an: Für jeden Pfurz in diesem Land brauchst Du eine Genehemigung, eine Prüfung einen "Führerschein" oder was weiß ich. Kinder in die Welt setzen darf jeder Volldepp. Mei, wenn soziale oder psychische Krücken draus werden - was soll's.
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Das ist schon allein deshalb billigster Populismus, da es keine rechtstaatlich vertretbare Möglichkeit gibt, dieses zu verbieten.
Zitat:
Und wenn ich dann den sozialen Hintergund der Leute ankucke. Ich würde nicht sagen, dass man da noch von Klischee reden kann. Sicherlich ist auch der typsiche Drogenabhängige aus gutem Hause dabei, der aus der Oberschicht und der vom Banker. Das ist ein Prozentsatz. Das ist richtig. Die große Mehrheit ist es nicht. Bei der Mehrheit ist der soziale Hintergrund schlecht. Und ich spreche von einer niederbayerischen Kleinstadt mit knapp 20000 Einwohnern. Nicht von Berlin oder FFM!
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Neuigkeit - unsichere soziale Verhältnisse führen zu einem größeren Drogenrisiko :cool:
Was folgern wir daraus? Strafen? Soziale Situation weiter verschärfen? Absturz beschleunigen?
Das sind die Momente in denen ich mir wünschte, dass solche Debatten mehr mit dem Kopf und weniger mit dem Bauch geführt würden.
Gruß Torsten
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