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keko 03.05.2012 17:15

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 744501)
Es ist eine ganz andere Qualität des Trainings oder kommst du annähernd an derren Zeiten herran?
Abgesehen davon, ist die Aussage viel hilft viel nicht richtig. Ich mache Schwimmsport genauso lange wie Phelps, allerdings auf einem ganz anderen Niveau. Ich würde mich nicht mal im Ansatz mit ihm vergleichen. Ich habe gesehen wie Topschwimmer trainieren, da ich jahrelang neben Nationalschwimmer trainiert habe.

Man kann halt auch einen Topschwimmer nicht mit einem Triathleten im Bereich von 9h auf der Langstrecke vergleichen. Bis zu einem gewissen Niveau funktioniert "viel hilft viel", dann nicht mehr. Ohne Talent kommt man in der Spezialdisziplin nicht nach vorne, dafür sind die Spezialisten zu weit fortgeschritten. Im Triathlon kann man durch viel Training viel erreichen.

Lucy89 03.05.2012 18:20

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 744425)
was man nicht vergessen darf!

jeder hat auch sein persönliches Limit

das erreichen nicht viele aber wer sich selbst lernt wird es dann schon merken das da eben fertig ist

---
wie ist deine 200m Bestzeit, deine auf 1000m und auf 1500??

Hab ich ehrlich gesagt keine Ahnung...ich laufe 200er nur als Intervalle (dann 38-40sek), genauso wie 1000er (4:15-4:20 ca.).

Trevir 03.05.2012 19:06

Das ist nen ganz interessanter Thread hier.

Ich bin jetzt einfach mal sehr pauschal und sag: Es gibt keine Talentfreiheit! Diese ist im Rahmen der Evolution schon vor Jahrtausenden aus dem Genpool verschwunden.

Die Frage, die mit dieser Erkenntnis bleibt, sollte vielmehr lauten: Warum sind die anderen bei scheinbar gleichem Aufwand schneller als ich?

Die Begründungen dazu sind ziemlich vielfältig, und keine davon hat mit Talent zu tun:
1) "scheinbar" gleicher Aufwand:
Hier stellt sich die Frage, ob die anderen tatsächlich nur das machen, was sie vorgeben. Man hört vor jedem Wettkampf: "Ach ja, da hab ich nicht soo viel gemacht, und hier zwickt es auch noch" etc und sobald es losgeht wird gehämmert das es kracht. Die tatsächliche Vorbereitung wird oft verschwiegen/angepasst. (Wenn ich einem Nichtsportler erzähl, was ich trainier, wird auch nach unten korrigiert, damit man nicht als vollkommen plemplem dasteht)
Die zweite Frage ist, ob man selbst soviel macht, wie man denkt. Ich kenn einige Leute, die sehr schöne und ausgereifte Trainingspläne haben, aber sich dann nicht an die Vorgabe halten. Entscheidend ist nicht der Plan, sondern das Protokoll. Wenn dort die wichtigen Einheiten ordentlich drinstehen, ist man auf dem richtigen Weg.
2) Die Leistung muss auf die Straße:
Ich kann gerne 300W treten können, wenn 50W in der kaputten Kette, 20W an der Hinterradnabe und 40W im platten Reifen verschwinden. Bei diesem Beispiel würde mir jeder zustimmen. Beim Laufen ist es ähnlich. Lauftechnik ist sehr komplex und wird oft unterschätzt. Ich behaupte die Leute, die sich ernsthafte Gedanken über ihre Lauftechnik machen, sind äußerst selten. Das ständige Wiederholen von falsch eingeschliffenen Übungen aus dem Lauf-ABC ist kein Techniktraining. In Leichtathletikvereinen wird fast _ausschließlich_ Technik trainiert. Gerne auch mal 1,5 Stunden am Stück. Für die Kondition ist der Sportler selbst verantwortlich, fürs Kilometer schrubben braucht man keinen Trainer.
Zusätzlich stimmt oftmals die Körpermitte nicht. Wenn laufspezifische Kraft fehlt, oder die Körpermitte nicht ausreichend stabilisiert ist, geht zwangsläufig die Technik flöten.

Bisher bin ich noch niemandem begegnet, der trotz Beachtung der oben genannten Punkte "langsam" geblieben ist. Selbstverständlich wird nicht jeder Sub33 laufen können, aber ch halte die Grenze, die beim gutem Training jeder erreichen kann für ziemlich hoch.

Eine Anmerkung noch zum Thema Übertraining. Sofern man keine sprunghafte Belastungsänderung hat (die schon oftgenannte Kontinuität berücksichtigt) passt sich der Körper an und beschleunigt sein Regenerationsverhalten. Laut aktueller Sportmedizin ist ein Übertraining unter 20h/Woche äußerst unwahrscheinlich. An dieser Stelle ist es eher ein psychisches Problem und hat mit dem Übertraining im Sinne von fehlender Regeneration nichts zu tun.

niksfiadi 03.05.2012 19:10

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 744509)
ich aber.
Ist ein Kopfproblem bei dir.
Du hattest gute Trainingsleistungen, warum solltest du nicht in der Lage sein die im Wettkampf zu zeigen?
Man darf halt nicht nach 2x scheitern resignieren.
Und: man sollte sich selber nicht unnötig viel Druck machen.

Ansonsten bin ich bei Bischi: viel hilft viel.
Wenn man das mal eine Zeit durchgezogen hat, kann man sich um das (dann schon deutlich höhere) Tempo kümmern.

Ich bin aber auch der Meinung, dass nicht jeder eine 2:30 beim Marathon schaffen kann,
da braucht es einfach bestimmte Vorraussetzungen für,
auch wenn Peter Greif vielleicht der lebendige Beweis für das Gegenteil ist.

Komisch, dass die 3000 Laufkm jetzt am Rad anschlagen. :Lachanfall:

Echt, ich kapiers nicht.

Ist ja auch wurscht. Ich glaub schön katholisch, wenn man sich selbst geißelt kommt man in den Himmel. Alles irdene ist endlich nur der Triathleten Himmel mit hawaiianischen Hula-Mädchen auf Stand-up Boards, 15000€ Zeitfahrräder mit SRM Pro und Natural Running Shoes sind für die Ewigkeit. So what. It's the Spirit, Folks.

Nik

keko 03.05.2012 19:13

Zitat:

Zitat von Trevir (Beitrag 744677)
Ich bin jetzt einfach mal sehr pauschal und sag: Es gibt keine Talentfreiheit!

Bei der ganzen Diskussion müsste man erst mal definieren, was Talent ist. Sonst führt das eh alles zu nichts.

Keksi2012 03.05.2012 19:25

Hallo zusammen,

ich dachte gar nicht, dass ich mit meiner simplen Frage so eine Diskussion lostrete.

Die Frage sollte ja eigentlich gar nicht sein, wie ich mein Training optimieren könnte, sondern eher, wie ich mit dem aktuellen Stand umgehe.
Also konkret - ich gehe mit Kollegen Feierabendradeln und kriege zu hören, warum ich denn so langsam bin. Diese Kollegen gehen 3 Mal im Jahr Radfahren und machen ansonsten - wenn überhaupt - nur sporadischen Freizeit"sport".

Darum geht es mir - wie gehe ich damit um? Einfach immer alleine sporteln, nie mit anderen zusammen? Oder es abprallen lassen? Oder freche Sprüche zurückgeben?

Es steht außer Frage, dass ich parallel versuche, besser zu werden. Und hierbei tue ich, was ich kann. Dass ich zur Zeit eingeschränkt bin was die Trainingsgestaltung angeht akzeptiere ich - daher muss ich einfach das Beste aus der Situation machen.

Keks


(PS: auf die anderen Beiträge gehe ich noch ein, danke dafür!)

Wolfgang L. 03.05.2012 19:42

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 744682)
Bei der ganzen Diskussion müsste man erst mal definieren, was Talent ist. Sonst führt das eh alles zu nichts.

hier der Wikipedia Artikel:

Als Grundlage für die Diskussion:

Zitat:

Begabung oder Talent ist eine besondere Leistungsvoraussetzung einer Person. Meist sind das eine oder mehrere überdurchschnittliche Fähigkeiten. Wenn man auch davon ausgehen kann, dass fast alle Menschen mehr oder minder begabt sind, so ist die Verwendung des Begriffs Begabung doch meist auf überdurchschnittliche Leistungsvoraussetzungen bezogen.
aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Begabung

Trevir hat auch noch ein paar gute Punkte genannt.


und nach der Definition da oben geht es nicht um Talentfreiheit sondern um "Negativtalent" :Cheese:

Wenn wir schon kleinlich werden.:Cheese:

Lui 03.05.2012 20:13

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 744643)
Man kann halt auch einen Topschwimmer nicht mit einem Triathleten im Bereich von 9h auf der Langstrecke vergleichen. Bis zu einem gewissen Niveau funktioniert "viel hilft viel", dann nicht mehr. Ohne Talent kommt man in der Spezialdisziplin nicht nach vorne, dafür sind die Spezialisten zu weit fortgeschritten. Im Triathlon kann man durch viel Training viel erreichen.

Das ist klar, aber in meiner erwähnten Phase, wo ich Kurier war, war ich so fit, dass ich problemlos(behaupte ich mal) einen Ironman hätte bestreiten können. Die Frage ist aber wie ich plaziert hätte, da es für die ersten Plätze bestimmt mehr bedarft hätte als eine Bombenkondition zu haben. Ich kann mich auch irren. Im Nachhinein ärgert es mich, dass ich es nicht ausgetest habe:Lachen2:

Ich meinte nur, daß ein Top-Athlet, egal in welcher Disziplin, anders und gezielter trainiert als ein "Normalo".


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