triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Todesopfer durch Castor (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=16427)

Scotti 11.11.2010 00:51

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 486322)
Je nach Aussage eine Menge. Inhaltlich zwar nicht, aber ich stehe auf dem Standpunkt dass ich von anderen nichts fordern kann das ich selber nicht bereit bin zu geben. Die böse Atomindustrie soll gefälligst keinen Atommüll vor meiner Haustür lagern. Aber mein Strom kommt aus der Steckdose und meinen Müll schmeiße ich einfach irgendwo hin? :Nee:

Ganz genau darum geht es. Was meinst du was los wäre, wenn man die Frage nach dem besten Standort wirklich offen, nach wissenschaftlichen Kriterien stellen würde und es käme Bayern (BW hat glaub ich auch einen evtl geeigneten Standort) dabei raus? Wenn die CSU dabei gerade in der Regierung wäre, gebe ich ihnen noch 1% der Stimmen bei der nächsten Wahl. Den anderen Parteien ginge es wahrscheinlich ähnlich.
Was meinst du wie schnell wir aus der Kernenergie aussteigen könnten, wenn der Müll nach Bayern käme?

Weißt du warum Gorleben überhaupt Endlager geworden ist? Findest du inzwischen überall im Netz. Gorleben ist und war schon immer rein poltisch begründet. Es ist auf politischen Druck nachträglich ins Auswahlverfahren reingedrückt worden. Aus vielen Gründen, aber nicht wissenschaftlich begründet.
Die Asse, auch ein Salzbergwerk, droht einzustürzen und abzusaufen und es sickt der radioative Müll jetzt schon ins Grundwasser. Aber in Gorleben klappt das. ganz sicher. über 100Mio Jahre.

Wer will, dass wir die Laufzeiten verlängern?
Alle die jetzt "hier" schreien, sollen auch den zusätzlich anfallenden Müll bekommen. Das kann man doch wohl verlangen.




übrigens noch zu der Strahlung in der Braunkohle, die du schon des öfteren angeführt hast:
"Atomkraftwerk" ist eigentlich die falsche Bezeichnung. richtiger ist eigentlich: "Kernkraftwerk" und dann merkt man auch den Unterschied zu den normalen Kraftwerken, an denen nur Prozesse beteiligt sind, die in der Atomhülle stattfinden:

In Kernkraftwerken entstehen durch Prozesse im Kerninneren wirklich neue Elemente. Diese Elemente haben völlig andere Eigenschaften als die Ausgangsprodukte. Und das ist auch das Problem. Das Sauzeug Plutionium z.B. kommt natürlich so gut wie gar nicht vor. Das gilt auch für die meisten Elemente, die in der Zerfallsreihe des Plutoniums entstehen. Diese Elemente sind dann wieder radioaktiv und strahlen erneut und mit neuer Halbwertszeit.

In den Kohlekraftwerken sind lediglich Prozesse beteiligt, bei denen "nur" neue Verbindungen von Atomen entstehen. Das strahlende Uran wird von den Kohlekraftwerken nicht erzeugt und auch nicht zum Strahlen angeregt. Es war vorher schon da und es strahlte vorher schon.
Das ist der Grund, warum ich dieses Argument nicht nachvollziehen kann.

edit: kury hat natürlich recht. noch ist Gorleben kein Endlager, sondern das einzige Endlager was zur Wahl steht.

kury 11.11.2010 01:00

So viel wie ich weiß ist der Radioaktive Müll gar nicht im Salzbergwerk sondern in einer Halle und es ist kein Endlager sondern Zwischenlager.
http://www.zeit.de/2003/48/Gorleben

Scotti 11.11.2010 01:18

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 486372)
Wie gesagt, ob es überhaupt sinnvoll ist das Zeug einfach irgendwie zu verbuddeln und zu vergessen lass ich mal dahingestellt. :Huhu:

Sinnvoll ist in erster Linie nicht noch mehr davon zu produzieren.

Wir sollten uns schleunigst daran machen den einzigen Energielieferanten den die Erde hat (Die Sonne) anzuzapfen. Ob direkt als thermischer Sonnenkollektor, als Photovoltaik, indirekt als Wind oder Gezeitenkraftwerk, Wasserkraftwerk, Osmose, oder, oder ...
Und das so nicht geht müssen wir einsparen.

Einer muss vorangehen. Sollen die 3.Weltländer damit anfangen?
Ich hätte Anfang der 90'er nie gedacht, dass wir jemals mehr als 5% regenerative Energien in der Stromerzeugung haben.
Letztes hab ich was von 16% gehört. Man kann gegen die Grünen sagen was man will: Die 16% hätten wir ohne sie nicht.
Atomkraftwerke haben weltweit übrigens nur 13%.

Lasst uns erwachsen werden, die Pubertät ist schon lange vorbei.

kury 11.11.2010 01:45

Theoretisch könnte man Strom von norwegischen Wasserkraftwerken über Kabel erhalten aber aus irgenwelchen rechtlichen Gründen( Kraftwerksnetzanschlussverordnung) zur Zeit noch nicht möglich.
http://www.swr.de/report/presse/-/id...7bu/index.html

Meik 11.11.2010 08:29

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 486401)
Das ist der Grund, warum ich dieses Argument nicht nachvollziehen kann.

Das ist genau der Grund warum ich überhaupt nicht nachvollziehen kann warum du das nicht nachvollziehen kannst.

Punkt 1: Ist es vollkommen egal wo die Strahlung herkommt. Wenn ich eine Dosis X abbekomme ist es doch irrelevant ob die jetzt von einem natürlich vorkommendem Strahler, von einem künstlich erzeugten, einem Röntgengerät oder sonstwo herkommt.

Punkt 2: Sind strahlende Stoffe in der Luft und der Nahrung das Hauptproblem. Strahlung klingt quadratisch mit dem Abstand ab, Stoffe die wir einatmen, z.B. eben das Zeug aus Kohlekraftwerken, haben einen Wirkradius nahe 0 und können direkt im Körper Schäden verursachen.

Punkt 3: Wie hoch ist das Risiko des "bisschen" Strahlung überhaupt? Klar ist es ohne Zweifel da. Aber wie ist das Risko im Vergleich zu anderen? Z.B. Krebserregenden Stoffen aus Verbrennungsprozessen? Die Abwägung ist ja leider die die wir treffen müssen. Ist ja nicht so als wenn wir von heute auf morgen saubere Alternative hätten :(

@Scotti: Schön mit den 16%. Ändert nichts daran dass wir weiterhin 100% nichtregenerative Kraftwerke behalten müssen damit auch nachts ohne Wind Strom erzeugt werden kann. Derzeit sind es vorrangig genau die AKWs mit ihrer guten Regelbarkeit die diese Schwankungen abfangen.

Aber mittlerweile erwarten ich von den Grünen schon keine Lösung mehr für das Versorgungsproblem, die verstehen das zum großen Teil wohl erst wenn ohne Wind das Licht ausgeht. :Nee:

Nobodyknows 11.11.2010 09:02

Zitat:

Zitat von Kurt D. (Beitrag 486218)
... und so einen Fusel wie du schreibst trinke ich auch nicht ...:Lachen2:

Ahhh. Danke! Jetzt weiß ich endlich was Westerwelle mit Spätrömischer Dekadenz meinte.

Was trinkt man denn so im Hause D.?

Grüße
N.

Nobodyknows 11.11.2010 09:16

Ja was denn nun
 
Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 486478)
@Scotti: Schön mit den 16%. Ändert nichts daran dass wir weiterhin 100% nichtregenerative Kraftwerke behalten müssen damit auch nachts ohne Wind Strom erzeugt werden kann. Derzeit sind es vorrangig genau die AKWs mit ihrer guten Regelbarkeit die diese Schwankungen abfangen.

Der SRU*: http://www.umweltrat.de
"...Kohle- und Kernkraftwerke können aufgrund ihrer technischen Eigenschaften nur bedingt zum Lastfolgebetrieb eingesetzt werden, können also die schwankende Einspeisung aus erneuerbaren Energien nicht flexibel genug ergänzen..."

Ja was denn nun :confused:

“Wir raten der Bundesregierung dringend davon ab, die Laufzeiten für Kernkraftwerke zu verlängern”, so Prof. Dr. Martin Faulstich, Vorsitzender des Sachverständigenrates für Umweltfragen (SRU).
„Längere Laufzeiten sind keine Brücke, sondern ein Investitionshindernis für die erneuerbaren Energien.“


*about: Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) ist ein wissenschaftliches Beratungsgremium der Bundesregierung mit dem Auftrag, die Umweltsituation und Umweltpolitik in der Bundesrepublik Deutschland und deren Entwicklungstendenzen darzustellen und zu begutachten sowie umweltpolitische Fehlentwicklungen und Möglichkeiten zu deren Vermeidung oder Beseitigung aufzuzeigen.


Gruß
N.

Straik 11.11.2010 10:00

Zitat:

Zitat von kury (Beitrag 486409)
So viel wie ich weiß ist der Radioaktive Müll gar nicht im Salzbergwerk sondern in einer Halle und es ist kein Endlager sondern Zwischenlager.
http://www.zeit.de/2003/48/Gorleben

So ist es. Deshalb auch meine Frage:

Zitat:

Zitat von Straik (Beitrag 486241)

Bisher hat mir noch niemand erklären können, warum ein Zwischenlager in Gorleben überhaupt stehen muss. Der einzige nachvollziehbare Grund scheint doch, Gorleben als Endlagerstandort zu fixieren.

Die einzige Antwort, die ich bisher erhalten habe, war "Wohin denn sonst?". Nicht sehr befriedigend.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:12 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.