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Trimichi 28.06.2017 15:02

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1312433)
Mit den Abstimmungen ist es ja immer so eine Sache, die sind anonym. Interessant wird es ja, wenn dein Sohn Max nach Hause kommt und sagt er möchte den Basti heiraten. :Cheese:

Ist doch easy, ich sag Max, er soll die Grünen wählen, wenn er wirklich sowas von sich gibt. Ob ers dann wirklich macht, keine Ahnung, ist auch seine Schoße.

Falls das eine Anspielung auf Maximilian Renko ist. Denn ich habe keinen Sohn der Max heißt.


Wobei, was macht eigentlich Rocco? Schätz mal alles paletti. Er hat ja hier einen Account. Kann sich ja dazu äußern.

Gruß Richtung Ecke Freiburg. Gestern abs hier GRAUEN BURGUNDER; Jahrgang 2016.

Ciao

Willi 28.06.2017 15:19

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1312422)
Mal unter uns Männer: es wird abgestimmt. Dürfen diejenigen, die contra Homo-Ehe sind, diskriminiert werden?

Hilfst Du mir auf die Sprünge?

Welche Form von Diskriminierung erfährst Du, wenn zwei x-beliebige Menschen an einem x-beliebigen Ort auf der Welt heiraten?

schoppenhauer 28.06.2017 15:37

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1312438)
Hilfst Du mir auf die Sprünge?

Welche Form von Diskriminierung erfährst Du, wenn zwei x-beliebige Menschen an einem x-beliebigen Ort auf der Welt heiraten?

Genauer lesen bitte: Es geht nicht um die Diskriminierung durch die 'Ehe für alle' sondern um die Diskriminierung derer, die das gar nicht so wollen. Pillenmichi spricht da einen wichtigen Punkt an: Die Mehrheitenrechte! Haben wir uns seit 68 zu sehr auf die Minderheitenrechte konzentriert und die Mehrheiten oftmals wie Migranten aussehen lassen? Ist das der eigentliche Nährboden für Trump und die rechten Populisten in Europa?

keko# 28.06.2017 15:42

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1312439)
Genauer lesen bitte: Es geht nicht um die Diskriminierung durch die 'Ehe für alle' sondern um die Diskriminierung derer, die das gar nicht so wollen. Pillenmichi spricht da einen wichtigen Punkt an: Die Mehrheitenrechte! Haben wir uns seit 68 zu sehr auf die Minderheitenrechte konzentriert und die Mehrheiten oftmals wie Migranten aussehen lassen? Ist das der eigentliche Nährboden für Trump und die rechten Populisten in Europa?

Sind die Sorgen konservativ denkender Menschen weniger wert als die liberaler Menschen?

Jörn 28.06.2017 16:06

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1312439)
Genauer lesen bitte: Es geht nicht um die Diskriminierung durch die 'Ehe für alle' sondern um die Diskriminierung derer, die das gar nicht so wollen. Pillenmichi spricht da einen wichtigen Punkt an: Die Mehrheitenrechte! Haben wir uns seit 68 zu sehr auf die Minderheitenrechte konzentriert und die Mehrheiten oftmals wie Migranten aussehen lassen? Ist das der eigentliche Nährboden für Trump und die rechten Populisten in Europa?

Wie kann "gleiches Recht für alle" dazu führen, dass sich die Mehrheit diskriminiert fühlt?

Wenn das neue Gesetz beschlossen wird, wird das Minderheitenrecht abgeschafft. Dann gelten die Gesetze einfach für alle, und für die Mehrheit ändert sich nicht ein einziges Komma.

Dass du daraus eine Diskriminierung für die Mehrheit konstruierst, finde ich nicht logisch.

LidlRacer 28.06.2017 16:07

Hier übrigens der Gesetzentwurf:
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/066/1806665.pdf

captainbeefheart 28.06.2017 16:35

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1312439)
Genauer lesen bitte: Es geht nicht um die Diskriminierung durch die 'Ehe für alle' sondern um die Diskriminierung derer, die das gar nicht so wollen. Pillenmichi spricht da einen wichtigen Punkt an: Die Mehrheitenrechte! Haben wir uns seit 68 zu sehr auf die Minderheitenrechte konzentriert und die Mehrheiten oftmals wie Migranten aussehen lassen? Ist das der eigentliche Nährboden für Trump und die rechten Populisten in Europa?

Wär ja noch schöner, wenn die Minderheiten die Mehrheit majorisieren! :-)

Gerne dazu: https://www.youtube.com/watch?v=BZrK06APfCk

Willi 28.06.2017 16:48

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1312439)
Genauer lesen bitte: Es geht nicht um die Diskriminierung durch die 'Ehe für alle' sondern um die Diskriminierung derer, die das gar nicht so wollen. Pillenmichi spricht da einen wichtigen Punkt an: Die Mehrheitenrechte!

Nochmal für ganz dumme Menschen wie mich zum Verständnis:

Was genau ändert sich durch die Einführung der "Ehe für alle" am alltäglichen Lebensablauf derjenigen, die gegen diese Einführung sind?

Willi 28.06.2017 17:07

Ist es eigentlich besorgniserregend, wenn man vor lauter Fremdenhass die eigene Diskriminierung nicht mehr wahrnimmt?

https://twitter.com/AfD_Bund/status/879756242935312389

Die Autorin des Tweets hat zwei Söhne (vier Jahre und sieben Monate alt), die sie gemeinsam mit ihrer in eingetragener Lebenspartnerschaft mit ihr zusammen lebenden Lebensgefährtin aufzieht.

Wie wär's mit der Parole: "Stoppt die Islamisierung Deutschlands! Heiratet nur heterosexuell!"

Ich bin gespannt, ob sie demnächst fordert, zukünftig keine Strafzettel mehr an Falschparker zu verteilen, damit Politessen dem Kampf gegen die Islamisierung die notwendige Priorität einräumen können.

Trimichi 28.06.2017 19:21

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1312439)
Genauer lesen bitte: Es geht nicht um die Diskriminierung durch die 'Ehe für alle' sondern um die Diskriminierung derer, die das gar nicht so wollen. Pillenmichi spricht da einen wichtigen Punkt an: Die Mehrheitenrechte! Haben wir uns seit 68 zu sehr auf die Minderheitenrechte konzentriert und die Mehrheiten oftmals wie Migranten aussehen lassen? Ist das der eigentliche Nährboden für Trump und die rechten Populisten in Europa?

Du brauchst keine Werbung machen. Pillenmichi? Der Name ehrt mich. Allein in USA nehmen 80% der Studenten und Studentinnen, sowie auch natürlich die Herren Professoren und Proessforinnen Pillen. Können auch 90% sein, wenn man die Doktoren dazunimmt. Und ich spreche nur von Anti-Depressiva.

Also, falls du was brauchst, meine hauseigene APOthekte hat für dich geöffnet :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:
:8/

waden 28.06.2017 19:26

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1312450)
Wär ja noch schöner, wenn die Minderheiten die Mehrheit majorisieren! :-)

Gerne dazu: https://www.youtube.com/watch?v=BZrK06APfCk

Danke für den link; wunderbar! "Kein Mensch ist gezwungen, eine Minderheit zu sein. Jeder hat das Recht, sich der Mehrheit anzupassen, anzuschließen und sich dann anständig zu benehmen."

Klugschnacker 28.06.2017 21:04

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1312439)
Es geht nicht um die Diskriminierung durch die 'Ehe für alle' sondern um die Diskriminierung derer, die das gar nicht so wollen.

Ach Gottchen, ich fange gleich an zu weinen. :Liebe:

Jörn 28.06.2017 21:43

Medien-Fahrplan zur Homo-Ehe

Hier stelle ich mal übersichtlich zusammen, was sich in den nächsten Tagen im Parlament und in den Medien tun wird, und wer welche Position einnimmt. Ich halte das für spannend.

TV
  • Mittwoch, 22:15 und 0:00 Uhr auf Phoenix: Talkrunde mit Vertretern der Parteien (auch als Live-Stream unter phoenix.de)
  • Donnerstag, 22:15 Uhr auf ZDF: Maybritt Illner
  • Freitag, ab 8:00 oder 8:45 Uhr: LIVE AUS DEM BUNDESTAG (auf Phoenix und per Stream auf phoenix.de). Übertragen wird eine 40-minütige Debatte, anschließend die Abstimmung. Derzeit steht 8:45 im Programm, könnte sich aber auf 8:00 vorziehen (siehe unten).


Aktueller Stand und Prozedere

Auslöser für die plötzliche Bewegung ist der Umstand, dass die Abgeordneten der CDU sich nicht mehr an den Fraktionszwang halten müssen. Die Aufhebung des Franktionszwangs gilt aber nur für diese eine Sache. In anderen Sachen stimmt die CDU-Fraktion weiterhin geschlossen ab, unabhängig von der Meinung des einzelnen Abgeordneten.

Dieser Umstand wird nun genutzt, um zu versuchen, die „Ehe für alle“ doch noch auszubremsen. Denn damit das Thema überhaupt im Bundestag behandelt werden kann (die sog. „Befassung“), muss es zuerst in einem Ausschuss vorbereitet werden, in diesem Fall im Rechtsausschuss. Dort wird abgestimmt, ob ein Thema auf die Tagesordnung des Bundestags gesetzt werden soll. In dieser Abstimmung, die heute früh erfolgte, stimmte die CDU geschlossen dagegen.

Jedoch kann der gesamte Bundestag (also nicht nur die Regierungs-Fraktionen, sondern alle Abgeordneten) ein Thema auf die Tagesordnung setzen. Dies geschieht am Beginn einer Sitzung und muss dann durch einfache Mehrheit aller Abgeordneten bestätigt werden. Genau dieser Weg wird nun beschritten.

Der Fraktionsführer der CDU, Volker Kauder, argumentiert nun, dass der Fraktionszwang nur für die Abstimmung über die Homo-Ehe aufgehoben sei; nicht jedoch für die Abstimmung darüber, ob das Thema überhaupt behandelt wird. Er hat angekündigt, dass die CDU in dieser Frage geschlossen dagegen stimmen wird. (Ob er sich damit intern durchsetzen wird, ist natürlich nicht sicher, aber recht wahrscheinlich.)

Ein wahrscheinliches Szenario könnte also darin bestehen, dass am Freitag um 8:00 ein Antrag im Bundestag zur Befassung des Themas gestellt wird, den die CDU geschlossen ablehnen wird. Deswegen kommt es darauf an, dass die restlichen Parteien geschlossen dafür stimmen. Es ist nicht sicher, ob Phoenix diesen Teil der Debatte übertragen wird, da er um 8:00 beginnt und Phoenix derzeit von 8:45 Uhr ausgeht.

Die Parteien sind anscheinend gewillt, alles in die Waagschale zu werfen. Für 7:30 Uhr sind „Zähl-Apelle“ in den Räumen der jeweiligen Fraktionen angesetzt, d.h., es wird kontrolliert, ob alle Abgeordneten anwesend sind.

Eine Befassung um 8:00 ist für die eher „links“ angesiedelten Abgeordneten problematisch, weil ein Linker normalerweise nicht vor 12:00 Uhr frühstückt, während das konservative Spektrum des Bundestags meist um 5:00 Uhr aufsteht zum Kühe melken.

Die Mehrheit für die „Ehe für alle“ ist gering für jene Abstimmungen, bei denen die CDU geschlossen abstimmt. SPD, Grüne und Linke bringen es auf 320 Stimmen; die CDU hat 309 Stimmen. Wenn der Fraktionszwang wegfällt, werden sicherlich einige CDU-Abgeordnete für den Antrag stimmen, dann wäre eine Mehrheit recht wahrscheinlich.

7:30 Uhr: Zähl-Apelle in den Fraktionen
8:00 Uhr: Antrag zur Befassung, Abstimmung zur Tagesordnung
8:05 Uhr: 40-minütige Debatte
8:45 Uhr: Abstimmung über den Gesetzentwurf
9:00 Uhr: Ende der Befassung.


Wer sagt was?

Die letzte „Befassung“ des Bundestags mit dem Thema fand erst vor ein paar Monaten statt, weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit. Die einstündige Debatte fand vor weitgehend leeren Stühlen statt. Sehenswert sind die Eröffnungs-Statements von Grüne und CDU. Hier eine stichwortartige Zusammenfassung.

Grüne: Macht jetzt endlich Nägel mit Köpfen, der ganze Zirkus ist doch langsam nur noch lächerlich. (Sehenswerte Rede von Volker Beck.)

CDU: Die Ehe ist ein von der Kirche verwendetes Wort, welches historisch noch vor dem Staat angesiedelt ist. Es steht dem Bundestag also nicht zu, diesen Begriff einfach zu nehmen und dessen Inhalt zu definieren oder gar zu ändern. Das darf nur die Kirche. (Zwischenrufe aus der Opposition.)

SPD: Wenn es nicht gleich ist, dann ist es Diskriminierung. Der Sprecher wies auf seine eigene 24-jährige Beziehung zu seinem Lebenspartner hin. Er sagte, dass er endlich Schluss machen wolle mit außerehelichem Sex.

Linke: Meine Rede von vor ein paar Jahren könnte ich heute nochmal halten, herzlichen Glückwunsch. Die SPD solle sich nicht als Retter der Homosexuellen aufspielen, denn immerhin stütze sie die Politik der CDU, indem sie die Anträge in jeder einzelnen Sitzung des Rechtsauschusses vertagt habe (insgesamt 30 mal).

Die lebhafte und sehenswerte Debatte ist hier auf Youtube zu finden:
https://youtu.be/xI6lqEqVyIU

LidlRacer 28.06.2017 22:36

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1312495)
Aktueller Stand und Prozedere

Auslöser für die plötzliche Bewegung ist der Umstand, dass die Abgeordneten der CDU sich nicht mehr an den Fraktionszwang halten müssen. Die Aufhebung des Franktionszwangs gilt aber nur für diese eine Sache. In anderen Sachen stimmt die CDU-Fraktion weiterhin geschlossen ab, unabhängig von der Meinung des einzelnen Abgeordneten.

Dieser Umstand wird nun genutzt, um zu versuchen, die „Ehe für alle“ doch noch auszubremsen. Denn damit das Thema überhaupt im Bundestag behandelt werden kann (die sog. „Befassung“), muss es zuerst in einem Ausschuss vorbereitet werden, in diesem Fall im Rechtsausschuss. Dort wird abgestimmt, ob ein Thema auf die Tagesordnung des Bundestags gesetzt werden soll. In dieser Abstimmung, die heute früh erfolgte, stimmte die CDU geschlossen dagegen.

Jedoch kann der gesamte Bundestag (also nicht nur die Regierungs-Fraktionen, sondern alle Abgeordneten) ein Thema auf die Tagesordnung setzen. Dies geschieht am Beginn einer Sitzung und muss dann durch einfache Mehrheit aller Abgeordneten bestätigt werden. Genau dieser Weg wird nun beschritten.

Ein Detail:

Ich verstehe es so, dass es keine Rolle spielte, dass im Rechtsausschuss die CDU/CSU dagegen gestimmt hat, es gab trotzdem eine Mehrheit dafür.

Aber anscheinend empfiehlt der Rechtsausschuss nur, dass die Abstimmung über das Gesetz auf die Tagesordnung gesetzt wird. Der Bundestag entscheidet dann unabhängig über seine Tagesordnung.

Letzte Hürden vor dem Jawort

Jörn 28.06.2017 23:01

Ja, das klingt plausibel.

keko# 29.06.2017 07:45

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1312455)
Ist es eigentlich besorgniserregend, wenn man vor lauter Fremdenhass die eigene Diskriminierung nicht mehr wahrnimmt?

https://twitter.com/AfD_Bund/status/879756242935312389

Die Autorin des Tweets hat zwei Söhne (vier Jahre und sieben Monate alt), die sie gemeinsam mit ihrer in eingetragener Lebenspartnerschaft mit ihr zusammen lebenden Lebensgefährtin aufzieht.

Wie wär's mit der Parole: "Stoppt die Islamisierung Deutschlands! Heiratet nur heterosexuell!"

Ich bin gespannt, ob sie demnächst fordert, zukünftig keine Strafzettel mehr an Falschparker zu verteilen, damit Politessen dem Kampf gegen die Islamisierung die notwendige Priorität einräumen können.

:Cheese:
die AfD ist eine witzige Partei. Ich glaube, die wähl ich mal. :Cheese:
Im Grund ist mir egal wer wen heiratet. von mir aus kann jemand seinen Bürostuhl heiraten. Bzgl. der Kinder von z.B. Schwulen und Lesben bin ich etwas skeptisch, aber es gibt ja wissenschaftlich Studien, die sagen es sei ok ;) Also WTF... Vielleicht kann ja auch mal ein Schwuler hier was dazu sagen. Sonst diskutieren wieder nur die, die nicht betroffen sind.

Trimichi 29.06.2017 08:17

Ja, finde ich auch. Gebt den Schwulen eine Plattform. Vielleicht wollen Schwule gar keine eigenen Kinder? Und es werden nur Einzelfälle durch die Medien hochgehyped?

Neulich im Freibad kommt mir eine Frau blöd. Hab ich gesagt, "was sie von mir wolle, ich bin schwul." Ich bin natürlich nicht schwul. Aber als Notlüge wegen der Frau, die mich doof anmachte, war das prima. Hab ich kein Prob damit, dass ich von mir selbst sagte, ich bin schwul.

Fairplay bitte. Mehr verlange ich gar nicht. Wenn jemand es doof findet, dass Schwule Kinder haben dürfen, also eigene, dann das bitte auch von Seiten der Schwulen und Lesben respektieren. Deswegen geht die Welt nicht unter. Dafür kann man allerdings gepflegt und vernünftig mit Humor oder auch ohne diskutieren.


TRIMIKE

schoppenhauer 29.06.2017 08:41

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1312452)

Was genau ändert sich durch die Einführung der "Ehe für alle" am alltäglichen Lebensablauf derjenigen, die gegen diese Einführung sind?

Natürlich absolut nix, mit Vernunft betrachtet. Aber was hat Politik mit Vernunft zu tun, hier geht es vor allem um Emotionen. Erdogan und Trump spielen diese Tastatur hervorragend.

Und nun zum Thema: Eventuell empfinden das viele als Diskriminierung, weil ihre Werte und Normen, die sich über Jahrtausende heraus gebildet haben und stabil waren - mit oder ohne Religion ist hier mal egal - in kurzer Zeit hinweg gefegt werden. Die Gesellschaft verändert sich diesbezüglich in den letzten 40 Jahren genauso rasand wie in technischen Belangen. Das ist für viele schlicht zu schnell!

Und wer jetzt nicht urbanliberal Hurra schreit, läuft schnell Gefahr (zurecht) als ewiggestriger Tölpel dazustehen. Er fühlt sich gleichzeitig diskriminiert und zur Mehrheit gehörig. Gefährlich. Putin kann sich doch auch jeder leicht in Lack & Leder vorstellen. Warum mach er dennoch diese offensiv schwulenfeindliche Politik? Genau.

keko# 29.06.2017 09:08

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1312536)
Fairplay bitte. Mehr verlange ich gar nicht. Wenn jemand es doof findet, dass Schwule Kinder haben dürfen, also eigene, dann das bitte auch von Seiten der Schwulen und Lesben respektieren. Deswegen geht die Welt nicht unter. Dafür kann man allerdings gepflegt und vernünftig mit Humor oder auch ohne diskutieren.

Bei Kindern von Schwulen bin ich nach wie vor skeptisch, Studien hin oder her. Nicht alle gehen in ein schickes Vorstadtgymnasium. Ein adoptierter Junge mit schwulen Vätern in einer Klassen mit überwiegend nicht-deutschen Kindern? Das könnte "lustig" werden.... Aber auf der anderen Seite: soll man davor einknicken und eine Adoption nicht erlauben?

Trimichi 29.06.2017 10:16

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1312555)
Bei Kindern von Schwulen bin ich nach wie vor skeptisch, Studien hin oder her. Nicht alle gehen in ein schickes Vorstadtgymnasium. Ein adoptierter Junge mit schwulen Vätern in einer Klassen mit überwiegend nicht-deutschen Kindern? Das könnte "lustig" werden.... Aber auf der anderen Seite: soll man davor einknicken und eine Adoption nicht erlauben?

Wie ein Vorredner schon bemerkt hat kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es den Schwulen und Lesben nicht schnell genug gehen kann. Je schneller, desto mehr Fehler werden gemacht? Geht man die Dinge in Ruhe und vernünftig an, sollte es nicht harmonischer laufen? Du hast natürlich ein ziemliches Extrem in deinem Beispiel gezeichnet. Wäre ich schwul würde ich mir überlegen einen ausländischen Jungen zu adoptieren, der in eine Klasse mit überwiegend deutschen Schülern muss. Einknicken braucht man deswegen nicht, claro. Du hast natürlich Recht, insofern, dass es "lustig" werden kann, wobei ich auf die Jugendämter zum Beispiel vertraue, die sich mit den einzelnen Fällen befassen. Wir hatten es ja schon hier in den Diskussionen erörtert. Soll ein Junge in der Drogenkriminalität, im Milieu verwahrlosen oder soll er lieber von zwei liebevollen Papas erzogen werden? Hm. Was ist mit Waisenkindern? Glaube auch, dass sich Schwule und Lesben genau überlegen - genauso wie Heteros- ob sie überhaupt Kinder adoptieren wollen. Auf dein Beispiel und deine Frage bezogen sind m.E. nicht nur Lehrer und Psychologen gefordert, sondern vielmehr Spezialisten: Sozialpädagogen, Schulpsychologen oder auch Schulsozialarbeiter, die sich mit den Jugendämtern verständigen.

basti2108 29.06.2017 10:27

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1312533)
von mir aus kann jemand seinen Bürostuhl heiraten

Stilvoller Vergleich, Chapeau!
:Kotz:

keko# 29.06.2017 10:30

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1312565)
... Du hast natürlich ein ziemliches Extrem in deinem Beispiel gezeichnet.

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1312565)
Wir hatten es ja schon hier in den Diskussionen erörtert. Soll ein Junge in der Drogenkriminalität, im Milieu verwahrlosen oder soll er lieber von zwei liebevollen Papas erzogen werden?

Naja, das ist wohl genauso extrem ;)

Ich vermute, dass derartige Problem, die ich ansprach, zunehmen werden.
https://www.welt.de/vermischtes/arti...-Erzieher.html

keko# 29.06.2017 10:35

Zitat:

Zitat von basti2108 (Beitrag 1312569)
Stilvoller Vergleich, Chapeau!
:Kotz:

Bleib locker, war ein Witz :Blumen: Heiraten ist für mich zunächst ein formaler Vorgang, mehr nicht.

basti2108 29.06.2017 10:43

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1312575)
Bleib locker, war ein Witz :Blumen:

Ist mir klar. Nur leider ein geschmackloser ;)

keko# 29.06.2017 10:53

Zitat:

Zitat von basti2108 (Beitrag 1312581)
Ist mir klar. Nur leider ein geschmackloser ;)

Ach so, ich meinte natürlich nicht, dass eine Heirat von Gleichgeschlechtlichen irgendwas mit einer Heirat von Gegenständen zu tun hat. (ich erwähne es sicherheitshalber :Lachen2:). Es sind Erwachsene, es ist deren Sache, ich unterstütze das Gesetz! Von daher könnte meine Frau auch unseren Fernseher heiraten, wenn das formal möglich wäre :Cheese:

schoppenhauer 29.06.2017 10:57

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1312587)
Von daher könnte meine Frau auch unseren Fernseher heiraten, wenn das formal möglich wäre :Cheese:

Du besserst dich, jetzt der Fernseher, in dem menschelt es ja auch ordentlich. Bürostuhl geht gar nicht!

basti2108 29.06.2017 10:59

:Lachanfall:

schnodo 29.06.2017 10:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1312587)
Von daher könnte meine Frau auch unseren Fernseher heiraten, wenn das formal möglich wäre :Cheese:

Meinetwegen. Aber ich bitte doch darum, dass das nicht auch noch steuerlich gefördert wird! :Cheese:

keko# 29.06.2017 11:04

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1312589)
Du besserst dich, jetzt der Fernseher, in dem menschelt es ja auch ordentlich. Bürostuhl geht gar nicht!

Ich verbringe mehr Zeit mit meinem Bürostuhl als mit meiner Frau und sie mehr Zeit mit ihrem Handy als mit mir. Ich werde ihr demnächst mal einen Vorschlag machen :Cheese:

schnodo 29.06.2017 11:07

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1312593)
Ich verbringe mehr Zeit mit meinem Bürostuhl als mit meiner Frau und sie mehr Zeit mit ihrem Handy als mit mir. Ich werde ihr demnächst mal einen Vorschlag machen :Cheese:

Meine Güte... :Lachanfall:

Ich hoffe, der Bürostuhl ist abwaschbar. :Cheese:

keko# 29.06.2017 11:21

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1312596)
Meine Güte... :Lachanfall:

Ich hoffe, der Bürostuhl ist abwaschbar. :Cheese:

Ich bin 50+, da hat man sowieso wieder Windeln an :Cheese:

HollyX 29.06.2017 15:14

Also ich weiß nicht, was das Ereifern soll. Ich wette 80% der Triathleten gerne ihre Zeitfahrmaschine heiraten würden :Lachanfall:


Grüße
H

Jörn 29.06.2017 17:20

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1312548)
Eventuell empfinden das viele als Diskriminierung, weil ihre Werte und Normen, die sich über Jahrtausende heraus gebildet haben und stabil waren - mit oder ohne Religion ist hier mal egal - in kurzer Zeit hinweg gefegt werden. (...) Das ist für viele schlicht zu schnell!

In kurzer Zeit hinweggefegt?

Diese Entwicklung existiert seit 1968, und wird seitdem ständig und ohne Unterbrechung diskutiert. Die „Ehe für alle“ wird seit über 25 Jahren im Bundestag debattiert.

Gesellschaftlich ist das Thema sowieso längst abgehakt. Homosexuelle findet man in jeder TV-Serie, im Showbiz, als ernsthafte Künstler, in der Politik, in höchsten Ämtern und in der ganz normalen Nachbarschaft. Jeder nur denkbare Beweis dafür, dass es sich um ganz normale Leute handelt, wurde bereits erbracht.

Es sind tatsächlich nur noch die ewig Gestrigen, die das nicht mitbekommen wollen. Ein guter Teil davon vergewissert sich jeden Sonntag davon, dass noch die Regeln der Antike herrschen, aber da irren sie sich.

Wer jahrelang seine Steuererklärung nicht abgibt, kann sich nicht beschweren, wenn das Finanzamt irgendwann eine Frist von 14 Tagen festsetzt. Da kann man nicht sagen, es käme alles so plötzlich. Das Finanzamt braucht sich auch mit diesem Einwand nicht auseinanderzusetzen.

Die (meist katholischen) Gegner der „Ehe für alle“ unterliegen dem Irrtum, dass die Debatte so lange unentschieden bliebe, so lange irgendwelche Einwände vorgebracht würden (und seien es die ewig gleichen Einwände, die schon tausendmal diskutiert wurden). Das ist ein Irrtum. Irgendwann wird entschieden.

Die „Ehe für alle“ ist auch keineswegs eine schwierige ethische Gewissensfrage, sondern eine bare Selbstverständlichkeit. Jene Leute, denen die einfache Regel „gleiches Recht für alle“ nicht einleuchtet, müssen ihren Standpunkt überprüfen, denn er kollidiert offensichtlich mir allgemein akzeptierten Grundsätzen.

Nicht das Weltbild der Homosexuellen ist verschoben, sondern das Weltbild jener, die an Adam und Eva glauben und daraus verbindliche Rechte für andere Leute ableiten wollen.

Ich behaupte auch, dass das Verwehren von Grundrechten, die man jedoch für sich selbst gerne in Anspruch nimmt, überhaupt nichts mit einem modernen Christentum zu tun hat. Christlich wäre etwas ganz anderes.

schoppenhauer 29.06.2017 19:02

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1312689)
In kurzer Zeit hinweggefegt?

Diese Entwicklung existiert seit 1968, und wird seitdem ständig und ohne Unterbrechung diskutiert. Die „Ehe für alle“ wird seit über 25 Jahren im Bundestag debattiert.

Was sind denn schlappe 50 oder 25 Jahre gegenüber 4000 Jahren. So alt sind laut Wiki die ältesten belegten Gesetzestexte (Codex Ur-Nammu), in denen Regelungen zur Ehe enthalten sind. Und da ging es sicherlich um Mann und Frau.

Geht's hier schon wieder um Religion? :Lachanfall:

Wenn du gewollt hättest, wäre Dir der Sinn meiner Aussage sicherlich klarer gewesen.

keko# 29.06.2017 21:00

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1312689)
Es sind tatsächlich nur noch die ewig Gestrigen, die das nicht mitbekommen wollen. Ein guter Teil davon vergewissert sich jeden Sonntag davon, dass noch die Regeln der Antike herrschen, aber da irren sie sich.

Ach herrje, Hauptsache irgendwo kannst du einen Schlag in Richtung Kirche austeilen. Klugschnacker im anderen Thread, du hier - wird langsam echt witzig :Lachen2:
Man kann auch sagen, Ehe ist etwas definiert zwischen Mann und Frau und dann hat man als Schwuler oder Lesbe einfach Pech gehabt. Fertig! :Huhu:

Jörn 29.06.2017 21:26

Pech gehabt, und fertig – genauso lief die Debatte auch die letzten 25 Jahre, und manche Leute halten das für moralisch. Genau diese Leute hängen dann eine Bildergalerie ihrer eigenen Hochzeit in den Hausflur, damit jeder sehen kann, wie wunderbar ihre Ehe ist, und wie ach-so-rechtschaffen in diesem Haus gelebt wird. Lobet den Herrn!

Tut mir leid, aber ich finde diese Haltung geradezu bösartig. Mit einem modernen Christentum hat das nichts zu tun. Eine Haltung á la „Hauptsache, mir selbst geht‘s gut“ ist genau das Gegenteil von dem, was das Christentum einst wollte.

keko, ich bin verblüfft, so ein Posting von Dir zu lesen.

Trimichi 29.06.2017 21:28

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1312734)
Pech gehabt, und fertig – genauso lief die Debatte auch die letzten 25 Jahre, und manche Leute halten das für moralisch. Genau diese Leute hängen dann eine Bildergalerie ihrer eigenen Hochzeit in den Hausflur, damit jeder sehen kann, wie wunderbar ihre Ehe ist, und wie ach-so-rechtschaffen in diesem Haus gelebt wird. Lobet den Herrn!

Tut mir leid, aber ich finde diese Haltung geradezu bösartig. Mit einem modernen Christentum hat das nichts zu tun. Eine Haltung á la „Hauptsache, mir selbst geht‘s gut“ ist genau das Gegenteil von dem, was das Christentum einst wollte.

Themaverfehlung. Wie oft den noch. Mach doch bitte endlich einen eigenen Thread auf!

Man kann auch sagen, wären die Schwulen nicht schwul, dann wären sie ganz normal. Und könnten ganz normal heiraten, Frauen freilich.

Mir reichts langsam mir dem "RUMGESCHWUCHTLE" hier. Ständig das Schwulenthema. Hab selten so einen permanent penedranten Geltungsdrang erlebt.


ES GEHT DARUM, DASS MAN GEGEN DIE "HOMO-EHE" SEIN KANN. Ist das für die Schwulen so ein Problem? Werdet normal, dann ist alles gut. Insofern, zu akzeptieren, dass nicht alle wie Schwule denken wollen :Huhu:

Jörn 29.06.2017 21:32

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1312704)
Was sind denn schlappe 50 oder 25 Jahre gegenüber 4000 Jahren.

Das Supreme Court in den USA hat jüngst ein Urteil zu genau dieser Frage gefällt. Das Urteil sagt, dass man einer Gruppe nicht bis zum St. Nimmerleinstag ihre Rechte vorenthalten kann, während sie ihr Leben an sich vorbeiziehen sieht. Das Gericht sagte, die Leute leben jetzt, und man kann es ihnen nicht zumuten, auf irgendwelche gesellschaftlichen Debatten zu warten, die vielleicht irgendwann mal stattfinden könnten.

Ich finde das einleuchtend. Es sind nicht die Homosexuellen, die auf die Bremse treten müssen, sondern es sind ein paar ultrakonservative Katholiken, die aufs Gas treten müssen.

Die Wahrheit ist, dass eine Debatte in diesen Kreisen überhaupt nicht erwünscht ist. Wäre sie erwünscht, hätte sie längst stattgefunden.

Jörn 29.06.2017 21:43

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1312735)
Themaverfehlung. Wie oft den noch. Mach doch bitte endlich einen eigenen Thread auf!

Man kann auch sagen, wären die Schwulen nicht schwul, dann wären sie ganz normal. Und könnten ganz normal heiraten, Frauen freilich.

Mir reichts langsam mir dem "RUMGESCHWUCHTLE" hier. Ständig das Schwulenthema. Hab selten so einen permanent penedranten Geltungsdrang erlebt.


ES GEHT DARUM, DASS MAN GEGEN DIE "HOMO-EHE" SEIN KANN. Ist das für die Schwulen so ein Problem? Werdet normal, dann ist alles gut. Insofern, zu akzeptieren, dass nicht alle wie Schwule denken wollen :Huhu:

Dahinter steckt die Behauptung, dass es eine respektable Haltung sein kann. Man sagt: „Ich verlange Respekt für meine Entscheidung, dagegen zu sein.“

Meine Botschaft ist nun, dass man diesen Respekt auch verweigern kann. Ich verweigere Dir diesen Respekt – nicht Dir als Person, sondern Deiner Haltung. Ich respektiere Deine Haltung nicht.

„Ich bin dagegen, dass Schwarze und Weiße heiraten – das ist meine Meinung, dafür verlange ich Respekt!“ – Nö. Ganz einfach.

schoppenhauer 29.06.2017 21:55

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1312737)
Das Supreme Court in den USA hat jüngst ein Urteil zu genau dieser Frage gefällt
.

Lass mich raten, vor Trump. Mir ist es in meinem Eingangs-Post nicht im geringsten darum gegangen, ob Ehe für alle richtig oder falsch ist. Die Frage ist vielmehr, was man dem Volk zumuten kann ohne Gefahr zu laufen, das die schweigende, provinzielle Masse den Populisten zugetrieben wird. Das ist die eigentliche Lehre der Flüchtlingskrise.

Du bist einfach zu dogmatisch, auf so etwas einzugehen. Hättest Priester werden sollen....


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