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Anfangs bremsen, dann nervt es ihn so, dass er freiwillig bis zum Schluss durchrennt ;) Ich würde keinen Vorbereitungslauf machen... die Distanz ist für Ihn eh irgendwie nicht greifbar. Wie Schussel schon schrieb, als besonderes Erlebnis verbuchen! ... und beim Schlussspurt ist ja eh klar, wer gewinnt! Ihr macht das schon richtig. Das geht ja gar nicht seinem Jungen davon zu laufen.:Nee: Schwimmen wird hoffentlich mit dem Sommer wieder attraktiver. Hafu hat schon recht, was er jetzt lernt, kann ihm später nur Spass bringen. |
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Wo profitiert man denn davon? Ist an mir vorbeigegangen ;) |
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Na, zum Beispiel auf dem Fahrradweg...
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Heute, da ich immer noch nicht Schwimmen (außer Ertrinkungsvermeidung) kann, bedaure ich es. Vielleicht gibt es einen anderen, besser geeigneten Verein? |
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Kinder gehen, sobald ein Startschuss fällt, ja immer zu schnell an und was bei einem kurzen Kinderlauf von 800m keine Konsequenzen hat, kann beim 5km-Lauf schon zum Problem werden (fällig gehpause wäre zwar kein Weltuntergang, würde ihn aber, so wie du ihn immer beschreibst bestimmt tierisch ärgen;) ). Wen Kinder in der Gruppe 'ne halbe Stunde Fangen spielen, Trampolin hüpfen oder fußball spielen verbrennen sie wahrscheinlich vergleichbar viele Kalorien, ohn dass man sich dabei Gedanken machen würde, ob sie sich damit überfordern. |
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Im restlichen Leben profitiert man von einem souveränem Umgang mit Wasser jedesmal, wenn man z.B. am Meer Urlaub macht oder im Sommer am See ist. Und bei wem irgendwann mal ernsthafte Rückenprobleme auftauchen oder wer wegen Arthrose eine Hüft oder Knieendoprothese eingebaut bekommt, der bekommt von seinem Arzt i.d.R. viel Bewegung im Wasser empfohlen, "aber bitte kein Brustschwimmen"...und wer dann gestehen muss, dass er aber nur Brust kann (wie rund ein Drittel meiner Patienten), der hat ein Problem, denn jenseits von 50 ist der Zug für das Erlernen neuer Schwimmstile längst abgefahren. Kraul und Rücken schauen nicht nur besser aus, sie sind auch wesentlich gesünder |
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Schwimmen aber jetzt wieder, da sie (nachdem ich sie ein klein wenig gedrängt/gelockt habe) in meinem Triathlonverien eine Gruppe gefunden haben, welche perfekt passt. Schwimmen ohne großen Leistungsdruck, bekommen aber ein gutes Training. Es ist schon wichtig, das die äusseren Bedingungen passen (Verein, Gruppe=Freunde, Entfernung...). Ach ja, wg. dem Lauf würde ich mir auch keine großen Gedanken machen. Meine Tochter war zwar schon ein wenig älter (8J.) als sie ihren ersten langen Lauf gemacht hat, aber wenn Kinder etwas wollen und auch schon "Bewegungserfahrung" haben, dann klappen auch die 5km. Nach meiner Erfahrung ist es meistens auch nicht die eigentliche Belastung, welche für Kinder ermüdend ist, sondern die "Eintönigkeit". So kann ich mich noch gut an ein Training meiner Tochter erinnern, wo sie mit ihrer damaligen Laufgruppe in 1:10 ca. 11km gelaufen sind. Aber mit so vielen "Aufgaben" (Lauf-ABC, Fahrtenspiel, Hügellaufen...), das es ihnen garnicht auffiel :Cheese: . Viele Grüße, Peter |
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Spaß beiseite, Schwimmen ist sicher ein toller sinnvoller Sport, ich kann es aber nur zu gut verstehen, wenn die Kids lieber Fußball spielen wollen oder Skateboarden :Lachen2: An der Grundschule meiner Kinder wird der Ganztag von einem Sportverein organisiert der im 1 u. 3. Schuljahr einmal wöchentlich Schwimmunterricht für alle mit schwimmerfahrenen Übungsleitern anbietet, das ist eine feine Sache, da haben meine Kids sehr von profitiert. |
Mein Papa macht ein bisschen Triathlon
Als ihm der freundliche und temperamentvolle Moderator in Bruchköbel das Mikrofon unter die Nase hält, sitzt unser Sohn in seinem schwarzen Einteiler am Beckenrand, hat die Schwimmbrille schon auf und baumelt mit den Füßen im Wasser. Wo er denn den schönen Anzug her habe, fragt der Moderator und das Kind antwortet ernst: "Von meinem Vater." Ob der denn auch Triathlon mache, will der Fragende wissen. "Ja," sagt der Blonde, "ein bisschen." Die Antwort führt zu spontanen Heiterkeitsausbrüchen unter den Zuschauern.
Auch mein Mann lacht, obwohl dem eigentlich gar nicht danach ist. Es war zwar ein sportliches Wochenende, aber leider nicht für ihn. Von den letzten zwei Wochen hatte er ein paar Tage im Krankenhaus verbracht, danach hatte er sich krank zu Hause die Zeit um die Ohren geschlagen. Seine erste Langdistanz kann er jetzt knicken. Nichts mit Glücksburg. Zumindest nicht in diesem Jahr. Auch das Kind war verletzt gewesen. Es hatte eine Stahldrehtür in die Hacken bekommen und war ausgeknocked. Zum Glück kein Bruch, aber es hatte doch ein wenig gedauert, bis alles wieder in Ordnung war und ich das 25-Kilo-Paket nicht mehr durch die Gegend schleppen musste. Mit der Genesung war offensichtlich auch ein heftiger Wunsch nach Bewegung einhergegangen. Das Ganze gipfelte dann am letzten Wochende wie folgt: Freitag Abend Bambini-Lauf über einen Kilometer in Wallau. Das Kind läuft verhalten und wird VIERTER. Tränen, Drama, Uneinsichtigkeit des kleinen Athleten. Aber Ergebnislisten sind unbestechlich. Kurz vor der Abreise schlendere ich noch mal bei den Ergebnislisten vorbei. Die unbestechlichen Listen sind korrigiert worden: Der Lütte ist Dritter. Er grinst still und meint später an meiner Hand gehend nur leise: "Mama, ich freue mich ja so, dass ich Dritter geworden bin." Laufpatin ist Fußball-Weltmeisterin Nia Künzer und während wir nach der Siegerehrung noch ein Foto mit ihr machen, erzählt das Kind ihr, dass es ja auch Fußball spielen würde und ist ganz stolz, dass es jetzt ein Foto mit einer echten Weltmeisterin hat. Samstag Sponsorenlauf an der Grundschule. Wer die meisten 480-Meter-Runden pro Jahrgangsstufe läuft, bekommt einen Pokal. Das Kind will diesen Pokal. "Gut," sage ich, "dann kannst du es versuchen. Aber ihr habt sehr, sehr viele gute Läufer, leicht wird das nicht. Wenn du eine Chance haben willst, musst du langsam los laufen. Egal, was die anderen machen." "Mache ich," meint er nur. Der Start ist etwas chaotisch und wir verpassen ihn, aber da jeder Läufer einsteigen kann, wann er will, trottet das Kind einfach hinterher. Ich stelle mich nach der Hälfte der Kurpark-Runde oben am Hügel hin und bin da ganz allein. Mindestens 50 Erstklässler kenne ich mit Namen und feuer an, klatsche ab und gebe Zuspruch. Passanten halten mich für eine Lehrerin, weil ich so viele Kinder kenne. Die Nachwuchsathleten und ich haben einen Heidenspaß. Der Dicke läuft unbeirrt und lässt sich nicht aus dem Takt bringen. Zu schnell ist der auf keinen Fall. Bei Runde 14 hat er Seitenstechen. Ich sage ihm das, was ich auch allen anderen empfehle: Arme hoch, Gehpause einlegen oder auf die Stelle drücken. Wenn er nicht mehr mag, soll er aufhören. Es geht um nichts, es soll nur Spaß machen. Während ich weiter anfeuer, kommen Kinder und nennen mir ihren Namen, damit ich sie auch mal rufen kann. Alles klar, Fanny und Elsa, wird gemacht. Ja, Dina, dich kenne ich jetzt auch und auf der nächsten Runde sehen wir uns wieder. Unglaublich viele Kinder laufen 20 Runden mit einer Leichtigkeit und einem Spaß, dass es eine wahre Freude ist. Natürlich gibt es immer mehr Gehpausen, aber die wenigsten müssen sich wirklich quälen. Zwischendurch hat der Blonde keine Lust mehr, langsam zu laufen und zieht mal ein bisschen an. Sieht nach viel Spaß aus. Dann dünnt das Feld der Erstklässler zusehends aus. Immer wieder werde ich gebeten, die ums Handgelenk gesammelten Gummibänder zu zählen, weil die Kinder sich ihre Rundenanzahl nicht mehr merken können. Irgendwann fragt der Dicke, ob ich wohl mit ihm laufen und eine Wasserflasche mitnehmen könnte. "Klar," sage ich, obwohl ich auf diesen Fall überhaupt nicht vorbereitet bin. Und so laufe ich dann in einem Sommerrock, meinen Nike free, in denen ich nie laufe, und mit einer Flasche in der Hand hinter dem Kind her und fühle mich gar nicht wohl. Was die Leute wohl denken, frage ich mich. Natürlich haben zahlreiche Eltern ihre Kinder begleitet, aber die denken doch jetzt, ich treibe den an, oder nicht? Ein kleiner freundlicher Junge wird auf der Runde 36 oder 37 von seinem Vater und seiner Lehrerin aus dem Rennen genommen. Der Bursche mit dem eisernen Willen möchte weiter machen, aber die Erwachsenen können das zunehmende Humpeln nicht mehr mit ansehen und stoppen ihn. Der Dicke läuft und geht und läuft und geht. Als er sein 38. Band in Empfang nimmt, meint er: "Jetzt mache ich noch zwei und dann habe ich 40." Mit dieser Vorstellung im Kopf hüpft er beschwingt von dannen, und ich muss zusehen, dass ich hinterher komme, nachdem ich die Wasserflasche noch mal nachgefüllt habe. Dann ist das Rennen vorbei. Das Kind trägt seinen Sponsorenzettel zum Race-office und die Runden werden eingetragen. Seine Klassenlehrerin drückt ihn strahlend und schüttelt nur stumm den Kopf. Eine nette Summe für den guten Zweck, die da zusammen gekommen ist. Leider gibt es nichts mehr zu essen, worüber das Kind sichtlich enttäuscht ist. All die leckeren Brötchen sind schon alle, schade. Den Rest des Tages verbringt er kickender Weise auf einem Kindergeburtstag. Sonntag Vormittags ist Fußballturnier. Der Dicke steht im Tor. Da hat er nicht viel zu tun, aber was er tut, macht er richtig. Überhaupt ist er einer, der gern ins Tor geht. Aber wer so mit dem Kopf beim Sport dabei ist, ist im Tor sicherlich auch gut aufgehoben. Am Nachmittag entscheidet er sich noch dafür, beim Swim & Run zu starten. Wir hatten es ihm natürlich freigestellt nach dem Wochenende. Aber er will und dann fahren wir auch. Und dann sitzt er irgendwann am Beckenrand und ich stehe und staune, was Kinder für eine Willenskraft haben können. In seiner Altersklasse startet noch ein anderer Junge, der sehr selbstbewusst, aber auch unglaublich charmant ist. "Und ich bin doch so ein schlechter Schwimmer," hatte der Dicke mir noch eingeschüchtert zugeraunt, nachdem der andere kleine Athlet gemeint hatte, er selbst wäre ja schon gut im Schwimmen und Laufen. Direkt vor dem Start war der drollige kleine Kerl dann bisschen zurückgerudert und hatte gemeint, dass es doch auch ganz schön wäre, wenn sie zusammen ins Ziel kämen, oder? Der Blonde hatte nur stoisch geguckt und nichts gesagt, hatte aber sportlich abgeklatscht. Nach knapp vier Minuten ist das Rennen vorbei. Der Dicke strahlt. "Der Anzug macht sowas von schnell," meint er begeistert. "Siehst du," meint mein Mann grinsend zu mir, "an gutem Material ist noch keiner gescheitert." Der zweite Sieger wird beglückwünscht und abgeklatscht und bringt später noch eine Banane vorbei. Der nimmt´s echt sportlich. Abends, 21.45 Uhr. "Ich weiß, dass du ein Wenigschläfer bist", wende ich mich mit Nachdruck an unseren Sohn, "aber ich muss jetzt noch eure Fußball-Klamotten von der Mannschaft aufhängen und irgendwann möchte ich auch mal Feierabend haben. Wenn du willst, kannst du noch ein bisschen lesen, aber ich lese dir jetzt nichts mehr vor. Der Papa packt schon nebenan seinen Koffer für die Woche und du brauchst keine Angst zu haben, weil immer einer von uns hier oben ist, ok?" Der Blonde gibt sich geschlagen. Und als ich dann mit der restlichen Hausarbeit fertige bin, falle ich kurze Zeit später ins Bett und denke als Letztes: "Ob der Dicke nebenan wohl schon schläft?" PS: Die 5 Kilometer, die er neulich mit laufen wollte und wg. der ich mir so Sorgen gemacht hatte, war er nicht gelaufen. Die Sorgen hatte ich mir offensichlich so oder so umsonst gemacht. |
Liebe Pantone,
das hat mal wieder viiiieeel Spaß gemacht zu lesen :Blumen: Krass wie fit dein Kleiner ist, das war ja fast ein Halbmarathon, den er da gemacht hat... Ich finds super, dass Du das alles so entspannt und ohne Druck mit ihm machst, da hab ich bei unserem Kindertria am Wochenende auch wieder was anderes gesehen... |
Sehe ich das richtig - 19,2 Km bei dem Sponsorenlauf???
Weil 40 Runden a 480m... Das ist ja Wahnsinn. Wie lange hat er denn dafür gebraucht? |
Danke dir, das kann ich gut gebrauchen. Ich mache mir eher immer Sorgen, dass er sich zuviel zumutet. Wir möchten unser Kind natürlich unterstützen, aber bei sportlichen Unternehmungen weiß ich manchmal einfach nicht, wann man ihm Sachen auch mal verbietet. Ich finde auch, dass der Spaß immer im Vordergrund stehen sollte. Man kann Kinder einfach zu nichts zwingen, was sie nicht selber machen möchten. Ok, zur Schule müssen sie, aber dann sollten sie doch zumindest in der Freizeit bestimmen dürfen, was und wieviel sie als Hobby machen.
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Unglaublich in dem Alter! :liebe053: ... und dann noch kicken auf dem Kindergeburtstag! Dann war es wohl noch nicht seine Grenze und Spass! Alles richtig gemacht ;) |
Und dann heißt es immer Torhüter haben keine Kondition :Lachen2:
Wurde mir auch immer gesagt, bis ich neben dem Fußballtraining heimlich laufen gegangen bin, und irgendwann im Training immer vorweggelaufen bin :Cheese: PS: Der Link in deiner Signatur zeigt auf eine nicht mehr vorhandene Seite. |
Hey toll mal wieder was zu lesen. Ich habe es soooo vermisst!
Ist aber auch Wahnsinn was der Kleine zu leisten vermag. Beeindruckend!!!! Freue mich immer über mehr!:liebe053: Liebe Grüße Marion P.S. DAs mit Deinem Mann tut mir aber leid. Kann ich echt nachvollziehen. Da müht man sich ab und ist voll Hoffnung und Begeisterung und dann kann man nicht... Ich war im Mai auch 4 Wochen schmerzfrei. Dann 1 Woche krank (gar nix gemacht) und mit einem Schlag war die ganze Schmerzmisere wieder da... *heul*. |
Gestern nach der Schule. Irgendwann im Laufe des Nachmittags erzählt das Kind, dass ein Viertklässler beim Sponsorenlauf 47 Runden gelaufen sei. Ein anderer Viertklässler sei auch noch mehr als 40 Runden gerannt. "Und dann," meint der Dicke höchst zufrieden grinsend, "komme ja schon ich, Mama, und ich bin ja erst Erstklässler." "Echt?", fage ich zurück, "kam da keiner mehr dazwischen?" Ich bin mir nicht sicher, ob er meine Frage nicht gehört hat oder nicht hören wollte. Auf jeden Fall erhalte ich keine Antwort. Das Nächste, was er von sich gibt, ist ein Verträumtes: "Wenn ich nur 8 Runden mehr gelaufen wäre, hätte ich gewonne." Und nach einer kurzen Pause fügt er sinnierend hinzu: "Ich glaube, das hätte ich auch noch geschafft."
Für Übermorgen stehen die ersten Zeugnisse an. Er ist ganz gespannt, wie viele Sechsen er bekommt und ist sich ganz sicher, dass er in Sport eine Eins hat. Dass die Kinder noch gar keine Noten erhalten, sondern nur "Verbalzeugnisse", ist ihm ganz neu. Das Gute daran ist, dass man bei sowas immer viel Raum für Interpretationen hat. Da werden wir die Eins in Sport schon herauslesen, denke ich. |
Seeeehr schööön, wie immer. :Huhu:
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:Lachanfall:
Dein Zwerg ist einfach der Clou! Na, dann findet mal schöne Einsen! |
Vergebung der B-Note
Heute Morgen beim Anziehen. Das Kind fragt: "Mama, ziehst du kurz-kurz oder lang-lang an?" Ich grinse über die Wortwahl und antworte: "Lang-lang, weil es im Büro immer so kalt ist. Und du?" "Ich ziehe eine lange Hose an.", meint er. "Und welches T-Shirt?", hake ich nach. "Wo ist denn mein rot-kariertes Hemd? Heute ist doch Pokalvergebung und da will ordentlich aussehen!" meint der Dicke. Da habe ich dann noch schnell das frisch gewaschene Hemd gebügelt, damit er gut aussieht in dunkelblauer Baumwollhose und Kurzarmhemd.
--- Am Wochende sind wir übrigens mit Frank Busemann um die Wette gelaufen, aber davon werde ich später berichten. Das Kind war jedenfalls selig, wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt. |
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Spannend!
So ein kindliches Gemüt ist einfach beneidenswert. :Huhu: |
prima - hab die Geschichten und Euch richtig vermisst! :Blumen: :bussi:
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Unser jüngerer Sohn (wird 10) "spielt" jetzt wirklich triathlon (er hat schon einige gemacht):
Er schwimmt im Fluss neben dem Haus, dann nimmt er das Rad un fährt auf dem Uferweg zwei Wegeinemündungen weiter und zurück. Und zum Schluss läuft er noch in die andere Richtung etwa gelich weit. Die Zeit wird natürlich gestoppt und in eine Liste eingetragen. Am Montag sagten wir ihm, er solle doch einfach noch rasch etwas laufen gehen. Irgendwann kam er dann nass in seiner Skinfit Triathlon Ausrüstung zurück und sagte er hätten diesen Triathlon gemacht. Er will auch immer starten wenn es eine Möglichkeit gibt. Felix |
Habe gerade ernsthaft alle 90 Seiten gelesen! (gestern Abend angefangen)
echt herrlich! Ich hoffe er wird später dankbar sein für die möglichkeit so viel auszuprobieren! Ich wurde immer so gut wie es ging vom sport ferngehalten...den schwimmverein musste ich mir erkämpfen und wude raus genommen, weil ich laut meiner Mutter zu gut geworden bin.....sie hatte keine lust das ich quer durch die gegend zu Wettkämpfen fahre. Ich finde ihr seid total tolle eltern, echt vorbildlich! Wenn ich selbst mal kinder habe, möchte ich ihnen auch die möglichkeit geben zu machen was sie gerne mögen, denn so ist es auch richtig! übrigens: ich nehme auich ein Buch, mit Fisch :) |
ganz schön ruhig geworden hier... :(
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Dieser Thread ist meine allerliebste Lektüre. Einmal weil er so erfrischend natürlich ist und weil Pantone so eine tolle Schreibe hat! Schöne Adventszeit Euch allen! Marion |
Pantone... gibts Dich noch hier? :Huhu: :(
vermisse Deine Beiträge :Blumen: |
Lämmerspiel
Hallo Pantone,
da Dein privates Postfach voll ist auf diesem Weg: die Anmeldung für 2014 ist offen. Samstag 5.7. (am Ironman Wochenende) findet dieses Jahr unser Schülertriathlon statt. Es würde mich freuen, wenn Ihr wieder mit dabei seid. http://www.triathlon-laemmerspiel.com |
Vom Kuschelsport
Am Wochenende waren wir in Offenburg. Dort arbeitet mein Mann unter der Woche und für den Samstag war ein Firmenevent angesagt: Barfußweg wandern. Ich bin also ca. eine Stunde gesenkten Hauptes und angespanntesten Geistes marschiert und habe es geschafft, mir die Bänder mal nicht zu dehnen. Dafür hatte ich die folgende Stunde einen Schädel, konnte aber nach dem zweiten Espresso wieder voll in das gesellschaftliche Ereignis "Grillabend" einsteigen.
Gestern haben wir dann den Tag im "Europapark" in Rust verbracht. Für einen von uns ist das ja sowas wie der siebte Himmel. Heute stelle ich dann fest, dass es Neuigkeiten aus dem Fußballverein des Blonden gibt: Sein Jahrgang stellt insgesamt drei Mannschaften und es soll (immer dieselben) Kinder der ersten Mannschaft geben, die die Spieler der zweiten und dritten Mannschaft hänseln. Als pädagogische Maßnahme wurde geplant, die Mannschaften folglich nicht mehr erste, zweite oder dritte zu nennen, sondern "Namen" zu vergeben. Leider bin ich erst seit Kurzem Koordinationstrainerin, denn mein Ansatz wäre ein anderer. Ich würde hingehen, würde gelbe Karten verteilen und notorische Großmäuler mal eine Zeitlang in der zweiten oder dritten Mannschaft spielen lassen. Da könnte heulen wer will, und intervenierende Eltern würde ich freundlich, aber bestimmt abprallen lassen. Welch großartige Konsequenz von Erwachsenen, sich um das indiskutable Verhalten von Kindern herumzuorganisieren. Schön auch beim Elternnachmittag der Vorschlag einer Mutter, die Mannschaften stärker zu mischen, damit alle mal gewinnen. Da haben die Schwachen was von, ja, und was ist mit den anderen? Neulich hat eine Mutter ihrem Sohn gesagt, seine Mannschaft sei im Turnier nicht Letzter, sonder Fünfter geworden. Tatsächlich war der Fünfte der Letzte. Ich muss dann immer an den Dude denken, der mal irgendwo geschrieben hat, dass es ja keine Verlierer mehr gäbe. Recht hat er. Alle sind toll. Leistung spielt keine Rolle. Geht ja an den Schulen auch so: Gefördert werden die Schwachen, die Starken sollen man allein klarkommen. Mathe-IQ von 145 und eine 4 geschrieben? Pech gehabt. Da gibt´s keine Extras. Hier lernen alle dasselbe im Tempo der Langsamsten. Wiederholungen bis zum Abwinken. Meine Freundin hofft jetzt für ihren Sohn, dass es auf der weiterführenden Schule interessanter für´s Kind wird. Zurück zum Spocht: Die Mannschaften sollen jetzt die Tiger, die Panther und die Bomber (erste Mannschaft!) heißen. Ich bin mir sicher, dass man auch aus diesen Namen genügend Kapital schlagen kann, wenn man die anderen ärgern will. Das Kind ist übrigens neulich morgens aufgewacht und hat gemeint, dass es jetzt wohl doch mit Leichtathletik anfangen wolle. Auf meine Frage, warum, hat er gemeint: "Weil ich schneller werden will, Mama." Ich vermute, dass die aus seiner Sicht schlecht gelaufenen Bundesjugendspiele gewesen sind, die zu dieser Idee geführt haben. Mit hängenden Schultern kam er nach Hause und hatte gemeint: "Ich hatte heute keinen guten Tag, Mama." "Ach," hatte ich beschwichtigt, "das macht doch nichts, das ist gar nicht wichtig. Und außerdem ist das nun mal so, dass man mal einen guten und mal einen schlechten Tag erwischt." Und dann hat der Junior eine Ehrenurkunde bekommen und immerhin einer hat sich gefreut - ICH. Dabei sei er aber "nur" 2,75 Meter gesprungen, wie er meinte. Ich fand das gut und habe ihn tüchtig gelobt, aber er hat leicht angesäuert darauf hingewiesen, dass er sei schon mal 3,30 Meter gesprungen sei. Und geworfen habe er 25 Meter und der Anti habe 27 Meter geworfen. Ein bisschen beruhigt hatte ihn, dass Anti ja ein Jahr älter ist. Wie das mit dem Sprint war, habe ich nicht rausbekommen. Er hat mir einfach nicht geantwortet. So bockig war er. Zahlen hat er auch keine genannt. Ich vermute aber, dass Adi dieses Mal schneller war. Eigentlich bin ich ganz froh, dass ich so einen kleinen Realisten zu Hause habe, der sich die Steine selbst aus dem Weg räumen möchte. Und mal wird er gewinnen, mal wird er verlieren. Dann werden wir uns freuen oder wir werden trösten. Das ist Sport. |
Schön dass Du wieder da bist Pantone!
Ich gebe zwar hier auch nur noch Stippvisiten, da ich schon ewig keinen richtigen Sport mehr machen kann, aber Du hast mir gefehlt! Ein Grund mal wieder öfter reinzuschauen. Alles Liebe! Marion |
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Ach ja - schön wieder von dir zu hören :Blumen: |
Es ist immer wieder schön Eure Geschichten zu lesen. Erst recht, wenn man jetzt so lange nichts mehr gehört hat.
Ich muss dringend mit meiner Frau reden, dass wir uns auch einen Spaßvogel zulegen :Cheese: |
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_____ 5-km-Erfahrungsspektrum 2013 Der geneigte Leser erinnert sich vielleicht, dass das Kind im letzten Jahr 40 Runden beim Sponsorenlauf abgerissen hat. Irgendwas zwischen 18 und 20 Kilometern waren das. Heute frage ich mich, wie wir das zulasse konnten, aber zu unserer Entschuldigung kann ich anführen, dass uns das Ganze völlig unvorbereitet getroffen hatte. Danach hatten wir dann wenig Argumente, das Kind nicht bei 5-Kilometer-Läufen mitzunehmen: Barbarossalauf Juli 2013. Die Außentemperatur beträgt 32 Grad. Das Kind will unbedingt mitlaufen. Nach langer Debatte lasse ich mich breit schlagen und willige ein, dass er mit mir joggen darf. "Aber", ermahne ich ihn, " ich bestimme das Tempo!" Er willigt ein und wir laufen zwei Runden mit je 2,5 km Länge. Mit uns Hunderte andere, die an so einem heißen Tag auch nichts Besseres zu tun haben, als sich durch eine Kleinstadt zu schleppen. Viele Gartenschläuche sind zu improvisierten Duschen auf der Laufstrecke umfunktioniert und der Dicke und ich haben einen Heidenspaß. Ich übernehme die Versorgungsstellen und reiche Eiswürfel und Wasser an. Im Ziel sind wir zufrieden und fit. Öko-Run Juli 2013. Meine Mann möchte 5 flotte Kilometer laufen und wir fahren im herrlich kühlen Auto nach Wächtersbach. Der Dicke will auf keinen Fall den Schülerlauf, nein, die 5 Kilometer will er. Auf jeden Fall. "Vergiss es," sage ich, "wir haben mittlerweile 36 Grad und da genügt so ein Schülerlauf jawohl vollkommen." Das Kind ist verstockt und meint: "Dann laufe ich eben allein." Das will ich noch viel weniger und fülle zähneknirschend zwei Anmeldeformulare aus. Kaum ist das erledigt, diskutieren wir schon wieder. Er ist wild entschlossen, heute unbedingt das Tempo machen zu wollen. "Die Strecke ist heute ganz anders," versuche ich ihm zu erklären, "Es geht durch Felder. Da ist es heiß und da wird es auch keine Duschen geben." Irgendwann entscheide ich, dass jetzt genug diskutiert ist. Wir stehen mit vielleicht drei Dutzend anderen Laufwilligen an der Startlinie. Vom ersten Moment an mahne ich, nicht so schnell zu laufen. Nichts zu machen. Ich laber mir einen ab von wegen lieber gleichmäßiges Tempo und so. Zuhören tut mir keiner. An der ersten Wasserwanne wird sich tüchtig mit dem Schwamm abgeschrubbt. Irgendwann und das ziemlich schnell, sind wir Letzte. Ich sage das und ernte augenblicklich einen kapitalen Schreianfall. Ein kleiner blonder Junge steht brüllend vor mir: "Du beleidigst mich!". Ungefähr nach der Hälfte der Strecke stehe ich mit einem weinenden Kind am Wegesrand. Läufer, die nach uns auf die 10-km-Strecke gegangen sind, überholen uns und die meisten Augen sagen klipp und klar: "Rabenmutter!" Ich biete an, eine ausgiebige Pause zu machen: abgelehnt. Ich biete an, einen Streckenposten um einen Shuttle zu bitten: abgelehnt. Ich biete an, das Kind Huckepack (!) zu nehmen: abgelehnt. Und so wandern und joggen wir immer im Wechsel und ich ärgere mich über mich selbst, warum ich mir das alles antue. Irgendwann geht´s zurück in die Zivilisation. Beim Anblick der ersten Häuser mit Leuten und Duschen davor, ereilt den jungen Läufer die zweite Luft. Als wäre nie was gewesen läuft er strahlend an fremden Menschen vorbei. Noch ein Stück und noch ein Stück und dann geht´s schon ins Ziel und der Dicke sprintet los. Als mein Mann mich in Empfang nimmt, rolle ich nur mit den Augen. Als der Papa das Kind fragt, wie´s denn so war, meint das Kind: "Gut. Zwischendurch habe ich mal geweint, weil da war ich Letzter und das bin ich ja nicht gewohnt." Als ich vom Duschen zurück komme, meint mein Mann, Leute am Nebentisch hätten sich über das arme Kind am Wegesrand unterhalten, das so bitterlich geweint habe. Man, bin ich sauer. Zu allem Überfluss bin ich mit 38 Minuten irgendwas auch noch 3. Frau. Das ist an Absurdität nicht zu überbieten, aber ich bin zu höflich, die Trophäe nicht in Empfang zu nehmen. Getrieben von starken Rachegelüsten würde ich das Kind gern sofort für den Öko-Run 2014 anmelden. Silvester Ohne besondere Vorkommnisse verläuft der 5,6-km-Silvesterlauf in Kiel. Die Kleinfamilie joggt zur Abwechselung mal gemeinsam. Ich zügele den Junior und treibe meinen Mann an. Eigentlich bin ich für so ausgleichende Aufgaben vom Typ her völlig ungeeignet, aber am letzten Tag des Jahres will ich mit niemandem Ärger und irgendwie bekommen wir eine für alle zufriedenstellende Geschwindigkeit hin. Das letzte Stück darf der Nachwuchs sprinten und mein Mann und ich können beim besten Willen den Anschluss nicht halten. Im Ziel meint mein Mann nur: "Dass das irgendwann so kommt, war mir klar, aber ich hatte schon gehofft dass das nicht so früh ist." |
Super:liebe053: , schön, diese süßen Geschichten wieder zu lesen:Blumen:
Manches erkenne ich wieder:Cheese: . |
Gebt mir nur die Schuld, den Rest könnt ihr behalten
Neulich fragte mich eine Mutter, wann denn unser Sohn Fußball spielen würde. Ich hatte ordnungsgemäß wie folgt geantwortet: "Dienstags und freitags hat er Training hier im Ort, sonntags Torwarttraining in Wiesbaden und jeden zweiten Montag Torwarttraining hier im Verein." Ich gucke in Augen, die nicht verwundert, sondern irgendwie ein bisschen angeekelt wirken.
Irgendjemand wirft ein, dass die Kinder ja in der Regel noch am Wochenende ein Spiel oder Turnier haben. "Stimmt", sage ich und gucke schuldbewusst. Dann stellt sich raus, dass die Frau eigentich etwas ganz anderes wissen wollte. Nämlich, wann - wenn ihr Sohn denn mal zum Training kommen wolle - das Training wohl sei. Ich erkläre, dass ich das nicht genau sagen kann, weil ihr Sohn ja in einer anderen Altersklasse unterwegs wäre. Aber sie hört mir schon gar nicht mehr richtig zu und ich höre dann, dass so ein Programm auch nicht zu ihnen (gemeint ist die Familie) passen würde und dass ihr Sohn im Sport auch keine Leistung bringen müsse. Dann sage ich gar nichts mehr und denke nach. Meine Gefühlswelt kann sich für keine Richtung entscheiden: In einem Strudel zwischen Belustigung, Verärgerung und Unverständnis treibe ich so hin und her. Belustigt, weil ich merke, dass jemand eigentlich schon eine Frage nicht so stellt wie er eigentlich will. Verärgert, weil ich mich fühle, als würde ich etwas falsch machen. Unverständig, weil ich mich frage, zu wem, bitte, die Hobbies von Kindern denn in erster Linie passen sollten. Von Letzterem kann mein Mann ja ein Lied singen. Bis 30 hat er sich eher wenig bewegt, dann hat er Squash gespielt und Krafttraining gemacht. In seiner Jugend waren ihm Sportler suspekt. Fußball fand er ganz schlimm. Und dann wurde er mit 40 Vater und erhielt postwendend (ja, das Schicksal ist manchmal eine dumme S**) ein Energiebündel mit ausgeprägten Aversionen und Vorlieben. Bewegung (fast) von Anfang an. Es war manchmal zum Haareraufen. Was wäre ich mit dem Kind gern mal ins Theater gegangen oder gar ins Weihnachtsmärchen. Fehlanzeige. Wir hatten es mit "Mama Muh" versucht als das Kind 3 Jahre alt war. Das Stück beginnt. Eine Kuh kommt auf einem Fahrrad angefahren. Das Kind meint: "Eine Kuh kann doch gar kein Fahrrad fahren." Als nächstes betritt ein großer schwarzer Rabe mit Riesenschwingen die Bühne. Der Blonde will nicht mehr. Wir verlassen das Sommertheater und setzen uns an die 100 Meter entfernte Skaterbahn. Der Junior sitzt dort eine gute Stunde wie festgewachsen bis die Theatervorstellung zu Ende ist. Dann fahren wir mit den anderen heim. Auch, wenn er gern noch etwas geblieben wäre. Nein, Fußball hätten wir unserem Sohn sicherlich nicht ausgesucht, aber ich soll den ja auch nicht spielen und wegen so etwas werden wir uns bestimmt nicht streiten. Natürlich gibt es auch noch andere Dinge, die interessant sind, aber leider hat so eine Woche nur 7 Tage mit je 24 Stunden. Da passt gerade noch ein bisschen Tec-Rugby und Ballsport rein. Freibad muss im Sommer natürlich auch sein (unvergessen das freundliche Runterwinken und erste spontane Springen vom 5er, natürlich, OHNE seiner Mutter vorher was zu sagen, die einem nur ein paar hinderliche Vorsichtsmaßnahmen mit auf den Weg gegeben hätte). Und Minigolf und Slackline. Rad stände eigentlich auch mal wieder an. Ja, manchmal würde ich gern etwas anderes unternehmen: Theater, Konzert, Museum, Kino. Geht alles nicht. Einen Museumsbesuch werde ich demnächst mal durchsetzen, aber alles andere ist mir den Stress nicht wert. Ferngesehen wird ja mittlerweile mal. Das hatte mich mit der Sportbesessenheit ein bisschen verwöhnt, denn - so hatte ich mir das Ganze versucht schön zu reden - wer sich als kleiner Knirps auf arte die Dokumention "Afghanistan - Mit Cricket aus der Krise" fasziniert reinpfeift, dürfte dann doch nicht an Hyperaktivität leiden und Sport vielleicht wirklich von ganzem kleinen Herzen lieben. Vielleicht kommen wir als Eltern ja unserer Erziehungsaufgabe nicht nach, aber dann ist es so. Wie gesagt: Gebt mir nur die Schuld ... |
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