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In einem Flächenland wie D wird Individualverkehr immer eine sehr große Rolle spielen. Man kann nicht "jede Milchkanne" sinnvoll per ÖPNV anbinden.
Individualverkehr heißt aber nicht zwingend 1 Person in einem 2t SUV mit 300PS. Mittlerweile schon gaga wie groß, schwer und leistungsstark der durchschnittliche Neuwagen ist, und im Schnitt 1,x Personen im Auto. Auf die Parkfläche eines SUV kriegst du 3 PKWs in Smartgröße, 5-6 motorisierte Zweiräder oder auch locker 10 Fahrräder. Komischerweise funktionieren andere Lösungen wenn sie vernünftig angeboten werden. Man muss manchmal einfach nur die deutschen (Auto-)Scheuklappen ablegen. Mehr Autobahnen sind aber durchaus keine schlechte Lösung wenn man damit aber im Gesamtkonzept konsequent Verkehr aus der Stadt rausbekommt. Die Autos die auf der Autobahn fahren sind ja nicht plötzlich da, die sind ja vorher woanders hergefahren. Städte bräuchten viel mehr Umgehungsstraßen - und dann aber in Verbindung mit konsequentem Rückbau innerorts dass da dann nur noch der Anliegerverkehr reinfährt und man aus dem Rest mehr Radwege und Grünflächen schafft. |
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Bei der Stadt in der ich arbeite genau so. Ich bin seit 5 Jahren da und es gibt viele Projekte die ich jedes Jahr wieder neu in den Haushaltsplan schreiben muss, weil einfach nicht damit gestartet werden kann. Egal was man bauen will, irgendjemand klagt und nix geht voran. Egal ob Straße, Radweg, Schule oder Kita. |
Leider nutzen alle schönen Lösungen nichts, wenn sie keiner will. Dann müsste man kontrollieren und zahlen lassen, aber das will auch keiner. Ich wohne in der Innenstadt und bin ausschließlich zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. Es gibt Fahrradstraßen, die werden von Autofahrern als Abkürzung genutzt. Es wird gegen die Eimbahnstraße gefahren, weil man nicht „außen rum“ fahren will - die Polizei kommt entgegen, sagt ein paar Worte und lässt weiter (gegen die Einbahnstraße) fahren. Wir haben wenig Radwege, die dienen als kostenlose Parkplätze (ist ja Abzocke, woanders zahlen zu müssen). In der City ist Tempo 30, an das hält sich niemand, nicht mal die Polizei. Warum auch, wenn ein Blitzer aufgestellt wird, wird kurz vorher abgebremst - dann mit aufheulendem Motor weitergefahren. Daneben hängt das Werbeplakat einer bekannten Kanzlei: „Geblitzt? Wir pauken Sie raus!“
Und nein, 90% der Autofahrer sind keine älteren Leute, die zum Arzt oder Einkaufen wollen. Es sind junge Leute, die sich auf einen Kaffee mit Freunden verabredet haben oder abends einfach nur Runden drehen mit ihren aufgemotzten SUV. DAS Geld haben sie. Und ja, es fahren Busse, eine Straßenbahn und der Bahnhof liegt zentral. Aber die hiesige Bevölkerung ist mit dem Auto am Arxx aufgewachsen und ich sehe nur wenige, die daran etwas ändern wollen. Nur als Beispiel: ich habe einen Schulweg von 1,8km. Ich bin an einer großen Schule (900 Schüler und 85 Lehrer) bekannt wie ein bunter Hund, weil ich nicht mit dem Auto komme. Finde ich traurig. |
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Wir sind inzwischen ca. 1000 Leute auf das neue Gebäude, von denen geschätzt ca. 60 % gleichzeitig da sein dürften; mit dem Rad kommen keine 10 % (ich habe immer wieder die Räder gezählt, kaum jemals 50 Räder, auch bei schönstem Wetter; bei Regen eh noch weniger). Und die, die ich kenne, wohnen meist über 10 km weg, es sind nicht die, die in der Nähe wohnen. Das Parkhaus ist dafür meist recht gut gefüllt. Das Jobrad-Angebot nenutzen auch nur die, die ein n+1 Fahrrad brauchen, keiner steigt deshalb aufs Rad um. Ich fürchte, nur wenige Menschen bekommt man als Erwachsenen zum Umsteigen; nur wer es als Kind schon als normal erlebt hat, mit dem Rad unterwegs zu sein, macht es von sich aus. Immerhin kann ich mich rühmen, einen Kollegen dazu gebracht zu haben. Er hat vor 10 Jahren, als er neu bei uns war, bezweifelt, daß ein Rad jemals mehr als 200 € Wert sein kann, es kann doch keinen Unterschied geben; und Fahrradfahren über 1 - 2 km ist eh Quälerei. Ich habe ihn überzeugt, mal ein höherwertiges Rad zu probieren - und er war begeistert, welchen Unterschied es macht; hat sich eins gekauft, und fährt seither mit dem Rad zur Arbeit. |
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Rechne ich das hochkommen auf 160 Leute circa 130 bis 140 Autos. Und das entspricht genau dem, was hier jmd jüngst gepostet hatte, dass in einem Fueunfsitzer mit Kofferraum im Schnitt 1,3 Personen sitzen. So gesehen besteht eine Überkapazität von 1,3 zu 3,7 = 300 % (Kofferraum einbezogen). Rechnen wir das 'raus bräuchte es nur circa 30 statt 130 Autos. D.h. das von den 130 Autos circa 100 Autos Null Zweck erfüllen. Aber das sind ja nur die Autos. Die, die nachkommen, labern was von Sustainability, kann man auch studieren. Das aber ein Erz gefördert werden muss unter Tage, verschifft, und verhüttet werden muss und sich das auch noch rechnen soll, null Ahnung die Generation Digital. Also ob man mit dem Smartphone, besser iPhone, Alexa, Alexandra und DEM COMPUTER und damit der virtuellen Realität die Welt retten könnte. Null Ahnung mehr von Erdkunde, Geographie, Biologie, Chemie, Anorganik, Kernchemie, aber MINT und schlau Daherreden - Tjo. Das Resultat ist, dass auch die nächste Generation zur Orientierungslosigkeit und zu schwarzen Schafen erzogen werden. Gute Lehrer gibt es, das ja, vllt 2 von 85, oder 3 von 160. Bauen wir die Mauer wieder auf! Den antikapitalistischen Schutzwall im Dienste des Natur- und Umweltschutzes! ;) LG u. Peace |
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In alten Kisten fuhren wir zu irgendwelchen Rennen und stürzten uns mit 80km/h auf klapprigen Rädern die Berge hinunter. Schliefen schon mal im gleichen Bett, hatten nie Geld. Gewannen mal 50 DM, mal 100, mal Blumentöpfe. Die guten, schönen, alten Zeiten! Aber waren sie das? Nein, sie waren es nicht! Ich möchte ein modernes und sicheres Rennrad benutzen, in meinem eigenen Bett schlafen und in meinem Auto mit Spotify connected sein. Wer in der Vergangenheit lebt, wird bald gnadenlos abgehängt. Der Zeitpfeil zeigt immer nach vorne. Räder und Radwege sind ganz nett. Darin liegt aber nicht die Lösung. :Blumen: |
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