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Philosophische Denk-Konstrukte kann man so viele erfinden, wie man möchte. Entscheidend ist, herauszufinden, welche davon zutreffen. Wenn dafür keine Methode vorhanden ist, ist der Beitrag, den die Philosophie in dieser Frage liefern kann, recht gering. Hier versteckt sich übrigens ein Trick, den ich Deinen Beiträgen oft vorfinde. Nämlich die Suggestion, die gesamte christliche Lehre hätte keine Berührungspunkte mit der Realität, wäre folglich rein philosophisch fassbar und damit der wissenschaftlichen Prüfung entzogen. Erstens gibt es viele Behauptungen der christlichen Religion über die Realität, und diese kann man prüfen. Wird diese Möglichkeit der Prüfung achtlos vom Tisch gewischt, handelt es sich um eine Immunisierung. Zweitens: Den Beweis dafür, dass die Philosophie irgendetwas über Religionen zutreffend aussagen könnte (abgesehen von bereits bekannten Banalitäten), bleibst Du schuldig. Es ist nach meiner Meinung eine berechtigte Frage, warum nun ausgerechnet die Philosophie die Frage klären kann, ob Götter in unsere Welt eingreifen; vor allem dann, wenn zuvor im Handstreich die komplette Wissenschaft als unzureichend abgewatscht wurde. Dieses erstaunliche Selbstbewusstsein müsste nach meiner Auffassung demnächst begründet werden. |
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Findest Du es nicht plausibel, dass praktisch jeder religiöse Glaube falsch sein MUSS, da es so viele verschiedene gibt und jeder meint, den einzig richtigen zu haben, was offensichtlich nicht sein kann? |
Lidlracer: beleidigst Du just eben Deine eigene Intelligenz? Oder willst Du den Sinn von Experimenten abstreiten?
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Wir wissen aber ausreichend exakt, was für die Menschen gut ist. Das genügt für die Debatte. Hier wird erneut versucht, einen Begriff so lange umzudefinieren, bis er seine eigentliche Bedeutung und Argumentationskraft verloren hat. Mir scheint es so, dass die Frage danach, was für Götter gut sei, niemals beantwortet werden kann -- und eben deshalb schwenkt die Debatte darauf ein. Denn solange niemals ein Ergebnis dingfest gemacht werden kann, ist es für die religiöse Immunisierung bestens geeignet. Man beachte dabei, dass hier menschliche Ansprüche gegen göttliche Ansprüche abgewogen werden: Zwar könnte es für die Menschen mit Leid verbunden sein, aber für die Götter wäre es vielleicht gut? Wie sollte man den Göttern dann einen Vorwurf machen? Diese Sklaven- und Unterwerfungshaltung, die sich am "Wohl der Götter" orientiert, ist nach meiner Meinung einer der verwerflichsten moralischen Standpunkte des Christentums (und am leichtesten zu missbrauchen). Der Christen-Gott ist nun seit dreitausend Jahren dauerbeleidigt wegen irgendwelcher läppischer Kleinigkeiten. Er wirft sich wütend wie ein kleines Kind auf den Boden und strampelt mit den Füßen, weil irgendwer gegen seine Gebote verstoßen hat. Wer soll das noch ernst nehmen? Das Theater ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Es kann uns völlig einerlei sein, was für irgendwelche Götter gut ist. Das ist nicht unser Problem. |
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Die Unterscheidung zwischen dem "Wesen" einer Sache und ihrer Darstellung (oder Gestalt) ist eine sehr alte Idee der griechischen Philosophie. Beispiel: Ein Baum ist ein Baum, egal wie er konkret aussehen mag; wenn man einen Ast abschneidet, ist es immer noch ein Baum. Daraus schlossen verschiedene griechische Philosophen, dass das Wesen von der Gestalt zu unterscheiden wäre.Hier ist mein Einwand: Was rechtfertigt es, diese Thesen weiterhin zu untersuchen? Warum kann man behaupten, sie formten heute noch ein valides Argument? Die Thesen sind alt und ehrwürdig, das stimmt. Aber sonst? Ich sehe bei Dir, Flow, ein ehrliches Interesse an diesen Dingen. Nach meiner Beobachtung wägst Du die Dinge hin und her, stößt dabei aber auf viele Ungewissheiten und Widersprüche. Warum überprüfst Du nicht Deine Grundannahmen? Wenn die Grundannahmen einfach nicht passen wollen, dann sind sie vielleicht falsch? Ab einem gewissen Punkt, wenn es vorne und hinten nicht passen will, muss man die Grundannahmen infrage stellen. Warum verwirfst Du die griechischen Spekulationen über Materie und ihr "Wesen" nicht komplett? Es ist nicht schwierig, herauszufinden, dass Aristoteles und Platon nichts von der Materie wussten und nichts wissen konnten. Warum ist es so schwer, diese Ideen über Bord zu werfen? Nach meiner Meinung haben jene Denker und Forscher die größten und schnellsten Fortschritte erzielt, die am ehesten bereit waren, alten Krempel über Bord zu werfen. Dies gilt umso mehr, je älter der Krempel war. Im christlichen Umfeld werden diese vorwissenschaftlichen Ideen gerne zitiert, und zwar nach meiner Meinung deshalb, weil sie vorwissenschaftlich sind. Das ist der ganze Punkt. Es passt ins altertümliche Weltbild und klingt gut. Man überhört allzu leicht die Lächerlichkeit, die in Sätzen steckt wie: "Schon Aristoteles lehrte uns, dass der Geist und die Materie..." Wenn man bedenkt, was wir in den letzten 100 Jahren über Materie herausgefunden haben, und wenn man weiterhin bedenkt, dass zu Zeiten von Aristoteles bereits eine Schubkarre eine fantastische Weltsensation gewesen wäre, ist eine Bezugnahme auf seine alten Spekulationen schon etwas albern. Wen interessiert das noch? Derlei Rhetorik wird nur noch verwendet, um die Zuhörer einzuseifen. |
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Zumindest in meinem Fall ist es schlicht und einfach unmöglich, es durchzuführen. Ich kann auch experimentell nicht an etwas glauben, von dem ich auf Basis jeder Menge logischer Argumente felsenfest überzeugt bin, dass es nicht existiert. Ok, angenommen, ich könnte diese Unmöglichkeit vergessen, und doch irgendetwas glauben. In der Folge habe ich eine Vision, dass Gott mit mir spricht, ich habe eine Erleuchtung o.ä. Was beweist das? Nix. Gar nix. Weiterhin sehe ich nicht, dass die Gläubigen irgendetwas haben, das mir fehlt. Also bleibt meine Frage: Wofür soll das gut sein? |
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