Schwarzfahrer |
12.11.2020 15:15 |
Zitat:
Zitat von spanky2.0
(Beitrag 1565282)
Das merkt man doch auch an der Diskussion hier.
Es scheint zumindest so, als hätten die wenigsten hier im Forum (bis jetzt) gravierende (berufliche, finanzielle) Nachteile durch die Corona Krise. Teilweise ist ja sogar das Gegenteil der Fall wenn ich die Erfahrungsberichte hier richtig deute. ;)
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Gravierende Finanzielle oder berufliche Nachteile haben die "Akademiker"-Berufe, die hier wohl überdurchschnittlich repräsentiert sein dürften, vermutlich selten. Ich kann auch mit vielen Einschränkungen persönlich gut leben (bin eh weniger der extrovertierte Gesellschafts-Mensch), die ich aber gesellschaftlich trotzdem für problematisch bis verheerend halte.
Ansonsten sehe ich in meiner persönlichen Arbeit das Thema Home Office zwiespältig. Es wird bei uns volle Flexibilität gegeben, jeder macht, wie er sich am Besten fühlt, aber aktuell soll man nur bei dringendem Bedarf ins Büro (wenn, dann hat jeder ein Einzelzimmer). Allerdings ist das ohne die sonst vorhandene Kantine ziemlich unattraktiv; ich brauche ein warmes Mittagessen, das nicht aus Plastikdosen am Schreibtisch serviert wird. Daß man nicht fahren muß, führt bei mir zu deutlich weniger Radfahren; ohne den täglichen Arbeitsweg (20 -40 km) fällt es deutlich schwerer, sich aufzuraffen, und die Zeit fehlt auch, da ich die bisherige Fahrzeit mit Kochen verbringen muß. Und die Arbeit (Entwicklung) ist deutlich ineffektiver, wenn man wegen allem die Kollegen nur über Teams sprechen kann, statt schnell mal rüberzugehen und gemeinsam an der Tafel ein Konzept zu entwickeln, oder gemeinsam im Labor zu arbeiten (geht jetzt auch, aber braucht längere Abstimmung, damit alle am gleichen Tag da sind). Ganz zu schweigen von dem fehlenden "inoffiziellen" Austausch, der bei Präsenz ein wesentlicher Teil unserer Arbeit, wie auch des Soziallebens ist. Nur bei rein "individuellen" Arbeiten hat das Arbeiten zu Hause etwas Bequemlichkeit, und manchmal freue ich mich, nicht bei Regen Radfahren zu müssen. Aber als großen Profiteur sehe ich mich nicht. Was wir an Sprit (Arbeitsweg meiner Frau) sparen, wird viel mehr für Essen ausgegeben (Kantine ist billiger, als seber Kochen), dazu mehr Heizung, Strom Wasserverbrauch zu Hause.
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