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Körbel 23.01.2020 14:11

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1506838)
Der relative Armutsbegriff ist nicht grundsätzlich verkehrt, aber er bildet eben nur eine Teilwahrheit ab. Man kann in Deutschland alles haben, was man existenziell zum Leben braucht (Essen, eine warmes dach über den Kopf, passende Kleidung, eine funktionierende Krankenversorgung bis hin zum einklagbaren Recht auf Maximalversorgung im Krankheitsfall z.b. bei notwendigen Organtransplantation oder onkologischen Erkrankungen, die 6-stellige Behandlungskosten verursachen) und trotzdem arm sein.

95% der restlichen Weltbevölkerung (und in sehr vielen Ländern auch die jeweilige Mittelschicht) können von solcher Armut angesichts existenzieller Nöte und Sorgen zum Teil nur träumen.

Da sprichst du mir aus der Seele.

Man liest zwar auf FB auch anderes, nur denke ich das da verdammt viel übertrieben wird.
Verhungern und erfrieren tut keiner in Deutschland.
Ausser vielleicht einige Obdachlose, die sich partout nicht helfen lassen wollen.

LidlRacer 23.01.2020 14:36

Merkel spricht gerade in Davos (auch auf ntv).

Hat in mehrfacher Hinsicht gegen Trump geschossen:
- gegen Klimawandelleugner
- sinngemäß: Wir Deutsche gehören nicht zu denen, die sich den ganzen Tag selbst loben. :)
- hat ausgerechnet Bloomberg (ein demokratischer Präsidentschaftkonkurrent) zitiert, wonach Deutschland Nr. 1 bei Innovation ist (oder so ähnlich)

qbz 23.01.2020 16:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1506894)

Danke für den Link, er enthält immerhin konkrete Infos zur Steinkohle. Die Grafik bezieht sich noch auf die Kohlekomission, da ist z.B. Datteln 4 nicht enthalten. Schade, dass es keinen kompletten Überblick mit den einzelnen Kraftwerken mit den notwendigen Angaben gibt.

Ich würde vermuten, dass bei der Braunkohle halt regional- und sozialpolitische Überlegungen eine grössere Gewichtung bekamen wie ökologische, weil bei der Abschaltung der Braunkohle auch die regionale Kohle-Förderung etc. wegfällt, d.h. mehr Arbeitsplätze in der Gegend betroffen sind.

Schwarzfahrer 23.01.2020 17:26

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1506950)
Schade, dass es keinen kompletten Überblick mit den einzelnen Kraftwerken mit den notwendigen Angaben gibt.

Finde ich auch. Aber Steinkohlebergbau in Deutschland ist ja schon seit den 90-ern im absteigenden Ast (letzte Zeche schloß 2018), da sie zu teuer war - da galt es offenbar wenig, daß es deutlich sauberer und effizienter als Braunkohle ist. Da die meiste Steinkohle importiert wird, hängen nur wenige Arbeitsplätze dran - also ist es irrelevant, zumindest aus Sicht der Politik, wenn es um Wählerstimmen und -Stimmungen geht.

Meik 23.01.2020 18:37

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1506950)
dass bei der Braunkohle halt regional- und sozialpolitische Überlegungen eine grössere Gewichtung bekamen wie ökologische, weil bei der Abschaltung der Braunkohle auch die regionale Kohle-Förderung etc. wegfällt, d.h. mehr Arbeitsplätze in der Gegend betroffen sind.

Bei der Bevorzugung der Braunkohle halte ich einen anderen Punkt für viel wichtiger: Die haben wir selber, sprich wir begeben uns in keine (weiteren) Abhängigkeiten. Das hat auch international gewisse Vorteile nicht überall von anderen abhängig zu sein. Bei Gas und Öl sind wir es schon fast ausschließlich, IMHO ist es beim Strom schon wichtig ihn auch ohne Importabhängigkeiten erzeugen zu können.

ThomasG 23.01.2020 19:05

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1506914)
Da sprichst du mir aus der Seele.

Man liest zwar auf FB auch anderes, nur denke ich das da verdammt viel übertrieben wird.
Verhungern und erfrieren tut keiner in Deutschland.
Ausser vielleicht einige Obdachlose, die sich partout nicht helfen lassen wollen.

Wenn man relative Armut am eigenen Leib in der heutigen Zeit als Kind oder Heranwachsender nicht erlebt hat, dann hat man diesbezüglich leicht reden.

qbz 23.01.2020 19:14

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1506972)
Bei der Bevorzugung der Braunkohle halte ich einen anderen Punkt für viel wichtiger: Die haben wir selber, sprich wir begeben uns in keine (weiteren) Abhängigkeiten. Das hat auch international gewisse Vorteile nicht überall von anderen abhängig zu sein. Bei Gas und Öl sind wir es schon fast ausschließlich, IMHO ist es beim Strom schon wichtig ihn auch ohne Importabhängigkeiten erzeugen zu können.

Mag sein, dass Politiker das so sehen.

Auf der anderen Seite sind die Eigentümer der ostdeutschen Braunkohle LEAG ein tschechischer Milliardär und eine englische Investmentfirma und bei der westdeutschen RWE sind 25 % der institutionellen Anleger deutsch, der Rest ausländisch, während zahlreiche Steinkohlekraftwerke als Stadtwerke in kommunalem Eigentum sind. Insofern halte ich den Druck der Braunkohle-Lobby sowie in der Hauptsache den Druck der Landesregierungen aus den Braunkohle-Bundesländer und der Gewerkschaften wegen der Arbeitsplätze in den Braunkohlerevieren für ausschlaggebender. Man will die Bevölkerung mitnehmen. Aber alles spekulativ, da niemand die Gründe bisher mitgeteilt hat.

Die Arbeitsplätze und der Strukturwandel der Braunkohlereviere erhalten in den Empfehlungen der Kohlekomission ein eigenes Kapitel und ca. 30 Seiten von 100, die Massnahmen im Energiesektor ca. 15 Seiten! Man schätzt die Folgen und den industriellen Wandel mit der Aufgabe der Braunkohlereviere als viel, viel grösser ein als ein Abschalten der Steinkohlekraftwerke, weshalb in meinen Augen der Ausstieg aus der Braunkohle langsamer erfolgt.
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dow...cationFile&v=4

Die Steinkohle kommt hautpsächlich aus Russland, USA, Kolumbien per Schiff, eine geringere Menge aus Polen, und die Preise sind auf dem Weltmarkt stark gesunken. Man kann, anders als bei einer Gaspipeline, auch die Bezugsquelle besser und schneller wechseln. https://www.heise.de/tp/features/Wo-...d-3367378.html.

Die ökologischen und Arbeitskräfte-Standards in den Ländern mit dem Steinkohleabbau sind jedoch deutlich geringer als wie bei der Braunkohle bei uns, dazu kommt der Schiffstransport der Kohle, der negativ in die CO2-Bilanz eingeht.

Für mich zählt die Grösse des Verzichts auf fossile Energie als erster Beurteilungsmasstab.

ThomasG 23.01.2020 21:03

Zitat:

Zitat von n-tv.de
Siemens will den Dialog mit Klimaaktivisten fortsetzen. "Ich finde es gut, was sie machen", sagt Konzernchef Kaeser im Interview mit ntv. Allerdings liefen die Klimaschützer Gefahr, "ihren moralischen Anspruch zu verlieren".

[...]

Neubauer habe ihn während des Gesprächs beeindruckt, so Kaeser. "Ich finde das gut, was sie machen. Ich finde das echt stark", sagte er mit Blick auf Fridays for Future. Er wünsche sich allerdings, dass sich die Aktivisten an der Lösungssuche beteiligten, um die "Komplexität der Zusammenhänge" zu verstehen - beispielsweise zwischen Arbeitsplätzen und Klimaschutz. Gleichzeitig wollten Aktionäre mehr Profit, so der Siemens-Chef. Im Gegensatz zu Investoren kämen Klimaaktivisten aber nicht an den Tisch, kritisierte Kaeser.

Quelle: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Kaese...e21528437.html

Nachtrag: Das in den Artikel integrierte Video finde ich sehr interessant.

LidlRacer 23.01.2020 21:22

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1507001)
Quelle: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Kaese...e21528437.html

Nachtrag: Das in den Artikel integrierte Video finde ich sehr interessant.

Ich finde dies am interessantesten:

"Am Montagabend hatte Kaeser gemeinsam mit anderen Konzernchefs in Davos an einem Abendessen mit US-Präsident Donald Trump teilgenommen. Dabei hatte er Trump gebeten, den jungen Klimaschützern zuzuhören. "Das hat er dann zur Kenntnis genommen", so Kaeser."

Also doch nicht nur Arschkriecherei! Ob er nächstes Jahr noch mal mit Trump essen "darf", sofern letzterer - man mag es sich nicht vorstellen - wiedergewählt wird?

Video check ich auch noch ...

PS: Eigentlich sollte Trump natürlich mehr der Wissenschaft als den "jungen Klimaschützern" zuhören.

ThomasG 23.01.2020 21:44

Wenn man Gestik und Mimik noch zu den Worten mitgeliefert bekommt, finde ich das schon noch interessanter als die nackten Worte alleine.
Ich muss sagen, mich hat der Mann schon ein wenig beeindruckt.
Keine Angst ;-) - so schnell traue ich so einem Mann natürlich nicht.
Da müsste noch ganz schön was kommen.

qbz 23.01.2020 23:14

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1507006)
Ich finde dies am interessantesten:

"Am Montagabend hatte Kaeser gemeinsam mit anderen Konzernchefs in Davos an einem Abendessen mit US-Präsident Donald Trump teilgenommen. Dabei hatte er Trump gebeten, den jungen Klimaschützern zuzuhören. "Das hat er dann zur Kenntnis genommen", so Kaeser."

Also doch nicht nur Arschkriecherei! Ob er nächstes Jahr noch mal mit Trump essen "darf", sofern letzterer - man mag es sich nicht vorstellen - wiedergewählt wird?

Video check ich auch noch ...

PS: Eigentlich sollte Trump natürlich mehr der Wissenschaft als den "jungen Klimaschützern" zuhören.

Leute, überlegt mal, weshalb sitzt Kaeser neben Trump? Tatsächlich gibt es von Siemens bedeutende geschäftliche Interessen an Aufträgen beim USA-Militär, über die Herr Kaeser in der Öffentlichkeit natürlich nicht spricht und über die keine Zahlen veröffentlicht werden. Leider hat dieser Bereich bei Siemens auch Geschichte und Tradition. Selbst die eher konservative Zeitung "Welt" berichtet über die militärischen USA-Geschäfte von Siemens.

"Die Schlüsselrolle im US-Rüstungs- und Regierungsgeschäft spielt dabei Siemens Government Technologies (SGT). Die Siemens-Tochter mit Sitz in Washington ist eine vom restlichen Konzern abgeschirmte Gesellschaft für sensible Aufträge von US-Bundesstaaten, dem Pentagon oder der US-Regierung. Angaben zur Größe oder dem Umsatz von SGT gibt es nicht. Das gesamte Siemens-US-Geschäft beläuft sich auf gut 23 Milliarden Dollar, also doppelt so viel wie in Deutschland, und es werden 50.000 Mitarbeiter beschäftigt." https://www.welt.de/wirtschaft/artic...er-werden.html
Im Vergleich dazu ist ein singulärer 18 Millionen Auftrag mit angeblich unlimitierter Haftung lächerlich klein.

ThomasG 24.01.2020 08:47

Also wenn da einer ganz gezielt einen auf menschlich macht und sich so verkauft als hätte er ein bisschen mehr Hintern in der Hose als andere in vergleichbarer Position, dann auch noch nebenbei unwahrheitsgemäß meint, er habe Luisa Neubauer keinen Aufsichtsratsposten angeboten und er sitzt neben Trump nicht zuletzt wegen der im Weltartikel angesprochenen Geschäfte und ist sich dessen auch bewusst, dann finde ich das äußerst abstoßend.
Du hast glaube ich schon mal kurz was geschrieben eher nebenbei in die Richtung, was ich kaum wahrgenommen habe.
Das ist mir eben erst wieder eingefallen.
Mich kriegt man halt leider relativ leicht und einen Haufen andere Leute leider auch.

Trillerpfeife 24.01.2020 09:02

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1507017)
Leute, überlegt mal, weshalb sitzt Kaeser neben Trump? ...


Im Vergleich dazu ist ein singulärer 18 Millionen Auftrag mit angeblich unlimitierter Haftung lächerlich klein.

och menno, nun lass uns doch mal ein wenig träumen. O:-)


der ADAC hat heute verkündet, er wolle sich nicht mehr gegen ein Tempolimit aussprechen. Aber es benötigte noch Studien um .....

Kaum zu glauben. Kann mich noch an "Freie Fahrt für freie Bürger" erinnern.

FlyLive 24.01.2020 09:09

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1507041)

der ADAC hat heute verkündet, er wolle sich nicht mehr gegen ein Tempolimit aussprechen. Aber es benötigte noch Studien um .....

Kaum zu glauben. Kann mich noch an "Freie Fahrt für freie Bürger" erinnern.

Ganz Europa (ausgenommen D) hat Tempolimits auf Autobahnen. Die Ergebnisse eignen sich doch hervorragend um Vergleiche zu unseren Autobahnen zu ziehen !

Ich halte das Verlangen nach Studien für Zeitschinderei.

Trillerpfeife 24.01.2020 09:14

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1507042)
Ganz Europa (ausgenommen D) hat Tempolimits auf Autobahnen. Die Ergebnisse eignen sich doch hervorragend um Vergleiche zu unseren Autobahnen zu ziehen !

Ich halte das Verlangen nach Studien für Zeitschinderei.

ich auch. Mein erster Gedanke war: "wieviele Studien denn noch"

Aber immerhin der ADAC bewegt sich ...:)

Benni1983 24.01.2020 09:37

Ich fahre immer max. 110 km/h...Entspannung pur;)

Klugschnacker 24.01.2020 10:14

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach sollten wir versuchen, so schnell wie möglich aus der Braunkohle auszusteigen. Damit meine ich: In den nächsten 5 Jahren.

Wir haben derzeit einen Fachkräftemangel. Wer jetzt Arbeit sucht, eine Umschulung wagt oder quer in einen Beruf einsteigen will, hat verhältnismäßig gute Karten.

Demgegenüber müssen wir zukünftig aufgrund der Digitalisierung mit einem Wegfall vieler Arbeitsplätze rechnen. Niemand weiß genau, wie sich das auf den Arbeitsmarkt auswirken wird. Man denke nur an die Automobilbranche. Es ist also aus meiner Sicht sehr fraglich, ob der Arbeitsmarkt im Jahr 2038 günstigere Bedingungen bietet für Leute, die zeitlebens damit beschäftigt waren, Braunkohle aus dem Boden zu kratzen.

ThomasG 24.01.2020 10:16

Zitat:

Zitat von süddeutsche.de (4. Dezember 2019)
Joe Kaeser ist seit 2013 Vorstandsvorsitzender von Siemens, sein Vertrag läuft noch bis Anfang 2021. Der Aufsichtsrat hat gerade Roland Busch zu seinem Vize und damit zum potenziellen Nachfolger gemacht. Kaeser deutete jedoch zuletzt an, womöglich länger auf seinem Posten bleiben zu wollen. Siemens will 2020 die gesamte Energiesparte abspalten, die dann Kaesers Vorstandskollege Michael Sen führen wird. Dadurch verliert der Konzern erheblich an Umsatzvolumen und die internen Prozesse verändern sich. "Ich würde die Firma nie in Unordnung zurücklassen", sagte Kaeser vor zwei Wochen.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wirtscha...2019-1.4709281

Estebban 24.01.2020 10:16

Zitat:

Zitat von Benni1983 (Beitrag 1507055)
Ich fahre immer max. 110 km/h...Entspannung pur;)

Empfinde ich ehrlich gesagt anders - wenn ich mit 110 fahre hab ich in D teilweise Leute mit dem doppelten an mir vorbei ballern. Deshalb zieht für mich das Argument „fahrt doch so langsam ihr wollt“ auch nicht. Fahre ich nach Holland und alle fahren das gleiche Tempo - dann ist es entspannt :Huhu:

Estebban 24.01.2020 10:17

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1507066)

Er ist einfach ein lieber Kerl!:Blumen: :Blumen:

qbz 24.01.2020 10:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1507065)
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach sollten wir versuchen, so schnell wie möglich aus der Braunkohle auszusteigen. Damit meine ich: In den nächsten 5 Jahren.

Wir haben derzeit einen Fachkräftemangel. Wer jetzt Arbeit sucht, eine Umschulung wagt oder quer in einen Beruf einsteigen will, hat verhältnismäßig gute Karten.

Demgegenüber müssen wir zukünftig aufgrund der Digitalisierung mit einem Wegfall vieler Arbeitsplätze rechnen. Niemand weiß genau, wie sich das auf den Arbeitsmarkt auswirken wird. Man denke nur an die Automobilbranche. Es ist also aus meiner Sicht sehr fraglich, ob der Arbeitsmarkt im Jahr 2038 günstigere Bedingungen bietet für Leute, die zeitlebens damit beschäftigt waren, Braunkohle aus dem Boden zu kratzen.

Ich plädiere auch für ein schnelles Abschalten der Braunkohlewerke aus ökologischen Gründen.

Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass ein länger zeitlich gestrecktes, sukzessives Abschalten besser für die Arbeitskräfte ist, weil einfach weniger Personen in kurzer Zeit umgeschult und neu beschäftigt werden müssen und sowieso ein Teil durch Rente bis 2038 ganz normal ausscheiden plus normale Fluktuation, ohne betriebsbedingte Kündigung. Auch wollen die betroffenen Regionen im Osten ja neue Arbeitsplätze schaffen und nicht ihre Einwohner an andere Regionen mit Fachkräftebedarf durch Umsiedlung verlieren.

Wie der Arbeitsmarkt in 18 Jahren sein wird, darüber finde ich Vorhersagen schwer, weil IMHO zu langer Zeitraum. Man könnte eine höhere Produktivität durch Automatisierung zukünftig auch durch eine 30h-Woche bei gleichem Lohn ausgleichen, rational betrachtet, so dass die Arbeislosigkeit deswegen nicht ansteigen müsste. :)

ThomasG 24.01.2020 13:31

Wenn die Leute wieder mehr Angst haben sollten ihre Arbeit zu verlieren oder den Eindruck haben werden sie ist nicht mehr einigermaßen sicher, wird sich der Wind ganz schnell drehen und das Thema Klimaerwärmung wird medial wieder weit in den Hintergrund treten.
Noch gibt es eine Sympathiewelle für die Klimaaktivisten, aber der Wind kann sich ganz schnell drehen.
Wirtschaftsvertreter brauchen nur mit solchen Aussichten zu winken und schon gelingt es alle möglichen Leute zurück in die Spur zu holen.
Und falls es nicht reicht oder nicht genügend sind, dann muss man halt Exempel statuieren.
Schon sehr deprimierend.

Körbel 24.01.2020 14:26

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1506980)
Wenn man relative Armut am eigenen Leib in der heutigen Zeit als Kind oder Heranwachsender nicht erlebt hat, dann hat man diesbezüglich leicht reden.

Habe ich erlebt, vor mehr als 50 Jahren.
Ich weiss wie es ist wenn man an Weihnachten wenig bekommt und ich weiss wie es ist, wenn Eltern sich gerade soviel leisten können, das man nicht verhungert oder erfriert.
Meine Eltern haben kein Kindergeld für mich erhalten, erst ab dem 7. oder 8. Lebensjahr.
Kein Wohngeld, keine Stütze, etc.

Mein Kinderzimmer war ungeheizt, auch im Winter und Klamotten und Spielsachen gabs von den grösseren Cousins und Cousinen.

Also halt den Ball flach!!!

Meik 24.01.2020 16:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1507065)
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach sollten wir versuchen, so schnell wie möglich aus der Braunkohle auszusteigen. Damit meine ich: In den nächsten 5 Jahren.

Wenn ich mir so angucke wie der Ausbau der erneuerbaren derzeit voranschreitet wird das nichts.

Ich halte persönlich wenig davon Braunkohle zugunsten importierter anderer fossiler Quellen abzuschaffen. Der Weg muss sein den Umstieg weg von den fossilen Quellen und Importen zu schaffen.

Wenn es aber gegen jedes Windrad, jede Stromleitung oder was auch immer Bürgerinitiativen, Klagewellen usw.. gibt wird das nichts. Wenn man sieht dass deswegen in der Windenergie mehr Stellen abgebaut werden als es in der Braunkohle insgesamt überhaupt gibt kann das Arbeitsplatzargument da nicht zählen.

Kiwi03 24.01.2020 16:20

wir haben hier in der Stadt gerade einen Fall, wo ein grosses Windrad, 460 m von einem Wohnhaus (Mischgebiet, Gewerbe- Wohnen) entfernt steht und massive Gesundheitsschäden wie Schafstörungen, bei einigen Leuten bewirkt. Dagegen haben die Leute geklagt und verloren.. so Sachen begünstigen die Akzeptanz von Windkraft sicher nicht.

Estebban 24.01.2020 16:25

Zitat:

Zitat von Kiwi03 (Beitrag 1507173)
wir haben hier in der Stadt gerade einen Fall, wo ein grosses Windrad, 460 m von einem Wohnhaus (Mischgebiet, Gewerbe- Wohnen) entfernt steht und massive Gesundheitsschäden wie Schafstörungen, bei einigen Leuten bewirkt. Dagegen haben die Leute geklagt und verloren.. so Sachen begünstigen die Akzeptanz von Windkraft sicher nicht.

Wie genau kriegt man Schlafstörungen von einem 500m entfernten Windrad?

Meik 24.01.2020 16:34

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1507176)
Wie genau kriegt man Schlafstörungen von einem 500m entfernten Windrad?

Wenn man das jeden Tag sieht und sich darüber aufregt ist das sicher nicht gesund. ;)

Kiwi03 24.01.2020 16:40

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1507176)
Wie genau kriegt man Schlafstörungen von einem 500m entfernten Windrad?

https://www.facebook.com/thorsten.sc...9294914194460/

Körbel 24.01.2020 17:43

Bald ist es geschafft!

https://www.tagesspiegel.de/gesellsc.../25467112.html

ThomasG 24.01.2020 17:58

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1507139)
Habe ich erlebt, vor mehr als 50 Jahren.
Ich weiss wie es ist wenn man an Weihnachten wenig bekommt und ich weiss wie es ist, wenn Eltern sich gerade soviel leisten können, das man nicht verhungert oder erfriert.
Meine Eltern haben kein Kindergeld für mich erhalten, erst ab dem 7. oder 8. Lebensjahr.
Kein Wohngeld, keine Stütze, etc.

Mein Kinderzimmer war ungeheizt, auch im Winter und Klamotten und Spielsachen gabs von den grösseren Cousins und Cousinen.

Also halt den Ball flach!!!

Wenn Du das so drastisch am eigenen Leib erfahren hast, verstehe ich nicht, wie man über die heutige relative Armut in Deutschland so schreiben kann, wie Du es in dem Beitrag getan hast, über den ich mich aufgeregt habe und auf den ich dann entsprechend geantwortet habe.
Ich habe mich nicht nur über Deinen Beitrag aufgeregt, aber er war halt am heftigsten und kam zum Schluß.

anlot 24.01.2020 18:40

Zitat:

Zitat von Kiwi03 (Beitrag 1507180)


Was für ein Irrsinn. Kein Wunder wenn bzgl der Energiegewinnung aus Windkraft nichts weiter geht.

Hafu 24.01.2020 19:03

Zitat:

Zitat von Kiwi03 (Beitrag 1507180)

Erinnert mich sehr an die früheren Klagen gegen Handymasten in den 90ern. Die Handymasten sind heutzutage aber nicht weniger, sondern eher mehr geworden und neben GSM, GPRS sind mit 3G, HSDPA usw. neue Mobilfunkstandards und neue Mobilfunkfrequenzen hinzu gekommen, aber irgendwie gibt es gar keine Klagen und Bürgerinitiativen gegen Handystrahlung mehr. Hat sich irgendwie abgenutzt das Thema.

Jetzt also Windräder. Schlafstörungen sind ja auch eine sehr seltene Erkrankung, für die es ja bestimmt nur eine Erklärung gibt.:Maso:

Meik 24.01.2020 19:25

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1507211)
aber irgendwie gibt es gar keine Klagen und Bürgerinitiativen gegen Handystrahlung mehr.

Och, so ein bisschen bei kommendem 5G schon noch - aber nicht so richtig der Rede wert. Man sieht die neuen Sender ja meist nicht, da werden oft nur neue Antennen an vorhandene Masten gepackt.

https://www.diagnose-funk.org/themen...egen-5g-ausbau

Dass man mittlerweile flächdendeckend mit WLAN und DECT bestrahlt wird hat aber irgendwie dabei keiner bemerkt. Zunehmende Smart-Home-Funklösungen kommen auch noch dazu. Vom eigenen Handy gar nicht erst zu reden ...

Estebban 24.01.2020 21:02

Zitat:

Zitat von Kiwi03 (Beitrag 1507180)

Das erklärt warum so mancher Holländer sein Eigenheim ständig hinter sich herzieht. Immer auf der Flucht vor den bösen Windmühlen :dresche

Meik 24.01.2020 21:44

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1507225)
Das erklärt warum so mancher Holländer sein Eigenheim ständig hinter sich herzieht. Immer auf der Flucht vor den bösen Windmühlen :dresche

:Nee:

https://www.rtl.de/cms/die-niederlan...n-4415903.html

Estebban 24.01.2020 22:23

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1507232)

Gemeint sind selbstverständlich nur die Niederländer aus den Regionen Noord-Holland und Zuid-Holland :)

Körbel 25.01.2020 01:43

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1507198)
Wenn Du das so drastisch am eigenen Leib erfahren hast, verstehe ich nicht, wie man über die heutige relative Armut in Deutschland so schreiben kann, wie Du es in dem Beitrag getan hast, über den ich mich aufgeregt habe und auf den ich dann entsprechend geantwortet habe.
Ich habe mich nicht nur über Deinen Beitrag aufgeregt, aber er war halt am heftigsten und kam zum Schluß.

Eben relativ.

Ich zappe ab und an immer mal ins Trash-TV.
"Hartz aber herzlich" kommt da als Beispiel.

Klar vieles ist gecastet, aber die Grundidee kann man erkennen.
Zugemüllte Wohnung, vollgepackt mit Kindern, Mutti qualmt die Bude voll und hat "Gel-Nägel",
im Hintergrund flimmert der Riesen-LCD-Fernseher,
in der Küche stapeln sich Pizzakartons und die "Herrin des Hauses" hat keine Zeit aufzuräumen.
Und dann beschwert man sich über den Schimmel an der Decke.
"Unn dett alles so asozial in Deutschland is!!!"

Nobodyknows 25.01.2020 06:47

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1507237)
Eben relativ.

Ich zappe ab und an immer mal ins Trash-TV.
"Hartz aber herzlich" kommt da als Beispiel.
...
Zugemüllte Wohnung, vollgepackt mit Kindern, Mutti qualmt die Bude voll

Ach Körbel... :Nee:
Was schlägst Du vor? Hartz4 und Kindergeld kürzen? Der qualmenden Mutti die Kinder wegnehmen? Zwangssterilisation von Sozialhilfeemfängern? Die Versuche einstellen, durch entsprechende Angebote langfristig den Kindern einen Ausweg aus der Situation zumindest aufzuzeigen, in der ihre Eltern leben?

Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben. :Blumen:

Ach, übrigens:


Gruß
N. :Huhu:

ThomasG 25.01.2020 08:18

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1507237)
Eben relativ.

Ich zappe ab und an immer mal ins Trash-TV.
"Hartz aber herzlich" kommt da als Beispiel.

Klar vieles ist gecastet, aber die Grundidee kann man erkennen.
Zugemüllte Wohnung, vollgepackt mit Kindern, Mutti qualmt die Bude voll und hat "Gel-Nägel",
im Hintergrund flimmert der Riesen-LCD-Fernseher,
in der Küche stapeln sich Pizzakartons und die "Herrin des Hauses" hat keine Zeit aufzuräumen.
Und dann beschwert man sich über den Schimmel an der Decke.
"Unn dett alles so asozial in Deutschland is!!!"

Ich nehme mal das Bild auf, was Du angefangen hast zu zeichnen.
So schlimm es ist, wenn auf diese Art und Weise die Probleme von einer auf die nächste Generation weitergegeben werden, sollte man auch sehen, dass die Mutter mit hoher Wahrscheinlichkeit auch alles andere als eine gute bzw. schöne Kindheit hatte und sich das schwerwiegend auf ihre Entwicklung ausgewirkt hat.
Das muss natürlich nicht so sein und die Mutter hat eine große Verantwortung ihren Kindern gegenüber, der sie nicht gewachsen ist.
Vielleicht hat sie es niemals versucht dieser großen Verantwortung angemessen nachzukommen.
Vielleicht ist sie gescheitert und fühlt sich oft schuldig und erträgt das Gefühl kaum oder versucht es zu betäuben oder zu verdrängen.
Sie könnte mit ziemlicher Sicherheit Hilfe bekommen, die den Kindern und ihr sehr gut täte.
Diese nimmt sie evt. nicht in Anspruch, weil sie depressiv ist oder sich nicht zutraut sich und ihren Kindern diese Rechte zu holen.
Dazu müssen in der Regel Anträge ausgefüllt werden und man muss sich mit Leuten, die diese weitergeben und bearbeiten, auseinandersetzen.
Und was ist mit dem Vater?
Ist das Paar noch zusammen und verträgt es sich einigermaßen?
Hat er ähnliche oder andere Probleme wie seine Frau, die sich sehr stark darauf auswirken, wie er sich um seine eigenen Kindern kümmert oder kümmern kann?
Ich habe Gott sei Dank keine eigenen Kinder.
Leider ist zu befürchten, dass ich völlig überfordert wäre bzw. gewesen wäre ihnen ein einigermaßen guter Vater zu sein.
Dass das so ist, da sehe ich durchaus auch die Verantwortung dafür in mir selbst, aber ich sehe auch ganz klar, warum das so ist bzw. sich so entwickelt hat und habe deshalb bei aller Selbstkritik auch ein gewisses Verständnis für mich trotz meiner Schwächen.

Hafu 25.01.2020 08:47

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1507246)
Ich nehme mal das Bild auf, was Du angefangen hast zu zeichnen.
So schlimm es ist, ...

Du hast sicher recht, bist aber in diesem Klimawandelthread komplett:offtopic:


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