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Klugschnacker 11.11.2020 18:29

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1565058)
Ich denke wenn wir alle zu Hause eingesperrt wären, gäbe es tatsächlich recht bald sehr viel mehr Tote als aktuelle "Corona-Tote" ...

Beleg? So etwas müssten wir ja in den Nachbarländern beobachten können. Immerhin sprichst Du von "sehr viel mehr Toten" als jene, die Du in Gänsefüßchen setzt. Die müssten sich ja leicht finden lassen.

Davon abgesehen, spricht niemand davon "alle" zu Hause einzusperren. Du diskutierst einen Strohmann.

LidlRacer 11.11.2020 18:38

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1565048)
Das ist natürlich schwer in Zahlen zu fassen. Aber wenn wir folgende Annahmen bzgl. Lebenserwartung treffen würden:

Je glücklicher/weniger ängstlich -> höhere Lebenserwartung, weniger Suizide
Je weniger Armut-> höhere Lebenserwartung, weniger Suizide
Je mehr Freiheit -> höhere Lebenserwartung, weniger Suizide

Ärzteblatt:
Möglicherweise weniger Suizide seit Corona


Zitat:

Und jezt in Bezug setzen:

Je strikter die Massnahmen -> mehr Frust/Aerger/Trauer
Je strikter die Massnahmen -> mehr EK-einbussen/Insolvenzen/Arbeitslose
Je strikter die Massnahmen -> weniger Freiheit

Dann könnte man schon daraus schliessen, dass die strikten gesamtgesellschaftlich einen signifikanten Schaden auch auf die Gesundheit haben, oder? :Blumen:
Dein "je strikter die Maßnahmen" könnte man auch durch "je höher die Belastung durch das Virus" ersetzen.

Das Virus zu ignorieren ist keine Option.
Wir brauchen zwingend Maßnahmen dagegen.
Die Maßnahmen, die wir aktuell dagegen haben, sind nicht sonderlich strikt.
Ob sie ausreichen, ist noch unklar.

aequitas 11.11.2020 18:43

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1565060)
Ja es gibt Probleme an vielen Stellen. Ja natürlich vermissen die Menschen ihr vorheriges Leben. Aber jetzt bleibt doch auch bitte mal ein bisschen auf dem Teppich.

Worunter genau haben wir denn zu leiden? Wir sind alle sozial abgesichert, wir müssen nicht auf der Straße hausieren, wir bringen uns nicht gegenseitig um und man geht auch nicht so schnell in den Knast.

Das klingt so, als wären wir kurzzeitig aus unserer plüschig-schönen rosaroten Welt rausgeflogen. Kleinere Einschrönkungen hier und da, aber nichts dramatisches. Wir haben es mit den weitreichendsten Grundgesetzeinschränkungen zu tun. Das ist ein Zustand der diskutiert werden muss. Menschen stehen vor dem Ruin, häusliche Gewalt nimmt zu etc. Das sind Probleme die vorhanden sind und nicht einfach zur Seite gewischt werden mit dem Hinweis, dass es doch gar nicht so schlimm sei und der Lockdown woanders noch viel härter war.

Wir brauchen gewisse Maßnahmen, aber wir brauchen ebenso eine Diskussion darüber, wie ein Umgang mit Corona möglich ist, ohne alles auf den Allheilsbringer der einen Impfung zu setzen.

Und sobald hier mal auf vernünftige Weise etwas kritisiert wird (damit meine ich keine abstruse Kritik an PCR-Tests oder sonstige wirren Argumente aus der Querdenker-Szene), stehen sofort die Kreugzeugler bereit. Mit vernünftigen Argumenten meine ich das, was bspw. Schwarzfahrer hier anspricht oder auch zuletzt Adept und teilweise auch Hafu.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1565061)
Auf Deutsch: Du bestimmst, wer als wirrer Corona-Skeptiker oder Covidiot gelten darf, und welche andere Meinungen diskutiert werden müssen.

Das will aber jeder selbst beurteilen, sodass Du nicht umhin kommen wirst, Deine Standpunkte mit sachlichen Argumenten plausibel zu machen.

Für mich bestimme ich, was ich für wirr halte, yep. Aber ich schwinge mich sicherlich nicht dazu auf gesellschaftliche Sprechverbote zu verteilen. Aber die Mühen auf dubiose Querdenker-Quellen einzugehen spare ich mir.

aequitas 11.11.2020 18:46

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1565066)
Das Virus zu ignorieren ist keine Option.
Wir brauchen zwingend Maßnahmen dagegen.
Die Maßnahmen, die wir aktuell dagegen haben, sind nicht sonderlich strikt.
Ob sie ausreichen, ist noch unklar.

Das behauptet doch auch niemand. Aber die Maßnahmen müssen diskutiert werden dürfen. Und ja, sie reichen offensichtlich aus, wenn bereits schon Ende Oktober die Anstiege auf den Intensivstationen zurückgingen und mittlerweile die Behandlung einfacher ist.

Bei diesen strikten und restriktiven Maßnahmen muss außerdem ein Enddatum festgesetzt werden, an welchem erneut darüber diskutiert wird. (Ja, das gibt es.)

Was wir statt weiterer Maßnahmenverschärfungsorgien brauchen sind eine langfristige Strategie, die einen Umgang mit Corona jenseits weiterer Lockdowns ermöglicht.

LidlRacer 11.11.2020 18:47

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1565063)
Welche Strategie? Es gibt keine Strategie! Es gibt ein mehr oder weniger schwammig formuliertes Ziel, dass die Zahl der Patienten auf Intensivstationen niedrig gehalten werden soll und der Anstieg gestoppt werden soll. Das ist allerdings keine Strategie.

Die Strategie ist m.E., die nach aktuellem Stand überschaubare Zeit, bis wir breit verfügbare Impfstoffe haben, die das Problem weitgehend minimieren, halbwegs gut zu überstehen.
Wir überstehen sie nicht gut, wenn wir dem Virus zu viel Gelegenheit geben, sich auszubreiten.

Das ist doch eigentlich sehr einfach.

Hier ist auch keine Meinungsfreiheit eingeschränkt. Man sollte als Vertreter einer nicht sonderlich plausiblen Minderheitsmeinung nur nicht damit rechnen, dass alle einem zustimmend zujubeln.

Hafu 11.11.2020 19:12

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1565070)
...
Wir überstehen sie nicht gut, wenn wir dem Virus zu viel Gelegenheit geben, sich auszubreiten.

Das ist doch eigentlich sehr einfach.
...

Das ist theoretisch einfach, aber in der Praxis eben trotzdem komplex.

Das A und O ist es, die privaten unvorsichtigen Kontakte zu reduzieren, das wissen sowohl Epidemiologen als auch Politiker. Unklar ist nur, wie man möglichst große Teile der Bevölkerung dazu bringt, untereinander Abstände zu halten, bei gemeinsamen Aufenthalten indoor aureichend oft zu lüften, Masken im sozialen Austausch zu nutzen, auch wenn keiner zusieht.

Die Diskussionen über den richtigen Mix aus Maßnahmen, um diese Risikokontaktreduzierung (geplant waren für den Lockdown light 75% Reduzierung), halte ich auch absolut für legitim. Und ich maße mir auch nicht an, den richtigen Weg zu kennen.

Dass Dinge wie Sperrstunde, Alkoholverbot im öffentlichen Raum, Schließung von Bars und Clubs effektiv sind, ist unbestritten.-

Lockdown für jegliche Kulturveranstaltungen (mit Hygienekonzept) ist dagegen nur fraglich sinnvoll.

Gleiches gilt für den Amateursport. Bei den meisten sportlichen Betätigungen (selbst in Mannschaftssportarten) besteht nur ein minimales Infektrisiko: auch diese Lockdownmaßnahme ist zu Recht umstritten. Andererseits weiß man, dass es für viele Sporttreibende dazu gehört, nach dem gemeinsamen Sport (z.B. Fußball- oder Handballtraining, Yogastunde) noch zusammenzusitzen, was gemeinsam zu trinken und dann wird der Sport ganz klar zum epidemiologischen Problem.
In einer idealen Gesellschaft könnte man die Leute dazu bringen, zwar (mit Beachtung von Hygieneregeln) in einer PAndemiesituation noch Sport zu treiben, auf das anschließende gesellige Miteinander aber freiwillig zu verzichten. So ein verantwortungsbewusstes Verhalten hat uns die Politik, so wie auch beim Theater- oder Kinobesuch leider nicht zugetraut und vorsichtshalber derartige Veranstaltungen gleich mal komplett verboten.

Aber was passiert in zweieinhalb Wochen, wenn das Handballtraining wieder erlaubt wird? Werden die Sportler dann, wenn es wieder erlaubt ist, trotzdem weiter auf die gemeinsamen paar Bier nach dem Training verzichten?

Ich fürchte, dass viele mit der Zeit verinnerlichen, dass alles was nicht explizit verboten ist, auch erlaubt ist.

Foxi 11.11.2020 19:27

Sorry, nach einem 10-std-Arbeitstag komme ich erst jetzt dazu, mich in die Diskussion einzuschalten.
Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1564987)
...heute am 11.11. wurden 261 Tote gemeldet

(ich hasse es, bei der Problematik richtig zu liegen) ...

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1565001)
du liegst auch nicht richtig. Der 5-Tage-Schnitt der Covid-19-Toten liegt bei 133, der 7-Tage-Schnitt bei 139.

Das ist sehr weit von den von dir befürchteten 400 Toten am Tag entfernt...

Wenn ich die Diskussion unter den Virologen und Intensivmedizinern (soweit sie öffentlich geführt wurde) richtig verstanden habe, dann beziehen sich die aktuellen Todesfälle auf Infektionen, die etwa 4 Wochen zurückliegen.
Vor 4 Wochen lagen wir bei einer 7-Tages-Wert an Neuinfektionen von etwa 5600. Mittlerweile sind wir bei 18.297 Neuinfektionen (im Schnitt der letzten 7 Tage).
Eine gleichartige Entwicklung bei der Sterblichkeit der Neuinfizierten vorausgesetzt, habe ich in der Tat die Sorge, dass wir die angesprochenen 400 Toten am Tag nicht nur sehen, sondern weit übertreffen werden. Da dürfte noch einiges auf uns (vor allem auf das Gesundheitssystem, speziell die Intensivpflege) zukommen.

Da hilft es m.E. nur wenig, wenn der heutige Inzidenzwert (für 7 Tage/100.000 Einw.) erstmals leicht rückläufig ist. Denn dieser leichte Rückgang bildet das jüngste Geschehen ab, die bereits laufende Entwicklung wird davor jedoch nicht berührt.

Pascal 11.11.2020 20:04

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1565069)
Aber die Maßnahmen müssen diskutiert werden dürfen. Und ja, sie reichen offensichtlich aus, wenn bereits schon Ende Oktober die Anstiege auf den Intensivstationen zurückgingen und mittlerweile die Behandlung einfacher ist.

Dann erkläre uns allen doch bitte warum wir am 26.10 im 7 Tage Schnitt 38 Corona Tote hatten und am 11.11 136 Tote im 7 Tage Schnitt. Und warum das kein Anstieg um das 3,5-fache ist. Und warum das ein Erfolg ist.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/...a-cd920e8821f1https://www.spiegel.de/wissenschaft/...a-cd920e8821f1


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