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aequitas 11.11.2020 17:27

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1565040)
Oder andersrum: Wenn man die Zahlen des schwedischen Weges auf Deutschland übertragen könnte und dies tun würde, hätten wir in D statt 11.00 Todesfälle ca. viermal so viele Todesfälle und ca. doppelt so viele infizierte Personen wie bislang.

Falsch.

Man kann auch hier die Zahlen nicht einfach ohne weiteres vergleichen. Gerade zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir mehr als im März/April. Da hat Schweden Fehler gemacht bzw. im Gegensatz zu Deutschland einfach Pech gehabt (z.b. Altenheime). Ansonsten unterscheidet sich der schwedische Weg gar nicht so krass. Allerdings gibt es doch ein paar fundamentale Unterschiede und das ist der Verzicht auf allzu restriktive Maßnahmen. Damit fährt Schweden gerade gar nicht so schlecht. Der Vorteil ist: dieser Weg ist lange durchzuhalten und führt zu weniger gesellschaftlicher Spalrung als hier in Deutschland.

Wir brauchen eine Strategie, eine Zukunftsvision und einen pragmatischen Umgang mit Corona. Das fehlt noch immer vollkommen. Stattdessen wird sich verbarrikadiert und Andersdenkende werden in Schubladen gesteckt und Diskurse verunmöglicht. Deshalb an der Stelle auch noch einmal die Empfehlung mal in den Podcast der Ärzte-Zeitung von Schmidt-Chanasit sowie dessen Interview heute morgen in Steingardts-Morning-Briefing.

Adept 11.11.2020 17:51

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1565038)
In diesem konkreten Fall: welches Leiden denn genau?

Wer soll denn da genau wen vor was retten?

Das ist natürlich schwer in Zahlen zu fassen. Aber wenn wir folgende Annahmen bzgl. Lebenserwartung treffen würden:

Je glücklicher/weniger ängstlich -> höhere Lebenserwartung, weniger Suizide
Je weniger Armut-> höhere Lebenserwartung, weniger Suizide
Je mehr Freiheit -> höhere Lebenserwartung, weniger Suizide

Und jezt in Bezug setzen:

Je strikter die Massnahmen -> mehr Frust/Aerger/Trauer
Je strikter die Massnahmen -> mehr EK-einbussen/Insolvenzen/Arbeitslose
Je strikter die Massnahmen -> weniger Freiheit

Dann könnte man schon daraus schliessen, dass die strikten gesamtgesellschaftlich einen signifikanten Schaden auch auf die Gesundheit haben, oder? :Blumen:

qbz 11.11.2020 17:58

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1565048)
Das ist natürlich schwer in Zahlen zu fassen. Aber wenn wir folgende Annahmen bzgl. Lebenserwartung treffen würden:

Je glücklicher/weniger ängstlich -> höhere Lebenserwartung, weniger Suizide
Je weniger Armut-> höhere Lebenserwartung, weniger Suizide
Je mehr Freiheit -> höhere Lebenserwartung, weniger Suizide

Und jezt in Bezug setzen:

Je strikter die Massnahmen -> mehr Frust/Aerger/Trauer
Je strikter die Massnahmen -> mehr EK-einbussen/Insolvenzen/Arbeitslose
Je strikter die Massnahmen -> weniger Freiheit

Dann könnte man schon daraus schliessen, dass die strikten gesamtgesellschaftlich einen signifikanten Schaden auch auf die Gesundheit haben, oder? :Blumen:

Schau Dir mal die Suiciderate nach Ländern an, von der WHO. Die ärmeren Länder mit geringerer Lebenserwartung weisen oft niedrigere Raten auf wie die reichen. So einfach sind die Zusammenhänge beim Suicide nicht. Aber arme Länder haben eine geringere Lebenserwartung und eine höhere Kindersterblichkeit.

Vicky 11.11.2020 17:59

Ich habe konkret nach dem Leiden gefragt, welches es rechtfertigen würde, dafür die ältere Generation zu opfern. Also die, die das aufgebaut haben, was wir jetzt haben und die, die 40 Jahre gearbeitet haben.

Ganz hart und sehr übertrieben gefragt...

Wäre es für Dich hinnehmbar, ein Leben für eine Ironman Triathlon Veranstaltung mit 2.000 Teilnehmern zu tauschen, damit sich 2.000 Menschen "wohler" fühlen?

Wenn man so etwas schreibt und dafür argumentiert, Menschen für das "große Wohl" zu opfern, sollte man schon genau das Wohl definieren können. Die Menschen kommen nämlich nicht zurück und hätten sonst vielleicht noch 5, 10 oder 15 Jahre gelebt.


Es gibt schwerwiegende Probleme zu lösen. Keine Frage. Häusliche Gewalt nimmt zu an Frauen und Kindern. Das ist für niemanden eine einfache Situation.

Adept 11.11.2020 18:07

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1565049)
Schau Dir mal die Suiciderate nach Ländern an, von der WHO. Die ärmeren Länder mit geringerer Lebenserwartung weisen deutlich niedrigere Raten auf wie die reichen.

Das kann sein. Aber grundsätzlich gilt bis zu einem bestimmten Einkommen: Je reicher, desto glücklicher. Dann ab einem bestimmten Einkommen macht es sncheindend keinen Unterschied mehr. Das gilt jederfalls in unserer westlichen kapitalistischen Gesellschaft.

Und dann kann man auch sagen, für die gefährdeten Menschen: Je glücklicher, desto weniger gefährdet sich umzubringen. Anders herum macht es es für mich keinen Sinn.

Natürlich gibt es Ausnahmen und viele Faktoren, warum sich jemand das Leben nimmt oder auch nicht.

Klugschnacker 11.11.2020 18:08

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1565037)
Sein Diskurs ist oft von Arroganz geprägt. Menschen mit anderen Ansichten werden als Faschisten, Fremdenfeinde oder Spinner abgekanzelt.

Tut mir leid, ich kann mit dieser Haltung, man sei Opfer der Gesprächskultur, wenig anfangen.

Ich verstehe auch nicht, warum Du mir vorhältst, es würden Menschen, die lediglich eine andere Meinung verträten, pauschal "als Faschisten, Fremdenfeinde oder Spinner abgekanzelt". Habe ich Dir oder hat jemand anderes Dir etwas getan?

Nach meiner Selbstwahrnehmung trage ich, wie auch die meisten anderen hier, zu einem sachlichen Meinungsaustausch bei.

aequitas 11.11.2020 18:09

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1565050)
Ich habe konkret nach dem Leiden gefragt, welches es rechtfertigen würde, dafür die ältere Generation zu opfern. Also die, die das aufgebaut haben, was wir jetzt haben und die, die 40 Jahre gearbeitet haben.

Ganz hart und sehr übertrieben gefragt...

Aber das ist doch wirklich pathetischer Quatsch, den du da schreibst, sorry.

Es geht nicht darum irgendwen zu opfern im Austausch für irgendwas. Es geht darum, wie diese Pandemie überstanden werden kann. Sicherlich wäre es am besten, wenn wir alle zu Hause einsperren, denn dann hätten wir keine Infektionen und keine Toten. Das ist allerdings keine ernsthafte Möglichkeit. Deshalb gilt es einen Weg zu finden mit Corona zu leben. Und eine Wahrheit ist: Ja, es werden Menschen sterben. Die Frage, die sich stellt ist, wie schaffen wir es, dass möglichst wenig Menschen sterben und die sonstigen Schäden möglichst gering sind. Und das ist eine Diskussion die geführt werden muss, ohne dass solche abstrusen Vergleiche gezogen werden und davon schwadroniert wird, dass wir "Menschen opfern".

aequitas 11.11.2020 18:11

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1565052)
Ich verstehe auch nicht, warum Du mir vorhältst, es würden Menschen, die lediglich eine andere Meinung verträten, pauschal "als Faschisten, Fremdenfeinde oder Spinner abgekanzelt". Habe ich Dir oder hat jemand anderes Dir etwas getan?

Das ist auch kein Vorwurf dir gegenüber. Und damit will ich auch keine wirren Corona-Skeptiker oder Covidioten, wie auch immer man diese wirren Verschwörer nennen will, verteidigen. Aber die Diskussionskultur hier ist eine ganz einfache, in der es nur die eine Wahrheit gibt und jedes Abweichen davon direkt angegriffen und mit absurden Vergleichen direkt vom Diskurs ausgeschlossen wird.


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