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LidlRacer 11.11.2020 11:01

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1564914)
Dazu hat die WDR-Quarks-Redaktion in einem Tweet bereits geantwortet. Die Zahl stammt u.a. von Matthias Schrappe, dem ehem. stellv. Vorsitzenden des Sachverständigenrats Gesundheit.

Ich habe das hier nur verlinkt, um die aufbereitete Prognose einer hier geschätzten Quelle zu zeigen. Zu WDR/Quarks gehört ja u.a. auch Mai Thi.

Das ist ja ein Thesenpapier u.a. vom Corona-Verharmloser Püschel (Pathologe).
Die Zahl 60.000 wird darin nicht begründet und ist damit irrelevant. Sie beruht vermutlich auf bestehenden Strukturen (Impfungen durch Hausärzte) und berücksichtigt nicht die Möglichkeiten, die geschaffen werden können, wenn man es denn will. Und natürlich will man, denn der Aufwand für die Impfungen ist ungleich geringer als die Nebenwirkungen hoher Infektionszahlen und daraus folgender Lockdowns etc.

Vivago 11.11.2020 11:05

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1564915)
Es wird ganz sicher 2021 bei nicht nur einem Impfstoff weltweit bleiben.

Das denke ich auch. Die werden sich allerdings auch in ihrer Wirksamkeit unterscheiden. Die ersten Generationen könnten noch nicht so wirkungsvoll sein wie spätere.

Verstehe die Rechnerei aber eh nicht so wirklich. Wir sollten doch alles, was die Pandemie begrenzt nutzen oder? Ganz egal ob 60k am Tag oder 150k.

Klugschnacker 11.11.2020 11:08

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1564932)
1. Konzentration auf (Hoch)Risikogruppen
2. Investition in Krankenhäuer/Personal/Ausstattung
3. Der Bevölkerung mehr Vetrauen schenken

Diese Strategie hat nach meinem Verständnis nicht ausgereicht, um die Infektionszahlen niedrig zu halten. Das ist die Erkenntnis aus dem Oktober.

Vicky 11.11.2020 11:14

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1564932)
Ja, ich kritisiere gern, sage aber auch meine Position (wenn auch im Thread verstreut) und zeige damit eine Möglichkeit auf:

1. Konzentration auf (Hoch)Risikogruppen
2. Investition in Krankenhäuer/Personal/Ausstattung
3. Der Bevölkerung mehr Vetrauen schenken

Ich habe mehrmals gesagt, dass ich die Kette aus:
mehr absolute Infektionszahlen --> mehr Beschränkungen
auf Dauer für nicht durchführbar halte, es aber eine dauerhafte Strategie geben muss, weil Corona dauerhaft bleibt.

Ich sage auch dauernd, dass dies meine Privatlogik ist und ich mich womöglich irre. Ich bin hier zum Meinungsaustausch und versuche (mehr oder weniger ;-) Sinnvolles zu posten.

Das :Blumen: mache ich bewusst dran, um eine mögliche Schärfe aus der Diskussion zu nehmen.

Das funktioniert doch bisher nicht.

Wenn 40% der Deutschen zur Risikogruppe gehören, wie Herr Spahn meinte, dann ist es kaum möglich, diese Gruppe zum einen genau zu definieren und auch noch zu kontrollieren. Da wird sicher auch ein großer Teil Arbeitnehmer dabei sein. Will man diese Menschen nun isolieren?

Außerdem interessant: bisher mussten 300.000 Schüler in Quarantäne gehen.

Woher soll denn das Personal für die Krankenhäuser in der Eile kommen? Wo genau soll investiert werden, um die jetzt akute Situation zu managen?

Vertrauen in die Bevölkerung klappt nur sehr bedingt.

Verantwortung *hüstel* Schau Dich doch mal um, wie locker die meisten die Situation nehmen.
Auch bei mir auf der Arbeit wird die Situation nicht mehr so ernst genommen. Wir gehen ganz normal weiter ins Büro. Inzwischen gibt es die ersten Fälle. So oder so ähnlich läuft es bei vielen. Berufsverkehr ganz normal, wie im Sommer, kaum Einhaltung der Kontaktbeschränkungen... Aber klar... wird schon irgendwie von allein. Wie in den USA... "One day it will magically disappears" (wobei das ja für den 4. November geplant war... Hat wohl Verspätung die Magie)...

Matthias75 11.11.2020 11:34

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1564914)
Dazu hat die WDR-Quarks-Redaktion in einem Tweet bereits geantwortet. Die Zahl stammt u.a. von Matthias Schrappe, dem ehem. stellv. Vorsitzenden des Sachverständigenrats Gesundheit.

Ich habe das hier nur verlinkt, um die aufbereitete Prognose einer hier geschätzten Quelle zu zeigen. Zu WDR/Quarks gehört ja u.a. auch Mai Thi.

Danke, aber auch aus diesem Dokument wird nicht klar, woher die 60.000/Tag ursprünglich stammen. Die Zahl wird nur einmal erwähnt, nämlich auf Seite 44:

Zitat:

Nicht zu vernachlässigen ist bei allen Konzepten die zeitliche Dimension (s. auch Stellungnahme der außeruniversitären Forschungsorganisationen, Kleiner et al. 2020). Selbst wenn es gelingen würde, im Frühjahr 2021 einen Impfstoff bereitzustellen (woran einige Experten zweifeln), müsste dieser ja in entsprechender Menge zur Verfügung stehen, und er müsste den dann ca. 60 Mill. Einwohnern ohne Immunität auch verabreicht werden. Selbst wenn man die Herkulesaufgabe schultern könnte, pro Arbeitstag 60.000 Impfdosen zu verabreichen, würde man 1000 Arbeitstage (ca. 4 Jahre) benötigen, um die Bevölkerung in Deutschland zu impfen.
In der im gleichen Absatz erwähnten Stellungnahme der außeruniversitären Forschungseinrichtungen konnte ich auf Anhieb auch nichts finden.

Zudem ist das Thesenpapier von Mai, also aus einem deutlich früheren Stadium der Pandemieentwicklung.

Ich gehe davon aus (belegen kann ich das natürlich nicht), dass mit Impfzentrum und z.B. auch der Einbeziehung von Betriebsärzten u.ä. eine deutlich größere Personenmenge geimpft werden kann.

M.

Nepumuk 11.11.2020 11:36

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1564926)
Damit behaupte ich, daß die praktische Konfrontation mit der Realität noch aussteht.
Dafür bedarf es wohl keiner weiteren Belege, nicht wahr ?
"Schlechtschreiben" ist dein Thema. Ich hatte dich gefragt, wie das funktionieren soll.

Oh, das weißt du doch sehr gut, wie das funktioniert. "Fragen" stellen, die leicht als Aussagen verstanden werden können. Andeutungen machen, die nicht belegt werden können etc. Dabei geht es nicht darum, dass etwas schlecht ist, sondern darum, dass Leute denken, dass etwas schlecht ist. Aber das weißt du selbst.:Huhu:

Helmut S 11.11.2020 11:50

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1564915)
Beim Biontech-Impfstoff ist voraussichtlich das Problem, dass dieser extrem kühl gelagert werden muss, was die Logistik tendenziell schwieriger macht, aber im medizinischen Bereich sind Kühlschränke mit tiefen Temperaturen jetzt auch nichts wirklich besonderes mehr.

DHL hat im September bereits eine Studie veröffentlicht, wie die weltweite COVID-19 Logistik von solchen Impfstoffen aussehen könnte und wo die "Pain-Points" sind.

Ich halte es auch für wichtig zu sehen, dass die Impfstofflogistik (und am Ende die Impfung) eine weltweite und keine nationale Aufgabe ist. Immerhin handelt es sich um eine Pandemie.

In der Pharamlogistik sind kühlpflichtige und insbesondere auch kühlkettenpflichtige Medikamententransporte Standard. Tiefgekühlte Logistik bis -70 °C ist bekannt aber nicht Standard und vor allem nicht in der nötigen Menge.

Es gibt Behälter die so niedrige Temperaturen sehr lange halten können, allerdings sind diese Behälter voluminöser als übliche Verpackungen, was die zu transportierenden Impfdosen pro Kolli mit konstantem Volumen reduziert bzw. die Kolli Anzahl nochmals erhöht.

Alles in allem ist das eine Aufgabe, die in ihrer Komplexität nicht unterschätzt werden darf. Man sollte auch nicht vergessen, dass sowohl die spezielle Pharmalogistik als auch die normale Paketlogistik bereits jetzt an ihrer Kapazitätsgrenze agiert. LKWs, Flugzeuge und Schiffe sind gut ausgelastet. Und bei nicht allen Logistikern ist die Qualifikation für den Transport solcher Fracht überhaupt vorhanden.

Es können freilich alle relevanten gesellschaftlichen Gruppen in dem Logistikthema zusammenarbeiten. Fluggesellschaften haben bereits angekündigt Passagierflugzeuge zur Verfügung zu stellen, die Behörden arbeiten an Logistikerzertifikaten um Zollübergänge zu vereinfachen, an der Personalqualifikation wird gearbeitet und an der Organisation von Priority-Prozessen an Seehäfen und Umschlagplätzen uvm.

Am Ende wird bekanntlich alles gut, evtl. dauert es nur etwas länger als man sich das wünscht. :Blumen:

Schlafschaf 11.11.2020 12:32

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1564853)
Natürlich beim RKI (eigentlich hättest du dir die Frage (notfalls mit Hilfe von Google) auch selbst beantworten können).

Danke für die Links, da hab ich mich etwas durch geklickt, aber ich wollte nicht für jeden Tag durch 16 Seiten PDF klicken sondern dachte an sowas wie die Interaktive Karte der Morgenpost, nur eben nicht für die Neuinfektionen sondern die Intensivbetten-Belegung.


Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1564878)
Aber selbst wenn wir die zehnfache Menge an Intensivbetten hätten: Kann man dann wirklich sagen, es sei für Dich noch nichts zu erkennen das Dich beunruhigt? Es ist aus meiner Sicht sehr beunruhigend, wenn viele Menschen so schwer erkranken, dass sie wochenlang auf die Intensivstation müssen. Viele davon sterben.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich Dein Standpunkt ist. :Blumen:

Doch, eigentlich ist das mein Standpunkt. Die Betten der Intensivstationen sind doch immer gut gefüllt über Winter. Da liegen immer viele schreckliche Schicksale, die leiden und dann sterben. Auch vor Corona. Jeden Tag sterben bei uns 2500 Menschen. Ist halt leider so und du und ich werden da eines Tages auch dabei sein.

Die meisten beunruhigt das wohl eher wenig. Oder wie erklärst du dir, dass wir die AHA-Regeln nicht schon verpflichtend eingeführt haben vor Corona? Dies hätte in jedem Jahr dazu geführt das weniger Menschen mit Grippe und anderen Krankheiten auf der Intensivstation und vorzeitig im Grab landen!


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