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Jörn 12.04.2019 21:10

Ich halte diese Prozesse für den falschen Weg.

Die Spaghetti-Kirche sollte einfach machen, was sie möchte. Wenn der Staatsanwalt was will, kann er ja einen höflichen Brief schreiben und anfragen, ob man vielleicht zusammenarbeiten könnte.

Nach ein paar Monaten würde man ihm vielleicht ein Pergament in lateinischer Sprache zurückschicken, als ein Zeichen guten Willens.

Außerdem: Wer sagt, dass sich alle Fragen juristisch klären ließen? Das wäre ein völlig verengtes Weltbild. Jesus hat seinen Prozess ja ebenfalls verloren. Also?

qbz 12.04.2019 21:33

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1445989)
Ich halte diese Prozesse für den falschen Weg.

Die Spaghetti-Kirche sollte einfach machen, was sie möchte. Wenn der Staatsanwalt was will, kann er ja einen höflichen Brief schreiben und anfragen, ob man vielleicht zusammenarbeiten könnte.

Ein gewisser Narzissmus steckt ja auch dahinter, wenn Bruder Spagethus jetzt bis vor den Europäischen Gerichtshof zieht, um ein Ortseingangsschild für die Nudelmesse behalten zu können. :Lachen2:

qbz 12.04.2019 21:36

"Emeritierter Papst: Mitschuld am Missbrauch haben die 68er.

Der ehemalige Papst Benedikt hat sich in der Missbrauchsdebatte zu Wort gemeldet. Er sieht die Hauptursache für den sexuellen Missbrauch im moralischen Relativismus der 68er-Generation und in der Abwesenheit Gottes in der westlichen Gesellschaft."

https://www.br.de/nachrichten/deutsc...u-wort,RNJbwr4

waden 12.04.2019 23:55

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1445993)
[i]"Emeritierter Papst: Mitschuld am Missbrauch haben die 68er.

Der ehemalige Papst Benedikt hat sich in der Missbrauchsdebatte zu Wort gemeldet. Er sieht die Hauptursache für den sexuellen Missbrauch im moralischen Relativismus der 68er-Generation und in der Abwesenheit Gottes in der westlichen Gesellschaft.

Es ist nicht zu fassen. In welcher deutschen Partei könnte sich ein ehemaliger Vorsitzender das kritiklos aus den eigenen Reihen erlauben?

waden 13.04.2019 00:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1445803)

Zwei für mich sehr bewegende und aufschlussreiche Bilder unserer Heimat: Ein kleiner blauer Punkt. Sie wurden von der Voyager-Raumsonde aufgenommen. Gezeigt wird die Erde, gesehen aus unserer allernächsten Nachbarschaft, dem Saturn. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1990, der Abstand beträgt 6 Milliarden Kilometer.

Unsere Sonne ist nicht zu sehen. Unsere Galaxie, die Milchstraße, enthält cirka 100 Milliarden Sonnen. Das für uns beobachtbare Universum beherbergt etwa 100 Milliarden Galaxien.

In dem bereits von mir empfohlenen Gespräch von Alexander Kluge und F.v. Schirach in Buchform "Die Herzlichkeit der Vernunft" schreibt Schirach zu einem dieser Bilder: "Auf einem dieser Fotos ist unser Sonnensystem zu erkennen [...] ein kleiner hellblauer Punkt, noch nicht mal von der Größe einer Stecknadel. Das ist die Erde, dort ist alles, was wir waren und was wir sind. Das Foto hängt über meinem Schreibtisch. Wenn Sie es ansehen, wird Ihnen klar, wie verrückt wir sind, dass wir Kriege führen und uns töten. In unserer Milchstraße gibt es 100 Milliarden Sonnensysteme und im Weltall 100 Milliarden solcher Galaxien. Das alles zusammen sind etwa 10% des Universums, der Rest ist leer und minus 270° C kalt. Wir sind vergänglich, wir haben keine Gewalt über unser Leben. Marc Aurel schireb, Alexander der Große und sein Maultiertreiber haben am Ende den gleichen Weg genommen. Es bleibt uns nichts übrig, wir müssen zusammen halten"

Kluge antwortet: "Das ist eine starke Begründung für Toleranz, die aus der Gravitation des Gefühls entsteht. Wir wohnen auf einem Planeten zusammen. Doch der Kosmos ist kalt und uns gegenüber vermutlich gleichgültig. Das ist der Grund für Herzenswärme"

und wieder Schirach: "Toleranz ist diese Herzenswärme. Marc Aurel meint, der Zweck des Lebens sei die richtige Tat und das Geheimnis des Lebens sei das Leben selbst. Ich bezweifle, ob man darüber hinaus zu weiteren Erkenntnissen kommt. Für mich jedenfalls ist das alles"

Jörn 13.04.2019 15:41

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1445993)
"Emeritierter Papst: Mitschuld am Missbrauch haben die 68er.

Dann stellt sich die Frage, warum die Kirche diese bösen 68er nicht rauswirft, sondern sie stattdessen deckt? Denn das Besondere an den kirchlichen Missbrauchsfällen ist die umfangreiche Vertuschung und die Weigerung, rechtsstaatliche Grundsätze einzuhalten.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1445993)
Er sieht die Hauptursache für den sexuellen Missbrauch im moralischen Relativismus der 68er-Generation und in der Abwesenheit Gottes in der westlichen Gesellschaft."

Ich würde gerne darlegen, was dieses katholische Redewendung im Klartext bedeutet und warum Papst Benedikt sich irrt.

Moralischer Relativismus wird hier kontrastiert mit moralischem Absolutismus, also exakten und unbedingt gültigen Vorschriften. Was richtig ist oder nicht, kann beim moralischen Absolutismus einwandfrei bestimmt werden, indem man in die schriftlich fixierten Vorschriften blickt. Die Logik: Wenn sich alle strikt an die Regeln halten, gibt es keine Verfehlungen. Die Regel besteht darin, keusch und enthaltsam zu leben (außer zum Behufe der Fortpflanzung).

Eine andere Formulierung wäre: "Denke nicht nach. Dazu bist Du zu dumm. Halte Dich einfach strikt an die Regeln." Ein solches Regelwerk ist nützlich für jene, die tatsächlich Probleme mit dem Denken haben oder die vielleicht auf sexuellem Gebiet verwirrt oder unreif sind.

Aber die Mehrheit der Bevölkerung hat keine Probleme mit dem Denken und ist auch nicht sexuell unreif oder verwirrt. Es ist überhaupt nicht schwierig, durch kurzes Nachdenken herauszufinden, ob Kinder/Jugendliche vom Herrn Pfarrer angegrabscht werden wollen. Niemand würde dazu irgendwelche Regeln studieren, außer man hätte vielleicht wirklich einen kleinen Dachschaden.

Nur wer einen Dachschaden hat, denkt sich: "Hm, jetzt würde ich doch wirklich gerne wissen, was der Herrgott über Kindesmissbrauch aufgeschrieben hat; darf ich das oder nicht?". Was der Herrgott über Kindesmissbrauch denkt, hätte keine Auswirkungen auf die Handlungen vernünftiger Menschen. Wenn dort stünde, dass es erlaubt wäre, würden wir es dennoch unterlassen.

Der Klerus ist in diesem Sinne verwirrt. Die Missbrauchsskandale verwirren ihn noch weiter. Herrjeh! Was soll man nur tun? Schauen wir schnell in unser Buch und halten uns ganz ganz ganz ganz fest daran, dann wird alles gut! Es ähnelt dem Phänomen, dass Pferde zurück in einen brennenden Stall laufen, weil sie Schutz vor dem Feuer suchen.

Hier zeigt sich die sexuelle Unreife des Klerus, und diesem Fall ganz persönlich von Joseph Ratzinger. Man muss nicht enthaltsam leben, um sexuelle Verfehlungen zu unterlassen. Diese Erfahrungen hat er vermutlich nie gemacht. Er schlitterte von der Konfirmation ins Zölibat, und von da an war Sexualität insgesamt eine Verfehlung. Dieser Weg mag für ihn richtig gewesen sein, aber es hat den Preis der sexuellen Unreife. Deswegen benötigt er sein Regelbuch, und deswegen denkt er, auch alle anderen würden sein Regelbuch benötigen.

Aber das ist nicht der Fall, denn die Menschen sind nicht unreif sind und wissen daher, was richtig und falsch ist. Das ist ein Punkt, bei dem der sexuell verwirrte Klerus einfach mal zuhören sollte, anstatt Ratschläge zu erteilen.

Schwarzfahrer 13.04.2019 16:19

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1445996)
Es ist nicht zu fassen. In welcher deutschen Partei könnte sich ein ehemaliger Vorsitzender das kritiklos aus den eigenen Reihen erlauben?

Von wegen Kritik, er bekommt eher noch Schützenhilfe:Nee:
Zitat:

Ex-Papst Benedikt XVI. hat mit seinem umstrittenen Schreiben nach Ansicht des deutschen Kardinals Gerhard Ludwig Müller als Einziger etwas Sinnvolles zur Missbrauchsdebatte in der katholischen Kirche beigetragen.

merz 13.04.2019 17:40

Hier der Text:

https://de.catholicnewsagency.com/st...edikt-xvi-4498

m.


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