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LidlRacer 12.05.2020 22:26

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1531770)
Klar, die Hauptstoßrichtung (bei 2:00min) und warum er überhaupt den offenen Brief an Facebook YT, Twitter mitverfasst und unterzeichnet hat sind die Wichtigtuer wie Bahkdi, Püschel, Wodarg, Mölling. ("sind zum Teil Ärzte, zum Teil sogar Professoren dabei"):Blumen:

Aber gegen Streeck hatte er schon zwei bis dreimal in früheren Podcasts kleinere Spitzen abgesendet einerseits wegen des fehlenden Papers zum Zeitpunkt der Pressekonferenz (was er geradezu als Affront auffasste und selbst auf Twitter thematisierte) und später nochmal wegen eines peinlichen Rechenfehlers bei der statistischen Ausarbeitung der Gangeltstudie, wo er (wörtlich aus der Erinnerung zitiert)meinte, wenn das einem seiner Doltoranden passiert wäre, dann hätte er diesen gleich darauf hingewiesen.

Bei 4:29min ist die Passage, auf die ich hinweisen wollte:
"es geht sogar viel weiter: ich würde mich niemals in dieser Breite und dieser Meinungsstärke äußern zu einem anderen Virus als dem, an dem ich hier arbeite. Man kann die Literatur und die Fachkenntnis in diesem Gebiet nicht kennen, wenn man nicht absoluter Spezialist ist."

Ich höre auch Streeck und Kekule durchaus aufmerksam und gerne zu, weil sie im Vergleich zu mir vieles wissen, das mir weniger geläufig ist, aber wenn ich mich in deren Position hineinversetze, würde ich mich bei dieser Passage (vor zig Wochen hatte ich ja mal selbst aus Neugierde recherchiert, wozu Kekule und Streeck bisher geforscht und publiziert haben) definitiv angesprochen fühlen. Weder Streeck noch Kekule haben bisher über Coronaviren geforscht.

Hm, kann mich nicht erinnern, dass er Streeck jemals hart kritisiert hätte - denke, es ging nur um ungute Kommunikation - nicht um die Studie an sich.

Kritik mit "Doktorand" finde ich nur an einer chinesischen Mutationsstudie:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/....html#Mutation

spanky2.0 12.05.2020 22:36

Zitat:

Zitat von pschorr80 (Beitrag 1531772)
Dazu hat er für einen intern. Experten ganz schön viel Zeit für Pressekonferenzen. Talkshow (nicht nur in D) und Podcasts
:

Das ist eine Sache, die ich ehrlich gesagt auch nicht ganz verstehe.
Wir haben mit Prof.Drosten offenbar einen der führenden Wissenschaftler weltweit, was genau diese spezielle Art von Viren angeht.

Warum verbringt er da gerade in der aktuellen Situation nicht mehr Zeit im Labor mit der Forschung(an einem Impfstoff), anstatt 'gefühlt' den ganzen Tag Interviews zu geben (wo eh meistens die gleichen Fragen gestellt werden), Podcasts aufzunehmen und durch Talkshows zu tingeln - ok - das mit den Talkshows hat in letzter Zeit etwas nachgelassen.

Oder sehe ich das falsch? Ist sein Team auf ähnlichem Wissensstand? Oder kann er zur Erforschung des Impfstoffs eh wenig beitragen weil er andere Spezialgebiete hat? Oder wie?

merz 12.05.2020 22:41

Interessante Frage, ich schiess mal vollkommen unwissend aus der Hüfte: der podcast ist wichtig und ungefähr eine Stunde lang pro Werktag strukturiertes Interview, geht also, sind dann vll. 2 h, - Talkshows/interviews übersehe sehe ich nicht, weiss also nicht wie da die Frequenz ist, Impfstoffentwicklung ist tlw./ vollkommmen (?) ein anderes Fachgebiet

m.

JENS-KLEVE 12.05.2020 22:42

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1531778)
Das ist eine Sache, die ich ehrlich gesagt auch nicht ganz verstehe.
Wir haben mit Prof.Drosten offenbar einen der führenden Wissenschaftler weltweit, was genau diese spezielle Art von Viren angeht.

Warum verbringt er da gerade in der aktuellen Situation nicht mehr Zeit im Labor mit der Forschung(an einem Impfstoff), anstatt 'gefühlt' den ganzen Tag Interviews zu geben (wo eh meistens die gleichen Fragen gestellt werden), Podcasts aufzunehmen und durch Talkshows zu tingeln - ok - das mit den Talkshows hat in letzter Zeit etwas nachgelassen.?

Ich vermute er nutzt die Zeiträume in denen wir trainieren. :Cheese:

Hafu 12.05.2020 22:47

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1531776)
Hm, kann mich nicht erinnern, dass er Streeck jemals hart kritisiert hätte - denke, es ging nur um ungute Kommunikation - nicht um die Studie an sich.

Kritik mit "Doktorand" finde ich nur an einer chinesischen Mutationsstudie:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/....html#Mutation

Es ging auch nicht um harte Kritik, sondern wie gesagt um feine akademische Spitzen.

in der Öffentlichkeit geht es gerne um "die" Virologen, was impliziert, dass diese hinsichtlich ihrer Expertise ungefähr auf einem Niveau stehen. Und gerade Laschet hat da in seiner Virologenkritik gerne pauschalisiert, obwohl er ja ausschließlich von Streeck bisher beraten wurde.

Tatsächlich ist der eine Virologe aber Aids-Experte (Streeck), der andere mehr Epidemiologe und Seuchenhygieniker (Kekule)und eben nur einer der Virologen ist tatsächlich Experte für SARS und Coronaviren und hat auch den aktuellen PCR-Test maßgeblich mitentwickelt.

"Es ist schade, dass Kollegen uninformiert voreilige und sichtlich unüberlegte Schlüsse ziehen!"

Dieses Zitat stammt von Prof.Streecks Bonner Forschungsgruppenkollegen Hartmann und wurde von Drosten einfach als wörtliches Zitat ohne Kommentar (oder Smilie) getweetet.
Kurz vor dieser Äußerung aus #Streecks Team hatte Drosten die voreilige, nicht von Daten untermauerte Veröffentlichung der Gangelt-Studie im heute-journal zu Recht kritisiert. D.h. Hartmann hatte mit den "Kollegen, die uninformiert voreilige und sichtlich unüberlegte Schlüsse ziehen" eindeutig auch Drosten gemeint.
Wenn ich als einer der weltweit führender SARS-Experte von einem Kollegen, der in der Wissneschaftshierarchie unter mir steht, mit den Adjektiven uninformiert, voreilig und unüberlegt belegt werden würde, wäre ich ziemlich sicher irritiert.

LidlRacer 12.05.2020 22:48

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1531778)
Das ist eine Sache, die ich ehrlich gesagt auch nicht ganz verstehe.
Wir haben mit Prof.Drosten offenbar einen der führenden Wissenschaftler weltweit, was genau diese spezielle Art von Viren angeht.

Warum verbringt er da gerade in der aktuellen Situation nicht mehr Zeit im Labor mit der Forschung(an einem Impfstoff), anstatt 'gefühlt' den ganzen Tag Interviews zu geben (wo eh meistens die gleichen Fragen gestellt werden), Podcasts aufzunehmen und durch Talkshows zu tingeln - ok - das mit den Talkshows hat in letzter Zeit etwas nachgelassen.

Oder sehe ich das falsch? Ist sein Team auf ähnlichem Wissensstand? Oder kann er zur Erforschung des Impfstoffs eh wenig beitragen weil er andere Spezialgebiete hat? Oder wie?

Mit Impfstoff hat er m.E. wenig bis nichts zu tun. Er wird auch wenig selbst im Labor zu tun haben, er ist ja Chef.

Kenne keine Statistik über Interviews und Talkshows, aber Podcasts sind nur noch 2 pro Woche. Darauf bereitet er sich wohl oft abends bis nachts vor, nachdem er das anfangs noch weitgehend unvorbereitet aus dem Ärmel schütteln konnte.

DocTom 12.05.2020 22:51

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1531778)
...
Warum verbringt er da gerade in der aktuellen Situation nicht mehr Zeit im Labor mit der Forschung(an einem Impfstoff), anstatt ...
Oder sehe ich das falsch? Ist sein Team auf ähnlichem Wissensstand?...?

sein Team hat im praktischen Bereich sicher sogar mehr drauf, aber unser Studienleiter sagte heute, ein guter Prof. hat immer ein gutes Team bei sich. Da wird viel im Lab disskutiert und gearbeitet, er ist aber halt der Repräsentant und Vermittler der Ergebnisse und Nachrichten über die aktuelle Forschung in seinem Labor.
:Blumen:

Antracis 12.05.2020 22:52

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1531778)
Das ist eine Sache, die ich ehrlich gesagt auch nicht ganz verstehe.

[...]

Oder sehe ich das falsch? Ist sein Team auf ähnlichem Wissensstand? Oder kann er zur Erforschung des Impfstoffs eh wenig beitragen weil er andere Spezialgebiete hat? Oder wie?

Er hat selbst mehrmals im Podcast betont, dass er kein Impfstoffexperte ist, aber natürlich findet auch aktuell Forschung statt in seinem Institut, wurde ebenfalls in dem Podcast besprochen.

Man darf einem international führendem Wissenschaftler und Institutsleiter schon zugestehen, dass ein mittlerweile nur noch 2 x Woche stattfindender Podcast, der eine Thematik betrifft, die aktuell sowieso zentral in seiner Arbeit ist, ihn jetzt nicht zwangsläufig auslastet..

Andererseits zeigt der Blödsinn, der nicht nur hier, sondern auch an vielen anderen Stellen von sich gegebenen wird, dass es durchaus Bedarf an qualifizierter Aufklärung gibt.

Ein kurze Suche über Google Scholar gibt auch einen kleinen Hinweis, dass er nicht nur seine Millionen im Geldspeicher zählt, die er von Bill überwiesen bekommen hat, sondern dass er durchaus auch gelegentlich etwas publiziert.

Hafu 12.05.2020 23:01

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1531778)
Das ist eine Sache, die ich ehrlich gesagt auch nicht ganz verstehe.
Wir haben mit Prof.Drosten offenbar einen der führenden Wissenschaftler weltweit, was genau diese spezielle Art von Viren angeht.

Warum verbringt er da gerade in der aktuellen Situation nicht mehr Zeit im Labor mit der Forschung(an einem Impfstoff), anstatt 'gefühlt' den ganzen Tag Interviews zu geben (wo eh meistens die gleichen Fragen gestellt werden), Podcasts aufzunehmen und durch Talkshows zu tingeln - ok - das mit den Talkshows hat in letzter Zeit etwas nachgelassen.

Der macht schon seit mindestens 5 oder 6 Wochen keinen täglichen Podcast mehr. sondern erst nur noch dreimal die Woche und seit drei Wochen nur noch 2mal/ Woche.

Ich kann mich auch schon lange an keinen Talkshopauftritt von Drosten erinnern. der letzte mir bekannte Live-Auftritt war Mitte April im Heute-Journal, wo er die Gangelt-Studie bewertet hat.

spanky2.0 12.05.2020 23:01

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1531783)
sein Team hat im praktischen Bereich sicher sogar mehr drauf, aber unser Studienleiter sagte heute, ein guter Prof. hat immer ein gutes Team bei sich. Da wird viel im Lab disskutiert und gearbeitet, er ist aber halt der Repräsentant und Vermittler der Ergebnisse und Nachrichten über die aktuelle Forschung in seinem Labor.
:Blumen:

Ja, wird wohl so sein.
Ist wohl so ähnlich wie wenn man zum Chefarzt geht, um sich operieren zu lassen. Eigentlich hat er zwar den guten Namen, aber seine Oberärzte machen mittlerweile die besseren OPs, weil sie täglich einfach viel mehr Operationen durchführen und so deutlich stärker in der täglichen Praxis drin sind. :Cheese:

LidlRacer 12.05.2020 23:04

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1531781)
"Es ist schade, dass Kollegen uninformiert voreilige und sichtlich unüberlegte Schlüsse ziehen!"

Dieses Zitat stammt von Prof.Streecks Bonner Forschungsgruppenkollegen Hartamnn und wurde von Drosten einfach als wörtliches Zitat ohne Kommentar (oder Smilie) getweetet.
Kurz vor dieser Äußerung aus #Streecks Team hatte Drosten die voreilige, nicht von Daten untermauerte Veröffentlichung der Gangelt-Studie im heute-journal zu Recht kritisiert. D.h. Hartmann hatte mit den "Kollegen, die uninformiert voreilige und sichtlich unüberlegte Schlüsse ziehen" eindeutig auch Drosten gemeint.
Wenn ich als einer der weltweit führender SARS-Experte von einem Kollegen, der in der Wissneschaftshierarchie unter mir steht, mit den Adjektiven uninformiert, voreilig und unüberlegt belegt werden würde, wäre ich ziemlich sicher irritiert.

Sorry, das missverstehst Du! :)

Drosten kritisiert einen vorigen TAZ-Artikel als verfälschende Darstellung - man beachte den unmittelbar vorangehenden Tweet:
"Liebe #taz, wenn ein Wissenschaftler um Vorlage eines Manuskripts bittet, ist das kein "Verriss" oder "Disput". Es gibt keinen Vorwurf an die Kollegen, nur eine Nachfrage. Diskurs ermöglicht wissenschaftliche Meinungsbildung. Auch wenn sich manche einen Gelehrtenstreit wünschen."
https://twitter.com/c_drosten/status...09065090695169

Der Retweet des nächsten TAZ-Artikels ist als Unterstützung der Zurückweisung der Kritik (von anderen) gemeint.

pschorr80 12.05.2020 23:14

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1531785)
Der macht schon seit mindestens 5 oder 6 Wochen keinen täglichen Podcast mehr. sondern erst nur noch dreimal die Woche und seit drei Wochen nur noch 2mal/ Woche.

Ich kann mich auch schon lange an keinen Talkshopauftritt von Drosten erinnern. der letzte mir bekannte Live-Auftritt war Mitte April im Heute-Journal, wo er die Gangelt-Studie bewertet hat.

Er hat sich nach seinem Gejammere über die negativen Seiten seines neuen Superstar-Lebens zurückgezogen. Davor war er aktiver.

Hafu 12.05.2020 23:15

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1531787)
Sorry, das missverstehst Du! :)

Drosten kritisiert einen vorigen TAZ-Artikel als verfälschende Darstellung - man beachte den unmittelbar vorangehenden Tweet:
"Liebe #taz, wenn ein Wissenschaftler um Vorlage eines Manuskripts bittet, ist das kein "Verriss" oder "Disput". Es gibt keinen Vorwurf an die Kollegen, nur eine Nachfrage. Diskurs ermöglicht wissenschaftliche Meinungsbildung. Auch wenn sich manche einen Gelehrtenstreit wünschen."
https://twitter.com/c_drosten/status...09065090695169

Der Retweet des nächsten TAZ-Artikels ist als Unterstützung der Zurückweisung der Kritik (von anderen) gemeint.

Der von dir verlinkte Tweet ist als Besänftigung gedacht, um keinen "Gelehrtenstreit" in der Öffentlichkeit auszutragen, aber der von mir verlinkte Tweet lässt gar keine andere sinnvolle interpretation zu, als die von mir. Es wird ja eben keine Passage zitiert, die der TAZ-Journalist verfasst hat, sondern das wortwörtliche Zitat des Pharmakologen Hartmann aus der Bonner Streeck-Forschungsgruppe.

Und ganz ehrlich die Aussage, die dieser dem TAZ-Journalisten gegenüber getätigt hat, ist respektlos.

Auch die spätere Aussage von Hartmann, dass es durchaus üblich sei, Studienergebnisse vorzuveröffentlichen ohne begleitendes Datenmaterial ist verkehrt, da dies eben -auf einer Pressekonferenz mit lauter medizinischen Laien und unter Beteiligung einer PR-Agentur- alles andere als üblich ist.

Lies dir mal einige der 400 Kommentare unter dem ersten Tweet von Drosten durch. (Natürlich nicht gerade die, wo irgendwelche Irrlichter Verschörungstheorien rumspinnen)

LidlRacer 12.05.2020 23:37

@Hafu

Ich bleibe dabei.

Auch dieser anschließende Tweet unterstützt Streeck:
https://twitter.com/c_drosten/status...67376090914816

Auch dieser an jemand anderen gerichtete:
"Dear Michael, the data on the German town are definitely not representative for the country [Anmerkung: Das hat Streeck auch nicht behauptet. Er hat gesagt, die Studie sei repräsentativ für Gangelt, das ist aber von manchen nicht so verstanden worden]. This is an absolutely exceptional, high-incidence setting. The results were widely misunderstood based on a press conference. Don´t draw conclusions from this, please."
https://twitter.com/c_drosten/status...34050883657729

LidlRacer 12.05.2020 23:45

Zitat:

Zitat von pschorr80 (Beitrag 1531789)
Er hat sich nach seinem Gejammere über die negativen Seiten seines neuen Superstar-Lebens zurückgezogen. Davor war er aktiver.

Sorry, muss das doch nochmal kommentieren.

Wenn Drosten Morddrohungen von Deinen rechtsradikalen Freunden erhält, ist das alles andere als lustig.

Du bist ein unerträglicher Ignorant, der wahrscheinlich nie einen Podcast von Drosten gehört (oder wenig davon verstanden) hat.

Er hat das aus zeitlichen Gründen reduziert, weil er im Gegensatz zur Anfangszeit des Podcasts nicht unwesentliche Zeit zur Vorbereitung braucht.
Inzwischen nähern sich die Podcasts aber der Stundenlänge, sind also gar nicht soo viel kürzer als anfangs.

Nobodyknows 13.05.2020 06:24

[Moderation: Entfernt. Bitte bleibe sachlich und vermeide persönliche Angriffe.]

aequitas 13.05.2020 07:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1531746)
So habe ich ihn ja meistens erlebt, und fand es längere Zeit auch positiv. Das ändert allerdings nichts am Eindruck des einen oben zitierten Satzes.
Und wertungsfrei ist er, wenn man es wörtlich nimmt - aber auch ohne eigene Wertung kann man die Stimmung beeinflussen. Und ich bekomme zunehmend den Eindruck, daß er bei einer Spanne von möglichen Szenarien gerne auf die rein virologisch-epidemiologischen Risiken der schlimmsten Möglichkeit eingeht, und damit (vielleicht unbewußt?) doch eine klare Wertung der möglichen Entscheidungen(/Handlungsempfehlungen vermittelt. Auf jeden Fall berufen sich die Medien immer gern auf ihn bei der Rechtfertigung von Beschlüssen, besonders wenn es Kritik an den Beschlüssen gibt. Sein Einfluß ist schon groß, vielleicht auch etwas zu groß für eine einzelne Person.

Da muss ich dir absolut zustimmen. Fand die Passage in der er allen anderen Wissenschaftlern die Perspektive abgesprochen hat sehr heikel. Das konterkariert seine sonstigen Aussagen und setzt seine virologisch-epidemiologische Einschätzung absolut. Er macht damit bewusst auch Politik, um es dann im nächsten Satz wieder zu relativieren, indem er sagt, dass er nur zu virologisch-epidemiologischen Fragen Stellung nehmen kann.

Trillerpfeife 13.05.2020 08:07

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1531801)
Da muss ich dir absolut zustimmen. Fand die Passage in der er allen anderen Wissenschaftlern die Perspektive abgesprochen hat sehr heikel. Das konterkariert seine sonstigen Aussagen und setzt seine virologisch-epidemiologische Einschätzung absolut. Er macht damit bewusst auch Politik, um es dann im nächsten Satz wieder zu relativieren, indem er sagt, dass er nur zu virologisch-epidemiologischen Fragen Stellung nehmen kann.

vielleicht sollten wir auch mal die Umstände betrachten und versuchen, uns mal für ein paar Minuten in die momentane Lebenssituation von Professor Drosten reinzuversetzen.

Vielleicht erwarten wir einfach zuviel von ihm, bzw. was würden wir tun, wenn wir in seiner Situation wären. Wenn wir uns unter anderem, permanent mit Morddrohungen, Anfeindungen alla pschor80 und so weiter, ausseandersetzen müssten. Wenn wir zu Aussagen von Attila Dingenskirchen ernsthaft befragt werden.
Vielleicht können wir nicht beurteilen welche Verantwortung Professor Drosten plötzlich hat, und vielleicht sollten wir auch überlegen, ob diese Verantwortung von ihm überhaupt gewollt ist.

aequitas 13.05.2020 08:17

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1531812)
Vielleicht können wir nicht beurteilen welche Verantwortung Professor Drosten plötzlich hat, und vielleicht sollten wir auch überlegen, ob diese Verantwortung von ihm überhaupt gewollt ist.

Er macht ja einen super Job und der Podcast ist in großen Teilen auch top. Finde diese Aussage jedoch einfach höchst problematisch, da er sich zum alleinigen Experten für die aktuelle Situation bestimmt. Er relativiert das immer wieder, dennoch ist seine Art der Kommunikation in dem Fall nicht gut und dessen muss er sich klar sein.

Schwarzfahrer 13.05.2020 08:26

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1531812)
vielleicht sollten wir auch mal die Umstände betrachten und versuchen, uns mal für ein paar Minuten in die momentane Lebenssituation von Professor Drosten reinzuversetzen.

Vielleicht erwarten wir einfach zuviel von ihm, bzw. was würden wir tun, wenn wir in seiner Situation wären. Wenn wir uns unter anderem, permanent mit Morddrohungen, Anfeindungen alla pschor80 und so weiter, ausseandersetzen müssten. Wenn wir zu Aussagen von Attila Dingenskirchen ernsthaft befragt werden.
Vielleicht können wir nicht beurteilen welche Verantwortung Professor Drosten plötzlich hat, und vielleicht sollten wir auch überlegen, ob diese Verantwortung von ihm überhaupt gewollt ist.

Mir kommen die Tränen. Drosten ist sicher ein hochkarätiger Experte auf seinem Gebiet, der durch die aktuelle mediale und politische Aufmerksamkeit - und durch seine selbst inszenierten öffentlichen Auftritte - in eine einmalige Position gerückt ist. Nicht gezwungen, sondern freiwillig, ungewollt war es sicher nicht - eher vermute ich, daß er die so erreichte höhere öffentliche Würdigung seiner Leistungen nicht ungern sieht. Und es heißt immer, wer sich öffentlich äußert, muß auch Gegenwind bzw. stark konträre Meinungen ertragen - diese sind nicht überwiegend die unsäglichen Morddrohungen, sondern die Meinungen anderer Wissenschaftler, auf die er in de Sache eingehen muß.

Was mich zunehmend stört, ist seine Alleinstellung. Er mag die leitende Gestalt seines Instituts sein - aber Wissenschaft ist heute praktisch nie eine Einzelleistung, es sind immer Teams und Interaktionen, die weiterführen. Mir ist entgangen, ob er sein Team überhaupt erwähnt (sollte aber als faierer Chef so sein). Auf jeden Fall fehlt mir bei ihm der Ansatz, sich mit anderen Wissenschaftlern zusammenzusetzen, um weiterzukommen, um von deren Ansichten selbst zu profitieren. Seine pauschale Verurteilung von "falschen" Meinungen ohne konkrete Differenzierung, was wirklich Unsinn ist, und was nur abweichende, aber eventuell auch mögliche wissenschaftliche Sicht, (und ohne Nennung von Namen) erweckt den Eindruck, daß er tatsächlich alle für Stümper hält, die eine von seiner abweichende Meinung haben, egal ob Laien oder Fachleute (er klingt so, daß nur jemand mit seiner Vertiefung in Corona-Viren sich zum Thema äußern dürfte).

Wer medial so stark und aktiv auftritt, sollte sich der Wirkung seiner Worte bewußt sein. Er ist kein "Opfer der Umstände", der mal in einem ungewohnten Interview ungeschickt spricht - er ist ein Profi, der freiwillig regelmäßig Podcasts sendet.

pschorr80 13.05.2020 08:30

1,8 Milliarden von Altmaier bekommen und jetzt fallen 8000 von 70000 Stellen bei unserem Staatskonzern TUI dauerhaft weg. :liebe053:

Zitat:

Unsere so genannten
Overhead-Kosten wollen wir dauerhaft über den gesamten Konzern um 30 Prozent
reduzieren. Weltweit wird das Auswirkungen auf rund 8.000 Stellen haben, die wir
nicht besetzen oder abbauen.
Dafür gibt es keine Dividende. :Blumen:

Trillerpfeife 13.05.2020 08:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1531816)
Mir kommen die Tränen. Drosten ist sicher ein hochkarätiger Experte auf seinem Gebiet, der durch die aktuelle mediale und politische Aufmerksamkeit - und durch seine selbst inszenierten öffentlichen Auftritte - in eine einmalige Position gerückt ist. Nicht gezwungen, sondern freiwillig, ungewollt war es sicher nicht - eher vermute ich, daß er die so erreichte höhere öffentliche Würdigung seiner Leistungen nicht ungern sieht. Und es heißt immer, wer sich öffentlich äußert, muß auch Gegenwind bzw. stark konträre Meinungen ertragen - diese sind nicht überwiegend die unsäglichen Morddrohungen, sondern die Meinungen anderer Wissenschaftler, auf die er in de Sache eingehen muß.

Was mich zunehmend stört, ist seine Alleinstellung. Er mag die leitende Gestalt seines Instituts sein - aber Wissenschaft ist heute praktisch nie eine Einzelleistung, es sind immer Teams und Interaktionen, die weiterführen. Mir ist entgangen, ob er sein Team überhaupt erwähnt (sollte aber als faierer Chef so sein). Auf jeden Fall fehlt mir bei ihm der Ansatz, sich mit anderen Wissenschaftlern zusammenzusetzen, um weiterzukommen, um von deren Ansichten selbst zu profitieren. Seine pauschale Verurteilung von "falschen" Meinungen ohne konkrete Differenzierung, was wirklich Unsinn ist, und was nur abweichende, aber eventuell auch mögliche wissenschaftliche Sicht, (und ohne Nennung von Namen) erweckt den Eindruck, daß er tatsächlich alle für Stümper hält, die eine von seiner abweichende Meinung haben, egal ob Laien oder Fachleute (er klingt so, daß nur jemand mit seiner Vertiefung in Corona-Viren sich zum Thema äußern dürfte).

Wer medial so stark und aktiv auftritt, sollte sich der Wirkung seiner Worte bewußt sein. Er ist kein "Opfer der Umstände", der mal in einem ungewohnten Interview ungeschickt spricht - er ist ein Profi, der freiwillig regelmäßig Podcasts sendet.


deine Antwort erstaunt mich sehr, aber man sagt ja nicht zu unrecht, Feedback sagt mehr über den aus der es gibt, als über den der es bekommt. (sorry das war im ersten Ärger über "mir kommen die Tränen" geschrieben)

kurz nachgefragt: wie würdest du denn die, von dir gewünschte, Differenzierung vornehmen. Bei einer Bandbreite von "falschen" Meinungen über Xaviar Naidoo bis zu Wolfgang Wodarg oder wirklichen Fachleuten?

Und sich der Wirkung seiner Worte bewust zu sein, das ist in der heutigen Zeit unmöglich.

qbz 13.05.2020 08:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1531816)
.......
Was mich zunehmend stört, ist seine Alleinstellung. Er mag die leitende Gestalt seines Instituts sein - aber Wissenschaft ist heute praktisch nie eine Einzelleistung, es sind immer Teams und Interaktionen, die weiterführen. Mir ist entgangen, ob er sein Team überhaupt erwähnt (sollte aber als faierer Chef so sein). Auf jeden Fall fehlt mir bei ihm der Ansatz, sich mit anderen Wissenschaftlern zusammenzusetzen, um weiterzukommen, um von deren Ansichten selbst zu profitieren. Seine pauschale Verurteilung von "falschen" Meinungen ohne konkrete Differenzierung, was wirklich Unsinn ist, und was nur abweichende, aber eventuell auch mögliche wissenschaftliche Sicht, (und ohne Nennung von Namen) erweckt den Eindruck, daß er tatsächlich alle für Stümper hält, die eine von seiner abweichende Meinung haben, egal ob Laien oder Fachleute (er klingt so, daß nur jemand mit seiner Vertiefung in Corona-Viren sich zum Thema äußern dürfte).
........

Ich halte das für eine vollkommen falschliegende peinliche Abwertung der Arbeit von Prof. Drosten, voller unbelegter Unterstellungen.

1.
Nenne bitte mal einen konkreten Beleg aus seinen 40 Podcats für: "Seine pauschale Verurteilung von "falschen" Meinungen ohne konkrete Differenzierung, was wirklich Unsinn ist, und was nur abweichende, aber eventuell auch mögliche wissenschaftliche Sicht, (und ohne Nennung von Namen) erweckt den Eindruck, dass er tatsächlich alle für Stümper hält ........"

2.
"Was mich zunehmend stört, ist seine Alleinstellung."
Auch hier bitte Belege.

Tatsächlich erhalten andere Virologen und Epidemiologen wie Prof. Streek und Prof. Kekule genauso wenn nicht noch grössere Aufmerksamkeit in den Medien und wie im Falle von Streek Unterstützung durch Laschet.
z.B.
https://www.zeit.de/wissen/2020-05/l...exander-kekule

3.
"Auf jeden Fall fehlt mir bei ihm der Ansatz, sich mit anderen Wissenschaftlern zusammenzusetzen, um weiterzukommen, um von deren Ansichten selbst zu profitieren."
Kannst Du das belegen? Reine Unterstellung.

Schwarzfahrer 13.05.2020 09:46

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1531822)
Ich halte das für eine vollkommen falschliegende peinliche Abwertung der Arbeit von Prof. Drosten, voller unbelegter Unterstellungen.

Ich beurteile nicht seine gesamte Arbeit, ich berichte über meinen Eindruck seiner aktuellen Auftritte, speziell um das Zitat, um das sich die letzten Seiten drehten.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1531822)
1.
Nenne bitte mal einen konkreten Beleg aus seinen 40 Podcats für: "Seine pauschale Verurteilung von "falschen" Meinungen ohne konkrete Differenzierung, was wirklich Unsinn ist, und was nur abweichende, aber eventuell auch mögliche wissenschaftliche Sicht, (und ohne Nennung von Namen) erweckt den Eindruck, dass er tatsächlich alle für Stümper hält ........"

Gerne, wie gesagt:
Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1531759)
„Drosten kritisiert Ärzte, "die irgendeinen Quatsch in die Welt setzen"

18.42 Uhr: Der Berliner Virologe Christian Drosten äußert scharfe Kritik an Falschinformationen zur Corona-Pandemie im Internet. In sozialen Medien kursierten etwa millionenfach abgerufene Videos, die "voller Unsinn" und "falscher Behauptungen" seien, sagte der Charité-Wissenschaftler im NDR-Podcast. Zum Teil seien Ärzte und Professoren dabei, "die irgendeinen Quatsch in die Welt setzen", ohne je zu den Themen gearbeitet zu haben. Namen nannte Drosten nicht. Was er höre, zum Teil von "scheinbaren Fachleuten", deren Expertise in anderen Bereichen liege, entbehre oft jeder Grundlage, sagte der Virologe. Dadurch werde auch "wirklich gefährlichen Verschwörungstheoretikern" mit teils politischer Agenda der Rücken gestärkt. Drosten rügte das als "unverantwortlich".

Ohne Namen und Inhalte ist das eine Verurteilung von allen, undifferenziert; es gab auch noch die Aussage, daß er selbst sich nicht mal zu anderen Viren als Corona äußern würde - das drückt das gleiche aus: keiner kann ihm reinreden, da keiner so kompetent ist, wie er.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1531822)
2.
"Was mich zunehmend stört, ist seine Alleinstellung."
Auch hier bitte Belege.

Politiker und RKI berufen sich sehr häufig auf Prof. Drosten; selten auf einen wisseschafltichen Konsens von unterschiedlichen Wissenschaftlern. Der Eindruck, daß er als Einzelkämpfer unterwegs ist, ist stark. Hast Du Belege, daß er mit Andersdenkenden ernsthaften Wissenschaftlern anderer Institute zusammensitzt, und ein Konsens ausarbeitet - würde mich freuen, wenn es so wäre.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1531822)
Tatsächlich erhalten andere Virologen und Epidemiologen wie Prof. Streek und Prof. Kekule genauso wenn nicht noch grössere Aufmerksamkeit in den Medien und wie im Falle von Streek Unterstützung durch Laschet.

auch nicht besser, wenn jeder einzeln seine Position gegen die anderen verteidigt, statt einen sinnvollen Konsens zu suchen.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1531822)
3.
"Auf jeden Fall fehlt mir bei ihm der Ansatz, sich mit anderen Wissenschaftlern zusammenzusetzen, um weiterzukommen, um von deren Ansichten selbst zu profitieren."
Kannst Du das belegen? Reine Unterstellung.

Nein, keine Unterstellung, Eindruck. Wie oben gesagt, über Gegenbelege von konstruktiver Zusammenarbeit würde ich mich freuen.

NBer 13.05.2020 09:54

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1531822)
......
3.
"Auf jeden Fall fehlt mir bei ihm der Ansatz, sich mit anderen Wissenschaftlern zusammenzusetzen, um weiterzukommen, um von deren Ansichten selbst zu profitieren."
Kannst Du das belegen? Reine Unterstellung.

ich glaube eher das gegenteil ist der fall. vor 1-2 wochen haben 5 deutsche forschungsinstitute (darunter zb max-planck-institut) die ergebnisse, analysen und empfehlungen des RKI und damit von drosten im prinzip bestätigt. es findet also scheinbar durchaus ein austausch statt. steht halt nicht jeden tag in der zeitung.

Matthias75 13.05.2020 10:01

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1531837)
Ohne Namen und Inhalte ist das eine Verurteilung von allen, undifferenziert; es gab auch noch die Aussage, daß er selbst sich nicht mal zu anderen Viren als Corona äußern würde - das drückt das gleiche aus: keiner kann ihm reinreden, da keiner so kompetent ist, wie er.

Heißt für mich etwas ganz anderes, nämlich: "Wenn ich keine Ahnung habe, halte ich die Klappe!" bzw. "Ich sage nur etwas dazu, wenn ich Ahnung habe!" Ich schätze mal, dass wir von Drosten z.B. zum Thema HIV keine Aussage bekommen würden außer "Das ist nicht mein Fachgebiet!"

M.

Trillerpfeife 13.05.2020 10:02

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1531840)
Heißt für mich etwas ganz anderes, nämlich: "Wenn ich keine Ahnung habe, halte ich die Klappe!" bzw. "Ich sage nur etwas dazu, wenn ich Ahnung habe!" Ich schätze mal, dass wir von Drosten z.B. zum Thema HIV keine Aussage bekommen würden außer "Das ist nicht mein Fachgebiet!"

M.

ja das interpretiere ich auch so.

ironmansub10h 13.05.2020 10:05

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1531780)
Ich vermute er nutzt die Zeiträume in denen wir trainieren. :Cheese:

Wenn ich die Durchdringung der Post von Manchen hier sehe, Bezweifle ich, dass dieselben überhaupt noch trainieren. Warum auch, gibt ja keine Veranstaltungen mehr für die Trias. Da inszenieren wir uns doch lieber hier.
:)
Und wegduck, muss trainieren:Lachen2:

ironmansub10h 13.05.2020 10:05

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1531840)
Heißt für mich etwas ganz anderes, nämlich: "Wenn ich keine Ahnung habe, halte ich die Klappe!" bzw. "Ich sage nur etwas dazu, wenn ich Ahnung habe!" Ich schätze mal, dass wir von Drosten z.B. zum Thema HIV keine Aussage bekommen würden außer "Das ist nicht mein Fachgebiet!"

M.

Wäre dann aber ganz schön leer hier im Forum :Lachen2: :Lachen2:

Matthias75 13.05.2020 10:09

Zitat:

Zitat von ironmansub10h (Beitrag 1531844)
Wäre dann aber ganz schön leer hier im Forum :Lachen2: :Lachen2:


"Sachkenntnis ist das letzte, was man für eine lebhafte Diskussion benötigt."


Pierre Augustin Caron de Beaumarchais (1732 - 1799), französischer Komödiendichter, Spötter der Adelsgesellschaft

:Huhu: :Huhu:

M.

qbz 13.05.2020 10:14

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1531837)
Ohne Namen und Inhalte ist das eine Verurteilung von allen, undifferenziert; es gab auch noch die Aussage, daß er selbst sich nicht mal zu anderen Viren als Corona äußern würde - das drückt das gleiche aus: keiner kann ihm reinreden, da keiner so kompetent ist, wie er.

Du beziehst Dich jetzt auf den kleinen Ausschnitt aus dem 40. Podcast. Er sagt, es ist Zeitverschwendung etwas über das Virus und Covid-19 zu lesen, von jemandem, der noch nie eine wissenschaftliche Arbeit in den bekannten Zeitschriften publiziert hat und seine zum Sars-Cov-2-Virus abweichende Meinung (wie Grippevirus) in Videos bei Youtube und Facebook publiziert. Wer was Wissenschaftliches beizutragen hat, sollte das in den entsprechenden Zeitschriften tun. Und damit hat er doch recht. Wenn wir etwas als Laie kaufen, achten wir auch auf ein Gütesiegel oder einen TÜV beim Produkt. Bei Wissenschaften sind das Publikationen. Er spricht ja nicht, wie Du ihm unterstellst, von seinen Publikationen, sondern generell von geprüften Veröffentlichungen, von einem Wissenschafts-TÜV. Er warnt damit nur Leute davor, irgendwelchen Rattenfängern nachzulaufen.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1531837)
Politiker und RKI berufen sich sehr häufig auf Prof. Drosten; selten auf einen wisseschafltichen Konsens von unterschiedlichen Wissenschaftlern. Der Eindruck, daß er als Einzelkämpfer unterwegs ist, ist stark. Hast Du Belege, daß er mit Andersdenkenden ernsthaften Wissenschaftlern anderer Institute zusammensitzt, und ein Konsens ausarbeitet - würde mich freuen, wenn es so wäre.

Gerade das hat er in seinen Podcasts deutlich abgelehnt, dass sich Politiker in Talk-Shows auf seine Aussagen beziehen. Das kannst Du ihm nicht zum Vorwurf machen. Natürlich steht er im weltweiten Austausch mit den Spezialisten von Sars-Cov-2 und erhält Kenntnis davon, was in den einzelnen Labors gerade geforscht wird, um z.B. Doppelforschungsarbeiten zu vermeiden.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1531837)
Nein, keine Unterstellung, Eindruck. Wie oben gesagt, über Gegenbelege von konstruktiver Zusammenarbeit würde ich mich freuen.

Es liegt an Dir, Deine Unterstellung / Deinen Eindruck zu belegen. Ich finde es absurd, aufgrund einiger Pressemitteilungen und ohne dass Du Dir etwas von ihm angehört hat, so einen negativen Eindruck im Internet zu posten. Mehr werde ich zu dem Thema nicht mehr schreiben.

TriVet 13.05.2020 10:18

"Intelligente suchen in Krisenzeiten nach Lösungen, während die Idioten nach Schuldigen suchen."
Zitat angeblich von Loriot.
Genaueres dazu hier:
https://www.br.de/radio/bayern2/wie-...mgeht-100.html

Triasven 13.05.2020 10:18

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1531840)
Heißt für mich etwas ganz anderes, nämlich: "Wenn ich keine Ahnung habe, halte ich die Klappe!" bzw. "Ich sage nur etwas dazu, wenn ich Ahnung habe!" Ich schätze mal, dass wir von Drosten z.B. zum Thema HIV keine Aussage bekommen würden außer "Das ist nicht mein Fachgebiet!"

M.

Wurde er von jemandem dafür kritisiert, dass er sich zu Themen äusserte, von denen er keine Ahnung hat? Oder weshalb bringt er es ausdrücklich zur Sprache, dass er das nicht machen würde?

Trillerpfeife 13.05.2020 10:20

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1531850)
Du beziehst Dich jetzt auf den kleinen Ausschnitt aus dem 40. Podcast. Er sagt, es ist Zeitverschwendung etwas über das Virus und Covid-19 zu lesen, von jemandem, der noch nie eine wissenschaftliche Arbeit in den bekannten Zeitschriften publiziert hat und seine zum Sars-Cov-2-Virus abweichende Meinung (wie Grippevirus) in Videos bei Youtube und Facebook publiziert. Wer was Wissenschaftliches beizutragen hat, sollte das in den entsprechenden Zeitschriften tun. Und damit hat er doch recht. Wenn wir etwas als Laie kaufen, achten wir auch auf ein Gütesiegel oder einen TÜV beim Produkt. Bei Wissenschaften sind das Publikationen. Er spricht ja nicht, wie Du ihm unterstellst, von seinen Publikationen, sondern generell von geprüften Veröffentlichungen, von einem Wissenschafts-TÜV. Er warnt damit nur Leute davor, irgendwelchen Rattenfängern nachzulaufen.


Gerade das hat er in seinen Podcasts deutlich abgelehnt, dass sich Politiker seine Aussagen beziehen. Das kannst Du ihm nicht zum Vorwurf machen. Natürlich steht er im weltweiten Austausch mit den Spezialisten von Sars-Cov-2 und erhält Kenntnis davon, was in den einzelnen Labors gerade geforscht wird, um z.B. Doppelforschungsarbeiten zu vermeiden.


Es liegt an bei Dir, Deine Unterstellung / Deinen Eindruck zu belegen. Ich finde es absurd, aufgrund einiger Pressemitteilungen und ohne dass Du Dir etwas von ihm angehört hat, so einen negativen Eindruck im Internet zu posten. Mehr werde ich zu dem Thema nicht mehr schreiben.


danke qbz

Flow 13.05.2020 10:22

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1531850)
Du beziehst Dich jetzt auf den kleinen Ausschnitt aus dem 40. Podcast. Er sagt, es ist Zeitverschwendung etwas zu lesen, von jemandem, der noch nie eine wissenschaftliche Arbeit in den bekannten Zeitschriften publiziert hat und seine zum Sars-Cov-2-Virus abweichende Meinung in Videos bei Youtube und Facebook publiziert. Wer was Wissenschaftliches beizutragen hat, sollte das in den entsprechenden Zeitschriften tun. Und damit hat er doch recht.

Das kann man durchaus so sehen !

Allerdings sollte man konsequenterweise auch davon absehen, zu kommentieren, was man nicht gelesen hat, womit man sich nicht befaßt hat.
(Vom Denunzieren und Stigmatisieren mal ganz abgesehen. Das gibt eine unschöne Dynamik in der meinungsfreiheitlichen Demokratie ...)

Flow 13.05.2020 10:26

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1531852)
"Intelligente suchen in Krisenzeiten nach Lösungen, während die Idioten nach Schuldigen suchen."
Zitat angeblich von Loriot.

Wer sind in dem Fall die Schuldigen ? Drosten oder "die Alternativen" ?

Bitte Stellung beziehen und klares Feindbild benennen ... :cool:

TriVet 13.05.2020 10:32

Ich mag keine Feindbilder.
Drosten halte ich für seriös, kompetent und angenehm menschlich. Ich verstehe gut, dass er von den ganzen Haarspaltern, rosinenpickern, Trittbrettfahrern und dumpfbacken die Nase voll hat.

Hafu 13.05.2020 10:33

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1531840)
Heißt für mich etwas ganz anderes, nämlich: "Wenn ich keine Ahnung habe, halte ich die Klappe!" bzw. "Ich sage nur etwas dazu, wenn ich Ahnung habe!" Ich schätze mal, dass wir von Drosten z.B. zum Thema HIV keine Aussage bekommen würden außer "Das ist nicht mein Fachgebiet!"
...

Genau das ist auch meine Interpretation und das schwingt in fast jedem seiner Podcasts mit.

Wenn Drosten von wissenschaftlichem Konsens spricht, dann meint er einen Konsens internationaler Sars-/ und Corona-Forschungsgruppen, deren Protagonisten er fast alle persönlich kennt, oft sogar beim Vornamen kennt und von deren Publikationen er oftmals mit allergrößter Hochachtung redet. Was er sicherlich nicht meint, ist ein Konsens deutscher Mediziner, Hochschulprofessoren oder Virologen.

Er ist einfach hochspezialisiert in seinem Gebiet und hat einen Überblick über die Besonderheiten von Coronaviren und die aktuelle Literatur zu dem Thema, wie sicher niemand anderes in Deutschland.

im letzten Podcast war auch eine sehr bezeichnende Episode, wo es um Äußerungen eines französischen Aidsforschers und sogar Nobelpreisträger, nämlich Luc Montagnier in einer französischen Talkshow ging

Er begründet seine Einschätzung auch noch nachvollziehbar schlüssig mit dem, was andere (internationale) Corona-Forscher zu dieser Montagnier-Äußerung zusammengetragen und argumentiert haben, aber man sieht auch an dieser Anekdote, wie er tickt und was er von Experten hält, die eigentlich auf andere Viren spezialisiert sind, aber jetzt durch die Pandemie Fragen zu Sars-CoV-2 und Coronaviren-spezifische Probleme gestellt bekommen.

Das mag man arrogant nennen, aber an der Spitze ist eben oft einsam, das gilt im Leistungssport genauso wie in der Wissenschaft.

Flow 13.05.2020 10:36

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1531859)
Ich mag keine Feindbilder.
Drosten halte ich für seriös, kompetent und angenehm menschlich. Ich verstehe gut, dass er von den ganzen Haarspaltern, rosinenpickern, Trittbrettfahrern und dumpfbacken die Nase voll hat.

Den Feind zu mögen stellt auch schon die hohe Kunst dar ... ;)
Standard ist erstmal "die Nase voll zu haben", und dann je nach Erregungslevel feste draufhauen ...

Grüße ... :Huhu:

Hafu 13.05.2020 10:44

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1531853)
Wurde er von jemandem dafür kritisiert, dass er sich zu Themen äusserte, von denen er keine Ahnung hat? Oder weshalb bringt er es ausdrücklich zur Sprache, dass er das nicht machen würde?

Er bringt das deshalb zur Sprache, weil es andere Akademiker machen. Mittlerweile melden sich Gerichtsmediziner, Kardiologen, Aidsforscher, Arbeitsmediziner, ehemalige Schiffsärzte, epidemiologische Lehrstuhlinhaber, die seit 10 Jahren im Ruhestand sind, zu Wort und verbreiten Außenseitertheorien, die von Verschwörungstheoretikern, Links- und Rechtsectremen begierig aufgegriffen und weiterverbreitet werden.

Wer glaubt, dass sich Fake-News irgendwann tot laufen und auf lange Sicht sich dann doch die Wahrheit durchsetzen wird, hat aus dem letzten Präsidentschaftswahlkampf in den USA (und der laufenden Amtsperiode von Trump) keine Lehren gezogen und unterschätzt die Macht von Informationsblasen in den sozialen Medien auf breite Bevölkerungsschichten.


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