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qbz 19.01.2020 10:38

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1505971)
Man muss es ja nicht gleich auf die Spitze treiben, aber das ein oder andere könnte man schon leicht ändern.

Was lohnt sich eine Arbeit, bei der ich 4 mal im Monat von HH nach S fliege?
Da wäre es doch besser, ich suche mir eine schlechter bezahlte Tätigkeit vor Ort,

habe dann mehr Freizeit,
spare die lästige Fliegerei,
muss mir keine Zweitwohnung zulegen,
sehe meine Familie täglich,
usw.

Kann das MEHR an Geld, soviel mehr sein???

Für manche bedeutet das Mehr an Geld halt auch weniger Arbeitsstunden und mehr Freizeit, je nach Lebensstil.

Bei mir auf dem Land in der Uckermark arbeiten Handwerker, z.B. ein Maschinenschlosser, lieber auftragsweise in der Schweiz als im benachbarten grossen Sägewerk oder andere saisonal im Gastgewerbe oder der Pflege in der Schweiz und verbringen wieder einige Wochen am Stück ohne Arbeit zuhause. Die Unterkunft bezahlt, organisiert z.T. der Arbeitgeber. Und Spezialisten im IT-Bereich, von denen Keko sprach, fliegen sowieso ständig auftragsweise durch die Gegend.

Trillerpfeife 19.01.2020 10:42

es muss ja auch nicht immer das Mehr an Geld sein.


Ein Bekannter von mir war Wochenend Heimkehrer. Er genoss (mit leicht schlechtem Gewissen) die Freizeit nach Feierabend. Diese brache er klimaschonend mit dem MTB im Umland zu.

Dafri 19.01.2020 10:42

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1505971)

Was lohnt sich eine Arbeit, bei der ich 4 mal im Monat von HH nach S fliege?
Da wäre es doch besser, ich suche mir eine schlechter bezahlte Tätigkeit vor Ort,

habe dann mehr Freizeit,
spare die lästige Fliegerei,
muss mir keine Zweitwohnung zulegen,
sehe meine Familie täglich,
usw.

Kann das MEHR an Geld, soviel mehr sein???

Was glaubst Du wie viele die Arbeit VOR der Familie, eigenen Gesundheit und Lebensqualität Freizeit stellen. Wie viele Vorgesetzte verlangen,erst das Unternehemen ,dann lange nichts.

Körbel 19.01.2020 11:08

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1505972)
Für manche bedeutet das Mehr an Geld halt auch weniger Arbeitsstunden und mehr Freizeit, je nach Lebensstil.

Mehr Geld, für weniger Arbeit???
Versteh ich das richtig???

Zitat:

Zitat von Dafri (Beitrag 1505974)
Was glaubst Du wie viele die Arbeit VOR der Familie, eigenen Gesundheit und Lebensqualität Freizeit stellen. Wie viele Vorgesetzte verlangen,erst das Unternehemen ,dann lange nichts.

Ja davon habe ich schon gehört, für mich als ehemaliger Arbeitgeber aber eine absolute Unmöglichkeit.

Was nutzt ein ausgelutschter, ausgequetschter AN?
In meinen Augen nichts.

Tatsache ist aber auch, das viele es mit sich so einfach machen lassen.
In der heutigen Zeit, mit Fachkräftemangel etc, hat man auch als AN Rechte, die man ruhig in Anspruch nehmen sollte.

wutzel 19.01.2020 11:16

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1505980)
Tatsache ist aber auch, das viele es mit sich so einfach machen lassen.
In der heutigen Zeit, mit Fachkräftemangel etc, hat man auch als AN Rechte, die man ruhig in Anspruch nehmen sollte.

Ist schön gesagt, hilft leider nur wenn man vom "richtigen" Fach ist....

Dafri 19.01.2020 11:41

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1505980)






Was nutzt ein ausgelutschter, ausgequetschter AN?
In meinen Augen nichts.



Das interessiert in der heutigen Zeit kaum jemanden. Es wird drauf geknüppelt bis nichts mehr geht. Selbst Betriebs Räte werden massiv unter Druck gesetzt.

Aber Arbeits Druck und Arbeitsrechte sind zu sehr OT nun.

qbz 19.01.2020 11:45

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1505980)
Mehr Geld, für weniger Arbeit???
Versteh ich das richtig???

ich meinte: mit einem höheren Lohn braucht man weniger Arbeitsstunden, um auf dasselbe Einkommen zu gelangen, wie mit einem niedrigen Lohn. Das machen sich auch manche zu nutze, die ich kenne, um mehr Freizeit zu erhalten, als wenn sie in der Heimat um die Ecke arbeiten.

keko# 19.01.2020 12:09

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1505957)
Gibts für die keine Arbeit in HH oder Umgebung?

Kein Wunder das sich in den Köpfen nichts ändert.:confused:

Geschäftsreisen sind beliebt, da i.d.R. Arbeitszeit, oft mit Zuschlag.
Dazu gibt es einen Geschäftswagen, wenn man pro Jahr mehr als x KM mit dem Auto unterwegs ist.

keko# 19.01.2020 12:20

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1505969)
... Ob ein höherer Mobilitätspreis wegen CO2-Anteil den Import von Arbeitskräften noch lohnenwert macht, kommt drauf an.

Google und Toyota bauen schon eine sog. Smart City (in der Nähe von Tokyo), mit kurzen Wegen für das Humankapital und die Konsumenten. Diese sind C02 neutral und nahezu vollständig KI-gesteuert und ermöglichen so Wachstum und trotzdem Klimaschutz. Auf der Strecke bleibt der Datenschutz, denn ohne kompletten Zugriff auf diesen funktionieren diese völlig neuen Städte nicht. Ein Billionengeschäft...!
Ohne es zu wissen, vermute ich, dass z.B. BlackRock dort auch investiert.

qbz 19.01.2020 12:30

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1505998)
Google und Toyota bauen schon eine sog. Smart City (in der Nähe von Tokyo), mit kurzen Wegen für das Humankapital und die Konsumenten. Diese sind C02 neutral und nahezu vollständig KI-gesteuert und ermöglichen so Wachstum und trotzdem Klimaschutz. Auf der Strecke bleibt der Datenschutz, denn ohne kompletten Zugriff auf diesen funktionieren diese völlig neuen Städte nicht. Ein Billionengeschäft...!
Ohne es zu wissen, vermute ich, dass z.B. BlackRock dort auch investiert.

Der automatischen Steuerung der Autos wird auf jeden Fall die Zukunft gehören. Und da diese Sparte Wachstum erwarten lässt, auch lohnenswert für Investmentfirmen. Insofern sind die Diskussionen und Streiterein um ein Tempolimit auf Autobahnen eigentlich von vorgestern.

Hafu 19.01.2020 13:28

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1505998)
... Diese sind C02 neutral und nahezu vollständig KI-gesteuert und ermöglichen so Wachstum und trotzdem Klimaschutz. ...

KI und CO2-neutral sind aktuell noch ziemliche Widersprüche, da sämtliche aktuelle Rechenzentren ziemlich viel Strom schlucken. Viel mehr, als die meisten vermuten.

Der Strombedarf alleine von Google liegt in der Größenordnung eines Viertel Atomkraftwerks.

Japan liegt bei der Energiewende aktuell noch hinter Deutschland, fördert zwar die Solarkraft relativ gut (besser als aktuell Deutschland), hat aber im Vergleich zu Deutschland Nachholbedarf bei Windkraft und Wasserkraft. Der Großteil des japanischen Stroms stammt aktuell aus Kohle, Öl, Gas und eben auch Atomkraft.

Inwieweit man Atomstrom als C02-neutral bezeichnen darf, da lässt sich natürlich streiten. Einerseits wegen der Atommüll-Problematik und andererseits eben gerade in der Erdbebenregion wegen der spezifischen Gefahren der Atomkraft, die bei der Fukushima-Katastrophe deutlich geworden ist.

Körbel 19.01.2020 13:35

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1505993)
Geschäftsreisen sind beliebt, da i.d.R. Arbeitszeit, oft mit Zuschlag.
Dazu gibt es einen Geschäftswagen, wenn man pro Jahr mehr als x KM mit dem Auto unterwegs ist.

Da wundert mich dann dies auch nicht mehr.

Bin wohl einer der Ewiggestrigen.:Cheese:

ThomasG 19.01.2020 14:30

Der Mensch ist ja auch ein Gewohnheitstier und es dauert bei vielen oft nicht lange bis sie etwas ganz unbedingt zu brauchen glauben, um ein zufriedener Mensch sein zu können, was sie früher über viele Jahre nicht brauchten.
Ich habe es schon erwähnt:
Oft schaffen sich die Leute die Zwänge selber.
Man träumt z.B. von einem Eigenheim, weil man sich sagt das gehört einem irgendwann "wirklich".
Bis es abbezahlt ist, gehört es eigentlich demjenigen, vom dem man das Geld dafür ausgeliehen hat sprich meistens wohl der Bank.
Über viele Jahre ist da der Druck da, dass man entsprechend verdienen muss und so kann man relativ leicht unter Druck gesetzt werden.
Wir kriegen ja schon lange erzählt Bildung wäre der Schlüssel zum beruflichen Erfolg.
Wenn selbst hochqualifizierte und im Prinzip relativ begehrte Leute zur Qualifikation passenden Job sich nur ergattern können, wenn sie lange Anfahrtswege und lange Abwesenheitszeiten von der eigenen Heimat in Kauf nehmen, dann sollte das auch den Hochqualifizierten so langsam aber sicher zu denken geben.

Schwarzfahrer 19.01.2020 14:33

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1506006)
Inwieweit man Atomstrom als C02-neutral bezeichnen darf, da lässt sich natürlich streiten. Einerseits wegen der Atommüll-Problematik und andererseits eben gerade in der Erdbebenregion wegen der spezifischen Gefahren der Atomkraft, die bei der Fukushima-Katastrophe deutlich geworden ist.

Atomkraft ist nicht ganz CO2-neutral, wenn man die Förderung und Aufbereitung des Urans betrachtet - aber die Gründe die Du aufführst, haben mit CO2-Neutralität nichts zu tun. Ich finde, das sollte man immer sauber trennen, da es ja sehr wohl Aspekte geben kann, die zwar klimatechnisch negativ aber aus anderen Gründen positiv sind, oder eben anders herum.

Die Atommüllproblematik ist keine CO2- oder Klimaproblematik, sondern ein Gesundheitsrisiko über viele viele Jahre - die neuen Atomkraftwerktechnologien, die ich zuletzt verlinkt habe, tun einiges, um dies zu reduzieren. Und auch Fukushima war überwiegend eine Naturkatastrophe; im Vergleich zu den Tsunamischäden und -toten waren die atomaren Auswirkungen sehr gering - für mich hat es eher deutlich gemacht, daß sogar relativ große menschliche Fehler für mich überraschend wenig Schaden angerichtet haben im Vergleich mit z.B. Tschernobyl.

Körbel 19.01.2020 14:42

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1506011)
Wenn selbst hochqualifizierte und im Prinzip relativ begehrte Leute zur Qualifikation passenden Job sich nur ergattern können, wenn sie lange Anfahrtswege und lange Abwesenheitszeiten von der eigenen Heimat in Kauf nehmen, dann sollte das auch den Hochqualifizierten so langsam aber sicher zu denken geben.

Im Grunde genommen sollte das ein jeder schaffen.

Ich habe lange gebraucht bis ich gemerkt habe:
"Weniger ist meist mehr!"

Schwarzfahrer 19.01.2020 14:57

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1506011)
Wir kriegen ja schon lange erzählt Bildung wäre der Schlüssel zum beruflichen Erfolg.
Wenn selbst hochqualifizierte und im Prinzip relativ begehrte Leute zur Qualifikation passenden Job sich nur ergattern können, wenn sie lange Anfahrtswege und lange Abwesenheitszeiten von der eigenen Heimat in Kauf nehmen, dann sollte das auch den Hochqualifizierten so langsam aber sicher zu denken geben.

In einer Zeit mit fast Vollbeschäftigung und extremen Schwierigkeiten, gut ausgebildete Kollegen neu einzustellen wenn einer geht, glaube ich nicht an diesem Zwang. Gerade mit guter Ausbildung in begehrten Fachberufen kann man sich die Jobs oft aussuchen, vor allem wenn man in entsprechenden Gegenden wohnt (industrielle Ballungszentren) - je nach Priorität allerdings. Die meisten nehmen Jobs in großer Entfernung an, weil ihnen die höhere Bezahlung, der Karrieresprung wichtiger erscheinen als Familie und Lebenszeit. Angesichts der Bezahlung von Ingenieuren (das ist mein Beruf, das ich kenne) fehlt mir allerdings das Verständnis. Ich arbeite 24 h die Woche mit entsprechend gekürztem Gehalt seit 25 Jahren (meine Frau ebenso), und kann mir alles leisten, was m.M.n. der Mensch braucht (haben u.a. ein eigenes abbezahltes Haus, genug Urlaub, 9 Fahrräder :Lachen2: und einen schönen Garten). Mit doppeltem oder dreifachem Einkommen könnte ich auch nicht nach 10 Jahren auf die Bahamas aussteigen - also wo ist der Gewinn? Mir fehlt halt der Ehrgeiz ein Häuptling im Job zu sein, das macht es natürlich einfacher. Aber es muß ja auch noch Indianer geben, oder?

ThomasG 19.01.2020 15:07

Wahrscheinlich hast Du Recht und ich neige zu stark dazu bestimmte Menschengruppen als Opfer zu sehen.
Ich habe mich nicht lang und intensiv genug darum bemüht als Ingenieur unterzukommen nach dem Studium (1996 war ich fertig).
Im ersten Jahr habe ich recht viele Bewerbungen abgeschickt und wurde kein einziges Mal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
Ausschlaggebend dürfte die lange Studienzeit gewesen sein und vermutlich haben die Leute auch gemerkt, dass ich recht wenig Selbstbewusstsein und -vertrauen hatte.
Die lange Studienzeit hat nicht zuetzt wohl auch daran gelegen, dass mir damals schon der Ausdauersport sehr wichtig war.
Am Ende des Semesters wurden alle Fächer überprüft.
Es blieb so gut wie keine Zeit sich darauf vorzubereiten.
8 Prüfungen innerhalb von zwei Wochen direkt nach der Vorlesungszeit ohne vorlesungsfreie Zeiten dazwischen.
In den Wochen davor und währenddessen habe ich weiterhin ziemlich viel Ausdauersport getrieben und das wirkt sich halt aus auf die Zeit und Energie, die zum Lernen bleibt.
In den Vorlesungen haben wir so gut wie nichts gelernt - fast immer nur einfach abgeschrieben oder Vordrucke beschriftet usw. usf..
Das hat mich arg frustriert.
Sehr viel total vergeudete Zeit.

qbz 19.01.2020 15:46

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1506006)
KI und CO2-neutral sind aktuell noch ziemliche Widersprüche, da sämtliche aktuelle Rechenzentren ziemlich viel Strom schlucken. Viel mehr, als die meisten vermuten.
.......

Zumindest einige der grössten IT-Konzerne gaben öffentliche Zielsetzungen bekannt, was das Erreichen der Klimaneutralität betrifft. Gerade vor ein paar Tagen wurden Versprechungen von Microsoft dazu veröffentlicht.

microsoft-will-eigenen-co2-fussabdruck-bis-2050-beseitigen

ThomasG 19.01.2020 15:55

Wer hätte sich vor sagen wir mal 5 Jahren vorstellen können, dass solche Giganten derartige Zielsetzungen verbreiten?
Ich jedenfalls nicht.

Kiwi03 19.01.2020 16:04

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1506029)
Wer hätte sich vor sagen wir mal 5 Jahren vorstellen können, dass solche Giganten derartige Zielsetzungen verbreiten?
Ich jedenfalls nicht.


Ich auch nicht, gute Sache, wirklich. Und das bei nem Präsidenten, dem das alles egal zu sein scheint.. :Lachen2: Aber der hat wichtigeres zu tun..

qbz 19.01.2020 16:27

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1505969)
.......
Ob ein höherer Mobilitätspreis wegen CO2-Anteil den Import von Arbeitskräften noch lohnenwert macht, kommt drauf an.

Zur Erläuterung, was ich damit meine:

Mobilität ist heute relativ billig im Vergleich zum Lohn und stellt einen Teil der Aufwendungen dar, welche Beschäftigte ausgeben, um sich auf einem grösseren Arbeitsmarkt anzubieten, in der Erwartung mehr zu verdienen. Sowohl die Industrie wie die Beschäftigten "profitieren" von diesem grösseren Arbeitsmarkt, das Klima und die Umwelt werden geschädigt. Wegen der CO2-Taxe auf Benzin erhalten nun die Pendler eine erhöhte Pendlerpauschale, was natürlich weder Autokilometer noch Ausstossmenge ändert.

Im Jahre 1970 z.B. kostete ein Flug (hin u. zurück) Berlin-Zürich-Berlin ca. 440.- DM. Das wären auf heute übertragen ca. 600 Euro. Als Pendler, der heute einen Flug für Ende März von Mo.-Fr. bucht, kostet die Reise hin und zurück ca. 60 Euro, mit 1h Flugzeit. Es war damals 1970 einfach nicht lohnend, während heute im Verhältnis zum Stundenlohn das Pendeln Berlin-Zürich schon lohnend sein kann.

keko# 19.01.2020 18:13

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1506036)
Zur Erläuterung, was ich damit meine:

Mobilität ist heute relativ billig im Vergleich zum Lohn und stellt einen Teil der Aufwendungen dar, welche Beschäftigte ausgeben, um sich auf einem grösseren Arbeitsmarkt anzubieten, in der Erwartung mehr zu verdienen. Sowohl die Industrie wie die Beschäftigten "profitieren" von diesem grösseren Arbeitsmarkt, das Klima und die Umwelt werden geschädigt. Wegen der CO2-Taxe auf Benzin erhalten nun die Pendler eine erhöhte Pendlerpauschale, was natürlich weder Autokilometer noch Ausstossmenge ändert.

Möglicherweise kann KI hier irgendwann helfen, wenn Automaten kostengünstiger werden als mobiles Humankapital.
Japan hat ein ähnliches demographisches Problem wie Deutschland, setzt aber schon immer auf Automatisierung. DE auf Migration
(menschliches gesehen ist mir DE da lieber).

Hafu 19.01.2020 18:18

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1506036)
...

Im Jahre 1970 z.B. kostete ein Flug (hin u. zurück) Berlin-Zürich-Berlin ca. 440.- DM. Das wären auf heute übertragen ca. 600 Euro. Als Pendler, der heute einen Flug für Ende März von Mo.-Fr. bucht, kostet die Reise hin und zurück ca. 60 Euro, mit 1h Flugzeit. Es war damals 1970 einfach nicht lohnend, während heute im Verhältnis zum Stundenlohn das Pendeln Berlin-Zürich schon lohnend sein kann.

Fliegen muss man nicht verbieten, aber man muss Flüge meiner Meinung nach dringend fair bepreisen.

Es gibt keinerlei Grund, warum es keine Mineralöl- und Mehrwertsteuer auf Kerosin gibt Und diese sollte selbstverständlich in gleicher Höhe gelten wie auf Diesel und Benzin.

Es gibt keinen Grund, warum internationale Flüge von der Mehrwertsteuer befreit sind, aber für internationale Zugfahrten Mehrwertsteuer erhoben wird.
Auch für den Strom, den die Bahn verbraucht, muss sie Steuern zahlen, so dass Bahnfahrten auf vielen Strecken nicht konkurrenzfähig sind zu weitaus klimaschälicheren Flügen.

Es gibt auch keinen Grund, warum Flughäfen hoch subventioniert werden. Ohne staatliche Hilfen könnten glaube ich nur die Flughäfen Frankfurt sowie München wirtschaftlich überleben. So what? Wozu braucht Augsburg, Hahn, Nürnberg usw. zwingend eigene Flughäfen?

Auch die Flugsicherung wird vom Staat finanziert, während die Bahn ihre Gleisaufsicht und ihr Sicherheitspersonal selbst bezahlen und über Tickets refinanzieren muss.

keko# 19.01.2020 18:28

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1506006)
KI und CO2-neutral sind aktuell noch ziemliche Widersprüche, da sämtliche aktuelle Rechenzentren ziemlich viel Strom schlucken. Viel mehr, als die meisten vermuten....

Bauten in Smart-Cities werden zum großen Teil aus Holz gefertigt. Auf den Dächern sollen Solarzellen liegen, der Strom wird größtenteils aus Wasserstoff-Brennstoffzellen erzeugt.
Der Markt an KI-gesteuerten Produkten und neuen Komponenten würde ein steigendes Wachstum generieren - klimaneutral
Preis: unsere Daten.

Körbel 19.01.2020 18:31

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1506046)
Fliegen muss man nicht verbieten, aber man muss Flüge meiner Meinung nach dringend fair bepreisen.

Es gibt keinerlei Grund, warum es keine Mineralöl- und Mehrwertsteuer auf Kerosin gibt Und diese sollte selbstverständlich in gleicher Höhe gelten wie auf Diesel und Benzin.

Es gibt keinen Grund, warum internationale Flüge von der Mehrwertsteuer befreit sind, aber für internationale Zugfahrten Mehrwertsteuer erhoben wird.
Auch für den Strom, den die Bahn verbraucht, muss sie Steuern zahlen, so dass Bahnfahrten auf vielen Strecken nicht konkurrenzfähig sind zu weitaus klimaschälicheren Flügen.

Es gibt auch keinen Grund, warum Flughäfen hoch subventioniert werden. Ohne staatliche Hilfen könnten glaube ich nur die Flughäfen Frankfurt sowie München wirtschaftlich überleben. So what? Wozu braucht Augsburg, Hahn, Nürnberg usw. zwingend eigene Flughäfen?

Auch die Flugsicherung wird vom Staat finanziert, während die Bahn ihre Gleisaufsicht und ihr Sicherheitspersonal selbst bezahlen und über Tickets refinanzieren muss.

Danke 100% Zustimmung!!!:Blumen:

ThomasG 19.01.2020 18:40

Humankapital - jeder kann sich denken, was damit in etwa gemeint ist.
Krasser Begriff!

LidlRacer 19.01.2020 22:21

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1505219)
Auch Blackrock bewegt sich - und das Geld!

Brief des Chefs Larry Fink an andere Unternehmenschefs (enthält 29 mal "climate"!)

"Climate change has become a defining factor in companies’ long-term prospects. Last September, when millions of people took to the streets to demand action on climate change, many of them emphasized the significant and lasting impact that it will have on economic growth and prosperity – a risk that markets to date have been slower to reflect. But awareness is rapidly changing, and I believe we are on the edge of a fundamental reshaping of finance.
...
In the near future – and sooner than most anticipate – there will be a significant reallocation of capital."

Halbstündiges Interview dazu:
CNBC: BlackRock CEO Larry Fink’s full interview on shifting strategy to focus on sustainability

Larry Fink, founder and CEO of the world’s largest asset manager who oversees nearly $7 trillion at BlackRock, announced in his annual letter that BlackRock will make investment decisions with environmental sustainability as its core goal. He sat down with CNBC’s Andrew Ross Sorkin to discuss what went through his mind when writing this year’s letter and how his clients have reacted to the shift.

JanWePe 20.01.2020 06:30

Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube (Faust)
 
Ich finde es immer wieder putzig, wenn von manchen Leuten die Selbstdarstellungen von Personen als gültig und wahr betrachtet werden. Wenn Leute annehmen, dass ein Interview (oder auch Malena Ernmans Buch über die eigene Familie) das Ziel hat die Wahrheit zu transportieren und nicht das Ziel hat Botschaften zu lancieren.

Die gute Nachricht: Die Ernsthaftigkeit von Finks Ankündigungen kann man mit wenigen Klicks überprüfen indem man sich die Aktionärsstruktur von Unternehmen anschaut.

Die Essener RWE gehört zu 6,52 Prozent BlackRock.
Bei E.ON ist BlackRock mit 4,41 Prozent dabei.

Mal schauen ob und wie sich die Werte im Laufe des Jahres verschieben werden.

LidlRacer 20.01.2020 07:25

@JanWePe

Deine Antwort zeigt klar, dass Du Dir das Interview nicht angehört (oder die Aussagen nicht verstanden) hast.

ThomasG 20.01.2020 07:53

Mir kommt es so vor, als hätten einige riesige und mächtige Konzerne erkannt, dass sie handeln müssen, damit sich die Kundschaft nicht abwendet und die Geschäfte auch weiterhin gut laufen.
Der Kohlendioxidfußabdruck wird beseitigt und die Seele ist gereinigt oder so ;-)!
Da könnte auch die Befürchtung eine Rolle spielen das ganze Wirtschaftssystem könnte so sehr in Misskredit geraten, dass immer mehr Gesetze geschaffen werden, mit denen so mancher Missstand zumindest hart angegangen oder gar eine Wende eingeleitet werden soll zu einem anderen System.

JanWePe 20.01.2020 08:07

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1506088)
@JanWePe

Deine Antwort zeigt klar, dass Du Dir das Interview nicht angehört (oder die Aussagen nicht verstanden) hast.

Meine Antwort bezieht sich auf deinen Kommentar und das von Dir zitierte "Larry Fink...announced in his annual letter that BlackRock will make investment decisions with environmental sustainability as its core goal."

Ich kann mir nicht jede PR-Aktion anhören die das Ziel "Greenwashing" hat.

BlackRock gehören aktuell 5,8 Prozent der Monsanto-Aktien und 7,17 Prozent der Bayer-Aktien. Mal schauen ob und wie sich die Werte im Laufe des Jahres verschieben werden.

ThomasG 20.01.2020 08:22

BlackRock
Eine grundlegende Umgestaltung der Finanzwelt:

Zitat:

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Vermögensverwalter investiert BlackRock im Auftrag seiner Kunden, als deren Berater und Treuhänder ich Ihnen heute schreibe. Das von uns verwaltete Geld ist nicht unser eigenes. Es gehört Menschen aus einer Vielzahl von Ländern, die damit langfristige finanzielle Ziele wie einen auskömmlichen Ruhestand finanzieren wollen. Gegenüber diesen institutionellen und privaten Anlegern, die Aktionäre Ihres und vieler tausend anderer Unternehmen sind, haben wir eine große Verantwortung, nämlich den Wert des angelegten Vermögens langfristig zu mehren.

Der Klimawandel ist für die langfristigen Aussichten von Unternehmen zu einem entscheidenden Faktor geworden. Im vergangenen September gingen Millionen Menschen auf die Straße, um Maßnahmen gegen den Klimawandel zu fordern. Viele von ihnen brachten die erheblichen und nachhaltigen Auswirkungen der Klimaveränderung für Wirtschaftswachstum und Wohlstand zum Ausdruck. Ein Risiko, das die Märkte bislang nur zögerlich zur Kenntnis nehmen. Aber das Bewusstsein ändert sich rasant, und ich bin überzeugt, dass wir vor einer fundamentalen Umgestaltung der Finanzwelt stehen.

[...]

Auch für Anleger spielen diese Fragen eine immer größere Rolle, denn sie erkennen, dass das Klimarisiko auch ein Anlagerisiko ist. Tatsächlich ist der Klimawandel fast immer das wichtigste Thema bei Gesprächen mit unseren Kunden überall auf der Welt. Von Europa bis Australien, von Südamerika bis China, von Florida bis Oregon: Überall fragen sich Anleger, wie sie ihre Portfolios anpassen sollen. Dabei versuchen sie, die physischen Risiken des Klimawandels und die Auswirkungen der Klimapolitik auf Preise, Kosten und die Nachfrage in der gesamten Wirtschaft zu verstehen.

All diese Fragen haben eine grundlegende Neubewertung von Risiken und Vermögenswerten zur Folge. Und weil die Kapitalmärkte künftige Risiken vorab einpreisen, werden wir bei den Kapitalallokationen schneller Veränderungen sehen als beim Klima selbst. Schon bald – und früher als von den meisten erwartet – wird es zu einer erheblichen Umverteilung von Kapital kommen.

Das Klimarisiko ist auch ein Anlagerisiko


[...]

Verantwortungsbewusster und transparenter Kapitalismus


[...]

Aber das Ziel kann nicht Transparenz um der Transparenz willen sein. Offenlegung sollte ein Mittel sein, um zu einem nachhaltigeren und integrativeren Kapitalismus beizutragen.
Quelle: https://www.blackrock.com/de/privata...E&gclsrc=aw.ds

qbz 20.01.2020 08:51

Blackrock und verantwortungsbewusster und transparenter Kapitalismus?

Man sollte sich einfach die konkreten Realitäten anschauen. Eine davon ist, ob die Vermögensinhaber, welche von Blackrock, Banken, Investmentfirmen ihr Vermögen verwalten lassen, von lokalen Kriegen und Firmen profitieren, welche Rüstungsgüter herstellen und -geschäfte tätigen.

Die Gewinner von Trumps Kriegspolitik sind BlackRock und Co.

"Und BlackRock? Im Vergleich zur Konkurrenz ist BlackRock zumindest in Sachen Information sogar vorbildlich. So erfährt der geneigte Anleger schon auf der Informationsseite zu den betreffenden Fonds, wie hoch der Kapitalanteil in Unternehmen ist, die mit Streumunition, Landminen, Uranmunition, atomaren, biologischen und chemischen Waffen und Schusswaffen ihr Geld machen und wie viele Unternehmen Tabakproduzenten sind oder die UN-Compliance-Richtlinien nicht einhalten. Konsequenter wäre es zwar, erst gar keine Fonds anzubieten, die in solche Unternehmen investieren, aber so kann man wenigstens den Schwarzen Peter an die gierigen Anleger weiterreichen."

Schwarzfahrer 20.01.2020 08:56

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1506100)
Man sollte sich einfach die konkreten Realitäten anschauen. [/url]

Eine andere davon dürfte sein, daß BlackRock auch erkennt, daß gewisse Branchen besondere Förderung/Subventionen bekommen dürften unter dem Stichwort Klimawandel - daß hier dann auch gezielt investiert wird, um davon zu profitieren, ist nur logisch. Daß man das Ganze als grünen Gesinnungswandel darstellt, ist selbstverständlich gute PR für so eine Firma. Denn ein gutes öffentliches Image ist Teil der Wertschöpfung.

keko# 20.01.2020 09:02

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1506100)

Und da gibt es Menschen, die denken Trump sei dumm. Er ist sehr rational.

Von dem Autor gibt es auch das lesenswerte Buch: "Wer schützt die Welt vor den FInanzkonzernen?"

Trillerpfeife 20.01.2020 10:32

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1506108)
Und da gibt es Menschen, die denken Trump sei dumm. Er ist sehr rational.

Von dem Autor gibt es auch das lesenswerte Buch: "Wer schützt die Welt vor den FInanzkonzernen?"

hm... will ich nicht glauben. :Cheese:




Ob Black Rock auch ohne die Klimawandel Diskussionen sein Greenwashing betreiben würde?

ThomasG 20.01.2020 12:56

Kürzlich hatten wir es hier ja auch schon das ein oder andere Mal von Unwörtern.
Ich werfe mal soulwashing in den Ring.
Beinahe hätte ich noch was vergesse:
Wer zum Teufel erteilt die Absolution oder wie das heißt? ;-)

Körbel 20.01.2020 13:57

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1506122)
hm... will ich nicht glauben.

Setzt dich jetzt schon mal mit der Tatsache auseinander.

Trump ist durch und durch Geschäftsmann und vom amerikanischen Business hat er schon eine gewisse Ahnung.
Intelligenz fehlt ihm, was er aber hat ist "Bauernschläue"!

Und ich halte jede Wette:
Der wird noch einmal gewählt.

Der ganze Impeachment-Zirkus perlt an ihm ab.

Kiwi03 20.01.2020 14:31

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1506181)
Setzt dich jetzt schon mal mit der Tatsache auseinander.

Trump ist durch und durch Geschäftsmann und vom amerikanischen Business hat er schon eine gewisse Ahnung.
Intelligenz fehlt ihm, was er aber hat ist "Bauernschläue"!

Und ich halte jede Wette:
Der wird noch einmal gewählt.

Der ganze Impeachment-Zirkus perlt an ihm ab.

ja, die Befürchtung hab ich auch.. und es gibt keinen wirklich starken Gegenkandidaten, das ist das Hauptproblem..


https://www.t-online.de/nachrichten/...den-ruin-.html

irgendwann holt die USA dieses Ding ein... darauf würd ich wetten... dann zahlen aber alle die Zeche.

Körbel 20.01.2020 16:22

Zitat:

Zitat von Kiwi03 (Beitrag 1506184)
ja, die Befürchtung hab ich auch.. und es gibt keinen wirklich starken Gegenkandidaten, das ist das Hauptproblem..


https://www.t-online.de/nachrichten/...den-ruin-.html

irgendwann holt die USA dieses Ding ein... darauf würd ich wetten... dann zahlen aber alle die Zeche.

Das ist doch überall die gleiche Geschichte.

Schuldenmachen für den Wachstum, das funzt doch schon seit dem 2. Weltkrieg ganz prima.
Geht ja auch garnicht anders.


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