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Genussläufer 26.06.2024 22:50

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1749388)
Diese „Produktionskosten“ muss man mal auf sich wirken lassen - irre, nicht wahr

m.

Davon sind ca. 65% bis 70% Kosten für Futter. Dann kommen noch die Betriebskosten und Arbeit on top. Der Preis für angekaufte Ferkel sind nicht inbegriffen. Da kannst Du nochmal ungefähr die Futterkosten kalkulieren.

Klugschnacker 27.06.2024 09:56

Ebenfalls in der "Produktionskosten" nicht enthalten: Die Folgekosten für die Gesellschaft. Beispielsweise durch Abwässer und Umweltschäden.

Bei Schweinefleisch sind diese "externen" Kosten so hoch wie die eigentlichen Produktionskosten, also zwischen 1,50 und 1,90 Euro je Kilo Schweinefleisch. Würde man diese von der Gesellschaft bezahlten Kosten mit einbeziehen, wäre der Fleischpreis doppelt so hoch.

Genussläufer 27.06.2024 16:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1749427)
Ebenfalls in der "Produktionskosten" nicht enthalten: Die Folgekosten für die Gesellschaft. Beispielsweise durch Abwässer und Umweltschäden.

Bei Schweinefleisch sind diese "externen" Kosten so hoch wie die eigentlichen Produktionskosten, also zwischen 1,50 und 1,90 Euro je Kilo Schweinefleisch. Würde man diese von der Gesellschaft bezahlten Kosten mit einbeziehen, wäre der Fleischpreis doppelt so hoch.

Man könnte also unterm Strich sagen, dass die Komponenten Futter, Ferkelkauf und externe Kosten für Abwasser in etwas ebenbürtig auf den Preis schlagen würde. Damit wäre Schweinefleisch immer noch gut finanzierbar und niemand müsste hier ernsthaft verzichten. Wie man das ethisch sieht, mag aber auf einem anderen Blatt stehen.

Allerdings wäre dann die nächste Frage nach den Kohlehydraten. Wenn ich mit die externen Kosten auf Basis von zu vielen einfachen Kohlehydraten anschaue, wird das noch deutlich höher ins Gewicht fallen. Da wäre dann die Frage, welche externen Kosten man internalisiert und welche nicht.

In Bezug auf Schweinefleisch scheint mir die Rechnung aber ohne heftige Einbussen der Lebensqualität aufzugehen.

Helmut S 27.06.2024 20:11

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1749408)
Davon sind ca. 65% bis 70% Kosten für Futter. Dann kommen noch die Betriebskosten und Arbeit on top. Der Preis für angekaufte Ferkel sind nicht inbegriffen. Da kannst Du nochmal ungefähr die Futterkosten kalkulieren.

Ein sehr, sehr seltsamer Begriff von Produktionskosten (eigentlich Herstellungskosten im Gesamtkostenverfahren und deshalb untypisch für internationale Rechnungslegung insbesondere an einer gewissen Betriebsgröße in Dänemark), in dem das alles angeblich nicht enthalten sei. :Gruebeln:

Könntest du das bitte etwas sortieren und dann nochmal Preise daneben setzen, mich interessiert das wirklich, was da jetzt was genau kostet. Danke :Blumen:

So is es aber halt überhaupt nicht zuordbar und meandert mehr oder weniger implizit zwischen allen möglichen Kostenbegriffen/-konzepten und Rechnungslegungsverfahren national und international hin und her. :Gruebeln:

:Blumen:

Klugschnacker 27.06.2024 21:14

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1749511)
Könntest du das bitte etwas sortieren und dann nochmal Preise daneben setzen, mich interessiert das wirklich, was da jetzt was genau kostet. Danke :Blumen:

Der Vollständigkeit halber hier auch die Quelle meiner Zahlen (PDF).

Nachfolgend die Erzeugerkosten plus die "externen" Kosten. Letztere sind Kosten für Abwässer und Umweltschäden, die nicht vom Erzeuger, sondern von der Allgemeinheit bezahlt werden.
Erzeuger- und externe Kosten pro Kilogramm:

Rindfleisch, konventionelle Haltung aus Argentinien:
1,00 EUR Erzeugerkosten
3,72 EUR externe Kosten

Rindfleisch, ökologische Haltung (Bio):
3,50 EUR Erzeugerkosten
1,83 EUR externe Kosten


Schweinefleisch, konventionelle Haltung:
1,52 EUR Erzeugerkosten
1,52 EUR externe Kosten

Schweinefleisch, ökologische Haltung (Bio):
3,50 EUR Erzeugerkosten
0,80 EUR externe Kosten

"Insgesamt belaufen sich die jährlichen externen Kosten des deutschen Rind- und Schweinefleischkonsums auf 5,908 Mrd. Euro, wobei 73 Prozent auf das Schweinefleisch entfallen. Eine vollständige Umstellung auf eine ökologische Produktion würde die Kosten auf 3,81 Mrd. Euro reduzieren.

[…] Würden die externen Kosten bei der Preisbildung am Markt berücksichtigt, wären viele konventionell erzeugten Lebensmittel teurer als ökologisch hergestellte Produkte."

TriVet 28.06.2024 09:02

Sachen gibt's:

Merz auf Habecks Spuren

Eine Kolumne von Christian Stöcker
Friedrich Merz und die Union haben sehr erfolgreich für Gas- und Ölheizungen geworben. Den Schaden hatte die Wärmepumpenbranche. Jetzt sieht der CDU-Chef plötzlich alles anders – zum Glück.


Daraus:
Wärmepumpen ablehnen und nutzen gleichzeitig
Die Talkshow-Dauerwahlkämpfer der Union gingen noch deutlich weiter: Sie wussten nicht nur nicht, ob die Wärmepumpe wirklich besser ist, sie wussten sogar, dass sie eigentlich ziemlich schlecht ist. Jens Spahn: »Wenn der Strom nicht günstiger und grüner wird, macht die Wärmepumpe wenig Sinn« (das ist falsch). Eine Wärmepumpe einzubauen koste »80.000 bis 100.000 Euro« (auch das ist falsch). Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fand, wenn künftig keine Öl- und Gasheizungen mehr eingebaut werden dürften, sei das »eine Verarschung der jungen Generation« – dabei heizt Kretschmer selbst mit Wärmepumpe.
Genau übrigens wie der Klimawandel-»Skeptiker« Frank Schäffler von der FDP, der das Gebäudeenergiegesetz beim FDP-Parteitag im Frühjahr 2023 zu Fall gebracht hatte. Anschließend feierte die Gasbranche .

Siebenschwein 28.06.2024 10:42

Wenn´s nicht so erbärmlich traurig wäre, was die grösste Oppositionspartei da abliefert, müsste man sich eigentlich vor Lachen einpullern.
Die Koalition gibt ein erbärmliches Bild ab, erfüllt nicht die Hälfte ihrer Versprechen, jeden Tag unzählige Elfmeter, die die CDU nicht reinhaut... das nenne ich unfähig. Haben wir wirklich nur solche Kasperkopfschnitzer als Alternative? Armes Deutschland!

Helmut S 28.06.2024 10:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1749517)
Der Vollständigkeit halber hier auch die Quelle meiner Zahlen (PDF).

Danke! Das lese ich mir gleich mal durch. :Blumen:


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