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Noch ein nächtlicher Gedanke bzgl. Einheit, Getrenntsein und Tod.
Man könnte den Tod eventuell als eine Rückkehr zum Ganzen, zur ursprünglichen Einheit betrachten, als eine Auflösung der vom Individuum vorübergehend ("gewaltsam" ... :Lachen2:) imaginierten Getrenntheit. Damit würde man mit den oben skizzierten, Rückgewinnungssehnsüchten der infantilen, naiven Einheit ja gar nicht so weit von "der Realität" entfernt liegen. Die Alternative zur "Rückkehr ins Ganze" wäre das rationale hartnäckige Bestehen auf der Individualität, bis in den Tod, eigentlich sogar darüber hinaus, ein Vertrocknen im eingebildeten eigenen Nichts ... --- Essentiell für solche Betrachtungen natürlich auch das jeweilige Bild "des Menschen", z.B. auch mit der weiter oben vom Michel ins Spiel gebrachten Thematik : Unterscheidet sich der Mensch von einer "leblosen", "unbeseelten" (:Lachen2:) rein mechanischen "Maschine" ? Und wenn ja, durch was ? |
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Seite 36: Dämonie des Menschen Warum zum Teufel kann der Mensch nicht erwachsen werden? Kein Zweifel, der Herr dieser Welt ist der Teufel. Briefe 1, 372 Zitat:
Erinnerungen, 251f Würde man die Religion abschaffen, Jörn, wo bliebe das Gegengewicht zum von C.G. Jung beschrieben Raubvogelmenschen? Ohne Religion/Spiritualität wären wir diabolische Maschinen und keine Menschen mehr... ;) Mit dem Herz und nicht mit dem Hirn denken. Eine Auslegung von Spiritualität? Vielleicht will sich keko ja doch noch zur Spiritualität äußern? :Huhu: |
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"Ein Psychologe, der sich nicht darüber täuscht, wie schwer es ist, sich in dieser Welt zurechtzufinden, bemüht sich, die Entwicklung der Menschheit nach dem bisschen Einsicht zu beurteilen, das er sich durch das Studium der seelischen, Vorgänge beim Einzelmenschen während dessen Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen erworben hat. Dabei drängt sich ihm die Auffassung auf, dass die Religion einer Kindheitsneurose vergleichbar sei, und er ist optimistisch genug anzunehmen, dass die Menschheit diese neurotische Phase überwinden wird, wie so viele Kinder ihre ähnliche Neurose auswachsen. Diese Einsichten aus der Individualpsychologie mögen ungenügend sein, die Übertragung auf das Menschengeschlecht nicht gerechtfertigt, der Optimismus unbegründet; ich gebe Ihnen (Freud stellt sich einen Gesprächspartner und Verteidiger der Religion vor. Anm. d. V.) alle diese Unsicherheiten zu. . .. Die Religion wäre die allgemein menschliche Zwangsneurose, wie die des Kindes stammte sie aus dem Ödipuskomplex, der Vaterbeziehung. Nach dieser Auffassung wäre vorauszusehen, dass sich die Abwendung von der Religion mit der schicksalsmäßigen Unerbittlichkeit eines Wachstumsvorgangs vollziehen muss und dass wir uns gerade jetzt mitten in dieser Entwicklungsphase befinden. . . . Es gibt keine Instanz über der Vernunft . . . Die wissenschaftliche Arbeit ist aber für uns der einzige Weg, der zur Kenntnis der Realität außer uns führen kann . . . Wir glauben daran, dass es der wissenschaftlichen Arbeit möglich ist, etwas über die Realität der Welt zu erfahren, wodurch wir unsere Macht steigern und wonach wir unser Leben einrichten können. Wenn dieser Glaube eine Illusion ist, dann sind wir in derselben Lage wie Sie, aber die Wissenschaft hat uns durch zahlreiche und bedeutsame Erfolge den Beweis erbracht, dass sie keine Illusion ist . . . Ich weiß, wie schwer es ist, Illusionen zu vermeiden; vielleicht sind auch die Hoffnungen, zu denen ich mich bekannt, illusorischer Natur. Aber einen Unterschied halte ich fest. Meine Illusionen - abgesehen davon, dass keine Strafe darauf steht, sie nicht zu teilen - sind nicht unkorrigierbar wie die religiösen, haben nicht den wahnhaften Charakter. Wenn die Erfahrung - nicht mir, sondern anderen nach mir, die ebenso denken - zeigen sollte, dass wir uns geirrt haben, so werden wir auf unsere Erwartungen verzichten . . . die Stimme des Intellekts ist leise, aber sie ruht nicht, ehe sie sich Gehör geschafft hat. Am Ende, nach unzählig oft wiederholten Abweisungen, findet sie es doch. Dies ist einer der wenigen Punkte, in denen man für die Zukunft der Menschen optimistisch sein darf . . . Der Primat des Intellekts liegt gewiss in weiter, weiter, aber wahrscheinlich doch nicht in unendlicher Ferne. " Aus: Freud, Zukunft einer Illusion. Pessimistischer empfinden und beschreiben den Menschen bekanntlich solche Autoren wie Nietzsche, Kafka, Becket, der Existentialismus, Nihilismus, während Jung das Religiöse im Menschen im kollektiven Unbewussten, in den Archetypen suchte, was Freud klar ablehnte. Es gibt gerade am Jung Institut in Zürich immer auch einige Priester, die dort die Ausbildung absolvieren. (selber welche kennen gelernt). Die etwas ironische Rede davon, dass die Analyse die Beichte ersetzt, hat schon einen rationalen Kern. :) Gott als Archetypus |
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„Nur wer die Sinnlosigkeit des Lebens erkannt hat, kann wahrhaft glücklich sein!“:( |
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Diese Schöpfungen oder Erschaffungen sind teilweise einfach Irrtümer über die Welt. Man "erschafft" den Gedanken an eine flache Welt mit über ihr gewölbten Sternensphären, weil man über die Realität im Irrtum ist. In genau gleicher Weise ist auch ein Schaf im Irrtum über die Realität der Welt, ohne dass man sagen könnte, es zeige dabei gottähnliche Schöpfungsfähigkeit. Es irrt sich, das ist alles. :Blumen: |
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Jörn forderte Beweise für die Existenz Gottes. Hinweise finden sich womöglich im kollektiven Unbewussten. Was ist das kollektive Unbewusste und wie funktioniert es? Womöglich liegt hier der Schlüssel, den die Gläubigen gefunden zu haben scheinen? Um so wichtiger die Inschrift auf Jungs Grabstein. Hier eine Ausführung gebunden an den Begriff der Synchronizität (Quelle: wiki. https://de.wikipedia.org/wiki/Synchronizität) Das bekannteste Beispiel aus Jungs Praxis: „Eine junge Patientin hatte in einem entscheidenden Moment ihrer Behandlung einen Traum, in welchem sie einen goldenen Skarabäus zum Geschenk erhielt. Ich saß, während sie mir den Traum erzählte, mit dem Rücken gegen das geschlossene Fenster. Plötzlich hörte ich hinter mir ein Geräusch, wie wenn etwas leise an das Fenster klopfte. Ich drehte mich um und sah, dass ein fliegendes Insekt von außen gegen das Fenster stieß. Ich öffnete das Fenster und fing das Tier im Fluge. Es war die nächste Analogie zu einem goldenen Skarabäus, welche unsere Breiten aufzubringen vermochten, nämlich ein Scarabaeide (Blatthornkäfer), Cetonia aurata, der gemeine Rosenkäfer, der sich offenbar veranlasst gefühlt hatte, entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten in ein dunkles Zimmer gerade in diesem Moment einzudringen.“ Als Synchronizität (altgriechisch σύν syn, deutsch ‚mit, gemeinsam‘ und χρόνος chronos ‚Zeit‘) bezeichnete der Psychologe Carl Gustav Jung zeitlich korrelierende Ereignisse, die nicht über eine Kausalbeziehung verknüpft sind (die also akausal sind), jedoch als miteinander verbunden, aufeinander bezogen wahrgenommen und gedeutet werden. Das Prinzip der Synchronizität veranschaulicht Jung in einer Quaternio, einem Kreuz aus zwei sich jeweils polar ergänzenden Begriffspaaren, die sich diametral ergänzen und somit ähnlich aufzufassen sind wie etwa das Begriffspaar Welle/Teilchen beim Übergang von der klassischen Physik zur Quantentheorie. Mit „unzerstörbare Energie“ wird hier die Größe bezeichnet, die bei allen physikalischen Prozessen konstant bleibt, also auch bei der Umwandlung von Energie in Masse und umgekehrt. Ihre durch alle ablaufenden physischen Prozesse sich ständig ändernde Erscheinungsform wird quasi als Tanz aufgefasst, der sich als Evolution auf der Bühne des Raum-Zeit-Kontinuums entfaltet. Jung bestreitet nicht, dass jedes der beteiligten Ereignisse in seiner eigenen Kausalkette steht. Deshalb stellt die Synchronizität nicht das Kausalprinzip in Frage, sondern erweitert es linear bis zum rein akausalen Gegenpol: Die Dinge sind in ihrer Entwicklung sinnhaft aufeinander bezogen und „so angeordnet, wie sie sind“ (acausal orderedness) Anhang: Quaternio |
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