Schwarzfahrer |
24.02.2018 17:04 |
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1363794)
"Subkultur", von denen es viele gibt, und die alle identitätsstiftend für die einzelnen Personen wirken, weil sie sich darüber von anderen Lebensformen abgrenzen.
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Natürlich, wobei für mich Subkulturen eher nur Unterkategorien eines übergeordenten Kulturrahmens sind.
Zitat:
Welche kulturelle (Werte)Gemeinsamkeit besteht etwa zwischen einem Mädchen, das katholisch, pazifistisch aufwächst ....und einem Mädchen aus einer SS-Familie, die im BDM aufwächst, ...? .
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Jede Menge: gleiche Sprache, vergleichbare Schulbildung, ähnliche Sozialisierung in einem Land nach dem ersten Weltkrieg, mit ähnlichen Alltagssorgen, befolgten möglicherweise brav die Kehrwoche, aßen ähnlichen Sonntagsbraten, vielleicht hörten beide gerne Mozart (oder auch nicht), trugen Kleider und Frisur nach ähnlicher Mode, nahmen am örtlichen Brauchtum teil, u.v.m. Und natürlich gibt es trotzdem riesige Unterschiede im Persönlichen - die sind aber für mich primär nicht kultureller Art, sondern haben mit selbständigem Denken, Mut, Wertepriorisierung zu tun. Diese Erkenntnis ist sicher schmerzhaft, aber leider wahr.
Zitat:
Ich habe kein Problem, wenn jemand seinen Patriotismus und sein Deutschtum ausleben will und sich dann besser fühlt. (auch wenn seine Vorfahren slawisch oder hugenottisch oder was weiss ich sein mögen.). Solange er sein Verständnis von "Deutsch-Sein" mir nicht aufnötigt.
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Ich will hier übrigens kein Patriotismus ausleben; ich möchte nur als Zuwanderer zu dieser Kultur dazugehören können, d.h. ich eigne mir möglichst viel davon an und passe mich an. Sonst käme ich mir unverschämt vor, zu verlangen, hier leben zu dürfen als Fremder. Und diese Erwartung habe ich an andere, die auch hier leben wollen. Man wird nicht durch die Vorfahren Deutsch, sondern durch die Bereitschaft, diese Kultur anzunehmen und zu Eigen zu machen so weit wie nur möglich.
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