triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Antidoping (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=10)
-   -   Der nächste Einzelfall (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=4710)

sybenwurz 28.10.2015 22:28

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1177808)
Das Rennen ist dermaßen gepusht in seiner Bedeutung, dass es offensichtlich für ganz schön viele das Risiko wert ist. Die Frage ist halt, ob es immer nötig ist Dinge so groß und wichtig zu machen, dass es das Betrügen wert ist.

Die Frage ist eher, wie die Lage wäre, wenn andere Veranstalter ähnlich effektiv testeten...;)
Beim Ötztaler beispielsweise gibts ja nix zu gewinnen...

Nur wenn man nicht testet, gibts auch keine positiven Tests.

deralexxx 28.10.2015 22:36

Mich würde mal interessieren, ob die Tests zufällig ausgelost wurden, oder anhand des Resultates (1,2,3...) oder "gezielt" durchgeführt wurden.

IMO zeigt es, dass es selbst bei einem Rennen, dass sich AntiDoping Kampf auf die Fahne schreibt nicht sauber zu geht (keine Überraschung), was mir aber gefällt ist die Offenheit, wie GFNY damit umgeht und sich klar positioniert.

schoppenhauer 28.10.2015 22:41

Hab ich da was nicht verstanden? Das spricht doch nur für das, was Uli hier und beim GFNY vertritt.

sybenwurz 28.10.2015 22:41

Wird natürlich von der dramatischen Wendung in Sachen GFNY etwas in den Hintergrund gedrängt:
Restle-Apel verklagt Veranstalter des FFM Marathons und DLV

Bin gespannt, wie die Story ausgeht...

Alteisen 28.10.2015 22:50

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1177826)
Hab ich da was nicht verstanden? Das spricht doch nur für das, was Uli hier und beim GFNY vertritt.

Für mich bestätigt sich nur, dass ich keinen Fehler mache, wenn ich mir Radrennen welcher Art auch immer nicht einmal unabsichtlich anschaue. Warum Uli nun auf einmal Profis zuläßt und den Charakter eines Hobbyrennens verändert und daher vermutlich auch die Teilnahme verseuchter Athleten noch mehr provoziert, verstehe ich nicht. Das kann er uns aber sicherlich erklären.

dude 28.10.2015 23:57

Zitat:

Zitat von Alteisen (Beitrag 1177832)
Warum Uli nun auf einmal Profis zuläßt und den Charakter eines Hobbyrennens verändert und daher vermutlich auch die Teilnahme verseuchter Athleten noch mehr provoziert, verstehe ich nicht. Das kann er uns aber sicherlich erklären.

https://gfny.com/gfny-2015-open-to-professional-riders/

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1177808)
Vielleicht muß man sich für eins entscheiden?!

In NYC geht nur gross oder gar nicht. Das Rennen kostet $1,500,000.

Hafu 29.10.2015 05:40

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1177827)
Wird natürlich von der dramatischen Wendung in Sachen GFNY etwas in den Hintergrund gedrängt:
Restle-Apel verklagt Veranstalter des FFM Marathons und DLV

Bin gespannt, wie die Story ausgeht...

Sehr schlecht beraten die gute Frau. So schlecht beraten wie schon bei ihrem Epo-Doping und dem Umgang mit der positiven Probe damals. Alleine schon für die unverschämten Ausreden (hat sich zufällig im Kühlschrank der Großmutter gefundenen Vitaminspritzen selbst verabreicht:( ) hätte sie damals eine Strafverschärfung verdient gehabt wegen offensichtlicher respektloser Missachtung der Antidopingkommission.

Sie hätte nach offizieller Lesart ja starten dürfen, nur eben ohne die Aussicht auf Preisgeld. Das Preisgeld (ebenso wie Zeitprämien) stammt aber nicht vom DLV, sondern ist eine Leistung des privaten Veranstalters, der vermutlich in den AGBs der Veranstaltung definiert hat, unter welchen Voraussetzungen und an welchen Personenkreis Preisgelder und Prämien ausgezahlt werden. Üblicherweise wird ja mit jedem eingeladenen Läufer (so war es früher auch im Triathlon, als noch (vor Erfindung des KPR) üblicherweise Antrittsgelder für Top-Profis bezahlt wurden) ein Einzelvertrag abgeschlossen, in dem auch Preisgelder, wann und unter welchen Voraussetzungen diese ausgezahlt und wie diese zu versteuern sind definiert werden.

Warum die Dame auch noch den DLV verklagt ist gleich komplett unklar.

captain hook 29.10.2015 07:28

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1177845)
https://gfny.com/gfny-2015-open-to-professional-riders/



In NYC geht nur gross oder gar nicht. Das Rennen kostet $1,500,000.

Ja, deshalb schrieb ich es ja. Trotzdem sehe ich es problematisch. Gib irgendeinem Ding eine übertriebene Bedeutung und irgendwer wird versuchen zu betrügen. Ein Svheissspiel. Und Gesetze und Regeln haben noch nie jemanden abgeschreckt. Jedenfalls nicht die, die wirklich betruegen wollen. Nicht im Sport und nicht in der Wirtschaft und auch nicht woanders.

Natürlich kannst du nix dafür und du gibst im Kampf dagegen wesentlich mehr als andere. Aber wie die Praxis zeigt, tangiert es die Arschloecher nichtmal peripher.

Was hat Anna beim gf Ventoux gewonnen? Preise im Wert von fast 3000€?! Du kennst den Radsport und weißt wo sowas im nicht Pro Bereich so ist. Nirgends. Du gibst den Leuten die Motivation. Am Ventoux hattest du allerdings Glück, weil Anna einfach fliegen kann am Berg und für mich für absolut sauberen Sport steht.

Und ich kenne NY nicht wirklich gut, nehme es allerdings als extreme Leistungsgesellschaft wahr, wo man sich auch ansonsten um mehr oder weniger jeden Preis durchsetzt. Und du zielst dort ja auf die erfolgreichen, die sich das leisten können, sich also in diesem System durchgesetzt haben und das gewöhnt sind.

Klugschnacker 29.10.2015 08:31

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1177859)
eine Leistung des privaten Veranstalters, der vermutlich in den AGBs der Veranstaltung definiert hat...

Das heißt, Du weißt es nicht? Zumindest in den Teilnahmebedingungen steht folgender Satz: "Beim Frankfurt Marathon gelten die Internationalen Wettkampfregeln (IWR) der IAAF bzw. des DLV."

Matthias75 29.10.2015 08:43

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1177859)
Warum die Dame auch noch den DLV verklagt ist gleich komplett unklar.

laut allen Presseberichten war das Vorgehen mit dem DLV abgestimmt. Was immer das auch heißen mag, denn gleichzeitig heißt es, bei der DM hätte sie starten dürfen. Ich schätze mal, dass die eigeladenen Läuferinnen einen vorgezogenen Start und Zugläufer hatten, während Restle-Apel dann mit der breiten Masse hätte starten müssen, wodurch die Siegchancen natürlich ungleich verteilt gewesen wären.

Wie schonmal geschrieben: Entweder darf der DLV keinen Startpass ausgehen (was rein rechtlich vermutlich nicht möglich ist) oder er muss ihr die gleichen Siegchancen ermöglichen wie alle anderen Läufer. Eine DM, bei der man nur Siegchancen hat, wenn man eingeladen wird, ist IMHO keine richtige DM.

M.

hazelman 29.10.2015 09:15

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1177808)
Das Rennen ist dermaßen gepusht in seiner Bedeutung, dass es offensichtlich für ganz schön viele das Risiko wert ist. Die Frage ist halt, ob es immer nötig ist Dinge so groß und wichtig zu machen, dass es das Betrügen wert ist. Andererseits verdient man nur mit großen, wichtigen Dingen Geld. Vielleicht muß man sich für eins entscheiden?!

Na, wenn Du so argumentierst, müßten in Kona alle voll sein.

Erst Recht in jedem Sport, bei dem es um richtiges geld geht... :confused:

hazelman 29.10.2015 09:19

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1177885)
Wie schonmal geschrieben: Entweder darf der DLV keinen Startpass ausgehen (was rein rechtlich vermutlich nicht möglich ist) oder er muss ihr die gleichen Siegchancen ermöglichen wie alle anderen Läufer. Eine DM, bei der man nur Siegchancen hat, wenn man eingeladen wird, ist IMHO keine richtige DM.
M.

Das mit den gleichen Siegchancen für alle ist bei Laufveranstaltungen doch ohnehin Makulatur. Zumindest, wenn es wie bei den Stadtmarathons außerhalb von NYC Pacemaker gibt. Die einzigen Rennen, die insoweit frei von Einfluss sind, sind internationale Meisterschaften. Da können dann aber immer noch die Nationenteams zusammenarbeiten. Das allerdings gibt'S auch im ITU Triathlon. Bsp. Svenja Bazlen als Bodyguard für Anne Haug.

flaix 29.10.2015 09:20

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1177868)
Ja, deshalb schrieb ich es ja. Trotzdem sehe ich es problematisch. Gib irgendeinem Ding eine übertriebene Bedeutung und irgendwer wird versuchen zu betrügen. Ein Svheissspiel. Und Gesetze und Regeln haben noch nie jemanden abgeschreckt. Jedenfalls nicht die, die wirklich betruegen wollen. Nicht im Sport und nicht in der Wirtschaft und auch nicht woanders.

Das ist ja leider der Punkt. Ich gelte ja manchem als Dopingbefürworter weil ich immer sage das Doping und Leistungssport zusammengehören. Dope ist der böse Zwilling des Strebens nach Höchstleistung.

Wie paradox das Alles ist sieht man ja hier am Beispiel vom GF. Nun hat der Uli wirklich ultralaut Stellung bezogen zum Thema und alles in seiner Macht stehende unternommen das keine Doper sich angezogen fühlen und auch noch Tests angesetzt. Und trotzdem kommen solche Typen.

Was mich dabei echt verblüfft ist das er wirklich Einen mit einem simplen in competition Test auf Testosteron erwischt. Ey, das ist ja wirklich das Banalste was man sich vorstellen kann.

Kommt mir fast wie gewollt vor. So nach dem Motto: Siehste! du hast auch keine dopingfreies Rennen....

Weiss jetzt auch nicht ob man ihm gratulieren soll das er Einen erwischt hat oder ob es einem leid tuns soll.

flaix 29.10.2015 09:23

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1177859)
Sehr schlecht beraten die gute Frau.

Weiss man denn eigentlich ob da mal im Umfeld untersucht wurde? Offensichtlich ist sie ja ganz sicher nicht ihr eigenes mastermind um es mal vorsichtig auszudrücken.

Matthias75 29.10.2015 09:30

Zitat:

Zitat von hazelman (Beitrag 1177892)
Das mit den gleichen Siegchancen für alle ist bei Laufveranstaltungen doch ohnehin Makulatur. Zumindest, wenn es wie bei den Stadtmarathons außerhalb von NYC Pacemaker gibt. Die einzigen Rennen, die insoweit frei von Einfluss sind, sind internationale Meisterschaften. Da können dann aber immer noch die Nationenteams zusammenarbeiten. Das allerdings gibt'S auch im ITU Triathlon. Bsp. Svenja Bazlen als Bodyguard für Anne Haug.

Stimmt natürlich. Wenn man aber in Abstimmung zwischen DLV und Organisator einer Handvoll eingeladener Starter das Vorrecht einräumt, in der ersten Reihe zu starten und die andere in die Breite Masse zurückversetzt, hat das schon ein Gschmäckle. Wie geschrieben: Dann soll man sie ganz sperren. So wirkt es aber, als hätte der DLV nicht die Möglichkeiten oder die E... ihr zu sagen, dass sie bei einer DM unerwünscht ist und schickt deshalb den Organisator vor, um nachher sagen zu können: "Du durftest doch starten, wieso beschwerst du dich?"

Um das nochmal klar zu stellen: Ich bin klar gegen Doping und jede Art von Betrug. Aus meiner Sicht sollten Doper lebenslang oder zumindest länger als die 2 Jahre gesperrt werden. Solange die Sperre aber nur 2 Jahre beträgt und man die Möglichkeit der Rehabilitation vorsieht, muss man diese dem Sportler auch ermöglichen. Dann darf man eine DM entweder nicht an Veranstalter vergeben, die sich ihre Starter aussuchen oder man muss dafür sorgen, dass alle unter den gleichen Bedingungen starten können.

M.

Alteisen 29.10.2015 09:36

Wer behauptet denn, dass sie nicht vorne starten durfte? Die Zeiten für den ersten Block hätte sie doch locker vorweisen können und dann ist sie bis auf wenige Meter auf jeden Fall an ihren Konkurrenten dran.

TriBlade 29.10.2015 10:15

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1177893)
Das ist ja leider der Punkt. Ich gelte ja manchem als Dopingbefürworter weil ich immer sage das Doping und Leistungssport zusammengehören. Dope ist der böse Zwilling des Strebens nach Höchstleistung.

Dopingbefürworter ist falsch, Realist würde ich sagen



Zitat:

Kommt mir fast wie gewollt vor. So nach dem Motto: Siehste! du hast auch keine dopingfreies Rennen....
Zu kompliziert für die Doper, ich fürchte für viele ist es Routine die Dopingmittel früh genug abzusetzen, wie es für Dich Routine ist den Luftdruck deiner Laufräder vor dem Rennen zu überprüfen. Jeder vergißt mal was, die ihre Dopingmittel Du Deine Luftpumpe. Beide startet ihr dann in der Annahme: "Wird schon gut gehen"

Zitat:

Weiss jetzt auch nicht ob man ihm gratulieren soll das er Einen erwischt hat oder ob es einem leid tuns soll.
Ich finde Dude kann man gratulieren und mir tut es leid für mich, weil ich ständig darüber nachdenke wie hoch wohl die Anzahl der Doper in anderen Breitensportveranstaltungen ist. Ich mag immer noch den Wettkampf, die Auseinandersetzung mit dem Gegner, sonst bräuchte ich ja keine Wettkämpfe machen. Nun ist es nicht wirklich schwer mich zu schlagen, weiß Gott nicht. Trotzdem ärgert es mich wenn einige betrügen, sollen die halt alle Profirennen fahren, da betrügen die keinen, bei Breitensportveranstaltungen schon.

Gozzy 29.10.2015 11:32

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1177936)
Dopingbefürworter ist falsch, Realist würde ich sagen

... Ich mag immer noch den Wettkampf, die Auseinandersetzung mit dem Gegner, sonst bräuchte ich ja keine Wettkämpfe machen. Nun ist es nicht wirklich schwer mich zu schlagen, weiß Gott nicht. Trotzdem ärgert es mich wenn einige betrügen, sollen die halt alle Profirennen fahren, da betrügen die keinen, bei Breitensportveranstaltungen schon.

Diese Aussage finde ich klasse!

Ich sehe es genauso, aber wie will man die Problematik lösen? Da kommt fast wieder die Dopingfreigabe ins Spiel. :( Und ob dann der Wettkampf noch Spaß macht, wage ich zu bezweifeln. Allerdings betrügt dann mindestens keiner mehr. Dann gewinnt der der mehr Geld hat (was bedingt heute schon so ist) und der der den skrupellosesten Arzt hat. (Ich hoffe ich starte hier keine Grundsatzdiskussion damit) :Traurig:

Mal ein Beispiel: Habe bei einem Team-Triathlon (ohne Liga-Wertung o.ä. "nur" Preisgelder waren ausgelobt) Ende des Sommers 4 oder 5 Leute mit bronchienerweiternden Sprays gesehen? Ist das schon gezieltes Doping oder sind das notwendige Arzneimittel die ich zur Ausübung meines gesundheitsfördernden Hobbies benötige? Ich finde die ganze Thematik im Breitensport extrem schwierig. :Gruebeln:

flaix 29.10.2015 11:39

Zitat:

Zitat von Gozzy (Beitrag 1178001)
Mal ein Beispiel: Habe bei einem Team-Triathlon (ohne Liga-Wertung o.ä. "nur" Preisgelder waren ausgelobt) Ende des Sommers 4 oder 5 Leute mit bronchienerweiternden Sprays gesehen? Ist das schon gezieltes Doping

das ist vor allem Schwachsinn :Lachanfall:

als ob die Lunge der limitierende Faktor wäre. Schneller atmen kann man immer. Wenn Sie allerdings soviel Epo drinne haben das sie praktisch unbegrenzt Sauerstoff transportieren könnten und eine so geile Kapillarisierung hätten, das es auch im Muskel ankommt.....

Dann wären sie schon tot :Cheese:

Pmueller69 29.10.2015 11:59

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1178006)
das ist vor allem Schwachsinn :Lachanfall:

Gebe ihnen rote Smarties und sag ihnen, dass das das Zug ist, dass die Profis gerade schlucken. Sie würden es nehmen und wären glücklich damit. Wahrscheinlich würden sie auf Grund des Placebo-Effekt sogar tatsächlich schneller fahren.

flaix 29.10.2015 12:02

Zitat:

Zitat von Pmueller69 (Beitrag 1178013)
Gebe ihnen rote Smarties und sag ihnen, dass das das Zug ist, dass die Profis gerade schlucken. Sie würden es nehmen und wären glücklich damit. Wahrscheinlich würden sie auf Grund des Placebo-Effekt sogar tatsächlich schneller fahren.

haste mal welche für mich?

dude 29.10.2015 12:18

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1177868)
Und ich kenne NY nicht wirklich gut, nehme es allerdings als extreme Leistungsgesellschaft wahr, wo man sich auch ansonsten um mehr oder weniger jeden Preis durchsetzt. Und du zielst dort ja auf die erfolgreichen, die sich das leisten können, sich also in diesem System durchgesetzt haben und das gewöhnt sind.

Ich glaube Deine Antwort liegt im ersten Teil Deines ersten Satzes.

40% unserer Teilnehmer sind aus dem Ausland. 97 Nationen in drei Jahren.

Alles Muschis ausser Mutti?

Hafu 29.10.2015 12:30

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1177896)
Weiss man denn eigentlich ob da mal im Umfeld untersucht wurde? Offensichtlich ist sie ja ganz sicher nicht ihr eigenes mastermind um es mal vorsichtig auszudrücken.

Das ist ja generell ein Problem der bisher rein sportrechtlichen Ermittlungsverfahren mit strict liability: der Sportler alleine trägt dafür die Verantwortung, was in seinem Körper/ Urin gefunden wird und wer (Trainer, Manager, behandelnde Ärzte) ihn im Falle positiver Proben das Zeug zugesteckt oder vielleicht sogar aufgenötigt hat, interessiert erst mal niemanden.

Vielleicht ändert sich das in Zukunft ein wenig, wenn mit einem Antidopinggesetz Dopingfälle auch mit Ermittlungsmethoden des Strafrechtes aufgearbeitet werden.

Bei Simret-Apel ist der Ehemann Arzt und da ihr Erklärungsversuch so abenteuerlich unglaubwürdig war liegt es nahe, dass sie mit ihren Lügen jemanden aus dem engeren Umfeld zu decken versuchte.

Pmueller69 29.10.2015 12:35

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1178014)
haste mal welche für mich?

Ich habe das Zeugs nur als Zäpfchen.

flaix 29.10.2015 12:37

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1178031)
Bei Simret-Apel ist der Ehemann Arzt und da ihr Erklärungsversuch so abenteuerlich unglaubwürdig war liegt es nahe, dass sie mit ihren Lügen jemanden aus dem engeren Umfeld zu decken versuchte.

deswegen fragte ich ja. Die Zusammenhänge liegen auf der Hand.
Eigentlich müsste der doch Berufsverbot bekommen, ist sowas nicht in irgendeiner Arztverordnung geregelt? Oder ist das wirklich gefahrlos für den Arzt EPO zu besorgen? Einfach genug ist es ja.

tandem65 29.10.2015 12:46

Zitat:

Zitat von Pmueller69 (Beitrag 1178035)
Ich habe das Zeugs nur als Zäpfchen.

Oral, wirken die erst richtig. ;)

Hafu 29.10.2015 12:52

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1178037)
deswegen fragte ich ja. Die Zusammenhänge liegen auf der Hand.
Eigentlich müsste der doch Berufsverbot bekommen, ist sowas nicht in irgendeiner Arztverordnung geregelt? Oder ist das wirklich gefahrlos für den Arzt EPO zu besorgen? Einfach genug ist es ja.

Das wäre- auch bei der heutigen Rechtslage- ein Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz und könnte grundsätzlich zum Entzug der Approbation führen

Aber eben nur "könnte". Zuständig für einen Entzug der Approbation wäre die jeweilige Ärztekammer und da passiert in der Regel wenig. Auch die Telekom-Ärzte, bei denen über Jahre krasse Verstöße bekannt waren, durften ihre Approbation behalten.

flaix 29.10.2015 13:08

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1178051)
Das wäre- auch bei der heutigen Rechtslage- ein Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz und könnte grundsätzlich zum Entzug der Approbation führen

Aber eben nur "könnte". Zuständig für einen Entzug der Approbation wäre die jeweilige Ärztekammer und da passiert in der Regel wenig. Auch die Telekom-Ärzte, bei denen über Jahre krasse Verstöße bekannt waren, durften ihre Approbation behalten.

pfff. wenn ich sowas lese dann drängt sich mir immer auf das es völlig sinnlos ist gegen Doping einzuschreiten. Kann ja doch jeder machen was er will.

Riversider 29.10.2015 13:46

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1178059)
pfff. wenn ich sowas lese dann drängt sich mir immer auf das es völlig sinnlos ist gegen Doping einzuschreiten. Kann ja doch jeder machen was er will.

Wenn alle Veranstalter vergleichbar hart mit Dopingsünder/innen umgehen und diese Vorgehensweise durch die Gerichte bestätigt wird, entfällt die Geldquelle durch Start/Siegprämien für ertappte Profis.

Da in Frankfurt die Kinder- und Jugendläufe traditionell einen hohen Stellenwert haben ( https://www.youtube.com/watch?v=k3c3fjnlOmc ) finde ich die Reaktion von Jo Schindler absolut vorbildlich.

Die Dame sollte ihre Abschiedsgedanken vom Profisport durchaus nochmal kritisch prüfen und nicht zu schnell verwerfen. Als Mensch hat sie ganz klar eine und falls notwendig viele weitere Chancen verdient, aber nach meiner Ansicht nicht im Profisport.

leiti 29.10.2015 13:54

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1178051)
Das wäre- auch bei der heutigen Rechtslage- ein Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz und könnte grundsätzlich zum Entzug der Approbation führen

Aber eben nur "könnte". Zuständig für einen Entzug der Approbation wäre die jeweilige Ärztekammer und da passiert in der Regel wenig.

Auch in Österreich der Fall. Der Amateur, dessen erst kürzlich abgeschlossenes langjähriges Verfahren publiziert wurde, ist weiterhin als öffentlicher Kassenarzt tätig.

captain hook 29.10.2015 16:20

Zitat:

Zitat von Riversider (Beitrag 1178074)
Wenn alle Veranstalter vergleichbar hart mit Dopingsünder/innen umgehen und diese Vorgehensweise durch die Gerichte bestätigt wird, entfällt die Geldquelle durch Start/Siegprämien für ertappte Profis.

Da in Frankfurt die Kinder- und Jugendläufe traditionell einen hohen Stellenwert haben ( https://www.youtube.com/watch?v=k3c3fjnlOmc ) finde ich die Reaktion von Jo Schindler absolut vorbildlich.

Die Dame sollte ihre Abschiedsgedanken vom Profisport durchaus nochmal kritisch prüfen und nicht zu schnell verwerfen. Als Mensch hat sie ganz klar eine und falls notwendig viele weitere Chancen verdient, aber nach meiner Ansicht nicht im Profisport.

Das wäre im Fall einer Profisportlerin ein Berufsverbot, an welches durchaus harte Bedingungen geknüpft sind. Hier muss man mal ohne die Emotionen die natürlich jeder damit verbindet überlegen, ob dieses gemessen an der schwere der Tat angemessen ist.

Ich könnte mich da nicht entscheiden. Emotional sage ich sofort: klar, wer betrügt fliegt raus. So rein rechtlich gesehen bin ich mir da plötzlich garnicht mehr so sicher wenn man mal so überlegt, was in einem normalen Beruf passieren muss, damit jemand dort nicht mehr arbeiten darf.

Ich könnte mir vorstellen, dass sie auf dem Klagewege gute Chancen gegen die FFM Veranstalter hätte wenn sie es schlau anstellt. Aber wie es bislang aussieht ist das eher nicht der Fall in meinen Augen.

Wie gesagt... wir sprechen hier über Berufssport. Da wird im Zweifel jemandem die Einkommengrundlage entzogen. Das ist schon ein ziemlich hohes Gut. Auch wenn auf den ersten, emotionalen Blick das Thema total klar erscheint.

Bei einem Hobbysportler sehe ich da wesentlich weniger Bedenken diesen von einem Rennen auszuschließen.

dude 29.10.2015 16:31

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1178144)
Emotional sage ich sofort: klar, wer betrügt fliegt raus. So rein rechtlich gesehen bin ich mir da plötzlich garnicht mehr so sicher wenn man mal so überlegt, was in einem normalen Beruf passieren muss, damit jemand dort nicht mehr arbeiten darf.

Ich sehe es wie bei einem klauenden Kassierer einer Bank: der bekommt auch kein Berufsverbot, aber einstellen wird ihn als Kassierer einer Bank keiner mehr.

flaix 29.10.2015 16:39

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1178151)
Ich sehe es wie bei einem klauenden Kassierer einer Bank: der bekommt auch kein Berufsverbot, aber einstellen wird ihn als Kassierer einer Bank keiner mehr.

hä? das hat sich im radsport aber noch nicht rumgesprochen ;-)

captain hook 29.10.2015 16:50

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1178151)
Ich sehe es wie bei einem klauenden Kassierer einer Bank: der bekommt auch kein Berufsverbot, aber einstellen wird ihn als Kassierer einer Bank keiner mehr.

Darfst Du dem öffentlich ein Schild umhängen, dass er ein Betrüger ist? Oder wie erfährt eine andere Bank, dass er das getan hat? Von den Informationen die neben der offiziellen Schiene laufen jetzt mal abgesehen...

Und: wurde schonmal jemand abgelehnt mit dieser Begründung und hat dagegen geklagt? Wie war das Ergebnis? Und wie die Urteilsbegründung?

Und mit dem Wissen, dass nicht jeder, der nicht erwischt wird auch sauber ist fällt mir eine Entscheidung noch viel schwerer. Das dürfte zB bei den Kassieren eher anders aussehen. Da gehe ich davon aus, dass dort in der Regel sauber gearbeitet wird und vielleicht mal jemand im Rahmen der normalen Kriminalitätsquote tätig wird. Beim Berufssport (zB siehe Radsport) muss man ja fast davon ausgehen, dass der Anteil derer, die ehrlich arbeiten die Ausnahme ist.

Ja, da dreht sich das Karusell im Kreis. Ohne superharte Strafen wird keine Abschreckung erzeugt. Aber sind die superharten Strafen auch trotzdem noch verhältnismäßig?

dude 29.10.2015 17:03

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1178161)
Oder wie erfährt eine andere Bank, dass er das getan hat?

Da unterschaetzt Du jetzt aber die Moeglichkeiten einer Personalabteilung.

Zitat:

Und: wurde schonmal jemand abgelehnt mit dieser Begründung und hat dagegen geklagt? Wie war das Ergebnis? Und wie die Urteilsbegründung?
Wie schwierig ist es denn bitte eine Begruendung zu finden? Meine Guete, sei doch nicht so lebensfern.

Zitat:

Beim Berufssport (zB siehe Radsport) muss man ja fast davon ausgehen, dass der Anteil derer, die ehrlich arbeiten die Ausnahme ist.
Na und? Ein Grund mehr!

Zitat:

Aber sind die superharten Strafen auch trotzdem noch verhältnismäßig?
Wenn man bedenkt worum es geht (u.a. Gesundheit, Jugendliche etc.), IMHO selbstverstaendlich.

Bislang ist das Fehlen haerterer Strafen systembedingt: Sport ist Staatsangelegenheit und "big business" mit kurzfristigem Blickwinkel auf das schnelle Geld.

Ich meine: das wird sich aendern.

flaix 29.10.2015 17:13

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1178161)
wie erfährt eine andere Bank, dass er das getan hat? Von den Informationen die neben der offiziellen Schiene laufen jetzt mal abgesehen...

http://www.hireright.com/

FlowJob 29.10.2015 17:19

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1178161)
Ja, da dreht sich das Karusell im Kreis. Ohne superharte Strafen wird keine Abschreckung erzeugt. Aber sind die superharten Strafen auch trotzdem noch verhältnismäßig?

Ich denke die Strafen müssen im Einzelfall ein Stück weit unverhältnismäßig sein/wirken. Sonst wird wohl eher keine Abschreckung erzeugt werden.

deralexxx 29.10.2015 17:38

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1178165)
Da unterschaetzt Du jetzt aber die Moeglichkeiten einer Personalabteilung.



Wie schwierig ist es denn bitte eine Begruendung zu finden? Meine Guete, sei doch nicht so lebensfern.

Es bekommt doch heutzutage niemand mehr ne Absage mit Begründung, AGG sei dank.

merz 29.10.2015 20:54

wen es interessiert: die ZEIT behandelt heute im "Dossier"-Faszikel das Thema Doping im Amateursport, zusammengestoppelt aus (Internet)-Zitaten und Kurzinterviews - das übliche, Tenor: der "Leistungsgedanken" & "Selbst"optimierung setzt sich überall durch, die üblichen Verdächtigen: Bodybuilder, Fussballer, Radfahrer. Läufer
nichts neues, aber mit Breitenwirkung

m.

leiti 30.10.2015 07:13

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1178161)
Und: wurde schonmal jemand abgelehnt mit dieser Begründung und hat dagegen geklagt? Wie war das Ergebnis? Und wie die Urteilsbegründung?

Es betrifft zwar keine "großen Namen und Veranstalter" aber ja.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 02:06 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.