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LidlRacer 13.06.2017 23:43

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1309720)
Lass gut sein.:Blumen: Jörn braucht auf die Fresse. Was der hier von sich gibt ist so niveaulos wie in der Kuh ihrem Arsch finster.

Mir jedenfalls reicht es. Jörn ist es mE nicht wert, dass man sich für ihn die Finger wundtippt.

So einen Müll hab ich selten gelesen. Da braucht es mE Gewaltanwendung. Elektroden and die Hoden, so in der Art.

Over.

Ich wollte das hier nur schnell dokumentieren, bevor er evtl. schlauer wird und das ekelhafte Zeug löscht.

Er wirkte in letzter Zeit eh schon ziemlich wirr.

Trimichi 13.06.2017 23:51

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1309722)
Ich wollte das hier nur schnell dokumentieren, bevor er evtl. schlauer wird und das ekelhafte Zeug löscht.

Er wirkte in letzter Zeit eh schon ziemlich wirr.

Kannst du dokumentieren. Wir dokumentieren auch.


Auf den Scheiterhaufen mit ihm!

trithos 14.06.2017 07:43

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1309721)
Es spielt für mich keine Rolle, ob der Priester „böse“ ist. Das ist nicht meine Kategorie. Mich interessiert, ob seine Behauptungen zutreffen.

Du sagst, es kratzt Dich nicht, ob in Not geratene Menschen von Scharlatanen verarscht werden. Da frage ich Dich: Warum kratzt es Dich nicht? Ist das Dein Verständnis von Nächstenliebe?

Was ist mit den alten Frauen, die bei Astro-TV anrufen und sich einen Kontakt mit einem Verstorbenen erhoffen? Und die durch eine Lücke im Gesetz um ihr Geld betrogen werden? Kratzt Dich das nicht?

Mich kratzt es. Ich würde den Leuten bei Astro-TV gerne das Handwerk legen und den alten Frauen ihr Geld wieder zurückgeben.

Nichts anderes als Astro-TV ist das Klimbim der Kirchen. Die Gutgläubigkeit der Menschen wird ausgenutzt. Ein Haufen Scharlatane lebt vom Geld der Armen in Schlössern und Palästen. Manche lassen sich sogar als „Ihre Heiligkeit“ ansprechen. Manche setzen sich goldene Hüte auf und faseln über die Armut der Welt.

Nehmen wir an, Astro-TV würde staatliche Zuschüsse einfordern, so wie die Kirchen es ebenfalls tun. Die gesellschaftliche Relevanz kann durch die Einschaltquoten bewiesen werden. Würdest Du Dich dagegen aussprechen? Mit welchem Argument?

Meiner Meinung nach argumentierst Du hier aus einer allgemeinen Wut heraus und lässt jede Differenzierung vermissen.

Wie leben in einer freien Welt, in der jeder das Recht hat, sein Geld so auszugeben, wie er es für richtig hält. Viele schieben irgendwelchen Scharlatanen (z.B. Astrologen) ihr ganzes Geld in den A.... und sind glücklich damit. Das dürfen sie. Und - um Deine Argumentation gegenüber Christen aufzugreifen - ich verurteile die Astro-Gläubigen nicht, ich verurteile nur die Astro-Gläubigkeit an sich :) .

Und weil Du die medizinische Kompetenz von Priestern anzweifelst: natürlich ist ein Priester kein Arzt, aber wie viele Priester kennst Du eigentlich, die im Beichtstuhl ein geheimes Operationstischchen aufgebaut haben und hilfesuchenden Menschen unter Trommelwirbel und Stäbchengeräucher mit der bloßen Hand Geschwüre entfernen? Du kämpfst also gegen Priester, die vorgeben, medizinisches Wissen zu haben. Das ist ein ehrenwerter Kampf, aber sinnlos, so lange Du nicht konkret wenigstens einen Priester findest, der sich tatsächlich eine solche medizinische Kompetenz anmaßt, wie Du es der Priesterschaft allgemein unterstellst. Solltest Du einen solchen Fall kennen, bin ich der erste, der Seite an Seite mit Dir dagegen argumentiert.

Klugschnacker 14.06.2017 07:58

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1309734)
Und weil Du die medizinische Kompetenz von Priestern anzweifelst: natürlich ist ein Priester kein Arzt, aber wie viele Priester kennst Du eigentlich, die im Beichtstuhl ein geheimes Operationstischchen aufgebaut haben und hilfesuchenden Menschen unter Trommelwirbel und Stäbchengeräucher mit der bloßen Hand Geschwüre entfernen? Du kämpfst also gegen Priester, die vorgeben, medizinisches Wissen zu haben. Das ist ein ehrenwerter Kampf, aber sinnlos, so lange Du nicht konkret wenigstens einen Priester findest, der sich tatsächlich eine solche medizinische Kompetenz anmaßt, wie Du es der Priesterschaft allgemein unterstellst. Solltest Du einen solchen Fall kennen, bin ich der erste, der Seite an Seite mit Dir dagegen argumentiert.

Ich denke, hier liegt ein Missverständnis vor. Wenn ich Jörn richtig verstehe, argumentiert er nicht unter der Vorstellung, ein Priester würde konkrete "medizinische" Maßnahmen ergreifen.

Anyway. Vielleicht können sich beide Lager darauf einigen, dass nicht die Religionen es waren, die Blinde sehend, Lahme gehend, und Hungrige satt gemacht haben. Sondern Wissenschaft, technischer Fortschritt und Kapitalismus haben das vollbracht und vollbringen es heute täglich in einem Ausmaß, das die Propheten der Antike sicher sehr beeindruckt hätte.

trithos 14.06.2017 09:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1309735)
Anyway. Vielleicht können sich beide Lager darauf einigen, dass nicht die Religionen es waren, die Blinde sehend, Lahme gehend, und Hungrige satt gemacht haben. Sondern Wissenschaft, technischer Fortschritt und Kapitalismus haben das vollbracht und vollbringen es heute täglich in einem Ausmaß, das die Propheten der Antike sicher sehr beeindruckt hätte.

Einverstanden, wobei ich es so formulieren würde: Wissenschaft und technischer Fortschritt haben das vollbracht und vollbringen es heute täglich ... :Blumen:

Klugschnacker 14.06.2017 10:11

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1309762)
Einverstanden, wobei ich es so formulieren würde: Wissenschaft und technischer Fortschritt haben das vollbracht und vollbringen es heute täglich ... :Blumen:

Dieser Fortschritt fiel nicht vom Himmel. Ein Mensch der Antike konnte nicht einfach seinen Acker oder seine Tischlerei im Stich lassen, um seine Idee für ein neuartiges medizinisches Gerät über Jahre hinweg zu entwickeln. Dazu fehlten im Kapitalgeber, die ihm Kredit hätten geben können, um die Entwicklungszeit zu überbrücken.

Für Jesus von Nazareth waren die Geldverleiher (Kapitalgeber) angeblich das Allerletzte. Ohne sie wäre jedoch unser Fortschritt nicht möglich gewesen. Ohne die Entwicklung des Kreditwesens würden wir noch heute an einem entzündeten Blinddarm abkratzen.

trithos 14.06.2017 10:39

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1309767)
Dieser Fortschritt fiel nicht vom Himmel. Ein Mensch der Antike konnte nicht einfach seinen Acker oder seine Tischlerei im Stich lassen, um seine Idee für ein neuartiges medizinisches Gerät über Jahre hinweg zu entwickeln. Dazu fehlten im Kapitalgeber, die ihm Kredit hätten geben können, um die Entwicklungszeit zu überbrücken.

Für Jesus von Nazareth waren die Geldverleiher (Kapitalgeber) angeblich das Allerletzte. Ohne sie wäre jedoch unser Fortschritt nicht möglich gewesen. Ohne die Entwicklung des Kreditwesens würden wir noch heute an einem entzündeten Blinddarm abkratzen.

Dem würde ich zwar nicht grundsätzlich widersprechen. Allerdings neigt der Kapitalismus moderner Prägung meiner Beobachtung nach dazu, zwecks Gewinnmaximierung große Risken einzugehen. Wenn die dann aber schlagend werden, verwandeln sich viele Kapitalisten schwuppdiwupp in Sozialisten. Gewinne privatisieren - Verluste sozialisieren. Gefällt mir nicht. Ganz zu schweigen von den Steuerminimierungspraktiken internationaler Konzerne. Die gefallen mir auch nicht. Das ist jetzt aber endgültig OT.

Daher zurück zum Thema: stellst Du hier die These auf, kapitalgesteuerte Systeme (z.B. Privatkrankenhäuser) würden die Allgemeinheit gut versorgen? Während kirchlich getragene (z.B. Ordenskrankenhäuser) die Patienten ausnützen und betrügen, um sich selbst zu bereichern? Kapitalismus ist also gut - Religion schlecht?

Natürlich gibt es immer wieder Anlass zu mMn berechtigter Kritik an kirchlichen Krankenhäusern, aber in Summe würde ich doch meinen, dass der gesamtgesellschaftliche Vergleich hier nicht für den Kapitalismus spricht.

anlot 14.06.2017 11:15

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1309720)
Lass gut sein.:Blumen: Jörn braucht auf die Fresse. Was der hier von sich gibt ist so niveaulos wie in der Kuh ihrem Arsch finster.

Mir jedenfalls reicht es. Jörn ist es mE nicht wert, dass man sich für ihn die Finger wundtippt.

So einen Müll hab ich selten gelesen. Da braucht es mE Gewaltanwendung. Elektroden and die Hoden, so in der Art.

Over.

So viel zum Thema niveaulose Postings.

Kann es sein, dass Du der Diskussion schlicht intellektuell nicht folgen kannst?

waden 14.06.2017 11:24

Zu Kekos Krankenhausgeschichte und Jörns Reaktion darauf, welche die vernunftbasierte Wissenschaft und Medizin als alleinige Quelle der Heilung beschreibt, kam mir folgendes A. Einstein zugeschriebene Zitat in den Sinn: "Das schönste und ergreifendste unserer Gefühle ist die Empfindung des Mystischen. Diese Empfindung ist die treibende Kraft hinter jeder wahren Wissenschaft!" Vielleicht kannst auch Du Jörn, dem Mystischen einen Raum zugestehen, der jenseits von Scharlatanerie existiert? Im Sinne einer existierenden Dimension des Menschlichen, welche natürlich nicht dazu in der Lage ist, Newtonsche Physik zu ersetzen? Eine Quelle, die nicht nur Shakespeare, Mozart und Michelangelo, sondern auch Einstein kannten? Möglicherweise habe ich dich nicht richtig verstanden, aber diese Dimension schienst du ganz zu leugnen. Ich halte für möglich, dass ein Gespräch mit jemandem, der Zuversicht fördert, gesundheitlich hilfreich sein kann. Der Placeboeffekt funktioniert nachgewiesenermaßen auch bei schulmedizinisch tätigen Ärzten.

captainbeefheart 14.06.2017 11:56

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1309780)
Ich halte für möglich, dass ein Gespräch mit jemandem, der Zuversicht fördert, gesundheitlich hilfreich sein kann. Der Placeboeffekt funktioniert nachgewiesenermaßen auch bei schulmedizinisch tätigen Ärzten.

Das ist nicht nur eine plausible Annahme Deinerseits, sondern mittlerweile gut belegt: Die Zuwendung des Arztes, oder allgemein die vertrauensvolle interpersonale Beziehung zwischen Arzt und Patient, hat einen Einfluss auf den Behandlungserfolg. Kann sich der Arzt nicht selbst drum kümmern, ist auch ein "Zuwendungsstellvertreter" (Pflegepersonal, Krankenhauspsychologe, Pfarrer, etc.) hilfreich, bedienen sie doch recht simpel den Zusammenhang von psychischer und physischer Gesundheit.

Ein Pfarrer mit einem offenen Ohr für Sorgen und Nöte eines Kranken ist also mindestens subjektiv, oft auch objektiv für einen Kranken ein Hilfe, ohne dass er dabei medizinisch im engeren Sinne tätig wird. Und nicht jeder Pfarrer nutzt diese Situation, um seine "Scharlatanerie" auszuleben, oder zu "indoktrinieren", sondern weil er es aus einem rein fürsorglichen Motiv heraus tut. Er würde es dann ggf. wahrscheinlich auch ohne seine Rolle tun, das ist aber im konkreten Fall unerheblich, denn er ist nun mal Pfarrer und er ist nun mal vor Ort und tut es.

Jörn 14.06.2017 12:57

Von einem Seelsorge-Gespräch war überhaupt nicht die Rede. Die Rede war davon, dass keko während eines Krankenhaus-Aufenthalts in einer Kirche saß. Er hat nicht davon berichtet, dass er dort überhaupt beachtet wurde.

Die Argumentation, der Pfarrer würde die Seelsorge (Zitat captainbeefheart) "aus einem rein fürsorglichen Motiv heraus" tun, oder die Behauptung "er ist nun mal Pfarrer und er ist nun mal vor Ort und tut es", ist nicht stichhaltig, weil überhaupt nicht berichtet wurde, dass der Pfarrer irgendwas tat. Stattdessen wurde erzählt, dass eine Kirche besucht wurde. Die Motivation und die Taten des Pfarrers sind völlig unbekannt, deswegen kann captainbeefheart auch nicht damit argumentieren.

Natürlich kann Seelsorge nützlich sein. Aber wen würde man dafür am besten einsetzen, und wie wären die öffentlichen Gelder am besten eingesetzt? Womöglich für einen geschulten Seelsorger?

Ein Pfarrer ist kein geschulter Seelsorger. Er hat von Psychologie so viel Ahnung wie von Medizin. Wenn er behauptet, er sei in besonderer Weise geeignet, sich der Seelen der Patienten anzunehmen, dann ist er ein Scharlatan, genauso wie ich ein Scharlatan wäre, wenn ich mich der Blinddärme der Patienten annähme.

Ein gutes Wort ist von Jedermann hilfreich und willkommen, aber das trifft doch gar nicht den Punkt. Es geht nicht darum, ob kekos Zimmergenosse etwas Aufmunterndes gesagt hat, oder ob es ein zufällig anwesender Pfarrer tat. Sondern es ging um die Glaubensinhalte und die Theologie der Kirche, die a) eine Erklärung für die Krankheit und b) einen Ausweg aus der Misere liefern.

Die Erklärung der Christen für die Krankheit ist, dass Du gesündigt hast, und dass Gott Dich dafür bestraft. Und falls Du nicht gesündigt hast, dann waren es Deine Vorfahren. Jedenfalls wird die Krankheit absichtlich von Gott ausgelöst, denn nichts geschieht ohne den Willen Gottes. Und nur die totale Unterwerfung kann Dich retten. Falls die Rettung nicht im Diesseits erfolgt, dann womöglich im Jenseits. Es steht Dir nicht zu, Dich gegen die Krankheit aufzulehnen, denn das wäre Gotteslästerung. Stattdessen hast Du Dich für die Züchtigung zu bedanken und Gott für seine Erziehungskunst und Güte zu preisen. Ansonsten landest Du in der Hölle. Das gilt auch für alle Kinder im Krankenhaus. Auch sie müssen sich für ihre Krankheiten bedanken. Gottes weiser Ratschluss ist unergründlich. Jehova!

Jörn 14.06.2017 13:14

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1309780)
Vielleicht kannst auch Du Jörn, dem Mystischen einen Raum zugestehen, der jenseits von Scharlatanerie existiert?

Einstein meinte eine Demut vor der enormen Größe des Universums, und dem gigantischen Räderwerk, in dem wir nur Zuschauer sein können. Einstein meinte nicht die Demut vor ein paar kleinen Hexen oder bärtigen Gespenstern.

Das durch seine schiere Größe "Unbegreifliche" ist nicht mystisch im Sinne eines Regentanzes. Sondern weil es über unsere kleine Alltagswelt so enorm hinaus geht, und weil sich der Horizont so enorm weit verschiebt. Wer weiß, was wir dort noch alles entdecken werden?

Die Bewunderung des Universums ist nur möglich, wenn man etwas von diesem Universum verstanden hat. Würde ich beispielsweise annehmen, dass Gott einfach ein paar Lampen ans Himmelszelt geklebt hat, dann bräuchte ich die Sterne nicht weiter zu bewundern, jedenfalls nicht mehr als meine Zimmerlampe.

Einstein meint also nicht einen Mystizismus, der sich aus plumper Dummheit ergibt, sondern der sich aus Wissen ergibt, und der real ist und kein Märchen. Es ist mystisch, weil es wahr ist. Ansonsten wäre es einfach nur infantil.

Einstein wurde nur deswegen so berühmt, weil er sich gerade nicht mit infantil-mystischen Erklärungen zufrieden gab. Er war sogar verwegen genug, Raum und Zeit infrage zu stellen. Für Einstein war das Mystische etwas, was man aufdecken und erklären kann; nur dadurch wurde es interessant und nur dadurch konnte es eine Triebfeder für die Wissenschaft sein.

Ich finde diese Unterscheidung für mich persönlich hilfreich. Es gestattet mir, Bewunderung für das Unbekannte und Unbegreifliche zu empfinden, ohne dabei die eigene Intelligenz mit einem Maria-und-Josef-Märchen zu langweilen. Es erfordert nicht, dass man Augen und Ohren verschließt, sondern im Gegenteil, dass man möglichst viel erfährt. Je mehr man erfährt, desto erstaunlicher wird es.

Jörn 14.06.2017 13:19

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1309720)
Elektroden an die Hoden, so in der Art.

Klingt eigentlich ganz verlockend.

waden 14.06.2017 15:17

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1309795)
Ich finde diese Unterscheidung für mich persönlich hilfreich. Es gestattet mir, Bewunderung für das Unbekannte und Unbegreifliche zu empfinden ... Es erfordert nicht, dass man Augen und Ohren verschließt, sondern im Gegenteil, dass man möglichst viel erfährt. Je mehr man erfährt, desto erstaunlicher wird es.

Da stimme ich Dir völlig zu

Ich erfahre etwas über das Menschliche auch zB in der Kunst, was etwas in mir anklingen lässt, was ich rational nicht fassen kann -

waden 14.06.2017 15:17

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1309798)
Klingt eigentlich ganz verlockend.

:Lachanfall:

keko# 14.06.2017 15:29

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1309666)
Das ist absolut legitim. Es wäre auch legitim, sich für eine Stunde an den See zu setzen oder eine schöne Musik zu hören. Bei Dir war es eben kein See, und keine Musik, sondern Höllenfeuer, Schwefelrauch, und Verdammnis. Oder haben sie in dieser Kappelle nur die paar wenigen schmalzigen Verse vorgelesen, die man bei Hochzeiten und Begräbnissen hört?

Oh Mann, was soll ich darauf antworten? Ich bin halt nicht so eine gigantische, rationale Vernunftmaschine, die alles checkt.

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1309666)
Die interessante Frage ist nicht so sehr, wie Du die Zeit im Krankenhaus verbracht hast, sondern was Dich dort rausgebracht hat. Waren es die Ärzte oder waren es die Pfaffen?

Unmengen an Penicillin, Coritson und kiloweise Tabletten. Also die nackte Wissenschaft. Das habe ich auch nie angezweifelt. Für mein Seelenheil brauchte und brauche ich manchmal aber noch anderen Input. Ich vermute aber, du verstehst das einfach nicht. Ist ja auch ok... Jeder so wie er will. :Blumen:

Jörn 14.06.2017 15:44

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1309826)
(...) Für mein Seelenheil brauchte und brauche ich manchmal aber noch anderen Input. Ich vermute aber, du verstehst das einfach nicht.

Ich habe nicht bestritten, dass "anderer Input" hilfreich sein kann.

Es ist überhaupt nicht der Fall, dass eine rationale und wissenschaftliche Weltsicht nur aus Zahnrädern besteht. Gefühle sind durchaus rational und wissenschaftlich. Eigentlich ist es ein bisschen unverschämt, wissenschaftlich orientierten Menschen das Verständnis für Gefühle abzusprechen. Ich finde, das vereinfacht die Debatte zu sehr.

Ich persönlich würde mich eher unwohl fühlen, wenn mir im Krankenhaus ein Pfarrer einen Haufen abstruser Legenden auftischen würde. Zumal die Erklärungen der christlichen Kirchen für meine Krankheit wirklich unverfroren sind.

Warum sollte ich zu einem Gott beten, der mir die Krankheit überhaupt erst eingebrockt hat? Wenn er mir helfen wollte, hätte er mich nicht zuvor krank werden lassen. Davon abgesehen: Wer kann angesichts unser Kenntnis von Viren und Bakterien noch ernsthaft glauben, Gott hätte etwas damit zu tun?

Mich würde interessieren, was genau Du als hilfreich empfunden hast? War es die Atmosphäre in der Kirche? Oder waren es konkrete Aussagen des Priesters?

:Blumen:

keko# 14.06.2017 16:04

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1309832)

Mich würde interessieren, was genau Du als hilfreich empfunden hast? War es die Atmosphäre in der Kirche? Oder waren es konkrete Aussagen des Priesters?

:Blumen:

Das werde ich hier im Internet nicht öffentlich ausbreiten. Auf jeden Fall ging es nicht um "Höllenfeuer, Schwefelrauch und Verdammnis" ;) Die Krankenhauskappelle ist ein Ort, der neben dem geschäftigen Treiben eines großen Krankenhauses etwas fremd wirkt. Du kannst eine Messe besuchen, einfach nur dasitzen (ggf. etwas lesen) oder mit dem Priester reden (einen Termin ausmachen :)) . Es ist ja nicht so, dass es für alle Krankheiten Mittel und Lösungen gibt. Zudem gibt es manchmal einen positivien Einfluss solcher "Sachen" auf den Krankheitsverlauf. Aber du hast natürlich recht: man kann auch an den See gehen und den Enten zuschauen, das kann auch helfen. Mir missfällt nur deine negative Grundeinstellung demgegenüber.

Jörn 14.06.2017 16:41

Das ist ein Missverständnis. Auch ich gehe gerne in Kirchen und habe intakte Antennen für die dortige Atmosphäre (die von Ingenieuren geschaffen wurde).

Aber nur weil manche Kirchen hübsch anzusehen sind, heißt das nicht, dass die dort gepredigten Inhalte zutreffend oder respektabel wären.

Ich finde es lohnend, in diesem Punkt hartnäckig zu sein. Denn hierbei handelt es sich um die angebliche Kernkompetenz der Kirchen. Nämlich, dass sie Schicksale erklären und ihnen somit einen Sinn geben könnte. Aber genau das kann sie nicht. Weder kann die Kirche erklären, warum Kinder krank werden (was ist die Ursache?), noch kann sie einen Sinn daraus ableiten (der nicht völlig pervers wäre).

Machen wir's konkret. Die Kirche ist selbst bei einem Schnupfen völlig ahnungslos über Ursache ("Sünde") und Sinn (welchen Sinn hat wohl ein Schnupfen?). Der gesamte Vatikan kann in der Bibel herumwühlen so lange er will, und es wird nichts dabei herauskommen, was den Schnupfen erklärt.

Ist das korrekt oder nicht?

Das Wissen der Kirchen über Krankheiten ist exakt Null. Und wenn man nichts weiß, dann weiß man erst recht nichts über den "tieferen Sinn".

Korrrekt oder nicht?

MattF 14.06.2017 18:58

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1309767)
Für Jesus von Nazareth waren die Geldverleiher (Kapitalgeber) angeblich das Allerletzte. Ohne sie wäre jedoch unser Fortschritt nicht möglich gewesen. Ohne die Entwicklung des Kreditwesens würden wir noch heute an einem entzündeten Blinddarm abkratzen.

Zur damaligen Zeit waren die Kapitalgeber ja auch Teil des Unterdrückungssystems. Sie haben die Menschen in Abhängigkeit gehalten. Das gibt es im übrigen Heute immer noch und nicht nur in den Entwicklungsländern.
Alles hat 2 Seiten, natürlich hat der Kapitalismus viel Mehrwert geschaffen und Millionen Menschen wurden in den letzen 50 Jahrenn von der Armut befreit, es gibt aber auch Verlierer.

Viele Menschen in den Entwicklunsgländern sterben an einfachsten Krankheiten weil sie sich die Mediziin nicht leisten können oder für sie (mangels Verkaufserlösen) keine Medikamente hergestellt oder erforscht werden.

Pascal 14.06.2017 21:04

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1309840)
Aber genau das kann sie nicht. Weder kann die Kirche erklären, warum Kinder krank werden (was ist die Ursache?), noch kann sie einen Sinn daraus ableiten

Ist das korrekt oder nicht?

Das Wissen der Kirchen über Krankheiten ist exakt Null. Und wenn man nichts weiß, dann weiß man erst recht nichts über den "tieferen Sinn".

Korrrekt oder nicht?

zweimal nein. Nur weil Du eine Erklärung weder akzeptieren noch verstehen willst oder kannst ist Dein Erkenntnis- und Verstehensmaßstab noch lange nicht das (alleinige) Maß aller Dinge.

Du schüttest einen Jauchekübel nach dem anderen übelster Pauschalierung über alles was gerade daherkommt aus dem christlichen Bereich. Bin damals bei den Fernsehgottesdiensten die Du verunglimpfst hast schon ausgestiegen. Es ist nicht besser geworden. Mir scheint Du warst niemals bei einem Schwerkranken zusammen mit einem Krankenhausseelsorger am Bett gesessen. Geh mal in die Praxis...Bin dann wieder weg...

Klugschnacker 14.06.2017 21:24

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1309870)
zweimal nein. Nur weil Du eine Erklärung weder akzeptieren noch verstehen willst oder kannst ist Dein Erkenntnis- und Verstehensmaßstab noch lange nicht das (alleinige) Maß aller Dinge.

Du schüttest einen Jauchekübel nach dem anderen übelster Pauschalierung über alles was gerade daherkommt aus dem christlichen Bereich. Bin damals bei den Fernsehgottesdiensten die Du verunglimpfst hast schon ausgestiegen. Es ist nicht besser geworden. Mir scheint Du warst niemals bei einem Schwerkranken zusammen mit einem Krankenhausseelsorger am Bett gesessen. Geh mal in die Praxis...Bin dann wieder weg...

Pauschal ist auch Deine Kritik, Pascal. Ich fände es gut, wenn Du etwas konkreter darauf eingehen würdest, welche Argumente Dich stören. Nur vom Schimpfen hat niemand etwas.

Was Du über die mangelnde Kenntnis im Umgang mit Schwerkranken mutmaßt, bist Du im Irrtum.
:Blumen:

Rälph 14.06.2017 22:52

Jetzt in der ARD eine Religionsdiskussion bei Maischberger.

Trimichi 15.06.2017 10:18

Have a nice day off and be sure big bro has an eye on you - but not only. ॐ मणिपद्मे हूँ (om-mani padme hum) from zen gardens.

Schönen Feiertag ab ins Freibad Kaffee gibt's auch :-) lg

LidlRacer 15.06.2017 23:23

Gleich um 23:30 im NDR:
Der Tatortreiniger: Anbieterwechsel

Oder hier online:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendunge...ung454292.html

Jörn 16.06.2017 20:24

Hallo Pascal, mich hätte ebenfalls eine Begründung für Deine Meinung interessiert. Es ist ja erst die Begründung, die eine Meinung interessant macht.

Um mit gutem Beispiel voranzugehen werde ich Dir in drei Punkten darlegen, warum ich Deiner Kritik nicht zustimmen kann.


1. Pauschalisierung

Pascal, Du wirfst mir „übelste Pauschalisierung“ vor. Ich sage dazu, dass ein Argument erst dann Gewicht erhält, wenn es sowohl im Konkreten als auch im Generellen wirksam wird.

Man kann das an der Bibel sehen: Viele konkrete Bibelstellen verdeutlichen einen generellen Sinn. Beispiel: Die konkrete Erzählung vom „Barmherzigen Samariter“ soll eine generelle Ethik deutlich machen.

Die Religionskritik muss also wie die Religion vorgehen: Die gezogenen Schlüsse müssen generell sein, aber die Belege dafür müssen konkret sein. Deswegen zitiere ich viel aus der Bibel (das sind die konkreten Belege), aber auch aus dem Katechismus (das sind die generellen Schlüsse).

Deine Kritik, ich würde „übelste Pauschalisierung“ betreiben, trifft also nicht zu. Denn erst dadurch, dass meine Argumente auch generell/pauschal anwendbar sind, erhalten sie Gewicht.


2. Die einzelne Person

Pascal, vielleicht fühltest Du Dich angegriffen, weil Du als einzelne Person nicht berücksichtigt wurdest; stattdessen wurden in der Debatte offizielle Positionen der Amtskirchen berücksichtigt. Dies könnte man als Pauschalisierung kritisieren.

Religionskritik hat aber vor allem dann Gewicht, wenn sie über willkürliche Einzelpositionen hinausgeht. Erst dadurch erhält die Debatte ihre Relevanz.

Du könntest jedes beliebige Argument ins Leere laufen lassen, indem Du lapidar entgegnest: "Nicht alle glauben das". Oder: "Das sind ja nur einzelne Bibelzitate". Um dem zu kontern, bezieht sich die Religionskritik auf solche Punkte, die eben keine Einzelmeinungen oder keine einzelnen Zitate sind, sondern auf Punkte, die in einem größeren Zusammenhang stehen. Das ist keineswegs "pauschal", sondern "relevant".


3. Persönliche Betroffenheit

Warum reagieren Gläubige oft so wütend, wenn ihr Glaube infrage gestellt wird? Zumal in einem Foren-Thread, in dem dies von allen Beteiligten durch die schiere Teilnahme akzeptiert wird? Da werden meine sorgfältig gewählten Bibelzitate als „Jauchekübel“ (Pascal) bezeichnet und man empfiehlt Gewalt und Elektroschocks (Trimichi).

Meine Theorie dazu ist diese: Weil die Gläubigen sich ihren persönlichen Gott nur ausgedacht haben, und weil sie daher mit sich selbst reden, empfinden sie die Kritik als eine Herabsetzung der eigenen Person. Ich kritisiere eine unpersönliche, jenseitige Gottes-Idee – aber die Gläubigen verstehen es als Kritik an ihrer eigenen Person.

Gläubige verwenden eine Weltsicht, die aus "Gut" und "Böse" besteht. Die Wissenschaft denkt jedoch in den Kategorien "wahr" und "falsch". Der Gläubige vermutet also, ich würde sie als "böse" einstufen, wenn ich argumentiere, dass ihre Behauptungen nicht "wahr" seien. Sie empören sich, weil ich angeblich unterstellt hätte, alle Gläubigen wären böse Menschen. Das habe ich aber keineswegs behauptet. Ich sage lediglich, dass die Behauptungen der christlichen Religion nicht wahr sind.

Klugschnacker 19.06.2017 20:25

Zählen diese von Heiligen Geist inspirierten Worte auch als Jauchekübel?

Röm 1; 28-32 (Diffamierung Ungläubiger, Verurteilung zum Tod)
Und da sie sich weigerten, Gott anzuerkennen, lieferte sie Gott einem verworfenen Denken aus, so dass sie tun was sich nicht gehört: Sie sind voll Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier und Bosheit, voll Neid, Mord, Streit, List und Tücke, sie verleumden und treiben üble Nachrede, sie hassen Gott, sind überheblich, hochmütig und prahlerisch, erfinderisch im Bösen und ungehorsam gegen die Eltern, sie sind unverständig und haltlos, ohne Liebe und Erbarmen. Sie erkennen, dass Gottes Rechtsordnung bestimmt: Wer so handelt verdient den Tod...

tandem65 19.06.2017 20:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1310551)
Röm 1; 28-32 (Diffamierung Ungläubiger, Verurteilung zum Tod)
Und da sie sich weigerten, Gott anzuerkennen, lieferte sie Gott einem verworfenen Denken aus, so dass sie tun was sich nicht gehört: Sie sind voll Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier und Bosheit, voll Neid, Mord, Streit, List und Tücke, sie verleumden und treiben üble Nachrede, sie hassen Gott, sind überheblich, hochmütig und prahlerisch, erfinderisch im Bösen und ungehorsam gegen die Eltern, sie sind unverständig und haltlos, ohne Liebe und Erbarmen. Sie erkennen, dass Gottes Rechtsordnung bestimmt: Wer so handelt verdient den Tod...

In der Übersetzung nach Klugschnacker?

LidlRacer 19.06.2017 20:45

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1310553)
In der Übersetzung nach Klugschnacker?

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift
© 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart.
https://www.bibleserver.com/text/EU/R%C3%B6mer1%2C28-32

Google kaputt?

tandem65 19.06.2017 21:13

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1310555)
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift
© 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart.
https://www.bibleserver.com/text/EU/R%C3%B6mer1%2C28-32

Google kaputt?

Nö, eher ein Cache miss, aber ich hatte 8 Übersetzungen angesehen aus denen es mbMn. ein wenig klarer wird daß es z.B. im letzten Vers nicht um Tod in dieser Welt geht.
Hast Du auch schon herausgefunden wann Gottes Urteil, wie es in Der Hoffnung für Alle übersetzt wird, gefällt wird?

Klugschnacker 19.06.2017 21:20

Mir ging es um das Argument, dass die Religionen in aller Regel im Umgang mit Andersdenkenden keineswegs zimperlich sind.

Die monotheistischen Religionen fordern Toleranz für sich selbst ein, sind ihrerseits aber alles andere als tolerant.

Klugschnacker 19.06.2017 21:24

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1310571)
Nö, eher ein Cache miss, aber ich hatte 8 Übersetzungen angesehen aus denen es mbMn. ein wenig klarer wird daß es z.B. im letzten Vers nicht um Tod in dieser Welt geht.

Im Jenseits bin ich unsterblich, das kann ich anhand der Bibel beweisen. Folglich werde ich dort weder sterben noch umgebracht werden, auch nicht von Göttern. Es kann also nur um den Tod im Diesseits gehen. Oder bist Du da besser informiert?
:8/

Jörn 19.06.2017 21:46

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1310571)
Hast Du auch schon herausgefunden wann Gottes Urteil, wie es in Der Hoffnung für Alle übersetzt wird, gefällt wird?

Die Bibel in der "Hoffnung für alle"-Version ist eine Propaganda-Schrift für Leute, denen die normale Bibel intellektuell zu anspruchsvoll ist (no offense). Sie hat keinerlei Autorität unter Bibelfachleuten als akkurate Quelle. Sie will in normaler, zeitgemäßer Sprache verfasst sein (also der Sprache von heute), verdreht aber dazu den Inhalt. Und zwar so, dass die "gewünschte" Bedeutung herauskommt.

Dies sagt Wikipedia zu "Hoffnung für alle":

- "Sie legt mehr Wert auf inhaltliche Verständlichkeit als auf Worttreue."
- "Die Übersetzung wird dabei relativ frei und interpretativ gehalten."
- "Der Hfa-Übersetzung wird vorgeworfen, sie würde den Interpretationsspielraum überziehen und sich zu weit von den Urtexten entfernen."

Die HFA-Bibel wird zumeist in privaten Bibelkreisen verwendet, wo das Wohlgefühl ausschlaggebend ist und es auf Fakten ohnehin nicht ankommt. Die Amtskirchen zitieren in ihren Predigten normalerweise nicht aus der HFA.

Klugschnacker 19.06.2017 21:48

Hier ein interessantes Interview mit einem Theologieprofessor. Darin sind viele interessante Aspekte enthalten, unter anderem:
SPIEGEL: Wieviel ist denn nach Ihrer Meinung von all dem, was als Jesus-Wort im Neuen Testament steht, "echt"?
Lüdemann: Etwa 15 Prozent.

keko# 20.06.2017 07:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1310585)
Hier ein interessantes Interview mit einem Theologieprofessor. Darin sind viele interessante Aspekte enthalten, unter anderem:
SPIEGEL: Wieviel ist denn nach Ihrer Meinung von all dem, was als Jesus-Wort im Neuen Testament steht, "echt"?
Lüdemann: Etwa 15 Prozent.

In meinem Fall trägst du lediglich Eulen nach Athen. Ich nehme uralte Schriften von irgendwelchen Männern doch nicht wörtlich. Es ist doch Jörn, der das ständig tut, um Religion und Glauben zu zerschlagen.

Trimichi 20.06.2017 07:58

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1310573)
Mir ging es um das Argument, dass die Religionen in aller Regel im Umgang mit Andersdenkenden keineswegs zimperlich sind.

Die monotheistischen Religionen fordern Toleranz für sich selbst ein, sind ihrerseits aber alles andere als tolerant.

Daraus folgt doch dann auch, dass es andere, also nicht christliche monotheistische Religionen gibt, die im Umgang mit anderen keineswegs zimperlich sind. Sehe ich das richtig? Beispielsweise wird in den Medien berichtet, dass der heilige Krieg auch Dschihad genannt Bestandteil des Islam ist.

Wir leben im christlich geprägten Europa. Jetzt haben wir es relativ gut hier, wenn man bedenkt, dass ein Harzer von heute den Lebenskomfort eines Geheimrats Johann W.v. Goethe seinerzeit hat. Niemand muss Hunger leiden. Jeder bekommt ein Dach über dem Kopf. Usw. Gelten diese Sozialleistungen nur für Deutsche?

Die Frau Bundeskanzlerin ist bekanntlich christlich geprägt und arbeitet für eine christliche Partei. Es war Deutschland, das andersgläubige Flüchtlinge aus Syrien willkommen geheißen hat. Man erkläre mir, wo in welchem Land auf der Welt man eine vergleichbare Toleranz findet.

Die Behauptung, monotheistische Religionen fordern Toleranz für sich selbst ein und wären intolerant gegenüber anderen erscheint mir durchwegs gewagt.

Klugschnacker 20.06.2017 11:04

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1310626)
Ich nehme uralte Schriften von irgendwelchen Männern doch nicht wörtlich.

Ich fürchte, diese Schriften sind Dir in weiten Teilen unbekannt. Würde ich Dich fragen, wie diese oder jene Stelle der Bibel denn gemeint sei, jenseits der rein wörtlichen Aussage, wärst Du in Schwierigkeiten.

Du machst Dir möglicherweise etwas vor, wenn Du glaubst, Du seist im Besitz der tatsächlichen Aussagen der Bibel. Wie 99,99% aller Christen kennst Du weder den wörtlichen Inhalt der Bibel, noch könntest Du diesen verbindlich interpretieren.

Und bevor Du jetzt einen Hals bekommst (was nicht meine Absicht ist), bitte ich Dich zu prüfen, ob an meiner kecken These vielleicht etwas dran ist.

Klugschnacker 20.06.2017 11:18

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1310629)
Daraus folgt doch dann auch, dass es andere, also nicht christliche monotheistische Religionen gibt, die im Umgang mit anderen keineswegs zimperlich sind. Sehe ich das richtig? Beispielsweise wird in den Medien berichtet, dass der heilige Krieg auch Dschihad genannt Bestandteil des Islam ist.

Selbstverständlich. Die Intoleranz gegenüber Andersdenkenden ist ein Merkmal aller monotheistischen Religionen, auch des Islam.

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1310629)
Die Frau Bundeskanzlerin ist bekanntlich christlich geprägt und arbeitet für eine christliche Partei. Es war Deutschland, das andersgläubige Flüchtlinge aus Syrien willkommen geheißen hat. Man erkläre mir, wo in welchem Land auf der Welt man eine vergleichbare Toleranz findet.

Die Behauptung, monotheistische Religionen fordern Toleranz für sich selbst ein und wären intolerant gegenüber anderen erscheint mir durchwegs gewagt.

Die CDU ist keine christliche Partei, auch wenn sie das Christentum im Namen trägt. Sonst müsste sie Sex vor der Ehe genauso verbieten wie Ehescheidung und Wiederheirat. Die CDU trägt das Grundgesetz mit. Dieses steht in vielen Teilen im klaren Widerspruch zum Christentum. Religionsfreiheit, Glaubensfreiheit, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Demokratie, die Freiheit von Forschung und Lehre, die Gleichstellung von Mann und Frau, die unantastbare Würde auch gleichgeschlechtlich liebender Menschen und so weiter.

Die Toleranz, die wir heute auch Menschen aus anderen Kulturkreisen und Religionen entgegenbringen, ist ein Ergebnis der Religionsfreiheit in Deutschland. Menschen türkischer, indischer oder israelischer Herkunft können bei uns den Glauben an ihre Götter pflegen, solange sie damit nicht die Rechte Dritter beeinträchtigen. Das ist aber keine Leistung des Christentums. Im vierten Gebot heißt es unmissverständlich:
"Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld."
Die Toleranz gegenüber anderen Religionen ist eine Errungenschaft unseres säkularen, humanistisch geprägten Staates. Christen haben diese Haltung nachträglich von den Humanisten übernommen, wie beispielsweise auch die Menschenrechte.

keko# 20.06.2017 11:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1310675)
Ich fürchte, diese Schriften sind Dir in weiten Teilen unbekannt. Würde ich Dich fragen, wie diese oder jene Stelle der Bibel denn gemeint sei, jenseits der rein wörtlichen Aussage, wärst Du in Schwierigkeiten.

Du machst Dir möglicherweise etwas vor, wenn Du glaubst, Du seist im Besitz der tatsächlichen Aussagen der Bibel. Wie 99,99% aller Christen kennst Du weder den wörtlichen Inhalt der Bibel, noch könntest Du diesen verbindlich interpretieren.

Und bevor Du jetzt einen Hals bekommst (was nicht meine Absicht ist), bitte ich Dich zu prüfen, ob an meiner kecken These vielleicht etwas dran ist.

Nein, ich bekomme keinen Hals. Möglicherweise hast du da recht, ich beschäftige mich kaum noch mit der Bibel.
Am Wochende habe ich die Aufführung "Geschlossene Gesellschaft" von Sartre gelesen. Dabei geht es um 3 Tote, die in einem geschlossenen Hotelzimmer ewig miteinander weiterleben müssen. Das finde ich interessanter als uralte Geschichten von alten Männern. Heute fang ich "Das Spiel ist aus" vom gleichen Philosophen zu lesen an. Hier geht es um 2 Tote, die nach ihrem Tod noch eine Chance bekommen. Solche Gedankenspiele faszinieren mich, darüber denke ich dann wirklich intensiv und tagelang nach (und erzähle meiner Frau davon, die dann wieder nur die Augen rollt) :)

LidlRacer 20.06.2017 11:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1310683)
Die CDU ist keine christliche Partei, auch wenn sie das Christentum im Namen trägt. Sonst müsste sie Sex vor der Ehe genauso verbieten wie Ehescheidung und Wiederheirat.

Wer evangelisch ist, ist demnach kein Christ?


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