Schwarzfahrer |
27.11.2024 14:38 |
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1765176)
Wenn jemand nicht von seiner Arbeit, sondern von den Zinsen (Kapitalerträgen) seines Vermögens in Wohlstand lebt.
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Die Definition von Reichtum klingt rational. Frage, was man dann für "in Wohlstand leben" braucht. Ich setze mal 50.000 € im Jahr - für mich ist das Wohlstand, für andere noch eher zu wenig; mit 25 % Kapitalertragssteuer müssen dann vom Vermögen jährlich gut 70.000 "herausfallen" um diesen Bedarf zu decken, entweder als Zinsen/Dividenden, oder alternativ als Miete für vermietete Objekte. Ich schätze, dafür muß das "aktive" Vermögen, also das, was etwas abwirft, allein schon deutlich über 2 Millionen sein; Um bei 10 €/qm soviel einzunehmen, muß man schon 5 - 600 qm Wohnfläche vermieten können. Passives Vermögen (eigenes Haus, Yacht, Wald, ...) trägt ja zum Einkommen nichts bei. Für eine Familie erhöht sich der Betrag natürlich entsprechend.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1765176)
Kapitalerträge werden in Deutschland wesentlich geringer besteuert als Arbeit. Für Reiche ist Deutschland daher im internationalen Vergleich ein Niedrigsteuerland. Für Arbeit ist es ein Hochsteuerland.
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Diesen großen Unterschied sehe ich nicht. Kapitalertragssteuer ist ja 25 %, und das ab 1000 €/Jahr. Einkommenssteuer für 60.000 € Einkommen liegt etwa genau so hoch, für niedrigere Einkommen deutlich drunter. Ab einem Einkommen von 277.826 Euro greift dann noch der sog. Reichensteuersatz von 45 %. Die Besteuerung von Arbeit wurde über die Jahrzehnte eigentlich abgesenkt. Stärker als Steuern schlagen zunehmend die Sozialbeiträge zu, die besonders dank der nie angegangenen Reform der Rentenversicherung und der überbordenden Pflegeversicherung die eigentliche Belastung von Arbeitseinkommen darstellen - besonders weil in beiden Systemen gerade viele Wohlhabende (Beamte, Selbsttändige) nicht einzahlen.
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