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Meik 15.07.2008 17:44

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 111448)
Ein bissl Schnee hat noch keinem Läufer geschadet.
Spielt doch Fussball.

Sicher nicht. War selber schon mehr als einmal bei solchen Wetterbedingungen unterwegs. Sei es zum Wandern, im Training oder bei einem Mara. Allerdings bin ich mir dann auch nicht zu fein entsprechende Kleidung mitzunehmen/anzuziehen.

Was ist als Bergläufer so dramatisch daran sich eine 200g Windjacke umzubinden um die 1000m oder mehr höher anzuziehen? Wäre das nicht angesichts des Energieverlustes durch die Kälte besser als die 200g Mehrgewicht?

Fussball? Mach dich jetzt nicht unbeliebt hier :-((

@hafu: Der Punkt mit Schwitzen ist logisch, aber im Dauerregen? Mehr auskühlen betrifft doch die durch Schweiss feuchte Haut und Kleidung. :Gruebeln:

Das mit der Verantwortung ist eine schwere Frage. Reichen entsprechende Hinweise auf die Risiken und das Wetter oder soll es soweit gehen dass ein Mindestgepäck vorgeschrieben wird?

Ob die 10% gereicht hätten lass ich mal offen. Viele sind offenbar da schon extrem unterkühlt gewesen, die beiden Todesfälle waren nochmal auf niedrigerer Höhe. :Traurig:

Gruß Meik

Pascal 15.07.2008 17:46

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 111451)

Ich weiss nicht, wie ich mich im konkreten Fall bei der Kleiderwahl entschieden haette (ohne den Kenntnisstand von heute wohlgemerkt- im Nachhinein ist man immer schlauer! Vielleicht haette ich auch daneben gegriffen.), aber nach den Erzaehlungen der Teilnehmer, denenzufolge die letzten hundert Hoehenmeter die schlimmsten waren, haetten die Veranstalter wahrscheinlich nur das Ziel um 10% nach unten verlegen muessen, um die Katastrophe zu vermeiden!

In Abweichung zur Mehrheitsmeinung der bild-Leser wuerde ich dazu tendieren, die Hauptschuld bei den Veranstaltern zu suchen, die sich zu dieser recht banalen Massnahme nicht entschliessen konnten, denn diesen war bekannt, dass viele bergunerfahrene Touristen aus dem Flachland am Start waren (ueber diese finanziert sich ein solcher Lauf ja auch massgeblich) und diesen Amateuren gegenueber hat ein Veranstalter aufgrund seines Erfahrungsvorsprungs und seiner intimen Vorort-Kenntnisse ueber die besonderheiten alpiner Wetterbedingungen eine besondere Fuersorgepflicht!

Lt. den Infos die ich gelesen habe sind die zwei Männer in der Nähe der Knorrhütte, also auf ca. 2000 Meter zu Tode gekommen. Demnach hatte dies nichts mit der Zielverlegung zu Sonnalpin zu tun und hätte denen nichts genützt. Anderen schon.

Wieso ist denn immer jeder der nördlich der Linie Kempten-Salzburg wohnt automatisch als Flachländler unbedingt bergunerfahren? Ohne das ich es belegen kann würde ich umgekehrt behaupten, dass wohl kaum jemand am Start dabei war der erstmals in den Bergen war!

FinP 15.07.2008 17:50

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 111451)
..., aber nach den Erzaehlungen der Teilnehmer, denenzufolge die letzten hundert Hoehenmeter die schlimmsten waren, haetten die Veranstalter wahrscheinlich nur das Ziel um 10% nach unten verlegen muessen, um die Katastrophe zu vermeiden!

Ich stimme Dir bis auf diesen Satz vollkommen überein - bis auf die Tatsache, dass die beiden Verunglückten durch diese Maßnahme eben nicht gerettet worden wären.

Zitat:

Zitat von Laufreport
Beide Todesfälle hatten sich laut Angaben bereits in der Nähe der Knorrhütte (2051 m üNN) ereignet,...

Und genau dass meinte ich mit meinen Posts am Anfang: Bitte lasst das Spekulieren.

Pascal 15.07.2008 17:53

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 111448)
Ein bissl Schnee hat noch keinem Läufer geschadet. Den Hang vieler zur Dramatisierung finde ich unerträglich.

Es geht hier nicht um ein bisschen Schnee auf einer Ebene. Es herrscht dort hochalpines Gelände, das ist keine Tartanbahn in einem Stadion. Vielleicht fehlt Dir das Vorstellungsvermögen für eine solche Situation, aber was wenn nicht eine solche Kette von Ereignissen verdient dann den "Namen" "dramtisch". Um es zynisch zuzuspitzen: reichen Dir zwei Tote nicht dafür??

ben_11 15.07.2008 17:55

Es kam gerade ein kurzer Bericht im SAT.1-Regional Hessen, oder wie das heißt :Gruebeln: , und es war Herr Metter-Kaller im Studio, der dort auch gelaufen ist. Im Vorbericht war zu sehen, dass er schon mal Teilnehmer des Fulda-Challenge in Kanada war, sich also mit noch extremeren Bedingungen auskennen sollte.

Er hat aber allen Ernstes behauptet, dass er nur über die Wettersituation im Tal informiert war und über die Vorhersagen am Gipfel keine Informationen hatte. Ja, was soll man dazu sagen :Nee:

Osso 15.07.2008 18:11

Zitat:

Zitat von ben_11 (Beitrag 111460)
Er hat aber allen Ernstes behauptet, dass er nur über die Wettersituation im Tal informiert war und über die Vorhersagen am Gipfel keine Informationen hatte. Ja, was soll man dazu sagen :Nee:

Aha, aber wenn er so erfahren war, wiso kommt er dann nicht selber drauf, das es weiter oben noch kälter sein könnte?

alpenfex 15.07.2008 18:42

Zitat:

Zitat von Osso (Beitrag 111469)
Aha, aber wenn er so erfahren war, wiso kommt er dann nicht selber drauf, das es weiter oben noch kälter sein könnte?

vielleicht ist er ja Optimist?

Wie gesagt, ich bin gegen 8.00 Uhr knapp an Ehrwald vorbeigefahren und ich konnte schon alleine vom Blick an den Himmel sagen, dass die Jungs und Mädels nichts Gutes erwartet und sagt zu meinem Spezl, dass es da oben bestimmt "ooogmiatlich" ist :Nee:
Also die Ausrede, "wir haben das Wetter nicht so kommen sehen" ist für mich der Beweis, dass man diese Menschen nie mehr ohne "Bergwetterkurs" ins Gebirge gehen lassen sollte - höchstens in en Harz vielleicht :Lachen2:

dude 15.07.2008 18:45

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 111459)
Es geht hier nicht um ein bisschen Schnee auf einer Ebene. Es herrscht dort hochalpines Gelände, das ist keine Tartanbahn in einem Stadion. Vielleicht fehlt Dir das Vorstellungsvermögen für eine solche Situation, aber was wenn nicht eine solche Kette von Ereignissen verdient dann den "Namen" "dramtisch". Um es zynisch zuzuspitzen: reichen Dir zwei Tote nicht dafür??

Die waren eben nicht adaequat bekleidet. Wie bereits geschildert, kenne ich mich im Hochgebirge bestens aus. Nicht die Bedingungen waren dramatisch, sondern die Unwissenheit der untrainierten Läufer.

Zitate von Laufreport:

"Vielleicht würde eine Qualifikation den anspruchsvollsten Bergläufen mehr Teilnahme-Interesse und ein tauglicheres Teilnehmerfeld bescheren. Es gab Läuferinnen und Läufer, die der Situation jederzeit gewachsen waren. "

"Martin Hafner aus München (SG Bayerischer Rundfunk), 36 Jahre und in der Technikabteilung des BR beschäftigt, hatte es bis ganz oben in 2:34:13 geschafft. Er war zum sechsten Mal dabei und vier Mal ganz oben. Dieses Jahr lief er in Freiburg seine Marathon-Bestzeit von 2:43 h. Er machte auf ein Problem aufmerksam, welches das Umkehren erschwerte: „Die schwierige Abwärtspassage zwischen Brandjoch und Felderer Joch war sehr matschig und rutschig, trotz zusätzlicher Seile, die von der Bergwacht angebracht waren.“ Dabei findet er den Lauf nicht gefährlich, nur schwierig."

"Ein Ausnahmeathlet oder hart im Nehmen: Volker Graf aus Mannheim, 43 Jahre und im Trikot von VFB Stuttgart in 3:10:10 ganz oben, schaffte seine Premiere gut gelaunt und ohne Schüttelfrost. Auf die Frage warum, wusste er auch keine Antwort, denn er lief auch in Kurz hoch. Andere Läufer waren nach einer Stunde noch enorm zittrig. Volker Graf war zwei Mal beim K78 in Davos (9:28 h) und hat eine Marathon-Bestzeit von 2:53 h. Er fand den Lauf heute gar nicht so schwer, bis auf den letzten Anstieg."

"Martin Langlotz überlegte einen Moment, dann antwortete er: „Schilthorn Inferno 2005 war härter.“ Damals war er einer der Letzten, die bei Schneetreiben hinauf zum Piz Gloria durften. In einer Rettungsdecke tauchte er endlich oben aus dem Schneegestöber auf, gezeichnet von den Strapazen des Inferno Triathlons."


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